Runde #086: Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise (ft. Jan Theysen)
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Runde #086: Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise (ft. Jan Theysen)
Zunächst:
Ich bin ein riesiger Daedalic Fan und liebe deren Adventures, habe all in meiner Steam Datenbank und selbstverständlich auch alle durchgespielt.
Die letzten Jahren hatte ich immer den Eindruck, dass Daedalic ihre Spiele finanziert bekommt und es auch so auf Jahre weitergehen kann.
Doch dann diese Episode, ich muss sagen, dass ich leicht geschockt bin. Das ist keine schöne Entwicklung bei denen und ich hoffe, dass die aus dieser Krise wieder herauskommen.
Habe selber Silent noch nicht geholt, da ich im letzten Humble Bundle noch einen Batzen Adventures zum spielen habe.
Nun zu meinen Gedanken wie es soweit gekommen ist:
- Daedalic hat extrem viele Adventure Bundles für bis zu 90% Erlass raus, bei Steam und auch bei Key Sellern - die Käufer haben sich einfach zu sehr daran gewöhnt -. Wie im Podcast erwähnt, aber hier direkt auf Daedalic bezogen.
- Silent ist "anders". Die Point 'n Click Fans des ersten Teiles werden sich hier ein wenig auf den Schlips getreten fühlen. Die Spielzeit soll untypisch kurz für ein Daedalic Adventure sein.
- Daedalics Werbestrategie fruchtet nicht. Gronkh und Beziehungen zu den deutschen Spielemagazinen ziehen anscheinend nicht mehr.
- Steam Sale (wie im Podcast erwähnt)
- Und der wichtigste Punkt: Ich denke bei uns Point 'n Click Adventure Fans gibt es keinen "Hype" um bestimmte Spiele (Double Fine mal ausgeschlossen). Die Spiele können unabhängig vom Alter gespielt werden, es gibt keinen Druck diese für Vollpreis sofort spielen zu müssen.
Zum Jan Theysen: Sehr sympatischer Gast. King Art Games sind super, The Book of Unwritten Tales (alle Teile), Black Mirror 2, The Raven...alles TOP Titel. Finde es sehr sehr schade, dass es wohl keine Adventures von denen mehr geben wird, so wie er es ja angedeutet hat.
Ich bin ein riesiger Daedalic Fan und liebe deren Adventures, habe all in meiner Steam Datenbank und selbstverständlich auch alle durchgespielt.
Die letzten Jahren hatte ich immer den Eindruck, dass Daedalic ihre Spiele finanziert bekommt und es auch so auf Jahre weitergehen kann.
Doch dann diese Episode, ich muss sagen, dass ich leicht geschockt bin. Das ist keine schöne Entwicklung bei denen und ich hoffe, dass die aus dieser Krise wieder herauskommen.
Habe selber Silent noch nicht geholt, da ich im letzten Humble Bundle noch einen Batzen Adventures zum spielen habe.
Nun zu meinen Gedanken wie es soweit gekommen ist:
- Daedalic hat extrem viele Adventure Bundles für bis zu 90% Erlass raus, bei Steam und auch bei Key Sellern - die Käufer haben sich einfach zu sehr daran gewöhnt -. Wie im Podcast erwähnt, aber hier direkt auf Daedalic bezogen.
- Silent ist "anders". Die Point 'n Click Fans des ersten Teiles werden sich hier ein wenig auf den Schlips getreten fühlen. Die Spielzeit soll untypisch kurz für ein Daedalic Adventure sein.
- Daedalics Werbestrategie fruchtet nicht. Gronkh und Beziehungen zu den deutschen Spielemagazinen ziehen anscheinend nicht mehr.
- Steam Sale (wie im Podcast erwähnt)
- Und der wichtigste Punkt: Ich denke bei uns Point 'n Click Adventure Fans gibt es keinen "Hype" um bestimmte Spiele (Double Fine mal ausgeschlossen). Die Spiele können unabhängig vom Alter gespielt werden, es gibt keinen Druck diese für Vollpreis sofort spielen zu müssen.
Zum Jan Theysen: Sehr sympatischer Gast. King Art Games sind super, The Book of Unwritten Tales (alle Teile), Black Mirror 2, The Raven...alles TOP Titel. Finde es sehr sehr schade, dass es wohl keine Adventures von denen mehr geben wird, so wie er es ja angedeutet hat.
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Ungeordnete Gedanken:
- Warum Silent so kurz vor nem Sale rauskommt, wundert mich tatsächlich. Zumal die Steam Sales von den Zeitpunkten doch mittlerweile sehr gut einschätzbar sind, weil die sich von sowas wie einem Summer Sale mal ausgenommen, immer um gewisse Termine wie Thanksgiving, Weihnachten & co platzieren
- Ich glaube auch, dass Kickstarter-Kampagnen mittlerweile sehr häufig als Gradmesser genutzt werden. Ich glaube aber nicht, dass das Marktanalysen sind, sondern eher MVPs, weil zum Zeitpunkt der Kickstarter-Kampagne ja meist schon etwas existiert (im Falle von System Shock gab es ja beispielsweise bereits die Beta). Zum ersten Mal sehr auffällig war das ganze bei Shen Mue 3, meine Gedanken dazu habe ich damals hier aufgeschrieben.
- Tolle Folge. Schade, dass es mit Carsten Fichtelmann nicht geklappt hat, Jan Theysen hat aber auch sehr gut gepasst. Ich fand viele Einblicke, wie "was bleibt an Geld eigentlich übrig bei Steam, Kickstarter & co" sehr cool
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Wie in der Folge schon gesagt: Wenn ich Carsten Fichtelmann glaube, gab es schon früher Jahre, in denen sie quasi nur mit der Kohle die sie beim Deutschen Computerspielpreis gewonnen haben über die Runden gekommen sind. Und das bei 7-8 Millionen Umsatz. Daedalic scheint (!) immer recht knapp zu fahren. In den Zahlen von Bastei-Lübbe wird leider nur deren Umsatz ausgewiesen, nicht der Gewinn. Das wäre mal interessant zu erfahren. Ist aber durchaus nicht unglaubwürdig. Wenn wir davon ausgehen, dass die ne Marge von 20-30% haben, dann sind das 1,5 - 2 Millionen Gewinn pro Jahr (ganz grob). Das reicht um 1-2 ihrer Produktionen zu finanzieren. Dann machen sie offensichtlich auch zumindest ein bisschen R&D wie die Engine-Entwicklung bei Silence zeigt (ist sicher keine komplette Eigenentwicklung aber auch sowas wie Unity wird ja angepasst), versuchen sich in neuen Genres etc. Marketing bezahlt kein Publisher für sie. Kurz: Wegen der Größe der Produktionen kann sich Daedalic sicher durchaus 1-2 Flops leisten. Aber weil ihre Spiele grundsätzlich weniger Beachtung finden und der Indie-Sektor anschwillt, haben die auch viel schneller 2-3 Unter-Performer im Programm, als andere. Deswegen muss ein Publisher wie Daedalic ja auch viel mehr Titel rausbringen, um sein Risiko zu streuen. Konnte man früher bei allen Herstellern beobachten, als EA & Co auch noch kleiner waren. Die hatten oft 20-30 Titel pro Jahr im Programm. Das wurde erst aussortiert, als sich bei denen die Mega-Serien rauskristallisiert hatten.Void hat geschrieben:Doch dann diese Episode, ich muss sagen, dass ich leicht geschockt bin. Das ist keine schöne Entwicklung bei denen und ich hoffe, dass die aus dieser Krise wieder herauskommen.
Ein Unternehmen in der Größe von Daedalic hat auch immer die Gefahr, dass die Eigentümer ungeduldig werden. Wenn man 10 Jahre lang strampelt und kämpft und trotzdem jeden Cent wieder in die Firma stecken muss, immer noch keinen Porsche fährt...die Verlockung ist groß da mehr Risiko zu gehen und viel Geld in irgendeinen Leuchtturm-Titel zu versenken. Wenn der dann nicht funktioniert, haut es dich dann halt gleich 2-3 Sprossen auf der Leiter wieder runter.
Henne und Ei. Ich würde vermuten, Daedalic holt durch seinen großen Back-Catalogue über solche Sales durchaus was rein und geht immer dann voll auf Sale, wenn die Kohle anderweitig noch nicht genug fließt. Man kann aber natürlich das Tafelsilber nicht unbegrenzt oft verkaufen.Void hat geschrieben: - Daedalic hat extrem viele Adventure Bundles für bis zu 90% Erlass raus, bei Steam und auch bei Key Sellern - die Käufer haben sich einfach zu sehr daran gewöhnt -. Wie im Podcast erwähnt, aber hier direkt auf Daedalic bezogen.
Wie im Podcast besprochen: 5 Stunden ist in dem Genre halt ne echt harte Ansage.Void hat geschrieben:Silent ist "anders". Die Point 'n Click Fans des ersten Teiles werden sich hier ein wenig auf den Schlips getreten fühlen. Die Spielzeit soll untypisch kurz für ein Daedalic Adventure sein.
Spielepresse haben wir ja im Podcast diskutiert. Gronkh wird inzwischen professionell vermarktet. Könnte mir vorstellen, dass da einfach die Zeiten für Liebesdienste vorbei sind.Void hat geschrieben:Daedalics Werbestrategie fruchtet nicht. Gronkh und Beziehungen zu den deutschen Spielemagazinen ziehen anscheinend nicht mehr.
Das galt aber schon immer. Erklärt also nicht, warum Silence scheinbar selbst für ein P&C-Adventure so schwach gestartet ist.Void hat geschrieben:Und der wichtigste Punkt: Ich denke bei uns Point 'n Click Adventure Fans gibt es keinen "Hype" um bestimmte Spiele (Double Fine mal ausgeschlossen). Die Spiele können unabhängig vom Alter gespielt werden, es gibt keinen Druck diese für Vollpreis sofort spielen zu müssen.
Jan ist super. Auch, dass er bei der Folge so kurzfristig eingesprungen ist. Viele Entwickler winken sofort ab, wenn es um ein anderes Studio gehen soll und sie nicht nur Lobhudeleien loswerden sollen. Die Branche ist klein, niemand will irgendwem auf die Füße treten... Das war daher doppelt-cool von ihm.Void hat geschrieben:Zum Jan Theysen: Sehr sympatischer Gast.
Andre
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Jan Theysens Sichtweise, dass Spiele einen Wert haben und nicht verramscht werden sollten ist hervorragend.
MIR (dem auch Spiele seine Miete zahlen) tut es absolut in der Seele weh zu sehen, was Daedalic da veranstaltet.
Wie im Podcast schon angesprochen, weiß man einfach, dass deren Produkte nach wenigen Wochen für'n Appel und'n Ei zu haben sind.
Das muss für die Mitarbeiter eigentlich jedes Mal ein Schlag ins Gesicht sein, zu sehen wie wenig Wert ihre Arbeit am Ende des Tages hat. Zumal man in der Hamburger Szene eh weiß, wie verheerend die Zustände dort sind.
- Beschissenste Gehälter
- Praktikanten ohne Ende... kaum Festanstellungen
- Und den Praktikanten wird noch versucht den Mindestlohn zu nehmen (https://www.kununu.com/de/daedalic-ente ... kommentare" onclick="window.open(this.href);return false;)
Daedalic wirkt von außen auf jeden Fall extremst verdächtig Titel und Mitarbeiter zu verbrennen.
Man merkt richtig, wie Titel offensichtlich schnell mit Sales verheizt werden, um dringend benötigtes Geld reinzukriegen.
Eine langfristige, gesunde Strategie sieht anders aus.
MIR (dem auch Spiele seine Miete zahlen) tut es absolut in der Seele weh zu sehen, was Daedalic da veranstaltet.
Wie im Podcast schon angesprochen, weiß man einfach, dass deren Produkte nach wenigen Wochen für'n Appel und'n Ei zu haben sind.
Das muss für die Mitarbeiter eigentlich jedes Mal ein Schlag ins Gesicht sein, zu sehen wie wenig Wert ihre Arbeit am Ende des Tages hat. Zumal man in der Hamburger Szene eh weiß, wie verheerend die Zustände dort sind.
- Beschissenste Gehälter
- Praktikanten ohne Ende... kaum Festanstellungen
- Und den Praktikanten wird noch versucht den Mindestlohn zu nehmen (https://www.kununu.com/de/daedalic-ente ... kommentare" onclick="window.open(this.href);return false;)
Daedalic wirkt von außen auf jeden Fall extremst verdächtig Titel und Mitarbeiter zu verbrennen.
Man merkt richtig, wie Titel offensichtlich schnell mit Sales verheizt werden, um dringend benötigtes Geld reinzukriegen.
Eine langfristige, gesunde Strategie sieht anders aus.
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Deadalic leidet imo etwas daran, dass sie typische 70er Titel produzieren. Selbst ich als Adventurefan dachte bei Silence: "Sieht ja grafisch gut aus, aber ich hab es ja nicht mal geschafft den ersten Teil länger als 2 Stunden zu spielen".
Gibt es eigentlich irgendwo eine brauchbare Übersicht zu Indie-Entwickler in Deutschland? Ich finde es unglaublich schwer einen Überblick zu bekommen. Da gibt es sicherlich sehr viele gute "unbekannte" Studios/Entwickler. Wenn man beispielsweise im aktuellen Steamsale nach User Reviews sortiert, kommt mit "Crosscode" gleich ein deutscher Indie-Titel auf den ersten Platz.
Ansonsten coole Folge mit gutem Gast.
Gibt es eigentlich irgendwo eine brauchbare Übersicht zu Indie-Entwickler in Deutschland? Ich finde es unglaublich schwer einen Überblick zu bekommen. Da gibt es sicherlich sehr viele gute "unbekannte" Studios/Entwickler. Wenn man beispielsweise im aktuellen Steamsale nach User Reviews sortiert, kommt mit "Crosscode" gleich ein deutscher Indie-Titel auf den ersten Platz.
Ansonsten coole Folge mit gutem Gast.
Zuletzt geändert von DaEmpty am 27. Nov 2016, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Ich habe gehört, dass hätten sie etwas zurückgefahren. Ist aber nur Info aus dritter Hand.samhayne hat geschrieben:- Praktikanten ohne Ende... kaum Festanstellungen
Andre
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Der erste Teil war herausragend!DaEmpty hat geschrieben:Deadalic leidet imo etwas daran, dass sie typische 70er Titel produzieren. Selbst ich als Adventurefan dachte bei Silence: "Sieht ja grafisch gut aus, aber ich hab es ja nicht mal geschafft den ersten Teil länger als 2 Stunden zu spielen".
Ist natürlich wieder eine Geschmackssache, aber ich finde The Whispered World war bis dato Deadalics bestes Adventure. Denke auch, dass sie mitunter darauf ihre Verkaufsprognosen gebaut haben, dann muss aber auch dementsprechend geliefert werden.
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Mal rein spekulativ:Andre Peschke hat geschrieben:Wie in der Folge schon gesagt: Wenn ich Carsten Fichtelmann glaube, gab es schon früher Jahre, in denen sie quasi nur mit der Kohle die sie beim Deutschen Computerspielpreis gewonnen haben über die Runden gekommen sind. Und das bei 7-8 Millionen Umsatz. Daedalic scheint (!) immer recht knapp zu fahren. In den Zahlen von Bastei-Lübbe wird leider nur deren Umsatz ausgewiesen, nicht der Gewinn. Das wäre mal interessant zu erfahren. Ist aber durchaus nicht unglaubwürdig. Wenn wir davon ausgehen, dass die ne Marge von 20-30% haben, dann sind das 1,5 - 2 Millionen Gewinn pro Jahr (ganz grob). Das reicht um 1-2 ihrer Produktionen zu finanzieren. Dann machen sie offensichtlich auch zumindest ein bisschen R&D wie die Engine-Entwicklung bei Silence zeigt (ist sicher keine komplette Eigenentwicklung aber auch sowas wie Unity wird ja angepasst), versuchen sich in neuen Genres etc. Marketing bezahlt kein Publisher für sie. Kurz: Wegen der Größe der Produktionen kann sich Daedalic sicher durchaus 1-2 Flops leisten. Aber weil ihre Spiele grundsätzlich weniger Beachtung finden und der Indie-Sektor anschwillt, haben die auch viel schneller 2-3 Unter-Performer im Programm, als andere. Deswegen muss ein Publisher wie Daedalic ja auch viel mehr Titel rausbringen, um sein Risiko zu streuen. Konnte man früher bei allen Herstellern beobachten, als EA & Co auch noch kleiner waren. Die hatten oft 20-30 Titel pro Jahr im Programm. Das wurde erst aussortiert, als sich bei denen die Mega-Serien rauskristallisiert hatten.Void hat geschrieben:Doch dann diese Episode, ich muss sagen, dass ich leicht geschockt bin. Das ist keine schöne Entwicklung bei denen und ich hoffe, dass die aus dieser Krise wieder herauskommen.
Ein Unternehmen in der Größe von Daedalic hat auch immer die Gefahr, dass die Eigentümer ungeduldig werden. Wenn man 10 Jahre lang strampelt und kämpft und trotzdem jeden Cent wieder in die Firma stecken muss, immer noch keinen Porsche fährt...die Verlockung ist groß da mehr Risiko zu gehen und viel Geld in irgendeinen Leuchtturm-Titel zu versenken. Wenn der dann nicht funktioniert, haut es dich dann halt gleich 2-3 Sprossen auf der Leiter wieder runter.
Laut Bastei-Lübbe 2014/2015 Geschäftsbericht betrug der Umsatz von Daedelic 6,0 Mio € (Seite 29). Laut dem Bericht haben sie 92 Mitarbeiter (Seite 32).
Gemessen an einer Gamasutra Studie von 2014 was Gehälter in der Spielebranche angeht und der prozentualen Aufteilung der Jobs bei Daedelic, gemessen an Xing, komme ich auf die Summe 2.498.636 € für alle Gehälter. Faustformelrechnend sagt man ja, dass ein Mitarbeiter eine Firma etwa das Doppelte des Gehalts kostet (Sozialversicherungen, Gebäude, Strom, etc.), was uns zu 4.997.272 € bringt (mein Excel-Sheet dazu hier)
Bleibt also ca. 1 Mio € von der alles andere bezahlt werden will. Erscheint mir jetzt nicht viel, wenn man bedenkt, dass davon Werbung, Messeauftritte usw. usf. bezahlt werden wollen.
"I'm still tired from all the crossfit this morning" - "It's pronounced croissant and you ate 4 of them"
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Es gab tatsächlich ein Phase - nach dem Kauf durch Bastei - in der vermehrt richtige Stellen ausgeschrieben waren.Andre Peschke hat geschrieben:Ich habe gehört, dass hätten sie etwas zurückgefahren. Ist aber nur Info aus dritter Hand.samhayne hat geschrieben:- Praktikanten ohne Ende... kaum Festanstellungen
Andre
Zuletzt war's aber wieder das alte Schema: Praktis, Praktis, Praktis.
Ein Kollege, der dort früher arbeitete, bestätigte mir auch, dass der Eindruck, den man aus Daedalics Stellen-
ausschreibungen gewinnt, auch die Mitarbeiterstruktur in der Firma wiederspiegelt = wahnwitzig viele Praktikanten
und ein exklusiver Kern aus alten Hasen, die halt schon immer da waren.
Andere Infos hab ich auch nur aus dritter Hand.
So sehr ich eigentlich die deutsche Entwickerszene durch Käufe stützen möchte - ich mag eigentlich nicht die Aus-
nutzung von Praktikanten fördern.
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Das war Teil eines längeren Posts im anderen Thread, den gestern der Browser gefressen hat.
Mal eine Liste:
Mitarbeiterzahl (laut Wikipedia):
Daedalic: 150 (laut Gamersglobal)
Larian: 40-70
Double Fine: 65
King Art: 30
Obsidian: 51-200 (Linkedin)
Paradox: ca. 200
Telltale: 240
Ob die Zahlen nun konkret stimmen mal dahingestellt. Daedalic beschäftigt sehr viele Leute, was natürlich auf Praktikanten einschließen kann. Wenn man aber schaut, dass die meisten Spiele bislang "einfach" mit dem Visionaire Baukasten erstellt wurden finde ich die reine Manpower bei Daedalic außergewöhnlich.
Die Unternehmensäußerungen von Daedalic klingen immer irgendwie manisch-depressiv. Von Weltherrschaft im Juni zu Weltuntergang jetzt, wobei, wie ihr ja auch im Podcast rausgearbeitet habt, dieses klein machen schon immer Teil von Daedalic war. Ich erinnere mich noch an die Aussagen, dass man ohne Steamzugang bald Pleite sei. Und der heilige Gral von Steam ist mittlerweile nur noch ein einfacher Kelch mit wenig Wasser drin da mittlerweile alle auf Steam sind und man einfach untergeht.
Was bleibt Daedalic, anscheinend geht man da mit Bastei und "Säulen der Erde" einmal All-in. Wobei ich nicht im Ansatz verstehe wie man glaubt mit der Lizenz irgendwas reißen zu können.
Mal eine Liste:
Mitarbeiterzahl (laut Wikipedia):
Daedalic: 150 (laut Gamersglobal)
Larian: 40-70
Double Fine: 65
King Art: 30
Obsidian: 51-200 (Linkedin)
Paradox: ca. 200
Telltale: 240
Ob die Zahlen nun konkret stimmen mal dahingestellt. Daedalic beschäftigt sehr viele Leute, was natürlich auf Praktikanten einschließen kann. Wenn man aber schaut, dass die meisten Spiele bislang "einfach" mit dem Visionaire Baukasten erstellt wurden finde ich die reine Manpower bei Daedalic außergewöhnlich.
Die Unternehmensäußerungen von Daedalic klingen immer irgendwie manisch-depressiv. Von Weltherrschaft im Juni zu Weltuntergang jetzt, wobei, wie ihr ja auch im Podcast rausgearbeitet habt, dieses klein machen schon immer Teil von Daedalic war. Ich erinnere mich noch an die Aussagen, dass man ohne Steamzugang bald Pleite sei. Und der heilige Gral von Steam ist mittlerweile nur noch ein einfacher Kelch mit wenig Wasser drin da mittlerweile alle auf Steam sind und man einfach untergeht.
Was bleibt Daedalic, anscheinend geht man da mit Bastei und "Säulen der Erde" einmal All-in. Wobei ich nicht im Ansatz verstehe wie man glaubt mit der Lizenz irgendwas reißen zu können.
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Die aktuelle Umsatzzahl ist 7,8 Mio und 125 Mitarbeiter (aus Oktober): https://www.luebbe.com/web/downloads/mo ... _EN_ES.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: Laut Bastei-Lübbe 2014/2015 Geschäftsbericht betrug der Umsatz von Daedelic 6,0 Mio € (Seite 29). Laut dem Bericht haben sie 92 Mitarbeiter (Seite 32).
Seite 14 und Seite 22 (Seitenzahlen, nicht die Anzeige des Readers).
Trotzdem wenig, was da übrig bleibt. Sie haben ja auch Büros an zwei Standorten, sie müssen Entwicklungen vorfinanzieren etc. Gerade Liquidität ist ja bei Entwicklern oft ein großes Problem. Selbst wenn Daedalic unterm Strich positiv ist, hilft ihnen das nix, wenn sie mal in 6 Dürremonate geraten und die Kohle weg ist. Da sind natürlich Bastei und die Kreditlinie bei der Bank ggf. ein Sicherheitsnetz, wo andere Unternehmen in eine Insolvenz schlittern, aus der sie mit genug Zeit vielleicht sogar aus eigener Kraft wieder rausgekommen wären.
Glaube nicht, dass der Carsten Fichtelmann wirklich irgendwo ALL in geht. Sonst gäbe es den Laden schon nicht mehr. Aber das sie überhaupt stark auf diese Lizenz setzen, wundert mich auch ein wenig. Ja, das Ding ist sicher mega-bekannt. Mehr als "Die Zwerge" etc. Aber das erscheint von der Zielgruppe her irgendwie so ungeeignet und der Höhepunkt der Marke liegt Jahre zurück. Vermute weiterhin, dass sie da auf Telltale schielen und sich eben das Größte ausgesucht haben, das Bastei im Säckl hat. Aktuelle Filmlizenz oder große Gamesmarke ist halt aber was ganz anderes, als "Säulen der Erde", so aus dem Bauch raus.Rince81 hat geschrieben:anscheinend geht man da mit Bastei und "Säulen der Erde" einmal All-in. Wobei ich nicht im Ansatz verstehe wie man glaubt mit der Lizenz irgendwas reißen zu können.
Daedalic ist auch Publisher - die gelisteten Unternehmen sind hauptsächlich reine Entwickler - noch dazu mit viel weniger Output. Bei der Menge an Titeln, die Daedalic in manchen Jahren produziert, dürfte allein das Art-Department recht groß sein. Dann haben sie noch Sales/Marketing/PR was der reine Entwickler gar nicht / nicht in der Größe braucht etc. Zwei Standorte bedeutet auch doppelte Administration zu einem gewissen Grad. Ist immer noch größer, als man erwarten würde, aber vermutlich schrumpfen sie deswegen jetzt ja auch. Wenn die aktuellen Gerüchte stimmen, sind sie am Ende deutlich unter 100. Und wenn sie wirklich so viele Praktikanten haben, brauchen sie auch einen Overhead, damit sich das lohnt. Sonst bilden deine Erfahrenen Leute die Praktis aus, statt zu arbeiten. Das macht nur Sinn, wenn der erfahrene Prakti den neuen Prakti (zu größeren Teilen) einarbeitet. Und genau wie bie den Verlagen, wird ihnen das Mindestlohngesetz da vermutlich auch einiges verhagelt haben.Rince81 hat geschrieben:Ob die Zahlen nun konkret stimmen mal dahingestellt. Daedalic beschäftigt sehr viele Leute, was natürlich auf Praktikanten einschließen kann. Wenn man aber schaut, dass die meisten Spiele bislang "einfach" mit dem Visionaire Baukasten erstellt wurden finde ich die reine Manpower bei Daedalic außergewöhnlich.
Andre
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Den Podcast hab ich leider noch noch gehört, das hohl ich heute Abend nach. Deswegen will ich nur mal eine Frage zum Thema Praktikanten im "ProduktivBetrieb" stellen.
Glauben die Firmen echt, mit Praktikanten ihr Geschäft retten zu können? Ob nun GameDeveloper oder Professioneller-Abschreiber...
Ich selbst bin in einer 30+ Mann- Abteilung in einem großen Industrie-Unternehmen als LeadProgrammer/SWA tätig. Wir fahren nun nie irgendwelche CuttingEdge Technologien. Eher komplett das Gegenteil, alles was wir verwenden muss gut abgehangen sein, denn es muss über Jahrzehnte laufen. Wenn mir mein Chef ein Praktikanten beistellt, macht der nie etwas "Produktives". Er darf mitarbeiten (Pair Programming) und bekommt ein paar Crashkurse um zu sehen ob ihm die Arbeit zusagt, dass war es. Alles was langfristig Produktiv eingebunden werden soll, muss mindestens mit Aussicht auf 18 Monate Beschäftigung ausgelegt sein. Selbst bei unseren eher einfachen Anforderungen (ein bisschen OOP und logisches Denken) braucht es mindestens 6 Monate bis wir einen Mitarbeiter "eingelernt" (Tools, Umgebung, Arbeitsweise) haben und dieser mehr Output bringt, als dass er Arbeitszeit kostet.
Wenn ein "signifikanter" anteil der Arbeit durch Praktikanten oder Kurzzeit-Beschäftigte erbracht wird, hat man fast immer Probleme mit der Qualität (die Leute stecken noch im Lernprozess) und Liefertreue (das ungebundene Arbeitsverhältnis funktioniert beidseitig...). Ich kann mir gerade schwer vorstellen wie man unter dieser Herangehensweise sein Kerngeschäft abfahren will.
Bei den Verlagen haben wir ja gelernt, dass redaktioneller Inhalt schon lange keine Kernkompetenz mehr ist. Nun gut Daedalic versucht sich wahrscheinlich nicht ohne Grund als Publisher ....
Glauben die Firmen echt, mit Praktikanten ihr Geschäft retten zu können? Ob nun GameDeveloper oder Professioneller-Abschreiber...
Ich selbst bin in einer 30+ Mann- Abteilung in einem großen Industrie-Unternehmen als LeadProgrammer/SWA tätig. Wir fahren nun nie irgendwelche CuttingEdge Technologien. Eher komplett das Gegenteil, alles was wir verwenden muss gut abgehangen sein, denn es muss über Jahrzehnte laufen. Wenn mir mein Chef ein Praktikanten beistellt, macht der nie etwas "Produktives". Er darf mitarbeiten (Pair Programming) und bekommt ein paar Crashkurse um zu sehen ob ihm die Arbeit zusagt, dass war es. Alles was langfristig Produktiv eingebunden werden soll, muss mindestens mit Aussicht auf 18 Monate Beschäftigung ausgelegt sein. Selbst bei unseren eher einfachen Anforderungen (ein bisschen OOP und logisches Denken) braucht es mindestens 6 Monate bis wir einen Mitarbeiter "eingelernt" (Tools, Umgebung, Arbeitsweise) haben und dieser mehr Output bringt, als dass er Arbeitszeit kostet.
Wenn ein "signifikanter" anteil der Arbeit durch Praktikanten oder Kurzzeit-Beschäftigte erbracht wird, hat man fast immer Probleme mit der Qualität (die Leute stecken noch im Lernprozess) und Liefertreue (das ungebundene Arbeitsverhältnis funktioniert beidseitig...). Ich kann mir gerade schwer vorstellen wie man unter dieser Herangehensweise sein Kerngeschäft abfahren will.
Bei den Verlagen haben wir ja gelernt, dass redaktioneller Inhalt schon lange keine Kernkompetenz mehr ist. Nun gut Daedalic versucht sich wahrscheinlich nicht ohne Grund als Publisher ....
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Sehr schöne Folge. Jan Theysen war ein hervorragender Gast, der mir viele unerwartete Einblicke gegeben hat. Ich fand eure Diskussion sehr fruchtbar und interessant.
Zu die Zwerge möchte ich sagen, dass ich mir absolut nicht sicher bin ob ich es kaufen soll. Ich mag die Bücher, bin allerdings nicht der größte Fan ever. Auf der anderen Seite habe ich den Test in der Gamestar gelesen und das hat mein Interesse schon geweckt. Ich warte jetzt mal auf eure Wertschätzung, die hoffentlich kommt.
Zu die Zwerge möchte ich sagen, dass ich mir absolut nicht sicher bin ob ich es kaufen soll. Ich mag die Bücher, bin allerdings nicht der größte Fan ever. Auf der anderen Seite habe ich den Test in der Gamestar gelesen und das hat mein Interesse schon geweckt. Ich warte jetzt mal auf eure Wertschätzung, die hoffentlich kommt.
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Super Folge!
Viele Hintergründe, die man sonst nicht unbedingt mitbekommt, und einen symapthischen, unaufgeregten Insider, der weiß wovon er spricht und auch ein paar Einblicke zulässt.
Auch sehr schön in Teamarbeit von euch interviewt und hinterfragt.
Gerne mehr von dieser Sorte.
Viele Hintergründe, die man sonst nicht unbedingt mitbekommt, und einen symapthischen, unaufgeregten Insider, der weiß wovon er spricht und auch ein paar Einblicke zulässt.
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Hui! Tolles Thema!
Erinnere mich, mich gerade erst über die reißerische Schlagzeile der Daedalic-Entlassungen geärgert zu haben, da greift ihr das Thema schon auf.
Journalismus ftw!
Schade, dass das mit dem Daedalic CEO nicht geklappt hat, das wäre natürlich die Kirsche gewesen.
Aber ich freue mich sehr auf diese Folge. Bildet mich weiter!!
Erinnere mich, mich gerade erst über die reißerische Schlagzeile der Daedalic-Entlassungen geärgert zu haben, da greift ihr das Thema schon auf.
Journalismus ftw!
Schade, dass das mit dem Daedalic CEO nicht geklappt hat, das wäre natürlich die Kirsche gewesen.
Aber ich freue mich sehr auf diese Folge. Bildet mich weiter!!
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Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Innerhalb von einem Jahr von 92 auf 125 Mitarbeiter zu wachsen ist natürlich auch ein sehr fragwürdiges Wachstum und es erinnert ein wenig an die Entlassungswelle von 25% der Mitarbeiter bei Jimdo: "“Wir haben es nicht geschafft, effektive Management-Strukturen einzuführen, und wir sind personell zu schnell gewachsen“"Andre Peschke hat geschrieben:Die aktuelle Umsatzzahl ist 7,8 Mio und 125 Mitarbeiter (aus Oktober): https://www.luebbe.com/web/downloads/mo ... _EN_ES.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: Laut Bastei-Lübbe 2014/2015 Geschäftsbericht betrug der Umsatz von Daedelic 6,0 Mio € (Seite 29). Laut dem Bericht haben sie 92 Mitarbeiter (Seite 32).
Seite 14 und Seite 22 (Seitenzahlen, nicht die Anzeige des Readers).
Trotzdem wenig, was da übrig bleibt. Sie haben ja auch Büros an zwei Standorten, sie müssen Entwicklungen vorfinanzieren etc. Gerade Liquidität ist ja bei Entwicklern oft ein großes Problem. Selbst wenn Daedalic unterm Strich positiv ist, hilft ihnen das nix, wenn sie mal in 6 Dürremonate geraten und die Kohle weg ist. Da sind natürlich Bastei und die Kreditlinie bei der Bank ggf. ein Sicherheitsnetz, wo andere Unternehmen in eine Insolvenz schlittern, aus der sie mit genug Zeit vielleicht sogar aus eigener Kraft wieder rausgekommen wären.
Daedalic ist auch Publisher - die gelisteten Unternehmen sind hauptsächlich reine Entwickler - noch dazu mit viel weniger Output. Bei der Menge an Titeln, die Daedalic in manchen Jahren produziert, dürfte allein das Art-Department recht groß sein. Dann haben sie noch Sales/Marketing/PR was der reine Entwickler gar nicht / nicht in der Größe braucht etc. Zwei Standorte bedeutet auch doppelte Administration zu einem gewissen Grad. Ist immer noch größer, als man erwarten würde, aber vermutlich schrumpfen sie deswegen jetzt ja auch. Wenn die aktuellen Gerüchte stimmen, sind sie am Ende deutlich unter 100. Und wenn sie wirklich so viele Praktikanten haben, brauchen sie auch einen Overhead, damit sich das lohnt. Sonst bilden deine Erfahrenen Leute die Praktis aus, statt zu arbeiten. Das macht nur Sinn, wenn der erfahrene Prakti den neuen Prakti (zu größeren Teilen) einarbeitet. Und genau wie bie den Verlagen, wird ihnen das Mindestlohngesetz da vermutlich auch einiges verhagelt haben.
Was "Säulen der Erde" angeht, so sind die Gründe auch teilweise im 2014/2015 Geschäftsbericht zu finden:
Ein erstes Projekt zeichnet sich am Horizont bereits ab, nämlich die für 2017
geplante weltweite Vermarktung des Computer-Spiels „Säulen der Erde“, das auf Ken Folletts gleichnamigem
Weltbestseller basiert. Mit Ken Follett, dem Autor des Romans, der zu den meistgelesenen Büchern der Deutschen
gehört, haben wir erstmals einen multimedialen Vertrag abgeschlossen und vereinbart, dass gleichzeitig
mit dem Verkaufsstart des dritten Kingsbridge-Buches im Herbst 2017 auch ein Computer-Spiel publiziert wird.
Hierfür hat sich Bastei Lübbe die Weltrechte gesichert. Unser Haus ist mit dieser Vereinbarung in der Vorreiterrolle.
Und das aus gutem Grund: Wir sind überzeugt, dass nicht nur das Buch einen positiven Marketingeffekt
für das Spiel haben wird, sondern auch umgekehrt enorme Effekte vom Spiel auf die Bücher ausgehen werden.
Hier hat die Daedalic Entertainment GmbH auf Vermittlung von Bastei Lübbe die Weltrechte für das digitale Spiel zu dem bislang
erfolgreichsten Buch von Ken Follett „Die Säulen der Erde“ erworben. Das Spiel soll im Herbst 2017 herausgebracht
werden. Zeitgleich bringt Bastei Lübbe den dritten Band zu dieser Serie von Ken Follett nach „Die
Säule der Erde“ und „Tore der Welt“ heraus. Inhaltliche Synergieeffekte sollen hier genauso genutzt werden
wie Marketing- und Vertriebssynergieeffekte.
"I'm still tired from all the crossfit this morning" - "It's pronounced croissant and you ate 4 of them"
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Ich glaube, die Arbeit bei einer Spielefirma unterscheidet sich doch deutlich von klassischer Software Entwicklung. Die Praktikanten werden denke ich weniger an der Engine rumschrauben, sondern ich kann mir gut vorstellen, dass die da ein SDK Toolkit mit Editor haben, für ihre Spiele. Die werden da wohl eher scripts schreiben und den ganzen Kleinkram bauen. Bei Hobby Moddern funktioniert das ja auch ganz gut, wenn man ihnen die fertigen Fail Safe Tools in die Hand gibtRaptor 2101 hat geschrieben:Den Podcast hab ich leider noch noch gehört, das hohl ich heute Abend nach. Deswegen will ich nur mal eine Frage zum Thema Praktikanten im "ProduktivBetrieb" stellen.
Glauben die Firmen echt, mit Praktikanten ihr Geschäft retten zu können? Ob nun GameDeveloper oder Professioneller-Abschreiber...
Ich selbst bin in einer 30+ Mann- Abteilung in einem großen Industrie-Unternehmen als LeadProgrammer/SWA tätig. Wir fahren nun nie irgendwelche CuttingEdge Technologien. Eher komplett das Gegenteil, alles was wir verwenden muss gut abgehangen sein, denn es muss über Jahrzehnte laufen. Wenn mir mein Chef ein Praktikanten beistellt, macht der nie etwas "Produktives". Er darf mitarbeiten (Pair Programming) und bekommt ein paar Crashkurse um zu sehen ob ihm die Arbeit zusagt, dass war es. Alles was langfristig Produktiv eingebunden werden soll, muss mindestens mit Aussicht auf 18 Monate Beschäftigung ausgelegt sein. Selbst bei unseren eher einfachen Anforderungen (ein bisschen OOP und logisches Denken) braucht es mindestens 6 Monate bis wir einen Mitarbeiter "eingelernt" (Tools, Umgebung, Arbeitsweise) haben und dieser mehr Output bringt, als dass er Arbeitszeit kostet.
- guenxmuerfel
- Beiträge: 129
- Registriert: 28. Nov 2016, 09:40
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Um auch mal auf den Aspekt der "AAA-Krise" einzugehen: Ich denke da gibt es durchaus mehrere Aspekte die da gerade reinspielen und jeder davon wird seinen Beitrag leisten.
Zum einen gibt es gerade einfach eine wahnsinnige Schwemme an Titeln (BF1, CoD, Dishonored 2, Titanfall 2, Watchdogs 2, Final Fantasy, Planet Coaster, diverses auf dem Konsolenmarkt.....). Wer soll das alles bezahlen und dann auch noch spielen? Dishonored 2 steht bei mir durchaus auf der Agenda, aber durch BF1, Planet Coaster, WoW Legion und demnächst auch noch Final Fantasy 15 habe ich da ganz einfach derzeit keine Zeit für. Und dann steht im Frühjahr schon Elex vor der Tür...
Bei Watchdogs kommt auch noch dazu, dass der erste Teil für viele Einfach enttäuschend war. Klar, die Verkäufe waren super. Ich habe damals auch zugeschlagen. Aber ein zweiter Teil reizt mich nach der Erfahrung mit dem ersten Teil leider so gar nicht mehr. Selbst wenn viele der Kritikpunkte jetzt verbessert wurden, einen Vollpreis Versuch ist es mir nicht wert.
Es ist klar, dass die Publisher gerne das Weihnachtsgeschäft mitnehmen wollen. Aber ich glaube trotzdem, dass EA besser damit gefahren wäre Titanfall 2 ein halbes Jahr nach BF1 zu veröffentlichen. Und Dishonored 2 wäre im März oder April 2017 auch besser aufgehoben gewesen. Und ein Silence erst recht. So ein kleines "Spielchen" hat doch neben diesen ganzen Blockbustern keine Chance.
PS: Diese Folge war wirklich super und hat mich dann letztendlich auch zum Backer werden lassen. Weiter so!
Zum einen gibt es gerade einfach eine wahnsinnige Schwemme an Titeln (BF1, CoD, Dishonored 2, Titanfall 2, Watchdogs 2, Final Fantasy, Planet Coaster, diverses auf dem Konsolenmarkt.....). Wer soll das alles bezahlen und dann auch noch spielen? Dishonored 2 steht bei mir durchaus auf der Agenda, aber durch BF1, Planet Coaster, WoW Legion und demnächst auch noch Final Fantasy 15 habe ich da ganz einfach derzeit keine Zeit für. Und dann steht im Frühjahr schon Elex vor der Tür...
Bei Watchdogs kommt auch noch dazu, dass der erste Teil für viele Einfach enttäuschend war. Klar, die Verkäufe waren super. Ich habe damals auch zugeschlagen. Aber ein zweiter Teil reizt mich nach der Erfahrung mit dem ersten Teil leider so gar nicht mehr. Selbst wenn viele der Kritikpunkte jetzt verbessert wurden, einen Vollpreis Versuch ist es mir nicht wert.
Es ist klar, dass die Publisher gerne das Weihnachtsgeschäft mitnehmen wollen. Aber ich glaube trotzdem, dass EA besser damit gefahren wäre Titanfall 2 ein halbes Jahr nach BF1 zu veröffentlichen. Und Dishonored 2 wäre im März oder April 2017 auch besser aufgehoben gewesen. Und ein Silence erst recht. So ein kleines "Spielchen" hat doch neben diesen ganzen Blockbustern keine Chance.
PS: Diese Folge war wirklich super und hat mich dann letztendlich auch zum Backer werden lassen. Weiter so!
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Ist es irgendwie möglich den Carsten Fichtelmann nachträglich noch mal zu einem anderen Podcast einzuladen?
Es wird ja wieder sehr viel spekuliert und da fände ich es gut wenn auch die Leute über die spekuliert wird mal ausführlich zu Wort kommen '
PS: vielleicht ja sogar zusammen mit Martin Ganteföhr wenn nächstes Jahr "State of Mind" erscheint.
Es wird ja wieder sehr viel spekuliert und da fände ich es gut wenn auch die Leute über die spekuliert wird mal ausführlich zu Wort kommen '
PS: vielleicht ja sogar zusammen mit Martin Ganteföhr wenn nächstes Jahr "State of Mind" erscheint.
- Andre Peschke
- Beiträge: 10627
- Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
- Kontaktdaten:
Re: Runde #86 (ft. Jan Theysen): Daedalic-Entlassungen, Youtube-Bait und AAA-Krise
Ich sagte es doch schon im Podcast: Carsten hat gesagt, 2017 können wir das machen.Yano hat geschrieben:Ist es irgendwie möglich den Carsten Fichtelmann nachträglich noch mal zu einem anderen Podcast einzuladen?
Andre