Runde #299: Cyberpunk 2077

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Wolpertinger
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Wolpertinger »

Ich glaube dass Jochen was die Haftung bei einem Sachmangel nach einem Kauf angeht auf dem falschen Dampfer ist.

Mein wissen darüber speist sich auch nur aus zwei Semestern Rechtskunde die hauptsächlich daraus bestanden haben dem Richter der die gehalten hat solange blöde Fragen zu stellen bis er keine Antwort mehr wusste ( hat nicht funktioniert), aber soweit ich es noch zusammenbekomme verhält es sich mit dem Sachmangel so:


Ansprüche ergeben sich bei uns eigentlich nur aus Verträgen.
Und wenn ich im MediaMarkt eine Xbox, Iphone oder einen Kühlschrank kaufe, dann gehe ich keinen Vertrag mit Apple oder Microsoft ein, ich tue das mit dem Media Markt, die Firma eben die auf der Rechnung steht.

Habe ich einen Sachmangel so kann ich den nur dort auch adressieren.

Schon klar daß heutzutage die Antwort da meistens ist man solle sich an den Hersteller wenden, der Grund dafür ist dass zu 99% die Leute das dann auch tun und der Händler seine Ruhe hat.
Es macht bei vielen Dingen ja auch Sinn dies zu machen , weil z.B. Apple oder Microsoft eine Infrastruktur dahinter haben die für sowas meist viel besser funktioniert, aber grundsätzlich kann der Käufer sich stur stellen und die Nachbesserung vom Händler verlangen.

Xboxen und Iphones sind da jetzt schlechte Beispiele, eben weil die Grossen einen funktionierenden eigenen Service besitzen, aber kauf mal eine Küche oder einen Kühlschrank im Möbelhaus und reklamiere etwas, da kommt nicht der Schreiner aus Tschechien der das zusammen geklöppelt hat sondern der Verkäufer regelt die Reklamation selber.
Theoretisch könnte Apple sagen, du hast ein kaputtes Iphone gekauft?
Das ist aber doof, aber was können wir dafür wenn die dir ein kaputtes Iphone verkaufen, komm zu uns und kauf ein ganzes.

Klar, sie tun es nicht weil es schlecht für das Image ist und weil sie es über den Händler dann eh austauschen müssten, aber grundsätzlich sehe ich keinen Grund warum der Hersteller überhaupt in irgendeiner Form mit dem Käufer interagieren müsste wenn es nicht bei ihm direkt gekauft worden ist.
Raptor 2101
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Raptor 2101 »

IpsilonZ hat geschrieben: 30. Dez 2020, 10:34 Wenn ich nur "complete and playable" lese, dann finde ich das auch überhaupt nicht schwammig. Ich glaube auch (z.B.) Elden Ring ist schon locker seit über nem Jahr spielbar. Der Typ von Microsoft durfte es ja auch schon spielen und so.
Ich selbst hab das in erster Linie halt so gelesen, weil vor allem "We finish gametesting, fixing and polishing" so klang als würde man sich nur noch die Zeit nehmen n paar Dinge fixen.

Aber vielleicht war mit "fixing" und "polishing" gemeint: wir müssen fast sämtliche Features noch implementieren und im Zweifelsfall komplett streichen... :ugly:
Arbeitet ihr alle in 5 Mann Betrieben? :ugly: Ich arbeite für ein größeres IndustrieUnternehmen und im Rahmen dessen mit anderen größeren und mittelständigen Unternehmen direkt zusammen. In jedem Projekt gibt es die Phase "Schwarzer Peter" (erst zwischen internen Abteilungen, dann zwischen beteiligten Partnern). Das "spiel" geht so: alle "wissen", dass sie noch nicht so richtig fertig sind wissen aber auch, dass die anderen ähnliche Probleme haben (man hat da so Indikatoren :D). Jeder weiß auch, der erste der sich aus der Deckung traut, bezieht die Prügel (im worst case Convetional Strafen). Ergo sieht man zu, dass man seine Probleme so unter der Decke hält, das man gerade so durch den Meilenstein kommt und spekuliert darauf, dass ein anderer selbigen reißt und man so genug zeit bekommt, seine eigenen Probleme zu fixen...

Will sagen: selbst wenn jemand behauptet "Produkt ist fertig", ohne Testbericht, (interne) BugListe und einem (idealerweise) eigenständig erzeugten AbnahmeProtokoll kann das alles bedeuten. Wenn Software im Spiel ist, bedeutet "wir sind fertig" meist nur, dass ein Binary erzeugt wurde, dass geshipped werden kann und beim Entwickler-Test nicht gleich explodiert ist...

Wenn CDPR um die 1000 Mann stark ist, verwette ich einiges drauf, dass in den letzten Wochen dieses spiel einige male gespielt wurde und der "reale" Zustand der Software im Management nicht vorlag (oder sieh ihn nicht wissen wollten)
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von IpsilonZ »

Raptor 2101 hat geschrieben: 30. Dez 2020, 11:24 Arbeitet ihr alle in 5 Mann Betrieben? :ugly: Ich arbeite für ein größeres IndustrieUnternehmen und im Rahmen dessen mit anderen größeren und mittelständigen Unternehmen direkt zusammen. In jedem Projekt gibt es die Phase "Schwarzer Peter" (erst zwischen internen Abteilungen, dann zwischen beteiligten Partnern). Das "spiel" geht so: alle "wissen", dass sie noch nicht so richtig fertig sind wissen aber auch, dass die anderen ähnliche Probleme haben (man hat da so Indikatoren :D). Jeder weiß auch, der erste der sich aus der Deckung traut, bezieht die Prügel (im worst case Convetional Strafen). Ergo sieht man zu, dass man seine Probleme so unter der Decke hält, das man gerade so durch den Meilenstein kommt und spekuliert darauf, dass ein anderer selbigen reißt und man so genug zeit bekommt, seine eigenen Probleme zu fixen...

Will sagen: selbst wenn jemand behauptet "Produkt ist fertig", ohne Testbericht, (interne) BugListe und einem (idealerweise) eigenständig erzeugten AbnahmeProtokoll kann das alles bedeuten. Wenn Software im Spiel ist, bedeutet "wir sind fertig" meist nur, dass ein Binary erzeugt wurde, dass geshipped werden kann und beim Entwickler-Test nicht gleich explodiert ist...

Wenn CDPR um die 1000 Mann stark ist, verwette ich einiges drauf, dass in den letzten Wochen dieses spiel einige male gespielt wurde und der "reale" Zustand der Software im Management nicht vorlag (oder sieh ihn nicht wissen wollten)
Zumindest von dem was man hört scheint es so zu sein, dass sie es nicht wissen wollten. Es gab ja anscheinend schon früh viele Warnungen, dass die Erwartungen an das Release-Datum nicht realistisch sind. Und bei CD Projekt hat man dann anscheinend gesagt "naja. Doch. Das schafft ihr doch schon, hm?!". Natürlich mit einem aufmunternden aber auch leicht einschüchternden Lächeln und einem etwas zu festen Klopfen auf die Schulter... :D

Einer der Gründe warum ich auch diese ganze "frewilliger Crunch"-Diskussion so merkwürdig finde. Alles deutet sehr stark darauf hin, dass man bei CDPR sehr unrealistische Ziele gesetzt hat. Und wie es bei solchen Unternehmen ist, wird dann solch ein Druck immer weiter herunter gereicht. Und wenn dann der arme Teamleiter XY seinen Leuten sagt "Loide.. ist scheiße aber der Chef sagt das muss dann und dann fertig sein... bitte gebt euer bestes" dann ist das auch crunchfördernd.

(und ja, natürlich habe ich da oben aus ner bewusst sehr naiven Position argumentiert, in der ich versuche dem großen Videospielkonzern zu glauben ^^)
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Raptor 2101 »

IpsilonZ hat geschrieben: 30. Dez 2020, 12:13 Einer der Gründe warum ich auch diese ganze "frewilliger Crunch"-Diskussion so merkwürdig finde. Alles deutet sehr stark darauf hin, dass man bei CDPR sehr unrealistische Ziele gesetzt hat. Und wie es bei solchen Unternehmen ist, wird dann solch ein Druck immer weiter herunter gereicht. Und wenn dann der arme Teamleiter XY seinen Leuten sagt "Loide.. ist scheiße aber der Chef sagt das muss dann und dann fertig sein... bitte gebt euer bestes" dann ist das auch crunchfördernd.
Ich kann dir aktuell (aus eigener Erfahrung) kein unternehmen nennen, wo es "nicht so" ist. Ich würde mich sogar dazu hinreißen lassen, dass es in fast allen Unternehmen so zugeht die eine gewisse Größe überschritten haben (Besonders ausgeprägt in AGs). Und meine Stichprobe ist größer 10. Was CDPR hier vorgeworfen wird ist "Common sense" in allen Unternehmen die "etwas mehr" mit Software machen.

Disclaimer: das will ich nicht als Verteidigung wissen sondern nur als Einordnung. CDPR ist halt nicht mehr die nette Putze von neben an wie Piranha Bytes, Mimimi oder King Art. Sie sind auch kein "sympatisch Aufstrebender Entwickler" ala Larian. Die sind halt bei Bioware, NaughtyDog und Blizzard angekommen. Die sind nicht Nett oder "euer Freund". Die haben (rein rechtlich) nur eine Verpflichtung: die Aktionäre. Alles andere ist nachrangig...
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von IpsilonZ »

Raptor 2101 hat geschrieben: 30. Dez 2020, 12:31 Ich kann dir aktuell (aus eigener Erfahrung) kein unternehmen nennen, wo es "nicht so" ist. Ich würde mich sogar dazu hinreißen lassen, dass es in fast allen Unternehmen so zugeht die eine gewisse Größe überschritten haben (Besonders ausgeprägt in AGs). Und meine Stichprobe ist größer 10. Was CDPR hier vorgeworfen wird ist "Common sense" in allen Unternehmen die "etwas mehr" mit Software machen.

Disclaimer: das will ich nicht als Verteidigung wissen sondern nur als Einordnung. CDPR ist halt nicht mehr die nette Putze von neben an wie Piranha Bytes, Mimimi oder King Art. Sie sind auch kein "sympatisch Aufstrebender Entwickler" ala Larian. Die sind halt bei Bioware, NaughtyDog und Blizzard angekommen. Die sind nicht Nett oder "euer Freund". Die haben (rein rechtlich) nur eine Verpflichtung: die Aktionäre. Alles andere ist nachrangig...
Darum gehts mir in erster Linie auch. CD Projekt sind nicht besser als die ganzen anderen AAA Hersteller. Sie sind nicht das nette unabhängige Studio, das sich mutig gegen die ganzen anderen Großkonzerne stellt. Sie manipulieren auf die selbe Weise (waren hier sogar vielleicht noch etwas dreister), sie sind genauso profitorientiert und sind genauso bereit beschissene Entscheidungen zu treffen, so lange es zu ihrem Vorteil reicht.

Perfektes Beispiel war ja auch hier die Geschichte mit Devotion im Gog Store. CDPR hat hier perfekt gezeigt, dass sie genauso schlimm wie Steam etc. sind. Nur, dass sie auch noch dumm genug waren zu versuchen das ganze so zu verkaufen, als wäre die Entfernung des Spiels von irgendwelchen "Gamern" kam. Nicht, dass ne Zensur durch "Gamer" so viel besser wäre...

Sie haben nur gezeigt, dass sie genauso schlimm sind, wie die anderen. Nur vielleicht noch etwas dümmer.
Erinnert mich n bisschen an Bethesda, als sie für nen kurzen Moment sich als Retter der Singleplayer-Spiele verkaufen wollten. Und kurze Zeit später kam FO76... ^^
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von meieiro »

IpsilonZ hat geschrieben: 30. Dez 2020, 13:19 Darum gehts mir in erster Linie auch. CD Projekt sind nicht besser als die ganzen anderen AAA Hersteller. Sie sind nicht das nette unabhängige Studio, das sich mutig gegen die ganzen anderen Großkonzerne stellt. Sie manipulieren auf die selbe Weise (waren hier sogar vielleicht noch etwas dreister), sie sind genauso profitorientiert und sind genauso bereit beschissene Entscheidungen zu treffen, so lange es zu ihrem Vorteil reicht.

Perfektes Beispiel war ja auch hier die Geschichte mit Devotion im Gog Store. CDPR hat hier perfekt gezeigt, dass sie genauso schlimm wie Steam etc. sind. Nur, dass sie auch noch dumm genug waren zu versuchen das ganze so zu verkaufen, als wäre die Entfernung des Spiels von irgendwelchen "Gamern" kam. Nicht, dass ne Zensur durch "Gamer" so viel besser wäre...

Sie haben nur gezeigt, dass sie genauso schlimm sind, wie die anderen. Nur vielleicht noch etwas dümmer.
Der Unterschied ist halt, dass sich Cd Project Red seit Jahren so inszeniert als seine sie anders als EA, Ubi und Co.
Sie inszenieren sich als die Guten. die das Wohl der Spieler im Blick habe, wo Entscheidungen nicht wegen Geld getroffen werden, sondern um das best mögliche Spiel zu entwicklen.
Da ist die Fallhöhe halt größer. Hätte z.B. EA CYberpunk so veröffentlicht, dann wärs wahrschinlich nicht so schlimm geworden, weil von EA erwartet man ja nix anderes.
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Voigt »

Also was ich mitbekommen habe, kann ich mir schon gut vorstellen, dass Gamer mehrmals die Forderung vorgebracht haben Devotion zu entfernen.
Festlandchinesische Gamer sind auch Gamer und sind auch im Internet aktiv.

Trotzdem natürlich blöd dass das GoG eingeknickt ist.
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Yako0b »

IpsilonZ hat geschrieben: 30. Dez 2020, 13:19 Darum gehts mir in erster Linie auch. CD Projekt sind nicht besser als die ganzen anderen AAA Hersteller. Sie sind nicht das nette unabhängige Studio, das sich mutig gegen die ganzen anderen Großkonzerne stellt. Sie manipulieren auf die selbe Weise (waren hier sogar vielleicht noch etwas dreister), sie sind genauso profitorientiert und sind genauso bereit beschissene Entscheidungen zu treffen, so lange es zu ihrem Vorteil reicht.

Perfektes Beispiel war ja auch hier die Geschichte mit Devotion im Gog Store. CDPR hat hier perfekt gezeigt, dass sie genauso schlimm wie Steam etc. sind. Nur, dass sie auch noch dumm genug waren zu versuchen das ganze so zu verkaufen, als wäre die Entfernung des Spiels von irgendwelchen "Gamern" kam. Nicht, dass ne Zensur durch "Gamer" so viel besser wäre...

Sie haben nur gezeigt, dass sie genauso schlimm sind, wie die anderen. Nur vielleicht noch etwas dümmer.
Erinnert mich n bisschen an Bethesda, als sie für nen kurzen Moment sich als Retter der Singleplayer-Spiele verkaufen wollten. Und kurze Zeit später kam FO76... ^^
Dieses aufteilen der Entwickler in gut und böse (egal wie groß der Konzern dahinter ist) finde ich aber auch albern. Ich glaube keiner hat seinen Kunden gegenüber irgendwelche bösen Absichten oder möchte sie auf eine bösartige Art und Weise manipulieren oder ausbeuten. Die Realität sieht so aus, dass jeder Konzern in erster Linie Geld verdienen möchte (was ja auch absolut nicht zu kritisieren ist) und was das Auftreten dem Kunden gegenüber angeht stellen sich einige Konzerne geschickter, andere weniger geschickt an (das ist nicht mehr und nicht weniger als ein Teil des Marketings).

CD Projekt hat sich in der Vergangenheit das Image des "netten unabhängigen Studios" erarbeitet, das auf die Gaming-Community (also seine Kunden) hört. Das und die extrem hohen Erwartungen der Gaming-Community haben sie dann natürlich auch in den letzten Jahren ausgenutzt und damit ordentlich Marketing gemacht. Ich bin auch bereit zu glauben, dass sie wirklich "besser" sein wollten als die durchschnittlichen AAA-Studios, gescheitert sind sie dann aber an der Realität. Denn abseits der Ideale sind da noch Investoren, die denen im Nacken sitzen und aber auch die gehypte und ungesund emotionale Gaming-Community.

Ich frage mich, was hätte CD Projekt eigentlich besser machen sollen? Release weiter verschieben? Last-Gen-Version komplett absagen? Ich habe CP2077 nun ca. 10h auf dem PC gespielt und kann von der Version nicht viel negatives berichten. Die PS4 Version habe ich nur kurz bei einem Kumpel gesehen (auf einer PS4 Pro) und sonst bei YouTube, fand die jetzt auch nicht tragisch. Die Straßen waren etwas leer aber sonst absolut spielbar würde ich sagen, da habe ich weitaus schlimmeres in der Vergangenheit erlebt... Dass das Spiel die Erwartungen einiger nicht erfüllt - das wird wohl zum großen Teil an dem Hype liegen, aber da sind wir Gamer wohl genauso schuld dran wie CD Projekt...
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von IpsilonZ »

Yako0b hat geschrieben: 30. Dez 2020, 14:58 Dieses aufteilen der Entwickler in gut und böse (egal wie groß der Konzern dahinter ist) finde ich aber auch albern. Ich glaube keiner hat seinen Kunden gegenüber irgendwelche bösen Absichten oder möchte sie auf eine bösartige Art und Weise manipulieren oder ausbeuten. Die Realität sieht so aus, dass jeder Konzern in erster Linie Geld verdienen möchte (was ja auch absolut nicht zu kritisieren ist) und was das Auftreten dem Kunden gegenüber angeht stellen sich einige Konzerne geschickter, andere weniger geschickt an (das ist nicht mehr und nicht weniger als ein Teil des Marketings).

CD Projekt hat sich in der Vergangenheit das Image des "netten unabhängigen Studios" erarbeitet, das auf die Gaming-Community (also seine Kunden) hört. Das und die extrem hohen Erwartungen der Gaming-Community haben sie dann natürlich auch in den letzten Jahren ausgenutzt und damit ordentlich Marketing gemacht. Ich bin auch bereit zu glauben, dass sie wirklich "besser" sein wollten als die durchschnittlichen AAA-Studios, gescheitert sind sie dann aber an der Realität. Denn abseits der Ideale sind da noch Investoren, die denen im Nacken sitzen und aber auch die gehypte und ungesund emotionale Gaming-Community.
Natürlich hat das nichts mit gut und böse zu tun. Sie manipulieren nicht weil sie es lieben zu lügen und im Hintergrund sich drüber freuen, wenn Menschen auf ihre Lügen hereinfallen. Das ist mir bewusst.

Es geht um reine Geldgier. Oder wenn man das Wort nicht mag: Freude am viel Geld haben... ^^
Yako0b hat geschrieben: 30. Dez 2020, 14:58 Ich frage mich, was hätte CD Projekt eigentlich besser machen sollen? Release weiter verschieben? Last-Gen-Version komplett absagen? Ich habe CP2077 nun ca. 10h auf dem PC gespielt und kann von der Version nicht viel negatives berichten. Die PS4 Version habe ich nur kurz bei einem Kumpel gesehen (auf einer PS4 Pro) und sonst bei YouTube, fand die jetzt auch nicht tragisch. Die Straßen waren etwas leer aber sonst absolut spielbar würde ich sagen, da habe ich weitaus schlimmeres in der Vergangenheit erlebt... Dass das Spiel die Erwartungen einiger nicht erfüllt - das wird wohl zum großen Teil an dem Hype liegen, aber da sind wir Gamer wohl genauso schuld dran wie CD Projekt...
1. das Spiel nicht über 8 Jahre hinweg ankündigen.
2. keine absurden Erwartungen schüren, dass man mit dem Spiel das ganze Medium Videospiel revolutionieren wird. Nicht zig Versprechungen machen die man nicht einhält/einhalten kann.
3. Nicht an allen Ecken so offensichtlich lügen. Nicht so offensichtlich versuchen die Spiele-Presse zu manipulieren.

Das sind jetzt nur so ein paar Dinge die mir einfallen. Für den Hype hat CDPR gezielt selbst gesorgt. Und ich rede nicht von dem typischen Hype. Hier wurde definitiv etwas riesiges versprochen, was es nicht eingehalten hat und am Ende kam halt nur ein für manche sehr gutes, für andere nur okayes Spiel raus.
Ich verstehe auch bis jetzt nicht, dass es jetzt heißt, dass sie sich angeblich auf Next Gen konzentriert haben aber alles was bisher raus ist ist eine last gen Version die nur auf next gen gut läuft. Ich muss jetzt hoffentlich nicht noch mal alles aufzählen wo sie gelogen haben bzw. auch der Presse die Konsolenversion vorenthalten und anfangs untersagt haben eigene Screenshots zu veröffentlichen.

Ich finde Michela (ziemlich kleine Youtuberin) hat das ganze auch ganz schön aus ner Marketing-Sicht zusammengefasst.
https://www.youtube.com/watch?v=1a1lz5RND1Y
Inkognito
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Inkognito »

Yako0b hat geschrieben: 30. Dez 2020, 14:58 Denn abseits der Ideale sind da noch Investoren, die denen im Nacken sitzen
Kurze Ergänzung:
Die einzigen relavanten Shareholder mit signifikanten Anteilen sind die 4 Gründer. Und die besetzen die wichtigsten Management Positionen von CD Projekt.
In dem Falle kann man also keine Verantwortung an "unbekannte, undefinierbare, externe Aktionäre" abtreten.

Grundsätzlich ist natürlich schon so, dass Aktionäre eine möglichst gute Rendite sehen wollen.
Und ob die gewählten Entscheidungen nicht doch die höchstmögliche Rendite erzielt haben, wird sich zeigen. (Stichwort: 13 Millionen)
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von ClintSchiesstGut »

Was in den Konsolen Versionen definitiv gefixt werden MUSS sind die Abstürze des Spiels.

Ich bewege mich jetzt, auf der Series X, nahe der 70 Stunden Marke und die Xbox One (Digital) Version schmiert die letzten 10 Stunden SEHR HÄUFIG ab.
Gefühlt jetzt schon das 20. Mal (insgesamt innerhalb der 70 Stunden)

Die Series X schließt das Spiel einfach, ohne Fehlermeldung wie auf der PS4 / PS5.
Vermehrt, wenn ich mit dem Cursor über die Stadt Karte 'klicke', das war bis Stunde 40 kaum der Fall.

Allerdings weiß ich auch nicht, welche Probleme die Xbox One Version mit Patch 1.06 hat ???

"Spaß" ist auf jeden Fall was anderes, wenn man jederzeit mit einem erneuten Absturz rechnet.
:whistle:
Yako0b
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Yako0b »

IpsilonZ hat geschrieben: 30. Dez 2020, 15:21 Es geht um reine Geldgier. Oder wenn man das Wort nicht mag: Freude am viel Geld haben... ^^
Geldgier hört sich tatsächlich etwas polemisch an. Wie schon gesagt - klar wollen die mit ihren Spielen vor allem Geld verdienen. Das wollen aber (bis auf vielleicht ganz wenige, kleine Indie-Projekte) alle und ohne Aussicht auf Profit gäbe es wohl die Games-Branche nicht. Ich sehe hier somit nichts Verwerfliches.
IpsilonZ hat geschrieben: 30. Dez 2020, 15:21 1. das Spiel nicht über 8 Jahre hinweg ankündigen.
2. keine absurden Erwartungen schüren, dass man mit dem Spiel das ganze Medium Videospiel revolutionieren wird. Nicht zig Versprechungen machen die man nicht einhält/einhalten kann.
3. Nicht an allen Ecken so offensichtlich lügen. Nicht so offensichtlich versuchen die Spiele-Presse zu manipulieren.

Das sind jetzt nur so ein paar Dinge die mir einfallen. Für den Hype hat CDPR gezielt selbst gesorgt. Und ich rede nicht von dem typischen Hype. Hier wurde definitiv etwas riesiges versprochen, was es nicht eingehalten hat und am Ende kam halt nur ein für manche sehr gutes, für andere nur okayes Spiel raus.
Ich verstehe auch bis jetzt nicht, dass es jetzt heißt, dass sie sich angeblich auf Next Gen konzentriert haben aber alles was bisher raus ist ist eine last gen Version die nur auf next gen gut läuft. Ich muss jetzt hoffentlich nicht noch mal alles aufzählen wo sie gelogen haben bzw. auch der Presse die Konsolenversion vorenthalten und anfangs untersagt haben eigene Screenshots zu veröffentlichen.

Ich finde Michela (ziemlich kleine Youtuberin) hat das ganze auch ganz schön aus ner Marketing-Sicht zusammengefasst.
https://www.youtube.com/watch?v=1a1lz5RND1Y
Ich habe ehrlich gesagt, obwohl ich großer Witcher 3 Fan bin, den ganzen Hype um Cyberpunk 2077 in den letzten Monaten und Jahren, jedenfalls was die Inhalte angeht, nicht verfolgt (also z.B. auch nicht die ganzen Preview-Videos von CDP angeschaut etc.), deswegen weiß ich auch absolut nicht, was da von CDP versprochen und nicht eingehalten wurde. Wenn und da wirklich unglaubliches versprochen wurde (möge man mich mit Quellen davon überzeugen), dann hätte ICH das (hätte ich das verfolgt) als Marketing-Blabla abgestempelt. Wer sowas glaubt, glaubt auch, dass er ne Million Dollar in Nigeria geerbt hat. Aber das ist meine Sicht und ich weiß, dass einige da viel emotionaler reagieren...
Inkognito hat geschrieben: 30. Dez 2020, 15:31 Kurze Ergänzung:
Die einzigen relavanten Shareholder mit signifikanten Anteilen sind die 4 Gründer. Und die besetzen die wichtigsten Management Positionen von CD Projekt.
In dem Falle kann man also keine Verantwortung an "unbekannte, undefinierbare, externe Aktionäre" abtreten.

Grundsätzlich ist natürlich schon so, dass Aktionäre eine möglichst gute Rendite sehen wollen.
Und ob die gewählten Entscheidungen nicht doch die höchstmögliche Rendite erzielt haben, wird sich zeigen. (Stichwort: 13 Millionen)
OK, nennen wir das den "Druck des Aktienmarktes"...
tzui
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von tzui »

Wenn die Abstürze nach 40h+ auftauchen, könnte dem die selbe Ursache wie der savegamebug auf dem PC zu Grunde liegen.

eine Lösung könnte sein das Inventar zu verkleinern -> alles unwichtige verkaufen.
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von dadadave »

(nur so als weiterer bescheidener Data-Point: als jemand, der von Anfang an auf Hacking/Stealth gesetzt hat, find ich das Spiel auf dem normalen Schwierigkeitsgrad derart zu einfach, dass Gear oder Skill-Entscheidungen schlicht egal sind und ich mich über weitergehende Aussagen zum Detail-Balancing nur wundern kann. Man macht schon sehr früh ordentlich Schaden und bald läuft man nur noch rum und links und rechts zerplatzen die Köpfe, bzw. man hackt sich ins Kamera-System und macht mal kurz alles im Level via remote Hacking platt, bevor man reinspaziert und den Loot einsammelt. Vielleicht lag's daran, dass ich die Skillpunkte eher auf wenige Attribute konzentriert habe? aber auch so hab ich neben Intelligenz und Coolness einiges in Tech, und ein bisschen in Reflex und später mal sogar in Body investiert...)
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Andre Peschke »

dadadave hat geschrieben: 30. Dez 2020, 18:45 (nur so als weiterer bescheidener Data-Point: als jemand, der von Anfang an auf Hacking/Stealth gesetzt hat, find ich das Spiel auf dem normalen Schwierigkeitsgrad derart zu einfach,
Auf normal ist das Spiel in allem zu einfach. Alles was ich sage, bezog sich daher auf den höheren Schwierigkeitsgrad. Auf Normal war es in meiner Patchversion lächerlich simpel. Hatten wir im Podcast auch thematisiert, IIRC.

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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Enlagom »

Kann hier jemand grob schätzen, was die kolportierten 13 Mio
und die noch zu erwartenden Verkäufe am Ende für CDPR als Gewinn bedeuten?
Da gibts ja rießige Posten, die ich schwer schätzen kann, wie Marketingkosten, oder der Keanu..
Auch die vermutlich noch passierende Nachbesserung des Spiels wird a bisserl was kosten.
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Voigt »

Ich habe mal kurz in Jahresbericht von Paradox geschaut, ähnliche Größe bloß bei Parsdox verteilt auf zich Projekte und bei CDPR quasi alles auf ein Projekt.

Die Profit Margins bei Paradox sind so grob bei 30%. Bei 50€ pro Spiel und 13 M Verkäufe wären dass 650M€ Umsatz und dan 195M€ Profit.
Bloß das gilt nur wenn die auch wirklich 50€ Umsatz pro Spiel machen würden. 30% nimmt Steam, intern nimmt Gog sicher auch ein Teil wenn es darüber verkauft wird. Konsolenversionen müssen eventuell auch was abdrücken.

Daher meine grobe Schätzung 100M€ Profit, wobei ich aber keine Ahnung habe wie Profit Margin sich zwischen Paradox und CDPR verhält, wegen Gehälterkosten und so.
Paradox ist halt simpel weil die laufen Strom an Einnahmen und Ausgaben haben, bei CDPR muss der Gewinn jetzt ersrmal mit den letzten Jahren Ausgaben verrechnet werden.
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Rick Wertz »

Andre Peschke hat geschrieben: 30. Dez 2020, 18:52 Auf normal ist das Spiel in allem zu einfach. Alles was ich sage, bezog sich daher auf den höheren Schwierigkeitsgrad. Auf Normal war es in meiner Patchversion lächerlich simpel. Hatten wir im Podcast auch thematisiert, IIRC.

Andre
Hacking ist aber auch auf höheren Schwierigkeitsgraden übermächtig, Skills wie Contagion erledigen einen ganzen Raum im Nu.
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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Andre Peschke »

Rick Wertz hat geschrieben: 31. Dez 2020, 01:17 Hacking ist aber auch auf höheren Schwierigkeitsgraden übermächtig, Skills wie Contagion erledigen einen ganzen Raum im Nu.
Jopp, dass das bei entsprechender Skillung schon sein kann, hatte ich weiter vorne im Thread ja schon geschrieben. Aber beim Einstieg in den Tree schien er erstmal vom Design der Level nicht gut gestützt (siehe Turrets) und der Erfolg mit Schusswaffen ist halt quasi die gut beleuchtete Allee die direkt befahrbar ist.

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Re: Runde #299: Cyberpunk 2077

Beitrag von Enlagom »

Voigt hat geschrieben: 30. Dez 2020, 22:30 Ich habe mal kurz in Jahresbericht von Paradox geschaut...
Danke sehr! :)
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