Gamestop Aktie

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Raptor 2101
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Raptor 2101 »

Inkognito hat geschrieben: 29. Jan 2021, 13:56 Also ich freue mich für Leute wie den mart.n.

Kommt selten vor, dass die Umverteilung nicht von unten nach oben, sondern andersrum läuft.
hat da eine Umverteilung stattgefunden (oder soll stattfinden)? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das ziel der Aktion ja, dass die Hedgefonds daran pleite gehen.

Gehen wir mal davon aus, dass sie das schaffen, was passiert dann? Dem Leiher, von dem sich die HFs die Aktien geliehen haben würde ja der "Gewinn aus der Kurssteigerung" "zustehen". Sobald die Hfs als Player vom Markt sind, der die Aktien "zu jedem Preis" kaufen muss, ist die Nachfrage weg und somit sollte auch der Preis sinken?

Von wo nach wo fließt hier eigentlich "Geld".?
Rigolax
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Rigolax »

lnhh hat geschrieben: 29. Jan 2021, 13:49 Musk Tweets haben schon oft Kurse beeinflusst.
Hoffe, ich hatte nicht den Eindruck vermittelt, dass das etwas neues wäre. Ist mir schon bewusst, dass der absurderweise öfters irgendwas auf Twitter raushustet und die Kurse danach explodieren.
Rick Wertz
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Rick Wertz »

mart.n hat geschrieben: 29. Jan 2021, 07:24 Robin Hood wurde jetzt wieder genötigt, die Restriktionen aufzuheben. Kurs zieht wieder massiv an. Ich gehe davon aus, dass Trade Republic nach der Aktion vor die Wand fahren wird. Ich ziehe gerade mein Depot um und man hört das auch viel von anderen (z. B. Gronkh). Das war Marktmanipulation allerhöchster Güte. Sie wollen die Aktionäre schützen, haha, genau. Da war wohl ein Risikokapitalgeber dabei, der näher mit Citadel und Co verbandelt war.

Meine Beschwerde ging gestern an die BaFin raus. Rechtschutz ist schon mal informiert.35k hab ich vorsichtshalber mal rausgenommen, mit dem Rest geht's zum Mond.

Fight the Power :)

Hier der Post von Gronkh: https://twitter.com/Gronkh/status/13548 ... 02688?s=19
Niemand wurde genötigt, Robinhood hat kurzfristig Geld geliehen um es dem Clearinhouse als Sicherheit zur Verfügung zu stellen. Deshalb wurde der Handel auch überhaupt eingestellt, weil dem Clearingunternehmen das Risiko zu hoch wurde.
Rick Wertz
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Rick Wertz »

Inkognito hat geschrieben: 29. Jan 2021, 13:56 Kommt selten vor, dass die Umverteilung nicht von unten nach oben, sondern andersrum läuft.
Hier wird keine große Umverteilung stattfinden, unzählige Kleinanleger werden viel Geld verlieren. Auf der anderen Seite werden sicherlich auch eine ganze Reihe an etablierten Fonds die Situation für sich zu nutzen wissen und entsprechende Anlagen tätigen.
Guybrush
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Guybrush »

Also ich finde die ganze Sache schon auch massiv faszinierend, aber das Narrativ des "Robin Hoods" (oh, the irony...), der hier die reichen Hedgefonds abzieht, ist schon arg romantisiert. Bei Reddit wusste man schon ganz genau, was man da treibt. Die Leute sind kein Stückchen besser als die Wallstreet-Jungs. Es würde mich nicht wundern, wenn da Leute mit bereits bestehenden großen Gamestop-Positionen mit am Start waren.

Finde, die Profis werden hier massiv unterschätzt. Die wissen schon, wie sie ihr Geld wieder bekommen. Bin inzwischen auch ein paar Jährchen an der Börse aktiv und schaffe im Schnitt so 15% im Jahr. Wusste gar nicht, dass das inzwischen ein schlechter ROI ist. Aber wenn man sich in den letzten Jahren die Börsennews anschaut, hat man den Eindruck, dass die Leute nicht mehr anlegen, sondern nur noch möglichst schnell reich werden wollen.

Vielleicht bin ich wirklich schnell alt geworden, aber srry: Das Geld an der Börse kommt und geht nicht auf magische Weise. Es wechselt nur den Besitzer.
Inkognito
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Inkognito »

Appreciate andere Ansichten Rick Wertz.
Dein Punkt ist mir aber nicht wirklich klar.

Das kommt mir so vor, wie - ich hoffe du entschuldigst meine in vielerlei Hinsicht überspitzte Analogie - wie jemand der beim Sturm auf die Bastille alle warnt, dass sie die Französische Revolution doch absagen sollen, weil sich jemand mit einer Waffe, die einem Soldaten des oppressiven Regime, welches einem Großteil der Bevölkerung alles genommen hat, abgenommen wurde, selbst in den Fuß geschossen hat.

Können wir uns auf die Basis einigen?
- Durch den Short Squeeze wurden mittlerweile 5-10 Mrd USD umverteilt
- Average Joe hat nicht die Puts gehalten
=> Ergo ist ein kleiner oder größerer Teil der 5-10 Mrd USD jetzt bei den Average Joes, die bei Gamestop eingestiegen sind
Stimmst du dem zu?
Wenn ja, dann stimmst du einer größeren Umverteilung zu.
Es ist aber natürlich nicht so, dass sich die ärmeren Hälfte das Vermögen der Top 1% geschnappt haben, und damit doppelt so viel haben wie bisher!

Fraglich ist, wie viel andere Hedge Funds profitieren.
Risiken, die sie gar nicht kontrollieren können wie hier, mögen diese Firmen ja überhaupt nicht.

Und ja, es werden auch einige Average Joes Geld durch ihre Gier verlieren. Auch leider aus unserer Bubble, wie man auf Twitter mitbekommt.
Inkognito
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Inkognito »

Weitere Gedanken:

Irgendwie kommt mir das wie ein großer Marketing Coup für den Robin Hood IPO vor, der ja in den nächsten Monaten folgen soll.
Vielleicht wie ein aus dem Ruder gelaufener Coup...? We will see

Jason Schreier hat 1 oder 2 Tage vorher geschrieben, dass er Gesicht der Redditer sehen will, wenn sie feststellen, dass sie nicht mehr auf Robin Hood traden können.

Bezüglich harte Hand der Regulierung:
Könnt ihr Euch an den Covid-19 Insider Trading Skandal vor einem Jahr erinnern, als mehrere Kongressabgeordnete ihr Insiderwissen nutzen um sich eindeutig illegal um ein paar Millionen via Insidertrading zu bereichern?
Wahrscheinlich nicht, weil das schön unter den Tisch gekehrt wurde, ohne ernsthafte Untersuchung, ohne Ergebnis, ohne Folgen, ohne Verantwortung.

PS: Kann man die beiden Threads bitte mergen?
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mart.n
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von mart.n »

Guybrush hat geschrieben: 29. Jan 2021, 18:31 Also ich finde die ganze Sache schon auch massiv faszinierend, aber das Narrativ des "Robin Hoods" (oh, the irony...), der hier die reichen Hedgefonds abzieht, ist schon arg romantisiert. Bei Reddit wusste man schon ganz genau, was man da treibt. Die Leute sind kein Stückchen besser als die Wallstreet-Jungs. Es würde mich nicht wundern, wenn da Leute mit bereits bestehenden großen Gamestop-Positionen mit am Start waren.

Finde, die Profis werden hier massiv unterschätzt. Die wissen schon, wie sie ihr Geld wieder bekommen. Bin inzwischen auch ein paar Jährchen an der Börse aktiv und schaffe im Schnitt so 15% im Jahr. Wusste gar nicht, dass das inzwischen ein schlechter ROI ist. Aber wenn man sich in den letzten Jahren die Börsennews anschaut, hat man den Eindruck, dass die Leute nicht mehr anlegen, sondern nur noch möglichst schnell reich werden wollen.

Vielleicht bin ich wirklich schnell alt geworden, aber srry: Das Geld an der Börse kommt und geht nicht auf magische Weise. Es wechselt nur den Besitzer.
Sorry, bin ich bisschen müde nach so einer Woche. Zu müde, um mich zu streiten. An Schlaf war nicht wirklich zu denken, zwischendurch mal Leute von Trade Republic am Telefon anschreien und mit der BaFin telefonieren schlaucht etwas. Zum Glück hat die Börse am Wochenende zu.

15% finde ich einen extrem starken Wert pro Jahr. Ich hatte letztes Jahr 16%, aber das war bei dem Jahr ja fast schon wenig. Dieses Jahr steht bisher bei etwa 90%, aber das Jahr ist ja noch komischer. Ich investiere mittlerweile mehrere Stunden (1-2 pre GME, jetzt eher so 18) am Tag in Research, reddit, WhatsApp Gruppen und Youtube. Auch wenn viele den Aktionär nicht mögen, die Tipps von Meydorn haben bisher alle gezündet (hatte natürlich auch Glück mit Biden).

Ich selber habe 2 Kinder, eine 30h/Woche Stelle um mehr Zeit für die Kids zu haben und ne Katze. Meine Frau ist selbstständig und bekommt Stand jetzt eigentlich keine Rente. Mit dem Geld können wir nächstes Jahr unser Haus abbezahlen, ordentlich was für die Kinder zurücklegen und selber mal ein paar Wünsche erfüllen. Nach 10 Jahren "alles geht ins Haus" ist das auch mal ganz nett. Ich plane gerade einen Umbau des Wohnzimmers mit 4k Epson Beamer, guter Leinwand und neuer Sofa Garnitur. :D

Darf ich fragen, welche Strategien du für 16% im Jahr fährst? Eher riskant mit Derivaten oder eher konservativ?
Rick Wertz
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Rick Wertz »

Guybrush hat geschrieben: 29. Jan 2021, 18:31 Finde, die Profis werden hier massiv unterschätzt. Die wissen schon, wie sie ihr Geld wieder bekommen. Bin inzwischen auch ein paar Jährchen an der Börse aktiv und schaffe im Schnitt so 15% im Jahr. Wusste gar nicht, dass das inzwischen ein schlechter ROI ist. Aber wenn man sich in den letzten Jahren die Börsennews anschaut, hat man den Eindruck, dass die Leute nicht mehr anlegen, sondern nur noch möglichst schnell reich werden wollen.
Über längere Zeit ist das ein eher nicht erreichbarer ROI wenn du kein außergewöhnlich gutes Händchen/Glück hast. Die letzten 10 Jahre waren übermäßig gut an der Börse. Der echte Test solcher Investmentstrategien wird sein, sollten irgendwann viele Börsenwerte nicht mehr konstant blasenartig steigen.
Guybrush
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Guybrush »

Rick Wertz hat geschrieben: 30. Jan 2021, 11:49 Über längere Zeit ist das ein eher nicht erreichbarer ROI wenn du kein außergewöhnlich gutes Händchen/Glück hast. Die letzten 10 Jahre waren übermäßig gut an der Börse. Der echte Test solcher Investmentstrategien wird sein, sollten irgendwann viele Börsenwerte nicht mehr konstant blasenartig steigen.
Danke! :) Genau, das mein ich ja. Ich persönlich bin damit mehr als überaus zufrieden. Mir ging es darum, dass man teilweise in der Onlinediskussion den Eindruck hat, ein Depp zu sein, wenn man eben keine 50% geschafft hat.
mart.n hat geschrieben: 30. Jan 2021, 08:25 Sorry, bin ich bisschen müde nach so einer Woche. Zu müde, um mich zu streiten. An Schlaf war nicht wirklich zu denken, zwischendurch mal Leute von Trade Republic am Telefon anschreien und mit der BaFin telefonieren schlaucht etwas. Zum Glück hat die Börse am Wochenende zu.

15% finde ich einen extrem starken Wert pro Jahr. Ich hatte letztes Jahr 16%, aber das war bei dem Jahr ja fast schon wenig. Dieses Jahr steht bisher bei etwa 90%, aber das Jahr ist ja noch komischer. Ich investiere mittlerweile mehrere Stunden (1-2 pre GME, jetzt eher so 18) am Tag in Research, reddit, WhatsApp Gruppen und Youtube. Auch wenn viele den Aktionär nicht mögen, die Tipps von Meydorn haben bisher alle gezündet (hatte natürlich auch Glück mit Biden).

Ich selber habe 2 Kinder, eine 30h/Woche Stelle um mehr Zeit für die Kids zu haben und ne Katze. Meine Frau ist selbstständig und bekommt Stand jetzt eigentlich keine Rente. Mit dem Geld können wir nächstes Jahr unser Haus abbezahlen, ordentlich was für die Kinder zurücklegen und selber mal ein paar Wünsche erfüllen. Nach 10 Jahren "alles geht ins Haus" ist das auch mal ganz nett. Ich plane gerade einen Umbau des Wohnzimmers mit 4k Epson Beamer, guter Leinwand und neuer Sofa Garnitur. :D

Darf ich fragen, welche Strategien du für 16% im Jahr fährst? Eher riskant mit Derivaten oder eher konservativ?
Wieso streiten? War überhaupt nicht meine Intention.
Freu mich ja für dich über den Beamer. :D Hab kein Problem damit, wenn andere Leute Geld verdienen. Worum es mir ging, hab ich oben gerade noch mal formuliert.

Ich sehe mich halt inzwischen als extrem klassischen Anleger. Lege viel Wert auf Fundamentalanalyse und bilde mir aus verschiedenen Faktoren eine eigene Bewertung. Spekuliere selten auf Kursgewinne, sondern gehe eher in überverkaufte Unternehmen rein, wo ich aus der Analyse raus die Kursverluste für unangebracht halte. Dafür halte ich auch immer eine relativ hohe Cash-quote.
Lege außerdem viel Wert darauf, wie sich der Vorstand so verhält und gibt. Im Normalfall kommen diese Aktien irgendwann wieder und bis dahin hab' ich zumindest ein Spitzenunternehmen im Portfolio. Falls sie dann trotzdem lange Zeit nicht anziehen will, bin ich zumindest so vom Unternehmen überzeugt, dass ich damit auch durch schlechte Zeiten gehen kann. Müsste ich ja mit einer eigenen Firma auch.

Dazu gebe ich dann stark gestreut viele kleine Wachstumschancen rein. Aber wie gesagt immer basierend auf den Wirtschaftsdaten. Ich spekuliere eigentlich nie auf reine Kursgewinne oder Marktstimmung.

Deshalb bin ich auch so kritisch bei so Sachen wie jetzt Gamestop. Das schreckt Börsenneulinge ab, weil der Eindruck eines Casinos entsteht. Dabei müssten wir grade in Deutschland viel mehr Wert auf private Finanzbildung legen, damit die Leute in 50 Jahren immer noch eine entsprechende Altersvorsorge haben.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von meieiro »

Guybrush hat geschrieben: 30. Jan 2021, 14:51 Deshalb bin ich auch so kritisch bei so Sachen wie jetzt Gamestop. Das schreckt Börsenneulinge ab, weil der Eindruck eines Casinos entsteht. Dabei müssten wir grade in Deutschland viel mehr Wert auf private Finanzbildung legen, damit die Leute in 50 Jahren immer noch eine entsprechende Altersvorsorge haben.
Aber wäre es dann nicht besser, dass wir lieber darauf schauen würden, dass die Reichen nicht immer noch reicher werden.
Was bringt der alleinerziehenden Mutter die tolle Finanzbildung, wenn sie gar nicht das Geld und die Zeit hat an der Börse irgendwas zu machen
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von tsch »

Guybrush hat geschrieben: 30. Jan 2021, 14:51 Deshalb bin ich auch so kritisch bei so Sachen wie jetzt Gamestop. Das schreckt Börsenneulinge ab, weil der Eindruck eines Casinos entsteht. Dabei müssten wir grade in Deutschland viel mehr Wert auf private Finanzbildung legen, damit die Leute in 50 Jahren immer noch eine entsprechende Altersvorsorge haben.
Wie schon mal vorher erwähnt, ist es ja eigentlich das komplette Gegenteil. Börsenneulinge werden nicht abgeschreckt, sondern strömen gerade wie blöd auf die Broker-Apps, wo sie dann - viel zu spät - spekulative Aktien kaufen, die jeden Moment crashen könnten. Gibt einige Leute, die davon sehr profitiert haben, aber ich frage mich gerade, wie viele Leute viel zu spät eingestiegen sind und aktuell alle Ersparnisse verspielen.

Außerdem stecken die großen Player doch mittlerweile auch schon längst drin und profitieren noch viel mehr als die Retail-Leute. Habe erst vorhin irgendwo gelesen, wie viele Milliarden doch BlackRock schon aus der Sachen gezogen hat. Ich gebe den Reddit-Leuten, dass sie einen blöden Fehler kreativ ausgenutzt haben, aber alles danach richtet vermutlich mehr Schaden an als es irgendwem hilft.

Ich stimme dir im Kern schon zu, dass viel zu wenig Leute darüber Bescheid wissen, aber dieser GME-Hype ist eigentlich genau das Ding, was wir nicht gebraucht hätten - den Eindruck, dass man am Aktienmarkt das schnelle Geld machen kann. Hätte es nicht einen Indexfond-Hype geben können, wo man über 40 Jahre mit kleinem Einsatz über Zinseszinsen zum Millionär wird? :D Klingt leider nicht so attraktiv wie das schnelle Geld (das nur ein paar wenige Leute bekommen)...
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Guybrush »

meieiro hat geschrieben: 30. Jan 2021, 15:18 Aber wäre es dann nicht besser, dass wir lieber darauf schauen würden, dass die Reichen nicht immer noch reicher werden.
Was bringt der alleinerziehenden Mutter die tolle Finanzbildung, wenn sie gar nicht das Geld und die Zeit hat an der Börse irgendwas zu machen
Ja, stimme dir vollkommen zu. Aber meiner Meinung nach ist das eine Regulierungsaufgabe und hat nichts mit Mobs zu tun, die sich "ihr Geld wieder zurück holen". Ich glaube kaum, dass die alleinerziehende Mutter, von der du sprichst, weiß, was ein Short Squeeze ist. Wie gesagt, nichts gegen die Leute, die hier abkassiert haben. Finde nur, diese Romantisierung ist völlig fehl am Platz. Das hat mit Demokratisierung nichts zu tun. Vor 20 Jahren wurde auch niemandem verboten, ein Depot zu eröffnen. Klar feier' ich das ebenfalls, wenn ein paar Hedgefonds mal auf die Fresse fliegen. Das liegt aber nicht daran, dass ich denke, dass das gut war, was da gelaufen ist, sondern daran, dass ich Leerverkäufe einfach generell kritisch sehe.
tsch hat geschrieben: 30. Jan 2021, 15:28 Wie schon mal vorher erwähnt, ist es ja eigentlich das komplette Gegenteil. Börsenneulinge werden nicht abgeschreckt, sondern strömen gerade wie blöd auf die Broker-Apps, wo sie dann - viel zu spät - spekulative Aktien kaufen, die jeden Moment crashen könnten. Gibt einige Leute, die davon sehr profitiert haben, aber ich frage mich gerade, wie viele Leute viel zu spät eingestiegen sind und aktuell alle Ersparnisse verspielen.

Außerdem stecken die großen Player doch mittlerweile auch schon längst drin und profitieren noch viel mehr als die Retail-Leute. Habe erst vorhin irgendwo gelesen, wie viele Milliarden doch BlackRock schon aus der Sachen gezogen hat. Ich gebe den Reddit-Leuten, dass sie einen blöden Fehler kreativ ausgenutzt haben, aber alles danach richtet vermutlich mehr Schaden an als es irgendwem hilft.

Ich stimme dir im Kern schon zu, dass viel zu wenig Leute darüber Bescheid wissen, aber dieser GME-Hype ist eigentlich genau das Ding, was wir nicht gebraucht hätten - den Eindruck, dass man am Aktienmarkt das schnelle Geld machen kann. Hätte es nicht einen Indexfond-Hype geben können, wo man über 40 Jahre mit kleinem Einsatz über Zinseszinsen zum Millionär wird? :D Klingt leider nicht so attraktiv wie das schnelle Geld (das nur ein paar wenige Leute bekommen)...
Ja, ich glaube auch, wir meinen im Kern das gleiche. Klar treibt das die Leute grade in die Broker-Apps. Aber das hat halt einen gewissen Novoline-Effekt. Mit strategischer Anlage hat das nichts zu tun. Es wird genug Leute geben, die hier gut mit fahren, aber auf der anderen Seite wird's auch genug arme Schweine geben, die bei solchen Sachen massiv den Kürzeren ziehen. Sich in Foren öffentlich äußern werden aber im Normalfall nur die, bei denen es geklappt hat und die sich jetzt besonders schlau fühlen. Will nicht wissen, wie viele Leute mit (im weitesten Sinne) Glücksspielproblemen da teilweise ihre Existenz aufs Spiel setzen.

Die Vorstellung, dass die kleine Lisl die bösen Wallstreet-Fonds über den Tisch zieht, ist zwar süß, aber gefährlich. Klar sind die Fonds in diesem Fall mal gegen die Wand gelaufen, aber imo waren da auf Reddit auch ziemliche Profis unterwegs. Das ist schon die selbe Peer-Group.
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mart.n
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von mart.n »

Guybrush hat geschrieben: 30. Jan 2021, 14:51
Rick Wertz hat geschrieben: 30. Jan 2021, 11:49 Über längere Zeit ist das ein eher nicht erreichbarer ROI wenn du kein außergewöhnlich gutes Händchen/Glück hast. Die letzten 10 Jahre waren übermäßig gut an der Börse. Der echte Test solcher Investmentstrategien wird sein, sollten irgendwann viele Börsenwerte nicht mehr konstant blasenartig steigen.
Danke! :) Genau, das mein ich ja. Ich persönlich bin damit mehr als überaus zufrieden. Mir ging es darum, dass man teilweise in der Onlinediskussion den Eindruck hat, ein Depp zu sein, wenn man eben keine 50% geschafft hat.
mart.n hat geschrieben: 30. Jan 2021, 08:25 Sorry, bin ich bisschen müde nach so einer Woche. Zu müde, um mich zu streiten. An Schlaf war nicht wirklich zu denken, zwischendurch mal Leute von Trade Republic am Telefon anschreien und mit der BaFin telefonieren schlaucht etwas. Zum Glück hat die Börse am Wochenende zu.

15% finde ich einen extrem starken Wert pro Jahr. Ich hatte letztes Jahr 16%, aber das war bei dem Jahr ja fast schon wenig. Dieses Jahr steht bisher bei etwa 90%, aber das Jahr ist ja noch komischer. Ich investiere mittlerweile mehrere Stunden (1-2 pre GME, jetzt eher so 18) am Tag in Research, reddit, WhatsApp Gruppen und Youtube. Auch wenn viele den Aktionär nicht mögen, die Tipps von Meydorn haben bisher alle gezündet (hatte natürlich auch Glück mit Biden).

Ich selber habe 2 Kinder, eine 30h/Woche Stelle um mehr Zeit für die Kids zu haben und ne Katze. Meine Frau ist selbstständig und bekommt Stand jetzt eigentlich keine Rente. Mit dem Geld können wir nächstes Jahr unser Haus abbezahlen, ordentlich was für die Kinder zurücklegen und selber mal ein paar Wünsche erfüllen. Nach 10 Jahren "alles geht ins Haus" ist das auch mal ganz nett. Ich plane gerade einen Umbau des Wohnzimmers mit 4k Epson Beamer, guter Leinwand und neuer Sofa Garnitur. :D

Darf ich fragen, welche Strategien du für 16% im Jahr fährst? Eher riskant mit Derivaten oder eher konservativ?
Wieso streiten? War überhaupt nicht meine Intention.
Freu mich ja für dich über den Beamer. :D Hab kein Problem damit, wenn andere Leute Geld verdienen. Worum es mir ging, hab ich oben gerade noch mal formuliert.

Ich sehe mich halt inzwischen als extrem klassischen Anleger. Lege viel Wert auf Fundamentalanalyse und bilde mir aus verschiedenen Faktoren eine eigene Bewertung. Spekuliere selten auf Kursgewinne, sondern gehe eher in überverkaufte Unternehmen rein, wo ich aus der Analyse raus die Kursverluste für unangebracht halte. Dafür halte ich auch immer eine relativ hohe Cash-quote.
Lege außerdem viel Wert darauf, wie sich der Vorstand so verhält und gibt. Im Normalfall kommen diese Aktien irgendwann wieder und bis dahin hab' ich zumindest ein Spitzenunternehmen im Portfolio. Falls sie dann trotzdem lange Zeit nicht anziehen will, bin ich zumindest so vom Unternehmen überzeugt, dass ich damit auch durch schlechte Zeiten gehen kann. Müsste ich ja mit einer eigenen Firma auch.

Dazu gebe ich dann stark gestreut viele kleine Wachstumschancen rein. Aber wie gesagt immer basierend auf den Wirtschaftsdaten. Ich spekuliere eigentlich nie auf reine Kursgewinne oder Marktstimmung.

Deshalb bin ich auch so kritisch bei so Sachen wie jetzt Gamestop. Das schreckt Börsenneulinge ab, weil der Eindruck eines Casinos entsteht. Dabei müssten wir grade in Deutschland viel mehr Wert auf private Finanzbildung legen, damit die Leute in 50 Jahren immer noch eine entsprechende Altersvorsorge haben.
Lustig, exakt das was ich nicht mache. Ich bin ja wie bereits geschrieben erst seit einem Jahr dabei und hab eigentlch nur in Aktien investiert, die auf reddit gehyped wurden. :D

Dabei haben Meme Aktien von Nio aber mein Depot so richtig nach oben gezogen. Deshalb hab ich dann immer mehr angefangen, auf die Memes von wsb zu setzen und es war eigentlich durchgängig eine Erfolgsgeschichte. Eine Fundamentalanalyse mach ich nicht. Und das absichtlich nicht, denn dann hätte ich bestimmt nicht in Tesla investiert.

Schade finde ich, dass es jetzt durch diesen unfassbaren Hype wohl schwierig wird, weiter so vorzugehen. Muss ich mir wohl neue Ideen suchen. Mein Ziel ist halt nicht, pro Jahr 6% mit dem A1JX52 zu machen, sondern idealerweise in 10 Jahren mit dem Arbeiten aufzuhören. Viele Freunde von mir investieren zur Zeit in Immobilien, einige in p2p Kredite und einige in Krypto. Ich möchte aber lieber Aktien die Treue halten.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Das hehere Ziel für mich wäre bei der ganzen Geschichte, dass endlich die glückspiel-artigkeit der Börsen hinterfragt und geächtet.
Leerverkäufe, Hochfrequenzhandel, ... Je mehr um so besser.
Vergesst eure persönlichen Gewinne. Ihr selbst und wir alle als Gesellschaft verlieren hier durch dieses Kasino indirekt viel mehr.

Aktien an und für sich sollten wieder nur ein Werkzeug für Unternehmen um sich mit Geld zu versorgen.
Aus dem Handel mit Aktien selbst sollte kaum kurzfristiger Gewinn möglich sein. Und wenn auch nur aus einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung.
Wir wäre es wenn eine Aktie maximal einmal am Tag gehandelt werden darf? :-D

Ich selbst bin schon soweit, dass ich selbst Aktien als Beteiligungs- und Finanzierungsform hinterfrage.
Aber erstmal einen Schritt nach dem anderen. :-)
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von mart.n »

Ich bin ein großer Fan von Kapitalismus und Marktwirtschaft. Man muss sich halt ein bisschen anstrengen, um auf der richtigen Seite zu stehen, aber dafur gibt es kein besseres System. Erbschaften mal ausgenommen steht das jedem offen.

Shorts und vor allen Dingen das shorten über 100% sollte allerdings mal genauer untersucht werden.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Voigt »

Ich bin Freund der aktuellen regulierten EU Sozialen Marktwirtschaft. Die funktioniert schon ok soweit.
Statt Kapitalismus würde ich mir aber eine stärkere Förderung von Genossenschaften/Kooperativen wünschen. Die sind etabliert und scheinen grundsätzlich nachhaltiger als rein kapitalistische Firmen zu funktionieren.
Nix hier revolutionär abschaffen, aber wie gesagt bissel mehr fördern von e.G.'s.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Rick Wertz »

mart.n hat geschrieben: 31. Jan 2021, 14:09 Ich bin ein großer Fan von Kapitalismus und Marktwirtschaft. Man muss sich halt ein bisschen anstrengen, um auf der richtigen Seite zu stehen, aber dafur gibt es kein besseres System. Erbschaften mal ausgenommen steht das jedem offen.

Shorts und vor allen Dingen das shorten über 100% sollte allerdings mal genauer untersucht werden.
Du verkennst leider, dass für viele Menschen die "Anstrengung", Glück an der Börse zu haben keinen Wert für die Gesellschaft darstellt. Während viele Arbeiten die für unsere Gesellschaft tatsächlich nützlich und sinnvoll sind geringgeschätzt und miserabel bezahlt werden. Für viele stehen nicht die Menschen, die das auch verdienen auf der "richtigen Seite" des Kapitalismus.

Und das steht neben vielen anderen Problemen, die wir mit unserem Wirtschaftssystem nicht sinnvoll angehen können; vom Klimawandel zur aktuellen Pandemie.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Maxi »

mart.n hat geschrieben: 31. Jan 2021, 14:09 Ich bin ein großer Fan von Kapitalismus und Marktwirtschaft. Man muss sich halt ein bisschen anstrengen, um auf der richtigen Seite zu stehen, aber dafur gibt es kein besseres System.
Einfacher kann man es sich auch nicht machen. :ugly: Strengt euch halt mal ein bisschen an.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von mart.n »

Ich arbeite auch seit langen Jahren. Ganz normal. Davor studiert, trotz mäßigen Abi. Meine Eltern waren beide auf der Volksschule und klassische Arbeiter. Es hilft halt, sich selber mal in den Hintern zu treten. Wenn man sich halt nicht mit Möglichkeiten beschäftigt, sein Kapital zu mehren, dann wird es auch nicht aus wundersamer Gegebenheit mehr. Wenn man sich nicht traut, ein Risiko einzugehen, dann kommt man auch auf keinen grünen Zweig. Diesen Podcast würde es nicht geben, wenn zwei Leute nicht ein großes Risiko auf sich genommen hätten.

Klar ist das Gamespot Ding Glück. Aber generell kann jeder am Aktienmarkt mit 6-8% im Jahr rausgehen, selbst wenn man nur einen blöden ETF anspart. Wer selbst das schon zu anstrengend findet, der braucht sich auch nicht beschweren.

"Wert für die Gesellschaft", was soll das sein? Ein Tesla würde es ohne Börse nicht geben. Google. Facebook. Wahrscheinlich alle nicht, jedenfalls nicht in der Form. Die Börse ist nichts als ein Marktplatz. Und Handel ist für alle gut. Könnt ja mal nachlesen, was Bauern z.B. an der Börse machen, um ihre Milchpreise und andere Erzeugnisse abzusichern.
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