COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Inkognito hat geschrieben: 31. Mai 2021, 11:07 Schau es Dir doch an.
Du hast auf der Seite Spahn Aussagen wie:
- 90% aller Impfwillingen sind bis Mitte Juni geimpft
- 80% aller Ü60 sind schon geimpft
- Es sind genügend Impfdosen für 12-15y da, deswegen die Öffnung jetzt ab 07. Juni und nicht bis Ende August

Die Wissenschaftsjournalistin der SZ:
- 6m aller Ü60 haben kein Impfangebot
- 12m Menschen mit Vorerkrankungen haben kein Impfangebot

Kann ja jeder selbst entscheiden, was er für die Wahrheit hält, und was dummes Politiker-Wahlkampf-Inkompetenz-Gerede ist.
wie wäre es bei solchem umherwerfen von "Fakten" mit ein paar Nachweisen per Link, so ist das nur er sagt, sie sagt.

Es ist übrigens schön, dass du in der Diskussion einerseits behauptest:
Es wurde von wissenschaftlericher Seite (also von der Journalistin und dem Janosch Dahmen) auch in der Sendung widerlegt: Erstens wisse man nicht wer geimpft ist. Unabhängig davon, ist dies rechnisch nicht möglich.
andererseits aber als Fakt hinstellst:
- 6m aller Ü60 haben kein Impfangebot
- 12m Menschen mit Vorerkrankungen haben kein Impfangebot
wir wissen also nicht, wer alles geimpft ist, wissen dafür aber sehr genau wer es alles nicht ist? :shock: Das ist eine Ja und Nein Frage. Wenn du das eine weißt, weißt du unmittelbar das andere auch.

Und nein, geimpft heißt in dem Zusammenhang eine Impfdosis im Körper , das ist jeder an der Diskussion beteiligten Person klar - völlig egal was das für dich impliziert.
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Inkognito
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Rince81 hat geschrieben: 31. Mai 2021, 11:29
wir wissen also nicht, wer alles geimpft ist, wissen dafür aber sehr genau wer es alles nicht ist? :shock: Das ist eine Ja und Nein Frage. Wenn du das eine weißt, weißt du unmittelbar das andere auch.

Und nein, geimpft heißt in dem Zusammenhang eine Impfdosis im Körper , das ist jeder an der Diskussion beteiligten Person klar - völlig egal was das für dich impliziert.
Ich zitiere aus der Sendung.
Natürlich weiß das keiner, und du weißt das auch, dass es keiner weiß.
Aber es gibt Annäherungen. Gute und schlechte.

Anyways, ist mir jetzt zu dumm, mich mit dieser Rechthaberei und Verdrehungen rumzuärgern.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Inkognito hat geschrieben: 31. Mai 2021, 11:34 Ich zitiere aus der Sendung.
Jede Zeitung zitiert Spahn so:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/coro ... 60996.html
Spahn: 90 Prozent der Impfwilligen im Juli dran
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/tv- ... 46282.html
Spahn bei "Anne Will": Bis Mitte Juli sind 90 Prozent der Impfwilligen geimpft
https://www.badische-zeitung.de/spahn-b ... 55569.html
Spahn: Bis Mitte Juli 90 Prozent der Impfwilligen geimpft
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 3270dc23fd
Spahn hält Impfungen von 90 Prozent der Erwachsene bis Mitte Juli für möglich
Du zitierst Spahn so:
- 90% aller Impfwillingen sind bis Mitte Juni geimpft
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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Wobei das schon ein bisschen irreführend ist - er kann sich dabei eigentlich nur auf Erstimpfungen beziehen, denn ansonsten müssten ja viel mehr Impfungen bereits erfolgt sein.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

schneeland hat geschrieben: 31. Mai 2021, 12:20 Wobei das schon ein bisschen irreführend ist - er kann sich dabei eigentlich nur auf Erstimpfungen beziehen, denn ansonsten müssten ja viel mehr Impfungen bereits erfolgt sein.
Wie schon gesagt, es ist völlig klar, dass er von Erstimpfungen bzw. dem sogenannten "Impfangebot" spricht.
Es ist völlig logisch, dass wir nicht Mitte Juli mit 90% der möglichen Zweitimpfungen + 2 Wochen Karenzzeit durch sein werden. Das behauptet Spahn auch nicht.

Bitte hört auf mich zu zwingen Spahn zu verteidigen...
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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Rince81 hat geschrieben: 31. Mai 2021, 12:27 Wie schon gesagt, es ist völlig klar, dass er von Erstimpfungen bzw. dem sogenannten "Impfangebot" spricht.
Es ist völlig logisch, dass wir nicht Mitte Juli mit 90% der möglichen Zweitimpfungen + 2 Wochen Karenzzeit durch sein werden. Das behauptet Spahn auch nicht.
An der Stelle behaupte ich halt: er ist da bewusst unscharf, weil die Assoziationen bei "Impfung" positiver sind als "Erstimpfung". Aber das ist natürlich auch ein Stück weit eine Frage der persönlichen Einschätzung.

Und eigentlich sind wir uns, glaube ich, relativ einig: man kann Spahn schon einiges vorwerfen, aber man muss schauen, dass man ihm die Dinge vorwirft, die er auch tatsächlich getan oder gesagt hat.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

schneeland hat geschrieben: 31. Mai 2021, 12:32 An der Stelle behaupte ich halt: er ist da bewusst unscharf, weil die Assoziationen bei "Impfung" positiver sind als "Erstimpfung". Aber das ist natürlich auch ein Stück weit eine Frage der persönlichen Einschätzung.
Er sagt das nicht zum ersten mal und ich behaupte auch nicht, dass das nicht bewusst unscharf ist. Ich habe meine Erstimpfung bereits und für mich war das tatsächlich "geimpft", sprich ich habe eine Dosis Impfstoff bekommen. Das ich noch eine weitere bekomme und dann noch zwei Wochen warten muss bedeutet für mich nicht, dass ich noch nicht geimpft wurde.

Im Kern ist es ganz simpel, wenn man Spahns Aussage wirklich auf den Status vollständig geimpft Mitte Juli beziehen will - das ist in 6 Wochen, da müssten alle Impfwilligen ihre Erstimpfung bereits vor mindestens zwei Wochen erhalten haben.
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Rince81 hat geschrieben: 31. Mai 2021, 12:47 Im Kern ist es ganz simpel, wenn man Spahns Aussage wirklich auf den Status vollständig geimpft Mitte Juli beziehen will - das ist in 6 Wochen, da müssten alle Impfwilligen ihre Erstimpfung bereits vor mindestens zwei Wochen erhalten haben.
Oder alle kriegen in den nächsten 14 Tagen den Impfstoff von Johnson&Johnson :ugly:
Aber ja, ich finde die Aussage von Spahn - wenn auch sprachlich bestimmt bewusst unscharf - doch eindeutig genug. Wie es am Ende tatsächlich läuft wage ich aber nicht zu prognostizieren. Dafür hat einfach auch zu viel nicht so geklappt wie gehofft und gewünscht. Viel spannender wird es für mich sein gegen Herbst zu sehen, wie groß der Anteil der Menschen ist, die sich nicht impfen lassen möchten (und zu einem geringen Anteil: es vielleicht möchten aber medizinisch nicht können). Deutschland wird sicher nicht wie diverse US-Staaten anfangen Lottogewinne für Geimpfte zu verschenken um die Quote anzuheben.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

HerrReineke hat geschrieben: 31. Mai 2021, 12:57 Oder alle kriegen in den nächsten 14 Tagen den Impfstoff von Johnson&Johnson :ugly:
[...]Dafür hat einfach auch zu viel nicht so geklappt wie gehofft und gewünscht.
J&J liefert ja kaum... :? Wobei es hier in der Stadt schon Sonderimpfaktionen gab, da überraschend viel von dem Zeug geliefert wurde und mehr als 700 Leute kurzfristig ohne Termin damit geimpft werden konnten...
Wenn in der aktuellen Pandemie eines geklappt hat, ist es das, was Biontech/Pfizer angekündigt und umgesetzt haben. Spahn verlässt sich bei einen Aussagen primär auf diesen Impfstoff und die angekündigten Lieferungen, ich habe daher die Hoffnung, dass das tatsächlich so klappt.
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Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Ich werde am Freitag geimpft. :dance:
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Santiago Garcia hat geschrieben: 31. Mai 2021, 19:35 Ich werde am Freitag geimpft. :dance:
Sehr nice, glückwunsch :handgestures-thumbupleft:

Ich lasse mich noch überraschen, wann in Schleswig-Holstein das Verfahren umgestellt wird, damit meine Mutter (Ü60) auch endlich mal einen Termin kriegt. Bisher war da jeglicher Versuch gescheitert. :?
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

SH bekommt doch wieder knapp 60.000 Dosen Astra von Dänemark und sucht gerade Ärzte, die das verimpfen. Ich würde mich jetzt ans Telefon klemmen... Das muss alles weg, da nur noch bis Ende Juni haltbar...
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Rince81 hat geschrieben: 31. Mai 2021, 20:29 SH bekommt doch wieder knapp 60.000 Dosen Astra von Dänemark und sucht gerade Ärzte, die das verimpfen. Ich würde mich jetzt ans Telefon klemmen... Das muss alles weg, da nur noch bis Ende Juni haltbar...
Astra (und J&J) ist bei ihr leider nicht möglich, da sie auch so schon ein erhöhtes Thrombosenrisiko hat. Muss also "trotz" des Alters auf ärztliches Anraten auf einen mRNA-Impfstoff warten (und würde auch selbst deswegen nichts anderes nehmen wollen). Aber davon wiederum gibt es hier scheinbar nicht genug. Hausarzt hatte zuletzt noch über 400 Leute auf der Warteliste, teilweise sogar Prio2 :?
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Crenshaw
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Crenshaw »

Santiago Garcia hat geschrieben: 31. Mai 2021, 19:35 Ich werde am Freitag geimpft. :dance:
Glückwunsch

hab vorhin mit meiner Schwester telefoniert, sie (sie ist verheiratet) haben jetzt auch ihre Termine gekriegt (hat erst alle möglichen Impfzentren im Netz probiert und dann die Hotline und da hatte sie etwas Glück, es gab zwar keine Termine, aber die info das 12Uhr 20000 Termine freigeschaltet werden und da hats dann geklappt), d.h. meine direkte Familie ist geimpft bzw. hat ihre Termine und Miite/Ende Juli sind auch die Zweitimpfungen durch
ZiggyStardust
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von ZiggyStardust »

Mein Hausarzt meint, auf seiner Warteliste stehen aktuell 1400 Leute bei ca. 50 Impfstoffdosen, die der Praxis pro Woche zur Verfügung stehen. In meinem Landkreis (über 500.000 Menschen) gibt es genau ein Impfzentrum, und selbst das musste unserem Landrat erstmal aufgeschwatzt werden. Am liebsten hätte der uns wohl in die benachbarten Landkreise geschickt, weil Impfzentren ja teuer sind und so. :roll: Besagtes Impfzentrum hat laut Zeitung eine Warteliste mit 10.000 Personen und der Landkreis bekommt neuerdings nur noch 4000 Dosen Impfstoff pro Woche anstatt der eigentlich zugesicherten 6500. Der 7. Juni kann also kommen. ;)
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Alienloeffel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Alienloeffel »

HerrReineke hat geschrieben: 31. Mai 2021, 21:10
Rince81 hat geschrieben: 31. Mai 2021, 20:29 SH bekommt doch wieder knapp 60.000 Dosen Astra von Dänemark und sucht gerade Ärzte, die das verimpfen. Ich würde mich jetzt ans Telefon klemmen... Das muss alles weg, da nur noch bis Ende Juni haltbar...
Astra (und J&J) ist bei ihr leider nicht möglich, da sie auch so schon ein erhöhtes Thrombosenrisiko hat. Muss also "trotz" des Alters auf ärztliches Anraten auf einen mRNA-Impfstoff warten (und würde auch selbst deswegen nichts anderes nehmen wollen). Aber davon wiederum gibt es hier scheinbar nicht genug. Hausarzt hatte zuletzt noch über 400 Leute auf der Warteliste, teilweise sogar Prio2 :?
Mir wurde dazu gesagt, dass die herkömmlichen Risiko Gruppen für Thrombosen keinerlei begünstigende Eigenschaften für Sinusvenenthrombosen hätten.
Ich bin aber kein Mediziner, kann das jemand hier bestätigen?
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Persönliches Corona-Update:

Ist schon ein 3/4 Jahr als ich hier das letzte Mal geschrieben habe. *Mir selbst* geht es ganz gut. Wieder. Die letzten Monate waren die Hölle. Der ganze Scheiß hat die Beziehung zu meiner damaligen Freundin zerstört. Die Frau, die mich in den letzten Jahren immer wieder stabilisierte. Andre weiß, was die Frau mir bedeutet. Aber was vorher diverse Depressionen und Suizidversuche meinerseits nicht geschafft haben, diese verdammten Maßnahmen haben es. Es hat vor allem sie psychisch extrem mitgenommen. Soweit, dass sie mich selbst runtergezogen hat. Daher war unsere gemeinsame Entscheidung im Dezember die Trennung. Wir hätten uns gegenseitig nur noch mehr geschadet statt geholfen. Ich selbst musste darauf umziehen, einfach mal neue Umgebung.

Ansonsten? Trennungen gab es etliche im gemeinsamen Freundeskreis. Gute Freunde sind pleite gegangen. Meine Lieblings-Szenekneipe wird nie wieder öffnen können, da die Betreiberin durch die fehlenden "Hilfen" des Staates pleite gegangen ist. Vor zwei Jahren noch ein geiles Lokal mit tollen Stammgästen, geile Live-Musik und jahrzehntelang Erfüllung ihres Lebenstraumes. Heute Hartz IV, frustriert, verzweifelt, resigniert.

Am meisten macht mich aber die Entsolidarisierung in der Gesellschaft zu schaffen.
Letzte Woche war ich mit einer guten Kumpeline und meiner Ex-Freundin beim Non-WGT in Leipzig. Die Moritzbastei hatte ein tollen Open Air Programm, es gab das viktorianische Picknick, ein abgespeckte Heidnisches Dorf und natürlich der obligatorische Spaziergang übern Südfriedhof. Abends dann kleine Tanzveranstaltungen unterm freien Himmel. Alles streng nach dem Motto von Gerhard Scheuch Open Air statt Ausgangssperre.
Jedenfalls: Besagte Kumpeline hat sich in den letzten Monaten (!) den Arsch aufgerissen - sie arbeitet als Pflegerin auf der Intensivstation. Wir haben dort etliche Leute kennengelernt, die aus dem medizinischen Bereich kamen. Alle einte das eine Ziel: Für 2-3 Tage mal die ganze Scheiße vergessen. Das C-Wort und auch das I-Wort nicht in den Mund nehmen. Komplettes Medienverbot inklusive. Einfach mal abschalten. Ja, ohne Masken und Abstand. Denn es sollte an diesem Wochenende mal wieder normal sein. Zumal alle Beteiligten entweder geimpft, genesen oder getestet waren. Und es war Open Air. Mehr Schutz geht nicht. Und es war ein wirklich tollen Wochenende. Wir haben sehr viel Kraft und Hoffnung getankt.
Doch dann hat besagte Kumpeline Fotos davon auf Facebook geteilt. Und urplötzlich bekam sie nen Shitstorm. Von denselben Leuten, die sie vorher noch "bejubelt" hatten, weil sie ja auf der Intensiv arbeitet. Aber mal ein Wochenende alles vergessen und die Seele baumeln lassen? Diese Maske als Trigger zu ihrer Arbeit mal verbannen? Das geht natürlich nicht. "Ihr seid schuld, wenn die Inzidenzen in Leipzig wieder explodieren" und all das übliche Geschrei. Das lustige dabei ist: Die Kumpeline und ich hatten auch schon teils heftige Meinungsverschiedenheiten, weil ich die Gesellschaft nur noch für hysterisch finde. Nach dem Shitstorm konnte sie das zumindest nachvollziehen, was ich damit meine. Da ist jemand seit Anfang des Jahres geimpft, hat ein scheiß Jahr hinter sich und muss sich dann noch beschimpfen lassen, weil sie mal 3 Tage Normalität haben will...

Das ist es, was mich mittlerweile eher fertig macht. Nicht mal mehr die Maßnahmen selbst. Daran konnte ich mich sogar gewöhnen. Aber diese Spaltung in der Gesellschaft, die ist heftig.

---------------------------------------

Und dann will ich noch was zum diskutieren da lassen:

Kinderarmut während der Pandemie stärker zugenommen:
https://www.swr.de/swr2/wissen/kinderar ... 8-100.html

In den OECD Ländern haben sich Depressionen und Angststörungen unter Kinder und Jugendlichen verdoppelt, teilweise verdreifacht:
https://www.tagesspiegel.de/politik/oec ... 09702.html

Übrigens, eine Zahl aus dem heutigen Corona-Ticker vom MDR: 2020 gingen allein ein Dresden rund 2400 Anzeigen wegen Kindeswohlgefährdung ein. Ganze 38% mehr als 2019. Allein in Dresden wohlgemerkt. Wäre interessant zu wissen, wie viele es bundesweit waren.

Und jetzt die Pointe:
https://www.berliner-zeitung.de/gesundh ... 9?pid=true

Jens Spahn plant, dass man Psychotherapien einfach so zeitlich begrenzen könnte. Wer dann nach einer bestimmten Stundenzahl immer noch nicht auf sen Beinen ist: Pech gehabt. Statt also an der Versorgungslage allgemein zu arbeiten, plant man harte Einschnitte.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Axel hat geschrieben: 1. Jun 2021, 12:09 Aber mal ein Wochenende alles vergessen und die Seele baumeln lassen? Diese Maske als Trigger zu ihrer Arbeit mal verbannen?
Irgendwie würde ich ja vermuten, dass es 99 % der Bevölkerung so geht, mit diesem Wunsch. Blöderweise ist das dem Virus halt herzlich egal. Bzw. es freut sich dann sogar eher noch.

Ernsthaft - den Wunsch haben, okay. Für sich selbst entscheiden, dass das Risiko minimal ist und deshalb ausnahmsweise auf Schutzmaßnahmen verzichten - auch noch okay. Aber davon dann Fotos ins Netz stellen - zumindest mal sehr naiv.
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Golmo
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Golmo »

Felidae hat geschrieben: 1. Jun 2021, 12:32
Axel hat geschrieben: 1. Jun 2021, 12:09 Aber mal ein Wochenende alles vergessen und die Seele baumeln lassen? Diese Maske als Trigger zu ihrer Arbeit mal verbannen?
Blöderweise ist das dem Virus halt herzlich egal.

Hast du seinen Beitrag komplett gelesen???
Die waren alle geimpft, getestet, genesen UND AN DER LUFT!
Es wäre absolut lächerlich & peinlich da ne Maske aufzuziehen.

Wenn die Leute so extrem weitermachen, dann kannste dir die Maske bald am Gesicht fest tackern. Die werden wir dann nie mehr los.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Golmo hat geschrieben: 1. Jun 2021, 12:45

Hast du seinen Beitrag komplett gelesen???
Die waren alle geimpft, getestet, genesen UND AN DER LUFT!
Es wäre absolut lächerlich & peinlich da ne Maske aufzuziehen.

Wenn die Leute so extrem weitermachen, dann kannste dir die Maske bald am Gesicht fest tackern. Die werden wir dann nie mehr los.
Ja hab ich. Und dazu auch die ganzen Artikel, nach denen eine Ansteckung im freien unwahrscheinlicher, aber nicht unmöglich ist. Und jene, dass die Masken auch für Geimpfte weiterhin notwendig sind. Und was liest Du so?
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