Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

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Johpir
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von Johpir »

DexterKane hat geschrieben: 13. Feb 2019, 15:08 Und bei Taschengeld sag ich weiterhin, dass da die sinnlos für Lootboxen versemmelten 20 € durchaus einen heilsamen Lerneffekt haben können.
(Gut, bei mir waren es Booster-Packs für 50 Mark, aber lassen wir das. :) )

Man tut Kindern mMn keinen Gefallen damit, wenn man Sie von solchen Abzockern abschirmt. Dann hab ich nämlich irgendwann einen 18 jährigen da sitzen, der zwar geschäftsfähig im gesetzlichen Sinn ist, aber im tatsächlichen Sinn vollkommen unmündig, weil er keinerlei Erfahrung sammeln konnte.
Naja, mit der Argumentstion kannste ja sämtliche Betrügereien legitimieren. Soll die doofe Oma doch lernen, dass der vermeintliche Enkel nur ein Betrüger war... Victim blaming ist eh immer der falsche Ansatz, leider in unserer Gesellschaft immer noch beliebt. Bis es einen selbst trifft. Nicht jeder, der betrogen wird, ist doof. Und selbst wenn dem so wäre, hätte er ein um so höheres Recht, geschützt zu werden.
Rigolax
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von Rigolax »

Jon Zen hat geschrieben: 25. Jul 2020, 03:10 Einmal das Gesetz (Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland (Glücksspielstaatsvertrag – GlüStV --> gibt noch neuere Fassungen, aber die fand ich gerade nicht) zitiert: (…)
Interessanter Weise steht dem noch die strafrechtliche Fassung von Glücksspiel entgegen, nach § 284 StGB. Manche Juristen/Gerichte gehen offenbar davon aus, dass es zwei verschiedene, „heterogene“ Glücksspielbegriffe gibt (ordnungsrechtlich und strafrechtlich).

Der Unterschied liegt wohl darin, dass bei dem ordnungsrechtlichen Begriff nach dem GlüStV kein sogenanntes Erheblichkeitsmerkmal vorausgesetzt sein würde. Ein solches Erheblichkeitsmerkmal könnte der rechtlichen Einordnung von gängigen Lootbox-(oder CCG-)Mechaniken als Glücksspiel im juristischen Sinne im Weg stehen, da es dann an einem „glücksspielrechtlich relevanten Gewinn“ mangelt.

Ist jetzt aber ziemlich off-topic und es besteht die Gefahr, dass ich das rechtlich auch unsauber darstelle, daher verweise ich dafür gerne auf folgende Rechtsaufsätze von Sebastian Schwiddessen (der war hier mal bei einer Reportage im Interview): „Lootboxen nach deutschem Glücksspiel- und Jugendmedienschutzrecht“ Teil 1 und 2. https://www.degruyter.com/view/journals ... e-p444.xml https://www.degruyter.com/view/journals ... e-p512.xml Bei Teil 2 siehe vor allem Randnummer 112.
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DexterKane
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von DexterKane »

Johpir hat geschrieben: 25. Jul 2020, 08:23
DexterKane hat geschrieben: 13. Feb 2019, 15:08 Und bei Taschengeld sag ich weiterhin, dass da die sinnlos für Lootboxen versemmelten 20 € durchaus einen heilsamen Lerneffekt haben können.
(Gut, bei mir waren es Booster-Packs für 50 Mark, aber lassen wir das. :) )

Man tut Kindern mMn keinen Gefallen damit, wenn man Sie von solchen Abzockern abschirmt. Dann hab ich nämlich irgendwann einen 18 jährigen da sitzen, der zwar geschäftsfähig im gesetzlichen Sinn ist, aber im tatsächlichen Sinn vollkommen unmündig, weil er keinerlei Erfahrung sammeln konnte.
Naja, mit der Argumentstion kannste ja sämtliche Betrügereien legitimieren. Soll die doofe Oma doch lernen, dass der vermeintliche Enkel nur ein Betrüger war... Victim blaming ist eh immer der falsche Ansatz, leider in unserer Gesellschaft immer noch beliebt. Bis es einen selbst trifft. Nicht jeder, der betrogen wird, ist doof. Und selbst wenn dem so wäre, hätte er ein um so höheres Recht, geschützt zu werden.
Ultranecro :)
Nur dass hier nicht von (strafbarem) Betrug geredet wird, sondern von Lootboxen, Booster Packs, Ü-Eiern etc.
Meiner (inzwischen verstorbenen) Tante haben 2 Leute mit einer Betrugsmasche sämtlichen Schmuck abgezogen und es läge mir fern, da die Schuld beim Opfer zu suchen.
Und da bleibe ich bei meiner Meunung, dass man Kindern im Rahmen des Taschengelds einen guten Rahmen gibt, mit solcher legaler Abzocke vertraut zu werden. Anderssrum müsste man konsequenterweise jede Art on Glückspiel verbieten, weil der arme, arme Plebs da nicht mit klar kommt.
Die Leute sind im allgemeinen nicht so dumm, wie die Schützer sich das gerne einreden. ;)
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
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Jon Zen
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von Jon Zen »

Rigolax hat geschrieben: 25. Jul 2020, 12:39 Ist jetzt aber ziemlich off-topic und es besteht die Gefahr, dass ich das rechtlich auch unsauber darstelle, daher verweise ich dafür gerne auf folgende Rechtsaufsätze von Sebastian Schwiddessen (der war hier mal bei einer Reportage im Interview): „Lootboxen nach deutschem Glücksspiel- und Jugendmedienschutzrecht“ Teil 1 und 2. https://www.degruyter.com/view/journals ... e-p444.xml https://www.degruyter.com/view/journals ... e-p512.xml Bei Teil 2 siehe vor allem Randnummer 112.
Beide Artikel sind leider hinter einer 30€ Paywall "versteckt". Der Universitätslogin hat bei mir auch nicht funktioniert, aber über meine Universitätbibliothek konnte ich die Artikel trotzdem finden. :)

Bei der Randnummer 39 von Artikel 1 werden Poliker benannt, die auch den totalen Verlust des Einsatzes als Grundlage nehmen, ob es ein Glücksspiel sei, was aber in Widerspruch steht zur rechtlichen Definition (ab Randnummer 49). Auf Seite 461, Randnummer 84 wird darauf eingegangen :
Warum gerade dieses Argument derart gebetsmühlenartig wiederholt wird, bleibt ein Rätsel, insbesondere da sich zahlreiche anderen Argumente wesentlich besser eignen, um etwaigen Glücksspielvorwürfen zu entgegnen. Denkt man die Argumentation nämlich konsequent zu Ende, müssten auch Kasinos, Sportwetten und Lotterien nicht mehr als glücksspielrechtlich relevant eingestuft werden, wenn die entsprechenden Veranstalter dem Spieler garantieren, zumindest einen geringwertigen Gegenstand im Gegenzug für ihre Teilnahme zu erhalten.
Frankreich und die Niederlande haben auch dieser Argumentation widersprochen.

Leider wird die politische und mediale "Diskussion" von Populismus und Halbwissen bestimmt (mit Ausnahmen!).

Der Artikel erweckt bei mir den Eindruck, dass eine Glückspieldebatte in Deutschland z.Z. keine Folgen hätte, da sich die Länder untereinander nicht auf eine gemeinsame Gesetzgebung einigen können, sprich aktuell herrschen rechtliche Grauzonen, die nicht von staatlicher Seite aus bereinigt werden. Hierbei spielen die Lootboxen, Trading Cards & Rummellose eine untergeordnete Rolle, im Vergleich zu Onlinewetten und Glücksspiel.

Bis dann noch eine Indizierung oder USK Erhöhung für Spiele mit Glückspielelemente durchgeführt werden, bräuchte es nochmals zahlreiche Hürden, z.B. müsste nachgewiesen werden, dass die Entwicklung Minderjähriger dadurch negativ beeinflusst werden.

Wenn die rechtlichen Grundlagen geschaffen wären, dann könnte der Staat sogar die Konsumentenrechte stärken, um diesen ein Recht an ihren erworbenen virtuellen Gegenständen zuzugestehen. Bis dahin können aber noch Jahrzente vergehen. :|
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ZiggyStardust
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von ZiggyStardust »

DexterKane hat geschrieben: 25. Jul 2020, 13:22 Und da bleibe ich bei meiner Meunung, dass man Kindern im Rahmen des Taschengelds einen guten Rahmen gibt, mit solcher legaler Abzocke vertraut zu werden.
Aber was wenn sie es selber nicht als Abzocke sehen, sondern es als normal betrachten hohe Summen für Lootboxen, FIFA-Ultimate-Packs, virtuelle Währungen, neue Kostüme und Battle Passes auszugeben?
DexterKane hat geschrieben: 25. Jul 2020, 13:22 Die Leute sind im allgemeinen nicht so dumm, wie die Schützer sich das gerne einreden. ;)
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Ja, es müsste eigentlich der Median genommen werden. :ugly:

Die Wahl von Trump, der Brexit, die Wahlergebnisse der AfD hierzulande und der Erfolg von Junkfood, Fast Fashion und Microtransactions haben mein Vertrauen in die Intelligenz der westlichen Gesellschaften nicht gerade gestärkt. Vielleicht ist es in anderen Kulturen genauso schlimm, aber darüber maße ich mir lieber kein Urteil an.
Rigolax
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von Rigolax »

Jon Zen hat geschrieben: 25. Jul 2020, 19:31 Beide Artikel sind leider hinter einer 30€ Paywall "versteckt". Der Universitätslogin hat bei mir auch nicht funktioniert, aber über meine Universitätbibliothek konnte ich die Artikel trotzdem finden. :)
Woops stimmt, ich hätte dazuschreiben sollen, dass die Aufsätze über den Link nicht frei verfügbar sind. Die doi.org-Adressen verlinkten auch nur auf die Seiten bei degruyter.com. Ich wollte jedenfalls keine Werbung oder so machen und dachte eh, dass Interessierte Zugang finden werden, z.B. halt über Hochschulen.

"Leider wird die politische und mediale 'Diskussion' von Populismus und Halbwissen bestimmt (mit Ausnahmen!)." Ja, leider, mal wieder, wie so oft bei Medienverbotsthemen. Wobei das, witziger Weise, der erste Fall sein könnte, bei dem Verbotsbemühungen aus der "Gamer"-Richtung initiiert wurden, was ich recht faszinierend finde.
DexterKane hat geschrieben: 25. Jul 2020, 13:22 Und da bleibe ich bei meiner Meunung, dass man Kindern im Rahmen des Taschengelds einen guten Rahmen gibt, mit solcher legaler Abzocke vertraut zu werden. Anderssrum müsste man konsequenterweise jede Art on Glückspiel verbieten, weil der arme, arme Plebs da nicht mit klar kommt.
Die Leute sind im allgemeinen nicht so dumm, wie die Schützer sich das gerne einreden. ;)
Zum letzten Satz: Kann man wohl als "Third Person Effect" bezeichnen, gibt also dafür auch'n Begriff in der Psychologie.

Und na ja, ich sag mal so, teils hab ich den Eindruck, dass mit einem eher fragwürdigen Menschenbild operiert wird, der Mensch eher nur eingeschränkt als selbstbestimmtes, autonomes Subjekt verstanden wird, sondern eher als Opfer von äußeren Einflüssen. Wobei, zugegeben, ich allgemein auch durchaus eher (kultur-)pessimistisch bin und mein Vertrauen in die Spezies Homo Sapiens leicht erschüttert ist. :ugly:
Dr_Hasenbein
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von Dr_Hasenbein »

whitespace hat geschrieben: 25. Jul 2020, 01:52
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 24. Jul 2020, 19:56 Ich sehe das hier nicht als Thema für die klassische Spielepresse, denn einerseits wird hier ja zunächst eine andere Plattform genutzt um Primär die Abzocke oder Betrug einzuleiten und zum anderen wird hier das Medium missbraucht. In der Auto Motor Sport findest du ja auch keine Berichte über Amokfahrten.
Ich sehe das sehrwohl ein Thema für die klassische Spielepresse, da auch von der Gamestar oft der Vergleich zu "Offline" TCGs gezogen wird, der einfach Quatsch ist. Ein Hearthstone oder Magic Online ist nämlich kein klassisches TCG, was kurz für "Trading Card Game" steht. In Hearthstone oder Magic Online kannst du aber keine Karten tauschen und somit hat es mit tauschen nichts zu tun.

Nochdazu ist der Vergleich zu Panini nicht gegeben. Sammlerstücke wo ich etwas digital besitze, werden niemals das gleiche sein wie etwas materielles, auch wenn viele Leute viel Geld für digitales Zeug bezahlen. Wenn ich mir ne ganze Packung mit Panini Bildern kaufe, hab ich einen Haufen Sticker die ich weiter tauschen kann und wenn ich sage ich tausche 20 Sticker gegen einen. Bei fast allen CCGs (Collectible Card Games wie sie richtig heißen) kann ich das nicht. Da kann ich Karten für eine typische Ressource zerstören, was wieder RNG oder einen Glücksspiel Faktor mit rein bringt.
Deswegen sind Panini Sticker oder Magic Karten für mich kein Glücksspiel. Ich bekomme einen, wenn auch ungewissen Gegenwert dafür der mir aber bleibt und den ich noch immer anbringen kann.

Entschuldige bitte, aber ich bezog mich ausschließlich auf den Eingangspost und Minecraft.
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mart.n
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von mart.n »

Für mich ist das alles nur die Spitze des Eisberges. Ich hab einen 5- und eine 7jährige und beide haben Amazon Fire Tablets, Kids Edition. Ja, mir ist bewusst das Eltern sowas eigentlich nicht machen sollten und eine Medienkonzentration z.B. am TV (wo man drauf achten kann) besser ist. Aber auch mit Kindern braucht man einfach mal ein bisschen Zeit für sich, z.B. um auch mal selber was zu zocken. Ohne gleichzeitig Rabeneltern zu sein.

Na jedenfalls haben diese Fire Tablets ein spezielles kuratiertes Kids Programm. Mal ganz davon abgesehen, dass das freche 5 Euro im Monat kostet (x2) hatten meine KInder davon schnell genug. Die Gründe sind ganz einfach: man darf nichts installieren. Weder Disney, noch Netflix, noch Minecraft. Also haben sie irgendwann den PIN für das "Elternprofil" bekommen, sonst konnten sie halt nicht zusammen mit dem Schwager Minecraft spielen (Realms Server gebucht, auch mal fix 8 Euro im Monat).

Da haben sie dann natürlich auch ganz schnell Youtube gefunden. Und da ging der Spaß los.. die Romans, Epic Stuns, Dr. Benx und Izzys, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Ende 20 Millionäre sind, weil alle möglichen Kids sie glotzen. Aber gut, hab da ein paar Mal mit reingeschaut (ist schwer zu ertragen als Erwachsener) und es war okay. Aber irgendwann hab ich halt immer mehr Folgen mitbekommen, wo richtig schön für Free2Play Spiele geworben wurde. Also nicht offen logischerweise, sondern eher Richtung "ich hab da soooo ein tolles Spiel mit Pferden und hier ist der Link". Die Spiele sind natürlich absolute Abzocke und kosten teilweise 60 Euro im Lifetime Abo (oder noch viel mehr im Free2Play). Und dann diskutiert man da, stundenlang, dass man nicht 60 Euro für ein Flash Spiel bezahlen wird, auch wenn "Izzy" das spielt.

Also weiter im Text... letztens lese ich eine Rechnung, 4,95 Euro für ein Star Wars Spiel aus dem Amazon Store. Hab mir das dann mal genauer angeguckt. Die Amazon Tablets sind alle so voreingestellt, dass man ohne Eingabe von irgendwas per One Click alles kaufen kann, auf was man Bock. Und da Amazon kein Interesse hat, den Kauf komplizierter zu gestalten, sind die Optionen das auszustellen richtig tief im System vergraben. Ich hab den ganzen Abend gebraucht, dass einzustellen. Schlussendlich musste ich mir eine apk ziehen, die bei Amazon natürlich nicht verfügbar war und hab jetzt die Firewall für alles gesperrt, was Kaufprozesse beinhalten (inkl. Youtube Vollsperrung). Es gab dann auch eine Option, InApp Käufe zu verhindern (im 8. Untermenü irgendwo), aber der trau ich nicht über den Weg. Nicht bei Amazon.

Na jedenfalls beschäftige ich mich seit über 30 Jahren mit Computern. Wir haben Leute in der Klasse, die nicht mal unfallfrei Whatsapp bedienen können. Die haben auch die Tablets. Und die werden das nicht ausstellen.

Lange Rede, kurzer Sinn: ein großer Teil der Entertainment/Spiele Industrie ist voll und ganz auf die Abzocke von unbedarften und Kindern ausgerichtet. Da braucht man gar nicht drum herum reden.
Haplo
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von Haplo »

Da ja vielleicht auch andere Eltern mitlesen, möchte ich gern Freetime unlimited ein bisschen in Schutz nehmen: Ich finde das Gebotene ist den Preis durchaus wert. Man erhält Zugriff auf ein sehr großes Angebot an Kinderserien und Spielen sowie einiges an Hörspielen und ein paar wenige Bücher. Gerade bei den Spielen finde ich es aus Elternsicht super, dass diese komplett ohne Zusatzkosten, ohne Werbung und ohne Free-to-play-Mechaniken sind.
10 EUR für zwei Kinder stimmt auch nur, wenn man kein Prime hat und jeden Monat kündigen können möchte. Ansonsten sind es nach einem Jahr kostenlosem Abo 3 EUR/Monat für ein Kind, bzw. 70 EUR/Jahr für bis zu vier Kinder.
Darüber hinaus kann man einfach über den Elternaccount Apps und Spiele (z.B. auch Netflix, Disney) für einen Kinderaccount freigegeben. Wer seinem Kind die PIN der Eltern gibt, sollte nicht Amazon die Schuld geben, wenn damit Kosten generiert werden. Das ist nämlich mit den Kinderaccounts gar nicht möglich.
Dass die Option zum Sperren der InApp-Käufe (wenn man denn eine solche überhaupt für die Kinder freigibt) direkt im Hauptmenü ist, ist dann auch nicht mehr wichtig ...
Sorry mart.n, aber das war mir zu einseitig.
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mart.n
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von mart.n »

Wie kannst du denn Netflix und Disney für die Freetime Accounts freigeben? Diese Option ist mir neu. Minecraft geht dann allerdings immer noch nicht. Oder kann ich das auch freigeben? Natürlich mit Multiplayer Option, sonst geht's ja nicht mit dem Schwager. Gleiches gilt für Spotify bzw Amazon Music (Hörbücher), die meine Kinder auch viel hören. Über Freetime ging das bei uns alles nicht, ausserdem haben die Kinder Accounts auch kein Prime und damit kein Music. Da bleibt nur ein "normaler" Account.

Die InApp Käufe sind per se aktiviert, man muss sie aktiv deaktivieren. Und im Hauptmenü ist da bei uns gar nichts.

Ich würde mir im Leben kein Amazon Tablet mehr für die Kids holen. Normales Android Tablet und selber konfigurieren, dann hat man es selber in der Hand und muss sich nicht auf Amazon verlassen
Haplo
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von Haplo »

Freigeben von Disney etc. geht wie alles andere auch (Filme, Bücher, ...) über Einstellungen -> Inhalte hinzufügen
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Direkt da im Menu ist übrigens auch der Schalter für In-App-Käufe:
IMG_20200731_164752_1__.jpg
IMG_20200731_164752_1__.jpg (60.55 KiB) 1992 mal betrachtet
Über Inhalte hinzufügen kommen auch die Hörspiele (Audible) zum Kind. Amazon Music geht allerdings in der Tat nicht - Spotify sollte gehen, wenn Netflix und Disney gehen (kann ich aber mangels Spotify nicht prüfen). Minecraft kann ich ebenfalls nicht testen; aber (siehe auch erstes Bild) einige andere Spiele funktionieren wunderbar (World of Goo, Flow Free, Cut the Rope, ...).

Naja, egal - soll hier ja keine Werbeveranstaltung werden. ;-)
Mir ging es nur um eine zweite Meinung für andere Eltern.
Rigolax
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Re: Walulis über die Abzocke an Kindern seitens Minecraft-YouTuber

Beitrag von Rigolax »

Interessanter Austausch auf jeden Fall. Jugendschutz by design ist ja zu Recht ein wichtiges Thema. Das System der Nintendo Switch gilt da wohl als besonders gut, glaube ich.

Das geht ja nun so weit, dass es gesetzgeberische Bestrebungen gibt, auf Betriebssystemebene Jugendschutzvoreinstellungen vorzuschreiben, na ja. Mehr dazu im Blog vom Medienrechtler Mark Liesching: https://community.beck.de/2020/05/24/fe ... er-laender

Im Übrigen enthält der obere Telefonscreenshot (aus Versehen) eine doch ziemlich deutliche gespiegelte Swastika, also eine Sauwastika. Was sagen die Hausjuristen dazu, ob das rechtens ist, Stichwort "zum Verwechseln ähnlich"? ;)
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