COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Inkognito
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

https://amp.n-tv.de/politik/Funkes-Arbe ... ssion=true

-> Arbeitgeber von Spahn's Ehemann hat halbe Million Masken ans Gesundheitsministerium verkauft

Professionelle Hersteller und Händler wurden nicht mal zuruckgerufen oder zurückgemailt, aber vom deutschen(!) Zeitschriftenverlag(!!!) kaufte man einfach via China(!) unter Umgehung von allen internen Einkaufsvorschriften Masken.

Das fällt exakt in den Aufgabenbereich von Spahn's Ehemann (Lobbyist mit Kontakten zur Berliner Politik).

-> Klar davon hat er nichts gewusst.
-> Und klar Burda hat davon nicht profitiert.
-> Und dreifaches klar, Provisionen gab es nicht. Nein. Wie kommt man denn da drauf?!?

Das hat man davon, wenn ein Bundestagsabgeordneter, der im Gesundheitsbereich tätig ist, eine Lobbyagentur für Pharmafirmen gründet.
-> Ein Pharma Lobbyist als Bundesgesundheitsminister! 😂😂😂


"Neben seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter war Spahn zwischen 2006 und 2010 an einer Lobbyagentur beteiligt. Der Öffentlichkeit wurde dies erst durch einen Medienbericht im Jahr 2012 bekannt. Demzufolge beriet diese Firma schwerpunktmäßig Kunden aus dem Gesundheitssektor, während Spahn gleichzeitig als Gesundheitspolitiker im Gesundheitsausschuss saß."
https://lobbypedia.de/wiki/Jens_spahn
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Inkognito hat geschrieben: 22. Mär 2021, 13:35 https://amp.n-tv.de/politik/Funkes-Arbe ... ssion=true

-> Arbeitgeber von Spahn's Ehemann hat halbe Million Masken ans Gesundheitsministerium verkauft

Professionelle Hersteller und Händler wurden nicht mal zuruckgerufen oder zurückgemailt, aber vom deutschen(!) Zeitschriftenverlag(!!!) kaufte man einfach via China(!) unter Umgehung von allen internen Einkaufsvorschriften Masken.
Andererseits aber auch: "Unabhängig von möglichen Interessenkonflikten scheint der von Spahns Ministerium gezahlt Stückpreis pro Maske vergleichsweise niedrig gelegen zu haben. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage mehrerer Bundestagsabgeordneter und der FDP-Fraktion vom Oktober 2020 hervorgeht, gab das Gesundheitsministerium in den ersten Monaten der Pandemie im Durchschnitt rund 2,65€ pro FFP-Maske aus."

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... burda-gmbh

Mal schauen, wie das aussieht, wenn alle Infos auf dem Tisch liegen. Aber im Moment hab ich den Eindruck, ihn wegen diesem Deal aufzuknüpfen macht keinen großen Sinn. Ja, da hätte es mal wieder mehr Transparenz geben sollen. Aber hätte er die Masken zu dem Zeitpunkt abgelehnt, während der Einkaufspreis auch noch deutlich unter dem Mittelwert lag... das wäre nicht das wünschenswerte Ergebnis gewesen.

Andre
Inkognito
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Andre Peschke hat geschrieben: 22. Mär 2021, 15:43
Mal schauen, wie das aussieht, wenn alle Infos auf dem Tisch liegen.
Das ist der Hauptpunkt, ja.
Da das aber keine Amateure sind, wird sich schwer etwas finden lassen für unsere Journalisten.

Wichtiger Punkt:
Das waren chinesische KN95 Masken. Theoretisch so gut wie FFP2.
Praktisch sind die seit 01.10.2020 in Deutschland verboten, weil sehr hoher Anteil an Schrott (mindestens 40% Ausschuss).
=> Das setzt den Preis und den Gesundheitsschutz (!) natürlich in ein ganz anderes Licht!

Da wäre eher interessant:
Wie viel wurde für andere KN95 Maken bezahlt?
Und wie hoch war der Ausschuss der Burda Masken?

Unabhängig davon bleibt festzuhalten:
Spezialisierte Unternehmen wurde nicht berücksichtigt.
Von einem Zeitschriftenverlag wurde fachfremd eingekauft.
Die Logistik wurde an ein Kleinunternehmen in Spahn's Heimat vergeben - welches dann total überfordert war und die DHL als Subunternehmer nutzen musste. Aber natürlich selbst weiterhin schön Gewinn einzustreichen.

Und alles ohne Ausschreibungen. Ohne Angebote einzuholen. Ohne Beachtung von Einkaufscompliance.

Das stinkt alles gewaltig gen Himmel.
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Stew_TM
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Stew_TM »

Inkognito hat geschrieben: 22. Mär 2021, 00:01
Stew_TM hat geschrieben: 21. Mär 2021, 18:32
Inkognito hat geschrieben: 21. Mär 2021, 13:27 -> Nur weil ich so dumm bin mich zu Gunsten der Allgemeinheit massivst einzuschränken, denkt die Mehrheit offensichtlich in der Zwischenzeit anders.
Was veranlasst dich zu dieser Einschätzung? Meiner Kenntnis nach befürwortet die Mehrheit der Deutschen in repräsentativen Umfragen noch immer die Maßnahmen bzw. fordert schärfere. Eine Demo von besorgten Bürgern, Impfgegnern, Querdenkern und Neonazis in Kassel (bei der bestimmt auch welche "aus dem bürgerlichen Spektrum" mitgelaufen sind) halte ich da für keine repräsentative Stichprobe.
Vielleicht, dass wir ins Deutschland eine ähnlich hohe und teilweise höhere Mobilität als VOR Corona haben.

Man hat März 2020 gesehen, dass es (trotz Arbeit!) ginge.
Jetzt kann oder will sich niemand mehr einschränken.
Oder wie erklärt man das mit der Mobilität???
Hm, halte die Mobilität im Bezug auf deine konkrete Aussage für keinen guten Indikator, zumindest für sich betrachtet. Ich denke, viele Menschen sind nicht zu jeder Zeit in der Lage, ihre eigene Mobilität auch selbst zu bestimmen.

On a similar note, hier ein gutes Interview mit einem Psychologen: https://www.tagesschau.de/inland/gesell ... e-101.html
Er sagt: Lockdowns, auch sehr lange, wären durchzuhalten - und die Bereitschaft in der Bevölkerung wäre laut ihm übrigens auch immer noch da - aber dazu braucht man eben eine Perspektive hat. Und genau daran scheitere die Politik.

Das sehe ich genauso: Zwar gibt es gefühlt zwei Tage nach Beginn jedes Lockdowns den Ruf nach "Lockerungsperspektiven", aber eine angemessene Strategie dafür eben nicht. Zynischerweise war eben genau diese Lockerungsperspektive der Sargnagel für echte Lockerungen im April und Mai. Was auch jeder wusste, der auf seriöse Wissenschaftler vertraut. [EDIT: Muss mich da korrigieren, vermutlich wären Lockerungen durch B117 selbst bei Beibehaltung der Maßnahmen auch im April noch nicht ohne Reboundeffekt möglich gewesen. Ab Mai mit einer entsprechenden Impfquote aber vielleicht schon.]
Wie man alle Schüler für so kurz vor den Ferien aus dem Distanzlernen holen kann, ohne die Schnellteststrategie festgezurrt zu haben, kann ich mir aber auch bis heute nicht erklären. Hätte man das auf die Abschlussjahrgänge beschränkt, hätte ich sogar noch Verständnis dafür gehabt. Jetzt hat man einfach mir nichts, dir nichts, unzählige Cluster wieder miteinander vermischt. Die ihre jetzt und nächste Woche gewonnenen Infektionen an Ostern schön zu Oma und Opa tragen. Und das alles für 5 (!!) Unterrichtstage! Herzlichen Glückwunsch.

Das frustrierendste: Vermutlich wird gleich wieder eine Rückkehr zum November-Lockdown besprochen, mit der Erweiterung um zweifelhafte Maßnahmen wie Ausgangssperren. Aber diese Maßnahmen werden die Situation mit B117 sehr wahrscheinlich nicht in den Griff bekommen. Dann sind halt die Zoos und Läden wieder zu - aber die Einhaltung der Home Office-Pflicht kontrolliert immer noch niemand.
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Jon Zen
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jon Zen »

ZiggyStardust hat geschrieben: 22. Mär 2021, 00:13 Wenn selbst herzkranke Politiker aktuell nach Kuba fliegen, dann muss man sich nicht wundern, wenn große Teile der Bevölkerung die Angst vor dem Virus verloren haben.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... b1b71dbfad
Ich saß zufällig im gleichen Flugzeug (geschäftlich), aber nicht im vorderen Bereich, wo sie in der Business Class saß. Es war ein ziemliches Drama, wir im hinteren Bereich erfuhren während des Fluges nur, dass es Reanimationsmaßnahmen gab und die Notlandung nötig sei, weil ein Arzt gebraucht werde, sahen aber die sichtliche Erschöpfung der Crew.

Ich hatte vor dem Abflug noch gespottet, wie viele alte, kränkliche Rollstuhlfahrer dabei seien. Spätestens bei der Notlandung in Irland und wir im engen Flugzeug festsaßen, war klar, dass auf einen 5 Stunden+ Flug keine Menschen mit Gesundheitsproblemen zurzeit fliegen sollten.
Denn es ist sehr viel anstrengender, wenn man zusätzlich eine Maske tragen muss. Durch so eine Notladung/Verzögerung erhöht sich dann nochmals das Risiko, dass solche Menschen Probleme bekommen (und für alle ist das Ansteckungsrisiko erhöht). Letztlich mussten alle Passagiere bei diesem Flug ca. 13-14 Stunden eine Maske aufhaben und durften sie nur während des Essens und Trinkens kurz abnehmen.

Übrigens würde ich diesem Herald Artikel, auf den sich alle beziehen (auch die Bild), nicht zu viel glauben schenken (z.B. wegen der Todesursache), wenn schon die Flugnummer falsch ist. Sie lautete nämlich DE-2199 und nicht De-199.

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Wegen Corona generell Urlaube zu verbieten halte ich für Quatsch und Populismus. Mit einem guten Hygienekonzept (wie in Kuba) schaffen es Hotels, dass man sehr wenig Nähe zu anderen Gäste hat und man kann sich sicher sein, dass alle anderen Gäste ebenfalls vor kurzem negativ getestet wurden. Ferienwohnungen sind vergleichbar mit der eigenen Wohnung. Und gerade jetzt im Winter ist es gesund für den Menschen, wenn er an die Sonne kommt, um so seine Abwehrkräfte zu stärken.

[Im Falle Kuba herrscht die Reisewarnung für Touristen übrigens erst seit ca. 3 Wochen, zuvor war dort die Insidenzrate viel niedriger als bei uns (und ist es immer noch abseits des gesperrten Havannas). Die Leute tragen dort eine Maske, selbst wenn sie alleine auf der Straße laufen und niemand entgegen kommt. Empfindliche Strafen werden gegen zuwiderhandeln ausgesprochen.
Fun Fact: Es wird geplant, dass sich bald Urlauber nach Kuba kostenlos impfen lassen können, sobald die Bevölkerung dort geimpft wurde.]

Meiner Meinung nach besteht das höchste Ansteckungspotenzial in den deutschen Testzentren (wegen der großen Warteschlangen) und während des Fluges (dieser hatte vielleicht 70% Auslastung). Ansonsten trifft man bei einer Reise an einem Strandhotel auf viel weniger Menschen und dann in größeren Räumen als z.B. in einem Büro, in einer deutschen Schule, oder während des Einkaufens in einem Supermarkt. Auch an den Ferienorten herrscht Lockdown.
Alles ist natürlich abhängig von der zulässigen Auslastung.
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 6e8a63eef0

Spiegel berichtet, dass es ab dem 1. April bis zum 5. oder 6. Einen richtigen lockdown geben soll und sogar Supermärkte schließen. Da hat man in der Politik mal so richtig mitgedacht, da freuen sich die Rentner und ALG2 Empfänger, die am 1. April erst ihr Geld auf dem Konto haben...
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DickHorner
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Also, die Grundversorgung muss gewährleistet sein, dass Supermärkte schließen halte ich für ausgeschlossen.
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Textsortenlinguistik
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Selbst wenn, das ist doch einfach nur Bullshit.

Ohne Not und vor allem ohne Teststrategie werden die Schüler wieder in die Schulen gespült, für Unternehmen sollen die "Formulierungen der Appelle verschärft" werden und nun wird der dritte intergalaktische Klopapier-Konflikt angestoßen und ganz Deutschland sammelt sich vor Ostern in den Supermärkten, um nach Ende der 5-tätigen "Inkubation" alles weiter zu verteilen?

Das kann doch nach einem Jahr Pandemie nicht der Höhepunkt politischen Handelns sein?
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lipt00n
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Ich hätte gerne Politikergehälter nach TvöD und den Verbot sämtlicher Nebeneinkünfte über 500 EUR im Monat -vielleicht setzt sich dann wieder Kompetenz durch statt Geklüngel, Karrieregeilheit und Gier.

Unfassbar, was Deutschlands finest sich da nach 11 Stunden aus dem Rachen gezogen haben.
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Eine stundenlange Unterbrechung bis mitten in die Nacht, weil ein paar Landesfürsten und eine Fürstin der Meinung waren, dass Urlaub auf dem Campingplatz jetzt eine lebenswichtige Frage ist und offensichtlich wichtiger, als eine abgestimmte Teststrategie und Impfungen. Das nach mehr als einem Jahr mit dem Scheiß. Selbst wenn man mittlerweile wirklich wenig erwartet ist man doch immer wieder überrascht...
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Derweil in den USA. AstraZeneca hat gestern in den USA eine Studie zur Wirksamkeit veröffentlicht.
Das National Institutes of Health beklagt veraltete Daten und damit eventuell falsche Ergebnisse...
https://www.nih.gov/news-events/news-re ... ca-vaccine
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

lipt00n hat geschrieben: 23. Mär 2021, 07:56 Ich hätte gerne Politikergehälter nach TvöD und den Verbot sämtlicher Nebeneinkünfte über 500 EUR im Monat -vielleicht setzt sich dann wieder Kompetenz durch statt Geklüngel, Karrieregeilheit und Gier.
Ich weiß nicht, ob wir bessere Politiker bekommen, indem wir finanzielle Anreize kürzen. ^^

Das Problem ist natürlich eher, dass das System sich im Grunde nur selbst reformieren kann und der Weg dorthin auch noch die Kooperation von zB Medien brauchen würde und natürlich auch den der Bevölkerung, die eben wirklich Zeit auf ihre Aufgabe als Souverän verwenden müsste, um dann eine informierte Entscheidung abzugeben und nicht auf Marktschreier reinzufallen. Damit sie dafür die Energie und die Zeit haben, müsste man dann wiederum vermutlich vorher deren Existenz entsprechend absichern, was wiederum... und so weiter. :D

Letztlich ist es ja mal nicht ganz verkehrt, dass sie sich endlich zu einschneidenderen Maßnahmen durchgerungen haben. Es wirkt natürlich wieder, wie der inzwischen übliche und in unserem System vielleicht unumgängliche kleinste gemeinsame Nenner und man darf zweifeln, ob hier der Weg nicht doch wieder nur halb gegangen wird (14 Tage erschien mir auch immer der Richtwert für eine solche Aktion, jetzt ist es scheinbar nichtmal eine ganze Woche...). Auch die Kommunikation ist wieder scheiße, weil erstmal in den Medien irgendwas durchsickert, was dann nicht so ganz stimmt und am Ende keiner klar aufschlüsselt "Das wurde beschlossen. Darum wurde es beschlossen. Das ist das Ziel. Anhand dieser Faktoren werden wir Zielerreichung kontrollieren". Aber naja.

Ich finde es gut, dass es mal eine recht einschneidende Maßnahme gibt und übe mich mal in Optimismus, dass es uns allen was bringt.

Andre
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Boris
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Boris »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Mär 2021, 09:49 Ich finde es gut, dass es mal eine recht einschneidende Maßnahme gibt und übe mich mal in Optimismus, dass es uns allen was bringt.
Zumindest ist es wieder ein Signal, dass es wirklich ernst ist. Die Vergangenheit hat ja gezeigt, dass die Zahlen oft schon vor den Lockdowns gesunken sind weil die meisten eben doch vernuenftig sein wollen und solche Massnahmen dann im Schnitt doch eine groessere Wirkung haben als man von nem verlaengertem Wochenende mit Ausnahmen und erwartbaren Hamsterkaeufen erwarten wuerde. Kann man zumindest drauf hoffen.

Aber erstmal muss man wie immer nach einer MPK warten bis alle Bundeslaender bekannt gegeben haben an welche Beschluesse sie sich (nicht) halten werden. Alleine dass sie jetzt beschlossen haben sich wirklich an die Notbremse die sie beim letzten Mal beschlossen haben, halten wollen... :roll:
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Also bekommen wir jetzt einen Mini-Lockdown mit überfüllten Supermärkten am Samstag? Und wer über Ostern in Miami oder sonstwo feiert braucht keine Quarantäne fürchten? Nur wer illegal Urlaub in der eigenen Ferienwohnung macht bekommt Probleme?

Die Konferenzen mit den Ministerpräsidenten waren von Anfang an ein Fehler. Für diese Pandemie hätte man einfach mehr Kompetenzen an den Bund abgeben müssen. Dann hätte das Kabinett ein paar Stunden getagt und die Länder hätten die Beschlüsse umsetzen müssen. Diese halbgaren Kompromisse bringen nichts und führen nur dazu, dass die aktuellen Beschränkungen so lange verlängert werden müssen bis genug Menschen geimpft worden sind.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Zoiglbier
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Zoiglbier »

Finde diesen "Mini-Lockdown" jetzt erstmal auch ganz gut. Auch wenn man sich mal anschaut, dass wir bisher eigentlich noch keinen "richtigen" Lockdown hatten, verglichen mit anderen Ländern. Allerdings verstehe ich nicht, wieso man nicht gleich sagt: zwei Wochen rund um Ostern ist jetzt mal alles dicht. Die Schulen haben sowieso Ferien, also kann man doch da mal grundsätzlich ansetzen.

Anfangs war ich auch noch zufrieden mit der Form, dass Bund und Länder gemeinsam entscheiden. Inzwischen wünsche ich mir aber ebenfalls, dass einfach mal vom Bund durchgegriffen werden kann, anstatt dass wieder nur der kleinste gemeinsame Nenner herbeigeführt wird. Wobei so eine Forderung halt auch nur "gut" ist, wenn eine entsprechende proaktive Regierung in Berlin sitzt. Angesichts der Äußerungen die z.B. von der FDP kommen möchte ich nicht wissen, was los wäre wenn die über die bundesweiten Regeln entscheiden würden.
Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Ich habe den letzten Monaten bei ALG II am
29.12, 28.01, 25.02 bekommen. Daher nicht erst am 01. des Monats.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Gut zu wissen. Danke. Rechtlich muss es erst am ersten gutgeschrieben sein und ich erinnere mich daran, dass es vor Jahren bei mir auch so war.
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Haferbrei
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haferbrei »

Sind Gottesdienste denn erlaubt?
Präsenz-Gottesdienste soll es nicht geben. In dem Beschluss heißt es, dass Bund und Länder auf die Religionsgemeinschaften mit der Bitte zugehen wollen, "religiöse Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen."

Welche Änderungen gibt es für Schulen und Kitas?
Wenn nicht sichergestellt ist, dass Erziehungs- und Lehrkräfte zwei Mal in der Woche getestet werden können, dann sollen Schulen und Kitas wieder schließen - so hieß es in einem ersten Entwurf. Doch dieser Abschnitt wurde entschärft. Am Ende wurde in dem Beschluss nur mehr darauf hingewiesen, dass die Tests weiter ausgebaut werden - und baldmöglichst zwei Testungen pro Woche angestrebt werden.

Zitat von der tagesschau
Wenn ich das schon wieder lese...Wir wollten ja irgendwie, aber dann doch nicht so und überhaupt...

Die Tage kam erst die Meldung, dass mal wieder eine Gemeinde hier in der Nähe zu einem Hotspot wurde nach Präsenzgottesdiensten, 90 bestätigt positive Fälle, 1100 Menschen in Quarantäne, Großteil der Tests ausstehend.

Und Teststrategie für Schulen, naja...
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Problem bei den Kirchen ist, dass bei einem klaren generellen Verbot von Gottesdiensten zu Ostern sofort entsprechende Klagen bei den Gerichten landen und das Verbot dort mit nahezu sicherer Wahrscheinlichkeit sofort kassiert wird. Also versucht man so "Druck" aufzubauen das von sich aus abzusagen...
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Inkognito
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Zoiglbier hat geschrieben: 23. Mär 2021, 10:54 Finde diesen "Mini-Lockdown" jetzt erstmal auch ganz gut. Auch wenn man sich mal anschaut, dass wir bisher eigentlich noch keinen "richtigen" Lockdown hatten, verglichen mit anderen Ländern. Allerdings verstehe ich nicht, wieso man nicht gleich sagt: zwei Wochen rund um Ostern ist jetzt mal alles dicht. Die Schulen haben sowieso Ferien, also kann man doch da mal grundsätzlich ansetzen.
Jo, besser wie erwartet.
Ist und wird aber von allen Seiten so aufgeweicht, dass es nur wieder das Bare Minimum bringen wird.
Arbeitgeber müssen - wie immer - nichts beitragen.

-> Faktisch gibt es einen Ruhetag mehr. Das ist immer noch Welten von einem harten und wirksamen Lockdown entfernt.

Bezüglich Motivation:
Im April 2020 war die Zufriedenheit mit der Krisenpolitik bei 67%.
Heute bei nur noch 30%. Und nur 4% sehr zufrieden, 26% eher zufrieden.

Da die brasilianische Variante P1 (gegen die wohl alle Impfstoffe aktuell wirkungslos sind) in Mallorca eingeschleppt wurde, freut sie sich darauf jetzt nach ganz Europa exportiert zu werden.

Die Kurven habt ihr gesehen:
Bei der jetzt beschlossenen Rückkehr sind wir am 1. Mai bei Inzidenzen von 300!
Wenn weiter so, wären es 500 gewesen.
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