ragdel hat geschrieben:Ich bin auch ein totaler Souls Fan und fand Salt and Sanctuary lustigerweise viel schwerer. Mir hat da einfach die dritte Dimension zum ausweichen gefehlt und dadurch hatte ich bei einigen Bossen arge Probleme.
Daher hatte ich auch nach 4-5 Bossen die Lust am weiterspielen verloren. Die Folge heute hat mir aber echt wieder Lust drauf gemacht, so dass ich das Spiel mit einem neuen Charakter noch einmal spielen werde.
Vielleicht ist das auch klassenabhängig? Ich spiele zB eigentlich nie Magier. Magier sind scheiße. Einerseits, weil ich da null Identifikation habe, andererseits aber auch, weil Magieklassen gerne Anfangs mühsam und später zu leicht zu spielen sind.
Ich finde es grundsätzlich einfach wesentlich einfacher als zB insbesondere Bloodborne, weil ich bei Salt & Sanctuary sofort die Anforderung verstehe, die mir der Boss stellt und ich mich auf die Ausführung konzentrieren kann. Der dumme Inquisitor schmeißt seine Sucheln in einem bestimmtem Muster nach unten, je nach Stadium in einem eher engen und später weiten Radius. Also zuerst immer reinspringen, treffen, zurückziehen. Danach eher nah ran und an der richtigen Position stehen, wenn der Angriff kommt. Das ist dann immer noch manchmal nicht ganz einfach umzusetzen, aber für mich ist das dann eine spaßbringende Herausforderung, weil ich nur noch am meistern der Spielmechanik arbeiten muss. Wenn ich in Bloodborne stattdessen eine blöde Kameraperspektive habe und meine Hechtrolle falsch ausführe, weil ich mich da im Winkel verschätzt habe, dann sind da gleich zwei mögliche Fehlerquellen: Meine Interpretation der dargebotenen Perspektive und die Ausführung, wo ich den Winkel des Analogsticks falsch eingestellt haben könnte. Und es ist nicht immer offensichtlich, was es nun war. Das macht den Lernerfolg für mich mühsamer. Zudem finde ich, dass man in Salt & Sanctuary mit minimalem Grindingaufwand sehr schnell die eigene Unfähigkeit so weit kompensieren kann, dass es weiter geht. Ein High-Level-Gebiet 20m um das Sanctuary rum abfarmen, Punkte einlösen - da sind ganz schnell 3-5 Levelaufstiege drin. Bei Bloodborne ist das erheblich mehr Aufwand, auch da der einzelne Stufenaufstieg gefühlt weniger Effekt hat.
In Bloodborne gibt es IMO auch ne ganze Reihe Herausforderungen zusätzlich, weil es viel mehr mit Gegnergruppen arbeitet. Salt & Sanctuary sind ja eher kleine, einzelne Encounter, wo du nicht 3-4 Angreifer im Blick behalten musst, die evtl auch noch unterschiedliche Angriffsmuster haben. Einzige Ausnahme sind Fernkämpfer, die ab und an mit eingreifen können. Aber in der Mehrzahl der Fälle sind es ja Kleinstgruppen der gleichen Gegnertypen, die auf der 2D-Ebene auch noch erheblich einfacher im Blick zu behalten sind.
Bloodborne finde ich auf seine Art dennoch herausragend (mag ich sogar lieber, als die Souls-Spiele, aber vermutlich vor allem, weil es mit dem Artdesign noch mehr meinen Nerv trifft, als ohnehin schon und weil ich das Kampfsystem ohne das Blocken lieber mag. Der einzige große Malus ist, dass ich von der Reaktionsgeschwindigkeit mit dem Kontern echt lange Zeit Probleme hatte. Da muss ich als alter Mann wegen der fehlenden Millisekungen die Wind-Up-Animationen erheblich schneller erkennen, als zB mein Bruder, der bei sowas teilweise schnell genug ist noch zu reagieren, selbst wenn er die betreffenden Muster noch gar nicht "abgespeichert" hat).
Andre