Wen es interessiert: Das Digital Foundry Video zur Optimierung der Grafikoptionen auf dem PC ist draußen:
https://www.youtube.com/watch?v=pC25ambD8vs
Die Ursache für meine Performanceprobleme wird dort auch geklärt: In CPU limitierten Szenen bringen Ryzen CPUs 30% weniger Leistung als eine vergleichbare Intel CPU. F*ck. Immerhin kann ich darauf hoffen, dass ein Patch diese Performance-Einbrüche ausbügelt.
(EDIT: In den Kommentaren habe ich nun
diesen Tipp entdeckt. Hurra! In sehr dicht bevölkerten Gebieten geht meine Performance zwar immer noch etwas runter, aber der Hack hat doch sehr geholfen.)
Mittlerweile habe ich auch den ersten größeren Auftrag hinter mir, und muss sagen, dass ich vom Shooter-/ und Schleich-Gameplay noch nicht überzeugt bin:
Ich spiele auf Hard, dem Schwierigkeitsgrad, zu dem man ja zu Spielbeginn durch eine besondere Hervorhebung verleitet wird. Die Gegner erscheinen mir dabei als ziemliche Bullet-Sponges. D.h. man erwischt sie evtl. zuerst ungeschützt, aber sie können sich meistens mit genug Lebensenergie in Deckung bringen. Normalerweise würde ich jetzt Deckungs-Shooter Gameplay erwarten; Also selbst in Deckung bleiben, und die Gegner rauspicken, die zum Schuss anlegen oder die Deckung wechseln, etc.
Das verhindern aber diese Hack-Uploads, die einem auch in Deckung Lebensenergie abziehen. Ich habe noch nicht verstanden, wie ich mich dagegen wehren soll. Intuitiv habe ich angenommen, dass ich dazu die Line-of-Sight unterbrechen, also aus dem Sichtfeld von Gegnern und Kameras raus muss. Aber entweder übersehe ich lauter Kameras, oder es reicht, wenn man zum Beginn des Uploads im Sichtfeld des Gegners ist.
Dies Hacks haben mich dann dazu veranlasst, mich aus der Deckung zu wagen und auf die Gegner zuzustürmen, um sie möglichst schnell zu erledigen. Daraus entwickelt sich dann aber eher ein wildes Geballer, das sich nicht besonders clever anfühlt.
Beim Schleichen wurde ich oft relativ schnell entdeckt, da musste ich x-mal Speichern und Laden um voranzukommen. Ich könnte mir vorstellen, dass man durch Übung und besseren Einsatz der Hacking-Skills besser vorankommt, aber mir erscheint das doch schon recht fordernd. Besonders nervig: Kameras schlagen sofort Alarm, sobald man in ihrem Sichtfeld ist - bei Gegnern hat man dagegen ein paar Sekunden Zeit in wieder in Deckung zu gehen. Die Sichtkegel von Kameras werden auf der Minimap angezeigt, sobald man die Kamera einmal auf dem Bildschirm hatte. Nur leider resettet sich das wenn man einen Spielstand speichert und neu lädt. Dann kann es passieren, dass man sich hinter einer Kiste vor einer Kamera versteckt, speichert, neu lädt, und dann sofort der Alarm losgeht, sobald man sich aus der Deckung bewegt, ohne dass man sehen kann, ob die Kamera gerade auf einen gerichtet ist...
Die Story beginnt für mich zwar gerade erst, spricht mich aber durchaus an mit Charakteren, zu denen ich mehr wissen möchte, konspirativen Treffen in Nachtclubs, Intrigen in der Welt der Mega-Konzerne und Aufträgen in alten Fabrikhallen.
Für mich ist es auch das erste Spiel mir Raytracing, und Beleuchtung und Spiegelungen geben manchen Schauplätzen wirklich einen tollen WoW-Effekt.
Vinter hat geschrieben: ↑12. Dez 2020, 12:42
Nochmals: Es geht nicht darum, spielerisch ein Sci-Fi GTA zu erwarten. Im Gegenteil, Deus Ex ist mir da als Vorlage deutlich lieber. Es geht einzig um die Fragestellung, ob Night City eine glaubwürdige Großstadt und Spielwelt simuliert, im großen und wie im kleinen, wie es
zum Beispiel GTA oder RDR tut. Man könnte da sicherlich auch andere Beispiele finden, Rockstar ist da nur die offensichtliche Speerspitze.
Und da muss man leider feststellen: Nein, tut es (aktuell) noch nicht. Und damit dann verbunden die Fragestellungen: Wofür gibt es diese offene Welt dann? Wäre eine lineare Erzählung wie bei Last of Us 2 dann nicht das sinnvollere Format?
Also ich hatte auch mal erwartet, dass CDPR einen Versuch unternimmt, dynamisches Gameplay in Cyberpunkt einzubauen: Also irgendetwas im Sinne des Nemesis-Systems der Mordor-Spiele, die Kloster-Plünderungen von AC:Valhalla, dem Anführer-System aus AC:Odyssey, den Riddler-Aufgaben in den Arkham-Spielen oder den zufallsgenerierten Missionen in Skyrim. Also sinnvolles(?) Gameplay abseits der Haupt- und Nebenquests. Das erschien mir folgerichtig weil, gerade die fehlenden Open World Aufgaben einer der bedeutenderen Kritikpunkte an The Witcher 3 war. Ich glaube außerdem, dass es für dynamische Open World Inhalte noch viel Potenzial für Innovationen gibt. Denn bislang sind doch eher evtl. lobenswerte Versuche dabei herausgekommen, die aber mMn immer aufgesetzt (Gwent) oder wie zweitrangige, schlechtere Spielinhalte gewirkt haben.
Aber von solchen Spielinhalten war im Vorfeld nie die Rede. CDPR ist offensichtlich nicht in diese Richtung gegangen und setzt dagegen auf die Quests, von denen dem Spieler ja auch beim Durchforschen der Welt immer wieder welche vorgesetzt werden. Das finde ich zwar etwas schade, aber legitim.
Bislang wird hier ja aber auch weniger von Open World Gameplay gesprochen, sondern eher von der Glaubwürdigkeit der Welt. Also ob wirklich ein Krankenwagen kommt, wenn Zivilisten verletzt auf der Straße liegen. Oder ob die Pferdehoden schrumpfen, wenn man sich in kaltes Wetter begibt. Diese Art von Weltensimulation finde ich faszinierend, aber für das Spielerlebnis nicht sonderlich relevant. Cyberpunkt verliert in meinen Augen durch seine oberflächliche Weltensimulation nicht sonderlich viel.