Mastertronic hat geschrieben: ↑29. Mär 2021, 09:56
Lieber Jochen, auf Deine Frage hin nach einem homosexuellen Charakter . Ich spiele derzeit mit sehr viel Freude, dass von Dir im höchsten Maße verachtete AC Valhalla.
Unsere Frage drehte sich um einen alternativlos schwulen Hauptcharakter. Wo also jeder, der das Spiel spielen will, einen schwulen Protagonisten spielen muss. Quasi: "Max Payne", aber Max Payne ist schwul. Sowas.
Das man in vielen Rollenspielen die eigene Rolle inzwischen auch queer spielen kann, hatten wir erwähnt. Aber da kann sich jeder Spieler eben seine Welt so machen, wie sie ihm gefällt und seine Hauptfigur einfach hetro auslegen.
kami hat geschrieben: ↑29. Mär 2021, 09:38
Stattdessen "lockt" Tell Me Why mit dem letzteren, nur um dann irgendwie doch zum ersten Ansatz zu schwenken und bleibt dabei etwas lauwarm und unbefriedigend; zu oberflächlich für das eine, zu unangenehm für das andere.
Ja, sehe ich ähnlich. Dem Spiel fehlt eine recht klare Vision. Das jemand anders weiter vorn im Thread angemerkt hat, das Projekt sei erstmal ohne einen Trans-Protagonisten gestartet, passt da gut ins Bild. Die Rätsel, die da so reingeflickschustert wurden ebenfalls. Eventuell war auch erstmal ein viel klassischerer Erzählstrang geplant, für den ja fast alle Tropes im Spiel angelegt sind (Transphobe-Mutter, christiliches Umerziehungslager, Kleinstadt-Szenario etc) und dann kamen die Berater und sagten ihnen "Ja...genau DAS ist halt immer bisschen das Problem, Kinners!". Oder sie wollten die Expectations subverten, was ja schon seit "Last Jedi" ein Erfolgsrezept ist.
IpsilonZ hat geschrieben: ↑29. Mär 2021, 01:02
Und warum gehen Menschen ausgerechnet bei genau diesem Thema immer davon aus, dass das Thema ja eigentlich nur aus Profitgeilheit gewählt wurde? Warum kommt der Vorwurf nicht z.B. bei nem Hellblade, What Remains of Edith Finch oder Journey auf?
Zumindest bei DontNod ist es ja inzwischen deren DNA sich in ihren Titeln mit Randgruppen zu befassen. Ich finde es da auch sinnbefreit, ihnen deswegen direkt mal reine Kommerzmotive zu unterstellen. Aber im konkreten Fall, bei diesem Studio, kann ich das zumindest eher nachvollziehen. So ein bisschen wird das denke ich schon reinspielen, dass sie da einfach ihre Nische gefunden haben, die dann auch zB bei Awardshows gut funktioniert. Das bedeutet aber eben nicht, dass das ihr ALLEINIGES Motiv wäre und ich würde sehr stark vermuten, dass das alles nach wie vor von Herzen kommt. Die haben da einfach ihr "Hobby zum Beruf gemacht", sozusagen.
IpsilonZ hat geschrieben: ↑29. Mär 2021, 01:02Übrigens auch Transmenschen sind potentiell zahlende Kund:innen. Warum sollte man an diesen also weniger Interesse haben als an Menschen bei "ResetEra"?
Das wäre dann halt schon eine SEHR spitze Zielgruppe. Das würde man normal eher nicht machen, bei einer doch recht teuren Produktion. Wobei ich hier (hab ich das im Podcast eigentlich gesagt?) schon überlegt habe, ob der Xbox Gamepass vielleicht bei der Finanzierung schon so viel abgedeckt hat, dass sie sich da auch einfach mehr getraut haben in die Richtung zu gehen. Kann mir vorstellen, dass das einer der Titel ist, bei dem durch diesen Deal und vielleicht noch ein wenig Förderung bereits vor Release viel vom Budget wieder drin war. Aber das ist natürlich tief im Wald der Spekulation.
Gonas hat geschrieben: ↑29. Mär 2021, 09:25Wie jemand vorher schon erwähnt hat können wir nicht wissen ob nicht tatsächlich Trans-Personen beim Entwickler arbeiten, aber ja, ich verstehe natürlich deinen Punkt.
Wir wissen es nicht zu 100%, aber der Entwickler hat ein Video über die Repräsentanz im Spiel produziert. Das ist besetzt mit den beiden Beratern von GLAAD, dem Sprecher von Tyler - alle Trans, aber auch alle extern. Man möchte stark vermuten: Gäbe es einen Trans-Mann (oder auch eine Frau) im Studio in einer relevanten Position, er wäre 100% in dem Video aufgetaucht.
Andre