Davon mal ab, dass du ganz schön viele Strohmannargumente aufmachst:
Otis hat geschrieben: ↑31. Okt 2021, 10:16
Die Ernsthaftigkeit von Jörgs Arbeit als Redakteur hat folglich gar nichts mit seiner Meinung über CoD zu tun, das von mir übrigens auch ungespielt eine 20 verpasst bekommt, weil die Grafik recht gut zu sein scheint. Davon abgesehen ist "leichte Kost" zu sein kein Freibrief von Kritik und selbstverständlich legt man, wenn es um Kritik geht, an eine Unterhaltungsindustrie den gleichen Maßstab wie an Literatur — wo es genauso seichte Unterhaltung gibt.
Doch schon. Wenn man als Redakteur einem Spiel ungespielt ne 20 geben würde, würde ich diesen Redakteur nicht mehr ernstnehmen. Da ist man kein Journalist mehr, sondern verfolgt eine Agenda.
Klar kann man die Unterhaltungsindustrie wie Literatur kritisieren. Aber dann doch bitte wie Unterhaltungsliteratur. Ich habe Jörg zumindest nicht sagen gehört, dass Super Mario eine sexistische Geschichte erzählt, die ein veraltetes Mann-Frau Bild suggeriert. Das wäre dann nämlich Konsequent.
Das ganze als "kriegsverherrlichend" abzustrafen, klingt für mich wie die bösen Killerspiele, welche mich zu einem Amoklauf animieren. Nur weil ich Call of Duty spiele, heißt das nicht, dass ich Krieg gut finde? WTF?
Hast Du schon mal das Internet getroffen …? Und wenn 4players nur kritisch war, wenn man es durfte, frage ich mich, wieso sich ständig über 4players mit ihren "Aufmerksamkeitsgeheische"-Tests aufgeregt wurde. Passt nicht recht zusammen. Die Leute haben doch schon rumgeheult und "deshalb nimmt 4players niemand mehr ernst" gekeift, wenn ein Spiel 5 bis 10% weniger als woanders bekommen hat.
Hast DU schon mal das Internet getroffen? Seit wann werden Ubisoft Spiele gefeiert? Wer behauptet Call of Duty hätte ne gute Story?
Das Ding bei 4players ist, dass es eben nicht 5-10% sind, sondern auch mal 20-30%. Es ist Aufmerksamkeitsgeheische, wenn man seine Werte nicht konsequent verfolgt - sondern das nur dann macht, wenn man es gefahrlos machen kann. Der Großteil der Spieler hat 4Players immer gefeiert, weil sie so "mutig" waren. Mutiger find ichs, wenn der Großteil der Spielerschaft 4Players nicht mag, weil sie unbequeme Wahrheiten berichten. Das ist nur leider nicht passiert - und wenn: dann nur in Einzelfällen.
Welches Zelda war das? Was war daran ein mieser Port?
Mein Fehler, ich hab von Super Mario 3D All stars gesprochen - welche nur emuliert auf der Switch liefen. Schlag gerne nach, warum das ein schlechter Port war. 4Players hat das auch angesprochen, trotzdem das Spiel gefeiert: Ist ja schließlich immer noch Super Mario.
Allgemein ist es wenig hilfreich, sich einzelne Spiele rauszusuchen, wenn es bei dem Mut um die eigene Meinung geht, denn die muss ja nicht zwangsläufig schlechter ausfallen als "erlaubt". Der Jubeltest zum Shadow of the Colossus Remake war z.B. definitiv mutig, genau wie der Verriss zu Dragon Age: Inquisition. Wie gesagt, seinen Ruf hatte 4players, ob fair oder nicht, nicht von ungefähr.
Mit Deinen Worten unterstellst Du in gewisser Weise auch Kalkül und das finde ich ziemlich unfair, zeigt aber irgendwo auch schön, wo wir die deutsche Spielepresse betreffend eigentlich stehen.
Weil es in gewisser Weise auch Kalkül ist. Stimmt, den Ruf Aufmerksamkeitserheischend zu sein, kam nicht von ungefähr. Es hat letzten endes immer die Konsequenz gefehlt.
Sollte man meiner Meinung nach nicht mit dem regulären Betrieb in einen Topf werfen. Kann man sicherlich so oder so sehen, was nun richtig oder besser gewesen wäre, aber hier konkret Namen von Redakteuren und Unternehmen zu nennen, ist nochmal 'ne ganz andere Dimension als ab und zu ein schwieriges Review zu schreiben. Damit hätte man einzelne Menschen ruinieren können. Der wütende Mob schreit vielleicht: "Zurecht!" und das vielleicht zurecht, aber es ist halt eine Entscheidung, die man nicht so einfach trifft.
Erklär mir mal, warum es der wütende Mob ist der das schreit? Was findest du daran so schlimm, wenn man Namen genannt hätte? Die armen Jobs der Leute? Ich bitte dich.
Davon mal ab: Es wäre hier eben Konsequent gewesen und hätte auch Mut erfordert, sich über die Rechtsabteilung hinweg zu setzen. Es ist einfach diese "Safe-Bet", die ich an 4players immer kritisch gesehen habe. Man hat Dinge gemacht, wofür der Großteil der Community einen gefeiert hat, es hat aber das letzte bißchen gefehlt um wirklich mutig zu sein.
Und wieso sollte es überhaupt Aufgabe von 4players sei, "etwas zu riskieren", wenn andere Scheiße bauen?
Journalistische Integrität?
Halten wir einfach mal fest: es war nun mal 4players, das als einziges Magazin mit diesem Thema an die Öffentlichkeit gegangen ist und sozusagen den Kopf aus der Deckung gehoben und dafür auch gravierende Nachteile in Kauf genommen hat. Selbstverständlich war das mutig, auch wenn man es in manchen Aspekten dann doch "nur" bei einem Warnschuss belassen hat. Ich möchte wetten: wer auch immer die Personen waren, deren Namen in den Dokumenten geschwärzt dargestellt wurden … als sie das online gesehen haben, ist ihnen der kalte Schweiß ausgebrochen.
Warum sollte jemanden der Schweiß ausbrechen, weil ein Artikel anonymisiert rauskam? Das ist eher ein Grund um beruhigt zu sein und zu merken, dass man "untouchable" ist.
Wir können aber gerne festhalten, dass 4players da die Konsequenz gefehlt hat. Gerne darfst du mir aber von den gravierenden Nachteilen erzählen, welche 4Players im Anschluss erfahren hat.
Den Leuten nach dem Mund zu schreiben ist durchaus nicht das selbe, wie News zu bringen, die sie interessieren.
Nur das man beides nicht gemacht hat.
Du willst es jetzt allen Ernstes als Fehler hinstellen, redaktionelle und Werbeinhalte getrennt zu halten? Entschuldigung, aber das auch noch als Ursache des gescheiterten Magazins als selbstverschuldet, wenn nicht gar "geschieht ihnen recht", zu formulieren, ist grotesk.
Nettes Strohmannargument. Aber nein, will ich nicht. Ich seh die Welt nur etwas realistischer. 4Players war auch ein gewinnorientiertes Unternehmen, als Chefredakteur besitzt man auch eine Verantwortung dem eigenen Personal gegenüber - weil auch deren Jobs an einen dran hängen. Ein Werbedeal kann auch ein gekennzeichnetes Advertorial sein. Nach SEO zu schreiben ist leider ein notwendiges Übel - solange aber an dem Inhalt nichts verfälscht wird, sehe ich da wenige Probleme.
Man muss das alles nicht tun, man kann sich auch von Spenden finanzieren oder andere Wege finden. Aber einfach gar kein Weg zu finden und am Ende die Konkurrenz schuld am Scheitern zu geben ist grotesk.
Das war die extrem sichtbar gemachte Wertungsphilosophie des Magazins und kein Clickbait. Was sind denn Tests bei anderen Magazinen? Nicht die Meinung des jeweiligen Redakteurs? Wozu schreibt er die dann überhaupt?
Extrem sichtbar gemacht? Erklär mir mal, wo ich die Wertungsphilosophie auf der Website auf Anhieb finden kann? Nicht mal beim testergebnis gibt es einen Button mit "Wie testen wir?".
4Players schreibt von sich selbst aus, dass sie es nur wegen der Klickzahlen machen.
Die Konkurrenz bemüht sich um Objektivität? 4Players hat immer nur Meinungen geschrieben, da gibt es durchaus einen Unterschied. Sie schreiben von sich aus, dass sie nicht Objektiv handeln wollen.
Was die Konkurrenz macht ist gerade erstmal egal. 4Players war immer stolz darauf, eben nicht das zu tun, was die Konkurrenz macht. Hat das aber eben auch nicht Konsequent verfolgt, da hat man eben auch cherry picking betrieben.
Vielleicht gibt es aber auch unterschiedliche Ansichten darüber, was problematisch ist und was nicht.
Keine Ahnung, ich vertrete die Ansicht, dass wenn ein Projekt scheitert, vermutlich nicht die anderen daran schuld haben. Zumindest nicht ausschließlich.
Hat er so nicht gesagt und es so zu deuten ist genau das Problem, das angesprochen wurde.
Spring zu 1:00, da spricht er davon das er mit seinem akademischen Titel frischen Wind reinbringt und er bei 4Players angefangen hat, weil er direkt Textchef sein konnte und die Mitarbeiter einen gebraucht haben.
Das hingegen hat er gesagt.
Ich freue mich über einen Timestamp.
Es geht doch gar nicht darum, einzelnen Personen einen Vorwurf bzgl. ihrer Jobwahl zu machen, sondern einfach darum, was es über die Beziehung Spielepresse/Spieleindustrie aussagt, dass so jemand diesen Job überhaupt bekommen hat. Sei es Vitamin B oder sei es, dass der Publisher sich seine Arbeit angeschaut und geschlussfolgert hat: genau der richtige für unsere PR-Abteilung — beides klingt nicht gut.
Stimmt, beides klingt nicht gut.
Weißt du was aber realistischer klingt? In der PR Arbeit muss man unglaublich gut Texten können. Eine Fähigkeit die Redakteure in der Regel mitbringen. Man sollte Ahnung von der jeweiligen Industrie haben. Spielejournalisten mit langjähriger Erfahrung haben durchaus Ahnung von der Spieleindustrie.
Ist dein letzter Abschnitt ernst gemeint? Du meinst ne PR Agentur wirbt nen Journalisten ab? Selbst wenn der Journalist wirklich so einseitig schreibt, dass er direkt PR machen könnte, würde ne Agentur doch niemals so einen Journalisten abwerben? Als Journalist ist er doch viel "praktischer"?
Die Journalisten bewerben sich bei den PR Agenturen, weil sie das Skillset mitbringen und aus diversen Gründen vom Spielejournalismus frustriert sind. Bevor du jetzt sagst, weil alles korrupt ist: Vom Gehalt kann man durchaus auch frustriert sein oder von seinem Chef oder seinen Kollegen.
Vielleicht hätte man das durchaus noch mit erwähnen sollen, statt sich nur auf die 2 Argumente zu beziehen, welche du aufzählst.