US-Politik

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Leonard Zelig
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Leonard Zelig »

derFuchsi hat geschrieben: 4. Jun 2020, 15:14 "Sollte er die Wahl im November verlieren, wird Donald Trump das Ergebnis wohl nicht anerkennen. Niemand wird ihn an einem Staatsstreich hindern können, dafür sorgen er und seine Verbündeten seit Langem vor."
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/don ... 41be3467c1
Ich glaube eher, dass er insgeheim froh sein wird wieder mehr Golf spielen zu können. Bestimmt bekommt er auch eine eigene Sendung bei Fox News. Die Angst vor einem Präsidenten Biden dürfte bei den Republikanern überschaubar sein. Aber das Problem ist damit ja nicht vom Tisch. Möglicherweise stellen die Republikaner 2024 einen rechten Hardliner zur Wahl, der etwas intelligenter als Trump ist.
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Rince81
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

limericks hat geschrieben: 4. Jun 2020, 19:58 Gibt es zu dieser Unterwanderung von Staatsinstitutionen durch Trump Loyalisten seriöse Quellen? Mir kommt das eher wie eine umgekehrte Q-Anon Verschwörungstheorie vor, zumal es ja eigentlich Trump ist der überall Unterwanderung durch seine Gegner sieht.
Einfach seriöse US-Medien wie die Wapo und Co. lesen. Das hat mit unterwandern nichts zu tun, der Fisch stinkt vom Kopf her. Mit William Barr ist zumindest für Trump der richtige Mann im Justizministerium.
https://www.newyorker.com/news/daily-co ... r-have-won
https://www.nytimes.com/2020/06/01/maga ... neral.html

Ebenso Pompeo im State Department.
https://www.nytimes.com/2020/05/19/opin ... neral.html
https://www.cnbc.com/2020/05/18/pompeo- ... nt-ig.html

Dazu ist es nach wie vor so, dass viele wichtige Jobs in den Regierungsbehörden nach wie vor nicht besetzt sind und viele Mitarbeiter in den Ministerien den Job entweder gekündigt haben oder entlassen wurden. Hier nur mal kurzes Google fürs Pentagon der letzten Zeit - und das sind a) nicht alle und b) nur Leute bei denen das Nachrichtenwert hatte - das sieht in anderen Ministerien und Jahren auf allen Ebenen nicht anders aus.Drei Jahre Trump sind an den US-Institutionen nicht spurlos vorbei gegangen.
https://www.cnbc.com/2020/06/02/james-m ... photo.html
https://edition.cnn.com/2020/02/19/poli ... index.html
https://www.politico.com/news/2020/05/2 ... ump-281996
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 4. Jun 2020, 20:08 Ich glaube eher, dass er insgeheim froh sein wird wieder mehr Golf spielen zu können.
Problem dabei - es gibt wenige Haftanstalten mit einem Golfplatz. :ugly:

Wenn man sich anschaut, wie viele aus dem direkten Wahlkampfumfeld von Trump wegen der Russlandaffäre bzw. Falschaussagen dazu mittlerweile im Gefängnis sitzen oder sitzen müssten dürfte es ziemlich wahrscheinlich sein, dass ihm ein ähnliches Schicksal droht wenn ihn das Amt nicht mehr schützt und die Demokraten Zugriff auf die Unterlagen bekommen. Da wären unter anderem Michael Flynn, Roger Stone, Michel Cohen, Paul Manafort, und George Papadopoulos um nur ein paar zu nennen.

Nixon wurde von Ford begnadigt, sollte Biden gewinnen und der nur auf die Idee kommen, wären die Demokraten für ihre eigenen Wähler erledigt...
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

limericks hat geschrieben: 4. Jun 2020, 17:27 Diese Befürchtung scheint mir eher auf einer sehr klischeehaften und simplen Vorstellung des US Militärs an sich zu basieren, die der Realität nicht gerecht wird. Eine Diktatur Trumps mithilfe des Militärs als blindem Befehlsausführer gegen das eigene Volk wird es nicht geben.
Um noch mal darauf zurückzukommen. Was ist klischeehaft und wird der Realität nicht gerecht? Die Durchsetzung oder die Vorstellung, dass Trump es versuchen könnte? Denn dabei, das so rundweg abzulehnen gibt es ein gewaltiges Problem. Militärs in den USA dienen der jeweiligen Administration, befolgen die Befehle und halten sonst die Klappe und äußern öffentlich keine Kritik - vor allem nicht am Präsidenten und schon garnicht aus dem Ruhestand. Das verbietet sich normalerweise von selbst. Umso beeindruckender ist das, was Mattis gerade macht - und vor allem nicht nur Mattis.
Da sind auch Mike Mullen oder John Allen.
https://www.theatlantic.com/ideas/archi ... es/612553/
https://foreignpolicy.com/2020/06/03/tr ... -protests/

Wenn sich US-Militärs vom dem Rang und Format aus ihrem Ruhestand melden und den amtierenden Präsidenten derart frontal angreifen sollten sämtliche Alarmglocken angehen, denn die gehen offensichtlich davon aus, dass das dringend erforderlich ist.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Dank Corona und der Polizeiarbeit wird es also doch noch ein richtig heisser Wahlkampf!

Die Gegensätze in den USA spiegeln schön das Schwarz-Weiss-Denken des 'winner takes it all'-Prinzips wieder: In Minneapolis haben Polizisten falsch gehandelt, also soll nun die Polizei aufgelöst werden. Die Stimme der Aufklärung bleibt aus, es geht sofort um eine radikale Maßnahme.
Ich bin gespannt wer dann übernimmt: AntiFa oder gar Black Water? Oder vielleicht folgt man nun der NRA und jeder geht von nun ab nur noch bewaffnet in die Öffentlichkeit?

Auf jede Aktion folgt eine Reaktion: Wie wäre es denn mit einer besseren Ausbildung von Polizisten? Wie wäre es, das Volk zu entwaffnen und damit die Gefahren für Polizisten zu minimieren? Denn wenn jeder Fall einem Polizisten das Leben kosten kann, dann handelt der Polizist bevor er fragt.

Wo die Entwicklung von Perspektiven für die Armen, mit krisensicheren Jobs, Jobs ohne Voraussetzung eines Studiums, ein Bildungssystem ohne finanzielle Gegenleistung? Ach ich vergaß: Sanders ist raus, es wird sich also nichts ändern. Biden staubt nun über Emotionen die Stimmen der Jungen und Farbigen ab, die ihm aber eh sicher waren. Trump besucht Polizeieinheiten und lädt die Polizei ins Weiße Haus und bedient die Angst des weißen Amerikas abseits der Küsten. Die Konfrontation ist wieder mal typisch USA. Nur Lösungen wird es am Ende wohl wieder einmal keine geben.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Sanity Assassin »

vicsbier hat geschrieben: 8. Jun 2020, 15:43 In Minneapolis haben Polizisten falsch gehandelt, also soll nun die Polizei aufgelöst werden. Die Stimme der Aufklärung bleibt aus, es geht sofort um eine radikale Maßnahme.
Ich bin gespannt wer dann übernimmt: AntiFa oder gar Black Water? Oder vielleicht folgt man nun der NRA und jeder geht von nun ab nur noch bewaffnet in die Öffentlichkeit?
Das ist völlig übertriebene Schwarzmalerei auf Grundlage einer Schlagzeile, die offenbar nicht bis zum Ende gelesen wurde, denn man will dort die Polizei auflösen, um sie dann von Grund auf neu aufzubauen. Minneapolis ist auch nicht die erste Stadt, die sowas vorhat, in Camden (New Jersey) wurde das bereits 2013 gemacht und war offenbar recht erfolgreich (Link).
Die aktuelle Folge Last Week Tonight schafft es extrem gut, einen Überblick über das Problem zu bieten; dort wird auch nochmal grundlegend aufgeschlüsselt, wo die Schwierigkeiten mit dem amerikanischen Polizeisystem liegen (Link).
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Sanity Assassin hat geschrieben: 8. Jun 2020, 16:18
vicsbier hat geschrieben: 8. Jun 2020, 15:43 In Minneapolis haben Polizisten falsch gehandelt, also soll nun die Polizei aufgelöst werden. Die Stimme der Aufklärung bleibt aus, es geht sofort um eine radikale Maßnahme.
Ich bin gespannt wer dann übernimmt: AntiFa oder gar Black Water? Oder vielleicht folgt man nun der NRA und jeder geht von nun ab nur noch bewaffnet in die Öffentlichkeit?
Das ist völlig übertriebene Schwarzmalerei auf Grundlage einer Schlagzeile, die offenbar nicht bis zum Ende gelesen wurde, denn man will dort die Polizei auflösen, um sie dann von Grund auf neu aufzubauen. Minneapolis ist auch nicht die erste Stadt, die sowas vorhat, in Camden (New Jersey) wurde das bereits 2013 gemacht und war offenbar recht erfolgreich (Link).
Die aktuelle Folge Last Week Tonight schafft es extrem gut, einen Überblick über das Problem zu bieten; dort wird auch nochmal grundlegend aufgeschlüsselt, wo die Schwierigkeiten mit dem amerikanischen Polizeisystem liegen (Link).
Ich habe den Spiegel-Artikel gelesen, da stand drin, dass man die Polizei auflösen wolle und noch kein Konzept für die Zukunft habe. Daher können wir nur spekulieren, wie es weitergeht. In wie weit das Beispiel Camden übertragbar ist, ist unklar. Allerdings sollten m.E. nicht die Demokraten darüber entscheiden, denn die haben die jetzige Polizei aufgebaut, mit Mitteln ausgestattet, ihre Ausbildung geregelt und die Leute eingestellt. Eigentlich müssten die verantwortlichen Politiker zurücktreten...
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Re: Präsident Trump

Beitrag von meieiro »

vicsbier hat geschrieben: 8. Jun 2020, 18:23
Sanity Assassin hat geschrieben: 8. Jun 2020, 16:18
vicsbier hat geschrieben: 8. Jun 2020, 15:43 In Minneapolis haben Polizisten falsch gehandelt, also soll nun die Polizei aufgelöst werden. Die Stimme der Aufklärung bleibt aus, es geht sofort um eine radikale Maßnahme.
Ich bin gespannt wer dann übernimmt: AntiFa oder gar Black Water? Oder vielleicht folgt man nun der NRA und jeder geht von nun ab nur noch bewaffnet in die Öffentlichkeit?
Das ist völlig übertriebene Schwarzmalerei auf Grundlage einer Schlagzeile, die offenbar nicht bis zum Ende gelesen wurde, denn man will dort die Polizei auflösen, um sie dann von Grund auf neu aufzubauen. Minneapolis ist auch nicht die erste Stadt, die sowas vorhat, in Camden (New Jersey) wurde das bereits 2013 gemacht und war offenbar recht erfolgreich (Link).
Die aktuelle Folge Last Week Tonight schafft es extrem gut, einen Überblick über das Problem zu bieten; dort wird auch nochmal grundlegend aufgeschlüsselt, wo die Schwierigkeiten mit dem amerikanischen Polizeisystem liegen (Link).
Ich habe den Spiegel-Artikel gelesen, da stand drin, dass man die Polizei auflösen wolle und noch kein Konzept für die Zukunft habe. Daher können wir nur spekulieren, wie es weitergeht. In wie weit das Beispiel Camden übertragbar ist, ist unklar. Allerdings sollten m.E. nicht die Demokraten darüber entscheiden, denn die haben die jetzige Polizei aufgebaut, mit Mitteln ausgestattet, ihre Ausbildung geregelt und die Leute eingestellt. Eigentlich müssten die verantwortlichen Politiker zurücktreten...
Du scheints etwas gegen die Demokraten zu haben. Ich bin jetzt auch kein Freund der Demokraten(Wobei ich sie im Moment vermutlich wählen würden, wenn ich Amerikaner wäre), aber bei dir wirkt das so als wären an allen Problem in Amerika immer die Demokraten schuld.
Ich glaub nicht, dass man den aktuellen Status der Polizei auf einzelne Personen/Parteien zurückführen kann.
Und wenn ich jetzt Amerikaner wäre, dann möchte ich auch nicht, dass die Polizei von Trump und Co. neu aufgebaut wird. Ich habe ein großes Problem mit Polizeigewalt und dann lege ich das Problem in die Hände von Leuten, die die Polizei ja gerade erst dazu aufgefordert haben härter durchzugreifen. Da wird ja auch immer noch von ein paar "Bad Apples" geredet. Die haben das Problem ja noch gar nicht verstanden
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

meieiro hat geschrieben: 9. Jun 2020, 10:00 Da wird ja auch immer noch von ein paar "Bad Apples" geredet. Die haben das Problem ja noch gar nicht verstanden
Da hat man noch nicht einmal das Sprichwort verstanden. Das Zitat von Benjamin Franklin lautet vollständig nämlich "the rotten apple spoils his companions".
https://www.npr.org/2011/05/09/13601761 ... very-bunch
Ich glaub nicht, dass man den aktuellen Status der Polizei auf einzelne Personen/Parteien zurückführen kann.
Natürlich nicht. Die ersten Sklaven wurden 1619 nach Virginia gebracht. Also vor über 400 Jahren. Die USA wurden als Sklavenhalternation gegründet, Sklaverei, der Genozid an der indigenen Bevölkerung und die Unterdrückung von Minderheiten gehören zur fundamentalen DNA dieses Landes. Genau wie der Holocaust zur fundamentalen DNA der Bundesrepublik gehört. In den USA hat man immer mal wieder im Lauf der Geschichte erkannt, dass es so moralisch nicht geht und es wurde gegengesteuert, sei es beispielsweise der Bürgerkrieg und die Bürgerrechtsbewegung. Das war aber nie ausreichend um dieses gesellschaftliche Grundübel an der Wurzel loszuwerden und es änderte immer wieder nur die Form und passte sich an den Zeitgeist an. Der Mord an George Floyd scheint nun womöglich tatsächlich das Potenzial für einen erneuten Wendepunkt der US-Geschichte zu sein und hier ist ziemlich klar zu sehen, welche Partei auf welcher Seite steht.
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derFuchsi
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Re: Präsident Trump

Beitrag von derFuchsi »

Rince81 hat geschrieben: 9. Jun 2020, 10:45 Natürlich nicht. Die ersten Sklaven wurden 1619 nach Virginia gebracht. Also vor über 400 Jahren. Die USA wurden als Sklavenhalternation gegründet, Sklaverei, der Genozid an der indigenen Bevölkerung und die Unterdrückung von Minderheiten gehören zur fundamentalen DNA dieses Landes. Genau wie der Holocaust zur fundamentalen DNA der Bundesrepublik gehört. In den USA hat man immer mal wieder im Lauf der Geschichte erkannt, dass es so moralisch nicht geht und es wurde gegengesteuert, sei es beispielsweise der Bürgerkrieg und die Bürgerrechtsbewegung. Das war aber nie ausreichend um dieses gesellschaftliche Grundübel an der Wurzel loszuwerden und es änderte immer wieder nur die Form und passte sich an den Zeitgeist an. Der Mord an George Floyd scheint nun womöglich tatsächlich das Potenzial für einen erneuten Wendepunkt der US-Geschichte zu sein und hier ist ziemlich klar zu sehen, welche Partei auf welcher Seite steht.
Das erinnert mich gerade an eins dieser "Was wäre wenn..." Videos die ich auf YT mal gesehen habe zum Thema WW2. Die Idee war was wäre wenn das Deutsche Reich sich damals mit den USA verbündet hätte. Interessanter Gedanke jedenfalls weil vermutlich garnicht so absurd wie man zuerst denkt.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

meieiro hat geschrieben: 9. Jun 2020, 10:00
vicsbier hat geschrieben: 8. Jun 2020, 18:23
Sanity Assassin hat geschrieben: 8. Jun 2020, 16:18

Das ist völlig übertriebene Schwarzmalerei auf Grundlage einer Schlagzeile, die offenbar nicht bis zum Ende gelesen wurde, denn man will dort die Polizei auflösen, um sie dann von Grund auf neu aufzubauen. Minneapolis ist auch nicht die erste Stadt, die sowas vorhat, in Camden (New Jersey) wurde das bereits 2013 gemacht und war offenbar recht erfolgreich (Link).
Die aktuelle Folge Last Week Tonight schafft es extrem gut, einen Überblick über das Problem zu bieten; dort wird auch nochmal grundlegend aufgeschlüsselt, wo die Schwierigkeiten mit dem amerikanischen Polizeisystem liegen (Link).
Ich habe den Spiegel-Artikel gelesen, da stand drin, dass man die Polizei auflösen wolle und noch kein Konzept für die Zukunft habe. Daher können wir nur spekulieren, wie es weitergeht. In wie weit das Beispiel Camden übertragbar ist, ist unklar. Allerdings sollten m.E. nicht die Demokraten darüber entscheiden, denn die haben die jetzige Polizei aufgebaut, mit Mitteln ausgestattet, ihre Ausbildung geregelt und die Leute eingestellt. Eigentlich müssten die verantwortlichen Politiker zurücktreten...
Du scheints etwas gegen die Demokraten zu haben. Ich bin jetzt auch kein Freund der Demokraten(Wobei ich sie im Moment vermutlich wählen würden, wenn ich Amerikaner wäre), aber bei dir wirkt das so als wären an allen Problem in Amerika immer die Demokraten schuld.
Ich glaub nicht, dass man den aktuellen Status der Polizei auf einzelne Personen/Parteien zurückführen kann.
Und wenn ich jetzt Amerikaner wäre, dann möchte ich auch nicht, dass die Polizei von Trump und Co. neu aufgebaut wird. Ich habe ein großes Problem mit Polizeigewalt und dann lege ich das Problem in die Hände von Leuten, die die Polizei ja gerade erst dazu aufgefordert haben härter durchzugreifen. Da wird ja auch immer noch von ein paar "Bad Apples" geredet. Die haben das Problem ja noch gar nicht verstanden
Nein, ich habe nichts gegen die Demokraten. Ich habe sogar US-Freunde, die an der demokratischen Kampagne mitarbeiten. Ich selbst bin von Haus aus auch Sozialdemokrat, daher liegen die mir politisch sogar recht nahe.
NUR:
Die Lösungen der Demokraten haben bislang wenig bewegt. Sanders wurde abgesägt. Es waren die Demokraten, die bspw die Three-Strikes-Regel im Strafrecht verabschiedet haben, die die Farbigen benachteiligt. Jetzt wird Trump (wie bei allem) beschuldigt, aber der kann ja nichts für die Polizei vor Ort, die haben die Demokraten vor Ort zu verantworten. Dazu haben wir jetzt vier Jahre Blockade und Hinarbeitung auf den Impeachment-Prozess erlebt, der dann implodierte. Wie ungeschickt muss man sein, dass man nicht mal die gemäßigten Republikaner und Gegner Trumps auf seine Seite ziehen kann?
Kurz: Keine Verantwortung, Mutlosigkeit, Unfähigkeit - das ist keine Alternative und erst recht keine gute Staatsführung. Der Wähler ist nicht doof - der wird das ganze auch bemerkt haben.

Ich glaube schon, dass die Zusammensetzung der Polizei und ihre Ausbildung sehr wohl mit den Vorkommnissen zu tun haben. Die politische Führung im Staate Minnesota und der Stadt Minneapolis haben aber nun mal die Demokraten. Daher müssten diese jetzt zurücktreten. Wieder ein Fall von Leugnung der Verantwortung. Der US-Präsident hat daran m.E. aber keine Schuld.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von kami »

vicsbier hat geschrieben: 9. Jun 2020, 11:34 Der US-Präsident hat daran m.E. aber keine Schuld.
Er trägt Mitschuld, in dem er die Missstände leugnet, aus Opfern Täter und aus Tätern Helden macht und damit Reformen, die sinnvollerweise von der Bundesebene unterstützt werden sollten, verhindert oder zumindest verzögert. Ich glaube, niemand hier will die Demokraten auf ein Podest heben, sie sind an der Lage nicht unschuldig, aber derzeit ist eine Partei zu sehen, die alles leugnet, Militäreinsätze im Inland fordert und sich auf die Seite der Täter schlägt, und eine Partei, die den Ernst der Lage erkennt und zumindest den Willen erkennen lässt, etwas zu ändern. Und letzteres sind nunmal die Demokraten.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

derFuchsi hat geschrieben: 9. Jun 2020, 11:19 Das erinnert mich gerade an eins dieser "Was wäre wenn..." Videos die ich auf YT mal gesehen habe zum Thema WW2. Die Idee war was wäre wenn das Deutsche Reich sich damals mit den USA verbündet hätte. Interessanter Gedanke jedenfalls weil vermutlich garnicht so absurd wie man zuerst denkt.
Nein, beim besten Willen, ein Szenario, in dem sich die USA mit den Nazis verbündet hätten ist völlig aus der Luft gegriffen. Das Land hat zwar in der Gründungs-DNA diese tiefgreifenden Probleme - gleichzeitig aber immer sehr luftige Ideale nach denen man strebt auch wenn man das in der Realität oft so dann nicht merkt. Wer aber zur Haltung der USA zum WW2 mehr wissen will:

https://www.nationalww2museum.org/war/a ... 20involved.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

kami hat geschrieben: 9. Jun 2020, 19:40 Ich glaube, niemand hier will die Demokraten auf ein Podest heben, sie sind an der Lage nicht unschuldig, aber derzeit ist eine Partei zu sehen, die alles leugnet, Militäreinsätze im Inland fordert und sich auf die Seite der Täter schlägt, und eine Partei, die den Ernst der Lage erkennt und zumindest den Willen erkennen lässt, etwas zu ändern. Und letzteres sind nunmal die Demokraten.
Interessant dazu ist eine aktuelle Umfrage, die in der WaPo veröffentlicht wurde.
https://www.washingtonpost.com/politics ... story.html

Kernaussage ist, dass die Mehrheit der Amerikaner die Proteste unterstützt. Bei den Demokraten sowieso aber auch bei den Republikanern. Dazu kommt, dass quer durch jedes politische Lager die Erkenntnis, dass es eben nicht vereinzelte Fälle sondern ein grundlegendes Problem ist steigt. Hielten 2014 noch 19% der Republikaner das für ein tieferes Problem sind es mittlerweile 47%. Umso erstaunlicher ist die komplett abgedrehte Reaktion von Trump, Fox News und der republikanisches Parteiführung.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Vinter »

vicsbier hat geschrieben: 9. Jun 2020, 11:34 Dazu haben wir jetzt vier Jahre Blockade und Hinarbeitung auf den Impeachment-Prozess erlebt, der dann implodierte.
Diese Tatsachenverdrehung habe ich dir schon mal angekreidet. Weshalb kommst du schon wieder damit an?

Die Republikaner hatten bis zu den Midterms 2018 die Mehrheit in House und Senate. Da hat niemand blockiert, die Republikaner haben es nicht hinbekommen. Hinzu kommt ein Mitch McConnell, der sich im Fernsehen damit brüstet, seit dem Midterms, also seit die Demokraten wieder die Mehrheit im House zu haben, einfach jeden Gesetzesvorschlag des House im Senate zu ignorieren.

Also: Weder "blockieren" die Demokraten seit vier Jahren, Trump ist nicht mal vier Jahre im Amt und die ersten beiden davon mit Mehrheit in beiden Kammern, noch blockieren sie seit den Midterms, dafür ist Senate Majority Leader Mitch McConnell verantwortlich, der ist Republikaner.

Apropos Blockade: Das gescheiterte Amtsenthebungsverfahren den Demokraten anzulasten ist intellektuell derart unaufrichtig, da geh ich erst gar nicht groß drauf ein. Auch hier war es McConnell, der im Senate bereits die reine Suche nach der Wahrheit blockiert hat.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Vinter hat geschrieben: 10. Jun 2020, 01:48
vicsbier hat geschrieben: 9. Jun 2020, 11:34 Dazu haben wir jetzt vier Jahre Blockade und Hinarbeitung auf den Impeachment-Prozess erlebt, der dann implodierte.
Diese Tatsachenverdrehung habe ich dir schon mal angekreidet. Weshalb kommst du schon wieder damit an?

Die Republikaner hatten bis zu den Midterms 2018 die Mehrheit in House und Senate. Da hat niemand blockiert, die Republikaner haben es nicht hinbekommen. Hinzu kommt ein Mitch McConnell, der sich im Fernsehen damit brüstet, seit dem Midterms, also seit die Demokraten wieder die Mehrheit im House zu haben, einfach jeden Gesetzesvorschlag des House im Senate zu ignorieren.

Also: Weder "blockieren" die Demokraten seit vier Jahren, Trump ist nicht mal vier Jahre im Amt und die ersten beiden davon mit Mehrheit in beiden Kammern, noch blockieren sie seit den Midterms, dafür ist Senate Majority Leader Mitch McConnell verantwortlich, der ist Republikaner.

Apropos Blockade: Das gescheiterte Amtsenthebungsverfahren den Demokraten anzulasten ist intellektuell derart unaufrichtig, da geh ich erst gar nicht groß drauf ein. Auch hier war es McConnell, der im Senate bereits die reine Suche nach der Wahrheit blockiert hat.
Verzeih, du nimmst einen Teilsatz von mir, behauptest dann eine mich diffamierende wiederholte Tatsachenverdrehung, verzerrst weitere Fakten und baust darauf dann eine m.E. fehlerhafte Argumentation (siehe bspw Wikipedia zum Amtsenthebungsverfahren Trump) auf, deren Höhepunkt es ist, eine Diskussion und Auseinandersetzung abzulehnen, weil sie nach deinen Worten "intellektuell unaufrichtig" wäre?
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Vinter »

Dein Opferhabitus ändert nichts an den Fakten. Du kannst mir natürlich gerne versuchen zu erklären, wie die Demokraten seit vier Jahren einen Präsidenten blockieren, der erst seit 3 1/2 Jahren im Amt ist und der zwei Jahre davon die Mehrheit in beiden Kammern des Parlamentes hinter sich hatte. Ich befürchte nur, meine Reaktion auf so eine Erklärung würdest du wieder "diffamierend" nennen.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Vinter hat geschrieben: 10. Jun 2020, 16:11 Du kannst mir natürlich gerne versuchen zu erklären, wie die Demokraten seit vier Jahren einen Präsidenten blockieren, der erst seit 3 1/2 Jahren im Amt ist und der zwei Jahre davon die Mehrheit in beiden Kammern des Parlamentes hinter sich hatte.
Mit den vier Jahren meine ich die Amtszeit des Präsidenten. Das ist menschlich, da wir nicht wie Commander Data nachrechnen, dass es nur 3 Jahre 4 Monate und 21 Tage sind. Du sprichst sicherlich auch von 12 Jahren Naziherrschaft und nicht von 12 Jahren, 3 Monaten und 9 Tagen.

Der zweite Teil deiners Argumentest ist eben das, was die Demokraten beim wichtigsten politischen Ziel ihrer Oppositionszeit, dem Impeachmentverfahren, nicht geschafft haben: Eine Mehrheit zu organisieren. Das haben sie bspw beim Thema Mauerbau geschafft. Daher spreche ich ja auch davon, dass das Impeachmentverfahren "implodiert" ist: Es brach in sich zusammen, weil sie eben keine Mehrheit zu schaffen wussten. Ein Armutszeugnis, wenn man darauf seine politische Kraft konzentriert.
Vinter hat geschrieben: 10. Jun 2020, 16:11 Dein Opferhabitus ändert nichts an den Fakten.
[...]
Ich befürchte nur, meine Reaktion auf so eine Erklärung würdest du wieder "diffamierend" nennen.
Was soll denn schon wieder ein solcher Ausfall? Schau dir deinen ersten Beitrag an: Du diskreditierst deinen Gegenüber öffentlich, baust Strohmänner auf. Das ist m.E. kein guter Stil, sondern macht eine Diskussion kaputt. Lass das doch einfach und konzentriere dich auf die Fakten, das lesen hier alle gerne.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Vinter »

Das Impeachment nahm keine 4 Jahre und auch keine 3 1/2 Jahre in Anspruch, sondern etwa knapp ein halbes Jahr, vom Spätsommer 2019 bis Anfang Februar 2020...

Und weiterhin bin ich auf eine Erklärungen gespannt wie die Demokraten die ersten zwei Jahre seiner Amtszeit blockiert haben, ohne Mehrheiten.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Vinter hat geschrieben: 10. Jun 2020, 16:39 Das Impeachment nahm keine 4 Jahre und auch keine 3 1/2 Jahre in Anspruch, sondern etwa knapp ein halbes Jahr, vom Spätsommer 2019 bis Anfang Februar 2020...

Und weiterhin bin ich auf eine Erklärungen gespannt wie die Demokraten die ersten zwei Jahre seiner Amtszeit blockiert haben, ohne Mehrheiten.
Du drehst mir schon wieder die Worte um und versuchst mir krampfhaft einen Fehler nachzuweisen. Ich habe nicht geschrieben, dass das Verfahren vier Jahre dauerte. Auch besteht die politische Arbeit darin, Mehrheiten zu organisieren. Denk an den Mauerbau, einem der zentralen Wahlversprechen von Trump. Aber ich sehe, dass du jetzt soviel in diesen Nachweis von Fehlern bei mir reinsteckst, dass es dir jetzt persönlich schwer fällt davon Abstand zu nehmen. Daher gebe ich die Diskussion mit dir auf, das ist m.E. im Sinne der allgemeinen Diskussion hier die beste Option.
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