Tja, schade.
Die Vivefox könnten echt klasse sein. Angenehme Größe, liegt gut in der Hand, Verarbeitung des Gehäuses macht einen guten Eindruck, sehr definierte Facebuttons. Gefällt mir sogar besser als erwartet, wirkt richtig wertig, auch optisch klasse.
Aber der Genickbruch sind ausgerechnet die Analogsticks: Die Totzone ist gewaltig. Man kann die Sticks irritierend stark ausschlagen, bevor das Gerät die Bewegung registriert. Das dürfte auch das sein, was Axel als "Input Lag" beschreibt: Egoshooter sind dadurch noch schlechter spielbar als mit den herkömmlichen Joycons. Es fühlt sich wie Spielestreaming mit zu hoher Latenz an, weil die Bewegung stets verzögert ankommt, dann aber plötzlich mit vollen Ausschlag übersteuert. Witzigerweise klappt es bei Mario Odyssey und Assassins Creed: Black Flag trotzdem sauber, weil man da nie so exakt/zeitkritisch zielen muss, aber Egoperspektive ist unspielbar.
Hab kurz drüber nachgedacht, ob ich mich vielleicht erst dran gewöhnen muss, aber das ist eigentlich Quatsch: Egal welches Pad ich in den letzten fünfzehn Jahren erstmals in die Hand genommen habe, ob Sony, Xbox oder Nintendo, ich konnte immer direkt loslegen ohne das Gefühl zu haben, mich erst an dieses spezielle Pad "gewöhnen" zu müssen. Das Design ist hier nicht in Ordnung.
Hinzu kommt, dass auch das Plastik der Sticks sich - anders als der Rest des Pads - sehr günstig anfühlt. Die Sticks sind auch nicht gepolstert, sondern schlagen mit einem sehr deutlichen Klacken an. Auch L3/R3 fühlen sich nicht gut an, sondern knarzig und zu laut.
Einer Version 2.0 würde ich durchaus nochmal Chancen geben, aber so macht es keinen Sinn. Sehr schade, der Rest passt nämlich.
Hab mir jetzt zum Vergleich mal das Hori dazubestellt, aber da hadere ich immer noch mit dem fehlenden Rumble, dass ja leider hin und wieder als Feedback für den Spieler genutzt wird.
Nachtrag:
Hab mal versucht, dass zu fotografieren. So weit kann ich den Stick in Ion Fury bewegen, ohne, dass eine Bewegung stattfindet. Das ist 1/3 bis 1/2 des Weges. Deswegen kann man auch keine Gegendrehung machen: Wenn du dich gegen den Uhrzeigersinn drehst und aus der Bewegung heraus sensibel nachkorrigieren willst (beim typischen circle-strafing etwa) landest du nicht in der Gegendrehung, sondern in der Totzone und die Drehung endet einfach. Zielen wird so unmöglich.
Wie Axel schon sagte: In der Third Person fällt das erstmal nicht auf, weil du da den Stick eh am Anschlag hast und dich lediglich auf dem äußeren Kreis bewegst. Und selbst wenn du mal langsamer vorgehen musst, sind abrupte Tempowechsel trotzdem eher selten.
Daran
kann man sich sicherlich gewöhnen, aber das will ich natürlich nicht. Beim Dualshock, Pro Controller und Xbox Pad läuft es dann nämlich wieder anders. Das ist dann jedesmal, als hätte man nach nach Jahren mit ausgenudelten Fahrradbremsen erstmals wieder neue:Beim ersten instinktiven Bremsen macht man den Abflug, weil man gewohnheitsmäßig voll in die Eisen geht
Extrem schade, weil ich die Joycons abseits dieses fundamentalen Fehlers wirklich gut finde, so sind sie aber leider unbrauchbar.
