Pixel Monster Game: CARRION

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Markus St.
Beiträge: 154
Registriert: 29. Jan 2018, 00:07

Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von Markus St. »

Sieht interessant aus, ein bisschen horror zu verbreiten, aber macht es auch längerfristig Spass?
https://store.steampowered.com/app/953490/CARRION/
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Ranor
Beiträge: 369
Registriert: 1. Sep 2016, 22:11

Re: Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von Ranor »

Ja, bitte. André hat da bestimmt was zu sagen :D
Got a job for you, 621.
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Andre Peschke
Beiträge: 9734
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
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Re: Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von Andre Peschke »

Ranor hat geschrieben: 24. Jul 2020, 18:02 Ja, bitte. André hat da bestimmt was zu sagen :D
Wird nächste Woche in "Aber Warum?!" vorkommen.

Andre
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Commander Schleicher
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Registriert: 19. Jan 2017, 21:40
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Re: Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von Commander Schleicher »

Danke für eure Einschätzung, sonst hätte ich hier wohl einen Fehlkauf getätigt.
Schade drum, der Trailer sah cool aus.
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Gonas
Beiträge: 1520
Registriert: 2. Okt 2016, 14:47

Re: Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von Gonas »

Commander Schleicher hat geschrieben: 31. Jul 2020, 14:09 Danke für eure Einschätzung, sonst hätte ich hier wohl einen Fehlkauf getätigt.
Schade drum, der Trailer sah cool aus.
Auch die Demo war ziemlich cool, hatte aber auch da schon die Befürchtung, dass das Gameplay nicht viel länger trägt als die Dauer der Demo. :(
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Alienloeffel
Beiträge: 1931
Registriert: 9. Feb 2017, 14:35

Re: Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von Alienloeffel »

Ach schade, hatte da auch auf den nächsten indie-hit gehofft.
Gut, dass das hier besprochen wurde :-)
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Stew_TM
Beiträge: 613
Registriert: 13. Jul 2016, 01:01

Re: Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von Stew_TM »

Meine Einschätzung: Ich bin jetzt selbst so ca. zweieinhalb/drei Stunden drin im Spiel und mir macht es bislang recht viel Spaß.
Das Spiel hat durchaus seine Schwächen, aber es macht an wichtigen Stellen auch viel richtig. Das Spiel lebt sehr von seinem fantastischen Pitch, den Devolver ebenso großartig vermarktet hat. Alleine wegen der genialen Idee und dem Marketing drumherum einfach grundsätzlich muss man das Spiel schon mögen. :D Und die Fantasie, das Monster zu spielen, setzt es IMO sehr gut um. Da sehe ich gerne über die etwas misslungene Spielerführung hinweg (mich stört dabei überhaupt nicht die Verbindung der verschiedenen Level, sondern dass die einzelnen Bildschirme so klein sind und daher so häufig wechseln. Dadurch bekomme ich kein Gefühl dafür, wie das Level in sich aufgebaut ist).

Das Movement wurde ja schon im Cast angesprochen, es macht riesigen Spaß sich durch die Spielwelt zu bewegen. Und deswegen schlägt es IMO auch nicht so sehr ins Gewicht, dass man manchmal nach dem Weg suchen muss, man ist in wenigen Sekunden durch die kompletten Level gehuscht. Die Steuerung ist zu Beginn sehr ungewohnt, aber mittlerweile kann ich diesen Fleischklumpen schon echt gut beherrschen. Mit Mordsgewalt durch irgendwelche Türen zu brechen und den ganzen Raum dahinter zu verwüsten, herrlich. :D Oder, wenn es die Situation erfordert, sich im Schatten mit einem erwartungsfrohen Lächeln auf den unzähligen Lippen in Position zu kriechen und durch einen Spalt in der Decke dieses Netz auf die Soldaten abzuschießen. Es gibt ja diesen einen Gegnertyp mit den weißen Anzügen, den man nicht fressen kann. Die armen Teufel schleuder ich dann immer mit großer Freude rechts und links gegen die Wand. Das alles dann verbunden mit dieser wunderbaren Ästhetik, alleine das Speichern ist immer ein Highlight, wenn das Viech vom Hive, naja, eingeschlurpt wird. :lol:

Insgesamt kann ich aus meiner Perspektive schon empfehlen, da mal einen Blick reinzuwerfen. Ich spiele es über den PC-Gamepass, den ich (tatsächlich vor allem wegen Carrion) gerade mal ausprobiere. Ob ich 20€ auf den Tisch legen würde, kann ich noch nicht beurteilen - aber einen Zehner oder so wäre es mir aufgrund der Einzigartigkeit jetzt bereits wert. :)
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v3to
Beiträge: 169
Registriert: 16. Dez 2016, 13:35
Wohnort: Bielefeld

Re: Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von v3to »

Bei Carrion habe ich jetzt etwa vier Stunden auf der Uhr. Gespielt hatte ich vorher die Demo auf PC und jetzt die Vollversion auf der Switch. Um es vorweg zu nehmen: Die Demo hat auch etwas anderes versprochen und sogar ein Stück mehr versprochen, als es im Ergebnis tut. Mir gefällt es trotz bestimmter Schwächen ziemlich gut.

Zuerst musste ich mich allerdings von dem Vorstellung verabschieden, dass es sich hier um ein Metroidvania handelt. Das ist es nämlich nicht, auch wenn es sich derer Spielelemente bedient. Das Spiel ist trotz Labyrinth-Charakter strikt linear aufgebaut und Level-Strukturen haben mehr mit so 16-Bit-Klassikern wie Alien 3 oder Flashback gemein als mit heute üblichen Metroidvanias. Der Levelfortschritt erfolgt an sich über Checkpoints und die neuen Fähigkeiten werden hauptsächlich für Puzzles gebraucht. Backtracking ist an sich nur für optionale Secrets relevant. Wenn man meint, man müsse durch ein Portal zurück, ist man recht sicher in der falschen Richtung unterwegs.

Sebastians Vergleich mit dem Eisenbahnnetz ist schon ziemlich passend. Man hätte das Spiel auch in Level aufteilen können, es hätte die gleiche Essenz und wäre der Orientierung zuträglich gewesen. Btw die Darstellung der Laufschriften empfand ich an sich als Hommage an die Oddworld-Games und mit der erste Indikator für "Level-Ziele"... Die Unterteilung des Spiels in Zonen, welche man der Reihe nach durchläuft ist auch der Grund, warum ich die fehlende Map verschmerzen konnte (nüchtern betrachtet sicher der größte Designschnitzer, aber insgesamt hat es mich gar nicht so gestört). Was mir rückblickend eher
aufstößt, sind die ersten beiden Abschnitte. Während der Einstieg in der Demo an sich gut funktionierte, haben die Entwickler die Räume über zwei Bereiche geremixed. Dadurch wirkt es nicht nur gestreckt und spielerisch weniger dicht als in der Demo, sondern vom Aufbau recht konfus. Ich halte den Part auch für den Grund, warum mein Hirn ständig im Suchmodus verharrte und ich keine Ahnung hatte, wo es langgeht. Das wird so ab dem dritten Abschnitt schlagartig besser. Die Rätsel werden offensichtlicher, der nächste Weg besser erkennbar. Ab hier machte mir das Spiel fortlaufend Spaß.

Es macht Spaß, sich durch die Pixelmännchen zu splattern. Im Gegensatz zu André und Sebastian machte es mir auch Spaß, mich an die Steuerung mit jeder neuen Fähigkeit zu gewöhnen und herumzuprobieren. Die Tastenbelegung mag nicht selbsterklärend sein, das visuelle Feedback ist es aber. Das war immer so ein netter "lerne-deinen-Körper-kennen-Moment". Was das Spiel meines Erachtens richtig gut hinbekommt, ist die Charakterisierung so eines Blob-Octalus-Thing-Monsters. Wendig, dumm, mächtig, brutal, lernfähig und dennoch verwundbar. Auch Gameplay und Leveldesign passen zu großen Teilen richtig gut zu der Thematik. Das Bewegen durch die Räume ist der große Star, aber auch das Überwältigen der ziemlich wehrhaften Menschen finde ich richtig cool. Die Soundkulisse untermalt das ganze hervorragend.

Mir persönlich gefällt btw die Steuerung mit Maus besser als mit dem Controller. Diese diablo-inspirierte Fortbewegung mit gedrückter linker Maustaste fühlt sich mMn natürlicher und Anvisieren präziser an. Mit dem Controller funktioniert das soweit auch ganz gut, aber die Steuerung der Tentakel mit dem rechten Analogstick ist verhältnismäßig hibbelig. Und wenn man zwischendurch die Rollen tauscht und Menschen steuert, ist die Steuerung hakelig und zugleich schwammig. Zum Glück sind das reine Puzzle-Passagen.

Wie gesagt, ich mag Carrion für das, was es sein will und was die Entwickler mit der Idee anstellen. Allerdings empfinde ich das Spiel auch ähnlich wie Andre unfertig und auch ungeschliffen. Sinnbild dafür ist alleine schon die Grafik. Die Animationen und Effekte schauen gut aus, es wirkt insgesamt stilsicher - aber das Leveldesign generisch und nicht wirklich markant. Was es für mich aber rausreißt, dass die Hintergründe insgesamt wie eine hochskalierte Version des Spiels "Butcher" der gleichen Entwickler aussehen.
Die ersten beiden Spielareale habe ich schon angesprochen. In der Demo ist das Pacing ziemlich gut gelungen. Das wurde im eigentlichen Spiel durch vergleichsweise belanglose Gänge angefüttert, wodurch der Ablauf doch etwas gestreckt wirkt. Und während die Rätsel im weiteren Verlauf interessant bleiben, scheint mir das Layout der Räume, bei denen es zu Auseinandersetzungen mit Menschen kommt, nach hinten raus weniger durchdacht als in der ersten Spielhälfte.

Insgesamt bin ich zufrieden, was ich für mein Geld bekommen habe, aber die 20€ empfinde ich als dennoch etwas hoch bepreist. 10 bis 15€ fände ich angemessener.
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Stew_TM
Beiträge: 613
Registriert: 13. Jul 2016, 01:01

Re: Pixel Monster Game: CARRION

Beitrag von Stew_TM »

v3to hat geschrieben: 5. Aug 2020, 01:40 Zuerst musste ich mich allerdings von dem Vorstellung verabschieden, dass es sich hier um ein Metroidvania handelt.
[...] Was mir rückblickend eher aufstößt, sind die ersten beiden Abschnitte. Während der Einstieg in der Demo an sich gut funktionierte, haben die Entwickler die Räume über zwei Bereiche geremixed. Dadurch wirkt es nicht nur gestreckt und spielerisch weniger dicht als in der Demo, sondern vom Aufbau recht konfus. Ich halte den Part auch für den Grund, warum mein Hirn ständig im Suchmodus verharrte und ich keine Ahnung hatte, wo es langgeht. Das wird so ab dem dritten Abschnitt schlagartig besser. Die Rätsel werden offensichtlicher, der nächste Weg besser erkennbar. Ab hier machte mir das Spiel fortlaufend Spaß.
Das ging mir ganz ähnlich. Da man in den allerersten Screens bereits Räume sieht, in die man zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelangen kann, war meine Assoziation (in Verbindung mit der Progression über neue Fähigkeiten und der verwurschtelten Levelstruktur) auch sofort: "Metroidvania". Und man kann ja auch zurück. Man muss es nur nicht, um weiterzukommen. Das trägt nicht gerade dazu bei, die Verwirrung aufzulösen. :D

Der Einstieg ist insgesamt nicht so gut gelungen, da man zu Beginn auch gar keinen Kopf dafür hat, sich diesen verwirrenden Aufbau zu erschließen - man ist primär mit dem Lernen der Steuerung beschäftigt. Sobald man die gemeistert hat, fühlt es sich aber fantastisch an, und die Spielerführung wird wie von dir beschrieben ab dem Junkyard besser umgesetzt. Beide Entwicklungen treten etwa zum gleichen Zeitpunkt ein, und ab wird das Spiel in der Tat richtig gut. Die Entwickler wollten vermutlich einen schnellen und actionreichen Start ins Spiel bieten, aber vielleicht wäre es die bessere Lösung gewesen, dem Spieler in etwas ruhigerem Tempo die Möglichkeiten zu geben, sich an die Steuerung zu gewöhnen. Then again, irgendwie passt dieser chaotische Start auch zur Fantasie des Spiels - ich breche aus einem Gefängnis aus, lerne zum ersten mal die Außenwelt und meinen Körper kennen (was im wahrsten Wortsinn "a bloddy mess" ist :D ), und werde im Verlauf der Zeit darin besser, meine Fähigkeiten kontrollieren zu können und die Welt zu verstehen. Gerade zum Ende hin wird Carrion ja immer mehr zu einem richtigen Rätselspiel, was man mit dieser Prämisse nicht unbedingt erwarten hätte können. Aber auf diese Art und Weise gelingt es dem Spiel, sich über seine gesamte Laufzeit tragen.

Interessant finde ich btw, dass das Spiel vielfach als "eklig" beschrieben wird und für manche dadurch in der Tat in die Horrorecke geht. Da war mein Empfinden komplett anders, obwohl ich eigentlich anfällig für Body Horror bin. Aber der Abstraktionsgrad ist so hoch (und meine Powerfantasie wird so gut bedient), dass es für mich eher ins Groteske geht. Dementsprechend bin ich eigentlich ständig belustigt gewesen, nicht angeekelt. Hoffentlich liest das kein Psychologe... :lol:

PS: IMO sehr positive Rezeption zu Carrion, über 5.000 Rezensionen auf Steam, und dann noch der Erfolg von Fall Guys: Läuft für Devolver!
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