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Am 29.06. wurde Portugal zum Virusvariationengebiet erklärt. Die unmittelbare Folge, strenge 14 tägige Quarantäne bei der Einreise/Rückreise nach Deutschland - selbst für Geimpfte. Da haben viele ihren Portugalurlaub sofort abgebrochen bzw. storniert.
Eine Woche(!) später nehmen wir die Einstufung mit Wirkung zum 08.07. zurück...
Um das ganze auf die Spitze zu treiben:
Demnach entfällt die Pflicht zur 14-tägigen Quarantäne für alle, die ab dem 7. Juli von Portugal nach Deutschland zurückreisen. Sie müssen jedoch vor der Einreise den Nachweis über eine vollständige Impfung, Genesung oder einen negativen Test vorweisen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich zusätzlich für bis zu zehn Tage isolieren, kann die Zeit aber mit einem weiteren Corona-Test ab Tag fünf verkürzen. Für all jene, die zwischen dem 29. und 6. Juli zurückkehrten, gilt: Sie müssen die zwei Wochen zu Ende absitzen.
Zuletzt geändert von Rince81 am 7. Jul 2021, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Rince81 hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 11:00
Zum Rest - in was für einer Traumwelt lebt er? Normaler Schulstart und normaler Schulalltag bei überwiegend nicht geimpften Schülerinnen und Schülern?
Ich bin kein Freund von Olaf Scholz, aber warum sollte ich den normalen Schulalltag davon abhängig machen, ob eine Bevölkerungsgruppe, die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit keinen schweren Covid-Verlauf haben wird, geimpft ist? Sobald diejenigen, bei denen das Risiko von schweren Verläufen hoch ist, geimpft sind, sollte der "Rest" wieder normal leben können.
Rince81 hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 11:00
Zum Rest - in was für einer Traumwelt lebt er? Normaler Schulstart und normaler Schulalltag bei überwiegend nicht geimpften Schülerinnen und Schülern?
Ich bin kein Freund von Olaf Scholz, aber warum sollte ich den normalen Schulalltag davon abhängig machen, ob eine Bevölkerungsgruppe, die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit keinen schweren Covid-Verlauf haben wird, geimpft ist? Sobald diejenigen, bei denen das Risiko von schweren Verläufen hoch ist, geimpft sind, sollte der "Rest" wieder normal leben können.
Das sind nicht alles Argumente, die ich als ausschlaggebend betrachten würde, aber ich liste sie trotzdem mal auf:
Je mehr Infektionen, umso höher das Risiko weiterer Mutationen. Bei ein paar Millionen Schüler*innen ist das schon relevant.
Manche Kinder haben Angehörige zuhause, die nicht geimpft werden können, z.B. Schwangere oder Menschen mit manchen Erkrankungen. Die werden dann einem hohen Risiko ausgesetzt.
Auch Kinder können, wenn auch selten, schwere Verläufe oder Langzeitfolgen haben. Bei mehreren Millionen betroffenen Kindern und Jugendlichen wird es solche Fälle geben. Und diesem Risiko können sich die Kinder und Jugendlichen kaum entziehen, sobald die Präsenzpflicht an Schulen wieder gilt.
Zwar sind die meisten Lehrer*innen jetzt geimpft, aber es gibt ein - wenn auch geringes Risiko - sich anzustecken. Insbesondere, wenn man täglich mit bis zu 100 verschiedenen Personen auf sehr engem Raum zu tun hat. Und diese Erwachsenen können das Virus dann auch wieder weitertragen.
Mich stört gar nicht mal, dass man sich trotz dieser Punkte für einen normalen Schulstart ausspricht. Von mir aus, irgendwie muss es ja weitergehen. Was mich nervt ist, dass nicht gleichzeitig alles getan wird, um zumindest vermeidbare Risiken auszuschalten. Also z.B. Luftreiniger in allen Klassenräumen, weiterhin Masken im Unterricht usw. Es wird den Leuten allen Ernstes suggeriert, dass man einfach so da weitermachen kann, wo man im März 2020 aufgehört hat.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
Haplo hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 14:53
Ich bin kein Freund von Olaf Scholz, aber warum sollte ich den normalen Schulalltag davon abhängig machen, ob eine Bevölkerungsgruppe, die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit keinen schweren Covid-Verlauf haben wird, geimpft ist? Sobald diejenigen, bei denen das Risiko von schweren Verläufen hoch ist, geimpft sind, sollte der "Rest" wieder normal leben können.
Wir haben in diesem Land etwa 15 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für einen schweren oder gar tödlichen Verlauf gering ist macht diese Gruppe es durch die Masse wieder wett. Dazu kommt das offenbar auch bei Kinder vorhandene Risiko für Long Covid.
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Und allgemein wäre es schlecht ein Brutherd im Land zu haben von ungeimpften Personen wo sich Covid weiterhin gut über die Schulen verbreiten kann. Dass dann doch wieder der Virus an ältere ungeimpfte weitergegeben wird (Leute die man nicht impfen kann) oder gar in dieser Subpopulation mutiert, dass auch bisherige Impfen weniger effektiv wird.
Zur Ausrottung, zumindest national wäre es schon am besten auch Kinder durchzuimpfen und paar Abstandsmaßnahmen einzuhalten, ist aber halt immer ein abwägen.
Wie erklärt ihr euch in dem Kontext die zögerliche Haltung der Stiko bei der Impfempfehlung für Jugendliche? Ich mein, es ist schon klar, dass man genügend Sicherheitsdaten benötigt um die Heranwachsenden mit gutem Gewissen impfen zu können. Allerdings sind inzwischen schon Millionen unter 18 jährige in anderen Ländern geimpft, da müssten doch entsprechende Daten vorliegen? Und wieso weicht da Deutschland mit seiner Einschätzung von anderen Ländern ab?
Wenn diese Bevölkerungsgruppe nicht bald durchgeimpft wird, passiert doch genau das beschriebene. Im Herbst steigen mit ziemlicher Sicherheit die Infektionszahlen wieder an und allein aufgrund der Masse an ungeimpften Minderjährigen lässt man sie doch ungehindert in ein Risiko von schweren Verläufen laufen. Mir erschließt sich halt die Einschätzung nicht, wieso immer noch nicht die Abwägung getroffen werden kann, dass die Impfung einen größeren Nutzen als Risiken birgt.
Manche Kinder haben Angehörige zuhause, die nicht geimpft werden können, z.B. Schwangere oder Menschen mit manchen Erkrankungen. Die werden dann einem hohen Risiko ausgesetzt.
Für 12-17-Jährige empfiehlt die Stiko u.a. in solchen Fällen bereits jetzt eine Impfung.
Zoiglbier hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 15:37
Wie erklärt ihr euch in dem Kontext die zögerliche Haltung der Stiko bei der Impfempfehlung für Jugendliche? Ich mein, es ist schon klar, dass man genügend Sicherheitsdaten benötigt um die Heranwachsenden mit gutem Gewissen impfen zu können. Allerdings sind inzwischen schon Millionen unter 18 jährige in anderen Ländern geimpft, da müssten doch entsprechende Daten vorliegen? Und wieso weicht da Deutschland mit seiner Einschätzung von anderen Ländern ab?
Es wird in erster Linie so begründet, dass die Risiko-Nutzen-Abwägung durch das sehr geringe Risiko schwer zu erkranken in dieser Altersgruppe zu Ungunsten der Impfung ausschlägt. Bei Kindern/Jugendlichen mit Vorerkrankungen, die unter einem erhöhten Risiko leiden, empfiehlt man dagegen die Impfung.
Aktuell sind ja auch bereits ca. 5% der U18 geimpft, also wohl ca. 15% der 12-17-Jährigen. Also etwas tut sich da schon.
Peter hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 15:50
Es wird in erster Linie so begründet, dass die Risiko-Nutzen-Abwägung durch das sehr geringe Risiko schwer zu erkranken in dieser Altersgruppe zu Ungunsten der Impfung ausschlägt. Bei Kindern/Jugendlichen mit Vorerkrankungen, die unter einem erhöhten Risiko leiden, empfiehlt man dagegen die Impfung.
Was ich nicht verstanden habe - ist die Empfehlung der STIKO von der aktuellen Inzidenz abhängig? Nach dem Motto bei den aktuellen Infektionszahlen ist die Risiko-Nutzen-Abwägung ungünstig, bei hohen Inzidenzen eventuell nicht mehr? Sprich können wir in eine Situation kommen, wo die STIKO durch die hohen Infektionszahlen auf einmal zur Imfpung rät?
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Soweit ich das sehe, ist das nicht der Fall. Eher wartet man auf weitere Erkenntnisse (z.B. bezüglich der Herzmuskelentzündungen bei jungen Männern, die auch in diese Altersgruppe fallen) und ändert dann eventuell die Einschätzung.
Aber wie schnell sich diese Einschätzungen ändern können, haben ja bzgl. Astrazeneca gesehen...
Ironic Maiden hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 15:09
Es wird den Leuten allen Ernstes suggeriert, dass man einfach so da weitermachen kann, wo man im März 2020 aufgehört hat.
Das wird den Leuten an viel zu vielen Ecken und Enden suggeriert, nicht nur bei den Schulen. Das wird uns allen mal noch gehörig auf die Füße fallen, wenn irgendwann tatsächlich den allermeisten klar wird, dass es ein "Wie 2019" in sehr vielen Bereichen so schnell nicht mehr geben wird.
Zoiglbier hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 15:37
Allerdings sind inzwischen schon Millionen unter 18 jährige in anderen Ländern geimpft, da müssten doch entsprechende Daten vorliegen? Und wieso weicht da Deutschland mit seiner Einschätzung von anderen Ländern ab?
Imho sind diese Daten für eine Einschätzung durch die Stiko wertlos, da sie nicht wissenschaftlich fundiert und deutlich erhoben werden -in entsprechenden Ländern impft man halt einfach und dann "mal sehen".
Ich kann das Zögern durchaus verstehen, v.a. weil Kinder eben noch im Wachstum sind und da nicht alles so absehbar ist.
In den USA (als Beispiel), in denen die Impfung ab 12 explizit empfohlen wird, impft man nicht "einfach und dann mal sehen". Natürlich gab es hier vorher auch Studien mit Kindern/Jugendlichen. Bei uns ist man halt (vorerst) zu einer anderen Beurteilung gekommen.
Und wie gesagt, bei uns darf ab 12 ebenfalls geimpft werden und wird das auch (wohl bereits ca. 15%).
Textsortenlinguistik hat geschrieben: ↑8. Jul 2021, 08:50
Wer impft denn ein gesundes Kind auf Empfehlung eines Berufspolitikers (Spahn), währen die STIKO die Impfung ausdrücklich nicht empfiehlt?
Wie ebenfalls oben gesagt gibt es mehrere Fälle, in denen die Stiko die Impfung empfiehlt, u.a. auch bei Vorerkrankungen wie z.B. Übergewicht.
Textsortenlinguistik hat geschrieben: ↑8. Jul 2021, 08:50
Wer impft denn ein gesundes Kind auf Empfehlung eines Berufspolitikers (Spahn), währen die STIKO die Impfung ausdrücklich nicht empfiehlt?
Wie ebenfalls oben gesagt gibt es mehrere Fälle, in denen die Stiko die Impfung empfiehlt, u.a. auch bei Vorerkrankungen wie z.B. Übergewicht.
Das betrifft ja nun wirklich nur eine kleine Teilgruppe.
Textsortenlinguistik hat geschrieben: ↑8. Jul 2021, 08:50
Wer impft denn ein gesundes Kind auf Empfehlung eines Berufspolitikers (Spahn), währen die STIKO die Impfung ausdrücklich nicht empfiehlt?
Textsortenlinguistik hat geschrieben: ↑8. Jul 2021, 08:50
Wer impft denn ein gesundes Kind auf Empfehlung eines Berufspolitikers (Spahn), währen die STIKO die Impfung ausdrücklich nicht empfiehlt?
Man impft immer gesunde Menschen. Auch Kinder.
Richtig. Mit Impfungen, die nach Abwägung von Wirksamkeit, Sicherheit und Nutzen durch eine medizinwissenschaftliche Kommission aus bestimmten Gründen für bestimmte Gruppen von Menschen empfohlen worden sind.
Textsortenlinguistik hat geschrieben: ↑8. Jul 2021, 08:50
Wer impft denn ein gesundes Kind auf Empfehlung eines Berufspolitikers (Spahn), währen die STIKO die Impfung ausdrücklich nicht empfiehlt?
Man impft immer gesunde Menschen. Auch Kinder.
Richtig. Mit Impfungen, die nach Abwägung von Wirksamkeit, Sicherheit und Nutzen durch eine medizinwissenschaftliche Kommission aus bestimmten Gründen für bestimmte Gruppen von Menschen empfohlen worden sind.
Mir ging es nur um Deine (unabsichtliche?) Betonung der "gesunden" Kinder.