COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 13. Mär 2020, 11:54 Das ist es, was mich derzeit am meisten nervt. Heute früh erst nen Veranstalter in der Timeline gehabt, der jetzt für morgen noch nen „DJ mit Eier“ sucht, weil ihn wohl die bisherigen DJs verständlicher abgesprungen sind. Während andere Locations und VAs richtigerweise nun komplett zu machen, gibt es immer noch VIEL zu viele die ihre Veranstaltungen irgendwie durchdrücken wollen. Und es auch nicht einsehen sich beim Gesundheitsamt zu melden. Wenn man die dann auf ihr Verhalten anspricht, kommt die Aussage „Ist ja nur Panikmache. Da wird schon nichts passieren.“ :|
Ja. Wobei auch hier, umgekehrt: Man muss halt bei den einzelnen Events auch hinschauen. Wo finden die genau statt, wie ist die Lage dort gerade und wie viele Menschen nehmen daran Teil. Es ist halt so, dass das öffentliche Leben und auch wirtschaftliche Belange ebenfalls eine Rolle spielen. Das meine ich ja mit Augenmaß: Das man nicht pauschal und ohne Berücksichtigung von Kontext draufschaut.

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TheGameOli
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von TheGameOli »

Andre Peschke hat geschrieben: 13. Mär 2020, 13:31
Axel hat geschrieben: 13. Mär 2020, 11:54 Das ist es, was mich derzeit am meisten nervt. Heute früh erst nen Veranstalter in der Timeline gehabt, der jetzt für morgen noch nen „DJ mit Eier“ sucht, weil ihn wohl die bisherigen DJs verständlicher abgesprungen sind. Während andere Locations und VAs richtigerweise nun komplett zu machen, gibt es immer noch VIEL zu viele die ihre Veranstaltungen irgendwie durchdrücken wollen. Und es auch nicht einsehen sich beim Gesundheitsamt zu melden. Wenn man die dann auf ihr Verhalten anspricht, kommt die Aussage „Ist ja nur Panikmache. Da wird schon nichts passieren.“ :|
Ja. Wobei auch hier, umgekehrt: Man muss halt bei den einzelnen Events auch hinschauen. Wo finden die genau statt, wie ist die Lage dort gerade und wie viele Menschen nehmen daran Teil. Es ist halt so, dass das öffentliche Leben und auch wirtschaftliche Belange ebenfalls eine Rolle spielen. Das meine ich ja mit Augenmaß: Das man nicht pauschal und ohne Berücksichtigung von Kontext draufschaut.

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Da muss ich dem Andre wohl zustimmen. Man kann ja nicht plötzlich sagen wir legen alles still. Das wäre genauso unvernünftig wie nichts zu tun.


Und zu Axel, ja einiges ist sicherlich Panikmache (wenn auch nicht alles).
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

TheGameOli hat geschrieben: 13. Mär 2020, 14:54 Da muss ich dem Andre wohl zustimmen. Man kann ja nicht plötzlich sagen wir legen alles still. Das wäre genauso unvernünftig wie nichts zu tun.
Doch, wenn es darum geht die Infizierungsrate so niedrig und langsam wie möglich zu halten. Und wenn einige Menschen nicht vernünftig sind, müssen da die Kommunen und die Länder solche Entscheidungen fällen. Bestes Beispiel hier in Chemnitz. Derzeit haben wie 6 Fälle bei einer Einwohnerzahl von 240.000 Einwohnen. Und dennoch hat heute unsere OB bekannt gegeben, dass nun alle städtischen Einrichtungen - vom Stadtbad über den Tierpark bis zur Bibliothek - komplett geschlossen werden bis nach Ostern. Auch die Ämter haben jetzt nur noch eingeschränkte Öffnungszeiten, etc. Und Christian Drosten hat im heutigen Podcast auch nochmal recht eindringlich appelliert, dass die Menschen Veranstaltungen meiden und lieber mit Freunden im Freien unterwegs sein sollten, weil im Freien die Infizierungsgefahr lange nicht so hoch ist wie in geschlossenen Räumen.

Und diese Vorsichtsmaßnahmen sind vernünftig, das ist keine Panikmache. Panikmache machen derzeit nur wieder einige politische Journalisten.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von TheGameOli »

Axel, wir haben (zur Zeit) 0 bestätigte Fälle bei uns auf dem Dorf und in den Nachbar Dörfer. Sollen wir jetzt wirklich hier ALLES still legen? Da bin ich wieder bei André und sage, man soll sich alles von Fall zu Fall ansehen und dann handeln.

Ich werde auch Montag "normal" zur Arbeit gehen (betrieb mit über 800 MA). Da wir ein Unternehen sind wo von je her auch Hygiene etc. geschaut wird werde ich auch nichts anders machen. Öfter Hände waschen desinfizieren usw ist zb bei uns im Unternehmen Gang und gebe. Auch da werde ich dann nicht in Panik verfallen.
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Wudan
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Wudan »

Andre Peschke hat geschrieben: 13. Mär 2020, 10:12Wenn aber zwischendrin mal einzelne Postings auftauchen, die besorgter sind, dann ist deswegen nicht die ganze Diskussion a prioir infrage zu stellen, weil "ich mag solche Threads nicht und der hier wird sicher auch so". Das unterstellt mir und anderen, wir wären nicht zu einer aufgeklärten Debatte fähig und da reagiere ich allergisch.
Den zweiten Teil des Satzes habe ich nicht gesagt. Den hast du mir jetzt in den Mund gelegt und damit meine Aussage böswillig ausgelegt.
Ich spreche dir hiermit eine Verwarnung aus :P


(im Ernst, so war das nicht gemeint)
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

TheGameOli hat geschrieben: 13. Mär 2020, 15:21 Axel, wir haben (zur Zeit) 0 bestätigte Fälle bei uns auf dem Dorf und in den Nachbar Dörfer. Sollen wir jetzt wirklich hier ALLES still legen? Da bin ich wieder bei André und sage, man soll sich alles von Fall zu Fall ansehen und dann handeln.
Das wird nächste Woche automatisch passieren, denke ich. Sämtliche Bundesländer haben ab nächste Woche Kita- und Schulschließungen angekündigt. Notfallbetreuung nur wenn BEIDE Elternteile bspw. im Gesundheitswesen arbeiten (Arzt, Pfleger, etc.). Also werden da viele Betriebe sicherlich auch erstmal nur eingeschränkt funktionieren, öffentliche Locations wie Restaurants je nachdem auch nur eingeschränkt offen sein, usw. Irgendjemand muss sich ja um die Kinder kümmern.
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Filusi
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Filusi »

@ Axel

Ich weiß nicht recht, wie ich deine Meinung letztendlich einordnen soll, aber Drosten hat gewiss nicht gesagt, dass jetzt alle Aktivitäten eingestellt werden sollen, sondern nur die vermeidbaren und für die Gesellschaft unwichtigen, welche ein höheres Ansteckungsrisiko (bspw. Fintnessstudio, Gaststättenbesuch oder ähnliches) bergen.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Wudan hat geschrieben: 13. Mär 2020, 15:37 Den zweiten Teil des Satzes habe ich nicht gesagt. Den hast du mir jetzt in den Mund gelegt und damit meine Aussage böswillig ausgelegt.
Ich spreche dir hiermit eine Verwarnung aus :P


(im Ernst, so war das nicht gemeint)
In dem Fall sage ich dann einfach: Sorry, da ist unsere Kommunikation vllt. einfach falsch gelaufen. Nochmal: Ich freue mich über eine Haltung die nicht alarmistisch ist. Das will ich ebenfalls unbedingt nicht hier im Forum haben. Wenn du dich unter der Maßgabe einfach in den Thread einbringst, bin ich dir dankbar.
Axel hat geschrieben: 13. Mär 2020, 15:13 Doch, wenn es darum geht die Infizierungsrate so niedrig und langsam wie möglich zu halten. Und wenn einige Menschen nicht vernünftig sind, müssen da die Kommunen und die Länder solche Entscheidungen fällen.
Man muss mitdenken, dass so ein Schritt Vorbereitung benötigt. Da müssen Betreuungslösungen gefunden werden, die sowas übergangsweise abfedern, so wie in NRW angekündigt. Um eben zu vermeiden, dass Kinder dann zu Großeltern müssen oder kritisches Personal wegen Kinderbetreuung ausfällt. Kleine Gemeinden können sowas also evtl eher umsetzen.

Zudem bin ich dafür, dass man sich nicht zu sehr (derzeit schon) darauf versteift von der Regierung Isolationsmaßnahmen zu fordern. Der Fokus auf die individuelle Verantwortung ist IMO zu wichtig und darf nicht verwässert werden, indem man zu sehr auf die Handlungen der Regierung schaut. Man muss den Leuten jetzt beibringen, dass jeder Einzelne in der Pflicht ist. Insbesondere auch zB Firmenchefs, die Heimarbeit ermöglichen müssen, die Kranke verpflichten müssen daheim zu bleiben etc. Und man muss den Leuten Vorlauf geben, sich dann auf solche Isolationsmaßnahmen einzurichten. Das heißt nicht, dass man noch wochenlang warten muss. Aber IMO ergibt es unter diesen Vorzeichen Sinn, dass diese Maßnahmen nicht von heute auf morgen angeordnet werden können. Auch in den zuständigen Instanzen mussten da Strukturen geschaffen werden, musste sich informiert werden, mussten Vorbereitungen anlaufen und dann konnten Entscheidungen ergehen.

Hätte das noch besser klappen können: Vermutlich. Aber bei einem derart außergewöhnlichen Ereignis ist IMO auch Nachsicht gefordert. Das sagt ja auch Drosten immer wieder: Jetzt ist weniger die Zeit zum Nörgeln und der Schuldzuweisungen, sondern jeder muss sich darauf konzentrieren seinen Teil beizutragen und konstruktiv mitwirken.

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TheGameOli
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von TheGameOli »

Axel hat geschrieben: 13. Mär 2020, 15:45
TheGameOli hat geschrieben: 13. Mär 2020, 15:21 Axel, wir haben (zur Zeit) 0 bestätigte Fälle bei uns auf dem Dorf und in den Nachbar Dörfer. Sollen wir jetzt wirklich hier ALLES still legen? Da bin ich wieder bei André und sage, man soll sich alles von Fall zu Fall ansehen und dann handeln.
Das wird nächste Woche automatisch passieren, denke ich. Sämtliche Bundesländer haben ab nächste Woche Kita- und Schulschließungen angekündigt. Notfallbetreuung nur wenn BEIDE Elternteile bspw. im Gesundheitswesen arbeiten (Arzt, Pfleger, etc.). Also werden da viele Betriebe sicherlich auch erstmal nur eingeschränkt funktionieren, öffentliche Locations wie Restaurants je nachdem auch nur eingeschränkt offen sein, usw. Irgendjemand muss sich ja um die Kinder kümmern.
Da bei den meisten Schulen (und Kitas) die Kinder auch von "überall" herkommen halte ich das ja auch für sinnvoll. Ich habe ja auch gesagt das man nicht ALLES still legen sollte. Und sicherlich wird es bei vielen wenn nicht bei allen Firmen Aktionen geben. Zb. bieten ja jetzt schon viele Firmen Homeoffice an (soweit es machbar ist). Aber nur weil es solche Aktionen gibt heißt es nicht das plötzlich ein Betrieb still gelegt werden muss.
Wie gesagt ALLES stilllegen halte ich grundsätzlich für falsch, blinder Aktionismus bringt keinem etwas. Du hast auch geschrieben das ein Bad geschlossen wurde? Also wenn ich den "Experten" gestern richtig verstanden habe, halte ich so eine Aktion für den größten Unsinn. Dieser Experte sagte das Hallenbäder und auch die Saune unbedenklich genutzt werden können.
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Ich fordere ja keine Isolationsmaßnahmen. Ich habe oben bloß geschrieben was etwa unsere Stadtverwaltung heute schon beschlossen hat. Ich bin jedoch der Meinung, dass solange es nach wie vor Menschen gibt die sagen „Nur Panikmache“, „Ich mach so weiter wie bisher“ etc. sind solche Maßnahmen irgendwo auch notwendig. WIR haben vielleicht die Ruhe und die Einsicht, da sich jetzt zurückzuhalten, besonnen den Alltag zu gestalten, usw. Wenn es aber eine kritische Masse an Menschen gibt, die nicht diese Einsicht besitzen, dann finde ich solche Maßnahmen durchaus richtig. Und viel mehr als öffentliche Einrichtungen schließen, etc. geht ja auch fast garnicht mehr. Ich denke, erst durch solche Maßnahmen versteht es irgendwann auch der Letzte. Natürlich muss aber auch Zeit gegeben werden sich drauf einzurichten, das ist auch klar.
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LegendaryAndre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von LegendaryAndre »

Habe heute den ersten Hamsterkauf erlebt. Es gab mehrere Warteschlangen bis zur hinteren Wand des Lebensmittelgeschäftes und die Leute haben ihre Einkaufswagen voll gemacht. Dabei soll es nicht mal Lieferengpässe geben. Es lief aber alles sehr geordnet und vernünftig ab. Die Regale waren gut bestückt, nur bei bestimmten Lebensmitteln gab es in den Regalen Lücken. Spaghetti waren fast ausverkauft (oder zumindest noch nicht nachgefüllt) und Konserven gab es auch nur noch wenige. Ansonsten war aber alles vorrätig und laut der österreichischen Regierung soll es dahingehend auch keine Probleme geben. Wir sind jetzt bei 432 bestätigten Fällen und natürlich wird die Zahl noch rasant ansteigen, aber Panik habe ich keine erlebt. Ich denke es liegt auch daran, dass die Regierung deutlich und klar mit dem Volk kommuniziert und die Leute verstehen worum es geht. Die Helden dieser Zeit sind wohl die Ärzte und die Mitarbeiter der Lebensmittelindustrie! Im Supermarkt hatten die echt viel zu tun!

Persönlich versuche ich nun auch die guten Seiten zu sehen. Man hat Zeit bestimmte Dinge zu erledigen, die man immer aufgeschoben hat und kann den Pile of Shame abarbeiten! ;) Die Streaming-Anbieter werden von dieser Situation sicherlich profitieren. Einige meiner Freunde und Bekannten arbeiten ab nächster Woche nicht mehr oder haben verkürzte Arbeitszeiten. Manche arbeiten schon seit einigen Tagen von daheim aus. Klingt und wirkt alles sehr radikal, aber ich finde die Vorsicht angebracht! Wir Österreicher sind ein bisschen wie Hobbits, die sehr vorsichtig und bequem an alles herangehen, daher male ich uns gute Chancen aus die Krise möglichst heil zu überstehen!
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

@GameOli
Damit social distancing einen Effekt hat, kommt es überhaupt nicht auf den Kontext an. Im Gegenteil, es kommt darauf an, das so gut es geht daraus eine allgemeingültige Norm wird.

Denn machen wir uns nichts vor: Der eigentliche Widerstand den es zu überwinden gilt liegt in einem unserer ureigensten und mächtigsten Bedürfnisse - das nach Affiliation und der Gesellschaft/Nähe von anderen (gemochten) Menschen. Je eher wir diesem Bedürfnis nachgeben, je leichter hat es das Virus sich zu vrebreiten, welches eben genau darauf gut angepasst ist in seinem Reproduktionserfolg.

Nur mal als Beispiel: sich von anderen, fremden Menschen in der S-Bahn fernhalten fällt vielen leicht. Der Infektionsgedanke ist schnell da. Wollen wir wetten er ist viel weniger schnell und wirksam da, wenn es darum geht, den eigenen Enkel, die eigene Frau, den guten Kumpel zu bussen, zu umarmen? Wäre aber aktuell genauso falsch wie Körperkontakt mit Fremden. Nur erleben wir das nicht so. Das ist eine (!) der Schwierigkeiten welchen wir uns momentan gegenüber sehen.
Zuletzt geändert von bluttrinker13 am 13. Mär 2020, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
TheGameOli
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von TheGameOli »

LegendaryAndre hat geschrieben: 13. Mär 2020, 16:08

Persönlich versuche ich nun auch die guten Seiten zu sehen. Man hat Zeit bestimmte Dinge zu erledigen, die man immer aufgeschoben hat und kann den Pile of Shame abarbeiten! ;) Die Streaming-Anbieter werden von dieser Situation sicherlich profitieren. Einige meiner Freunde und Bekannten arbeiten ab nächster Woche nicht mehr oder haben verkürzte Arbeitszeiten. Manche arbeiten schon seit einigen Tagen von daheim aus. Klingt und wirkt alles sehr radikal, aber ich finde die Vorsicht angebracht! Wir Österreicher sind ein bisschen wie Hobbits, die sehr vorsichtig und bequem an alles herangehen, daher male ich uns gute Chancen aus die Krise möglichst heil zu überstehen!

Auch ein wenig blöd wenn alle plötzlich im garten arbeiten und die Strasse voller Menschen ist. Dann wird das Problem nur verlagert.
Und bei uns auf dem Dorf ist halt so das die Leute in ihrer Freizeit noch oft im Garten hocken etc.
Klar würde ich dann noch meine 10m³ Mutterboden wegbekommen aber ich denke das schaffe ich auch noch nach der Arbeit;) Und ja ihr Österreicher seit der Hammer was vorsichtig und bequem angeht, da sollten sich einige ein Beispiel nehmen.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Filusi hat geschrieben: 13. Mär 2020, 15:47 @ Axel

Ich weiß nicht recht, wie ich deine Meinung letztendlich einordnen soll, aber Drosten hat gewiss nicht gesagt, dass jetzt alle Aktivitäten eingestellt werden sollen, sondern nur die vermeidbaren und für die Gesellschaft unwichtigen, welche ein höheres Ansteckungsrisiko (bspw. Fintnessstudio, Gaststättenbesuch oder ähnliches) bergen.
Er hat gesagt man solle sich am Wochenende nicht mit Freunden in der Kneipe treffen zum Fußball schauen, sondern lieber das gute Wetter genießen und draußen was unternehmen. In geschlossenen Räumen ist das Ansteckungsrisiko viel höher als im Freien.

Wenn man keine Symptome hat, kann man auch seine Großmutter besuchen. Nur besser auf Körperkontakt verzichten.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

TheGameOli hat geschrieben: 13. Mär 2020, 16:14 Auch ein wenig blöd wenn alle plötzlich im garten arbeiten und die Strasse voller Menschen ist. Dann wird das Problem nur verlagert.
Dann werden aber trotzdem mindestens zwei Meter zwischen den Menschen sein + sie sind an der frischen Luft. Das ist dann kein Problem weiter, wenn also jeder in seinen Garten arbeitet. Das kann in Arbeitsstellen durchaus anders aussehen, etwa Großraumbüros, Bau, Produktion, etc.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

TheGameOli hat geschrieben: 13. Mär 2020, 15:57 Dieser Experte sagte das Hallenbäder und auch die Saune unbedenklich genutzt werden können.
Zumindest Drosten sagt: Sauna eher nicht, weil man auf engstem Raum zusammen da drin hockt und es nicht so ist, als würde die Hitze den Virus-Instakill bringen.
Axel hat geschrieben: 13. Mär 2020, 17:10 Dann werden aber trotzdem mindestens zwei Meter zwischen den Menschen sein + sie sind an der frischen Luft. Das ist dann kein Problem weiter, wenn also jeder in seinen Garten arbeitet. Das kann in Arbeitsstellen durchaus anders aussehen, etwa Großraumbüros, Bau, Produktion, etc.
Genau. Ich fand im heutigen NDR-Podcast die Erläuterung der üblichen Übertragung sehr nützlich: Hauptsächlich durch Husten. Wenn natürlich jemand in die Hand hinein hustet und damit dann irgendwas anfasst, dann besteht über diese Oberfläche auch für ein paar Stunden eine Übertragungsmöglichkeit, aber die Chancen sind deutlich geringer.

Alles, was im Freien passiert und wo ein gewisser Abstand zwischen den Leuten herrscht, ist im Grunde unbedenklich.

Andre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von TheGameOli »

Dann hoffe ich einfach mal wenn "alles" zu Ende ist, die Regierung dann noch an alle Gastronome etc. denken. Ich fände es unverantwortlich wenn man dann sagt, tja ist halt Pech wenn sie Pleite sind. Aber soweit sind wir ja noch nicht.

@Axel, klar ist im Freien immer besser, war auch nur ein wenig überspitzt formuliert. Am Ende des Tages sollte man das Problem nur nicht von einem Ort zu einem anderen verschieben. So war's eigentlich gemeint. Das einige Firmen zb. Homeoffice, Arbeitsplatzwechsel oder Arbeitszeitänderungen anstreben ist ja auch nicht all zu verkehrt.

Nur ist es völlig egal was die Regierung oder irgendein Chef macht, ich denke wir sind uns alle einig das JEDER von uns aktiv etwas tun kann und sollte. 👍
toxic_garden

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von toxic_garden »

ich habe mich übrigens entschieden, neben der üblichen Vorbereitung (verstärkt darauf achten, sich die Hände nach Kontakt zu waschen, Einschränkung von Gruppensportaktivitäten, Konstruktion eines Throns aus Klorollen, etc.) ein paar Stunde pro Tag meine Rechenpower für Folding@Home zur Verfügung zu stellen. Dort ist seit ein paar Tagen ein COVID-19 Projekt live geschaltet worden.

Wer das nicht kennt: F@H ist ein distributed computing-Projekt. Wie damals Seti@Home, nur seriöser. Es werden Proteine analysiert und die Ergebnisse in kleinen Paketen zum Server zurück geschickt. Das ist nicht dazu da, dass ein Biologe morgen sagen wird "juchei! Der Teilnehmer DESKTOP-VMC0EA hat die eine Lösung gefunden, Corona ist besiegt!", sondern führt vielmehr dazu, dass Forscher eine deutlich bessere Datenbasis haben, um das Verhalten und die Eigenschaften einer Erkrankung zu analysieren und einen Schutz zu entwickeln. Es wird also nicht von heute auf morgen eine Lösung bringen, aber die Zeit bis zu einem marktreifen Gegenmittel (hoffentlich markant) verkürzen.

Inzwischen nutzt F@H auch intensiv die GPU. Gerade stärkere Gaming-PCs können also einen recht guten Beitrag leisten, wenn sie nicht gerade mit Spielen beschäftigt sind.
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Jon Zen
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jon Zen »

Wie sieht es eigentlich mit der deutschen Internetinfrastruktur aus?

Gibt es dazu Zahlen, Prognosen oder Einschätzung, wie viel Mehrauslastung sie ausgleichen kann?

Als Laie, der aber häufig genug mit dem Internet Probleme hat, könnte ich mir vorstellen, dass es vielerorts zu Überlastungen kommen kann (sprich: niedrigere Internetgeschwindigkeit, hoher Ping, Ausfällle).
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... iCGUIUHMXw

Trump und seine Corona-Beauftragte Birx präsentieren gerade die Einführung von flächendeckenden Tests als die bahnbrechende Maßnahme im Kampf gegen das Virus. Und das an einem Tag, an dem die USA - selbst ohne ein solches Testsystem - einen Anstieg von gut 25 Prozent der Fallzahlen zu verzeichnen hatten. Trump lobt sich darüber hinaus selbst für den Einreisestopp gegenüber Menschen aus Europa, obwohl das Virus bereits längst in den USA grassiert.

Weitere Maßnahmen? Fehlanzeige. Keine Schulschließungen, keine Schließungen von Restaurants und Bars, keine Einschränkungen im nationalen Reiseverkehr, nichts. Ganz Amerika feiert weiter Masernparty.

Leider wahr:
https://www.theguardian.com/commentisfr ... EQbZJZHvSI
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