Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

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bluttrinker13
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von bluttrinker13 »

Dicker hat geschrieben: 21. Feb 2021, 19:39 Oblivion
Ja, objektiv ist der Film nur ganz ok. Aber irgendwas an ihm spricht mich an, auch nach der 2. Sichtung und selbst wenn man den Twist schon kennt. Ja, er hat diverse Logiklöcher. Aber er ist auch so stylisch. Das 5.1 Set zuhause freut sich sich, mal wieder gefordert zu werden und ich hatte einfach Spaß mit dem Film.
Super-Stylish, und ich fand das Ende auch echt nicht schlecht. War für mich damals ne schöne Überraschung, hatte eher mit tumber SciFi-oider Action gerechnet, und bekam dann doch ernsthafte Science Fiction. :dance:
Aber der Cruise Tom ist ja immer für solche Überraschungen gut (Edge of Tomorrow, Vanilla Sky). :D
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

bluttrinker13 hat geschrieben: 22. Feb 2021, 11:36 Aber der Cruise Tom ist ja immer für solche Überraschungen gut (Edge of Tomorrow, Vanilla Sky). :D
Wobei "Vanilla Sky" ein eher überflüssiges Remake des imo viel stärkeren spanischen Originals "Open Your Eyes" ist.
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

I Care a Lot
2020; Regisseur: J Blakeson; Darsteller: Rosamunde Pike, Peter Dinklage; Genre: Thriller

Die eiskalte Marla erlangt zusammen mit ihrer Lebensgefährtin und mit der Komplizenschaft einer Ärztin gerichtlich die Vormundschaft über nichtsahnende SeniorInnen. So kann sie über deren Vermögen handhaben und dies zu ihren Gunsten bzw. zu denen ihres Unternehmens ausnutzen. Eines Tages aber gerät sie an die falsche "Klientin", was sie mit der Russenmafia Bekanntschaft machen lässt.

Ja, den pervertierten American Dream möglichst bissig darzustellen ist nichts neues und der kritische Kommentar zum Gesundheitssystem und zum Kapitalismus ist überdeutlich. Der Film ist aber vor allem eine One-Woman-Show von Rosamunde Pike, die sichtlich Spaß an der Rolle hatte. Sie schafft es eine überaus hassenswerte Figur zu erschaffen, bei der es aber jederzeit glaubwürdig ist, warum Menschen auf sie rein fallen. Der Film fängt stark an und lässt einen wirklich die Faust in der Tasche pulsieren; in der Mitte ist er mir ein zu herkömmlicher Mafiathriller und am Ende geht er in eine sehr überraschende und zynisch-böse Richtung. Aber gerade wenn man "I Care a Lot" für seinen Mut loben will, zieht er die Sache doch nicht ganz durch und bietet dem Zuschauer eine Art Befriedigung. Ein Film wie "Nightcrawler" hat das deutlich besser gemacht.
Mut beweist er höchstens bei seiner eigensinnigen feministischen Botschaft: Frauen können auch Schweine sein.

https://letterboxd.com/film/i-care-a-lot/

3,5 von 5 Sternen


The Map of Tiny Perfect Things (16 Stunden Ewigkeit)
2021; Regisseur: Ian Samuels; Darsteller: Kyle Allen, Kathryn Newton; Genre: Zeitschleifen-Tragikomödie

Der Schüler Mark steckt in einer Kleinstadt in einer Zeitschleife fest. Weil im Film "Groundhog Day" ("Und täglich grüßt das Murmeltier") eine Liebe das Problem löst, macht auch er sich auf die Suche danach. Er trifft auf Margaret, die ebenfalls in der Zeitschleife steckt. Zusammen wollen sie eine Karte entwickeln, die in ihrer Stadt alle perfekten Dinge an diesem Tag aufzeichnet. Nach und nach wird allerdings klar, dass Margaret die Zeitschleife gar nicht verlassen will.

TMoTPT hat gleich zwei Probleme: Jeder Film mit Zeitschleifen muss sich unweigerlich an Groundhog Day messen und betritt somit ausgetretene Pfade. Und dann wäre da noch vor kurzem der große Erfolg "Palm Springs" erschienen, der ebenfalls diesem Genre - und ja, des ist mittlerweile ein eigenes - entspringt. TMoTPT versucht das zu lösen, in dem er ganz aggressiv damit umgeht und alle Referenzen auch selbst in Dialogen im Film benennt. Allerdings funktioniert er am Ende dann doch genau nach den gleichen Mechaniken wie seine Vorbilder... ohne zu viel verraten zu wollen. Kennt Ihr die Szene aus "American Beauty", wo die Plastiktüte tanzt? Das wird in diesem Film auf etwas 80 Minuten ausgedehnt... das schöne des Augenblicks... Carpe Diem... alles schon zig mal gesehen.
Genervt haben mich geradezu die physikalischen Erklärungen, die wohl versuchen sollen der ausgelutschten Metaphysik etwas entgegen zu setzen und dem Film eine neue Dimension (hihi) zu geben. Das wirkt aber hemdsärmelig und am Ende sogar richtig plakativ.
Gerettet wird der Film von den beiden tollen und sympathischen Darstellern, von denen der weibliche Part aber doch noch mehr heraus sticht und eine emotionale Wendung, die ich aber habe kommen sehen.
Und letztlich sprechen mich Zeitschleifen-Filme immer an und haben so einen kleinen Bonus bei mir.

https://letterboxd.com/film/the-map-of- ... ct-things/

3 von 5 Sternen


Chinatown
1974; Regisseur: Roman Polanski; Darsteller: Jack Nicholson, Faye Dunaway; Genre: Noir/Krimi

J.J. 'Jake' Gittes ist Privatdetektiv in den 30er Jahren in Los Angeles. Spezialisiert ist er auf Ehebruch und spürt untreue Partner auf. Eines Tages wird er auf einen Ingenieur angesetzt, der für die Wasserversorgung der Stadt arbeitet. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Auftraggeberin gar nicht die Frau des angeblichen Schwerenöters war und dahinter wesentlich mehr steckt als das Metier, in dem Gittes sich sonst bewegt.

Roman Polanskis - ich weiß, böser Bub, aber das soll hier nicht Thema sein - Verneigung vor den Noir-Filmen der 40er und 50er ist ein fast perfekter Streifen und übertrifft seine Vorbilder, denn er darf wesentlich tiefer gehen und schonungsloser sein als sie. Gezeigt wird hier ein spannendes Puzzle, dass sich nach und nach im genau richtigem Tempo aufdeckt und man immer genug Stoff bekommt um am Ball zu bleiben, aber dennoch nicht zu viel zu wissen. Großartig gespielt von Nicholson und Dunaway, perfekt ausgestattet - der Film fühlt sich wirklich an wie aus den 30ern - und mit einem unvergesslichen Ende. Gleichzeitig wird auch wieder einmal die Pervertierung des amerikanischen Traums gezeigt und geschickt mit einem sehr persönlichen und gerade für die Zeit in der der Film entstanden ist schockierenden Schicksal verwoben.
Im Mittelteil hängt es ein ganz klein bisschen durch, wenn wie in allen diesen Detektivgeschichten ein Schauplatz nach dem anderen abgeklappert wird. Langweilig ist das aber nie, weil man immer Futter bekommt um den Fall zu verfolgen.

https://letterboxd.com/film/chinatown/

4,5 von 5 Sternen


Total Recall (Rewatch)
1990; Regisseur: Paul Verhoeven; Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Sharon Stone, Michael Ironside; Genre: Science Fiction

In der Zukunft: Douglas Quaid ist Bauarbeiter und hat eine unbändige Obsession für den kolonisierten Mars. Reisen dorthin sind jedoch teuer. Kurzerhand entschließt er sich mittels einer neuen Technik die Erinnerung an einem Urlaub auf seinem Lieblingsplaneten inklusive Geheimagentenstory von einer Firma in sein Gehirn einpflanzen zu lassen. Dabei geht jedoch etwas schief und er wird zum Gejagten und erfährt, dass er nicht der ist, der er denkt zu sein.

Ein Film den ich einfach immer geliebt habe und lieben werde. Viel zu früh bereits gesehen begleitet der mich auch schon ziemlich lange. Er ist einfach von vorne bis hinten super unterhaltsam und keine Sekunde langweilig. Arnold wie immer großartig mit seinem unbeholfenen Akzent und overacteten Gesichtsausdrücken und die praktischen Effekte haben einfach Charme. Alleine die blutigen Schusswunden, die mit Blutbeuteln erzeugt wurden, hauen richtig rein. Die ein oder andere Animatronik wirkt heute dennoch etwas angestaubt, besonders wenn Gesichter dargestellt werden.
Da Philip K. Dick die Vorlage geschrieben hat und Paul Verhoeven Regie geführt hat, ist er im Vergleich zu anderen Schwarzenegger-Vehikeln auch gar nicht so stumpfsinnig. Zum einen wird bis heute darüber gestritten, was denn jetzt nun Traum oder Wirklichkeit ist. Zum anderen enthält der Film kluge Kommentare zu Privatisierung von Grundbedürfnissen und Zweiklassengesellschaft im Kapitalismus. Dass Kapitalismus zwar für Wohlstand sorgt, aber andere Menschen dafür einen Preis zahlen. Das hätte man durchaus tiefer darstellen können, aber für Sci-Fi-Fratzengeballer steckt da erstaunlich viel drin.

https://letterboxd.com/film/total-recall/

4,5 von 5 Sternen


Don't Look Now (Wenn die Gondeln Trauer tragen)
1973; Regisseur: Nicolas Roeg; Darsteller: Donald Sutherland, Julie Christie; Genre: Horrordrama

Laura und John Baxter verlieren bei einem tragischen Unfall ihre Tochter. Wenig später müssen sie nach Venedig, wo John als Kirchenrestaurateur den Auftrag erhält eine zerfallene Kirche wieder in Schuss zu bringen. In einem Restaurant lernt seine Frau zwei Schwestern kennen, von denen eine blind ist. Letztere behauptet mit der verstorbenen Tochter Kontakt aufnehmen zu können. Laura und John werden dadurch in ein Gefühlschaos gesogen.

Nun... es kommt der Punkt für jeden Cineasten, der Klassiker nachholt, wo er nicht mit in Jubelarien einstimmen kann. Und dann zweifelt man so etwas an sich selbst, aber man muss letztlich zu seiner Meinung stehen.
"Don't Look Now" war seiner Zeit deutlich voraus. Filme wie Halloween und Texas Chainsaw Massacre haben kurze Zeit später das Horrorgenre Richtung Splatter und Slasher geprägt und so für Jahrzehnte bestimmt. Erst ab den 2010ern begann die Ära des sogenannten "New Horror": Horrorfilme, bei denen der Horror im wesentlichen eine Matapher oder als Symbol für ein äußerst menschliches Drama steht. In "Der Babadook" geht es um Verlust und die Probleme einer alleinerziehenden Mutter, in "Raw" oder "Thelma" geht es um Coming of Age, Anderssein und sexuelles Erwachen, in "Hereditary" um eine dysfunktionale Familie, in "Get Out" und "Us" um Rassismus und Marginalisierung, in "It Follows" um sexuelle übertragbare Krankheiten etc.. "Don't Look Now" fällt in diese Kategorie und ist damit ein absoluter (und neben Possession vielleicht der einzige) Vorreiter dieses Trends. Das Problem ist, dass ich alle genannten Beispiele und noch einige mehr vorher gesehen habe. Es ist ein Film zuallererst über Trauer, der diese mit Metaphern und viel Symbolismus zum Horror macht. Dabei ist er mit seinen Wischeffekten und Überblendungen effektiv weil kreativ, aber war zu dem Zeitpunkt der Sichtung jetzt eben nichts neues mehr für mich. Dafür kann der Film nichts, aber ich kann meine Empfindungen in der Hinsicht nicht steuern. "Don't Look Now" erzeugt eine durchaus unangenehme Stimmung; nicht zuletzt, weil er top gespielt ist. Sowieso muss man sagen, dass Christie und Sutherland eine großartige Chemie haben und ein sehr glaubwürdiges Paar sind. Nicht zuletzt wegen der berühmt berüchtigten Sexszene. Die empfand ich allerdings als wirklich geschmackvoll inszeniert und musste mir etwas am Kopf kratzen, warum man deswegen damals an die Decke gegangen ist. Zur Stimmung trägt auch die unheimliche Musik bei und natürlich das trostlos inszenierte Venedig.
Aber es war eben für meine Augen nichts Neues und somit weder gruselig noch unterhaltsam. Ab einem gewissen Zeitpunkt (
SpoilerShow
Laura geht wieder nach England, John irrt allein durch Venedig
) leider sogar regelrecht zäh. Er wiederholt sich dann auch bei seinem Symbolismus (man sieht die ertrunkene Tochter immer wieder in Spiegelungen der Kanäle in der Stadt). Das Ende bietet dann aber doch noch mal einen guten WTF-Moment.

Also der Film ist für mich gut, aber eben kein Meisterwerk. Und ja, das ist mehr eine Rechtfertigung dafür, dass ich keine Höchstwertung wie so viele vergebe, als eine Review. :-D

https://letterboxd.com/film/dont-look-now/

3,5 von 5 Sternen


Martha Marcy May Marlene
2011; Regisseur: Sean Durkin; Darsteller: Elizabeth Olsen, Sarah Paulson; Genre: Drama

Eine junge Frau entkommt einem Missbrauchsverhältnis und kommt bei ihrer Schwester auf dem Landhaus unter. Nach und nach wird klar, wie schlimm die Erlebnisse waren, die sie jetzt versucht zu verarbeiten.

Aufgrund der Serie "WandaVision" auf Disney+ gibt es gerade einen gewissen Hype um Elizabeth Olsen. Als Fan kann ich mich dem nicht entziehen und habe nun ihren Durchbruchsfilm geschaut. Und was soll ich sagen... bin weggeblasen; das ist eine oscarreife Performance. Sehr zurückhaltend und subtil, nie drüber oder klischeehaft wird hier eine geschundene Seele portraitiert. Angst, Unsicherheit, Entfremdung, Schuld, Selbsthass... alles kommt rüber, verbal wie nonverbal, nur durch Gesichtsausdruck und Körperhaltung. Wie sowieso der Film trotz seiner harten Thematik sehr zurückgefahren und ruhig ist. Neben den Auswirkungen von Missbrauch wird ebenfalls sehr authentisch gezeigt, wie er funktioniert, nämlich durch Manipulation und Abhängigkeit. Das bei einem Thema - mansonartige Sekte -, das man sehr leicht überdrehen kann.
Der sperrige Titel ergibt irgendwann dann übrigens auch Sinn.
Sehr empfehlenswert, nicht nur aufgrund des stellaren Schauspiels von Olsen.
Aber Obacht: Ein echter Runterzieher.

https://letterboxd.com/film/martha-marcy-may-marlene/

4 von 5 Sternen


Me and Earl and the Dying Girl
2015; Regisseur: Alfonso Gomez-Rejon; Darsteller: Thomas Mann, Olivia Cooke; Genre: Dramedy

Greg ist im letzten Jahr der High School und großer Filmfan. Zusammen mit seinem Freund Earl dreht er kleine Filme, die Reminiszenzen an große Filmklassiker sind. Sie sind riesen Fans von Werner Herzog und Klaus Kinski. Eines Tages drängt ihn seine Mutter dazu sich mit einem an Leukämie erkrankten Mädchen anzufreunden, um sie zu unterstützen. Zunächst unwillig wird er zu einem guten Freund... wäre da doch nicht dieser blöde Krebs.

Ein Film von Filmfans für Filmfans. Nicht nur, dass im Film selbst zitiert, parodiert und hommagiert wird, was das Zeug hält... nein, auch optisch über Kamereinstellungen gibt es Querverweise von Kubrick über Fellini bis Tarkowski. Sympathische Darsteller und erfrischend klischeefrei. Witzig und berührend zugleich, ohne dass sich beides in die Quere kommt und wenn es das tut, kommt es authentisch rüber.
Zwei Kritikpunkte: Der Film konzentriert sich wirklich sehr auf Greg. Earl und das "Dying Girl" hätten mehr Screentime verdient und besonders hätte ich mir mehr gewünscht, bei dem man alle Drei zusammen sieht. Das Ende lässt einen trotzdem schluchzen, aber da hat man ein bisschen emotionale Bindung und Tiefe verschenkt.
Dann wäre da die Mutter, die mir etwas zu gut weg kommt. Sie drängt ihren eigenen Sohn in eine emotionale Achterbahn. Das wird mir weder vom Hauptcharakter noch vom Film selbst zu wenig hinterfragt.
Auch sehr empfehlenswert, aber eben auch: Obacht. Der ist zwar sehr wholesome, aber eben auch konsequent.

https://letterboxd.com/film/me-and-earl ... ying-girl/

4 von 5 Sternen


One Hour Photo
2002; Regisseur: Mark Romanek; Darsteller: Robin Williams; Genre: Psychothriller

Sly arbeitet in einer Mall in einem Fotoladen und hat seine Berufung in diesem Job gefunden. Fotos zu entwickeln ist für ihn eine Kunst. Er selbst ist ein Incel, wie man das wohl heute nennen würde. Über die Zeit hat er eine Obsession einer Familie entwickelt, die er stalkt und dessen Teil er gern sein würde. Als er von seinem Vorgesetzten gefeuert wird, eskaliert die Situation.

Robin Williams kann auch böse, kaputt und beängstigend, wie er hier eindrucksvoll unter Beweis stellt. Der Film lässt sich lange Zeit um sein Leid und Verlangen zu zeigen bevor es zur Sache geht. Ansonsten ist das ein solider und spannender Psychthriller. Das Ende hat mich sehr überrascht, weil
SpoilerShow
es dann doch nicht zum Äußersten kommt
. Es hat aber auch das Potenzial Zuschauer zu enttäuschen.
Besonders gefallen hat mir die bildliche Ebene, die den cleanen, antiseptischen und kalten Look von Slys Welt im Einkaufszentrum satten Farben der Familienidylle entgegen setzt. So macht es das greifbar, warum ihn das so anzieht.
Seine Motivation und einen Grund dafür, was er tut, hätte er mir dann aber am Ende nicht aufsagen müssen. Entweder subtiler oder gar nicht. Da ist der Film dann leider doch zu platt.

https://letterboxd.com/film/one-hour-photo/

3,5 von 5 Sternen


Ghibli der Woche:

Ocean Waves
1993; Regisseur: Tomomi Mochizuki; Sprecher: Nobuo Tobita, Toshihiko Seki; Genre: Anime

Die Schüler Morisaki und Matsuno sind beste Freunde. Doch dann kommt ein Mädchen - Rikako - in die Klasse von Matsuno, die die Gefühlswelt und Freundschaft der beiden durcheinander bringt.

Nach "Only Yesterday" der nächste Ghibli ohne Fantasy bzw. Übernatürliches. Und man muss leider sagen deutlich schwächer. Der Film zeigt gute Ansätze und wirft interessante Konflikte mit ambivalenten Charakteren auf, die aber in den gerade einmal 72 Minuten zu oberflächlich, klischeebeladen und unbefriedigend thematisiert werden. Das versöhnliche Ende kommt aus dem Nichts und wirkt unverdient, weil sich die aufgeworfenen Konflikte ohne Katharsis ins Nichts auflösen.

https://letterboxd.com/film/ocean-waves/

3 von 5 Sternen
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HerrReineke
Archduke of Banhammer
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von HerrReineke »

Das Königreich der Katzen
Einer der weniger bekannten Filme vom Studio Ghibli, vermutlich da er nicht unter der Regie eines Miyazaki entstanden ist, sondern in diesem Fall von Hiroyuki Morita :D Der Film hat aber trotzdem einige klassische Elemente, die bei Ghibli häufiger anzutreffen den. Dazu zählen zum einen die eher fantastischen Elemente, mit denen die Natur und "unsere" Welt verbunden sind. Zum anderen eine eher starke weibliche Hauptfigur, die sich am Ende auch nochmal ein wenig weiter emanzipiert und "erwachsen" wird.
Insgesamt ein recht kurzer, aber für mich sehr unterhaltsamer und schön anzusehender Film. Die Musik natürlich auch wieder klasse (von Yuji Nomi).
7/10 Katzenkönigen
Quis leget haec?
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

OK, einen Nachzügler habe ich heute noch:

I, Daniel Blake
2016; Regisseur: Ken Loach; Schauspieler: Dave Johns, Haley Squieres; Genre: Drama

Der kauzige, aber liebenswerte Daniel Blake hatte einen schweren Herzanfall und sein Arzt verbietet ihm zu arbeiten. Als er Arbeitslosengeld beantragen möchte, wird sein Antrag jedoch abgelehnt und ihm wird nahegelegt - ich übersetze das mal ins deutsche System - Hartz 4 zu beantragen. Das Problem: Dafür muss er sich aktiv Arbeit suchen. Das heißt er steckt in einer Mühle, in der er weder Arbeitslosengeld bekommt noch Hartz 4, weil er sich aufgrund seiner eigentlichen Arbeitsunfähigkeit - die aber das Arbeitsamt nicht anerkennt - nicht glaubhaft um einen Job bemühen kann. Klingt verwirrend und doof? Jop. Darum geht es. Er lernt im Arbeitsamt Katie kennen, die mit ihren zwei Kindern ebenfalls nur schwer über die Runden kommt. Sie werden Freunde.

Der Film hat vollkommen zurecht den BAFTA für den besten Film und die Goldene Palme von Cannes bekommen. "I, Daniel Blake" ist höchst authentisch und stellenweise dokumentarisch gefilmt und verzichtet vollkommen auf manipulierende Musik. Dennoch bringt er Herz, Frustration und tatsächlich auch typisch britischen Humor rüber. Das liegt allen voran an den tollen Charakteren, auf deren Seite man natürlich sofort ist und die von großartigen Schauspielern gemimt werden. Hier wird mit der Kälte, dem Bürokratiewahnsinn und der Würdelosigkeit des englischen Sozialsystems abgerechnet. Dabei wird der Film nie auch nur annähernd kitschig oder pathetisch und gerade in der Subtilität liegt die Wucht mancher Szenen. Besonders im Gedächtnis wird ein Besuch bei der Tafel bleiben, bei dem besonders die Scham eine große Rolle spielt... . Der Film geht sehr unter die Haut, ärgert einen, ist konsequent, aber rüttelt auch wach. Selten hat sich etwas so aus dem Leben gegriffen angefühlt.
Womit ich mich etwas schwer getan habe ist das nordenglische Geplapper; der Film spielt in Newcastle. Selbst für OV-Erfahrene wie mich ist das echte Arbeit und man muss sich sehr konzentrieren.

4,5 von 5 Sternen

https://letterboxd.com/film/i-daniel-blake/

Wer die Szene mit der Tafel sehen will (ist kein großer Spoiler):

https://www.youtube.com/watch?v=s_n7o30Ra60
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Kesselflicken
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Kesselflicken »

Andreas29 hat geschrieben: 22. Feb 2021, 12:11 I Care a Lot
2020; Regisseur: J Blakeson; Darsteller: Rosamunde Pike, Peter Dinklage; Genre: Thriller

Die eiskalte Marla erlangt zusammen mit ihrer Lebensgefährtin und mit der Komplizenschaft einer Ärztin gerichtlich die Vormundschaft über nichtsahnende SeniorInnen. So kann sie über deren Vermögen handhaben und dies zu ihren Gunsten bzw. zu denen ihres Unternehmens ausnutzen. Eines Tages aber gerät sie an die falsche "Klientin", was sie mit der Russenmafia Bekanntschaft machen lässt.

Ja, den pervertierten American Dream möglichst bissig darzustellen ist nichts neues und der kritische Kommentar zum Gesundheitssystem und zum Kapitalismus ist überdeutlich. Der Film ist aber vor allem eine One-Woman-Show von Rosamunde Pike, die sichtlich Spaß an der Rolle hatte. Sie schafft es eine überaus hassenswerte Figur zu erschaffen, bei der es aber jederzeit glaubwürdig ist, warum Menschen auf sie rein fallen. Der Film fängt stark an und lässt einen wirklich die Faust in der Tasche pulsieren; in der Mitte ist er mir ein zu herkömmlicher Mafiathriller und am Ende geht er in eine sehr überraschende und zynisch-böse Richtung. Aber gerade wenn man "I Care a Lot" für seinen Mut loben will, zieht er die Sache doch nicht ganz durch und bietet dem Zuschauer eine Art Befriedigung. Ein Film wie "Nightcrawler" hat das deutlich besser gemacht.
Mut beweist er höchstens bei seiner eigensinnigen feministischen Botschaft: Frauen können auch Schweine sein.

https://letterboxd.com/film/i-care-a-lot/

3,5 von 5 Sternen
Habe ich letzten Freitag ebenfalls gesehen und würde alles wie von dir geschildert so unterschreiben. Der Einstieg macht einen richtig sauer und auch wenn immer ein gelungener humoristischer Ton angeschlagen wird habe ich mich irgendwann fast geschämt da noch zu lachen. Rosamund Pike kann einfach böse Frauen.^^ Peter Dinklage möchte ich da aber auch lobend erwähnen. Der hat seine Rolle imo genauso gut gespielt wie Pike. Was der mit seinen lang haltenden Blicken so zu vermitteln vermag. Hab da teilweise wirklich Gänsehaut bekommen! Generell fand ich es echt beeindruckend, dass ich bei einem Film, in dem es ausschließlich böse Menschen gibt, so dabei bleiben konnte. Wirklich Sympathieträger gab es für mich nicht, aber die schauspielerischen Leistungen für sich haben mich am Ball gehalten.

Den "Ausweg" am Ende mag man bewerten wie man will, aber mich hat er durchaus ins Grübeln über mich selbst gebracht. Wenn ein Film schafft, dass ich meine eigenen Reaktionen/Emotionen in Frage stelle, macht er imo was richtig.

Harter Spoiler des Endes:
SpoilerShow
Als die beiden am Ende ihr böses Pflegeimperium aufbauen habe ich wirklich mehrfach laut "Nein!" ausgerufen. Den Gedankne, dass solche Menschen nun die Altenpflege kontrollieren und dominieren fand ich echt unerträglich. Als Rosamund Pike dann in der allerletzten Szene vom Angehörigen eines ihrer Opfer erschossen wird habe ich kurz und laut los gejubelt. Kurz darauf habe ich aber überlegt, was das über mich aussagt, dass ich einen glasklaren Rachemord feiere... Hat mich zumindest ins Grübeln gebracht.
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

Varus hat geschrieben: 22. Feb 2021, 18:24 Harter Spoiler des Endes:
SpoilerShow
Als die beiden am Ende ihr böses Pflegeimperium aufbauen habe ich wirklich mehrfach laut "Nein!" ausgerufen. Den Gedankne, dass solche Menschen nun die Altenpflege kontrollieren und dominieren fand ich echt unerträglich. Als Rosamund Pike dann in der allerletzten Szene vom Angehörigen eines ihrer Opfer erschossen wird habe ich kurz und laut los gejubelt. Kurz darauf habe ich aber überlegt, was das über mich aussagt, dass ich einen glasklaren Rachemord feiere... Hat mich zumindest ins Grübeln gebracht.
SpoilerShow
Egal wie man jetzt emotional darauf reagiert, der Film möchte einen mit dem Gefühl entlassen, dass so ein Verhalten bestraft wird. Das heißt: Auch wenn man jetzt die Mittel, dass sie niedergestreckt wird nicht OK findet, irgendwie entlässt der Film einen mit einem guten Gefühl. Und ich fand es einfach schade, dass sie diese böse und zynische Wendung am Ende einbauen, die wirklich überrascht, aber dann doch nicht ganz durchziehen.
Ich habe nicht umsonst das Beispiel "Nightcrawler" gebracht. Auch ein Film mit einer 100%-Arschlochquote. Der ist mit Jake Gyllenhaal und da geht es um einen der Unfallfotos macht und sich so weit reinsteigert, dass er die Unfallstellen für geile Fotos verändert anstatt Ersthilfe zu leisten oder sogar Unfälle provoziert. Der entlässt einen mit dem unwohlen Gefühl, dass solche Leute auch einfach oft mit dem durchkommen, was sie machen.
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

Der Moment, wenn Du am Wochenende so viele Filme geschaut hast, dass Du einen bei denen Reviews vergisst :-D

La Haine (Hass)
1995; Matthieu Kassovitz; Darsteller: Vincent Cassel; Genre: Drama

Vince lebt mit seinen beiden Freunden Said und Huber in einer der berüchtigten Banlieues um Paris. Ihr Alltag ist geprägt von Armut, Langweile und Hass gegen die Polizei, mit der es fast täglich Ausschreitungen gibt. Als ein Junge aus dem Viertel von einem Polizisten angeschossen wird und im Krankenhaus liegt, droht die Lage weiter zu eskalieren. Vince findet derweil eine Waffe, die einer der Beamten verloren hat und will einen der "Schweine" - wie er Polizisten nennt - umbringen, sollte der Junge sterben.

Der Kultstreifen von Matthieu Kassovitz hat definitiv Wucht und ist enorm politisch. Er ist extrem nah dran und authentisch; fast dokumentarisch.verfolgen wir die drei Hauptprotagonisten einen Tag durch die Banlieue und durch die Nacht von Paris. Zur Authentizität tragen vor allen Dingen die großartigen Dialoge bei, die zu keinem Zeitpunkt geschrieben wirken. Das kann anstrengend sein, weil durcheinander geredet wird und es eben zeitweise richtige Gossensprache ist. Es ist aber ehrlich. Auch wie die Menschen im Film miteinander umgehen kann anstrengend sein, weil fast jede Szene mehr oder weniger eskaliert... teilweise aus kleinsten und banalen Konflikten. Aber das ist eben die Botschaft des Films. Überraschend findet Kassovitz dennoch immer auch kleine poetische Momente, wie der Mann auf der Toilette, das Licht vom Eifelturm oder die sehr passende und immer wieder aufgegriffene Metapher des Menschen, der vom Hochhaus stürzt und sich bei jeden Stockwerk an dem er vorbei fliegt sagt: "Bis jetzt ist alles gut". Generell ist der Film ziemlich gut geschossen mit schönen Kameraeinstellungen, die den Film doch nicht als reine Dokumentation kennzeichnen.
Mein Problem waren die Charaktere, denn auch wie z.B. in Gangsterfilmen von Scorsese, tue ich mich schwer bei solchen Milieustudien mit den Charakteren zu connecten. Vince und Said sind keine angenehmen Menschen. Als einziger etwas Profil wird Hubert zugestanden, dessen Lebensumstände man kennen lernt und der seine Situation zumindest etwas reflektiert. Aber auch er kann ziemlich unangenehm werden.
Natürlich verstehe ich, dass das absichtlich so ist um zu zeigen, dass die Umstände - für die sie letztlich nichts können - sie zu dem gemacht haben, was sie sind. Dass der Film darauf ein Auge lenken will, wie mit diesen Ghettos und den Menschen darin umgegangen wird; mit deren Perspektivlosigkeit, den Vorurteilen denen sie ausgesetzt sind und dem Gefühl der Machtlosigkeit etwas an der Situation ändern zu können außer mit Gewalt.
Ich habe oft das Gefühl, dass Menschen dieses Gossengehabe irgendwie dann doch cool finden. Das finde ich wiederum fehlgeleitet und ich behaupte auch, dass das nicht die Absicht solcher Filme ist.
Das Ende sieht man kommen, denn um im Bild der Hochhaus-Metapher zu bleiben: Der Aufschlag kommt irgendwann. Auch wenn man die Charaktere nicht besonders mag ist es trotzdem packend, weil es wahnsinnig gut inszeniert ist.

4 von 5 Sternen

https://letterboxd.com/film/la-haine/
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Forsta »

Mörder Ahoi! (Miss Marple Verfilmung Teil 2, 1964)

Nette Zeitreise mit ein paar Längen, der Vorgänger war aber amüsanter.

2/5 forstastische Sternchen
Markus von Bloody Prison Cakes

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Kesselflicken
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Kesselflicken »

Andreas29 hat geschrieben: 23. Feb 2021, 13:24
Varus hat geschrieben: 22. Feb 2021, 18:24 Harter Spoiler des Endes:
SpoilerShow
Als die beiden am Ende ihr böses Pflegeimperium aufbauen habe ich wirklich mehrfach laut "Nein!" ausgerufen. Den Gedankne, dass solche Menschen nun die Altenpflege kontrollieren und dominieren fand ich echt unerträglich. Als Rosamund Pike dann in der allerletzten Szene vom Angehörigen eines ihrer Opfer erschossen wird habe ich kurz und laut los gejubelt. Kurz darauf habe ich aber überlegt, was das über mich aussagt, dass ich einen glasklaren Rachemord feiere... Hat mich zumindest ins Grübeln gebracht.
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Egal wie man jetzt emotional darauf reagiert, der Film möchte einen mit dem Gefühl entlassen, dass so ein Verhalten bestraft wird. Das heißt: Auch wenn man jetzt die Mittel, dass sie niedergestreckt wird nicht OK findet, irgendwie entlässt der Film einen mit einem guten Gefühl. Und ich fand es einfach schade, dass sie diese böse und zynische Wendung am Ende einbauen, die wirklich überrascht, aber dann doch nicht ganz durchziehen.
Ich habe nicht umsonst das Beispiel "Nightcrawler" gebracht. Auch ein Film mit einer 100%-Arschlochquote. Der ist mit Jake Gyllenhaal und da geht es um einen der Unfallfotos macht und sich so weit reinsteigert, dass er die Unfallstellen für geile Fotos verändert anstatt Ersthilfe zu leisten oder sogar Unfälle provoziert. Der entlässt einen mit dem unwohlen Gefühl, dass solche Leute auch einfach oft mit dem durchkommen, was sie machen.
Natürlich völlig richtig. Nightcrawler war in dem Aspekt stärker weil gnadenloser. Ich fand diesen anderen Ansatz aber dennoch sehr interessant, weil damit imo etwas anderes erreicht werden sollte. Statt den Zuschauer möglichst niedergeschlagen aus dem Film zu entlassen, soll er hier zur Selbstreflektion angeregt werden. Und zumindest bei mir hat das sehr gut funktioniert.
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von bluttrinker13 »

Weil er hier erwähnt wurde, Nightcrawler war ein brillianter Film der wirklich messerscharf in die eigene "just world" Illusion schneidet.

Imo auch eine der tollsten, wenn nicht gar die beste, Performances von Jake Gyllenhaal der ja in seiner Karriere auch nicht gerade arm ist an guten Performances.
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Ironic Maiden
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Ironic Maiden »

Ich habe I Care A Lot gestern gesehen und er hat mir ausnehmend gut gefallen. Man muss sich eben darauf einlassen, dass es in diesem Film keine Identifikationsfigur gibt und keine Seite, zu der man halten kann. Dies wird ja auch schon in den großartigen ersten Minuten sehr deutlich gemacht. Für mich gewinnt der Film seine Stärke daraus, dass er Menschen zeigt, die sehr sehr gut sind in dem was sie machen, auch wenn dies moralisch verwerflich ist. Und sowas genieße ich, vor allem, wenn man den ganzen Tag mit Menschen zu tun hat, die im besten Fall mittelmäßig sind.
Varus hat geschrieben: 25. Feb 2021, 12:58
Andreas29 hat geschrieben: 23. Feb 2021, 13:24
Varus hat geschrieben: 22. Feb 2021, 18:24 Harter Spoiler des Endes:
SpoilerShow
Als die beiden am Ende ihr böses Pflegeimperium aufbauen habe ich wirklich mehrfach laut "Nein!" ausgerufen. Den Gedankne, dass solche Menschen nun die Altenpflege kontrollieren und dominieren fand ich echt unerträglich. Als Rosamund Pike dann in der allerletzten Szene vom Angehörigen eines ihrer Opfer erschossen wird habe ich kurz und laut los gejubelt. Kurz darauf habe ich aber überlegt, was das über mich aussagt, dass ich einen glasklaren Rachemord feiere... Hat mich zumindest ins Grübeln gebracht.
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Egal wie man jetzt emotional darauf reagiert, der Film möchte einen mit dem Gefühl entlassen, dass so ein Verhalten bestraft wird. Das heißt: Auch wenn man jetzt die Mittel, dass sie niedergestreckt wird nicht OK findet, irgendwie entlässt der Film einen mit einem guten Gefühl. Und ich fand es einfach schade, dass sie diese böse und zynische Wendung am Ende einbauen, die wirklich überrascht, aber dann doch nicht ganz durchziehen.
Ich habe nicht umsonst das Beispiel "Nightcrawler" gebracht. Auch ein Film mit einer 100%-Arschlochquote. Der ist mit Jake Gyllenhaal und da geht es um einen der Unfallfotos macht und sich so weit reinsteigert, dass er die Unfallstellen für geile Fotos verändert anstatt Ersthilfe zu leisten oder sogar Unfälle provoziert. Der entlässt einen mit dem unwohlen Gefühl, dass solche Leute auch einfach oft mit dem durchkommen, was sie machen.
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Ich fand die einzigen Schwächen des Films waren das letzte Drittel und der Schluss. Im letzten Akt führt die Verengung des Blickwinkels dann teilweise doch dazu, dass man beginnt, irgendwie "für" Marla zu sein, und das steht im Widerspruch zu dem gesamten ersten Teil des Films. Das fand ich etwas störend, aber immer noch unterhaltsam. Mir hat der Mord am Ende nicht gefallen. Nicht, weil Marla nicht verdient hätte zu sterben, aber auf mich wirkte das so, als habe man den Zuschauer nicht zu deprimiert zurücklassen wollen, sondern habe ihm das Gefühl geben wollen, dass Marla doch irgendwie bestraft wird. Das is mMn völlig unnötig, der Film will ja keine Welt zeigen, die fair oder gerecht ist. So wirkte das auf mich billig und inkonsequent. Aber es hängt wahrscheinlich davon ab, mit welcher Einstellung man das ganze betrachtet.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

bluttrinker13 hat geschrieben: 25. Feb 2021, 13:11 Imo auch eine der tollsten, wenn nicht gar die beste, Performances von Jake Gyllenhaal der ja in seiner Karriere auch nicht gerade arm ist an guten Performances.
Damals den Oscar verweigert. Vermutlich weil die Figur zu negativ ist, die er verkörpert. Zumindest sagen das einige Filmkritiker denen ich vertraue.

Aber dann bleibt die Frage, warum die Academy zweimal einen Schauspieler für den Joker ausgezeichnet hat...
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bluttrinker13
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von bluttrinker13 »

Andreas29 hat geschrieben: 25. Feb 2021, 14:53 Aber dann bleibt die Frage, warum die Academy zweimal einen Schauspieler für den Joker ausgezeichnet hat...
Exakt! Der Vergleich zum Joker/Phoenix drängte sich mir später auch auf. Ich persönlich ziehe die schon fast unheimlich authentische, gleichzeitig in ihren Wurzeln extrem mysteriös bleibende Darstellung des psychopathischen Reporters jederzeit der etwas zu überzeichneten Darstellung des (na gut, Comic-)Schurkens vor, wenn es um abgründige Charakterdarstellung geht.
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Ironic Maiden
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Ironic Maiden »

Da der Horrorfilmthread ja ziemlich in der Versenkung verschwunden ist, möchte ich hier eine Empfehlung für The Vigil aussprechen. Ich hatte eigentlich einen durchschnittlichen Blumhouse-Film erwartet und die Kritiken sind auch nicht gerade berauschend, aber ich habe mich gut amüsiert und stellenweise sehr gegruselt.

Der Film handelt Yakov, einem orthodoxen Juden, der sich nach einem traumatischen Vorfall von seiner Community entfernt hat, und versucht, in der normalen Welt zurecht zu kommen. Da er dringend Geld braucht, nimmt er das Angebot seines ehemaligen Rabbiners an, für eine Nacht als sogenannter Schomer bei einem Verstorbenen die Totenwache zu halten. Und wie man sich bereits denken kann, passieren sehr schnell unheimliche Dinge.

"The Vigil" hat eine minimale Anzahl an Darstellern und Schauplätzen, der größte Teil der Handlung spielt in einem düsteren Wohnzimmer in einem durchschnittlichen Reihenhaus. Wettgemacht wird das durch die großartige Kamera (sonst fällt mir sowas nicht auf, aber hier war es sehr offensichtlich) und die sehr kompetent und konsequent aufgebaute Spannung. Es gibt Jump Scares, aber diese sind clever und gut gemacht und ich habe mich teilweise sehr erschrocken, obwohl ich ziemlich abgehärtet bin. Stimmung und Setting erinnern an "The Autopsy of Jane Doe".

Thematisch ist der Film dicht und gut geschrieben. Auch wenn er von der Tiefe nicht ganz an elevated horror im Sinne von "Get Out", "It Follows" oder "Hereditary" heranreicht, ist da doch mehr als bei dem typischen Blumhouse-Horrorfest.

Ich würde also vorschlagen, die eher negativen Kritiken zu ignorieren und die knapp fünf Euro bei Amazon auszugeben, wenn man Lust auf einen effektiven, gut gemachten und nicht ganz dummen Horrorfilm hat. (Und warum sollte man das nicht haben, was gibt es an einem Freitagabend besseres?)
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

Ironic Maiden hat geschrieben: 26. Feb 2021, 15:59 Da der Horrorfilmthread ja ziemlich in der Versenkung verschwunden ist, möchte ich hier eine Empfehlung für The Vigil aussprechen.

[...]

Ich würde also vorschlagen, die eher negativen Kritiken zu ignorieren und die knapp fünf Euro bei Amazon auszugeben, wenn man Lust auf einen effektiven, gut gemachten und nicht ganz dummen Horrorfilm hat.
Habe ich getan und sogar nur 99 Cent Leihgebühr hingelegt. Und ich kann weitgehend zustimmen - ein Horrordrama mit Message und damit definitiv einer der besseren Blumhouse-Filme. Mir hat insbesondere die erste Filmhälfte sehr gut gefallen. Die ist atmosphärisch top dank der Geräuschkulisse und schön anzuschauender Licht- und Schattenspiele. Im späteren Verlauf hat mich der Film ein Stück weit verloren, wenn er altbekannte Standards aus Asia-Horrorfilmen und bei mir nicht zündende Jumpscares auffährt. Das Ende ist wiederum gelungen und stimmig.
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Auch wenn man sich die letzte Szene, wo der Protagonist das Haus verlässt und ein Schatten ihm folgt, hätte sparen können. Das ist auch so ein typischer Horrorfilm-Standard, der laut "Hallo, Fortsetzung!" ruft. Auf der anderen Seite dreht sich der Film ja um Schuld und Vergebung und man könnte die Szene so deuten, dass der nach wie vor traumatisierte Yakov seine Schuld (und damit den Dämon) nie ganz loswerden wird.
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Seroon
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Seroon »

Andreas29 hat geschrieben: 22. Feb 2021, 17:24 OK, einen Nachzügler habe ich heute noch:

I, Daniel Blake
2016; Regisseur: Ken Loach; Schauspieler: Dave Johns, Haley Squieres; Genre: Drama

4,5 von 5 Sternen

https://letterboxd.com/film/i-daniel-blake/
Den Film finde ich auch toll, ich habe vorher "Sorry We Missed You" vom gleichen Regisseur gesehen, auch sehr gut.
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Dicker
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Dicker »

Con Air
Kannte ihn noch nicht und er soll ja einer der besten Action Streifen der 90er sein. Joa, was soll ich sagen. Ich wurde ganz gut unterhalten. Nicht mehr, nicht weniger.
Die One-Liner Dicht ist - wie für diese Zeit bekannt - recht hoch (die Erklärung von Ironie, sie haben Garland Greene doch nur eingebaut, damit er diesen Satz sagen kann^^). Der Actionanteil ist gar nicht mal so hoch, erst gegen Ende geht es richtig ab. Durchgehend spannend ist er auch.
Aber meine Güte ist Nicolas Cage ein schlechter Schauspieler. Ist mir früher nie so aufgefallen, aber da hab ich auch nicht im O-Ton geschaut. Und die ganze Sache mit seiner Frau hätte man auch weglassen können. Dann wäre er viel mehr Badass gewesen und der Handlung wäre es sowieso egal gewesen. Und man hätte nicht dieses grässliche Schnuelzen Lied am Anfang und am Ende einbauen müssen. Nun gut, jetzt habe ich auch diese Bildungslücke geschlossen. Es ist aber imo ein Film, den man damals zu seiner Zeit gesehen haben sollte. Mittlerweile nagt dann doch etwas der Zahn der Zeit an ihm
Mastertronic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Mastertronic »

They shall not grow old- Geschichte sehr bewegend erzählt. Für erste Weltkrieg Interessierte ein Muss !
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Jon Zen
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Jon Zen »

Falling Down – Ein ganz normaler Tag (1993 mit Michael Douglas)
Ein scheinbar ganz normaler Mann möchte den Geburtstag seiner Tochter feiern. Allerdings lebt er getrennt von seiner Frau und darf sie per Gerichtsverfügung nicht besuchen. Im Laufe des Films zeigen sich immer mehr die zwanghaften Störungen von William "D-Fense" Foster und der Film eskaliert immer mehr. Auf seinem Weg durch L.A. entwickelt er sich buchstäblich zum Amokläufer, der Film weist dabei auf die sozialen Misstände der USA in den frühen 90ern hin.
Als ein Nazi-Waffenladenbesitzer einen weiblichen Officer fragte, warum es nicht "Officedess" heiße, wie bei Stewardess, antwortet diese selbstbewusst, dass "Officer" das Amt sei, unabhängig vom Geschlecht. Gute Argumentation.
Zieht sich etwas in die Länge, aber cleverer Film, sehr gut umgesetzt.
7/10

One Night in Miami (2020)
Die schwarzen amerikanischen Bekanntheiten Cassius Clay (später bekannt als Muhammed Ali), Malcolm X, Jim Brown (damals MVP der NFL) und Soulstar Sam Cooke treffen sich nach dem WM-Kampf von Cassius Clay in einer Wohnung, um zu feiern. Das war ein Vorwand von Malcom X, der lieber darüber diskutieren möchte, wie sie ihren Einfluss nutzen können, um die Rechte der Schwarzen zu stärken. Malcom X aggressive Methodik (Kampf gegen die Weißen) prallt auf Sam Cookes Philosophie, dass man über eine weiche Integration der Schwarzen in die Gesellschaft, den Unterschied der Hautfarben besiegt. Der Film basiert auf einem wahren Treffen der Person. Er ist gut geschauspielert und kurzweilig zu sehen, allerdings lässt er den Zuschauer mit vielen unebeantworteten Fragen zurück. Eine leichte Anwort auf die schwierigen Fragen gibt es nicht.
Malcom X wurde 1965 von ehemalligen Mitstreiter ermordet, Cooke wurde im gleichen Jahr unter bis heute nicht geklärten Umstände ermordet, als "dead negro" von der Polizei abgestempelt (mehr: https://taz.de/!662152/). Nach seinem Tod kam noch der weltbekannte Friedensbewegungshit "A Change is Gonna Come" heraus (https://youtu.be/wEBlaMOmKV4), welcher das Ergebnis der One Night in Miami sein kann.
7,5/10

Nun kommen meinen Bratt Pitt Festspielen: :lol:

Moneyball (2011)
Bratt Pitt spielt den Teammanager Billy Bean, der mit dem finanzschwachen Baseballteam Oakland Athletics versucht, die World Series zu gewinnen.
Zusammen mit Peter Brand (Jonah Hill) setzen sie auf das Konzept des Buchs "Moneyball" bei Spielertransfers: Anstatt auf die klassischen soften Scoutkriterien (z.B. Schlägerhaltung) zu hören und einen abgeworbenen Star durch einen möglichst gleichwertigen Spieler zu ersetzen, benutzten sie für ihre Spielertransfers komplexe mathematische Formeln, die sich aus den unzähligen Statistikend es Baseballs ergeben.
Letztlich springt dabei immer nur ein Wert raus: Wie viele erwartete Punkte, bringt der Spieler?
Auf diese Weise transferieren sie von allen Teams ignorierte Spieler für wenig Geld, um dem unter chronischen Geldmangel leidende Team bessere Chancen auf den Titel einzuräumen.
Trotz aller Widerstände ziehen sie ihre Strategie durch und werden damit so erfolgreich, dass auch das große der Boston Red Sox die Strategie übernehmen wird und damit (in Wirklichkeit) die nächste Saison gewinnen wird.

Billy Beans Ziel sind dabei keine Titel, sondern das Spiel zu verändern. Das hat er geschafft und nicht nur im Baseball.
Die Red Sox Besitzer kaufen den den Liverpool FC und nutzen die Moneyball Strategie, um dort relativ unbekannten Spieler wie Mo Salah, Mané oder van Dijk zu Weltklassespielern zu machen und die Champions League zu gewinnen. Darauf geht der Film nicht mehr ein, er endet mit der einen MLB Saison, die den Sport änderte. Von daher gehört der Film für alle Sportinteressierte zur Allgemeinbildung.
Sonst versteht man z.B. dieses Gag von B/R Sports nicht: https://youtu.be/hT_xDTi-bW4
Leider wird das Moneyball System zu oberflächlich erklärt, Probleme des us-amerikansichen Tranfersystems nur angedeutet (Hire & Fire während der Saison, trotz Vertrag) und bietet keinen guten Handlungsbogen, obwohl die tatsächlichen Ereignisse, die über mehrere Saisons liefen, bereits in diese eine Saison 2002/03 komprimiert wurden.
7,5/10


12 Monkeys (1995)
Bruce Willies spielt den Gefangenen James Cole, der die von einem Virus verseuchte Welt mit Informationen aus der Vergangenheit retten soll, indem er in diese zurückreist. Eine Armee der 12 Monkeys sei für den Virusausbruch verantwortlich.
Als er aber ins Jahr 1990 zurückreist (ein paar Jahre zu früh) wird er in eine Psychiatrie gesteckt, weil ihm niemand seine Geschichte vom Virus glaubt (,er nackt ist und Polizisten angriff). Dort trifft er den verrückten Jeffrey Goines (Bratt Pitt), den Sohn eines bekannten Wissenschaftler und die Psychiaterin Kathrin Railly (Madeleine Stowe).
Im Laufe der Geschichte, verschwimmt die Realität für ihn. Ist er vielleicht wirklich verrückt?
Goines findet die Geschichte der Armee der 12 Monkeys spannend und baut diese in den nächsten Jahren auf, als sich Cole plötzlich im Jahr 1996, im Jahr des Ausbruchs, wiederfindet.

Die erste Hälfte des Films kann noch mit coolen Plottwists, Ideen und Unsicherheiten überzeugen, während die 2. Hälfte leider langweilig und vorhersehbar wird.
Das Finale ist bescheuert.
6/10

Nun kommen noch zwei hervorragende Filme, welche ich nach vielen Jahren erneut schauen wollte:

Fight Club (1999)
Zu diesem Film muss man wohl wenig sagen. Er. ist. legendär.
Beim erneuten Sehen findet man immer mehr Kleinigkeiten und Anspielungen. Sehr komplexer Film vom Handlungsaufbau. Gefällt mir.
Allerdings kritisiert der Film alles und macht sich über genauso viel lustig, auch über die eigene Kritik. So wirkt der Film in seiner Aussagekraft etwas planlos, chaotisch. Dass soll er vielleicht sein, aber das nagt an seiner Perfektion, weshalb ich meine alte Wertung von 10 auf 9 herabsenke.
9/10

Von Bratt Pitt zu Russell Crowe:

Gladiator (2000)
Gladiator war mit Troja der erste verhältnismäßig "brutale" Film den ich mit 10 Jahren sehen durfte (dafür durfte ich kein Herr der Ringe sehen :? ). Deshalb habe ich schon immer beste Erinnerungen an ihn. :D
Dennoch hat mich beim Rewatch die Perfektion des Films überrascht. Alles ist genauso, wie es sein soll. Die Dialoge sind für ihren Zweck exzellent. Der Film ist nahezu perfekt. Selbst das CGI aus dem Jahr 2000 sieht noch ganz okay aus.
Einziger Kritikpunkt (auf höchstem Niveau) sind die nicht mehr zeitgemäßen Kampfszenen. Seit den Star Wars Episode I Lichtschwertduellen hat man Besseres gesehen, die John Wick Filme und die Daredevil Serie (Hallway Szene: https://youtu.be/B66feInucFY) haben neue Maßstäbe gesetzt: Weniger Schnitte, d.h. weniger Wrestling, mehr MMA.
Gladiator ist ein Meisterwerk. Der Film erzählt eine großartige Geschichte, die trotzdem einfach wirkt. Das Finale ist perfekt.
10/10
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