COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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DickHorner
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

oilrumsick hat geschrieben: 13. Apr 2021, 22:38 Ich sehe da halt nichts zum Abschauen für die meisten Industrieländer, ausser der Tatsache, dass es besser ist, geringe Infektionszahlen zu haben. Die Herausforderung ist ja aber dorthin zu kommen. Testen ist ja gut und schön, aber wer soll die Auswertung und Nachverfolgung übernehmen? Wer soll die Quarantänen durchsetzen und Ausgangssperren kontrollieren? Wer soll die vorgeschlagene psychologische Betreuung der Betroffenen bzw. die Unterbringung übernehmen? Und wer soll die Tests überhaupt durchführen bzw. nachkontrollieren, wer noch getestet werden muss? Das ist bei niedrigen Zahlen vielleicht machbar, aber in der aktuellen Situation sehe ich das nicht.

Und wie gesagt: Es ist ja nicht nur Deutschland, sondern fast alle Länder mit unterschiedlichsten Regierungen, Regierungsformen und Gesellschaften, die an diesem Hindernis scheitern. Ich fürchte es läuft darauf hinaus, auf die Impfung zu setzen und die Opfer in Kauf zu nehmen. Was bei der aktuellen zeitschiene den abstrusen Effekt haben könnte, dass es der bestehenden Regierung pünktlich zur Bundestagswahl einen ordentlichen Schub verleiht, da man im Monat davor eine schöne "Wir haben Covid besiegt"-Show abziehen kann (siehe UK).
Naja, Südkorea ist schon ein archetypisches Industrieland, das seinen Reichtum auf dem Rücken seiner Schwerindustrie begründet.
Interessanterweise war vor einem Jahr dort von Lockdown keine Rede, es gab keine Kontaktbeschränkungen, und auf einmal sind die Infektionszahlen explodiert. Nur, die Koreaner sind halt gewohnt mit unglaublicher Selbstdisziplin mit Riesenlöffeln einen Berg Scheiße zu fressen und haben das Ruder rumgerissen.
Das wäre mit unserer Mentalität undenkbar, und deshalb bleibt mir nichts, als Deiner Prognose zuzustimmen.
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Alienloeffel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Alienloeffel »

Es geht doch erstmal da los, dass man sowas hierzulande nie versucht hat. Da fehlte und fehlt der Wille den augenscheinlich schmerzhaften weg zu nehmen in der naiven Hoffnung es ginge ja vlt doch ohne und dann mögen einen die leute bei der wahl. Macht halt nur alles schlimmer anstatt besser und der Impuls scheint einfach nicht so selten zu sein.
Das Insel argument halte ich für nicht stabil. Verschiedene Länder hatten und haben verschiedene Situationen. Eigentlich doch ein Indiz mehr, dass viele Wege nach Rom führen. Man müsste aber auch mal auf die Wissenschaft hören. Andererseits sagen die immer so böse Sachen. Fies.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Ein sehr wichtiger Punkt auf den Premierminister Boris Johnson im BBC-Interview verweist: Nicht das Impfprogramm ist für die rückläufigen Corona-Zahlen verantwortlich, sondern der harte Lockdown.
https://twitter.com/VassiliGolod/status ... 8990157825

Boris Johnson klingt vernünftiger als die meisten deutschen Politiker. :(
In der neuen Folge des Podcasts "Coronavirus-Update" weist der Virologe Christian Drosten darauf hin, dass Antigen-Schnelltests die ersten Tage einer Infektion wohl noch weniger zuverlässig erkennen können als gedacht. Deshalb bieten sie nur eine trügerische Sicherheit - etwa bei Einlasskontrollen im Theater.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Dro ... te178.html
Die Lage auf den Intensivstationen ist angespannt. Das hört man nicht zum ersten Mal in dieser seit einem Jahr andauernden Pandemie. Und doch ist es diesmal anders und deutlich dramatischer als in den zwei Wellen zuvor.

Ein Blick auf die Intensivstation 4b der Universitätsklinik Köln. Die Covid-Patienten und -Patientinnen, die dort liegen, sind zwischen 30 und 60. Also deutlich jünger als in Welle eins und zwei. 90 Prozent von ihnen sind mit der britischen Mutation infiziert. Die sorgt möglicherweise dafür, dass der Verlauf aggressiver ist.
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/ ... en100.html

Der sogenannte "Bundeslockdown" tritt frühestens Ende nächster Woche in Kraft. Viel zu spät. Und er wird noch nicht mal ausreichend sein.
Wegen der Lage auf den Intensivstationen erwartet der Virologe Christian Drosten, dass zusätzlich zur geplanten bundesweiten Corona-Notbremse weitere Maßnahmen nötig sein werden. "Ich denke, dass man anhand der sich jetzt einstellenden Situation in den Krankenhäusern auch noch mal anders reagieren muss", sagte der Corona-Experte von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. Dies müsse sicherlich in "allernächster Zeit" geschehen. "Ich erwarte jetzt nicht ohne weiteres, dass man damit die Situation in der Intensivmedizin kontrollieren kann", sagte Drosten mit Blick auf die Entscheidung.
https://web.de/magazine/news/coronaviru ... ht%20aus.0
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Inkognito
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Wer hats gesagt?
"Wir machen da erstmal gar nichts, das könnte die Menschen sonst verunsichern."
Hochrangiger sowjetischer Regierungsbeamter unmittelbar nach dem Unglück in Chernobyl.
UND
Peter Altmaier im 13. Monat der Pandemie

17.02.2021
ZEIT: Aber hätte man sich in der Regierung nicht im Sommer auf eine zweite Welle vorbereiten müssen?
Peter Altmaier:
Flexibilität und ein Stück weit Fahren auf Sicht ist in solchen Krisen auch vonnöten. Wenn der Wirtschaftsminister im Sommer begonnen hätte, öffentlich für einen erneuten Lockdown zu planen, dann hätte das zu großer zusätzlicher Verunsicherung geführt. Die Einschätzung war damals: Das wird nicht noch einmal nötig sein.

Mehr braucht man über die Herangehensweise der Regierung leider gar nicht wissen.

Hätten alle so reagiert, wie die 9 aufgezählten Länder oben, wäre man innerhalb kurzer Zeit bei Zero Covid.

Von den möglichen Wegen nach Rom haben wir den der Impfungen auch verschlafen. Mit Ansage.
Während in den USA die Baseballstadien voll sind, in UK die Pubs und in Isreal die Clubs, stehen wir vor neuen Höchstständen an Infektionen.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... na-politik
Skeptisch sieht Haseloff auch die geplante Schließung von Schulen ab einem Inzidenzwert von 200 in den Landkreisen und Städten. Wenn damit die regelmäßige Testung der Schüler entfalle, gebe es keine Kontrolle mehr, wie sich die Infektionsketten in den betreffenden Haushalten entwickelten, warnte er.
:shock:
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Kesselflicken
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Kesselflicken »

Rince81 hat geschrieben: 14. Apr 2021, 01:44 https://www.zeit.de/politik/deutschland ... na-politik
Skeptisch sieht Haseloff auch die geplante Schließung von Schulen ab einem Inzidenzwert von 200 in den Landkreisen und Städten. Wenn damit die regelmäßige Testung der Schüler entfalle, gebe es keine Kontrolle mehr, wie sich die Infektionsketten in den betreffenden Haushalten entwickelten, warnte er.
:shock:
Musste auch schmunzeln, als gestern oder vorgestern hier Stimmung gegen SPD-Ministerpräsidenten gemacht wurde, weil die sich negativ über die Bundesregeln äußern. Hier vor Ort habe ich exakt dasselbe.^^ Denke nicht, dass man hier den schwarzen Peter irgendeiner Partei zuschieben kann. Alle an der Bundes- oder den Landesregierungen Beteiligten handeln hier ähnlich (schlecht)... Weckt bei mir auch großes Vertrauen, wenn selbst bei den vergleichsweise sanften Mitteln des überarbeiteten Infektionsschutzgesetzes schon präventiv jegliche Verantwortung seitens Sachsen-Anhalts Landesregierung abgedrückt wird. Sollte mir langsam mal Gedanken machen, wer hier am 06.06.2021 überhaupt noch wählbar ist. :think:
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Varus hat geschrieben: 14. Apr 2021, 08:06 Denke nicht, dass man hier den schwarzen Peter irgendeiner Partei zuschieben kann. Alle an der Bundes- oder den Landesregierungen Beteiligten handeln hier ähnlich (schlecht)...
Klar, die CDU-Präsidenten halten aber gerade die Klappe bzw. sind mit der ungleich wichtigeren K-Frage abgelenkt... Wenn die den Mund aufmachen würden käme sicher ähnlich dummes Zeug...

Und natürlich kann man sich über die Bundesnotbremse aufregen, da ist viel unausgegores Zeug drin, weil es der x-te Kompromiss und kleinste gemeinsame Nenner ist. Es ist aber am Ende primär Zeugs, worauf sich die Länder untereinander bereits Anfang März geeinigt hatten und was sie dann munter ignorierten. Wenn man sich die Zahlen von Anfag März und jetzt anschaut sieht man, dass das nicht mehr reicht...
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

oilrumsick hat geschrieben: 13. Apr 2021, 22:38 Und fast alle Länder auf der Liste sind entweder Inseln (Südkorea ist eine Halbinsel, aber durch die Situation mit dem Nachbarn im Norden ist es quasi eine Insel) oder Diktaturen (oder beides) oder liegen am Rand der Zivilisation (Norwegen, Finnland - wobei ich deren Nennung nicht ganz verstehe, da die Inzidenzwerte dort ähnlich zu unseren sind).
[...] Was bei der aktuellen zeitschiene den abstrusen Effekt haben könnte, dass es der bestehenden Regierung pünktlich zur Bundestagswahl einen ordentlichen Schub verleiht, da man im Monat davor eine schöne "Wir haben Covid besiegt"-Show abziehen kann (siehe UK).
Was man Boris Johnson zugutehalten muss, dass er nach einem Fehler lernfähig ist. Die Briten haben es Anfang 2020 versaut aber daraus gelernt. Das es dann ausgerechnet bei Ihnen die neue Mutation gab - bad luck. Die waren aber seit Dezember in einem konsequenten Lockdown und ernten nun die hart verdienten Freiheiten. Das es geht zeigt Portugal. Denen ist im Dezember der Laden komplett um die Ohren geflogen mit Inzidenzen von über 900, wir haben da die Bundeswehr zu Hilfe geschickt - jetzt hat Portugal eine Inzidenz von ca. 30. Das geht offensichtlich. Wir hatten hier in Deutschland nur nie den Leidensdruck uns mal wirklich zu bemühen das zu versuchen. Die 342 Menschen, die alleine gestern an Covid gestorben sind, sind nur ein Hintergrundrauschen - tragisch für die Angehörigen aber gesellschaftlich offenbar nicht relevant...
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DickHorner
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Das mit der 200er Inzidenz für Schulen ist so grotesk, dass ich gar nicht weiß, was ich da sagen soll. Ich meine, hatten wir eigentlich schon mal irgendwo so eine hohe Zahl? Das ist alles so abgefahren... Bin direkt froh, dass unser Schulamt gestern beschlossen hat bis Ende des Monats erst mal alles dicht zu lassen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

DickHorner hat geschrieben: 14. Apr 2021, 09:33 Das mit der 200er Inzidenz für Schulen ist so grotesk, dass ich gar nicht weiß, was ich da sagen soll. Ich meine, hatten wir eigentlich schon mal irgendwo so eine hohe Zahl? Das ist alles so abgefahren... Bin direkt froh, dass unser Schulamt gestern beschlossen hat bis Ende des Monats erst mal alles dicht zu lassen.
Klar, im Dezember war die in Thüringen und Sachsen "Standard". Aktuell hat selbst in MV ein Landkreis das erreicht. Es ist nur völliger Wahnsinn bei der Inzidenz Schüler im Klassenräume und Busse zu pferchen...
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biaaas
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von biaaas »

DickHorner hat geschrieben: 14. Apr 2021, 09:33 Ich meine, hatten wir eigentlich schon mal irgendwo so eine hohe Zahl?
Im Moment gibt es ca. 80 (hatte keine Lust genau zu zählen) Landkreise die eine Inzidenz höher 200. Spitzenreiter ist SK Hof mit ~574.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

biaaas hat geschrieben: 14. Apr 2021, 10:36 Im Moment gibt es ca. 80 (hatte keine Lust genau zu zählen) Landkreise die eine Inzidenz höher 200. Spitzenreiter ist SK Hof mit ~574.
Lauterbach verwies gestern auf Twitter darauf, dass wir ja 15% der Bevölkerung erstgeimpft haben und mehr als 5% vollständig. Deren Infektionsrisiko ist wesentlich geringer, aktuelle Inzidenzen verglichen mit den selben Inzidenzen im Dezember bedeuteten, dass es jetzt ein wesentlich breiteres Infektionsgeschehen geben muss, da ein Teil der Bevölkerung bereits komplett oder teilweise immun ist und die Inzidenz daher nur den "Rest" abbildet.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Richtig, sehr viele dieser 15% werden nicht infektiös UND wahrscheinlich (Annahme, da keine gesicherte Erkenntnis) geben sie das Virus auch weit weniger weiter.

Das heißt bei den anderen 85% wütet das Virus c.p. umso heftiger bei gleicher Inzidenz.
Nicht nur linear häufiger, sondern überproportional, wegen der Dämme, die die Geimpften darstellen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Rince81 hat geschrieben: 13. Apr 2021, 16:29 Auch schön, Frau Schwesig sieht nach eigenen Worten "jetzt Handlungsbedarf" in MV und man könne nicht auf das Bundesgesetz warten. Also wird man Freitag und Sonnabend über weitere Schutzmaßnahmen beraten.
Hat man auch in Schwerin gemerkt:
Die Landesregierung zieht angesichts drastisch steigender Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern den Beginn des für Freitag geplanten MV-Gipfels auf morgen vor. Wie Landtagspräsidentin Birgit Hesse heute im Landtag sagte, wird die Beratung der Regierung mit Vertretern der Wirtschaft, der Kommunen und der Ärzteschaft zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie ab mittags parallel zur Landtagssitzung stattfinden. Alle Fraktionen hätten sich damit einverstanden erklärt. Am Freitag soll der Landes-Corona-Gipfel dann nach dem Ende der Landtagssitzung fortgesetzt werden.
Na mal sehen was da kommt.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Kesselflicken »

Rince81 hat geschrieben: 14. Apr 2021, 08:20
Varus hat geschrieben: 14. Apr 2021, 08:06 Denke nicht, dass man hier den schwarzen Peter irgendeiner Partei zuschieben kann. Alle an der Bundes- oder den Landesregierungen Beteiligten handeln hier ähnlich (schlecht)...
Klar, die CDU-Präsidenten halten aber gerade die Klappe bzw. sind mit der ungleich wichtigeren K-Frage abgelenkt... Wenn die den Mund aufmachen würden käme sicher ähnlich dummes Zeug...

Und natürlich kann man sich über die Bundesnotbremse aufregen, da ist viel unausgegores Zeug drin, weil es der x-te Kompromiss und kleinste gemeinsame Nenner ist. Es ist aber am Ende primär Zeugs, worauf sich die Länder untereinander bereits Anfang März geeinigt hatten und was sie dann munter ignorierten. Wenn man sich die Zahlen von Anfag März und jetzt anschaut sieht man, dass das nicht mehr reicht...
Der von dir zitierte Haseloff, mein Ministerpräsident, ist ja CDU ;) In unserer Regionalzeitung teilt er übrigens noch wesentlich schärfer aus. Alle Einschränkungen sind Mist und alles Schuld des Bundes!!!111elf
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Varus hat geschrieben: 14. Apr 2021, 13:38 Der von dir zitierte Haseloff, mein Ministerpräsident, ist ja CDU ;) In unserer Regionalzeitung teilt er übrigens noch wesentlich schärfer aus. Alle Einschränkungen sind Mist und alles Schuld des Bundes!!!111elf
Stimmt, das hatte ich irgendwie völlig verdrängt... :ugly: Schüler letztlich mit Kanarienvögeln in Bergwerken zu vergleichen, wäre für einen SPD Politiker doch zu krass gewesen, für die CDU ist das eher "on brand".
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... s-100.html
Drosten:
Fünf von acht infektiösen Tagen verhindere ich mit dem Antigen-Test - drei von acht infektiösen Tagen werde ich übersehen
Drosten hält Schnelltests trotzdem für ein sinnvolles Instrument - zur schnellen Verfolgung der Infektionscluster. Wenn das aber so stimmt, ist die Inzidenz bis zu der man aktuell Schulen durch die Testpflicht offenhält imho erst recht nicht mehr haltbar.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Welche Legitimation als Öffnungskonzept haben die Schnelltests denn dann überhaupt noch?
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Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Ging ja nie um Vermeidung der Infketion, sondern bloß der Minimierung der Anzahl der weiteren Infizierten.

Schulen werden nicht geöffnet weil du so ein tolles Konzept haben Ansteckung zu vermeiden, sondern weil wichtig sind zur Betreuung der Kinder, und man hofft die dort auftreteten Ansteckungen immer zu begrenzen, mittels Kombination von Schnelltests, aber auch Hygienekonzepten mit Maske und so.
Durch Maske Ansteckung reduziern, und durch Schnelltests, dass *nur* 3 Tage lang Ansteckungsgefahr besteht.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Textsortenlinguistik hat geschrieben: 14. Apr 2021, 16:10 Welche Legitimation als Öffnungskonzept haben die Schnelltests denn dann überhaupt noch?
Drosten sagt, die Tests funktionieren als Tool zum Monitoring, weil: Wenn jemand beim ersten Test in der Woche nicht "erwischt wird", dann bei einem der nachfolgenden (er denkt natürlich an mehrere Tests pro Woche). Und dann kann auch der Rest der Kontaktpersonen wegisoliert werden und dadurch haben sie da einen guten Effekt.

Wo sie laut Drosten aber nicht funktionieren ist daher als Einlass-Voraussetzung bei einmaligen Events. Also: Vor dem Fussballstadion alle mit Schnelltest checken --> Eher nicht.

Andre
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