Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

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imanzuel
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von imanzuel »

Sanity Assassin hat geschrieben: 18. Jun 2020, 13:52 Zumindest die beiden Aussagen sind doch aber gar nicht weiter widersprüchlich. Eine Spielwelt kann gleichzeitig "neu", "riesig", "abwechslungsreich" und "wenig lebendig" sein, und mit den darin platzierten Missionen hat das gar nichts zu tun.
Genauso ist es ja nun keine Seltenheit, dass Messe-Demos auf ein Level glattpoliert werden, welches das fertige Spiel dann später nicht erreicht; das macht aber doch die Aussage über die Messe-Demo weder falsch noch irreführend.
Ich lese da jetzt einfach raus, dass die beiden Spiele am Ende schlechter waren, als sie vorher aussahen. Das ist doch eine normale Sache, die es immer wieder gibt. Das sollte aber IMO die Spielepresse nicht davon abhalten, eine positive Preview zu schreiben, wenn etwas im Vorfeld eben gut aussieht.
Im ersten Fall wurde aber nicht wiederholt, das die Welt abwechslungsreich sei. Das, was noch ein Pluspunkt in der Preview war, wurde nicht mehr als Pluspunkt (eben "abwechslungsreich") im Test bezeichnet.

Beim zweiten Punkt, da hat GameStar geschrieben (aus dem Kopf heraus): "Wir können Entwarnung geben, Breakpoint wird kein Bugfest". Eine Abwertung um 5 Punkte für Bugs ist schon eine deutliche Ansage, wenn man bedenkt dass Fallout 4 damals für Bugs um einen (1!!!) Punkt abgewertet wurde.

Mir geht es ja nicht nur um die Punkte, die erst gelobt und dann in der Vollversion kritisiert wurden. Es gibt ja auch Punkte, die kaum bis gar nicht kritisiert wurden oder warum auch immer keine Relevanz bei den Previews haben.

Nimmt doch mal die Cyberpunk-Previews her, speziell die Demo von der E3 2018, die dann im August oder so im Internet veröffentlicht wurde. Die meisten Previews dazu waren überschwänglich positiv. Gerade GameStar hat da gehypt, wo es nur geht. Kritische Töne? Naja, eher nicht so. Nur als Disclaimer, ich fand die Demo auch durchaus beeindruckend, und für mich ist CP2077 immer noch eines der Most Wanted Games dieses Jahr. Das ändert aber nichts daran das ich bei der Demo durchaus massive Kritik habe, die das Spiel gewaltig herunterziehen können. Zum Beispiel das Gunplay. Das sah okay aus, mehr nicht. Ich müsste es halt selber spielen, um das genau einschätzen zu können. Umgehaut hat es mich nicht. Und auch wenn das Spiel in erster Linie ein RPG ist, ist es auch primär ein First Person Shooter. Wenn die den Teil versauen, dann kann das Spiel für mich kein Meisterwerk mehr sein. Dann noch die Bugdichte (in der Demo, wohlgemerkt). Aufploppende NPCs, die Wegfindungsprobleme haben, Klon-NPCs, Soundbugs ("My Leg!"), usw. Wenn man möchte, kann man an der Demo wahnsinnig viel kritisieren und trotzdem beeindruckt sein. Das machen aber die meisten Seiten nicht. Die hypen ausschließlich lieber.
Notiz für mich
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Sanity Assassin
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Sanity Assassin »

imanzuel hat geschrieben: 18. Jun 2020, 14:09
Sanity Assassin hat geschrieben: 18. Jun 2020, 13:52 Zumindest die beiden Aussagen sind doch aber gar nicht weiter widersprüchlich. Eine Spielwelt kann gleichzeitig "neu", "riesig", "abwechslungsreich" und "wenig lebendig" sein, und mit den darin platzierten Missionen hat das gar nichts zu tun.
Genauso ist es ja nun keine Seltenheit, dass Messe-Demos auf ein Level glattpoliert werden, welches das fertige Spiel dann später nicht erreicht; das macht aber doch die Aussage über die Messe-Demo weder falsch noch irreführend.
Ich lese da jetzt einfach raus, dass die beiden Spiele am Ende schlechter waren, als sie vorher aussahen. Das ist doch eine normale Sache, die es immer wieder gibt. Das sollte aber IMO die Spielepresse nicht davon abhalten, eine positive Preview zu schreiben, wenn etwas im Vorfeld eben gut aussieht.
Im ersten Fall wurde aber nicht wiederholt, das die Welt abwechslungsreich sei. Das, was noch ein Pluspunkt in der Preview war, wurde nicht mehr als Pluspunkt (eben "abwechslungsreich") im Test bezeichnet.

Beim zweiten Punkt, da hat GameStar geschrieben (aus dem Kopf heraus): "Wir können Entwarnung geben, Breakpoint wird kein Bugfest". Eine Abwertung um 5 Punkte für Bugs ist schon eine deutliche Ansage, wenn man bedenkt dass Fallout 4 damals für Bugs um einen (1!!!) Punkt abgewertet wurde.
Ja gut, das stand aber nicht in den Beispielen, die du oben angeführt hast. ;)
Johpir
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Johpir »

Gibt es. Z.B. bei Filmen, Ausstellungen in Museen oder beim Theater. Nennt sich dann u.a. Vorberichterstattung.
Johpir
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Johpir »

Hadt du ernsthaft noch nie ne Filmzeitschrift oder den Kulturteil einer Zeitung gelesen?
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Soulaire
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

Johpir hat geschrieben: 19. Jun 2020, 17:45 Hadt du ernsthaft noch nie ne Filmzeitschrift oder den Kulturteil einer Zeitung gelesen?
das vergleichst du doch nicht ernsthaft mit dieser Hype-Industrie? wenn es so wäre, wäre es ein Traum...
Johpir
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Johpir »

Das tut nichts zur Sache, dass es ne Art Preview auch in anderen Bereichen gibt. Das ist doch ne absolut absurde Behauptung.
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Soulaire
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Soulaire »

Johpir hat geschrieben: 19. Jun 2020, 17:53 Das tut nichts zur Sache, dass es ne Art Preview auch in anderen Bereichen gibt. Das ist doch ne absolut absurde Behauptung.
es geht doch um das Wie und nicht um das Ob. Und im Vergleich von Spielen zu bspw. Büchern ist die beim Zweiteren quasi nicht existent.
Decius
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Decius »

Soulaire hat geschrieben: 19. Jun 2020, 18:03
Johpir hat geschrieben: 19. Jun 2020, 17:53 Das tut nichts zur Sache, dass es ne Art Preview auch in anderen Bereichen gibt. Das ist doch ne absolut absurde Behauptung.
es geht doch um das Wie und nicht um das Ob. Und im Vergleich von Spielen zu bspw. Büchern ist die beim Zweiteren quasi nicht existent.
Nein? Du hast anscheinend keine Lieblingsautoren. Sonst würdest du das kennen, wenn diese aus Kapiteln ihres bald (oder auch nicht bald) erscheinendem Buch vorlesen oder Vorabdrucke an Magazine geben, ist das für gar nicht wenige Leute so als würde ein neues Cyberpunk 2077-Video erscheinen. Oder Bands, die Zeugs vorab aus neuen Alben auf einem Konzert spielen. Oder der Hype um neue Star Wars-Trailer oder die Comiccon-Panel-Infos.Gerade im Filmbereich oder bei Serien finde ich auch die Berichterstattung sehr vergleichbar.
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bluttrinker13
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von bluttrinker13 »

Decius hat geschrieben: 20. Jun 2020, 15:56 Nein? Du hast anscheinend keine Lieblingsautoren. Sonst würdest du das kennen, wenn diese aus Kapiteln ihres bald (oder auch nicht bald) erscheinendem Buch vorlesen oder Vorabdrucke an Magazine geben, ist das für gar nicht wenige Leute so als würde ein neues Cyberpunk 2077-Video erscheinen. Oder Bands, die Zeugs vorab aus neuen Alben auf einem Konzert spielen. Oder der Hype um neue Star Wars-Trailer oder die Comiccon-Panel-Infos.Gerade im Filmbereich oder bei Serien finde ich auch die Berichterstattung sehr vergleichbar.
Sehe ich ganz ähnlich. Für Bücher wäre Geoge RR Martin hier auch ein gutes Beispiel, und seine Lesungen von Vorab-Material, und der Hype um seine irgendwann (??) mal erscheinende Fortsetzung.

Star Wars, Herr der Ringe, gewisse beliebte Marvel-Helden, oder das Alien sind dann wiederum für den Filmbereich gute Beispiele für inhaltsleere und viel zu überhypte Vorberichterstattung. Wobei mir einfällt, Mann war ich von der Vorberichterstattung zu Prometheus gehyped, und Mann war ich dann vom Endprodukt und meinem Kinobesuch enttäuscht...
Don Mchawi
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Don Mchawi »

imanzuel hat geschrieben: 18. Jun 2020, 12:38 [...]
War jetzt nicht mehr dazu gekommen, zu antworten, ein wenig ging die Diskussion ja auch schon weiter. Wollte aber noch kurz Danke sagen, dass du die Beispiele zusammengetragen hast und so anschaulich gegenüber gestellt hast!
Asgon
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Registriert: 13. Mai 2020, 16:55

Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Asgon »

Mal wieder ein niedliches Beispiel wie Journalismus in der Gamesbrance heutzutage aussehen kann:

https://www.gamestar.de/artikel/fifa-21 ... 59118.html

*Kurzzusammenfassung: EA ist böse, weil Spieler für Fifa 21 wieder nur ein Kaderupdate bekommen anstatt die tollen neuen Features der neuen Konsolen, aber am Ende sollen es die Kunden richten. Wir werden nix machen.

Zitat: Aber Fakt ist, dass EA Sports hier etwas nicht hinbekommt, was für die meisten anderen Spielehersteller kein großes Problem mehr darstellt. Und Fakt ist ebenfalls, dass sie PC-Spieler als Kunden zweiter Klasse behandeln. Ich bin sicher: Das wird sich rächen. Vielleicht nicht in den Gesamt-Verkausfzahlen, aber spätestens bei den User Reviews auf Steam, Metacritic, Amazon und Co. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. (falls das unter Copyright fällt den vorherigen Absatz bitte löschen)

Vor allem der letzte Satz ist an Traurigkeit und als Offenbarungseid nicht mehr zu überbieten. Ist sowas Journalismus oder kann das Weg?
Man testet Produkte, betitelt sich selbst als Journalisten und am Ende schreibt man allen Ernstes das man hofft, dass sich das nur in Nutzer-Wertungen niederschlägt?

Mir ist bewusst, das man nur die eigene persönliche Meinung des Schreibers in dem Text wiederfinden sollte, aber allein dieser Grundgedanke und diese Geisteshaltung ala wenn wir selbst nicht in der Lage sind dies in unseren Tests zu bemängeln, sollen es doch bitte schön wenigstes die Kunden machen. Das lässt zumindest mich Sprachlos zurück.
Sanity Assassin
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Sanity Assassin »

Asgon hat geschrieben: 23. Jun 2020, 15:01 Mal wieder ein niedliches Beispiel wie Journalismus in der Gamesbrance heutzutage aussehen kann:

https://www.gamestar.de/artikel/fifa-21 ... 59118.html

*Kurzzusammenfassung: EA ist böse, weil Spieler für Fifa 21 wieder nur ein Kaderupdate bekommen anstatt die tollen neuen Features der neuen Konsolen, aber am Ende sollen es die Kunden richten. Wir werden nix machen.

Vor allem der letzte Satz ist an Traurigkeit und als Offenbarungseid nicht mehr zu überbieten. Ist sowas Journalismus oder kann das Weg?
Man testet Produkte, betitelt sich selbst als Journalisten und am Ende schreibt man allen Ernstes das man hofft, dass sich das nur in Nutzer-Wertungen niederschlägt?

Mir ist bewusst, das man nur die eigene persönliche Meinung des Schreibers in dem Text wiederfinden sollte, aber allein dieser Grundgedanke und diese Geisteshaltung ala wenn wir selbst nicht in der Lage sind dies in unseren Tests zu bemängeln, sollen es doch bitte schön wenigstes die Kunden machen. Das lässt zumindest mich Sprachlos zurück.
So verstehe ich den letzten Absatz nicht. Im Kontext des Artikels soll das meines Erachtens einfach bedeuten, dass sich EA hier ohne jede Not den Zorn der Fans einfangen wird - und das sieht man am einfachsten an User-Wertungen. Da steht nicht, dass es dafür keinen Abzug in der PC-Wertung der Gamestar geben wird, aber wenn man die "öffentliche Meinung der Spielerschaft" einfangen will, muss man halt auf die Userwertung schauen und nicht auf das Heftreview.
Finde an dem Text wenig auszusetzen, ehrlich gesagt.
meieiro
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von meieiro »

Asgon hat geschrieben: 23. Jun 2020, 15:01 Mal wieder ein niedliches Beispiel wie Journalismus in der Gamesbrance heutzutage aussehen kann:

https://www.gamestar.de/artikel/fifa-21 ... 59118.html

*Kurzzusammenfassung: EA ist böse, weil Spieler für Fifa 21 wieder nur ein Kaderupdate bekommen anstatt die tollen neuen Features der neuen Konsolen, aber am Ende sollen es die Kunden richten. Wir werden nix machen.

Vor allem der letzte Satz ist an Traurigkeit und als Offenbarungseid nicht mehr zu überbieten. Ist sowas Journalismus oder kann das Weg?
Man testet Produkte, betitelt sich selbst als Journalisten und am Ende schreibt man allen Ernstes das man hofft, dass sich das nur in Nutzer-Wertungen niederschlägt?

Mir ist bewusst, das man nur die eigene persönliche Meinung des Schreibers in dem Text wiederfinden sollte, aber allein dieser Grundgedanke und diese Geisteshaltung ala wenn wir selbst nicht in der Lage sind dies in unseren Tests zu bemängeln, sollen es doch bitte schön wenigstes die Kunden machen. Das lässt zumindest mich Sprachlos zurück.
Das intepretierst du aber jede Menge in diesen Absatz hinein. Das was du da bemängelst kann ich da überhaupt nicht erkennen. Erst kritisiert er das sie das EA das macht. Und dann pro­g­nos­ti­zie­rt er, dass sich das in den User Wertungen niederschlagen wird.
Das sie das in ihren Tests nicht bemängeln werden, steht da nicht mal im Ansatz. ich würde nach dem Artikel eher das Gegenteil vermuten.
Er schreibt ja nicht mal das er das hofft, sondern das er es vermutet, dass es so kommt. Und das er kein Mitleid mit ihnen hat.
Den Rest ziehst du dir da aus den Fingern
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Andre Peschke
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Andre Peschke »

Asgon hat geschrieben: 23. Jun 2020, 15:01 Ist sowas Journalismus oder kann das Weg?
Man testet Produkte, betitelt sich selbst als Journalisten und am Ende schreibt man allen Ernstes das man hofft, dass sich das nur in Nutzer-Wertungen niederschlägt?

Mir ist bewusst, das man nur die eigene persönliche Meinung des Schreibers in dem Text wiederfinden sollte, aber allein dieser Grundgedanke und diese Geisteshaltung ala wenn wir selbst nicht in der Lage sind dies in unseren Tests zu bemängeln, sollen es doch bitte schön wenigstes die Kunden machen. Das lässt zumindest mich Sprachlos zurück.
Das steht da nicht. Da steht die Prognose, dass ihnen die Userwertungen um die Ohren fliegen werden und der Autor sagt, er habe in diesem Falle dann auch kein Mitleid (implikation: das geschehe zu recht).

Wenn sie dem Spiel hinterher trotzdem ne 90 geben, kann man meckern. Aber der Absatz ist erstmal jetzt nix dramatisches und sagt nicht, was du liest.

Andre
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Ist das eigentlich ein selbst entfachter Sturm im Wasserglas oder ein berechtigter Aufschrei?
https://www.gamestar.de/artikel/fifa-21 ... 59098.html
Controller-Haptik: Der neue DualSense-Controller der PlayStation 5 soll ein intensiveres Spielerlebnis ermöglichen, indem man beispielsweise Pässe, Zweikämpfe und Kollisionen durch reaktives Haptik-Feedback in den Händen spürt.
Beschweren sich jetzt PC-Spieler über ein fehlendes Hardwarefeature?
Schnellere Ladezeiten: Für Konsolenspieler ein Riesenschritt, für PC-Spieler mit SSD nichts Neues - auf den Next-Gen-Konsolen sollen die Ladezeiten nur noch wenige Sekunden betragen.
Werden die Ladezeiten auf dem PC irgendwie künstlich verlängert oder dauert das eben so lange wie es eben dauert?
Deferred Lighting: Durch das neue Beleuchtungssystem sollen alle Bereiche des Stadions - auf und neben dem Platz - noch realistischer aussehen.
Klingt wie Raytracing?


Bleibt:
Körpermodelle & Animationen: Auch die Bewegungen der Spieler soll auf den Next-Gen-Konsolen realitätsgetreuer werden - die Animationen basieren nun auf realen Sportlerdaten. Was genau das heißt, erklärt EA nicht.

Humanisierung: Wenn die Spieler nicht gerade am Ball sind, sollen sie sich menschlicher verhalten. Als Beispiel nennt EA hier ein Zurechtrücken der Schienbeinschoner. Ob sie auch auf den Rasen spucken oder sich Luis Suárez gelegentlich in seine Gegner beißt, wissen wir noch nicht.
Dafür gibt es vom Chefredakteur einen Leitartikel?
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imanzuel
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von imanzuel »

Ich verstehe den Punkt jetzt nicht. Es wird bemängelt, dass sich die PC-Version an der Current-Gen Version orientiert - zu einem Zeitpunkt, wo es die Next-Gen Version noch gar nicht gibt, dementsprechend man auch keinen Vergleich ziehen kann?

Außerdem schließt das FAQ von EA ja nicht aus, dass es niemals ein Technik-Update für PC gibt. Zu Release gibt es halt natürlich erstmal die aktuelle Version. Wirklich entscheidend ist doch nächstes Jahr, wenn alle 5 Versionen gleichzeitig rauskommen.
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Lurtz
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Lurtz »

Die Cyberpunk-Preview bei Gamestar Plus zu der Anspiel-Preview hat knapp 15.000 Wörter. Das macht laut Firefox Reader 100-120 Minuten Lesezeit für eine 240-minütige Anspielpreview.
Ich will den sicher enormen Aufwand für den Artikel nicht abwerten, aber ich verstehe nicht wieso man so extrem viele Ressourcen in eine Preview steckt, vor allem nicht in Plus wo ich persönlich eher hintergründige Berichterstattung erwarte, nicht AAA-Hype, um es mal übertrieben zu formulieren.
Das ist einfach nur absurd irgendwie.
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Jon Zen
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Jon Zen »

Der Vorteil, den eine lange Preview bietet, ist dass weniger Pauschalaussagen getroffen werden müssen und differenzierter einzelne Spielaspekte betrachtet werden können.
Der Hype liegt vielleicht in der Länge der Preview, aber nicht im Fazit.
Nichtsdestotrotz sehe ich mich nicht als Zielgruppe für so umfangreiche Previews, weil die meisten Spiele mehr Spaß machen, je weniger man sich zuvor mit ihnen beschäftigte. Darum habe ich auch nur das Fazit gelesen.
Umfangreiche Tests finde ich daher besser, gibt es ja auch z.B. in Form der Wertschätzungen und Sonntagsfolgen von The Pod.
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Rince81 »

Jon Zen hat geschrieben: 25. Jun 2020, 20:07 Der Vorteil, den eine lange Preview bietet, ist dass weniger Pauschalaussagen getroffen werden müssen und differenzierter einzelne Spielaspekte betrachtet werden können.
Nein - im Gegenteil. Das bezieht sich jetzt weniger auf die Gamestar, sondern auf CD Projekt, die ziehen anscheinend 1:1 ihre Witcher 3 Marketingkampagne durch und die Spielepresse lässt sich wie üblich dankbar dafür einspannen, es bringt ihnen schließlich auch Leser.

Je länger und detaillierter so eine Preview Grafik, Sound und Gameplay beschreibt - selbst wenn es noch so objektiv ist, desto mehr Kopfkino findet beim Leser statt, der sich das Spiel für sich vorstellt - so legt man ein paar weitere Kohlen in den Hypetrain und die Wunschmaschine läuft weiter. Es ist doch völlig absurd, wir haben 2020 und die Gamestar feiert sich dafür einen vierstündiges Anspielevent eines audiovisuellen Mediums mit 15.000 Wörtern in Textform zu beschreiben. Das ist toll für CD Projekt, soviel Werbung kostet sonst Geld, das ist toll für die Gamestar weil es bringt potenziell Leser und der Doofe bei der Aktion ist der interessierte Kunde, der noch unwürdig ist das sehen zu dürfen...
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Re: Der Gamestar-Kodex: Überfällige Selbsteinschätzung oder überflüssige PR-Maßnahme?

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Lurtz hat geschrieben: 25. Jun 2020, 19:05 Die Cyberpunk-Preview bei Gamestar Plus zu der Anspiel-Preview hat knapp 15.000 Wörter. Das macht laut Firefox Reader 100-120 Minuten Lesezeit für eine 240-minütige Anspielpreview.
Das in Korrelation zu setzen und darauf Kritik zu basieren ist aber auch abenteuerlich.
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