Leider hast du auch nicht wirklich mich, sondern Terranigma zitiert , aber antworten kann ich ja trotzdem. Ich denke, dass ein Wechsel aus Präsenzunterricht und arbeiten zuhause ein gangbarer Weg ist, wie es an unserer Schule z.B. im Mai und Juni praktiziert wurde. Ich habe nur Schüler*innen ab der 8. Klasse, da ist die Betreuung nicht mehr so das Problem. Zudem sollten es vermieden werden, dass Lehrer*innen mit sehr vielen Lerngruppen Kontakt haben. Ich bin etwa mindestens zwei Stunden in der Woche zur Vertretung in anderen Lerngruppen eingesetzt, und das wechselt immer fröhlich durch alle Jahrgangsstufen und Schulzweige. Damit erhöht sich mein Risiko für einen Positivkontakt, wegen dem ich dann in Quarantäne müsste. Und dann fallen der Schule mit einem Schlag 26 Schulstunden an, die von mir nicht abgedeckt werden. Statt dessen sollte Unterricht in Randstunden nicht vertreten werden sondern ausfallen (ist blöd, aber besser als die Alternative) und der Rest über Honorarkräfte abgedeckt werden. Die haben wir zwar jetzt schon, aber die werden erst eingesetzt, wenn alle die Stunden, die Lehrer*innen als unbezahlte Extrastunden zu leisten haben, aufgebraucht sind, eben weil es sonst Geld kosten würde.zackzackab hat geschrieben: ↑16. Okt 2020, 17:28 Mir ist nicht klar, welche Direktiven von Ministeriumsseite Du Dir in Anbetracht des Problems, vor dem wir stehen, gewünscht hättest. Oder wie man bei "Lehrer*innenknappheit" und der nach Abwägung der Interessen ausgerufenen Zielsetzung, einen "Betreuungsnotstand" durch möglichst weitgehenden Präsenzunterricht zu vermeiden, einen großen Krankenstand antezpieren oder vorbereiten soll. Ich sehe zur Schule als Betreuungsort auch keine echte Alternative, wenn man sich weiter darum bemühen will, die Wirtschaft möglichst weitgehend am laufen zu halten, indem man für die Arbeitnehmer*innen mit Kindern ein Angebot hat.
Und das sind definitiv keine Dinge, die Schulleitung und Lehrer*innen einfach so in Eigeninitiative beschließen können.
Dazu kommt die grottige Ausstattung vieler Schulen. Unsere Schule hat kein W-Lan und das Internet ist so langsam, dass Videokonferenzen usw. nicht möglich sind. (Der Landkreis hat angekündigt, dass die Schule irgendwann nächstes Jahr angeschlossen werden soll...) Dadurch ist es nicht möglich, schnell vom Präsenz- zum Videounterricht zu wechseln, weil ich immer erst nach hause fahren muss, um über meine eigene Internetverbindung Videokonferenzen zu machen.
(Die Updates für die 70 iPads, die für bedürftige Schüler*innen angeschaft wurden, herunterzuladen hat wohl mehrere Tage gedauert, aber da war ich nicht involviert...)
Über Dinge wie Luftfilter usw. will ich gar nichts schreiben, damit kenne ich mich nicht aus, und an unserer Schule dürfen wir nichtmal eine weitere Kaffeemaschine oder ein Waffeleisen an das Stromnetz anschließen, weil es angeblich nicht für diese zusätzliche Belastung ausgelegt ist.
Ich habe ja auch kein Patentrezept, aber ich bin auch nicht im Schulamt oder im Kultusministerium...