COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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DexterKane
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DexterKane »

Schulen, Kitas etc. sind hier schon seit 3 Wochen dicht und bleiben es wahrscheinlich auch noch mindestens bis Ostern.
Das macht auch Sinn, aber halt nur hier. In Köln alle Schulen zu schließen wäre dagegen unverhältnismäßig, solange da nicht mehr Fälle aufgetreten sind.
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Axel hat geschrieben: 12. Mär 2020, 12:34 Aber Halle schließt jetzt richtigerweise für die nächsten zwei Wochen alle Schulen und Kitas und auch sonst sind ALLE öffentlichen Veranstaltungen abgesagt.
Halle hatte gestern noch die bis 200 Personen ist ok Regelung. Nun ist alles abgesagt, wenn meine Heimatstadt, die erst gestern eine 200 Personen Allgemeinverfügung erlassen hat nachzieht habe ich erstmal "frei"... :shock: Mal sehen ob das heute oder morgen passiert oder erst nächste Woche...
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HerrReineke
Archduke of Banhammer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

So langsam merke auch ich es in meinem Umfeld: Die Universität hat mehrfach verschiedene Handlungsanweisungen und Tipps rumgeschickt, die Hörsaalpflicht wurde (soweit sie noch bestand) großteils aufgehoben und es wird jedem, der in einem der Risikogebiete war oder mit so jemandem Kontakt hatte geraten, die nächsten zwei Wochen daheim zu bleiben. Menschen die zusätzlich auch Symptome zeigen wurde der Zutritt zur Universität sogar vollständig untersagt - was in Anbetracht der Tatsache, dass Bonn keine Campusuni ist, sondern die Gebäude, Hörsäle und Dienststellen auf die ganze Stadt verteilt sind, durchaus schwer umsetzbar wäre, wenn sich die Leute nicht von alleine dran halten würden.

Es gibt wohl auch schon Überlegungen, den Semesterbeginn zu verschieben.

Ich hoffe so sehr, dass in den nächsten 13 Tagen keine volle Panik ausbricht und ich meine Abschlussprüfung noch reibungslos absolvieren kann... :?
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

DexterKane hat geschrieben: 12. Mär 2020, 12:52 In Köln alle Schulen zu schließen wäre dagegen unverhältnismäßig, solange da nicht mehr Fälle aufgetreten sind.
Wieso unverhältnismäßig? Es muss doch darum gehen die Ausbreitung so effektiv wie möglich zu verlangsamen. Da kann man doch nicht warten, bis mehr Fälle auftreten.
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DexterKane
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DexterKane »

Axel hat geschrieben: 12. Mär 2020, 13:51
DexterKane hat geschrieben: 12. Mär 2020, 12:52 In Köln alle Schulen zu schließen wäre dagegen unverhältnismäßig, solange da nicht mehr Fälle aufgetreten sind.
Wieso unverhältnismäßig? Es muss doch darum gehen die Ausbreitung so effektiv wie möglich zu verlangsamen. Da kann man doch nicht warten, bis mehr Fälle auftreten.
Laut Stadtanzeiger befinden sich Stand heute Morgen alle 51 Fälle in Quarantäne bzw. sind aus selbiger entlassen.
Bei einer Infektionrate von 0,00048 %, die größtenteils direkten Bezug hier in den Kreis Heinsberg haben, erschiene es mir unverhältnismäßig 100.000+ Schüler aufgrund eines diffusen Angstgefühls zu Hause zu lassen. Die Gesamtschule, in der ein Fall aufgetreten ist, ist ja zu.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

HerrReineke hat geschrieben: 12. Mär 2020, 13:41 Ich hoffe so sehr, dass in den nächsten 13 Tagen keine volle Panik ausbricht und ich meine Abschlussprüfung noch reibungslos absolvieren kann... :?
14 Tage sind in dem Kontext echt eine lange Zeit... Wird vermutlich (auch) ein wenig davon abhängen, in welcher Region du unterwegs bist.

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Merbatur
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Merbatur »

HerrReineke hat geschrieben: 12. Mär 2020, 13:41Ich hoffe so sehr, dass in den nächsten 13 Tagen keine volle Panik ausbricht und ich meine Abschlussprüfung noch reibungslos absolvieren kann... :?
An meiner Uni sollen alle Prüfungen bis "wichtige", wie für den Abschluss, zunächst abgesagt werden.

Bei mir persönlich hat es auch schon extreme Auswirkungen, da ein Seminar, das ich vor der Masterarbeit belegen belegen wollte, nun auch nicht stattfinden wird. Jetzt muss ich nächstes Semester montags um 8 Uhr morgens in die Vorlesung und verschiedene Theorien über die Unternehmensethik anhören. Na toll! :ugly:

Edit: Falls überhaupt Veranstaltungen zum Beginn des Semesters angeboten werden. Dies steht noch in den Sternen, da meine Uni (bzw. meine Fakultät) erst gestern mit der alternativen Planung begonnen hat
Zuletzt geändert von Merbatur am 12. Mär 2020, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2020, 14:32 14 Tage sind in dem Kontext echt eine lange Zeit... Wird vermutlich (auch) ein wenig davon abhängen, in welcher Region du unterwegs bist.

Andre
Bonn - bzw. die Prüfung ist am OLG Köln (Staatsexamen). Weil das alles mega wichtig und hochoffiziell ist, die Prüfung selbst nur mit drei Prüfern und fünf Kandidanten stattfindet und das OLG selbst vermutlich nicht so leicht dicht gemacht werden wird, habe ich tatsächlich Hoffnung. Aber ja - es ist ne verflixt lange Zeit in dieser Situation :whistle:
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

HerrReineke hat geschrieben: 12. Mär 2020, 14:37 die Prüfung selbst nur mit drei Prüfern und fünf Kandidanten
Ok, das ist wirklich eine vielversprechende Ausgangslage. Da kann man ja alle Beteiligten auch so weit separieren, dass das tatsächlich unbedenklich wäre, IMO.

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XfrogX
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von XfrogX »

Also ich wäre dafür möglichst schnell Schulen zu schließen. Einfach weil es bei jedem Verdachtsmoment die Zahl der Verbreitung deutlich einschränkt, ohne wirklich großen Schaden anzurichten.
Vielleicht nicht gleich Grundschulen, da könnte man vielleicht besser Klassen komplett trennen, genauso bei Kitas. Weil diese Kinder ja sonst daheim Betreuung brauchen, was wiederum die Eltern bindet ...

Aber es geht ja nur noch darum die Geschwindigkeit der Verbreitung möglichst zu bremsen und da wären Schulen meiner Meinung nach ein guter Punkt der gleichzeitig verhältnismäßig wenig weh tut.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

XfrogX hat geschrieben: 12. Mär 2020, 14:56 Also ich wäre dafür möglichst schnell Schulen zu schließen. Einfach weil es bei jedem Verdachtsmoment die Zahl der Verbreitung deutlich einschränkt, ohne wirklich großen Schaden anzurichten.
Vielleicht nicht gleich Grundschulen, da könnte man vielleicht besser Klassen komplett trennen, genauso bei Kitas. Weil diese Kinder ja sonst daheim Betreuung brauchen, was wiederum die Eltern bindet ...
Ja, Schulen ab bestimmtem Jahrgang klingt wie eine gute und auch praktikable Idee.

Andre
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

DexterKane hat geschrieben: 12. Mär 2020, 14:21
Axel hat geschrieben: 12. Mär 2020, 13:51
DexterKane hat geschrieben: 12. Mär 2020, 12:52 In Köln alle Schulen zu schließen wäre dagegen unverhältnismäßig, solange da nicht mehr Fälle aufgetreten sind.
Wieso unverhältnismäßig? Es muss doch darum gehen die Ausbreitung so effektiv wie möglich zu verlangsamen. Da kann man doch nicht warten, bis mehr Fälle auftreten.
Laut Stadtanzeiger befinden sich Stand heute Morgen alle 51 Fälle in Quarantäne bzw. sind aus selbiger entlassen.
Bei einer Infektionrate von 0,00048 %, die größtenteils direkten Bezug hier in den Kreis Heinsberg haben, erschiene es mir unverhältnismäßig 100.000+ Schüler aufgrund eines diffusen Angstgefühls zu Hause zu lassen. Die Gesamtschule, in der ein Fall aufgetreten ist, ist ja zu.
Ich arbeite in Köln und bin aktuell wegen einem Verdachtsfall in der Abteilung zu Hause. Kann nur anekdotische Evidenz sein, aber in einer Millionenstadt wie Köln dürfte sich ein Virus dank ÖPNV rasend schnell ausbreiten.

Ob KITA- und Schulschließungen Sinn ergeben kann ich nicht beurteilen. Die Eltern fehlen dann ja im Gesundheitswesen, wenn sie ihre Kinder betreuen müssen.
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

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DickHorner
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Hab ich schon heute morgen gepostet aber durch die Zusammenlegung ist der Thread leider etwas sinnentstellt worden...
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Alienloeffel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Alienloeffel »

Ich weiß nicht warum der Artikel so rumgeht.
Der Mann hat, soweit ich das nachvollziehen konnte, nichts mit Epidemiologie, Virologie oder Medizin zu tun. Quellen sind zum Teil zweifelhaft, unzitierte Aussagen oft mindestens konträr oder falsch und als Laie solche Schlussfolgerungen zu ziehen (und in der Schreibweise) sieht unfassbar US amerikanisch aufgeregt aus.

Ein Beispiel:
"The worst infection then becomes through surfaces: The virus survives for hours or days on different surfaces. If it behaves like the flu, it can survive for weeks on metal, ceramics and plastics. That means things like doorknobs, tables, or elevator buttons can be terrible infection vectors."

Also angeblich ist HCoV-19 durch Schmierinfektion sehr einfach übertragbar und hält angeblich Wochen auf Oberflächen. Das kann ein Corona virus der Menschen infiziert (soweit ich weiß) nicht. Sollte HCoV-19 mehr als eine Woche schaffen wäre das für ein Virus wirklich lange (Masern schaffen draußen z.B. keine zwei Stunden). Trotzdem könnte der Autor damit Recht haben. Allerdings gibt es dazu keine Quelle, noch dazu wird immernoch geforscht, was HCoV-19 wirklich kann und welche Eigenschaften dieser Stamm hat.
Dazu kam heute zum Beispiel dieser Preprint raus, in dem folgendes steht:

https://www.medrxiv.org/content/10.1101 ... 20033217v1
"We found that viable virus could be detected in aerosols up to 3 hours post aerosolization, up to 4 hours on copper, up to 24 hours on cardboard and up to 2-3 days on plastic and stainless steel. HCoV-19 and SARS-CoV-1 exhibited similar half-lives in aerosols, with median estimates around 2.7 hours. Both viruses show relatively long viability on stainless steel and polypropylene compared to copper or cardboard: the median half-life estimate for HCoV-19 is around 13 hours on steel and around 16 hours on polypropylene. Our results indicate that aerosol and fomite transmission of HCoV-19 is plausible, as the virus can remain viable in aerosols for multiple hours and on surfaces up to days."

Dabei ist zu beahcten, dass dieser preprint noch nicht peer reviewed wurde, das heißt der Artikel wurde noch nicht von weiteren Fachleuten geprüft und korrigiert. Allerdings kann man an dieser Stelle Gründe und eben wichtige Details wie Halbwertszeiten lesen. Hier wird von Stunden bis Tagen gesprochen.

Das Robert Koch Institut schreibt, Tröpfcheninfektionen wären wahrscheinlicher als Schmierinfektionen, da das Infektionsmuster dafür spreche:
(https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... 2bodyText1)
"Schmierinfektion: (1) Eine Übertragung durch Schmierinfektion ist prinzipiell nicht ausgeschlossen, vermutlich spielt dies jedoch nur eine untergeordnete Rolle, da häufig Infektionsketten identifiziert werden konnten, die eher für eine direkte Übertragung, z.B. durch Tröpfchen, sprechen."

Klar, das schließt Schmierinfektionen nicht aus, aber so ganz genau weiß man das eben noch nicht.

Also was soll der ganze Text?
Dieser eine Absatz aus dem Artikel wird so geschrieben, als seien das gesicherte Fakten. Sind sie nicht. Und es macht eben einen dramatischen Unterschied ob eine Schmierinfektionen über WOchen an einer Stange im Bus erfolgen kann oder eben nur einen halben Tag. Und in einer ähnlichen Art und Weise ist der gesamte Artikel geschrieben. Das ist unnötig panisch und als Laie sollte man solche Daten ohnehin nicht interpretieren, dazu gibt es Statistik, Modelle und Fachwissen, das man eben dazu braucht. In einem Kommentar steht, der Autor hätte zuvor Artikel über Star Wars und wie man witzige Reden schreibt geschrieben. Das ist keine Grundlage für Einschätzungen von klinischen Daten und zum Verhalten eines Virus.
ich finde auch in verwandten Disziplinen muss man aufpassen sich keinen vorschnellen Ideen hinzugeben, ich merke das in meinem Umfeld gerade sehr und halte das für absolut unnötig und im schlimmsten Fall führt es zu Panik.

Ruhig bleiben und genau hinschauen wer dieser Tage was schreibt. Der oben genannte Artikel ist mindestens mit Vorsicht zu genießen.
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johnnyD
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von johnnyD »

HerrReineke hat geschrieben: 12. Mär 2020, 14:37
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2020, 14:32 14 Tage sind in dem Kontext echt eine lange Zeit... Wird vermutlich (auch) ein wenig davon abhängen, in welcher Region du unterwegs bist.

Andre
Bonn - bzw. die Prüfung ist am OLG Köln (Staatsexamen). Weil das alles mega wichtig und hochoffiziell ist, die Prüfung selbst nur mit drei Prüfern und fünf Kandidanten stattfindet und das OLG selbst vermutlich nicht so leicht dicht gemacht werden wird, habe ich tatsächlich Hoffnung. Aber ja - es ist ne verflixt lange Zeit in dieser Situation :whistle:
Mal als aktuelle Info: meine örtliche Universität hat bereits auf ministerielle Anordnung hin den Lehrbetrieb eingestellt...
https://www.uni-bayreuth.de/de/universi ... index.html

Die USA haben zudem ein Einreiseverbot verhängt, siehe https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 518a5d90a4

Dabei ist Covid-19 gekommen um zu bleiben, kontrollierte Durchseuchung der Bevölkerung und Impfstoffe erst 2021. Wie soll das denn bitte jetzt monatelang funktionieren? :?:
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Zoiglbier »

Bezüglich der Panikmache der Medien: Am schlimmsten fand ich gestern Markus Lanz, wo von "Krieg" gesprochen wurde. Sowas gehört sich meiner Meinung nach nicht in der Situation. Klar sollte man konzentriert sein, aber im öffentlich-rechtlichen solche Wörter zu benutzen bewirken denk ich das Gegenteil.

Hier der Link zur Sendung:
https://ngp.zdf.de/miniplayer/embed/?me ... z-2020-100"

Das Wort "Krieg" wird ab Minute 04.45 verwendet. Ich hab dann nach 10 Minuten abgeschaltet, weil mir das gefühlsmäßig zu sehr angstmache war...
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

johnnyD hat geschrieben: 12. Mär 2020, 17:32 Wie soll das denn bitte jetzt monatelang funktionieren? :?:
Solange Versorgung mit Nahrungsmittel sichergestellt wird, kann das monatelang gut funktionieren. Einfach indem die systemrelevanten Dinge wie Krankenhäuser, Produktion von Lebensmittel, etc. weiterlaufen, aber man sonst auf vieles verzichtet. Wir haben uns am Konsum-Überfluss gewöhnt. Wäre vielleicht mal ne Chance wieder davon runterzukommen und das Menschen entdecken, dass sie vieles eben vielleicht garnicht brauchen. Bspw ständige Flüge ins Ausland. Vielleicht ist die Pandemie eben auch eine Chance um unser Verhalten auch nachhaltig zu ändern um in Zukunft für besseren Klimaschutz zu sorgen. So weiter wie bisher wäre es so oder so nicht gegangen.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Zoiglbier hat geschrieben: 12. Mär 2020, 18:05 Bezüglich der Panikmache der Medien: Am schlimmsten fand ich gestern Markus Lanz, wo von "Krieg" gesprochen wurde. Sowas gehört sich meiner Meinung nach nicht in der Situation. Klar sollte man konzentriert sein, aber im öffentlich-rechtlichen solche Wörter zu benutzen bewirken denk ich das Gegenteil.

Hier der Link zur Sendung:
https://ngp.zdf.de/miniplayer/embed/?me ... z-2020-100"

Das Wort "Krieg" wird ab Minute 04.45 verwendet. Ich hab dann nach 10 Minuten abgeschaltet, weil mir das gefühlsmäßig zu sehr angstmache war...
Für Italien passt der Vergleich schon, für Deutschland nicht. Dort müssen grausame Entscheidungen getroffen werden, die ich bisher in dieser Form nur aus Kriegsgebieten kannte. Das Virus hat sich dort zu schnell verbreitet, das System stößt an sein Limit. Deswegen ist es so wichtig, dass wir jetzt alle einen Gang zurückschalten und am besten soziale Kontakte meiden. Wir sollten unseren Vorsprung auf Italien nicht verspielen.
"So sagte der Narkosearzt Christian Salaroli aus Bergamo gegenüber dem „Corriere de la Sera“: „Wenn jemand zwischen 80 und 95 Jahre alt ist und große Atemprobleme hat, führen wir in der Regel die Behandlung nicht fort. Das gleiche gilt, wenn eine mit dem Virus infizierte Person eine Insuffizienz in drei oder mehr lebenswichtigen Organen aufweist. Diese Personen haben statistisch gesehen keine Chancen, das kritische Stadium der Infektion zu überleben. Diese Personen werden bereits als tot angesehen.“"
https://www.tagesspiegel.de/wissen/droh ... YyzOy2xh3k
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Leonard Zelig hat geschrieben: 12. Mär 2020, 18:31 Für Italien passt der Vergleich schon, für Deutschland nicht.
Da wird auch das Zitat eines italienische Arztes aufgegriffen, der die Zustände so beschrieben hat. Ich wäre aber auch dafür, solche Begriffe mit Bedacht zu benutzen.
johnnyD hat geschrieben: 12. Mär 2020, 17:32 Dabei ist Covid-19 gekommen um zu bleiben, kontrollierte Durchseuchung der Bevölkerung und Impfstoffe erst 2021. Wie soll das denn bitte jetzt monatelang funktionieren? :?:
Dazu hatte ich weiter vorn im Thread schon was geschrieben:
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2020, 09:13 Mein Verständnis ist folgendes: Mit steigenden Infektionen, ist aber auch die (übrigens sehr "deeskalierend" benannte :D) Durchseuchungsrate in der Bevölerung deutlich höher. Sprich: Es laufen immer mehr Leute rum, die den Virus schon hatten, Antikörper gebildet haben und daher nicht erneut erkranken und nicht erneut als Virenverteiler taugen. Das wiederum, hemmt seine Verbreitung auf natürlichem Wege. Sobald dieser Anteil bei ca. 60-70% ist, hört die Verbreitung von alleine auf. Aber schon bei ca. 30% verlangsamt er die Ausbreitung (bei gleichbleibendem Hygienebewusstsein der Bevölkerung) so, dass die extremsten Maßnahmen wegfallen können.

Die Logik dahinter ist einleuchtend: Derzeit steckt ein Erkrankter ca 3 Leute an. Im Moment hat keine Sau Antikörper, also sind das 3 Neuinfiziert, die stecken 9 andere an, die 27 und so weiter. Aber in Zukunft sind das eben statistisch nur noch 2 und in Ballungsgebieten (wo er sich schneller ausbreitet) sind es vielleicht nur 1.5. Wenn die Bevölkerung dazu sich die Hände wäscht, bei ersten Symptomen daheim bleibt etc, kann man die Rate weiter drücken. Zudem betrifft das vor allem die "mobilen Bevölkerungsteile" - also vor allem den arbeitenden Teil, Schüler etc.

Die warmen Monate sollten auch einen Effekt haben, wenn auch nicht im erhofften Maße (mindestens wird die Auslastung durch andere Saisonale Krankheiten sinken). Aber wenn die auch ein bisschen bremsen, ist das ebenfalls wertvoll. In der Zeit lässt sich weiteres Equipment beschaffen, neues Personal einstellen etc. Es gibt auch erste Medikamente, die den Krankheitsverlauf vielleicht lindern können, was ebenfalls Gold wert wäre.

Wir werden als die nächsten 12-18 Monate weiter das Thema haben, aber mit Glück und vor allem wenn die Bevölkerung sich möglichst wenig dumm verhält, kriegen wir das ohne totale Überlastung hin und sind die scharfen Massnahmen deutlich früher schon vorbei. Wir sind jetzt aber umgekehrt nocht deutlich vom Gipfel entfernt. Sprich: Die Einschränkungen jetzt sind erst der Anfang. Da würde ich dann auch sagen: Man muss dann kooperativ sein und das ganze mit Verstand und ohne Panik begleiten.
Andre
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