Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

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Elb356
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Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Elb356 »

Zu den verschiedenen Lesarten:
Gerade Werke aus dem "Mainstream" eignen sich, entgegen der Meinung im Mailbaig, hervorragend für diese verschiedenen Lesarten. Sie sagen etwas über unsere Gesellschaft aus, weil sie eben explizit auf den kleinsten Nenner getrimmt und somit den größtmöglichen Gewinn erzielen wollen. Also welchen Statos Quo zum Beispiel Frauen/Menschen mit Beeinträchtigung in unserer Gesellschaft einnehmen oder in welcher Form sich der Turbo-Kapitalismus bemerkbar macht, lässt sich wunderbar in den Assassins Creeds und Call of Dutys ablesen. Vor allem im Gamedesign, welches immer eine bestimmte Ästethik abbildet. Dafür muss es keinesfalls besonders einfallsreich oder künstlerisch anspruchsvoll sein.

Spiele wie What remains of Edith Finch hingegen zeichnen sich ja dadurch aus, dass da jemand mit einer kreativen Vision dahinter gestanden hat und durch diese "Einzigartigartigkeit" lässt sich so etwas viel weniger auf eine Gesellschaft ummünzen. Auch wenn solche Spiele anderweitig natürlich besprechenswert sind.

Aber gerade, dass zurzeit alles in Richtung Service mit unendlichen Optionen gedrillt wird, sagt schon ziemlich viel über unsere Zeit aus. Wir werden immer mehr Teil einer Simulation, die vermeintlich immer mehr nach unseren Bedürfnissen ausgerichtet ist. Doch in Wirklichkeit findet da eine Entmenschlichung statt. Wenn alles nur noch auf unser kurzweiliges Wohlbefinden aus ist, wie kann dann überhaupt noch etwas Neues, etwas wo mit man nicht vertraut ist, entstehen?
Aber das ist mein ganz persönlicher Take :D
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Soulaire
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Soulaire »

Wo wurden denn jemals Spiele abgewertet, weil sie nicht-abbrechbare Dialoge hatten?
Ist doch genau der umgekehrte Fall. Spiele die keine verschiedenen Schwierigkeitsgrade, Minimaps oder Schnellspeicher anbieten werden knallhart abgewertet, auch wenn die Entwickler sich bewusst dagegen entscheiden.
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Soulaire
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Soulaire »

Und wie kommt Jochen darauf dass Filme und Romane einen "Skip" haben? Die gesamte Film-und Literatur Kritik ist da anderer Meinung. Wer vorblättert oder vorspult hat das Buch nicht geleseen oder den Film nicht gesehen.Punkt.
Mal ganz davon abgesehen, dass man im Kino gar nicht skippen kann.
Camulos
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Camulos »

Was eure Diskussion zum Thema Leaks angeht und Sebastians Frage, inwiefern es ethisch vertretbar über Informationen zu berichten, die durch Hacks an die Öffentlichkeit gekommen sind, würde ich noch zu bedenken geben, dass derlei Dokumente auch potenziell verändert oder ergänzt worden sein können, um den Opfern des Hacks größeren Schaden zuzufügen. Sebastians Bedenken dahingehend sind also durchaus berechtigt.


Im Hinblick auf Jochens Aussagen zu Assange und Wikileaks, würde ich gerne einem Absatz aus einem Telepolis Artikel hier lassen. Der gesamte Artikel ist natürlich ein flammendes Plädoyer pro Assange aber scheinbar ist der Vorwurf der mutwilligen und fahrlässigen Veröffentlichung ungeschwärzter Texte, obwohl oft wiederholt, so nicht wirklich haltbar. In diesem Licht ist Assange doch ein etwas ungelenker Prototyp des journalistischen Antichrist.

https://www.heise.de/tp/features/Julian ... 49309.html
Notorisch erhält sich vor allem die Behauptung am Leben, er habe Geheimdokumente einfach so komplett ins Netz gestellt, ohne Rücksicht darauf, dass durch die Veröffentlichung der Informationen andere in Gefahr gebracht werden könnten.

[...]

Dabei hat sich schon 2013 während des US-Verfahrens gegen Manning herausgestellt, dass nicht einmal dem Pentagon auch nur ein einziger Fall bekannt ist, in dem jemand durch die Wikileaks-Publikationen einen Schaden erlitten hätte. Ganz im Gegenteil hat Assange mit höchster Vorsicht und Sorgfalt gearbeitet und alles getan, um Menschenleben zu schützen.

Während der Anhörung hat dies der Bieler Informatikprofessor Christian Grothoff noch einmal bestätigt. "Mit dem nötigen Fachwissen lässt sich alles Schritt für Schritt nachvollziehen", erklärte er anschließend auch in einem Interview dem Schweizer Online-Magazin Republik. [16] Assange sei "verantwortungsvoll mit den Daten umgegangen".

Hingegen sei dafür, dass die Dokumente auf einmal ungeschwärzt im Netz zu zirkulieren anfingen, ein ehrgeiziger, aber schlampig arbeitender Journalist des Guardian verantwortlich gewesen: David Leigh, der dem Australier zuerst ein wichtiges Passwort abschwatzte und dann so leichtsinnig gewesen sei, es ohne jede weitere Rücksprache mit Assange einige Monate später in einem Buch zu veröffentlichen.

So unglaublich sich das anhört: Es deckt sich mit den Aussagen eines ehemaligen Investigativjournalisten des Spiegel, John Goetz, der eng mit Assange zusammengearbeitet hat.

"Die Sensibilität war eines der Themen, über die geständig gesprochen wurde", legt er dar. Das wirkliche Geschehen stimme einfach nicht überein mit der Erzählung, die seit zehn Jahren von den Vertretern der US-Regierung wiederholt werde.

In der sehenswerten ARD-Doku "Wikileaks - Die USA gegen Julian Assange" vom 7. September 2020 bekräftigt auch Holger Stark, der Korrespondent für den Spiegel in Washington war, dass der Vorwurf, der Australier habe für seine Veröffentlichungen die Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen, schlicht nicht stimme.
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IpsilonZ
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von IpsilonZ »

Dachte erst mein Podcatcher hatte mir die falsche Folge reingespielt, als Sebastian die Folge als neue Ausgabe vom Magazin eingeleitet hat... :D
Soulaire hat geschrieben: 25. Nov 2020, 20:44 Wo wurden denn jemals Spiele abgewertet, weil sie nicht-abbrechbare Dialoge hatten?
Ist doch genau der umgekehrte Fall. Spiele die keine verschiedenen Schwierigkeitsgrade, Minimaps oder Schnellspeicher anbieten werden knallhart abgewertet, auch wenn die Entwickler sich bewusst dagegen entscheiden.
Ist das denn wirklich der Fall, dass so etwas passiert? Ist mir nämlich zumindest in dieser Konsequenz noch nie aufgefallen. Vielleicht wird irgendwo mal gemäkelt, dass hier oder da mal ne Map geholfen hätte. Aber sonst hab ich nicht das Gefühl, dass das Dinge sind die groß negativ bewertet werden, wenn sie ins Gesamtwerk reinpassen.
Grumbledook
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Grumbledook »

Soulaire hat geschrieben: 25. Nov 2020, 21:01 Und wie kommt Jochen darauf dass Filme und Romane einen "Skip" haben? Die gesamte Film-und Literatur Kritik ist da anderer Meinung. Wer vorblättert oder vorspult hat das Buch nicht geleseen oder den Film nicht gesehen.Punkt.
Mal ganz davon abgesehen, dass man im Kino gar nicht skippen kann.
Der Literaturwissenschaftler Pierre Bayard hat mal ein ganzes Buch darüber geschrieben, wie auch in der Kritik und der Wissenschaft Bücher oft nur quer-, unvollständig oder zum Teil gar nicht gelesen werden. Ich würde jetzt auch nicht behaupten, dass Leute, die Tolkiens vorgeschobene Abhandlung über Hobbits und das Auenland überspringen, den Herrn der Ringe nicht gelesen haben. Überhaupt ist Tolkien so ein Autor, wo man ohne Verlust ganze Absätze überfliegen kann, wenn einem die ausschweifenden Landschaftsgemälde nichts geben. Oder die Lieder. Nur als Beispiel.

Bei Filmen gebe ich Dir recht. Bei 90-120 Minuten lohnt sich Vorspulen aber auch nicht unbedingt.
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echtschlecht165
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von echtschlecht165 »

ich spiele ja grade die Monkey Island Remake Collection.

Und das Remake von Teil 1 hatte nicht abbrechbare Dialoge. Wäre es nicht Monkey Island, ich hätte das Spiel nach 5min refundet.
Mindestens 15min habe ich versucht, Dialoge wegzuklicken. Vergeblich. Ich war richtig angefressen. Wer lässt sich sowas einfallen, und warum zum Geier soll das ein Armutszeugnis sein, dass man das nicht kann.
Ich behaupte das Gegenteil: Es ist ein Armutszeugnis, wenn es NICHT geht.

Wohlgemerkt: Ich kenne Monkey 1 von früher zur Genüge und teilweise auswendig (Classic Edition)

PS: Ich "skippe" bei Büchern gerne Traumsequenzen und Rückblenden. Ich mag diese meistens nicht als Stilmittel. Wenn ich merke, dass ich grade Träume lese, beginne ich schnell querzulesen.
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Heretic
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Heretic »

Dialoge und Zwischensequenzen müssen unbedingt abbrechbar sein. Besonders wenn man Passagen wiederholen muss wird's sonst extrem nervig. Und optionale Komfortfunktionen kann's gar nicht genug geben. Mit Betonung auf "optional". Kein Entwickler hat mir vorzuschreiben, wie ich sein Spiel zu spielen habe. :snooty:
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Soulaire
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Soulaire »

IpsilonZ hat geschrieben: 26. Nov 2020, 00:50 Dachte erst mein Podcatcher hatte mir die falsche Folge reingespielt, als Sebastian die Folge als neue Ausgabe vom Magazin eingeleitet hat... :D
Soulaire hat geschrieben: 25. Nov 2020, 20:44 Wo wurden denn jemals Spiele abgewertet, weil sie nicht-abbrechbare Dialoge hatten?
Ist doch genau der umgekehrte Fall. Spiele die keine verschiedenen Schwierigkeitsgrade, Minimaps oder Schnellspeicher anbieten werden knallhart abgewertet, auch wenn die Entwickler sich bewusst dagegen entscheiden.
Ist das denn wirklich der Fall, dass so etwas passiert? Ist mir nämlich zumindest in dieser Konsequenz noch nie aufgefallen. Vielleicht wird irgendwo mal gemäkelt, dass hier oder da mal ne Map geholfen hätte. Aber sonst hab ich nicht das Gefühl, dass das Dinge sind die groß negativ bewertet werden, wenn sie ins Gesamtwerk reinpassen.
Gerade bei Pro-und Contra Zusammenfassungen ist das fast immer drin, auch wenn das Spiel gut bewertet wird. Zum Beispiel beim Demons Souls Remake Test bei der Gamepro.
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lolaldanee
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von lolaldanee »

echtschlecht165 hat geschrieben: 26. Nov 2020, 10:13 ich spiele ja grade die Monkey Island Remake Collection.

Und das Remake von Teil 1 hatte nicht abbrechbare Dialoge. Wäre es nicht Monkey Island, ich hätte das Spiel nach 5min refundet.
Mindestens 15min habe ich versucht, Dialoge wegzuklicken. Vergeblich. Ich war richtig angefressen. Wer lässt sich sowas einfallen, und warum zum Geier soll das ein Armutszeugnis sein, dass man das nicht kann.
Ich behaupte das Gegenteil: Es ist ein Armutszeugnis, wenn es NICHT geht.

Wohlgemerkt: Ich kenne Monkey 1 von früher zur Genüge und teilweise auswendig (Classic Edition)

PS: Ich "skippe" bei Büchern gerne Traumsequenzen und Rückblenden. Ich mag diese meistens nicht als Stilmittel. Wenn ich merke, dass ich grade Träume lese, beginne ich schnell querzulesen.
Die Dialoge lassen sich glaube ich in Monkey Island mit "." Taste skippen, wie im Original auch ;)
Elb356
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Elb356 »

Heretic hat geschrieben: 26. Nov 2020, 13:00 Dialoge und Zwischensequenzen müssen unbedingt abbrechbar sein. Besonders wenn man Passagen wiederholen muss wird's sonst extrem nervig. Und optionale Komfortfunktionen kann's gar nicht genug geben. Mit Betonung auf "optional". Kein Entwickler hat mir vorzuschreiben, wie ich sein Spiel zu spielen habe. :snooty:
Das finde ich interessant. Man kann nämlich jedes Spiel innerhalb seiner vorgebenen Regeln schon so spielen wie man möchte. Was du meinst, ist das Spiel selbst zu verändern und damit hätten wir in Zukunft nur noch Baukästen, in denen alles ein-und abstellbar ist ohne eigenen Wiedererkennungswert. Kann man mögen, aber das für jedes Spiel zu verlangen halte ich dann doch für vermessen.
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lolaldanee
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von lolaldanee »

Netflix hat eine eingebaute Skip-Funktion für Serien Intros

Ich skippte frühre immer total viel in Animes, wenn ich die drölfzigste Kampf-Animation sehe, wird die übersprungen. Bei Sailor Moon muss ich mindestens ein fünftel der Bruttolaufzeit übersprungen haben.

Selbes bei Büchern, sobald eine Landschaftsbeschreibung kommt, springe ich automatisch drüber.

Wurden nicht immer bei Final Fantasy die nicht abbrechbaren Zauberantimationen hart kritisiert?
Elb356
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Elb356 »

lolaldanee hat geschrieben: 26. Nov 2020, 14:43 Netflix hat eine eingebaute Skip-Funktion für Serien Intros

Ich skippte frühre immer total viel in Animes, wenn ich die drölfzigste Kampf-Animation sehe, wird die übersprungen. Bei Sailor Moon muss ich mindestens ein fünftel der Bruttolaufzeit übersprungen haben.

Selbes bei Büchern, sobald eine Landschaftsbeschreibung kommt, springe ich automatisch drüber.

Wurden nicht immer bei Final Fantasy die nicht abbrechbaren Zauberantimationen hart kritisiert?
Und bald eine Funktion Serien und Filme in doppelter Geschwindigkeit ansehen zu können. Spannend zu sehen wohin das alles hinführt. Tippe das Nächste werden wie bei Spielen bestimmte optische Filter sein. :D
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Heretic
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Heretic »

lovecraftFTW hat geschrieben: 26. Nov 2020, 14:40 Das finde ich interessant. Man kann nämlich jedes Spiel innerhalb seiner vorgebenen Regeln schon so spielen wie man möchte. Was du meinst, ist das Spiel selbst zu verändern und damit hätten wir in Zukunft nur noch Baukästen, in denen alles ein-und abstellbar ist ohne eigenen Wiedererkennungswert. Kann man mögen, aber das für jedes Spiel zu verlangen halte ich dann doch für vermessen.
Das war bewusst so formuliert. Es gab hier mal eine ausufernde Debatte über den Sinn oder Unsinn von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bei den Spielen von From Software und allgemein Soulslikes. Die hatte ich im Hinterkopf... ;)
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DieTomate
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von DieTomate »

Mechaniken, die aus Bugs/Exploits entstanden sind: Rocket Jumping?
In Quake wurden sie zum ersten Mal bewusst eingesetzt. Heute gibt es Team Fortress 2.
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echtschlecht165
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von echtschlecht165 »

lolaldanee hat geschrieben: 26. Nov 2020, 14:39
echtschlecht165 hat geschrieben: 26. Nov 2020, 10:13 ich spiele ja grade die Monkey Island Remake Collection.

Und das Remake von Teil 1 hatte nicht abbrechbare Dialoge. Wäre es nicht Monkey Island, ich hätte das Spiel nach 5min refundet.
Mindestens 15min habe ich versucht, Dialoge wegzuklicken. Vergeblich. Ich war richtig angefressen. Wer lässt sich sowas einfallen, und warum zum Geier soll das ein Armutszeugnis sein, dass man das nicht kann.
Ich behaupte das Gegenteil: Es ist ein Armutszeugnis, wenn es NICHT geht.

Wohlgemerkt: Ich kenne Monkey 1 von früher zur Genüge und teilweise auswendig (Classic Edition)

PS: Ich "skippe" bei Büchern gerne Traumsequenzen und Rückblenden. Ich mag diese meistens nicht als Stilmittel. Wenn ich merke, dass ich grade Träume lese, beginne ich schnell querzulesen.
Die Dialoge lassen sich glaube ich in Monkey Island mit "." Taste skippen, wie im Original auch ;)
Nein in Teil 1 eben NICHT.
Man kann sie mit punkttaste skippen im Classic Mode, aber nicht im remastermode :ugly:
Genau das machte mich ja so fuchtig :"Das klappt so nicht" hatte ich dauernd im kopf

Im 2. Teil ging es dann. Warum auch immer
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lolaldanee
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von lolaldanee »

Interessant
Warum auch immer, in der Tat
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Wudan
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Wudan »

Ich würde auch nicht unbedingt sagen dass es etwas über die Qualität der Dialoge und Story aussagt wenn sie geskipped werden. Ich kenne Leute die skippen grundsätzlich die Dialoge weg, die können noch so gut sein, ganz egal, die wollen nur das reine Gameplay und haben gar nicht die Geduld sich einen Dialog länger als 20sec anzuschauen. Und das sind auch die Leute die sich dann grundsätzlich beschweren wenn die Option zum skippen nicht da ist und ggf. dem Game auf Steam nur deswegen ein schlechtes Review geben. Und allein deswegen werden viele Entwickler eine Skip-Option einbauen, auch wenn sie selber total überzeugt von ihrer Story sind. Das hat erstmal nichts mit "Eingeständnis das die Story eh scheisse ist" zu tun. Oder eben, wie auch gesagt wurde, für Leute die das Spiel das 2. oder 3. Mal schon spielen.

Mich persönlich triggert das ja total. Wenn Leute sofort hippelig werden wenn die Cutscene länger als paar Sekunden geht und hektisch anfangen Tasten zu drücken sobald Dialoge anfangen. Es gibt nicht viel was mich so triggert aber das macht mich geradezu aggressiv :D
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lolaldanee
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von lolaldanee »

Ich möchte an dieser Stelle Gunnar Lott bei einem Gespräch zu Bioshock Infinite zitieren:
Zuvor wurde erwähnt, dass Ken Levine sagt, die Spieler werden in ihrer Intelligenz regelmäßig unterschätzt.
(Nachdem Maxi Gräff sagte, dass sie Spec Ops the Line ohne Ton gespielt hat, und keine Ahnung hat um was es in dem Spiel eigentlich geht)
"Ich möchte, dass dieses Statement übersetzt und an Ken Levine geschickt wird. Dann wird er seinen Beruf aufgeben. Die Spieler sind nicht zu dumm, sie sind zu desinteressiert."

Das tifft es meiner Erfahrung nach so auf den Punkt.

@André Peschke Ich versuche mal dich zu triggern: Ich habe bei Sunless Sea nach ca. 3-5 Stunden keine Texte mehr gelesen, und alles nur noch weggeklickt, weil mir die Texte einfach zu uniteressant waren. True Story, that.
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Wudan
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Re: Mailbag: Abbrechbare Dialoge ein Armutszeugnis?

Beitrag von Wudan »

lolaldanee hat geschrieben: 26. Nov 2020, 17:09 Ich möchte an dieser Stelle Gunnar Lott bei einem Gespräch zu Bioshock Infinite zitieren:
Zuvor wurde erwähnt, dass Ken Levine sagt, die Spieler werden in ihrer Intelligenz regelmäßig unterschätzt.
(Nachdem Maxi Gräff sagte, dass sie Spec Ops the Line ohne Ton gespielt hat, und keine Ahnung hat um was es in dem Spiel eigentlich geht)
"Ich möchte, dass dieses Statement übersetzt und an Ken Levine geschickt wird. Dann wird er seinen Beruf aufgeben. Die Spieler sind nicht zu dumm, sie sind zu desinteressiert."
:shock: :shock: :shock:
Ich meine mich sogar dunkel an das Gespräch zu erinnern. Schockierend :D
Zumal Spec Ops glaub ich wirklich kein sonderlich gutes Spiel ist wenn man die Story ausklammert.
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