Magazin-Spezial zu Steam & Terror
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Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Aus meinen persönlichen früheren Erfahrungen würde ich sagen, es ist völlig egal was auf steam läuft. Oder auch Facebook, Reddit, 4chan...
Diese Menschen werden immer Wege finden sich auszutauschen. Und auch neue Leute zu finden die empfänglich dafür sind.
Hab immer das Gefühl alle halten die für dumm, weil man findet das doch leicht und bräuchte es nur zu sperren und schon wäre das Thema gelöst.
Ganz ehrlich ich bin sogar froh das man heute einen besseren Blick darauf hat, den es passiert halt genau in unserer Mitte, und wenn man es sieht vergisst man das nicht.
Die wussten schon vor 2000 wie man unentdeckt surft, Verschlüsslung von Kommunikation war damals schon ein großes Thema, Sachen die, die breite Masse erst nach nsa mal bisschen auf dem Schirm hatte und bis heute relativ gut ignoriert. Dort worde schon p2p filesharing als altmodisch abgestempelt bevor die meisten erstmal mit napstar und Emule lernten das sowas eine einfache Sache ist.
Und als letztes, die meisten „großen“ Dinger über die gesprochen wird WOLLTEN das alle es sehen. Hätte man denen eine Plattform abgeschnitten hätten sie halt die nächste geholt, oder noch schlimmer es nur für die „Gruppe“ gemacht und dann wäre es am Ende wieder unter den Teppich gekehrt. Hat man doch schon bei NSU gesehen, deren Taten waren ja von der „Szene“ unterstützt, alle Daten des Verfassungsschutzes werden wir wohl nie mehr sehen und über Jahre worden die anschläge nicht als rechte Taten wirklich wahr genommen.
Ich halte das nicht für die bessere Lösung, wir sollte statt sowas zu unterbinden lieber es öffentlich lassen und beobachten. Genau deren Umfelder prüfen und dort Angebote zum Ausstieg geben. Aber dafür muss man die Leute sehen und nicht tiefer in den Untergrund treiben.
Diese Menschen werden immer Wege finden sich auszutauschen. Und auch neue Leute zu finden die empfänglich dafür sind.
Hab immer das Gefühl alle halten die für dumm, weil man findet das doch leicht und bräuchte es nur zu sperren und schon wäre das Thema gelöst.
Ganz ehrlich ich bin sogar froh das man heute einen besseren Blick darauf hat, den es passiert halt genau in unserer Mitte, und wenn man es sieht vergisst man das nicht.
Die wussten schon vor 2000 wie man unentdeckt surft, Verschlüsslung von Kommunikation war damals schon ein großes Thema, Sachen die, die breite Masse erst nach nsa mal bisschen auf dem Schirm hatte und bis heute relativ gut ignoriert. Dort worde schon p2p filesharing als altmodisch abgestempelt bevor die meisten erstmal mit napstar und Emule lernten das sowas eine einfache Sache ist.
Und als letztes, die meisten „großen“ Dinger über die gesprochen wird WOLLTEN das alle es sehen. Hätte man denen eine Plattform abgeschnitten hätten sie halt die nächste geholt, oder noch schlimmer es nur für die „Gruppe“ gemacht und dann wäre es am Ende wieder unter den Teppich gekehrt. Hat man doch schon bei NSU gesehen, deren Taten waren ja von der „Szene“ unterstützt, alle Daten des Verfassungsschutzes werden wir wohl nie mehr sehen und über Jahre worden die anschläge nicht als rechte Taten wirklich wahr genommen.
Ich halte das nicht für die bessere Lösung, wir sollte statt sowas zu unterbinden lieber es öffentlich lassen und beobachten. Genau deren Umfelder prüfen und dort Angebote zum Ausstieg geben. Aber dafür muss man die Leute sehen und nicht tiefer in den Untergrund treiben.
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Danke fürs Antworten!
Das kanns gewesen sein. Vielleicht auch dass ich nicht so gewohnt bin, dass eure Podcast so schnell und klar enden ..
Gut zu wissen, dass der meiste Quatsch ganz einfach ist und nur in meinem Kopf so seltsam und verwirrend erscheint!
LG - Hy
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Gewisse (Rest-)Ressentiments konnte man bei ihm schon bemerken, fand ich. Besonders gaming-affin scheint er zumindest nicht zu sein, was ja aber okay ist. Ist darüber hinaus ja auch okay, wenn er etwas skeptisch wäre gegenüber der Wirkung von bestimmten gewaltdarstellenden Videospielen, darf man durchaus sein. Als Disclaimer: Ich hab sein Buch nicht gelesen und kenne sonst seine Äußerungen nicht, außerhalb des Podcasts.
Das mit dem Sportverein meinte ich (ich erwähnte das ja selbst) dahingehend, dass auch natürlich im "Offline"-Raum Menschen mit extremen politischen Ansichten begegnet werden können, so wie in einem Call of Duty. Auch über Vereine kann man sich dann kurzschließen und sich radikalisieren (lassen), auch offline Grüppchen, Stammtische etc. mit Extremen finden. Durch das Internet ist die (Hemm-)Schwelle ggf. niedriger, aber das Konzept ist doch genau gleich. Das war doch früher auch so, gibt ja Rechtsextremismus nicht erst mit dem Internet.Torgau hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 00:25 Entsprechend bin ich sehr dankbar, dass sich mit Herrn Hartleb jemand gefunden hat, der das Problem überhaupt erkennt. Das "Sportvereins-Argument" halte ich für albern. Die Wahrscheinlichkeit, dass man im Sportverein eine weitere Person mit einem Fetisch für gurkenfarbene Fußnägel findet wird im Promillebereich liegen, im Internet hingegen finden Menschen zusammen und verstärken sich gegenseitig, die am besten niemals zusammengekommen wären.
Rechstsextem denkende Menschen, potentielle Gefährder sind auch nun einmal Teil unserer Gesellschaft, die wird man nicht einfach in absehbarer Zeit los. Nur weil jemand ein Nazi ist, kann er ja direkt nicht per Gesinnungstest rausgefiltert und nach Elba verbannt oder einer effektiven Umerziehung unterzogen werden. Nichtmal die NPD wurde ja verboten vom BVerfG, obwohl sie als verfassungsfeindlich eingestuft wurde, aber halt nicht als verfassungswidrig, weil sie nicht in der Lage sei, als Partei ihre (verfassungsfeindlichen) Ziele realistisch gesehen auch zu realisieren.
Im Grunde hilft vor allem doch das weitgehende Immunisieren gegen solche Ideologien (durch Bildung) bei denen, die noch empfänglich sind, und Aussteigerprogramme für entsprechend Gesinnte. Ansonsten kann man versuchen, das Konfrontationsrisiko mit solchen Ansichten/denkenden Menschen zu senken, aber das geht nur begrenzt weit. Selbst wenn man totalitäre Mittel einsetzen würde, also beispielsweise jede Kommunikation auf Steam oder allgemein in Chats scannen lassen, würde man das Risiko nicht auf Null senken können; wenn man das also überhaupt wollte. Das heißt nichts, dass man gar nichts machen braucht (in Bezug auf Steam), aber das man sich auch nicht zu viel Hoffnung machen sollte, denke ich.
In dem Sinne wird man's halt auch nicht schaffen, dass die Faschisten gar keinen Pixel mehr haben, um auf die Initiative mit/von u.a. Christian Huberts anzuspielen... Im Endeffekt kann man's imho auch übertreiben, alarmistisch sein, arg militant wirken und dann manche Leute, die ggf. gefährdungsgeneigt sind, eher noch zu entfremden, was dann ggf. kontraproduktiv ist. Ist halt schwierig das Thema und verständlicher Weise emotional.
Dass das NetzDG statt "Durchsetzung" mit "Durchsuchung" verwechselt wird, kam übrigens auch bei diversen Medien mal vor, also kann schon sein: https://bildblog.de/93695/die-suche-nac ... erkgesetz/Rince81 hat geschrieben: ↑20. Aug 2020, 20:06Das wird ganz sicher gemeint sein, zumindest ist Steam als Spielplattform davon tatsächlich ausgeschlossen. Es passt aber inhaltlich nicht zusammen...Rigolax hat geschrieben: ↑20. Aug 2020, 19:33 Bei 12:40 und 25:10 wird von einem „Online-Durchsuchungsgesetz“ gesprochen, das Steam ausschließe. Welches Gesetz ist gemeint, mir fällt spontan das Netzwerkdurchsetzungsgesetz ein, das kann aber wohl kaum gemeint sein? Was soll denn da dann konkret durchsucht werden, also alle Beiträge gescannt, quasi automatisiert; oder geht’s um Zugriff der Polizei auf Nutzer-Konten?
Vermutlich war eher das aktuelle Maßnahmenpaket gemeint, das ja unter anderem weitreichendere Zugriffsmaßnahmen der Polizei auf Accounts vorsieht; das hat tatsächlich wenig direkt mit dem NetzDG zu tun.
---
Im Übrigen war mein vorheriger Post zufällig um 19:33 abgesetzt worden. Fiel mir vorhin auf, dass das wieder komisch wirken könnte. Das war echt keine versteckte Message oder der versuch edgy-lustig zu sein...
Am Rande, gibt eine Entscheidung des BGH über fehlende Auslandsstrafbarkeit bei Verbreitung von Nazi-Symbolen mit dem Aktenzeichen: "BGH 3 StR 88/14". https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/3/14/3-88-14.php Kontext zu der 14, falls teils nicht so geläufig: https://de.wikipedia.org/wiki/Fourteen_Words (U.a.: "André Eminger, Unterstützer der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund, benutzte die Kennung 14/88 mehrfach in seiner schriftlichen Kommunikation.")
- falkoloeffler
- Beiträge: 109
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Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Danke für die Folge!
In dem Zusammenhang möchte ich kurz diesen 8teiligen Podcast der NYT empfehlen, der nachzuvollziehen versucht, wie Radikalisierung im Netz geschieht, und Gaming wird da in einer Folge auch behandelt: https://www.nytimes.com/column/rabbit-hole
In dem Zusammenhang möchte ich kurz diesen 8teiligen Podcast der NYT empfehlen, der nachzuvollziehen versucht, wie Radikalisierung im Netz geschieht, und Gaming wird da in einer Folge auch behandelt: https://www.nytimes.com/column/rabbit-hole
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Danke für den Hinweis!falkoloeffler hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 07:23 Danke für die Folge!
In dem Zusammenhang möchte ich kurz diesen 8teiligen Podcast der NYT empfehlen, der nachzuvollziehen versucht, wie Radikalisierung im Netz geschieht, und Gaming wird da in einer Folge auch behandelt: https://www.nytimes.com/column/rabbit-hole
In dem Kontext kann man auch das "Alt-Right Playbook" von Innuendo Studios auf YouTube empfehlen (https://www.youtube.com/watch?v=4xGawJI ... nzkA_HMFtQ). (Bin da selbst erst vor kurzem hier im Lefttube-Thread (viewtopic.php?f=5&t=6085) drauf aufmerksam gemacht worden, danke auch da nochmal an Seroon, kami und Vinter.)
- Andre Peschke
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Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Ich denke, er ist schon skeptisch, ob die Spiele nicht doch einen Einfluss haben. Im Buch sind ein paar Passagen, bei denen man als Spieler die Augenbraue hebt, weil da dann zB beim Attentäter von München mal recht schnell eine Spielesucht "diagnostiziert" wird (an den Stellen im Buch, fehlen dann auch ganz schnell die Fußnoten). Man merkt auch die Themenferne, wenn er "Teamspeak" als "Teamspeaker" bezeichnet.Rigolax hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 01:29 Gewisse (Rest-)Ressentiments konnte man bei ihm schon bemerken, fand ich. Besonders gaming-affin scheint er zumindest nicht zu sein, was ja aber okay ist. Ist darüber hinaus ja auch okay, wenn er etwas skeptisch wäre gegenüber der Wirkung von bestimmten gewaltdarstellenden Videospielen, darf man durchaus sein. Als Disclaimer: Ich hab sein Buch nicht gelesen und kenne sonst seine Äußerungen nicht, außerhalb des Podcasts.
Andre
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Ich denke mal die Verbindung zwischen Amokläufern bzw. Rechtsterroristen und Steam liegt tatsächlich in den Spielen. Man muss immer noch bedenken, dass Steam einerseits eine riesige weltumspannende Community hat, es also relativ einfach ist sich zu vernetzen und andererseits die entsprechenden Spiele welche auf der Plattform problemlos zu erhalten sind (z. B. im Magazin angesprochenes Hatred oder auch Postel). Für die entsprechenden Individuen bietet es sich einfach an sich dann auch auf der Plattform zu vernetzen, vor allem da sie dort auch bisher immer unter dem Radar geflogen sind und dies stellenweise auch immer noch tun. Mit Steam selbst hat das meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun. Würde Steam stärker gegen diese Gruppen vorgehen, würde die entsprechende Zielgruppe einfach zur nächsten Plattform weiterziehen (VKontakte ist nicht ohne Grund eine Brutstätte für rechte Spinner und Trolle da sie dort relativ ungestört ihre verqueren Ansichten verbreiten können.
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Aber der wahr genommene Knackpunkt ist doch, dass Leute "zufällig" in diese Kreise geraten, oder? Also Steam (bzw. die Communities entsprechender Spiele) als Rekrutierungsstelle. Klar gibt es immer Plattformen, auf denen sich betreffende Kreise austauschen können, die Frage ist für mich vorrangig, inwiefern Steam eine Rolle spielt, Leute auf den Weg in das Rabbit Hole Zu schicken, die noch nicht wirklich soweit sind. Auf die gleiche Art funktionieren ja viele Alt-Right-Videos auf YouTube etc., da wird langsam das Wasser erwärmt, damit der Frosch es nicht merkt.Maliko hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 09:48 Ich denke mal die Verbindung zwischen Amokläufern bzw. Rechtsterroristen und Steam liegt tatsächlich in den Spielen. Man muss immer noch bedenken, dass Steam einerseits eine riesige weltumspannende Community hat, es also relativ einfach ist sich zu vernetzen und andererseits die entsprechenden Spiele welche auf der Plattform problemlos zu erhalten sind (z. B. im Magazin angesprochenes Hatred oder auch Postel). Für die entsprechenden Individuen bietet es sich einfach an sich dann auch auf der Plattform zu vernetzen, vor allem da sie dort auch bisher immer unter dem Radar geflogen sind und dies stellenweise auch immer noch tun. Mit Steam selbst hat das meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun. Würde Steam stärker gegen diese Gruppen vorgehen, würde die entsprechende Zielgruppe einfach zur nächsten Plattform weiterziehen (VKontakte ist nicht ohne Grund eine Brutstätte für rechte Spinner und Trolle da sie dort relativ ungestört ihre verqueren Ansichten verbreiten können.
Setzt Du jemanden direkt der vollen Bandbreite an Argumenten aus, kommt es vielleicht noch zu Abwehrreaktionen, aber wenn Du nach und nach Themen einstreust, ist die Gefahr (für in die Richtung anfällige) relativ gering, dass sie abgeschreckt werden.
Auf die Art wird ja auch gearbeitet, indem in "neutralen" Gemeinschaften immer wieder dogwhisteling betrieben wird.
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Ich glaube nicht dass jemand zufällig bei Steam in die entsprechenden Gruppen kommt. Wer da rein geht, der hat explizit danach gesucht. Zumindest die Gruppen mit explizitem Namen. Bei anderen Gruppen läuft das halt über die Suche. Manche Gruppen werden noch "normale" Gruppen haben wo unauffällig ausgelotet wird, ob jemand empfänglich für rechtes Gedankengut ist und dann werden diese explizit über Private Chats angeschrieben und eingeladen.
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Super Folge, sehr spannend. Es ist halt nicht so einfach wie in der "Killerspiel"-Debatte, der Mann argumentiert ja sehr fundiert und differenziert und wie so oft sollte man die Fragen nicht einfach wegwischen, weil sie unangenehm sind. Bei 1 Milliarde Steam-Nutzer sind die 261 Mitglieder des "Anti-Refugee-Clubs" sicher nicht allzu repräsentativ, aber komplett ausklammern würde ich die Gaming-Community-Korrelation auch nicht.
- Leonard Zelig
- Beiträge: 3450
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Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Leider tragen auch die Publisher mit dem Marketing ihrer Spiele zu dem Problem bei. Aktuelles Beispiel ist der Teaser zu Call of Duty Black Ops: Cold War, der Aussagen von Yuri Bezmenov beinhaltet.
Teaser:
https://www.youtube.com/watch?v=c-ZSaxLF92I
Ein AAA-Spiel, das Verschwörungstheorien über Cultural Marxism verbreitet. Theorien, die man heutzutage eigentlich nur noch in Alt-Right-Foren liest.
https://twitter.com/hsuzhiwei/status/12 ... 2989578241ummm guys america's most popular video game made an entire trailer promoting a fascist named yuri bezmenov pushing a far-right conspiracy theory. I don't know a single american male who hasn't played call of duty and I can see thousands being piped into the far right as we speak
...
the whole video is literally just this soviet defector saying that americans are at war with marxists at every level of society, and that progressive social movements are just marxist plots to "demoralize" the US. this is a guy who literally thinks humans shouldn't be equal
...
and now neo-nazis, alt-righters, magas etc are having a field day because a top selling video game just put out an anticommunist, borderline-fascist "red pill" for millions of people, honestly this might be the most extreme case of brainwashing I've ever seen right in front of me"
Teaser:
https://www.youtube.com/watch?v=c-ZSaxLF92I
Ein AAA-Spiel, das Verschwörungstheorien über Cultural Marxism verbreitet. Theorien, die man heutzutage eigentlich nur noch in Alt-Right-Foren liest.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
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Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Aber sind das nicht die Bösen, die das da verbreiten? Wie ne Hitler-Ansprache in einem WW2-Game?Leonard Zelig hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 18:21 Ein AAA-Spiel, das Verschwörungstheorien über Cultural Marxism verbreitet. Theorien, die man heutzutage eigentlich nur noch in Alt-Right-Foren liest.
Ist evtl ne dumme Frage, ich konnte das gerade nicht richtig mit Ton hören, da Kopfhörer Schrott.
Andre
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Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Hab ich auch erst gedacht, aber Yuri Bezmenov hat in den 70er-Jahren die Seiten gewechselt und ist nach Kanada geflohen, wo er pro-amerikanische Bücher verfasst hat. So ein bisschen erinnert seine Lebensgeschichte an Ayn Rand, wobei die schon mit 21 die Sowjetunion verlassen hat. Es ist schon möglich, dass seine Ansichten etwas differenzierter waren als sie heutzutage interpretiert werden, aber die Kommentare unter dem CoD-Teaser sind schon ziemlich eindeutig und es wird sich bei Activision dafür bedankt, dass sie den "Normalen" die rote Pille gegeben hätten (Anspielung an "Matrix").Andre Peschke hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 21:57Aber sind das nicht die Bösen, die das da verbreiten? Wie ne Hitler-Ansprache in einem WW2-Game?Leonard Zelig hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 18:21 Ein AAA-Spiel, das Verschwörungstheorien über Cultural Marxism verbreitet. Theorien, die man heutzutage eigentlich nur noch in Alt-Right-Foren liest.
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Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Ich finde es gut, dass ihr die Thematik aufgegriffen habt.
In einer alten Panel Ausgabe, in der es auch um Christian Schiffers Verschwörungstheorien Buch ging, kam damals die Frage auf, ob es nicht solche Gesellschaften auch auf Steam gibt. Er wusste dazu nichts, bzw. meinte, dass sie wenn klein sein müssten (ich hoffe, dass ich es halbwegs korrekt wiedergebe) - was leider damals im krassen Widerspruch zur Realität stand. Auch deswegen finde ich die jetztige Folge gut.
Meiner persönlichen Erfahrung nach hat sich die Situation seitdem verbessert. In Onlinespielen bin ich seit langem nicht mehr auf offensichtliche Naziprofile gestoßen, die früher fast alltäglich waren.
Der Thread, welcher sich um Naziprofile auf Steam dreht, ist übrigens dieser: viewtopic.php?f=2&t=2478
Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass der letzte Kommentar auf der Auf Ein Bier Steam Gruppe seit über 2 Jahren von einem Nutzer geschrieben wurde, der ebenfalls in der Steamgruppe der Identitären ist (und vielen weiteren antidemokratischen Gruppen). Das kommt nicht gut, wenn interessierte Hörer auf die Steamgruppe klicken.
In einer alten Panel Ausgabe, in der es auch um Christian Schiffers Verschwörungstheorien Buch ging, kam damals die Frage auf, ob es nicht solche Gesellschaften auch auf Steam gibt. Er wusste dazu nichts, bzw. meinte, dass sie wenn klein sein müssten (ich hoffe, dass ich es halbwegs korrekt wiedergebe) - was leider damals im krassen Widerspruch zur Realität stand. Auch deswegen finde ich die jetztige Folge gut.
Meiner persönlichen Erfahrung nach hat sich die Situation seitdem verbessert. In Onlinespielen bin ich seit langem nicht mehr auf offensichtliche Naziprofile gestoßen, die früher fast alltäglich waren.
Der Thread, welcher sich um Naziprofile auf Steam dreht, ist übrigens dieser: viewtopic.php?f=2&t=2478
Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass der letzte Kommentar auf der Auf Ein Bier Steam Gruppe seit über 2 Jahren von einem Nutzer geschrieben wurde, der ebenfalls in der Steamgruppe der Identitären ist (und vielen weiteren antidemokratischen Gruppen). Das kommt nicht gut, wenn interessierte Hörer auf die Steamgruppe klicken.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Ich kenne leider die Ausgabe mit Schiffer nicht bzw. den Kontext des paraphrasierten Statements von ihm, aber in einem Interview bei Deutschlandfunkkultur von Oktober 2019 sprach er davon, dass es meistens Scheinriesen seien:Jon Zen hat geschrieben: ↑22. Aug 2020, 00:07In einer alten Panel Ausgabe, in der es auch um Christian Schiffers Verschwörungstheorien Buch ging, kam damals die Frage auf, ob es nicht solche Gesellschaften auch auf Steam gibt. Er wusste dazu nichts, bzw. meinte, dass sie wenn klein sein müssten (ich hoffe, dass ich es halbwegs korrekt wiedergebe) - was leider damals im krassen Widerspruch zur Realität stand. Auch deswegen finde ich die jetztige Folge gut.
„Auf einschlägigen Spieleplattformen wie Steam werde versucht, Spieler für rechte Ideologien zu gewinnen. Wie groß das Problem tatsächlich ist, sei jedoch schwer zu sagen, so Schiffer. ‚Meistens hat man es mit Scheinriesen zu tun, die kleiner sind, als sie tun.‘“ https://www.deutschlandfunkkultur.de/ne ... _id=460715
Das war und ist eigentlich auch mein Eindruck. Es gibt/gab eine ganze Reihe von Gruppen, aber ich habe bei meinen eigenen Recherchen nie selbst den Eindruck erhalten, dass die wirklich erschreckend groß oder prominent sind, wenn man bedenkt, wie groß Steam insgesamt ist und das Extremisten eben ein Teil der Bevölkerung sind. Nun sind natürlich mittlerweile ein Teil dieser Gruppen gesperrt worden, wie angemerkt wurde, daher ist das nicht mehr so einfach rekonstruierbar. Gibt es ggf. Studien dazu, Handfestes? – Ich will das Thema jedenfalls auch nicht verharmlosen oder klein reden, aber ich glaub, dass es auch überschätzt werden könnte.
Ich weiß jetzt nicht, wie sehr diese Aussagen von Yuri Bezmenov mit einer „Cultural Marxism“-Theorie von Rechstextremen zusammenhängt. Dabei geht’s dann ja um die Frankfurter Schule (u.a. also Adorno), deren Kritische Theorie, gemischt mit einem fiesen Antisemitismus und ziemlich typisch rechten Dekadenzängsten/einbildungen.Leonard Zelig hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 18:21 Leider tragen auch die Publisher mit dem Marketing ihrer Spiele zu dem Problem bei. Aktuelles Beispiel ist der Teaser zu Call of Duty Black Ops: Cold War, der Aussagen von Yuri Bezmenov beinhaltet.
(…)
Ein AAA-Spiel, das Verschwörungstheorien über Cultural Marxism verbreitet. Theorien, die man heutzutage eigentlich nur noch in Alt-Right-Foren liest.
Grundsätzlich dürfte aber doch die SU/Russland an sich soziale Destablisierungsstrategien eingesetzt/versucht, zumindest jedenfalls erforscht haben, sicherlich auch die USA; so wie der Bezmenov das schildert, klingt’s aber eher wie Sci-Fi, eher wie bloße Theorie imho (aber was weiß ich). Fraglich natürlich davon ab, wie die allgemeine Gamerschaft das Thema rezipiert, na ja.
Also aufmerksamkeitstechnisch aber eine 10/10, dürfte weitaus mehr Wellen schlagen als das Semi-Drama um das White Phosphor beim letzten Modern Warfare, denke ich (EDIT: On second thought, vielleicht doch nicht, da thematisch weniger direkt (be)greifbar). -- Bei Keinen Pixel den Faschisten erschien übrigens gestern ein Artikel, der Deus Ex problematisierte: https://keinenpixeldenfaschisten.de/202 ... chte-rand/ Letzter Absatz: „Gaming-Kontexte wie Deus Ex und andere Verschwörungserzählungen bieten eine kulturelle Umgebung, in der sich irrationale Narrative entfalten können. Wenn sie dann mit einer aufsteigenden autoritären Politik zusammentreffen, können diese Narrative als angedeuteter Aufruf zu gewalttätigen Handlungen fungieren. Doch selbst wenn die Verbindungen nicht so unmittelbar sind, so lässt die Normalisierug von Erzählungen über Korruption und geheime Absprachen mächtiger Personen Desinformationen doch glaubwürdiger erscheinen.“
EDIT: Dieser verlinkte Twitter-Account ist aber auch, eh, interessant. Ist der pro CCP?
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Eine bias-freie wissenschaftliche Arbeit wäre unter den aktuellen Bedingungen nur schwer möglich, da viele vermeintliche rechtsextreme Profile privat sind. Auch würde ich eher die Hilfe der Polizei als die der Wissenschaft befürworten, wenn es sich um vermeintlich rechtsextreme Nutzer handelt. Immerhin ist Steam kein rechtsfreier Raum.Rigolax hat geschrieben: ↑22. Aug 2020, 00:41Ich kenne leider die Ausgabe mit Schiffer nicht bzw. den Kontext des paraphrasierten Statements von ihm, aber in einem Interview bei Deutschlandfunkkultur von Oktober 2019 sprach er davon, dass es meistens Scheinriesen seien:Jon Zen hat geschrieben: ↑22. Aug 2020, 00:07In einer alten Panel Ausgabe, in der es auch um Christian Schiffers Verschwörungstheorien Buch ging, kam damals die Frage auf, ob es nicht solche Gesellschaften auch auf Steam gibt. Er wusste dazu nichts, bzw. meinte, dass sie wenn klein sein müssten (ich hoffe, dass ich es halbwegs korrekt wiedergebe) - was leider damals im krassen Widerspruch zur Realität stand. Auch deswegen finde ich die jetztige Folge gut.
„Auf einschlägigen Spieleplattformen wie Steam werde versucht, Spieler für rechte Ideologien zu gewinnen. Wie groß das Problem tatsächlich ist, sei jedoch schwer zu sagen, so Schiffer. ‚Meistens hat man es mit Scheinriesen zu tun, die kleiner sind, als sie tun.‘“ https://www.deutschlandfunkkultur.de/ne ... _id=460715
Das war und ist eigentlich auch mein Eindruck. Es gibt/gab eine ganze Reihe von Gruppen, aber ich habe bei meinen eigenen Recherchen nie selbst den Eindruck erhalten, dass die wirklich erschreckend groß oder prominent sind, wenn man bedenkt, wie groß Steam insgesamt ist und das Extremisten eben ein Teil der Bevölkerung sind. Nun sind natürlich mittlerweile ein Teil dieser Gruppen gesperrt worden, wie angemerkt wurde, daher ist das nicht mehr so einfach rekonstruierbar. Gibt es ggf. Studien dazu, Handfestes? – Ich will das Thema jedenfalls auch nicht verharmlosen oder klein reden, aber ich glaub, dass es auch überschätzt werden könnte.
Wenn man unter "groß" mit mindestens 1000 Mitglieder definiert findet ich auch keine eindeutige rechtsextreme bzw. rechtsnationale Steamgruppe in Deutschland (die Identitäre Gruppe hat 500 Mitglieder, die "Anti-Communist Alliance" 450) ).
Die Gruppe "Deutscherfreundeskreis" mit über 5000 Mitgliedern hat allerdings Überschneidungen mit Mitgliedern rechterer Gruppen (vgl. Mitglieder, Diskussionen). https://steamcommunity.com/groups/17878/members
Ebenfalls Überschneidungen hat die Steamgruppe "Deutscher Orden" (1600 Mitglieder) https://steamcommunity.com/groups/derdeutscheordenlebt
Kleinere (30-250 Mitglieder), offen rechtsextreme Gruppen gibt es aber noch zahlreiche (ich will sie nicht verlinken, nicht, dass dort noch verbotene Symbole abgebildet werden).
Meine Einschätzung: Steamgruppen haben keine besonders große Relevanz, werden sie doch eher wie früher Gruppen bei Schüler/Studie VZ genutzt - als Schmuck für's Steamprofil. Sie sind das Sympton, nicht die Ursache.
Kennenlernen werden sie sich über andere Quellen. Das können aber auch die Spiele an sich sein, wie das auch bei allen anderen Gaming Clans normal ist.
Trotzdem gibt es immer noch viel zu viele Profile, die oft an der Grenze zu Rechtsextremismus stehen und manchmal diese Grenze überschreiten.
Regides melden hilft.
*Erstmal die Gruppe "Ritter der genetischen Reinheit" melden.*
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
- Andre Peschke
- Beiträge: 9735
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- Kontaktdaten:
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Wenn ich jetzt noch wüsste, wer die angelegt hat. Ich glaube, die war von jemandem aus der Community, nicht von uns selbst. Wir haben nur mal den Kurator gemacht.Jon Zen hat geschrieben: ↑22. Aug 2020, 00:07 Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass der letzte Kommentar auf der Auf Ein Bier Steam Gruppe seit über 2 Jahren von einem Nutzer geschrieben wurde, der ebenfalls in der Steamgruppe der Identitären ist (und vielen weiteren antidemokratischen Gruppen). Das kommt nicht gut, wenn interessierte Hörer auf die Steamgruppe klicken.
Andre
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Die Steamgruppe "Deutschlands Politik im Fokus" (ca. 500 Mitglieder) würde ich ebenfalls noch zu den etwas größeren rechten Rekrutierungsgruppen (--> auf dem ersten Blick sieht alles harmlos aus) zählen, da der Admin der Identitären Bewegung angehört (und den immer wieder vorkommenden Gruppen: "Monarchie für Deutschland", "Deutscherfreundeskreis", AFD, "Dresden 1945 - Alles schon vergessen?"). Allerdings ist auch dort das Diskussionsforum eingeschlafen (wie fast in allen Steamgruppen).
Für die Steamgruppe Politik Talk (750 Mitglieder) gilt fast Wort für Wort das Gleiche.
Natürlich könnten auch viele der Mitglieder Fake oder 2. Accounts sein.
Für die Steamgruppe Politik Talk (750 Mitglieder) gilt fast Wort für Wort das Gleiche.
Natürlich könnten auch viele der Mitglieder Fake oder 2. Accounts sein.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Re: Magazin-Spezial zu Steam & Terror
Ja, die hat offenkundig eine gewisse Tendenz.Jon Zen hat geschrieben: ↑23. Aug 2020, 00:18 Die Steamgruppe "Deutschlands Politik im Fokus" (ca. 500 Mitglieder) würde ich ebenfalls noch zu den etwas größeren rechten Rekrutierungsgruppen (--> auf dem ersten Blick sieht alles harmlos aus) zählen, da der Admin der Identitären Bewegung angehört (und den immer wieder vorkommenden Gruppen: "Monarchie für Deutschland", "Deutscherfreundeskreis", AFD, "Dresden 1945 - Alles schon vergessen?"). Allerdings ist auch dort das Diskussionsforum eingeschlafen (wie fast in allen Steamgruppen).
Wäre zu schade, wenn jemand Focus, Welt oder Spiegel (etc.) über die in der Gruppe als Ankündigung oft in Volltext kopierten Artikel informieren würde, sodass diese sich an Valve wenden könnten (ggf. per DMCA).
Im Übrigen: der eine User in den Kommentaren mit der Ersatzswastika als Avatar (Eisernes Kreuz auf rotem Grund) schaffte es mit seinem Profil in die hier schon verlinkte ARD-Doku, ab: 17:27 https://www.ardmediathek.de/ard/video/r ... M2NzQ3OGY/ Ich kenne das Profil, weil der recht viel allgemein kommentiert auf Steam (auch in Spieleunterforen, u.a. zu Wolfenstein) und ich den selbst mal wegen seiner Profilinhalte aus einer größeren Steam-Gruppe kickte, die ich mitmoderierte. Dahingehend erschrickt mich durchaus, wie die vermittelte Gesinnung von manchen Steamnutzern offenkundig gar nicht als irritierend wahrgenommen wird.
Ab einer bestimmten Größe werden zumindest auch (Spam-)Bots relevant, die man ohne Zutun einfach anhäuft, die Valve aber teils mal löscht in Wellen. Dürften bei großen Gruppen bestimmt 5 bis 10% sein, ist aber hier wohl kaum relevant.
Die größte klar politisch rechts stehende Steam-Gruppe (ca. 14k Mitglieder) dürfte aber imo diese evangelikale "Christian Gaming Community" sein. Die bekennt sich laut ihrem Gruppenprofil unter anderem zu der fundamentalistischen Chicago-Erklärung über eine vermeintliche Irrtumslosigkeit der Bibel und dem "Nashville Statement", wonach LGBTQ-Sexualität/Geschlechtlichkeit kategorisch abgelehnt wird. Ich dachte auf dem ersten Blick, die Gruppe wäre satirisch, aber scheint doch nicht so.