COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Heretic
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Heretic »

Hier im Main-Kinzig-Kreis sollten schon gestern die Schüler in die vorzeitigen Ferien geschickt werden, aber das wurde vom Land wegen "Nicht-Zuständigkeit" gecancelt. Ohne Worte. :doh:
BigBB
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von BigBB »

Ja, komme aus NRW. Wir müssen das dann auch kurz bestätigen, dass unser Kind halt nicht zur Schule kommt.
(naja, er freut sich natürlich wie ein Ast. ^^)
Dennis Diel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Dennis Diel »

Ich habe mal eben, während des Wartens im Auto, die ersten Seiten des Threads hier gelesen. Man. Das fühlt sich extrem surreal an. Hätte man damals, vor gerade einmal 9 Monaten, getippt, dass wir zwei Wochen vor Heiligabend, 30.000 Infizierte und 500 Tote pro Tag haben, weiß ich nicht, wie ich reagiert hätte. Heute ist das traurige Realität und Alltag. Ist das sick. Alles.
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LegendaryAndre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von LegendaryAndre »

Dennis Diel hat geschrieben: 12. Dez 2020, 14:02 Ich habe mal eben, während des Wartens im Auto, die ersten Seiten des Threads hier gelesen. Man. Das fühlt sich extrem surreal an. Hätte man damals, vor gerade einmal 9 Monaten, getippt, dass wir zwei Wochen vor Heiligabend, 30.000 Infizierte und 500 Tote pro Tag haben, weiß ich nicht, wie ich reagiert hätte. Heute ist das traurige Realität und Alltag. Ist das sick. Alles.
Was zuerst zu abstrakt und theoretisch war, ist mittlerweile leider auch im Alltag vieler Menschen angekommen. In meinem Bekanntenkreis gibt es schon einige Leute die sich mit Covid-19 infiziert haben. Glücklicherweise war der Verlauf bei den meisten von ihnen mild. Eine Freundin von mir hat aber auch Wochen danach noch nicht ihren Geruchssinn wiedererlangt.
Der Kreis wird immer kleiner. Gestern wurde auch meine Schwester positiv getestet und sie klingt leider gar nicht gut (kurzatmig). Auch psychisch hat es sie offensichtlich mitgenommen, denn sie hat geweint. Wir alle waren aber ultra-vorsichtig im Umgang mit anderen. Es kann trotzdem passieren, da nicht alle das Privileg haben Home Office machen zu dürfen (und selbst dann kann immer noch etwas passieren). Umso schlimmer finde ich es, dass immer noch unvorsichtige Menschen herumlaufen, die keinen Sinn darin erkennen, dass man daheimbleiben sollte, wenn man krank ist. Ich schreibe das zwar alles weitgehend angstfrei, aber doch etwas besorgt, denn es ist dennoch eine unangenehme Situation! Mehr als gut aufzupassen und selbst seinen Teil beizutragen kann man ohnehin nicht. Mir hilft dann auch ein bisschen Realitätsflucht (Videospiele, Serien), aber gelegentlich fühle ich dann trotzdem den Ernst der Lage, denn es könnten Menschen sterben die ich sehr mag. Vor allem wenn jemand erkrankt der sehr vorsichtig war, sieht man dann wieder dass es doch nicht ganz so ohne ist!
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Angesichts der aktuellen Presseberichterstattung für den Lockdown ab Mittwoch bin ich mir nicht sicher ob man die Politik beglückwünschen sollte endlich das richtige zu tun oder ob man sie so richtig dafür anzählen sollte dass ihr Zögern und hadern im November letztlich zu genau der Situation über Weihnachten geführt hat die man unbedingt verhindern wollte...
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Hab gerade die aktuelle Beschlussvorlage von heute morgen, kurz vor 8 Uhr, lesen können (Die Leute, die sowas die komplette Nacht durch formulieren dürfen, tun mir auch ein wenig leid). Am spannendsten finde ich dabei, dass der komplette Verkauf von Silvesterfeuerwerk darin verboten werden soll - und zusätzlich Versammlungsverbote durch die Kommunen über Silvester/Neujahr an vielbesuchten Plätzen angedacht werden. Bin ja mal sehr gespannt, ob das so auch durchgeht und umgesetzt wird.

Über Weihnachten zuvor die Option für die Länder, die Besuchseinschränkungen erheblich zu lockern. Das finde ich persönlich ja weiterhin eher mäh, aber nunja. Mich juckt Weihnachten halt auch nicht :whistle:

Ansonsten relativ altbekanntes. Es sind primär wieder größere Schließungen von nicht-essenziellen Geschäften drin, aber keine richtigen Ausgangsbeschränkungen für die Menschen an und für sich. Es wird aber betont, dass ab einer 7-Tage-Inzidenz von 200 pro 100k Einwohner_innen dringend gesonderte lokale Maßnahmen erwogen werden sollten. Wenn ich das richtig überblicke, dürfte das aktuell knapp über 50 Landkreise betreffen. :?

Für alle Lehrer_innen hier: Betreuung der SuS soll vom 16.12. - 10.01. möglichst von daheim erfolgen. Schulen würden grundsätzlich geschlossen oder jedenfalls die Präsenzpflicht aufgehoben. Notfallbetreuung und Distanzlernen; Sonderregelungen für Abschlussklassen. Alles recht vage gehalten bisher und über das akute Geschehen hinaus ist zumindest diesem Entwurf kein Konzept zu entnehmen. Tut mir leid :|

Edit: Sehe gerade, dass mein Entwurf scheinbar schon das Verhandlungsergebnis wiederzuspiegeln scheint, da gerade schon Pressekonferenz ist. Nunja, mal gucken, ob ich wenigstens nen echten Entwurf erhalten habe :ugly:
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

HerrReineke hat geschrieben: 13. Dez 2020, 10:56 Hab gerade die aktuelle Beschlussvorlage von heute morgen, kurz vor 8 Uhr, lesen können (Die Leute, die sowas die komplette Nacht durch formulieren dürfen, tun mir auch ein wenig leid).
Mir nicht mehr. Wir sind mittlerweile fast ein gesamtes Jahr mit Covid unterwegs und wenn es im Dezember immer noch so läuft, dass Kultusministerien neue Regelungen für Schulen ab Montag am Freitag nach Schulschluss veröffentlichen oder grundsätzlich jede Entscheidung auf den letzten Drücker in durchgemachten Nächten getroffen werden muss scheinen mir die Beteiligten da irgendwie drauf zu stehen... :ugly:
Zuletzt geändert von Rince81 am 13. Dez 2020, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Rince81 hat geschrieben: 13. Dez 2020, 11:19 Mir nicht mehr. Wir sind mittlerweile fast ein gesamtes Jahr mit Covid unterwegs und wenn es im Dezember immer noch so läuft, dass Kultusministerien neue Regelungen für Schulen ab Montag am Freitag nach Schulschluss veröffentlichen oder grundsätzlich jede Entscheidung auf den letzten Drücker in durchgemachten Nächsten getroffen werden muss scheinen mir die Beteiligten da irgendwie drauf zu stehen... :ugly:
Als ich das schrieb ging ich noch davon aus, dass es irgendelche Mitarbeiter_innen waren, die sich halt nicht aussuchen können, ob ihre Vorgesetzen (ergo: MinisterpräsidentInnen) was machen wollen oder nicht. Die tun mir auch weiterhin leid, wenn die deshalb von Samstag auf Sonntag durchackern dürfen. Wer selbst entscheidet "nichts" zu tun und daher später eine Nachtschicht einlegen muss - da hält sich mein Mitleid aber auch in Grenzen :ugly:
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Auf die Bevölkerung gerechnet haben wir bei den Todeszahlen die USA im Frühjahr überholt und wir sind kurz davor die aktuellen Zahlen in den USA zu übertreffen.
Germany now has more daily deaths per capita than the US during the spring peak and will probably surpass our current levels soon.
https://t.co/GeZYDNOnlc

Und wir haben uns längst an diese Zahlen gewöhnt. Erschreckend, oder?
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Heute war im Kölner Stadtanzeiger eine Analyse zu den Corona-Toten in der Stadt. Insgesamt gab es 307 Tote in Köln, darunter ein Mensch unter 40 Jahren. Das Durchschnittsalter der verstorbenen Covid-19-Patienten liegt bei etwa 79 Jahren. Im Vergleich dazu liegt der aktuelle bundesweite Schnitt laut RKI bei 83 Jahren ein wenig höher. 58 Prozent der verstorbenen Corona-Infizierten waren männlich. Nur 18 Kölnerinnen und Kölnern, die an oder mit dem Coronavirus verstorben sind, hatten keine bekannten Vorerkrankungen – das sind sechs Prozent.

Es gibt allerdings eine neue Mutation in Südafrika, die das Virus gefährlicher für junge Menschen machen könnte:
New more worrisome South Africa strain: the new 501.V2 variant has troubling details:

—seems to spread faster

—higher viral load

—possibly more severe among young adults

—2 of 3 mutations in 501.V2 **reduce virus sensitivity to some antibodies**
https://www.twitter.com/DrEricDing/stat ... 8643317761
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Die aktuellen Beschränkungen bleiben für mindestens weitere drei Wochen bestehen und werden teilweise verschärft:
Die Kontaktbeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie werden wegen der weiter hohen Infektionszahlen verschärft. Künftig sind private Zusammenkünfte nur noch im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet. Darauf haben sich Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstagnachmittag verständigt, wie Kanzlerin Angela Merkel nach den Gesprächen bekannt gab.

Ziel bleibe, die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 zu drücken. Dann sei die Nachverfolgung der Infektionsketten wieder möglich. Dies gewinne nochmals an Bedeutung wegen des in Großbritannien aufgetretenen mutierten Virus, sagt Merkel. »Hier müssen wir besonders vorsichtig sein.« Es gebe eine »neue und besondere Lage«.

Die weiteren Beschlüsse im Überblick:

Der Shutdown endet nicht am 10. Januar, sondern wird bis Ende des Monats verlängert. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, Kontakte »auf das absolut notwendige Minimum« zu beschränken. Das gilt auch für die weitgehende Schließung von Schulen und Kitas.

Der Bewegungsradius für Bürgerinnen und Bürger in Hotspots mit Inzidenzen über 200 soll wie berichtet auf 15 Kilometer um den Wohnort beschränkt werden. Ausnahmen brauchen einen triftigen Grund, etwa Arztbesuche oder Arbeitswege – tagestouristische Ausflüge zählen nicht dazu.

Betriebskantinen werden soweit möglich geschlossen, Speisen dürfen nur mitgegeben, nicht aber vor Ort verzehrt werden.

Die Kanzlerin und die Länderchefs erneuerten ihren Appell, Arbeit aus dem Homeoffice zu ermöglichen.

Der Bund gewährt pro Elternteil zehn zusätzliche Tage Kinderkrankengeld, für Alleinerziehende 20 Tage. Das soll auch dann gelten, wenn Kinder wegen pandemiebedingter Kita- oder Schulschließungen zu Hause betreut werden müssen.

In Alten- und Pflegeheimen soll bis zum Abschluss der Impfungen verstärkt getestet werden. Dabei sollen die Einrichtungen von Bund und Ländern unterstützt werden, um Freiwillige für die Durchführung der Tests zu gewinnen.

Bis Mitte Februar sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen ein Impfangebot erhalten. Ebenfalls im Februar soll in Marburg ein zusätzliches Werk die Produktion des Biontech-Impfstoffes aufnehmen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 750248d0f8
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Der Bewegungsradius für Bürgerinnen und Bürger in Hotspots mit Inzidenzen über 200 soll wie berichtet auf 15 Kilometer um den Wohnort beschränkt werden. Ausnahmen brauchen einen triftigen Grund, etwa Arztbesuche oder Arbeitswege – tagestouristische Ausflüge zählen nicht dazu.
Der Städter kann sich in seiner Stadt damit meist noch "frei" bewegen, das Landei kommt damit teils nicht einmal in die nächste Kleinstadt... Die Regelung ist so in der Form reiner Aktionismus und weder vernünftig zu kontrollieren oder nachzuvollziehen - ähnlich wie die Regelungen über Weihnachten. Darf ich (Inzidenz 40) jemanden in einem anderen Landkreis (Inzidenz 60) besuchen wenn ich dabei durch einen Landkreis mit Inzidenz 201 fahren muss?

Ansonsten wie üblich zu wenig und zu spät - Merkel wollte diese Regelung schon bei einer Inzidenz von 100 (und damit aktuell für einen Großteil des Landes) - war mit den Landesfürsten nicht zu machen. Wenn sich das Muster von 2020 auch 2021 wiederholt kommt das dann in 2-3 Wochen weil es auch jetzt nicht reicht um die Zahlen zu senken - nur eben mit vielen Toten mehr. An einen "echten" Lockdown und andere einschneidende Maßnahmen trauen wir uns nach wie vor nicht ran - sie werden nicht mal diskutiert. Die nächsten Monate werden heftig.
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Cthalin
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Cthalin »

Rince81 hat geschrieben: 5. Jan 2021, 22:40
Der Bewegungsradius für Bürgerinnen und Bürger in Hotspots mit Inzidenzen über 200 soll wie berichtet auf 15 Kilometer um den Wohnort beschränkt werden. Ausnahmen brauchen einen triftigen Grund, etwa Arztbesuche oder Arbeitswege – tagestouristische Ausflüge zählen nicht dazu.
Der Städter kann sich in seiner Stadt damit meist noch "frei" bewegen, das Landei kommt damit teils nicht einmal in die nächste Kleinstadt... Die Regelung ist so in der Form reiner Aktionismus und weder vernünftig zu kontrollieren oder nachzuvollziehen - ähnlich wie die Regelungen über Weihnachten. Darf ich (Inzidenz 40) jemanden in einem anderen Landkreis (Inzidenz 60) besuchen wenn ich dabei durch einen Landkreis mit Inzidenz 201 fahren muss?

Ansonsten wie üblich zu wenig und zu spät - Merkel wollte diese Regelung schon bei einer Inzidenz von 100 (und damit aktuell für einen Großteil des Landes) - war mit den Landesfürsten nicht zu machen. Wenn sich das Muster von 2020 auch 2021 wiederholt kommt das dann in 2-3 Wochen weil es auch jetzt nicht reicht um die Zahlen zu senken - nur eben mit vielen Toten mehr. An einen "echten" Lockdown und andere einschneidende Maßnahmen trauen wir uns nach wie vor nicht ran - sie werden nicht mal diskutiert. Die nächsten Monate werden heftig.
Wir sind hier Städter in Hamburg. Mit 15km kommen wir nicht einmal zu zweit in die Wälder des Umlands zum Spazieren. Sondern lediglich in die überfüllte Stadt. Und wo ist rein rechnerisch eher mit einem Inzidenzwert >200 zu rechnen? Ich hätte jetzt auf die Stadtzentren getippt. Und das wo wir uns persönlich beispielsweise jetzt bereits seit März letzten Jahres mit niemandem mehr persönlich treffen und eigtl nur zuhause unsere Zeit zubringen und vorsichtig sind beim notwendigen Einkauf usw.
Wie las ich neulich so schön, ah hier:
"Ich glaube, die Politik unterschätzt die Vollheit der Schnauze bei den Leuten, die weder Corona verharmlosen noch gegen wirksame Schutzmaßnahmen sind.

Wenn dann auch noch die Covid-#Impfung zum Berliner Flughafen der Pandemie wird, flippen die aus. Und zwar zu Recht."
(https://twitter.com/saschalobo/status/1 ... 3038357504)
Genau das. Was hier wieder weltweit für eine Unfähigkeit gezeigt wird und man zwischen Nichtstun und blindem Aktionismus hin und her flimmert, während man versucht die Prio numero uno namens Wirtschaft zu schützen, geht auf keine Kuhhaut. Zeitgleich finden Schwurbler-Demos statt, denen die Polizei noch freundlich zuwinkt während sie kuschelnd ohne Masken durch die Straßen marodieren - für die Gegendemos haben sie immerhin gleich die Wasserwerfer ausgepackt. :doh:

Statt sinnvoller Pandemiebekämpfung gibt's im Westen dann hingegen nur Steuermillionen an Beraterfirmen (https://blog.fefe.de/?ts=a10a92c3), riesige Milliardengeschenke an so Kleinstunternehmen wie die Lufthansa oder Autobranche, Studien die belegen dass Schulen Infektionsherde sind (ach wirklich...) werden vom Schulsenator hier in Hamburg wochenlang zurückgehalten und müssen erst durch das Informationsfreiheitsgesetz herausgeklagt werden...
Und wenn am Ende alles - wie von jedem denkenden Menschen erwartet - nichts bringt, werden entweder Schuldige woanders gesucht oder die Schuld gleich vergesellschaftet (glaube der sächsische MP meinte "Wir haben es alle gemeinsam nicht kommen sehen" :doh: ). Immerhin ist es noch nicht so schlimm wie in anderen Ländern: https://blog.fefe.de/?ts=a10a7775. :(

Mit der Pandemie käme ich klar. Mit der Krankheit und den Risiken käme ich klar. Aber das ganze kaputte System nervt mich nur noch an... :cry: Sorry for the rant...
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Cthalin hat geschrieben: 5. Jan 2021, 23:42 Wir sind hier Städter in Hamburg. Mit 15km kommen wir nicht einmal zu zweit in die Wälder des Umlands zum Spazieren. Sondern lediglich in die überfüllte Stadt.
Knallhart ausgedrückt - sollt ihr ja auch nicht. Die Bilder aus dem Harz oder aus Winterberg in den letzten Tagen dürften ganz entscheidend zu dieser Regelung beigetragen haben. Die Leute wollten auch nur mal in die Umgebung...
Und wo ist rein rechnerisch eher mit einem Inzidenzwert >200 zu rechnen? Ich hätte jetzt auf die Stadtzentren getippt.
Warum rein rechnerisch? Wir haben die echten Zahlen ja und nö, es sind nicht die Stadtzentren. Führend in Deutschland sind gerade der Kreis Altenburger Land, Nordsachsen, Meißen, Bautzen, Osterzgebirge - Sächsische Schweiz, Erzgebirgskreis, Coburg usw. jeweils mit Inzidenzen im 300+ bzw. 400+ Bereich. Keine Spur von München, Berlin oder Hamburg - da ist die jeweils deutlich unter 200...
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Cthalin
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Cthalin »

Mit "rechnerisch" meinte ich: hohe Bevölkerungsdichte -> mehr potentielle Kontakte -> höheres exponentielles Wachstum. Aber du hast schon Recht, die Spitzenzahlen liegen woanders, warum auch immer.
Mit Blick auf die Bilder des letzten Wochenendes verstehe ich die Regelung auch, klar. Es ist eben wie immer, diejenigen die sich an die Regeln halten bekommen halt immer einen neuen Deckel oben drauf, während der Schwurbelklaus von nebenan fröhlich sein Leben weiterlebt.

Leider kommt da noch hinzu, dass nicht einmal die Zahlen bei uns verlässlich oder aussagekräftig sind. Hamburg fährt seit kurz vor der Weihnachtszeit eine tolle neue Niedrigteststrategie. Ohne Symptome wird niemand mehr getestet, nicht einmal mit Kontaktgrad 1 zu einem nachweislich Infizierten. Das große Testzentrum am Hauptbahnhof wurde jetzt wieder geschlossen, weil zu wenig Hamburger vorbeikamen. Warum? Weil das Amt niemanden mehr zum Test schickt. Privat bezahlen und hingehen ging dort ebenfalls nicht.
Schulen wurden mit aller Macht des Augen-Zu-Haltens offen gehalten, weil sie "sichere Orte" seien. Infizierte Kinder dürfen dann mal zuhause in Quarantäne bleiben, aber die Banknachbarn werden nicht einmal getestet, weil sie ja "nur" 2 Stunden daneben saßen. Bei solch tollen Testabläufen vertraue ich doch keiner offiziellen Zahl zu Inzidenzen mehr.

Weiterhin gilt der Bewegungsradius von 15 Kilometern selbstverständlich nicht für den Weg zu Arbeit, denn bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin kann man sich nicht anstecken, das haben die Bund-Länder-Krisenmanager*innen in einer harten Verhandlungsrunde mit dem Virus ausgemacht. :ugly:
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DickHorner
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Cthalin hat geschrieben: 5. Jan 2021, 23:42 Wir sind hier Städter in Hamburg. Mit 15km kommen wir nicht einmal zu zweit in die Wälder des Umlands zum Spazieren. Sondern lediglich in die überfüllte Stadt. Und wo ist rein rechnerisch eher mit einem Inzidenzwert >200 zu rechnen? Ich hätte jetzt auf die Stadtzentren getippt. Und das wo wir uns persönlich beispielsweise jetzt bereits seit März letzten Jahres mit niemandem mehr persönlich treffen und eigtl nur zuhause unsere Zeit zubringen und vorsichtig sind beim notwendigen Einkauf usw.
Hier in Berlin ist es so, dass Berlin als Wohnort zählt. Also nicht die tatsächliche Wohnadresse, sondern die ganze Stadt. Ist also eher Stadtgrenze +15 km. Könnte mir vorstellen, dass es anderswo ähnlich gehandhabt wird. Aber selbst wenn nicht - in einem Kreis mit 30 km Durchmesser wird sich wohl irgendwo ein signifikanter Park befinden.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Cthalin »

DickHorner hat geschrieben: 6. Jan 2021, 10:29
Hier in Berlin ist es so, dass Berlin als Wohnort zählt. Also nicht die tatsächliche Wohnadresse, sondern die ganze Stadt. Ist also eher Stadtgrenze +15 km. Könnte mir vorstellen, dass es anderswo ähnlich gehandhabt wird. Aber selbst wenn nicht - in einem Kreis mit 30 km Durchmesser wird sich wohl irgendwo ein signifikanter Park befinden.
Das wäre auch eine angenehme Regelung, muss ich mal schauen.
Einen Park gibt es hier, ja. Ist nach der Arbeit oder am Wochenende ungefähr so voll wie der nächste Supermarkt. Im Gegensatz zu den Menschen mit Masken im Supermarkt kommen dir aber ständig schnaufende Jogger entgegen, die von Abständen auch nicht soviel halten. Und die Aerosolausschüttung beim keuchenden Laufen ist nun auch nicht so gering.
So oder so gehst du entweder gar nicht mehr raus oder erhöhst bewusst dein Risiko, wie es seit März schon ist. Durch nicht nachvollziehbare oder sinnvolle Maßnahmen wird das Vertrauen immer weiter erschüttert und umso öfter vernimmt man von irgendwo "Ja gut, ich halt mich ja dran, aber diese eine Ausnahme hier gönn ich mir mal". Gerade zur Weihnachtszeit ja viel gesehen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Cthalin hat geschrieben: 6. Jan 2021, 12:14 Das wäre auch eine angenehme Regelung, muss ich mal schauen.
Einen Park gibt es hier, ja. Ist nach der Arbeit oder am Wochenende ungefähr so voll wie der nächste Supermarkt. Im Gegensatz zu den Menschen mit Masken im Supermarkt kommen dir aber ständig schnaufende Jogger entgegen, die von Abständen auch nicht soviel halten. Und die Aerosolausschüttung beim keuchenden Laufen ist nun auch nicht so gering.
So oder so gehst du entweder gar nicht mehr raus oder erhöhst bewusst dein Risiko, wie es seit März schon ist. Durch nicht nachvollziehbare oder sinnvolle Maßnahmen wird das Vertrauen immer weiter erschüttert und umso öfter vernimmt man von irgendwo "Ja gut, ich halt mich ja dran, aber diese eine Ausnahme hier gönn ich mir mal". Gerade zur Weihnachtszeit ja viel gesehen.
Komm schon, 15 km Radius. Selbst wenn Du im Vier Jahreszeiten residierst, gibt's da nicht nur einen Park.

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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Es wurde wieder versäumt, die neben der Schule andere Klasse zwangsweisen, vielfältigen sozialen Zusammenkommens mal von oben zu regulieren: das Büro und die dortigen Arbeitgeber mit ihrem Präsenzzwang. Gz
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Cthalin
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Cthalin »

@DickHorner: Ich wollte mich hier keineswegs nur gegen die 15km Regel auslassen, sollen sie machen. Wie ich schon schrieb, gehen mir nicht Covid oder die Pandemie an die Nerven, sondern eher das Herumgestümper seit einem Jahr. Und das zerrt eben irgendwann an der Substanz. Ich versuche mich aktiv weniger mit den Nachrichten dazu auseinanderzusetzen, einfach weil es mir an die Psyche geht inzwischen. :(

@Bluttrinker aber es wurde doch mal wieder appelliert!! ;) Also für eine Möglichkeit Homeoffice einzurichten wo möglich. Offizielle staatliche Schließungen von Großraumbüros oder sinnvolle Maßnahmen für die überfüllten Öffentlichen erwarte ich nicht.
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