Nun, Kekulé unterstützt auch eindeutig die Ausgangsbeschränkungen - wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte es die ja sogar 14 Tage früher schon gegeben. Woraus wir schlussfolgern können: Kelué würde gerade auch in den noch weniger befallenen Regionen dieses Mittel anraten, um die Infektion dort im Keim zu ersticken. Plus: Wenn wir schon regionale Unterschiede machen, müssten wir diese Logik auf alle relevanten Faktoren erweitern: Wie viel medizinisches Personal steht dort zur Verfügung, wie viel Schutzausrüstung, wie ist die medizinische Infrastruktur. Da kann es sein, dass in manchen Regionen viel früher eingeschritten werden muss als in zB der Region München, die in vielerlei Hinsicht sehr gut ausgestattet ist.Axel hat geschrieben: ↑25. Mär 2020, 02:00 Alexander Kekule klang im letzten Podcast sehr zuversichtlich. Etwa das er schätzt, dass ca. 80% der Erkrankten wenig bis keine Symptome zeigen und so auch die Dunkelziffer sehr hoch ist. Und während man noch medial wie politisch im Krisenmodus ist, die Durchseuchung der Gesellschaft bereits begonnen hat. Es werden ja nach wie vor nur die getestet, die schwerere Symptome aufzeigen. Also das die eigentliche Zahl der Infizierten bereits in die hunderttausende geht und es viele schlicht nicht merken. Das hat mir heute nochmal extra viel Ruhe und Optimismus gegeben.
Und wenn dem so ist, muss man aber erst recht zumindest mal kritisch hinterfragen, ob solche Dinge wie Ausgangsbeschränkungen auf breiter Fläche wirklich angebracht ist.
Und du musst an das denken, was Drosten damals zu den Einschränkungen in Italien gesagt hat: Wenn man die regional begrenzt, dann streut man das Virus nur noch mehr. Dann "flüchten" die Leute aus den Quarantänezonen, weichen den Beschränkungen aus. Sprich: Die tendeziell infizierten aus einer benachbarten Region fahren dann einfach in den Landkreis mit niedrigen Meldezahlen, um dort Party zu machen (man denke an die Jugendlichen).
Das soll dir deine Ruhe und deinen Optimismus nicht nehmen, das finde ich trotz allem sehr angebracht. Nach heutigen Vorzeichen stehen wir in Deutschland ziemlich gut da. Insbesondere wenn sich ein Rückgang der Neuinfektionen bewahrheitet, dann ist zumindest die unmittelbare Gefahr im Zaum gehalten und man kann sich den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen zuwenden. Aber in der Anerkennung, dass die getroffenen Maßnahmen in Anbetracht der Umstände und ihrer sehr komplexen Verflechtungen richtig waren und scheinbar Wirkung zeigen, liegt doch erst Recht noch ein Quell von Ruhe. Das wir uns bei unseren Politikern im Großen und Ganzen in guten Händen befinden - das hätte ja vorher auch nicht jeder so vorhergesagt. Das wäre ja eine sehr entspannende Erkenntnis, wenn man sie denn annehmen will.
Andre