Runde #302: Demon's Souls

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Fährmann
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Fährmann »

dadadave hat geschrieben: 21. Jan 2021, 21:43 Die Vorstellung, dass es in der Schwierigkeitskeitsdiskussion irgendwie ausschliesslich um das Erlebnis anderer geht, um Gatekeeping oder sonst irgendeinen Quatsch, und nicht um das eigene Spielerlebnis, die scheint ja echt nicht totzukriegen sein, da perlt jedes Argument ab, das ist wie Teflon.

Ich hab den Verdacht, dass das was mit dem negativen Image des Hardcore-Gamers zu tun hat. Der darf keine guten Gründe für seine Positionen haben, irgendwo muss in Wahrheit eine niedere Absicht dahinter stecken....
Diese Aussage zu diesem Zeitpunkt irritiert mich, weil ich gerade das Gefühl habe, dass die "es sollte keinen easy mode geben"-Position sehr offen kommuniziert, dass es auch um Gatekeeping geht.

Ich finde außerdem, dass das Argument nicht funktioniert, ein easy mode würde das eigene Spielerlebnis schmälern, weil man ihn dann selbst ausgewählt und die prägende Erfahrung verpasst hätte. Ich sehe zwar ein, dass das in der Praxis passieren kann, aber es gibt einen Unterschied in der Aussagekraft des Arguments:

- Wenn mein Spielerlebnis dadurch geschmälert wird, dass die Entwickler einen Schwierigkeitsgrad bauen, der mich komplett überfordert, sind die Entwickler schuld. Ich selbst kann ja erstmal nichts für meine motorischen Fähigkeiten, meine Reaktionszeiten oder meine Videospiel-Literacy.

- Wenn mein Spielerlebnis dadurch geschmälert wird, dass ich mich für einen Schwierigkeitsgrad entscheide, der nicht zu meinen Fähigkeiten passt, bin ich selbst schuld. Ich bin derjenige, der die schlechte Entscheidung getroffen hat. Das gilt umso mehr, wenn mir das Spiel wie etwa Celeste kommunizieren würde, dass der normale Schwierigkeitsgrad die intendierte Erfahrung ist.

In meinen Augen ist es absolut unverhältnismäßig, einer Gruppe von Spieler*innen unverschuldet den Zugang zu Dark Souls zu verweigern (... das sehr wohl auch wegen seiner Story gespielt werden kann), nur weil eine andere Gruppe selbstverschuldet eine schlechtere Erfahrung haben würde.
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mrz
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von mrz »

echtschlecht165 hat geschrieben: 21. Jan 2021, 22:09 ich glaub die wenigsten bis niemand hier würden Easymodes verbieten oder haben angst um ihr baumhaus, aber inzwischen zeigen seitenweise Diskussion, warum wohl from software einen teuffel tun wird, ihre spiele zu entschärfen. Es sei denn sie wollen dass in 2 Jahren niemand mehr drüber spricht.
Ich hoffe auf weitere geile spiele, aber so hardcore wie sekiro muss auch wieder nicht sein :-)

PS: Die Erfahrung und geilheit dieser spiele liegt halt für mich auch in ihrer Mysteriösität. Nix in dieserm Spiel ist ohne Lore. Das macht vieles umständlich, aber auch die sogenannte "Erfahrung" aus....zumindest bei mir.
Ich würd das spiel wenifer geil finden, hätte es anstatt der umständlichen, aber in die Welt völlig integrierten Soapstones, eine Multiplayerlobby wo ich 2 Reiter habe : PVP und Coop.
Ähnlich verhält es sich mit den vielen Mysteriösen Items, den Samen um seine Heiltränke zu verstäreken, die halt nicht Heiltrank , sondern Estus heissen.
Das Spiel zwingt einem an jeder Ecke, sich damit zu beschäftigen, jegliche Hilfe würde da meine Erfahrung schmälern. Und das weiss auch From.
Sekiro fand ich zB das einfachste und beste Souls Like.
Da gab es halt genau einen Weg es zu spielen. Immer rein und auf die Fresse geben. Fertig. Darauf wurde es gebalanced und das merkt man. Sie mussten nicht berücksichtigen, dass vllt n Caster hier auch lang muss oder n Dex Build mit wenig Poise oder what not. Jeder hat das selbe Katana, das selbe Moveset und die selben Upgrades und darauf perfekt gebalanced.

Klar haben so Demon's Souls Turtles dann n Problem mit Sekiro. Aber ich bin bei Demon's Souls auch immer zweihändig mit Uchigatana 😂

Aber leider hab ich Demon's Souls halt jetzt erst gespielt und es würde meinen Erwartungen nicht gerecht. Und die Bosse sind alles Push Overs gewesen. N großen Teil sogar First try - wo ich nichts gegen hatte, da die Wege zu den Bossen super nervig waren.
Sam Sepiol
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Sam Sepiol »

Ja, Sekiro zeigt schon wo die Reise hingeht. Bzw. das man eher nicht mit wählbarem Schwierigkeitsgrad rechnen sollte. Sekiro hat aber auch Komfort-Features wie Pause Modus, Items im Menü sicher benutzen, Stealth Kills, keine Stamina.

Denke das Elden Ring nicht so hart wird wie Sekiro. Ihrer Linie werden sie trotzdem treu bleiben.

Dark Souls 2 hatte doch auch einen Covenant, mit dem man das Spiel sogar schwerer machen konnte.
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echtschlecht165
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von echtschlecht165 »

ich hab schon gemerkt, bei Sekiro ist es wie ein Rhythmusspiel, mit versteckten bzw. nicht ganz offensichtlichen symbolen. Es ist pure action und skill. Ichhatte nicht wirklich bock mich einzuarbeiten, und beim Schmetterling war endstation. Aber geiles Spiel. Hab sicher keine Lust, da im easymode durchzuspazieren.
Wenn dann tiger ich mich in einem mood für so ein spiel mal wieder rein. Turteln tu ich auch bei DS nicht, spiele da inzwischen auch eher offensiv.
Aber Sekiro zu Demons Souls ist echt eine andere hausnummer. Dass Veteranen, die alles ausser den ersten Teil kennen, unterfordert sind wundert mich nicht.
Die Serie wurde immer schneller
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Sam Sepiol
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Sam Sepiol »

echtschlecht165 hat geschrieben: 21. Jan 2021, 22:24 ich hab schon gemerkt, bei Sekiro ist es wie ein Rhythmusspiel, mit versteckten bzw. nicht ganz offensichtlichen symbolen. Es ist pure action und skill. Ichhatte nicht wirklich bock mich einzuarbeiten, und beim Schmetterling war endstation. Aber geiles Spiel. Hab sicher keine Lust, da im easymode durchzuspazieren.
Wenn dann tiger ich mich in einem mood für so ein spiel mal wieder rein. Turteln tu ich auch bei DS nicht, spiele da inzwischen auch eher offensiv.
Aber Sekiro zu Demons Souls ist echt eine andere hausnummer. Dass Veteranen, die alles ausser den ersten Teil kennen, unterfordert sind wundert mich nicht.
Die Serie wurde immer schneller
Bei mir hat das Spiel geklickt bei einem ganz bestimmten Boss im Ashina Castle. Was sich da plötzlich nach vielen Versuchen entwickelt hat, tolles Gefühl. Vorher habe ich das Spiel regelrecht verflucht, und das bei Mini Bossen.

Das macht schon viel vom Reiz aus.
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echtschlecht165
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von echtschlecht165 »

ich merke es auch, bei jedem dieser Spiele steckt dermaßen viel Herz und Hirn drin.
Das hat schon alles seinen sinn und Platz, wie es ist,
Ich denke, von From zu verlangen ihre Spiele zu vereinfachen, ist wie wenn du von ihnen verlangst, ein anderes Spiel zu machen.
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Tom
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Tom »

imanzuel hat geschrieben: 21. Jan 2021, 10:34 Und da verstehe ich jetzt langsam warum es in Spielen XP-Booster (Odyssey / Valhalla) oder bei Battle Passes die Möglichkeiten gibt, die Levels zu überspringen und damit das Gameplay zu überspringen: Anscheinend wollen viele Leute gar nicht mehr ein Spiel spielen, sondern es nur noch gewinnen. Und das ist eine Entwicklung, die finde ich traurig, ja eigentlich schon richtig schlecht und auch erbärmlich. Natürlich werden solche Sachen dann von Firmen ausgenutzt (ja Ubisoft, ich denke an dich). Leute die sich einen XP-Booster kaufen sind mir auch ehrlichgesagt aus Prinzip unsympathisch, wenn die sowas mitmachen.
whitespace hat geschrieben: 21. Jan 2021, 14:54 Wie gesagt, ich lehne ihn nicht kategorisch ab. Wäre ja dumm etwas zu verurteilen was man nicht kennt. Ich wüsste nur, dass es für mich schon einen schalen Beigeschmack haben würde. Das ist bei fast allen Spielen mit solchen Modis. Ich verstehe garnicht wie Leute daran Spaß haben können, wenn man ein Spiel in den Retard Modus schalten kann, der die gesamte Spielmechanik aushebelt.
Solche Formulierungen, die sich etwas geringschätzig gegenüber Spielern äußern, die Spiele etwas leichter mögen, lassen bei mir ehrlich gesagt einige Zweifel daran aufkommen, ob die Ablehnung eines Easy-Modes wirklich nur der Bewahrung des Spielgefühls dienen soll - und keinesfalls dem Wunsch, sich als Soulsborne-Fan von Mainstream- und Casual-Spielern abzuheben.

Ich kann jedenfalls gut nachvollziehe (und finde es weder traurig, noch erbärmlich oder zurückgeblieben), sich Videos von Demon's Souls PS5 anzuschauen und sich dabei zu denken: Wow! Gutes Art Design, geile Atmosphäre, super Technik, interessante Welt, spannendes Monsterdesign... Wäre schön, wenn das keine Frustorgie wäre, sondern ich das Spiel so süffig runterspielen könnte wie ein Last of Us, Uncharted, God of War, Jedi: Fallen Order... Selbst wenn das dann keine hundertprozentige Demon's Souls-Erfahrung mehr wäre.

Ich wäre aber auch recht optimistisch, dass es FROM Software hinbekommen könnte, ein Spiel mit zwei Schwierigkeitsgraden so zu gestalten, so dass der höhere für alte Fans ansprechend bleibt, und der niedrigere das Spiel für weitere Spielerschichten öffnet und diesen immernoch eine fordernde Spielerfahrung bietet. Das sie das nicht tun, lässt sich übrigens genausogut mit Marketinggründen (Erhaltung des Markenkerns) erklären, wie mit der künstlerischen Integrität, der diese Entscheidung hier zugeschoben wird.
dadadave
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von dadadave »

Fährmann hat geschrieben: 21. Jan 2021, 22:11
dadadave hat geschrieben: 21. Jan 2021, 21:43 Die Vorstellung, dass es in der Schwierigkeitskeitsdiskussion irgendwie ausschliesslich um das Erlebnis anderer geht, um Gatekeeping oder sonst irgendeinen Quatsch, und nicht um das eigene Spielerlebnis, die scheint ja echt nicht totzukriegen sein, da perlt jedes Argument ab, das ist wie Teflon.

Ich hab den Verdacht, dass das was mit dem negativen Image des Hardcore-Gamers zu tun hat. Der darf keine guten Gründe für seine Positionen haben, irgendwo muss in Wahrheit eine niedere Absicht dahinter stecken....
Diese Aussage zu diesem Zeitpunkt irritiert mich, weil ich gerade das Gefühl habe, dass die "es sollte keinen easy mode geben"-Position sehr offen kommuniziert, dass es auch um Gatekeeping geht.

Ich finde außerdem, dass das Argument nicht funktioniert, ein easy mode würde das eigene Spielerlebnis schmälern, weil man ihn dann selbst ausgewählt und die prägende Erfahrung verpasst hätte. Ich sehe zwar ein, dass das in der Praxis passieren kann, aber es gibt einen Unterschied in der Aussagekraft des Arguments:

- Wenn mein Spielerlebnis dadurch geschmälert wird, dass die Entwickler einen Schwierigkeitsgrad bauen, der mich komplett überfordert, sind die Entwickler schuld. Ich selbst kann ja erstmal nichts für meine motorischen Fähigkeiten, meine Reaktionszeiten oder meine Videospiel-Literacy.

- Wenn mein Spielerlebnis dadurch geschmälert wird, dass ich mich für einen Schwierigkeitsgrad entscheide, der nicht zu meinen Fähigkeiten passt, bin ich selbst schuld. Ich bin derjenige, der die schlechte Entscheidung getroffen hat. Das gilt umso mehr, wenn mir das Spiel wie etwa Celeste kommunizieren würde, dass der normale Schwierigkeitsgrad die intendierte Erfahrung ist.

In meinen Augen ist es absolut unverhältnismäßig, einer Gruppe von Spieler*innen unverschuldet den Zugang zu Dark Souls zu verweigern (... das sehr wohl auch wegen seiner Story gespielt werden kann), nur weil eine andere Gruppe selbstverschuldet eine schlechtere Erfahrung haben würde.
Mir scheint, dass hier ein typischer Homogenitätsirrtum dieser Irritation zugrunde liegt: Die "anti-easy-mode"-Fraktion ist nicht einheitlich und die einzelnen Leute können jeweils unterschiedliche Gründe für ihre Position haben, ohne dass das widersprüchlich wäre, weil es eben unterschiedliche Leute sind.

Ja, es gibt Leute, für die ist der Gatekeeping-Aspekt wohl auch wichtig.
Das schliesst aber doch nicht aus, dass es anderen Leuten um etwas anderes geht.


Zum anderen Punkt (dem eigentlichen non-Gatekeeping Anti-Easy Mode Argument):
Erstmal würde ich vorausschicken, dass die Praxis doch sicherlich der relevanteste Kontext ist.

Mit dem Versuch, eine moralische Ebene aufzutun und je nach "Spielerverschulden" für die eine oder andere Handhabung des Schwierigkeitsgrades zu argumentieren, kann ich mich leider nicht anfreunden, aus folgenden Gründen:

Das Verständnis der Rolle des Designers respektive des Spielers, das dem zugrunde liegt, ist sehr problematisch. In Designkreisen ist man sich weitgehend einig, dass (fast) immer erstmal der Designer "Schuld" ist.*

Vor allem aber ist eben nicht nur der Spieler, der sich tatsächlich im Schwierigkeitsgrad irrt davon betroffen, wenn mehrere angeboten werden, sondern das ästhetische Erlebnis ALLER Spieler verändert sich. Vielen Leuten mag das egal sein, aber ich bin überzeugt für viele Fans der Serie ist es ein starker Reiz derselben, dass das Spiel ein kompromissloses, unwandelbares Artefakt ist und kein Wunschkonzert. Das kann mal leichter ausfallen wie Demon's Souls, mal schwieriger wie andere Titel, sie profitieren aber alle von diesem heutzutage relativ seltenen Effekt, den das erzielt.

Ich glaube, solange sich das Verständnis nicht durchsetzt, dass das eben eine ganz eigene Erfahrung ist, die dadurch angeboten wird (egal nun, ob man die mag oder mühsam findet), werden alle Diskussionen um den Schwierigkeitsgrad dieser Spiele sich in einem oberflächlichen Kreis drehen.

Ausserdem geh ich mal davon aus, dass die Spiele einigermassen der Vision des Entwicklers entsprechen, wir haben keine Hinweise, dass Zeitdruck oder ähnliches dazu geführt hätten, dass es genau einen Schwierigkeitsgrad gibt, dass die Souls-Spiele jeweils ein unerbittlicher, unabänderlicher Monolith sind, an dem man sich die Zähne ausbeissen soll oder halt auch nicht. Da gibt es schlicht keinen Raum für Verhältnismässigkeitsdiskussionen. Wir beurteilen hier nicht eine staatliche Zwangsmassnahme, sondern ein Kulturprodukt zu Unterhaltungszwecken. Man kann höchstens spekulieren, was kommerziell einträglicher wäre. Es gibt aber keine moralische Ebene hier, die man diskutieren könnte.

Mir fällt doch auch nicht als rot-grün-Farbenblinder ein, einem Maler vorzuwerfen, es sei unverhältnismässig, dass er diese Farben in seinem Bild verwendet und mich dadurch vom vollen Genuss auschliesst, nur um jenen Leuten eine Freude zu machen, die diese Farben toll finden. Er möge doch bitte ein zweites Bild malen, aber diesmal mit mir genehmen Farben (der Vergleich hinkt sogar in der Hinsicht, als dass beim Maler das ästhetische Erlebnis der Betrachter des einen Bildes nicht davon tangiert würde, dass es eine zweite Variante gibt, aber selbst unter diesen mildernden Umständen würde sich niemad so erdreisten)...Die vielbeschworene "entitled gamer" Mentalität wird ja oft in einem anderen Kontext erwähnt, aber für mich sind diese Schwierigkeitsgradsdiskussionen ein Paradebeispiel davon, angesichts der Fülle an verfügbaren Alternativen und der Funktion von Spielen.

Wer sich für die (sehr stimmungsvolle) Projektionsfläche, die bei den Soulsbourne Spielen als "Story" durchgeht, interessiert, der ist bei Vaativydia und Co. wunderbar aufgehoben, dort kriegt man die Story minus das kontroverse Gameplay, das nunmal für andere Menschen den Kern des Spiels ausmacht.

* (Selbst wenn man Spielern "Schuld" zurechnen könnte: Wieso ist der eine für seine Entscheidung zum Schwierigkeitsgrad Schuld, aber der andere nicht, wenn er zum x-ten Mal an einem Gegner scheitert und darauf beharrt, keine Lösungshilfen, Co-op Helfer etc. zu Hilfe zu nehmen, zu cheesen, wie das diese Games hergeben oder einfach die Zeit zu investieren, um das Spiel, das Grinding zulässt, doch noch durchzuspielen? Leute spielen Dark Souls mit dem Kinn durch, auf Bongos und auf Tanzmatten. Das "Exkludierende" beschränkt sich in den allermeisten Fällen also auf die Zeit, die jemand bereit ist, ins Spiel zu investieren. Wer noch nie einen Controller in der Hand hatte, wird auch bei Spielen mit Easy Modus scheitern. Ich hab meiner Mutter neulich bei Astro's Playroom den Controller in die Hand gedrückt, immer wieder ein eindrückliches Erlebnis zu sehen, was man als Gamer alles als gegeben erachtet, was in Wahrheit extrem viel Feinmotorik erfordert, ganz zu schweigen von der Kenntnis unzähliger Konventionen)
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Andre Peschke
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Andre Peschke »

dadadave hat geschrieben: 23. Jan 2021, 01:05 Mir scheint, dass hier ein typischer Homogenitätsirrtum dieser Irritation zugrunde liegt: Die "anti-easy-mode"-Fraktion ist nicht einheitlich und die einzelnen Leute können jeweils unterschiedliche Gründe für ihre Position haben, ohne dass das widersprüchlich wäre, weil es eben unterschiedliche Leute sind.
Wenn das Individuelle mal sprachlich dabei mehr berücksichtigt würde... :D

dadadave hat geschrieben: 23. Jan 2021, 01:05wenn mehrere angeboten werden, sondern das ästhetische Erlebnis ALLER Spieler verändert sich. Vielen Leuten mag das egal sein, aber ich bin überzeugt für viele Fans der Serie ist es ein starker Reiz derselben, dass das Spiel ein kompromissloses, unwandelbares Artefakt ist und kein Wunschkonzert. Das kann mal leichter ausfallen wie Demon's Souls, mal schwieriger wie andere Titel, sie profitieren aber alle von diesem heutzutage relativ seltenen Effekt, den das erzielt.
Hmmm, das ist ein interessanter Aspekt. Sprich: Wenn Dark Souls einen Easy Mode hinzufügt, hat sich natürlich dieses unwandelbare Artefakt zu einem wandelbaren verändert. Ich hatte weiter vorn im Thread immer argumentiert, dass es aber keinen Wandel in der Spielerfahrung bedeutet, sofern der Normale Modus identisch bleibt (zB indem ein Easy Mode nur nachgepatcht wird).

Wenn's also nicht um die (identische) Spielerfahrung sondern um die Wandlung des Artefakts geht, würde mich echt interessieren, warum diese Veränderung signifikant genug ist, sie zum Nachteil anderer abzulehnen.

Allein das Wissen darum, das ein Easy-Mode existiert ist natürlich auch rein psychologisch ein Unterschied. Erscheint mir aber jetzt nicht so stark. Was sich außerdem ändert ist sicherlich die Anmutung als "kompromissloses, unwandelbares Artefakt". Woraus ich eine Haltung des Spiels lese, eine Message. Das finde ich echt einen interessanten Gedanken. Dass das Spiel ja eine Aussage in sich darstellt, durch seine Verweigerung weiterer Schwierigkeitsgrade und diese Message damit aufgeben würde. Als würde der Lieblingspolitiker plötzlich seine Ansichten in einer wichtigen Sache ändern.

Die Frage wäre: Was ist die Message?

Andre
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Heretic
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Heretic »

Wie stehen die Gegner eines variablen Schwierigkeitsgrades in Soulslikes (um mal den elendigen "Easy Mode" rauszunehmen) eigentlich zu Mods? Da scheint es ja einige zu geben, die auch das Spielerlebnis verändern. Das dürfte doch seitens der Entwickler (und auch einem Teil der Fans) nicht erwünscht sein?

Und noch eine Frage: Warum werden Cheater im Online-Modus von From Software gebannt? Die Souls-Spiele sind nicht kompetitiv, also verderbe ich niemanden irgendetwas, wenn ich cheate. Liegt's daran, weil man ins Spiel eines anderen Spielers als Phantom einsteigen kann, um ihn zu killen? Wäre für mich der einzig plausible Grund. Aber From Software scheint ja auch bei Benutzung von Mods gerne mal den Bannhammer zu schwingen. Warum?
Voigt
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Voigt »

@Heretic ich quote mich mal von Seite 3 des Threads (keine Anklage, schon klar dass man nicht alle alten Seiten durchgeht)
Voigt hat geschrieben: 20. Jan 2021, 15:09 Daher ist eher abstrakte Sorge, glaube auch eher noch beim ersten Dark Souls, als From Software gerade überhaupt groß wurde und sich dem westlichen Markt geöffnent hat.
Jetzt haben wir ja zumindest Dark Souls 2 und 3, sowie Bloodborne und Sekiro, und ja auch non- From Software Soulslike Kopien.
Daher Sorge nich so groß dass man seine coole Spielenische verliert durch marktanbiedernde Verweichlichung wo Schwierigkeitsgrad erster Schritt wäre.
Manche bleiben aber stark dabei und argumentieren scharf gegen jeglichen Schritt aus der Nische, solange zumindest From Software eh auch selbst so denkt.

Ich selber sage aber ja auch: Wenn es dir zu schwer ist, du kein Bock auf Grind hast, und dir From Softwares Intention egal ist, lad einfach Cheatengine, scanne nach deinen Seelen, gebe dir 50k oder 100k oder sowas, und dann level einfach damit, sodass du genügend HP und Stamina hast, dass das Spiel sehr verzeihend wird, und genug Geschick/Stärke dass du auch gut Schaden machst.

Mir doch egal wie du es spielst. ^^
Für mich wäre es bloß ein schlechtes Anzeichen, sobald From Software selbst damit anfängt auf den Massenmarkt zuzugehen aus ihrer coolen Nische raus. Solange es extern bei Mods gemacht wird, isses mir egal.
Wäre kein Boycott Grund gegen From Software, bloß anfängliche Sorge.


Ansonsten Dark Souls ist schon relativ kompetitiv, hat rege PvP Szene, und primär wird man da gebannt. Entweder weil man direkt mit Cheats invaded, oder sein Charakter so ändert dass man höhere Stats hat, bei niedrigen Soullevel, und damit Noobs klatschen kann.
Ansonsten noch rare items dupliziern, wie etwa den Samen womit Monster auch Invader angreifen, Invader die man in das eigene Spiel ziehen kann. Oder halt auch wieder hoch geupgradete Ausrüstung, und damit PvP kämpfen.
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Heretic
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Heretic »

Voigt hat geschrieben: 23. Jan 2021, 13:35 Ansonsten Dark Souls ist schon relativ kompetitiv, hat rege PvP Szene, und primär wird man da gebannt. Entweder weil man direkt mit Cheats invaded, oder sein Charakter so ändert dass man höhere Stats hat, bei niedrigen Soullevel, und damit Noobs klatschen kann.
Ansonsten noch rare items dupliziern, wie etwa den Samen womit Monster auch Invader angreifen, Invader die man in das eigene Spiel ziehen kann. Oder halt auch wieder hoch geupgradete Ausrüstung, und damit PvP kämpfen.
Ok, danke, dann kann ich nachvollziehen, dass Cheater gebannt werden. Ich habe mich nie näher mit den Multiplayer-Aspekten befasst, daher meine Frage.
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IpsilonZ
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von IpsilonZ »

Ja. Ich würde sagen, dass man sich eventuell über den Begriff "Kompetetiv" streiten können. Meistens ist es wirklich einfach Spaß haben.
Gibt auch so Fight Clubs etc., die man dann sicher schon kompetetiv bezeichnen könnte. Aber wenn Menschen die richtig kompetetive Spiele spielen das Balancing in Dark Souls und Bloodborne sehen würden, würden sie wohl schreiend davonlaufen.. :D

Sie haben schon immer wieder mal versucht etwas zu balancen aber das hat auch zu vielen Kompromissen geführt.

Übrigens auch so n Thema dem ich schon begegnet bin. Dass interessante Builds, Waffen etc. geopfert wurden, weil sich dann Leute beschwert haben, dass sie im PVP zu OP waren. Also ja, Fromsoft Fans (zu denen ich mich ja auch zähle) können schon sehr, äh, delikat(?) sein.
Aber wie gesagt, inzwischen sehe ich auch das Problem nicht mehr, wenn es um etwas geht das ich nicht nutzen muss. Natürlich will ich nicht, dass sie das Spiel an sich glattbügeln. Aber eine Option täte das mMn einfach nicht.
Voigt
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Voigt »

@Heretic was auch ziemlich gut zeigt dass es primär um MP geht, ist dass die bans, fast immer nur Shadow Bans sind.
Das heißt du merkt nicht dass du gebannt bist, und der Ban bedeutet bloß, dass du jetzt im Pool mit anderen Cheatern für das MP bist.
Daher du kannst weiterhin ohne Probleme Singleplayer spielen, auch menschlich werden und NPCs beschwören.

Wenn du aber invadet wirst, oder jemanden invaden möchtest, dann nurnoch in diesem Pool. Aber du wirst nichmal wirklich aus dem MP ausgeschlossen, bloß aus dem Matchmaking.
Das einzige was nervt ist, dass auch Coop dann nichtmehr funktioniert. Bekannter hatte gecheatete Items von einem random invader aufgenommen, der wurde paar Tage später shadowbannt, und kann dann nicht mehr Coop mit anderen Bekannten spielen. Das gilt dann auch für gesamten Account, also egal wieviele Charaktere er erstellt.

Er hat es dann umgangen, indem er zweiten Steam Account machte, und dann einfach vom primären Steam Account Family Share eingerichtet hat. Daher wenn er Dark Souls spielen wollte, hat er anderen Steam Account gestartet und gesharet gespielt, musste sich daher nichtmal neu kaufen. Aber weil neuer Account, war dieser nicht shadowbannt.
llllllllll
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von llllllllll »

Zwei Punkte die ich beim durchskimmen der Kommentare bisher so nicht gefunden habe:

Es gibt schon Schwierigkeitsgrade in Souls-Spielen, die sind nur ein bisschen vesteckt.

1. Der Magie-Spielpfad der Souls Spiele ist ein bisschen sowas wie ein versteckter Easy mode. Souls typisch steht halt nur nicht direkt dran, dass es ein Easy mode ist, aber das passt ja auch, denn das Kryptische und das Verschleiern ist ja auch ein Kernbestandteil der Souls-Spiele.
2. Ich weiß jetzt nicht, ob das in Demon Souls auch so ist, aber mindestens in Dark Souls II konnte man sich das Spiel auch schwerer stellen indem man dem covenant "Company of Champions" beigetreten ist der den Gegnern 50% mehr Dmg. gegeben hat. Man konnte das glaub ich auch noch steigern mit höheren Rängen.

Meine persönliche Präferenz zu Souls-Spielen sowie Spielen allgemein ist, dass ich es gut finde, wenn es nur einen Schwierigkeitsgrad gibt.

Ich will genau die Spielerfahrung haben die der Entwickler für die beste hält und für die er das Spiel balanced. Wenn es mehrer Schwierigkeitsgrade gibt bürdet mir das Spiel die Entscheidung auf auszuwählen. Das ist Arbeit und ich bin mir auch nachdem ich durch bin nie sicher was jetzt die richtige Entscheidung war und ob ich die Erfahrung verwässert oder ob ich was verpasst habe.
Häufig empfinde ich mehrere Schwierigeitsgrade auch nicht als Service sondern Faulheit beim Balancen. Man skaliert ein bisschen rum und macht es hier zu leicht und da zu schwierig und nichts fühlt sich richtig an. Den höchsten Schwierigkeitsgrad meide ich häufig, weil da solche Unfälle passierien wie elend lange Bullet Sponges, instant hit-scan kills in shootern oder Ähnliches. Bei leichten Spielen oder Story Spielen ist der Schwierigkeitsgrad eh relativ wurscht, aber bei sowas wie Dark Souls finde ich es genau richtig, dass es einen Weg gibt.
Ausnahme hierfür sind für mich Story-Modes bei denen das Gameplay mehr oder weniger komplett wegfällt, damit habe ich keine Probleme, weil klar ist, dass es was Eigenständiges ist.
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Soulaire
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Soulaire »

komisch dass man Dark Souls vorwirft kompetitiven Multiplayer zu betreiben, aber gleichzeitig beanstandet dass der Multiplayer zu verkryptisiert sei durch Mechaniken wie "Menschlichkeit", sodass man ja gar nicht klassisches PVP spielen kann :D
aber Dark Souls ist einer dieser Spiele wo man sich mal sich anscheinend mal richtig auskotzen kann. Es gibt ja nur 99% andere Spiele, die genau das machen was sie verlangen, aber das reicht ihnen schlicht nicht. Es kann ja auch nicht sein dass es da ein größeres Spiel gibt welches in eine andere Richtung geht.
Erinnert mich an irgendwelche 6Klässler, die meinen moderne Schwarzweiß-Filme könnte man doch auch zusätzlich in Farbe drehen bzw. im Nachhinein erst bearbeiten sodass man diese zusätzliche Option hat und auf diesem Level dreht sich leider die ganze Diskussion.
Voigt
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Voigt »

Also ich habe nix gegen nachträgliche professionelle Nachcolorisierung von alten Filmen als Option um die auch in Farbe sehen zu können.
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Soulaire
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Soulaire »

Voigt hat geschrieben: 23. Jan 2021, 15:47 Also ich habe nix gegen nachträgliche professionelle Nachcolorisierung von alten Filmen als Option um die auch in Farbe sehen zu können.
sag ich doch, das ist das das Diskussions-Level hier :D
ElFabio
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von ElFabio »

Um mal deeskalierend einzuwirken:
Es gibt doch auch bestimmt für die Souls Spiele Cheats und Trainer. Da kann sich doch dann jeder seinen easy Mode basteln und die Achievements abgreifen :ugly:
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Andre Peschke
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Andre Peschke »

Soulaire hat geschrieben: 23. Jan 2021, 15:38
Erinnert mich an irgendwelche 6Klässler, die meinen moderne Schwarzweiß-Filme könnte man doch auch zusätzlich in Farbe drehen bzw. im Nachhinein erst bearbeiten sodass man diese zusätzliche Option hat und auf diesem Level dreht sich leider die ganze Diskussion.
Es reicht, mit dem Tonfall. Gesperrt.

Andre
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