Aber ist das nicht genau was dieser Award in dem Fall macht?
Wie auch Soulaire schön ausführt.
Naja Folgen hat das durchaus, siehe House of Cards. Würden an Polanski ähnliche Maßstäbe angelegt werden, wäre er ebenfalls ruiniert. Wie das mit Regisseuren ist, gute Frage. Meist kam es aber ja auch erst hinterher raus, siehe Weinstein. Der kam ja nicht mehr an neue Aufträge. Das wäre dann ebenso OK.Inkognito hat geschrieben: ↑27. Dez 2020, 22:552 sehr gute Punkte hast du da gemacht.
Mir ist keinerlei Kunst bekamnt, die explizit - in westlichen Ländern - wegen gesellschaftlich nicht akzepzierter Fehlverhalten - unabhängig ob diese beim Erstellen des Kunstwerks auftrat - vom Diskurs ausgeschlossen wird.
Implizit passiert dies heutzutage öfters, explizit nicht.
Oder übersehe ich etwas?
Schwierig zu argumentieren, CDPR würde keine Kunst machen. Hatten wir schon ganze Folgen zu. Da würden wir uns endlos im Kreis drehen.
Also, ich spiel mal weiter Teufels Advokat, gebe aber nochmal zu Protokoll, dass ich nicht FÜR einen Award für Polanski et al bin. Ich finde das alles nur nicht so eindeutig. Hier auch.
Das stimmt natürlich, siehe beispielsweise Goethe und Wagner.philoponus hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 09:11 Kulturhistorischer Fakt ist leider, dass sehr viele der größten Künstler - pardon my French - formidable Arschlöcher waren.
Naja. Der Venus von Milo fehlt ein Arm. Gilt trotzdem als bedeutendes Kunstwerk.Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 10:58 Niemand würde ein Bild auszeichnen, dass im Grunde absoluter Schrott ist, weil ein Pinselstrich ordentlich gesetzt wurde.
Was macht man, wenn Spiele als lebendige Werke sich verändern?Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 10:58 Meine Kritik bezog sich ja insbesondere auch auf die geschädigten Spieler und den technischen Zustand. Wenn man Kunst als gesamtes Auszeichnen will, gerne. Aber dann bitte auch ernsthaft. Niemand würde ein Bild auszeichnen, dass im Grunde absoluter Schrott ist, weil ein Pinselstrich ordentlich gesetzt wurde.
Ich vermute nächstes Jahr wird die Technik durch Patches auch näher an dem sein, was versprochen wurde.Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 11:33 Dann lassen wir uns mal überraschen, wie die anderen Awards so ausfallen und wie viel Erwähnung der Umgang so findet. Meine Glaskugel sagt mir, nächstes Jahr hat man Werbewirksam einfach vergessen was passiert ist Aber ich lasse mich überraschen.
Sie hat sich dafür eingesetzt, dass das Verfahren gegen Polanski eingestellt wird. Laut eigener Aussage leidet sie am meisten darunter, dass die Sache immer wieder hochkommt und keinen Abschluss findet. Sie sagt sogar, sie habe ihm längst verziehen. Ich weiß natürlich nicht, ob das der Wahrheit entspricht, aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sie sich endlich ein Ende des Medienrummels um ihre Person wünscht.Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑27. Dez 2020, 22:49 Ist es wirklich wichtiger Menschen zu prämieren, als Rücksicht auf die Opfer zu nehmen? Wie muss sich die Frau fühlen die mitansehen muss, dass Polanski Preise entgegen nimmt?
Die Analogie wäre allerdings eher: Kann man sagen, dass der Kartoffelsalat lecker ist, ohne die Diskussion bzgl. des Freizeitverhaltens von Dieter aufzumachen? Ich denke, das kann man. Man könnte den Kartoffelsalat auch in einem Kartoffelsalat-Ranking unterbringen und ihn aufgrund seiner Qualität somit lobend erwähnen. Ob man den Kartoffelsalat - und damit ja notwendigerweise ja auch einen Urheber - allerdings mit einem Award auszeichnen sollte, ... nun. Weiß ich nicht. Denn spätestens wenn man ein Werk mit einem Preis auszeichnet, dann zeichnet man ja nicht das Werk an sich aus. Das Werk hat sich ja schließlich nicht aus sich selbst heraus erschaffen, sondern die Auszeichnung geht im Prinzip an jene, die's eben erschaffen haben. Und bei Awards, Preisen, usw. würde ich das persönlich durchaus einbeziehen.
Was ja nur deshalb der Fall ist, weil er immernoch frei rumläuft und prämiert wird. Wäre er ähnlich verurteilt worden wie Spacey, gäbe es keine Debatte mehr. Dann wäre er schon seit 40 Jahren kein Mensch mehr, der irgendwo erwähnt wird.Heretic hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 11:49Sie hat sich dafür eingesetzt, dass das Verfahren gegen Polanski eingestellt wird. Laut eigener Aussage leidet sie am meisten darunter, dass die Sache immer wieder hochkommt und keinen Abschluss findet. Sie sagt sogar, sie habe ihm längst verziehen. Ich weiß natürlich nicht, ob das der Wahrheit entspricht, aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sie sich endlich ein Ende des Medienrummels um ihre Person wünscht.Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑27. Dez 2020, 22:49 Ist es wirklich wichtiger Menschen zu prämieren, als Rücksicht auf die Opfer zu nehmen? Wie muss sich die Frau fühlen die mitansehen muss, dass Polanski Preise entgegen nimmt?
Genau an der Stelle bin ich der Meinung das man dies nicht unabhängig als Kunstwerk betrachten kann. Meine Begründung ist hier, dass ich dem Künstler hier keinen "moralischen" Blankoscheck ausstellen will.BuIIetRide hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 12:01 [...]. Aber solange das Werk nicht die Geisteshaltung, welche zu den abzulehnenden Taten seitens des Künstlers geführt hat, widergespiegelt oder sogar verherrlicht, kann es doch unabhängig betrachtet werden.
Nein, aber eine deutliche Abwertung gehört schon dazu. Die Möglichkeit bestes Spiel o.ä. darf es IMHO nicht mehr geben. Dazu gehört meiner Meinung nach auch, wie man mit dem Kunden umgegangen ist. Und ja natürlich ist CP2077 nicht mit Polanski zu vergleichen, deswegen würde ich es in Zukunft auch nicht ausschließen, aber den gesamten Lebenszyklus auch nicht plötzlich vergessen und den Unternehmen Recht geben, dass man es ja mit den Konsumenten machen kann.limericks hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 11:49Was macht man, wenn Spiele als lebendige Werke sich verändern?Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 10:58 Meine Kritik bezog sich ja insbesondere auch auf die geschädigten Spieler und den technischen Zustand. Wenn man Kunst als gesamtes Auszeichnen will, gerne. Aber dann bitte auch ernsthaft. Niemand würde ein Bild auszeichnen, dass im Grunde absoluter Schrott ist, weil ein Pinselstrich ordentlich gesetzt wurde.Ich vermute nächstes Jahr wird die Technik durch Patches auch näher an dem sein, was versprochen wurde.Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 11:33 Dann lassen wir uns mal überraschen, wie die anderen Awards so ausfallen und wie viel Erwähnung der Umgang so findet. Meine Glaskugel sagt mir, nächstes Jahr hat man Werbewirksam einfach vergessen was passiert ist Aber ich lasse mich überraschen.
Darf das Spiel dann nächstes Jahr in Technik - Toplisten auftauchen oder entsprechende Awards bekommen, oder hat man das Recht verwirkt weil das Spiel zum Releasezeitpunkt auf manchen Plattformen Schrott war?
Aus meiner Sicht eine sehr harte, krasse Trennung zwischen Werken und ob diese tatsächlich als Kunst gelten oder nicht. Unter der Prämisse finde ich das Argument verständlicher. Teile ich zwar nicht, aber die Diskussion darüber ist eh eine oft geführte.
Aber auch ohne Verurteilung ist die Sache doch bewiesen und allgemein bekannt. Warum erging es Polanski dann nicht auch wie einem Kevin Spacey? Man weiß es nicht. Aber gut, das ist der Cyberpunk-Thread und damit nicht der richtige Ort für diese Diskussion.Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 12:15 Was ja nur deshalb der Fall ist, weil er immernoch frei rumläuft und prämiert wird. Wäre er ähnlich verurteilt worden wie Spacey, gäbe es keine Debatte mehr. Dann wäre er schon seit 40 Jahren kein Mensch mehr, der irgendwo erwähnt wird.
Ich betrachte ein Kunstwerk unabhängig von negativen Faktoren bei der Entstehung und nicht-genehmer Ansichten und Taten des Künstlers.Andre Peschke hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 10:01Also, ich spiel mal weiter Teufels Advokat, gebe aber nochmal zu Protokoll, dass ich nicht FÜR einen Award für Polanski et al bin. Ich finde das alles nur nicht so eindeutig. Hier auch.
....
Sobald die externen Faktoren hinzukommen, wird es schnell schwierig eine klare Linie zu ziehen. Und am Ende muss gegen Crunch eher auf regulativer Seite und in Form von Organisation der Arbeiterschaft etc vorgegangen werden.
Andre
Ja, du hast sicherlich recht, dass diese Trennung bei meiner Sicht sehr hart ist.limericks hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 12:57Aus meiner Sicht eine sehr harte, krasse Trennung zwischen Werken und ob diese tatsächlich als Kunst gelten oder nicht. Unter der Prämisse finde ich das Argument verständlicher. Teile ich zwar nicht, aber die Diskussion darüber ist eh eine oft geführte.