Runde #277: Ghost of Tsushima – Warum gefällst du uns so?

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ingonaut
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von ingonaut »

lnhh hat geschrieben: 21. Jul 2020, 08:04 Hab jetzt ca. 50% der Hauptquest durch und nunja, nachdem man von Titel von TLOU2 kommt, ist das hier eher so meh.
Viel wirkt einfach altbacken und man merkt deutlich, dass die Entwickler da seit 6 Jahren dran sitzen.
Die Grafik ist huebsch und oft werden schoene Landschaftsszenarien erzeugt, hier glaenzt das Spiel. In Staedten und weniger belichteten Arealen sackt es Teils jedoch extrem ab.
Im ersten Moment war ich total begeistert vom Spiel, muss ich gestehen. Auf den zweiten Blick... also, ich spiele es immer noch und auch mit einer gewissen Freude, aaaaaber durch diese ganzen Nebenquests und hier noch was und da noch was verliere ich den Fokus zur Story mehr und mehr und das führt bei mir normalerweise zum Abbruch. Und ganz ehrlich: der Bösewicht ist wirklich super, aber mein Player-Char.... grauenhaft (das hat für mich bei Infamous schon gar nicht funktioniert, um mal bei Suckerpunch zu bleiben). In Filmen ist es wichtiger, dass der Antagonist rockt (Joker beim Batman), aber in Spielen möchte ich schon einen bemerkenswerten Helden und Sakai ist echt mau (Charakter, Aussehen, Stimme...).

ich finde gut:
- ich mag die Kämpfe (nicht das Schleichen). Das ist schon stylisch und auf "normal" auch okay fordernd, ich habe ne ganz gute Power-Fantasy. Und schön animiert sind die auch. Die Herausforderungen sind cool!
- die Welt ist in großen Teilen sehr hübsch anzusehen
- das ganze Setting ist recht unverbraucht
- kein Magie-Quatsch (oder ähnliches)
- keine Zahlencluster zu Rüstungswerten, DPS usw. (wobei ich das nicht per se schlecht finde, ist hier aber dennoch erholsam)
- Entschleunigung durch Füchse, Bäder, Haikus

ich finde meh:
- es ist in weiten Teilen ein Reskin von AC
- der Held ist grauenvoll, kann ich mich nicht mit identifizieren
- die Quests sind teilweise extrem albern ("Meine Schülerin ist irgendwohin entführt worden" - einen 30Sekunden-Trip weiter - "hier ist sie doch nicht" - noch mal 30Sekunden-Trip weiter - "ah hier im Lager ist sie, räuchern wir es aus" - nach dem Kampf: "Ich hab dich belogen, sie ist übergelaufen" - Narf!!!!!)

Aber dennoch ist es schon spannend für mich, dass ich es noch nicht weggelegt habe. Die Welten von AC Origins und Odyssee fand ich zunächst auch total spannend, aber nach jeweils so drei Stunden hatte ich das Interesse an dem repetitiven Gameplay verloren. Warum hier noch nicht?
meieiro
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von meieiro »

Ich bin auch gerade mitten drin.
Und bisher schon ziemlich begeistert.
Wie von Vinter schon gezeigt, sieht das Spiel stellenweise fantastisch aus. Gerade die Wiesen und Felder. Und trotz der Pracht, gibts eigentlich keine Performance Probleme. Die Ladezeiten sind fantastisch. Ich kann teilweise die Tipps auf dem Ladebildschirm gar nicht lesen,
Das Kampfsystem gefällt mir auch sehr gut. Ich verzichte dabei zum Großteil auf Schleichen, weil mir die direkte Konfrontation einfach mehr Spaß macht. Das kann zwar ab und an ein bisschen überwältigend werden(manchmal stört da die Kamera dann auch etwas), wenn du dann gegen ein ganze Lager ankämpfst, aber es macht mir deutlich mehr Spaß und passt auch besser zum Charakter. Mittlerweile habe ich das ganz gut raus, so dass ich auf mittel kaum noch drauf geh. Gerade wenn man die passenden Stances für den jeweiligen Gegner verwendet, funktioniert das ganz gut. Ist für mich eigentlich optimal. Bin mit dem ganzen DarkSouls nie wirklich warm geworden. Da gefällt mir das schon besser.

Für mich bisher ne 9/10. Bin ungefähr bei Anfang Akt2. Ich denke mal, dass das gegen Ende noch ein bisschen nach unten geht. Das passiert bei mir in OpenWorld-Spielen einfach immer.

Ich bin bisher auch erst über einen Bug gestolpert. Da bin ich im Kampfmodus hängen geblieben, obwohl schon lange alle Gegner besiegt waren. Was dazu führte, dass Dinge wie zum Beispiel Schnellreise nicht funktioniert haben. Neustart hat das aber behoben
lnhh
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von lnhh »

meieiro hat geschrieben: 21. Jul 2020, 08:44 Ich bin bisher auch erst über einen Bug gestolpert. Da bin ich im Kampfmodus hängen geblieben, obwohl schon lange alle Gegner besiegt waren. Was dazu führte, dass Dinge wie zum Beispiel Schnellreise nicht funktioniert haben. Neustart hat das aber behoben
Ah wow, wie konnte ich das vergessen...
Ich habe ueber Bugs geflucht, wie schon lange nicht mehr. Bin ehrlich gesagt ueberrascht gewesen. Erlebe Bugs in dieser Groessenordnung eigentlich nur noch selten.

Ich hatte bis jetzt drei "Progressstopper" -> Fix nur durch Reload des letzten Checkpoints.
Gerne werden die "letzten" Gegner unsichtbar, oder alle sind tot, dafuer fehlt der Questgeber.

Zweimal kleppte ich beim Klettern / Springen zwischen Gegenstaenden fest und kam nicht mehr weg, einmal wurde ich immerhin nach kurzer Zeit zurueckgebeamed.
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Golmo
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Golmo »

Was habt ihr alle am Schleichen auszusetzen frage ich mich grade?
Es funktioniert doch super und kann auch noch gezielt geskillt werden durch Rüstung + Talismane + Skills...
Also das ist schon ein sehr gut funktionierendes Stealth-System.
Könnt ihr eure Kritik daran mal näher beschreiben? Würde mich wirklich interessieren.


Mein einziger Kritikpunkt nach unzähligen Stunden (Akt 2, Unterer Teil der Insel 100% erledigt) sind die vielen Schwarzblenden um Animationen & Sequenzen zu sparen. Das finde ich schon etwas schade. Man sammelt 6 Schlüssel um diese epische Steintür mitten in einem Fels zu öffnen und was passiert? Schwarzblende - Zack - Tür ist offen! Keine Animation, gar nichts. Das erinnert etwas an die 90er Jahre....
Auch bei Story Quests wird oft einfach Schwarz geblendet und danach ist man z.B. mit einem Boot rübergefahren zu einem Schiff usw.


Bugs / Spielstopper hatte ich noch nicht einen einzigen. Nicht mal nen Mini-Bug. Gar nichts dergleichen. Performance und Stabilität sind ausgezeichnet. Stellt sicher das der neuste Patch installiert ist.
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ingonaut
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von ingonaut »

Golmo hat geschrieben: 21. Jul 2020, 12:23 Was habt ihr alle am Schleichen auszusetzen frage ich mich grade?

Bugs / Spielstopper hatte ich noch nicht einen einzigen. Nicht mal nen Mini-Bug. Gar nichts dergleichen. Performance und Stabilität sind ausgezeichnet. Stellt sicher das der neuste Patch installiert ist.
das Schleichen ist einfach viel zu leicht und einfach uninspiriert umgesetzt. Das liegt aber auch an der sehr "einfachen KI", finde ich.

Bugs hatte ich immer mal wieder, gerade in den Animationen, die mal festegsteckt haben, oder generell grafischen Dingen. Nix wildes, aber es fällt schon auf.
guy.brush
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von guy.brush »

Das KI ist stellenweise schon dumm. Ich habe ein Fort eingenommen und die Mafia3 Methode scheint -noch- zu funktionieren. Gegner angelockt durch Pfeifen, kill, bei zu vielen Mongolen durch den Zaun gezwängt. Lustigerweise können die Gegner sich nicht durch eine offene Stelle im Zaun zwängen, aber ein Felsen zu erklimmen oder anderweitig zu klettern scheint kein Problem... auch mit riesigem Schild. Der Rest war per Duell keine große Herausforderung.
Ansonsten schleiche ich eigentlich recht wenig. Eher optional oder um den Gegnerpool erstmal auszudünnen.
4Players hat passend zur Veröffentlichung des Spiels so etwa ein Geschichtsvideo bzgl. Mongoleninvasion und Samurai veröffentlicht, und ordnet den Titel damit als Werk ein, das Geschichte abbildet
Sry, aber ich stolper jetzt zum 2. oder 3. mal über den Satz. Die Geschichts Videos von 4players/J.Lubil habe ich gesehen und bin sicher, dass es eher um den Mongolen/Japan Konflikt/Invasion geht und nicht darum, dass Ghosts Geschichte abbildet.
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Terranigma
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Terranigma »

guy.brush hat geschrieben: 21. Jul 2020, 21:34
4Players hat passend zur Veröffentlichung des Spiels so etwa ein Geschichtsvideo bzgl. Mongoleninvasion und Samurai veröffentlicht, und ordnet den Titel damit als Werk ein, das Geschichte abbildet
Sry, aber ich stolper jetzt zum 2. oder 3. mal über den Satz. Die Geschichts Videos von 4players/J.Lubil habe ich gesehen und bin sicher, dass es eher um den Mongolen/Japan Konflikt/Invasion geht und nicht darum, dass Ghosts Geschichte abbildet.
Mh, ja. Der Satz war auch etwas schief formuliert. :?

Was ich meinte war: sie nahmen ein historisch-fiktives Werk als Anlass, um den historischen Kontext von Ghost of Tsushima zu erläutern. Damit suggerieren sie ja, dass Ghost of Tsushima ein durchaus historisches Werk ist, ansonsten würden sie kein Historienvideo dazu veröffentlichen, welches den historischen Hintergrund des Videospiels erläutert. Das meinte ich nicht als Kritik, immerhin ist Ghost of Tsushima eine Darstellung von Geschichte - eben gemäß dem, was die Entwickler darunter verstanden. Ich wollte damit nur den Kontrast bzgl. der Rezeption in Japan und etwa Deutschland aufzeigen, dass man hier in vielen Tests eine historische Einordnung vornimmt - oder auch Geschichtsvideos veröffentlicht, welche Infos zum Kontext vermitteln - während man das Spiel in Japan nicht aus dieser historischen Perspektive heraus betrachtete, sondern explizit von "Fiktion" und "Phantasie" spricht.

Das war an der Stelle nicht wertend gemeint. Ich fand nur diese unterschiedliche Perspektive interessant und machte sie u.a. an 4Players fest.
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Leonard Zelig
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Leonard Zelig »

lnhh hat geschrieben: 21. Jul 2020, 08:04 Dazu kommt die absolut unausshaltbare Lautstaerke meiner (mit neuer WLP) Ps4 Pro(day one...) - dafuer kann SuckerPunch aber natuerlch nichts.
Die ist wirklich übel, wobei ich die PS4 Pro weder gereinigt habe, noch die Wärmeleitpaste ausgetauscht habe. Na ja, die vier Monate bis zur PS5 halte ich noch irgendwie aus. ;)
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imanzuel
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von imanzuel »

Bin jetzt 4 Stunden drin, finde es bis jetzt gut, aber mehr auch nicht. Spiele auf japanisch (dt. Untertitel) und auf Schwer.

Größte Herausforderung und auch das größte Ärgernis bis jetzt ist die Kamera in den Kämpfen. Bei 1 vs 1 Fights geht das ja noch, sobald da aber mehrere Gegner kommen, uff. Gut das man beim Ausweichen einen akustisches Signal bekommt, man stirbt halt auch extrem schnell. Aber für ein Spiel, wo man ansonsten auf das Moveset der Gegner achten muss, um exakt parieren / ausweichen zu können, ist so eine Kamera halt extrem suboptimal. Zum Schleichen kann und möchte ich auch ehrlich gesagt nichts sagen, hab das bis jetzt nur ein paar mal machen "müssen", ansonsten vermeide ich das. Durch das durch-die-Wände-schauen + die KI ist die gesamte Mechanik halt sorry für die Tonne, wobei ich jetzt noch nicht sehr weit bin, kann natürlich noch anspruchsvoller werden.

Technisch gefällt es mir, auch wenn es kein Next-Gen-Look hat, was stellenweise behauptet wird (vergleiche zum E3 Trailer 2018 lassen wir mal bleiben, die wären echt frech :D ). Bei richtiger Lichtstrahlung kann das Spiel top aussehen. Wenn man sich aber mal die Texturen (speziell vom Boden, oder auch von den Felsen) anschaut, dann ist das Matsch. Überhaupt sehen Felsen in dem Spiel, auch von der Form, sehr komisch aus. Aber insgesamt schon gut, und es macht (noch) Spaß die Insel zu erkunden. Japanische Lippensynchro ist mäßig. In den Story-Cutscenes ganz gut, sobald da aber irgendwelche Nebencharaktere (? - z.B. der Typ mit dem Bogen am Anfang) vorkommen, ist da gar nichts mehr Synchron. Auch die Stimme von Jim finde ich eher unpassend, aber da bin ich halt Kiryu gewohnt. Ist halt kein Kazuma :D Story ist relativ belanglos bis jetzt, da erwarte ich aber ehrlich gesagt auch nicht mehr viel. Würde mich überraschen wenn das noch deutlich anziehen würde. Der Gameplay-Loop trotz seiner Schwächen zieht bis jetzt ganz gut, aber ob es auch über die Dauer von 30+ Stunden hält, muss man mal abwarten.

Spiel ist bis jetzt okay bis gut, aber ganz weit weg von irgendwelchen GotY-Ansprüchen.
Notiz für mich
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ragdel
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von ragdel »

Leonard Zelig hat geschrieben: 21. Jul 2020, 22:23
lnhh hat geschrieben: 21. Jul 2020, 08:04 Dazu kommt die absolut unausshaltbare Lautstaerke meiner (mit neuer WLP) Ps4 Pro(day one...) - dafuer kann SuckerPunch aber natuerlch nichts.
Die ist wirklich übel, wobei ich die PS4 Pro weder gereinigt habe, noch die Wärmeleitpaste ausgetauscht habe. Na ja, die vier Monate bis zur PS5 halte ich noch irgendwie aus. ;)
Welchen Modus spielt ihr?
Im besseren Grafikmodus war meine Pro auch sehr laut. Im Frameratemodus ist sie aber erstaunlich leise.

Zum Spiel: Am Anfang war es toll, aber zu Beginn des zweiten Aktes wird man ja zugeballert mit belanglosen Nebenquests.

Irgendwie wiederholt sich da alles sehr schnell. Wie oft ich nun schon nun 3 Gefangene befreit habe...
Rince81
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Rince81 »

Ihr habt mich jetzt auch neugierig gemacht.
Am Ende des Intros bin ich bisher sehr angetan von dem Stil und Design un dich denke japanisch mit Untertiteln ist fürs Flair eine gute Wahl - ob die das alles richtig betonen oder überhaupt stimmige Sätze sagen bekomme ich eh nicht mit... :D

Wobei ich mit dem Kampfsystem auf Normal schon meine Schwierigkeiten habe, das wird Übung erfordern.
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Pvt.Noob
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Pvt.Noob »

Sehr interessante Einblicke in die japanischen Tests zu dem Spiel. Danke dafür an @Terranigma und an @Sebastian für den Kotakulink!
Bin auch bereits fleißig dabei Nihongo mir beizubringen, aber für längere und komplexe Texte reicht es dann doch noch nicht aus. Vielleicht sollte ich mich auch nicht so viel vor Grammatik drücken :whistle:

Ich selbst habe das Spiel mir auch direkt zu Release gekauft und spiele es seitdem fleißig. Bin bislang wirklich sehr begeistert. Die Grafik ist wunderhübsch und die Partikeleffekte sehr nett anzusehen. Auch wenn ich mir trotzdem wünschen würde, dass das Spiel auf dem PC erschienen wäre und nicht an die Hardwarelimitationen der PS4 gebunden wäre. Gerade wenn man mal durch Öffnungen kriecht, sieht man schnell die verwaschenen Texturen und die teils groben Modelle.

Diese technischen Schmankerl werden aber durch das fantastische Leveldesign mehr als wett gemacht. Als die GameStar schrieb, dass die Ortschaften sich zu sehr gleichen würden, hatte ich bereits Sorge, dass ich nach ein paar Stunden "alles gesehen" hätte und es sich dann nur noch Variationen der Gegenden anschließen würden. Doch die Landschaften sind unglaublich divers, ob größere Siedlung, Wald mit goldenen oder rotem Laub, dichten Bambuswälder, weite Wiesen, düstere Sümpfe oder feuchte Reisfelder.

Die musikalische Untermahlung ist Sucker Punch äußerst stimmig gelungen und wird einzig durch die furchtbar lauten Lüfter meiner Day-One PS4 Pro daran gehindert, eine wirklich tolle Atmosphäre zu erzeugen. Da Terranigma mal gefragt hat: Ich habe auch gehört, dass die FPS hier und da ein wenig fallen können auf der Base-PS4, aber auf der PS4 Pro gibt es genauso Framedrops in einigen Szenen. Außer natürlich, man spielt im Performance-Modus. Da ich aber einen großen 4K-OLED Fernseher besitze, möchte ich mir die zusätzlichen Pixel nicht entgehen lassen. ^^

Die Hauptgeschichte und Nebenquests sind bislang (Ende Akt II) recht interessant, auch wenn sich das nur durch die Charaktere und weniger der Handlung ergibt. Besonders die Yoriko Questreihe war mir etwas zu offensichtlich.
SpoilerShow
Irgendwie habe ich in der ersten Mission mir bereits gedacht, dass sie am Ende sterben wird. Sie haben sich zwar viel Mühe gemacht eine Bindung zu ihr aufzubauen, aber die emotionale Szene am Ende hat mich dann irgendwie nicht wirklich berührt. Fand ich etwas schade.
Ich bin kein Hardcore Spieler, der gerne Souls-like Spiele spielt und ich finde in Nahkampfsystemen oft das geforderte Timing (beim blocken/parieren etc.) zu straff, aber ich finde dass GoTsu da eine sehr schöne Balance schafft zwischen fordernd und fair (spiele auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad).
SpoilerShow
Auch wenn ich mittlerweile bei den Ronin und gelben Mongolen so meine Probleme mit dem Parrieren habe. :?
Drei Kritikpunkte habe ich dann aber doch noch:
- Der Kontrast des Spiels ist mir zu übertrieben. Man kann ihn im Optionsmenü sogar noch übertriebener machen mit der Option "Dramatisch", aber auch auf "Normal" gehen sehr viele Stellen im Spiel sehr schnell ins schwarz über. PS4 HDR Einstellungen sowie Optionen meines Fernsehers habe ich natürlich bereits durchprobiert. Gerade in Häusern gehen sehr viele Details verloren und wenn man dann noch ein Fenster im Bild hat, durch das es reinscheint, ist der Innenraum buchstäblich schwarz. Dadurch empfinde ich die Nacht auch als recht anstrengend, da man keine eigene Leuchtquelle wie eine Fackel oder ähnlich bei sich haben kann und man so oft recht wenig erkennt. Die Gegner wiederrum können einen aber natürlich sehr gut erkennen...
- Man kann die Tageszeit nicht manuell einstellen oder zumindest die Nacht überspringen. Gerade dadurch, dass die Nacht so dunkel ist und ich allgemein in Spielen lieber am Tag spiele, stört mich das ziemlich. Es gibt zwar den Workaround, irgendwo hin und zurück schnnellzureisen, da dadurch im Spiel Zeit vergeht, aber das ist mir irgendwie auch zu blöd.
- Nach vielen Stunden (ende Akt II) ist plötzlich ein sehr nerviger Movement-Bug aufgetaucht. Und zwar weigert sich Jin einfach zu rennen. Ich drücke den linken Stick ganz nach vorne und er geht einfach gemütlich. Erst wenn ich den Stick in verschiedene Richtungen hin und her drücke, fängt er an zu rennen. Das ist besonders im Kampf und beim klettern sehr nervig, da das Klettern sowieso schon ein wenig clunky ist.

Alles in einem bin ich aber schwer überzeugt von dem Spiel. Ich habe schon lange auf ein Open-World Spiel im feudalen Japan gewartet. Und da man ja scheinbar noch ewig auf Ubisoft warten kann, ein Assassin's Creed in dem Setting zu machen, bin ich sehr froh, dass Sucker Punch nun diesen Job erledigt hat. Ich war zwar anfangs noch skeptisch ob Sucker Punch auch ein ernsteres Spiel nach seiner infamous Reihe machen kann, aber diese Skepsis wurde sehr schnell vom Winde verweht.
imanzuel
Beiträge: 3586
Registriert: 8. Feb 2017, 22:58

Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von imanzuel »

Bin aktuell ca. 20-25 Stunden drin (eine Spielzeitangabe gibt es nicht, oder?). Obwohl das Spiel viele Checkboxen bei mir abhakt, macht es einfach nicht klick.

Das Highlight bis jetzt sind die 1 gegen 1 Bosskämpfe. Die machen wahnsinnig viel Spaß, stellenweise würde ich mir wünschen die würden mir da einfach einen Kampf nach dem anderen liefern. Wäre zwar schön gewesen, wenn die taktisch mehr draufhaben (die meisten haben z.B. diese Klinge einstecken und dann zuschlagen (rote Fähigkeit), einfach Side Step und zuhauen, das wars), die Kämpfe machen aber wirklich viel Spaß. Was man leider von den anderen Fights nicht behaupten kann. Grundsätzlich gefällt mir das Kampfsystem. Aber diese Kamera, wer hat sich das ausgedacht? Ich weiß nicht ob man das immer auf Spielerskill schieben kann, aber wenn man von 10 Kriegern plus 3 Bogenschützen gleichzeitig angegriffen wird, dann rollt man sich schon mal in ein Eck (mein Lieblingsgebiet: Die Parkgaragen der Pferde :ugly: ), wo man nicht mehr rauskommt. Wenn die Kämpfe gut laufen, sind die super (kommt leider nur sehr selten vor). Wenn man aber mehr mit der Kamera kämpft und dann noch dieses miese Auto-Target ins Spiel kommt (ganz schlimm bei den Bürger beschützen-Momenten...), ist das Spiel einfach nur eine Katastrophe. Ich verstehe nicht wie so etwas bei den Tests so dermaßen durch gewunken wurde. Liegt es am Schwierigkeitsgrad? Mittlerweile ist das Spiel echt simpel geworden, durch die Charms bzw. Rüstungen(spiele mit Autoheal, weniger Schaden, die Samurai-Rüstung halt) metzelt ich mich da mittlerweile wie ein Panzer durch. Schwierig ist der höchste Schwierigkeitsgrad definitiv nicht (mehr), allerdings habe ich auch das erste Gebiet komplett beendet / befreit.

Und überhaupt die Gebiete. Ich musste mit den Augen rollen, als das 2. Gebiet freigeschaltet wurde. Noch mehr Camps, noch mehr Fuchsbauten, noch mehr... mehr. Einfach nur mehr. Selbst die Gebäude fühlen sich Copy/Paste an. Es scheint so, als hätte Tsushima nur einen Architekten bzw. Innenausstatter. Da sieht wirklich nahezu jedes Gebäude gleich aus, auch von der Einrichtung und der Lichtstimmung. Das erste Gebiet hätte mir völlig gereicht. Ich war da schon fast komplett durchgelevelt (alle Waffenupgrades, die Rüstungen auf max mit denen ich spiele, 2/3 aller Skills freigeschaltet, im Prinzip hab ich alles was ich will), dann kommen da wirklich nochmal 2 Gebiete, die nichts wirklich neues hinzufügen :roll: Irgendwie habe ich das Gefühl, die haben extrem Assassins Creed als Vorbild gehabt. Camps befreien - Check. Gräber / Schreine mit Klettereinlagen - Check. Ressourcen für Upgrades sammeln - Check. Und so weiter. Beim Missionsdesign ist es ja ähnlich, Lager stürmen, paar mal Stellungen halten, irgendwo schleichend eindringen. Innovativ ist anders. Der Vergleich ist halt böse, ist halt die Standard Blaupause in dem Genre (Stealth/Action-Adventure). Aber mehr als Standard ist das Spiel halt irgendwie auch nicht. Die einzige wirkliche Neuerung, keine wirkliche Mapmarker bzw. der Wind als Ersatz funktioniert für mich überhaupt nicht. Ich bin in dem Spiel teilweise so orientierungslos, ich weiß nicht mal in welche Himmelsrichtung ich reite. Habe mal probiert, in einem Gebiet (ich schätze jetzt mal so 500m Durchmesser) 4 Fragezeichen abzugrasen, ohne Markierungen auf der Karte zu verwenden. Keine Chance. Die Karte, speziell das erste Gebiet hat absolut keine POI, an denen man sich orientieren kann. Was dadurch resultiert, dass ich jede Minute ins Menü auf die Karte gehen muss, um zu checken wo ich hin muss bzw. einen neuen Marker setzen. Zumindest einen Kompass ala Skyrim hätte das Spiel echt nötig gehabt, so ist diese Änderung mehr nervig als innovativ.

Ich denke ich werde es sicherlich durchspielen. Wirklich begeistert von dem Spiel bin ich nicht.
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Dee'N'bee
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Dee'N'bee »

Hör grad den Podcast...mach aber jetzt Schluss und hör den Rest nachdem aufstehen.

Herrlich...einfach herrlich euch beiden lieben bei eurer Schwärmerei zuzuhören :clap:

Ich hab mich ja die ganze Woche aufsparen müssen, weil ich nen hässlichen Bug hab der mir das Spiel vermiest.
Dank euch werde ich aber versuchen darüber hinwegzusehen und probier ob ich mit meinem Problem irgendwie leben kann...auch wenns schwierig wird.

Ich hab jetzt noch nicht so viel spielen können. Aber alles was ihr fantastisch findet kann ich für mich persönlich nur unterschreiben. Ghost of Tsushima drückt bei mir alle Knöpfe die gedrückt werden können

Ich danke euch für eure positiv gestimmte Rezension. Das macht mir Mut weiterzuspielen
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Nachtfischer
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Nachtfischer »

Gamespodcast Facebook hat geschrieben: Sonys letztes, großes PS4-Exklusivspiel bietet derart formelhaftes Open-World-Gameplay, dass sich selbst Ubisoft dafür ein wenig schämen würde. Und doch haben André und Sebastian "Ghost of Tsushima" geradzu verschlungen. Was ist da los?
Die Antwort, die der Podcast meines Erachtens auch genauso gibt, ist recht einfach: Open-World ist kein Gameplay. Es ist eine hohle Struktur, die es mit solchem zu füllen gilt (ähnlich wie Achievements und andere Karotten). Und das schafft das Spiel offenbar wesentlich besser, mit mehr Komplexität und Lerninhalt, als die üblichen Ubi-Formel-Konsorten.

Ansonsten ist "die bestmögliche Currywurst" ein fantastisch kompaktes und doch vielsagendes Fazit! :D
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Vinter
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Vinter »

Werkel noch an meinem eigenen Artikel, hab den Podcast noch nicht gehört, will mich trotzdem aber mal dem verlautbarten Fazit anschließen: Fantastisch.

Eine unfassbar vereinnahmende Welt, die ich bereise, einfach, weil sie da ist. Dort drüben ist ein Leuchtturm, da gehe ich jetzt mal hin. Nicht im Galopp, sondern gemütlich trabend durch die Welt, rechts und links gucken, hier was entdecken, dort was bekämpfen, ohne Hektik und Stress. Tsushima ist eine Welt, die ich langsam erleben will, die ich in mich aufsauge, in der ich innehalte und sie auf mich wirken lasse. Ich mache hier Urlaub.

Ich hab zunächst auch eine sehr formelhafte Open World gesehen und die Karte als To-Do-Liste begriffen. Dann habe ich aber einen anderen Zugang zum Spiel erhalten und gemerkt, dass die Karte eigentlich überflüssig ist und man das eigentliche Spiel verpasst, wenn man sich nur von Icon zu Icon leiten lässt. Tsushima funktioniert wesentlich besser, wenn man sie auf eigene Faust erkundet, sich überraschend lässt und nicht versucht, einfach nur möglich effektiv die Karte abzuräumen. Das Level- und Weltendesign von Tsushima ist dafür auch gut genug. Man findet immer was und fühlt sich nicht durch das ignorieren der Karte gehandicapped, im Gegenteil.
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imanzuel
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von imanzuel »

Vinter hat geschrieben: 26. Jul 2020, 15:18 Dann habe ich aber einen anderen Zugang zum Spiel erhalten und gemerkt, dass die Karte eigentlich überflüssig ist und man das eigentliche Spiel verpasst, wenn man sich nur von Icon zu Icon leiten lässt. Tsushima funktioniert wesentlich besser, wenn man sie auf eigene Faust erkundet, sich überraschend lässt und nicht versucht, einfach nur möglich effektiv die Karte abzuräumen. Das Level- und Weltendesign von Tsushima ist dafür auch gut genug. Man findet immer was und fühlt sich nicht durch das ignorieren der Karte gehandicapped, im Gegenteil.
Interessant, so ähnlich wurde das ja auch im Podcast angesprochen. Ich frage mich nur, woher kommt diese Erkenntnis? Was macht GoT anders als andere Spiele?

Ich habe z.B. GR Wildlands komplett so gespielt, nach der Demo war mir klar das man das nicht wegen der Story spielen braucht (hab das bis heute auch noch nicht durch). Einfach in irgendein Gebiet reisen und da Missionen erfüllen. Was unterscheidet jetzt das z.B. von einem Ghost of Tsushima? Das was angesprochen wird kann man ähnlich in Odyssey, Kingdom Come und Co auch machen. Mit dem Vorteil, dass zumindest ich mich da besser orientieren kann. Der Wind hilft mir in diesem Spiel gar nicht. Verstehe ich da irgendwas falsch? Der Wind zeigt mir doch nur die Richtung, wenn ich einen Marker gesetzt habe bzw. in einer Mission bin (und es automatisch einen Marker gibt)? Wie genau soll man sich denn in dem Spiel orientieren, wenn man die Karte nicht benutzt? Ich gehe jetzt mal davon aus, "zufällig" die nächste Hauptmission finden soll nicht Sinn der Sache sein? Rauchschwaden, die Vögel, usw. zeigen schon so ungefähr die Richtung (und selbst das funktioniert imo auf dem ersten Kartenteil gar nicht, wegen der Topografie), aber gezielt irgendwo hinführen tut das ja nicht. In anderen Spielen gibt es immerhin Schilde, Wegweiser, Beschreibungen wo die Gebiete liegen (AC:Odyssey z.B.) usw..

Abgesehen davon ändert es ja nichts daran, dass das was man findet, immer das gleiche ist. Selbst die Gebäude erkunden lohnt sich nicht, zumindest nicht für mich. Ressourcen brauche ich keine mehr, die Sammelsachen werden mir durch die Reisenden-Rüstung angezeigt - und nur wegen der Optik? Bestimmt nicht, das ist schlimmstes Copy/Paste.
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Vinter »

Nein, zum Haupt- und Nebenmissionen finden benötigt man schon die Karte. Aber daraus lässt sich auch ein Abenteuer stricken: Ich markiere eine Mission, in der Regel eine, die weiter entfernt ist und dann lasse ich mich vom Wind grob in die Richtung treiben. Aber ich versuche nicht, möglichst fix am Ziel anzukommen und quer durch die Pampa zu galoppieren. Stattdessen zuckel ich gemütlich mit meinem Gaul umher, schaue mir die Landschaft an, entdecke interessante Landschaftsmerkmale die ich mir dann aus der Nähe ansehe. Meistens gibt es dort was zu finden, irgendeine Kleinigkeit: Eine heiße Quelle, ein Haiku, ein Schrein. Dadurch, dass ich nicht strikt der Karte folge, sondern eher Breath-of-the-Wild-Style der Landschaft folge, stimmt auch die Dosierung der Nebenaktivitäten. Ausserdem: Es gibt, anders als etwa in Odyssey, auch recht viele verschiedene Dinge. Und so kommt man an irgendeiner Bergspitze an, meditiert kurz an einem Schrein und die Reise fühlt sich beendet an. Und dann gucke ich, was sich an der nächsten Hügelkuppe, im nächsten Tal, jenseits der nächsten Brücke befindet.

Aber lass mich dir ganz klar sagen: Ich tue das nicht für die Belohnung. Das erfüllen der Nebenaktivitäten stellt nur den Abschluss dar, das "Sie haben ihr Ziel erreicht". Das ist kurz befriedigend, ich weiß, dass ich fertig bin und dann kann ich mich neu orientieren. Und natürlich sind die Nebenaktivitäten weitestgehend trivial (Aber nicht alle!). Aber das sind die Dinge, die ich im Urlaub mache auch. Da spaziere ich die Promenade entlang auf der Suche nach einem Restaurant, das meine Aufmerksamkeit erregt. Oder ich laufe zum Hafen und gucke mir die Segelschiffe an. Und so nehme ich auch Ghost of Tsushima.

Hier spielt der Wind auch seine Stärke aus. Er ist sehr subtil und verstellt nicht den Blick auf die Spielwelt. Das zieht mich einerseits weiter ins Spiel rein, andererseits wirkt der Wind nicht sehr drängend. Wenn ich die ganze Zeit eine dicke GPS-Anzeige AR-mäßig in die Landschaft projiziert bekommen würde, ich glaube, ich würde strikter dem Missionsmarker folgen. Und natürlich habe ich die Gewissheit, dass es sich lohnt, vom Weg abzukommen.

Und vielleicht komme ich irgendwann an der ursprünglichen markierten Mission an, vielleicht aber auch nicht, weil mich die Landschaft irgendwann in eine völlig andere Richtung geführt hat. Wenn man versucht, möglichst effizient zu spielen, verpasst man imho das Spiel.
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Guthwulf »

imanzuel hat geschrieben: 26. Jul 2020, 15:45
Vinter hat geschrieben: 26. Jul 2020, 15:18 Dann habe ich aber einen anderen Zugang zum Spiel erhalten und gemerkt, dass die Karte eigentlich überflüssig ist und man das eigentliche Spiel verpasst, wenn man sich nur von Icon zu Icon leiten lässt. Tsushima funktioniert wesentlich besser, wenn man sie auf eigene Faust erkundet, sich überraschend lässt und nicht versucht, einfach nur möglich effektiv die Karte abzuräumen. Das Level- und Weltendesign von Tsushima ist dafür auch gut genug. Man findet immer was und fühlt sich nicht durch das ignorieren der Karte gehandicapped, im Gegenteil.
Interessant, so ähnlich wurde das ja auch im Podcast angesprochen. Ich frage mich nur, woher kommt diese Erkenntnis? Was macht GoT anders als andere Spiele? Ich habe z.B. GR Wildlands komplett so gespielt
Hab den Podcast erst ca. zur Hälfte durch aber der Punkt hat bei mir auch Fragezeichen hinterlassen. Ich spiele Open World Spiele seit Morrowind so. Das erste, was ausgeschaltet wird (sofern möglich und vorhanden), sind Minimap, Kompass und unsinnige Zielmarker. Ich orientiere mich lieber an den Landschaftsmerkmalen in der Welt und erkunde diese auf eigene Faust, lasse mich auf natürlich Weise überraschen anstatt die Karte "möglichst effektiv" abzuarbeiten. Die Karte (per Menü) wird dabei genauso genutzt wie bei ner normalen Wanderung. Man guckt gelegentlich mal rauf, um sich grob zu orientieren und Landschaftsmerkmale wie Flüsse oder Berge zu identifizieren. Dann wird sie wieder in den Rucksack gesteckt und weiter gehts.

Is ja schön, dass Andre und Sebastian diese Spielweise nun auch mal für sich entdeckt haben, aber wieso zeichnet das GoT aus? Das geht eigentlich in fast allen Open World Spielen ganz wunderbar und ist seit Ewigkeiten meine normale Spielweise für Open World Spiele.

Was mich besonders stutzig macht, ist die Aussage, dass die Open World in GoT nur eine schnell durchschaubare relativ statische Kulisse ist, in der eine kleine Anzahl fest definierter Typen von "Zufallsencounter" gibt, NPCs keinen Tagesablauf haben und auch ansonsten wenig "dynamisch von selbst" passiert. Das ist etwas, das für mich persönlich eine der größten Sünden beim Open World Design ist und diese für mich ganz schnell kaputt machen kann. Warum dann überhaupt Open World, wenn sie nur als Kulisse genutzt wird. Da muss das Gameplay und die -progession oder Story aber wirklich HAMMER sein, um mich bei der Stange zu halten. Sowas fliegt bei mir eigentlich ganz schnell von der Platte.
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Re: Ghost of Tsushima

Beitrag von Guthwulf »

Vinter hat geschrieben: 26. Jul 2020, 16:19Nein, zum Haupt- und Nebenmissionen finden benötigt man schon die Karte. Aber daraus lässt sich auch ein Abenteuer stricken: Ich markiere eine Mission, in der Regel eine, die weiter entfernt ist und dann lasse ich mich vom Wind grob in die Richtung treiben. Aber ich versuche nicht, möglichst fix am Ziel anzukommen und quer durch die Pampa zu galoppieren. Stattdessen zuckel ich gemütlich mit meinem Gaul umher, schaue mir die Landschaft an, entdecke interessante Landschaftsmerkmale die ich mir dann aus der Nähe ansehe. Meistens gibt es dort was zu finden, irgendeine Kleinigkeit: Eine heiße Quelle, ein Haiku, ein Schrein. Dadurch, dass ich nicht strikt der Karte folge, sondern eher Breath-of-the-Wild-Style der Landschaft folge, stimmt auch die Dosierung der Nebenaktivitäten.
Herzlichen Glückwunsch das du meine normale Spielweise für Open World Spiele nun auch mal für dich entdeckt hast. :clap: :whistle: Diese Spielweise funktioniert in fast allen Open World Spielen. Liegt eher am Spieler, ob er diese verfolgt oder nicht. Hat für mich wenig mit dem Spiel zu tun.
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