Grenzen im Journalismus

Wenn ihr Themen oder Fragen vorschlagen wollt, die wir in zukünftigen Folgen diskutieren / beantworten sollen: Bitte hier rein.
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Vinter
Foul Tarnished
Beiträge: 5061
Registriert: 25. Jan 2016, 02:50

Re: Grenzen im Journalismus

Beitrag von Vinter »

Nein, Aufgabe der Presse ist es zu berichten - aber in der Realität muss man sich trotzdem überlegen, wie man den Zugang zu Informationen aufrecht erhält. Und ein Philip Rösler hätte sicherlich eine Veröffentlichung entgegen der Autorisation als "ans Bein pinkeln" verstanden. Wir beiden sprechen schlicht aus unterschiedlichen Perspektiven. Praxis vs. Theorie.

Und noch mal: Der Kontext hier ist nicht wichtig. Ich hab nur mal wieder mit meiner Regel gebrochen, kein Beispiel zu nennen. Beispiele zu nennen führt immer nur dazu, dass man sich am Beispiel abarbeitet und vom Kern des Problems entfernt. Problem ist nicht Philip Rösler, die TAZ, das bestimmte Interview, wie wichtig diese Frage gewesen ist oder der Kontext des Ganzen. Problem ist eine Situation, in der so ein Beispiel stattfinden kann und was dieses Beispiel als Spitze des Eisberges für den Rest der Presselandschaft impliziert. Und selbst wenn es nur ein extrem seltener Einzelfall ist, wird mit solchen Dingen die Glaubwürdigkeit der Zeitung und der gesamten Presse unterminiert.
Spieleankündigungen und - updates 2024

Alle Spiele
Alle Streams
Benutzeravatar
Joss
Beiträge: 105
Registriert: 15. Okt 2015, 13:26
Wohnort: Monkey Island

Re: Grenzen im Journalismus

Beitrag von Joss »

Ich habe eher den Eindruck, dass du sowohl theorie- wie auch praxisfern denkst und schreibst. Daher auch der Unwille, wenn man dir im Konkreten auch nur mal etwas aus dem Stehgreif expliziert, das nachzuvollziehen. Du bleibst beim Granteln stehen. Autorisierung funktioniert als Geschäftsmodell in Deutschland seit nun 60 Jahren. Wenn sie scheitert, dann an einer konkreten Problematik. Nichtautorisierte Interviews würden diese zugrundeliegende (konkrete) Problematik lediglich vorverlagern. Agenten würden im Zimmer sitzen und intervenieren, bei den Schwergewichten. Bei den anderen würde sich die Zunge knoten und jedes Statement dreimal überlegt. Ich vertrete weder das eine noch das andere. Ich sehe schlicht, dass es zwischen PR und Berichterstattung immer Interessenkonflikte geben kann und eben manchmal auch muss. Es gibt eben ein gegenseitig bis auch konträres Interesse am Instrumentalisieren. Das macht das Rößler-beispiel sehr deutlich. Und dass die Interessenkonflikte sich dann in der Genese des Produkts niederschlagen, ist nur logisch. Das lässt sich nicht wegtünchen, genau darin liegt die Naivität der Vorstellung.

Was man alles tun kann, um das in den Griff zu bekommen, sieht man an den medialen Positivbeispielen. taz in Deutschland, Mother Jones in den Staaten z.B. Da geht es dann aber immer um die Finanzierung des Produkts. Denn wenn bestimmte Unternehmen finanzieren, wollen die auch führen. Je stärker daher eine Community ihren Journalismus trägt (und Achtung, nicht DEN, sonderen IHREN - um da gleich mal eine zweite von dir geäußerte Vorstellung bezüglich der Objektivität anzusprechen, die nicht zuletzt auch im Aufwand des Rezipienten liegt), desto besser kann deren Rahmen kontrolliert werden. Und diese Kontrolle im Anspruch einer freien und kritischen Presse auslegen. Auch Verbände liefern hier Leitlinien, Checks. Die du ja auch schon mit Kirche und Kind ausgeschüttet hast. Glaubwürdigkeit ist etwas, dass man sich erarbeiten muss und dem Rezipienten als Perspektive anheimgestellt ist. Auch dem Aufwand, hierzu selbst eine (selbst)kritisch-analytische Haltung einzunehmen.
Stick them with the pointy end.
Benutzeravatar
Amox
Beiträge: 99
Registriert: 31. Jan 2016, 20:48
Wohnort: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Grenzen im Journalismus

Beitrag von Amox »

Wenn es jemanden Interessiert, die Facharbeit ist mitlererweile Fertig und ich habe 14 Punkte erhalten.
Wer sie gerne lesen möchte kann dies auch auf meinem Blog tun: http://meinemeinungab.blogspot.de/2016/ ... rbeit.html
Blog: https://bigfuckinggames.wordpress.com/
Ich bin echt schon lange hier ...
Antworten