Schon der Punkt das der Film direkt am ersten anschließt, ohne Zeitsprung, passt nicht. Jede Entwicklung, die von Kylo Ren bzw. zwischen Ren und Rey passiert ist im Endeffekt alles, was im Film vorkommt. Und sorry, das ist viel zu wenig. Das funktioniert einfach nicht. Warum stellt sich Ren sofort gegen Snoke? Nachdem er noch kurz vorher (am Ende von Episode 7) sagt das er seine Ausbildung abschließen wird? Wo war der Abschluss seiner Ausbildung?
Kylo ist ein unbeherrschter Junge, ich finde das durchaus nachvollziehbar, dass er, nach der Verbindung, die er zu Rey spürt, Blut leckt und sich denkt, dass er mit Rey mehr erreichen kann, als mit Snoke und im Grunde wird er da vor die Wahl gestellt, entweder sie oder Snoke zu töten. Mit dem Hintergrund von E9 wird hier auch nochmal verstärkt, dass die Kraft im Hintergrund (ursprünglich) nicht das geringste Interesse hat, dass Snoke Rey hier platt macht. Zumal Snoke ihm zu Beginn der Episode auch offen sagt, dass er Zweifel hat, dass Kylo Ren überhaupt geeignet ist.
Auch Luke macht wenig Sinn: Er geht auf eine Insel, weil er mit den Jedi abgeschlossen hat, jammert aber rum wenn Yoda die Bücher kaputt macht. Was macht er überhaupt mit den Büchern dort? Warum bildet er doch Rey aus?
Naja, Yoda taucht auf, als Luke _selbst_ auf dem Weg ist, die Texte zu verbrennen, Luke zögert dann jedoch, und Yoda nimmt ihm die Entscheidung ab. Luke ist eben zutiefst zerrissen. Zum einen sieht er eine Gefahr darin, dass er dauernd "teilausgebildete" Machtnutzer in die Welt setzt (bei Kylo ist das ganze ja extrem übel ausgegangen), jetzt hat auch Rey ihn verlassen (tatsächlich ganz parallel zu ihm selbst, als er in E5 Dagobah überstürzt verlassen hat). So richtig als "Jammern" empfinde ich es auch nicht, er moniert kurz, dass Yoda das getan hat, was er selbst tun wollte, er hat halt am Ende eine Menge Respekt für die Werke, denkt aber selbst, dass die Jedi-Lehren zum Teil problematisch sind (was die Prequel-Episoden und sein eigenes Scheitern mit Ben Solo ja auch deutlich zeigen). Andererseits ist es eben auch "unwiderbringliches" Wissen. (Er weiß nicht, dass Rey die Bücher alle gemopst hat. Ich persönlich habe das tatsächlich von Anfang an so verstanden, dass Yoda vermeiden will, dass er das merkt. Lukes Anteil an der Geschichte ist fast vorbei, Yoda weiß das, und gut möglich, dass Luke auf dumme Ideen käme, wenn er merkt, dass Rey ihm die Bücher gestohlen hat. (So wie gesagt meine Interpretation.))
Zur Ausbildung gilt im Grunde das Gleiche, Luke ist tief zerrissen, er hat Ben quasi "verraten", traut sich selbst nicht, den Jedi-Lehren nicht, traut gar nichts mehr. Er ist verbittert und lehnt darum Reys bitte zunächst ab. Die bleibt aber hartnäckig und daher zunächst vor Ort, schließlich R2D2 zeigt Luke den Hilferuf Leias aus E4, woraufhin er sich dann doch entschließt, Rey doch auszubilden. Finde ich völlig überzeugend, jetzt ist er "die letzte Hoffnung" (wie vorher Obi Wan).
Und warum stirbt er überhaupt? Keine Lust mehr? Das diese Machtfähigkeit seinen Tod ausgelöst hat nimm ich der Inszenierung einfach nicht ab. Es wirkt so als musste Luke einfach verschwinden und puff da war er weg.
Wenn ich mich recht erinnere, erwähnt Kylo vorher bei seinem Gespräch mit Rey, dass sie (jeweils) diese Verbindung nicht selbstständig aufbauen können, da es sie umbringen würde. Das heißt, dass hier (a) eine andere Macht am Werk war (Snoke sagt, er hätte es getan, aus E9 wissen wir zudem, dass da einer (wenn nicht der) mächtigste Machtnutzer aller Zeiten im Hintergrund stand) und (b) dass Luke sich so zu sagen "übernommen" hat (bzw. in Kauf genommen hat, dass er die Nummer nicht überlebt). Ich habe da auch schon die Interpretation gelesen, dass er quasi freiwillig seine körperliche Hülle aufgibt, (da er alles getan hat, was in seiner Macht liegt), zudem sollte man, denke ich, im Hinterkopf behalten, dass er, genau wie eben Yoda und Obi Wan (und Anakin) nicht tatsächlich "tot" im endgültigen Sinne ist, Machtgeister sind ja ein Fakt in Star Wars. Wie Obi Wan in E4 zu Vader sagt "wenn Du mich jetzt tötest, werde ich mächtiger, als Du es dir vorstellen kannst". Kann man, meiner Meinung nach, eher als Wechsel in eine anderer Daseinsebene lesen, denn als Tod. Dazu muss ich sagen, dass ich die Inszenierung da schon echt stimmig finde. Wie hätte das für dich denn aussehen sollen, dass Du es eher so lesen würdest?
(Hier nochmal der kurze Schnipsel bei YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=EHqvnqVr7X0
Ich finde Luke da sieht schon echt fertig aus, er zieht sich dann noch einmal auf die Bank, richtet sich unter mühe auf in den Sitz und akzeptiert vor der untergehenden Sonne das Ende (seiner körperlichen Hülle). Für mich völlig in Ordnung (bzw. ziemlich gut

).)
Poe war ja auch kein einfacher Soldat, sondern Commander / Captain, irgendwie sowas. Zu dem Zeitpunkt zumindest relativ Rang hoch, den sollte man schon mal einweihen, außer man hatte ernsthaft bedenken er könnte ein Verräter sein (was aber nicht thematisiert wurde).
Den Punkt gebe ich dir ohne Widerworte.

Das hätte man in der Tat alles besser umsetzen können. Ist aber für mich, wie gesagt, nicht tragisch.