COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Man kann auch Weihnachten ohne Weihnachtsmarkt haben. Ist ja eh eigentlich enges besinnliches Familienfest.

Wegen Landtagswahl, vergess nicht das in Thüringen nächstes Jahr direkt Neuwahl ist, da dies ja ausgemacht wurde mit CDU für deren Nichtwahl von AfD/FDP als Minister.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Voigt hat geschrieben: 11. Okt 2020, 13:31 Man kann auch Weihnachten ohne Weihnachtsmarkt haben. Ist ja eh eigentlich enges besinnliches Familienfest.
Ach komm. As if. Die dunkle Jahreszeit ohne ein wenig Budenzauber, ich finde das kann man schon nachvollziehen, dass das für viele Menschen wichtig ist, und das ein kompletter Wegfall schmerzhaft wäre. Auch wirtschaftlich, die Schausteller sind ja eh schon am A...
Ich brauche es nicht, aber meine Frau, die freut sich darauf jedes Jahr wie ein Kind, und wenn die das nicht haben kann, fühle ich das mit. Es ist nicht so das dadurch nichts verlorengehen würde.

Und klar ist das mit Risiko behaftet. Selbiges ist aber auch relativ, da diese Veranstaltungen ja draußen stattfinden (die geschlossenen Buden müssten halt zubleiben, oder sich ein effektives Konzept überlegen). Das mit der Enge und mit dem Gesaufe muss natürlich kontrolliert werden, aber das ist möglich. Vor allem angesichts Dingen wie Fußballspielen, die ja aktuell regelmäßig stattfinden. (sic!)

Wenn es danach geht alles 1a umzusetzen was relativ einen Effekt hat, sollten wir bspw die Schulen wieder zumachen und auf digitale Lehre umstellen. Etliche preprints welche die Maßnahmeneffekte ausgewertet haben, haben die Schulen- und Unischließungen immer unter den Top 3. Dennoch sehe ich überall Präsenzlehre, sogar an meiner Hochschule (obwohl sich das mE in einem Monat spätestens wieder erledigt haben wird).

Will sagen, natürlich können wir nicht einfach "Alltag" machen. Aber gewisse Dinge die Freude machen oder kulturell tradiert sind und irgendwie nach Hedonismus riechen dann grundsätzlich immer eher als unwichtig zu suggerieren, finde ich zu kurz gegriffen. Oder anders gesagt, es wirkt eher wie eine dieser Maßnahmen, die viel bringen soll, weil sie halt so wirkt, aber ob dahinter wirklich ein Effekt steht, und ob es wirklich um Effekte geht, angesichts anderer Effekttreiber die offen ignoriert werden, ist fraglich.
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Voigt hat geschrieben: 11. Okt 2020, 13:31 Man kann auch Weihnachten ohne Weihnachtsmarkt haben. Ist ja eh eigentlich enges besinnliches Familienfest.
Nur haben heute viele Menschen keine Familie mehr. Oder liegen mit ihren Familien im Streit oder andere Dinge. Für diese Menschen sind der Weihnachtsmarkt, das Weihnachtskonzert oder das Krippenspiel die einzigen Möglichkeiten etwas festliche Atmosphäre zu genießen. Und eben auch unter Menschen zu sein. Besonders zu Weihnachten können Einsamkeit und Depressionen besonders schlimm sein. Selbst in Kriegszeiten oder in anderen Pandemien war sowas IMMER möglich und auch besonders wichtig!

Viel gefährlicher aus Sicht der Pandemiebekämpfung würde ich eher Silvester einstufen.
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lipt00n
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Wenn ich sehe, wie die Leute auf einer Party abgehen und wieviel Energie in manchen Kreisen darauf verwendet wird, allen Vorgaben zu widersprechen und sie zu missachten: Weihnachtsmärkte (und Fussballstadien bei 10% Auslastung) sind nie im Leben der Motor einer Pandemie.
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Kesselflicken
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Kesselflicken »

Axel hat geschrieben: 11. Okt 2020, 13:22 Und ganz persönlich hoffe ich durch Corona endlich mal wieder einen schönen Weihnachtsmarkt OHNE Glühweinstände erleben zu dürfen. Die inflationäre Ausbreitung von Glühweinständen haben Weihnachtsmärkte in den letzten ca. 10 Jahren eher zu einem Massenbesäufnis werden lassen. Vielleicht könnte Corona dazu führen, dass es da auch mal eine Trendwende gibt.
Das wäre mal etwas! Würde ich begrüßen, aber kann ich mir kaum vorstellen. Als wir unseren letzten Weihnachtsmarkt (Kleinstadt in Sachsen-Anhalt) organisiert haben waren viele Leute schon empört, dass wir an der vollsten Ecke des Marktes nicht noch einen 3. reinen Glühweinstand zugelassen haben. Glühwein ist meiner Wahrnehmung nach, mittlerweile einfach zum Bierersatz für öffentliche Veranstaltungen zwischen Oktober und Januar geworden.
Ohne diesen Besäufnisfaktor, sähe ich auch kein Problem darin, Weihnachtsmärkte abzuhalten. Die ersten öffentlichen Veranstaltungen liefen aus Perspektive der Pandemieeindämmung recht gut. Abstände wurden zumeist eingehalten, Hinweise des Sicherheitspersonals ernstgenommen und befolgt, die öffentlichen Desinfektionsspender wurden großzügig genutzt etc. Das positive Feedback der Leute, die "endlich mal wieder was was machen durften" war echt herzerwärmend.
Axel hat geschrieben: 11. Okt 2020, 13:22 Und noch was habe ich im Blick: Die Landtagswahl 2024. Traktiert man die Menschen jetzt mit immer neuen Verboten und würde die sächsische (sowie thüringische) Binnenwirtschaft großen Schaden nehmen, kann ich Dir eine Partei nennen, die langfristig davon profitieren wird: die AfD! Und ich habe keine Lust, dass die hier mit 30+ Prozent in die Regierung kommen! Das wäre schlicht grausam. In Thüringen gäbe es wohl ähnliche Folgen wie hier.
Ich glaube nicht, dass dann bei den Landtagswahlen in 4 Jahren noch viele Menschen daran ihre Wahlentscheidung aufhängen werden. Dafür vergisst "der Wähler" zu schnell. :ugly: Wir wählen schon nächstes Jahr den Landtag und Sachsen-Anhalt ist glaube ich nach wie vor das einzige Bundesland, das keine Bußgelder für Verstöße gegen die Eindämmungsverordnungen verhängt. "Nicht nötig das zu überprüfen, ist ja verboten." :roll: Was ich sagen wollte: Hier ist die Wahl wesentlich näher und einen spürbaren Stimmungsschub für die CDU lässt sich aus dieser laxen Einstellung derzeit nicht ablesen.
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Alienloeffel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Alienloeffel »

Axel hat geschrieben: 11. Okt 2020, 14:27
Voigt hat geschrieben: 11. Okt 2020, 13:31 Man kann auch Weihnachten ohne Weihnachtsmarkt haben. Ist ja eh eigentlich enges besinnliches Familienfest.
Nur haben heute viele Menschen keine Familie mehr. Oder liegen mit ihren Familien im Streit oder andere Dinge. Für diese Menschen sind der Weihnachtsmarkt, das Weihnachtskonzert oder das Krippenspiel die einzigen Möglichkeiten etwas festliche Atmosphäre zu genießen. Und eben auch unter Menschen zu sein. Besonders zu Weihnachten können Einsamkeit und Depressionen besonders schlimm sein. Selbst in Kriegszeiten oder in anderen Pandemien war sowas IMMER möglich und auch besonders wichtig!

Viel gefährlicher aus Sicht der Pandemiebekämpfung würde ich eher Silvester einstufen.
In Kriegszeiten oder anderen Pandemien? Das bezweifle ich doch stark. Insbesondere während des zweiten Weltkriegs war das in den meisten Fällen nicht so.

Der Weihnachtsmarkt als quasi Familien Ersatz für festliche Atmosphäre? Da muss ich schon schmunzeln, ist ja nicht so das die deutsche Bevölkerung für ihre Nettigkeit zu Fremden bekannt ist.
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Varus hat geschrieben: 11. Okt 2020, 15:36 Ich glaube nicht, dass dann bei den Landtagswahlen in 4 Jahren noch viele Menschen daran ihre Wahlentscheidung aufhängen werden. Dafür vergisst "der Wähler" zu schnell. :ugly: Wir wählen schon nächstes Jahr den Landtag und Sachsen-Anhalt ist glaube ich nach wie vor das einzige Bundesland, das keine Bußgelder für Verstöße gegen die Eindämmungsverordnungen verhängt. "Nicht nötig das zu überprüfen, ist ja verboten." :roll: Was ich sagen wollte: Hier ist die Wahl wesentlich näher und einen spürbaren Stimmungsschub für die CDU lässt sich aus dieser laxen Einstellung derzeit nicht ablesen.
Naja, Du darfst nicht vergessen, dass die AfD letztes Jahr hier 27,5% geholt hat. Die CDU „nur“ 32,1%. Dass die AfD hier nichts zu sagen hat liegt IMO an den Einsatz von Michael Kretschmer, der in den sauren Apfel gebissen hat und noch die Grünen mit in die Koalition geholt hat. Die hier in Sachsen wesentlich linker und diametraler zur CDU aufgestellt sind, wie man es vielleicht vom Bund her kennt. Und da musste sich Kretschmer auch in seiner Partei erstmal durchsetzen, gab nämlich nicht wenige in der sächsischen CDU die gerne mit der AfD koaliert hätten.

Das heißt: Politisch ist die Lage hier immer noch sehr, sehr fragil und gesellschaftlich sowieso. Warum sollte das in vier Jahren anders sein? Meine Angst ist: Sollte durch Corona hier noch einiges an Mittelstand wegbrechen und es sogar zu einer neuen Massenarbeitslosigkeit vergleichbar wie in den 90ern kommen, wäre der Weg frei für die AfD. Klar könnte sich die Partei bis dahin zerlegt haben. Aber darauf hoffen?
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Heretic
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Heretic »

Ich befürchte, dass in diesem Jahr keine großen Weihnachtsmärkte stattfinden werden. Vielleicht gibt's ein paar im kleineren Rahmen, das könnte ich mir vorstellen. Und alkoholfreier Glühwein sollte ja machbar sein. Naja, mir als Weihnachts-Ignorant ist's egal. Aber für Budenbetreiber, Schausteller und Co. wäre es immerhin ein kleiner Lichtblick. Zumal die meisten Volksfeste in diesem Jahr auch weggefallen sind oder nicht mehr stattfinden werden.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

XfrogX hat geschrieben: 10. Okt 2020, 16:46
Axel hat geschrieben: 10. Okt 2020, 14:10 Andreas Gassen, Bundeschef der Kassenärzte, wirft dem RKI Alarmismus vor, stellt den Grenzwert von 50 Fällen pro 100.00 Einwohner in Frage und kritisiert zudem die neuen Regeln wie Beherbergungsverbot recht drastisch: https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... n-100.html
Naja die Zahl von 50 heißt ja erstmal nur das man nun anfangen muss „etwas“ zu tun. Und das man lieber schnell und frühzeitig etwas tut als zu warten bis die Zahlen anfangen zu explodieren ist doch wohl sehr logisch.
Vor allem muss man dazu drei Sachen beachten.

1. Das ist die nicht die Meinung der Kassenärztlichen Vereinigung - das ist die Privatmeinung des Vorsitzenden.
2. Der ist kein Virologe sondern Orthopäde und Unfallchirurg. Ich denke, dass Drosten ein hervorragender Mediziner und Virologe ist - ich würde mir aber von ihm keinen Blinddarm entfernen lassen. Gleiches gilt umgekehrt, Gassen wird sicher ein guter Orthopäde sein, seine Expertise in der Virologie ist begrenzt.
3. Ansonsten gilt auch hier mailab:
https://www.youtube.com/watch?v=Nn2rJrKwENI
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Ein Vorsitzender einer Vereinigung gibt in der Funktion des Vorsitzenden ein öffentliches Interview. Aber ist natürlich nur ne „Privatmeinung“... Wenn es eine genehme Meinung wäre, dann wäre es natürlich keine Privatmeinung. ;)
Hendrik Streeck, und er IST Virologe, hat ebenfalls ganz ähnliche Kritik angebracht, u.a. in den bereits verlinkten ARD Beitrag. Auch Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe aus Hamburg, hat die neuen Regeln wie Beherbergungsverbote u.a. in der Welt kritisiert. Er kritisiert übrigens auch schon seit Wochen und Monaten den medialen Alarmismus.

In einer Demokratie muss man eben auch aushalten, dass Menschen andere Meinungen haben und diese öffentlich sagen. Wieso sollte man nur auf wenige hören? Und wieso sollten sich nicht andere Mediziner zu Wort melden? Die Pandemie betrifft ja nicht nur die Virologie bzw. sollte man nicht alles der Virologie unterordnen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Axel hat geschrieben: 11. Okt 2020, 21:47 Ein Vorsitzender einer Vereinigung gibt in der Funktion des Vorsitzenden ein öffentliches Interview. Aber ist natürlich nur ne „Privatmeinung“... Wenn es eine genehme Meinung wäre, dann wäre es natürlich keine Privatmeinung. ;)
Bitte einmal schauen was das für eine Vereinigung ist und wer Mitglied sein muss. Vertragsärzte müssen Mitglied der jeweiligen kassenärztlichen Vereinigung sein - das schränkt die Relevanz deutlich ein. Er ist weder Virologe noch dürfte die Aussage die Meinung der Mehrheit der Pflichtmitglieder widerspiegeln - dafür macht sich so ein Funktionärstitel natürlich super um eine Mindermeinung breit in den Medien und entsprechenden Kreisen zirkulieren zu lassen - daher Punkt 3. ;)
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Rince81 hat geschrieben: 11. Okt 2020, 22:51 dafür macht sich so ein Funktionärstitel natürlich super um eine Mindermeinung breit in den Medien und entsprechenden Kreisen zirkulieren zu lassen - daher Punkt 3. ;)
Überzeugt Dich denn wenigstens Stefan Willich? Er ist Direktor am Institut für Epidemiologie an der Berliner Charité. Und auch er kritisiert den Grenzwert als nicht mehr brauchbar: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... an-willich

Und das Beherbergungsverbote schwachsinnig sind, darauf kommt man, wenn man nur zwei Sekunden nachdenkt:
Familiäre Besuche und Geschäftsreisen sind nämlich nach wie vor erlaubt. Nur: Hier begegnet man definitiv Menschen. Aber es ist natürlich gaaanz gefährlich und daher verboten in der Natur zu campen oder sich ne kleine Ferienhütte im dünn besiedelten Ländle zu mieten. Der Virus ist ja bekannt dafür zu sagen: „Guten Tag! Bist Du geschäftlich hier oder willst Du dich nur entspannen? Denn ich befalle nur Menschen, die allein sein und ihre Ruhe haben wollen. Denn das ist des Virus‘ Gesetz!“ (sich hier bitte Pumuckls Stimme vorstellen!)

Also wenn man so a Schmarrn schon verabschiedet als Politiker: Entweder richtig mit Verbote von Geschäftsreisen und Familienbesuche (die arme Sau muss man wohl aber erstmal finden, die das dem Volk vermitteln soll) oder gar nicht. Aber so ist das einfach nur kopfloses handeln des handelns Willen und man macht sich als Politiker unglaubwürdig.
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Alienloeffel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Alienloeffel »

Es ist eben ein Kompromiss um Familien eine Möglichkeit zu geben und unnötiges reisen zu reduzieren. Es geht nicht jeder alleine campen, vor allem nicht nach Oktober.
Ob das etwas bringt wird sich zeigen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Der sagt aber inhaltlich nur in einem einzigen Punkt das selbe wie Gassen und argumentiert dabei aber völlig anderes...
Natürlich sind die 50 ein quasi willkürlicher Wert. Ob der nun richtig, zu hoch oder zu niedrig ist? Keine Ahnung, woher auch. Ich habe nicht mehr virologische Expertise als jeder andere normale Bundesbürger in 2020...

Du argumentierst immer mit den armen belasteten Familien - außer wenn die Politik bei Familien Ausnahmen macht um die nicht noch mehr zu belasten. Dann ist die Ausnahme DAS Argument gegen die Massnahme an sich... Finde ich jetzt nicht ganz so nachvollziehbar...
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Alienloeffel hat geschrieben: 12. Okt 2020, 07:16 Es ist eben ein Kompromiss um Familien eine Möglichkeit zu geben und unnötiges reisen zu reduzieren. Es geht nicht jeder alleine campen, vor allem nicht nach Oktober.
Ob das etwas bringt wird sich zeigen.
Aber man kann den Leuten doch nicht sagen "Bitte verreist in den Herbstferien nicht ins Ausland, sondern innerhalb Deutschlands" und dann mit einem Beherbergungsverbot vorbeikommen und die Menschen auf den Stornokosten sitzen lassen. Hotels waren bisher auch keine Hotspots oder Superspreader-Events. Selbst Karl Lauterbach ist dagegen und der hat sich ja bisher immer für härtere Maßnahmen stark gemacht. Den finanziell eh schon gebeutelten Hoteliers erweist man mit dieser Regelung einen Bärendienst.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 12. Okt 2020, 10:42 Aber man kann den Leuten doch nicht sagen "Bitte verreist in den Herbstferien nicht ins Ausland, sondern innerhalb Deutschlands" und dann mit einem Beherbergungsverbot vorbeikommen und die Menschen auf den Stornokosten sitzen lassen. Hotels waren bisher auch keine Hotspots oder Superspreader-Events. Selbst Karl Lauterbach ist dagegen und der hat sich ja bisher immer für härtere Maßnahmen stark gemacht. Den finanziell eh schon gebeutelten Hoteliers erweist man mit dieser Regelung einen Bärendienst.
Exakt, das ist leider dann wieder eines dieser ambivalenten Signale, welche die Unsicherheit und das Misstrauen der Menschen bezüglich Politik und Konsistenz der Maßnahmen erhöhen, was sich wiederum an anderer Stelle, bei der es wirklich zählt, rächen kann.
(Edit: Ach so ja: https://www.tagesspiegel.de/berlin/behe ... 64694.html , ganz normales interpersonelles Misstrauen erhält dadurch natürlich auch wieder Vorschub. Die klassische Blockwartmentalität einiger (!) wird wieder befeuert. Freue mich schon auf nächstes Wochenende, wo ich dringend meinen Eltern (beide 70+) im Haushalt bei Schwerstarbeit helfen muss (geht nicht anders), und ich mit Berliner Kennzeichen nach Meck-Pomm fahre. Einen Freund von mir, der ebenfalls im Mai in der Heimat war (Beerdigung) hatte man aufmerksamerweise zum Kauf neuer Blinker und Scheinwerfer "angeregt")

Ich meine, mal unabhängig davon dass man sich ja eh gut überlegen sollte, dieses Jahr, ob man überhaupt noch in die Ferien fährt, aber auch die Einschränkung von lokaler Reisetätigkeit und Beherbergung an sich, als Faktor, ist in seiner Effektivität weder plausibel (solange wir nicht von Gruppenbusreisen sprechen, es geht ja eigentlich um Individualreisen von Kernfamilien), noch belegt (in den erwähnten Meta-Analysen, interessante Quelle mit Weg zu den Preprint-Papern mal hier: https://www.rbb24.de/panorama/thema/202 ... udien.html).
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Rince81 hat geschrieben: 12. Okt 2020, 08:30 Du argumentierst immer mit den armen belasteten Familien - außer wenn die Politik bei Familien Ausnahmen macht um die nicht noch mehr zu belasten. Dann ist die Ausnahme DAS Argument gegen die Massnahme an sich... Finde ich jetzt nicht ganz so nachvollziehbar...
Doch, ist es. Denn nicht das Reisen selbst ist doch das Problem. Wenn ich mit dem Auto zu einer Ferienwohnung ins Ländle fahre, dann steckt mich niemand an und auch ich kann tendenziell weniger Menschen anstecken. Anders sieht es aber aus, wenn ich zu ner Familienfeier fahre. Für eine Berliner Familie heißt das jetzt in den Herbstferien „Bitte verlassen Sie die Stadt nicht, gehen Sie nicht über die Stadtgrenze!“ - Das ist unverhältnismäßig! Infektionstreiber der letzten Wochen sind Feiern und große Familienzusammenkünfte. Das will man nicht anfassen, aber sich als Kernfamilie mal von der grauen Metropole erholen, das ist ganz gefährlich?

Damit leistet man den Verschwörungsheinis doch nur wieder Vorschub. Und was muss eigentlich passieren, damit auch Du und Alienloeffel diesen Staat mal hinterfragen? Ihr nickt ja wirklich ALLES ab was da kommt. :think:
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Axel hat geschrieben: 12. Okt 2020, 11:47 Doch, ist es. Denn nicht das Reisen selbst ist doch das Problem. Wenn ich mit dem Auto zu einer Ferienwohnung ins Ländle fahre, dann steckt mich niemand an und auch ich kann tendenziell weniger Menschen anstecken. Anders sieht es aber aus, wenn ich zu ner Familienfeier fahre.
Ausnahmen vom generellen Beherbergungsverbot für Mitglieder der (Kern)familie sind aber etwas völlig anderes als Familienfeiern. hier in Mecklenburg war Stand Wochenende geplant, dass auch ein Besuch bei der Kernfamilie zwei Tests und eine Quarantäne und Meldung beim Gesundheitsamt erfordert hätte sofern man aus einem Risikogebiet kommt oder war. Das hat man Sonntag abend(!) noch gekippt. Das verstehe ich unter Ausnahmen für Familien. Nicht große Familienfeiern.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... s3292.html
„Bitte verlassen Sie die Stadt nicht, gehen Sie nicht über die Stadtgrenze!“ - Das ist unverhältnismäßig! Infektionstreiber der letzten Wochen sind Feiern und große Familienzusammenkünfte. Das will man nicht anfassen, aber sich als Kernfamilie mal von der grauen Metropole erholen, das ist ganz gefährlich?
Verstehe ich dich richtig, dass du aktuell Familienfeiern und sowas verbieten würdest?
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Der Staat agiert nunmal gerade recht bedacht zur Corona Krise, klar gibt es immer paar Fehler, aber insgesamt agiert die BRD schon ganz gut. Und was du so kritisiert sehe ich beispielsweise auch nicht so als Problem.

Bei anderen Sachen wie Autorettung, Kohlerettung, BND Überwachung, Datenspeicherungsgesetz, Freihandelsabkommen mit USA gab es ja auch viel Kritik, und ver,ute auch fast von Rince and Alienloeffel, zumindest teile davon.
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Rince81 hat geschrieben: 12. Okt 2020, 12:08 Verstehe ich dich richtig, dass du aktuell Familienfeiern und sowas verbieten würdest?
Ich persönlich: Natürlich nicht!

Aber wenn ich als Regierung sehe: „Mist, diese Familienfeiern treiben uns die Zahlen richtig hoch.“ Dann muss man doch genau DAS ansprechen. Kann aber natürlich niemand kontrollieren in einem demokratischen Rechtsstaat.
Nur was man da eben nicht machen sollte: Tourismus zu verbieten. Tourismus hat ja mit Familienfeiern erstmal nichts zu tun. Stattdessen zieht man nur den Unmut der Leute auf sich. Versuche Dich doch mal in so eine Großstadtfamilie einzufühlen: Wochenlang wird in den Medien gesagt, fahrt nicht ins Ausland. Also plant man was im Inland. Als Eltern freut man sich auf die kleine Auszeit, die Kinder freuen sich auch endlich mal was anderes zu sehen als den eigenen Wohnblock. Und ein paar Tage vor den Ferien kommen jetzt dieselben Leute, die vorher noch wochenlang gesagt haben, dass im Inland Urlaub gemacht werden soll und sagen nun, dass man komplett zuhause bleiben soll?
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