Jochen Gebauer hat geschrieben: ↑4. Nov 2021, 21:57
Ellie hat geschrieben: ↑4. Nov 2021, 20:54
Unabhängig davon, ob jetzt einzelne Formulierungen unglücklich gewählt waren, hat Mary, die als Community-Redakteurin übrigens beides macht - also redaktionelle Arbeit und Community-Management - eine News geschrieben, die bei uns grundsätzlich neutral und wertfrei sein sollen. Dementsprechend haben wir da auf eine tiefere Einordnung verzichtet. Das kann und will eine News auch gar nicht unbedingt leisten und wäre eher in einem weiterführendem Beitrag angemessen gewesen, der die Situation gebührend aufarbeitet.
Erst einmal vielen Dank für den Beitrag und deine Perspektive. Bin heute noch unterwegs, deshalb kann ich hier leider nicht so viel schreiben, wie ich möchte. Finde es sehr gut, dass du deine Kollegin hier aus der Schusslinie nimmst, solche Kritik sollte nie persönlich sein.
Allerdings verstehe ich wirklich nicht, inwiefern eine fundiertere Berichterstattung dem Wesen einer News widerspricht. Auch eine News kann z.b. Statements der Involvierten einholen. Das ist doch genau das, was journalistische Arbeit im Gegensatz zu reinen Multiplikatoren wie Social Media auszeichnet. Bei neutral und wertfrei bin ich völlig bei dir; aber Recherche ist doch nicht wertend oder un-neutral. Im Gegenteil: Dafür werden du und ich doch bezahlt, oder?
Ist gar nicht böse gemeint, ich verstehe diese Position (die ja auch Micha schon auf Twitter geäußert hat) aus journalistischer Sicht ehrlich nicht und würde sie gerne verstehen, weil ich ja weiß, dass du eine von den Guten bist
Huhu, danke für deine Antwort und alles gut!
Das war etwas missverständlich ausgedrückt, ich bezog mich tatsächlich nur auf das Wertende und den Umfang (also wenn wir stattdessen z.B. eine Analyse oder Kolumne gemacht hätten), nicht darauf, dass man keine Statements einholen sollte, gründlich recherchieren oder die News sonst wie unterfüttern. Ich versteh die Kritik absolut und es ist ja auch gar nicht meine Position, dass wir das nicht machen oder nicht tun sollten. In dem Fall haben wir nicht nachgefragt, weil Feiertag war, wir dünn besetzt waren und die Meldung im Vergleich zu den anderen an dem Tag deutlich weniger wichtig - gerade wenn eben nur wenige Leute da sind und kaum Artikel entstehen.
Dass sie trotzdem passiert ist, lag nur daran, dass Mary eben durchaus der Auffassung war, dass das eine wichtige Info für eine treue Lesergruppe bei uns ist, was ja auch stimmt. Sie hat die News so umgesetzt, wie sie es in dem Moment für richtig und angemessen hielt und die Kritik am Tonfall haben wir dann ja auch angenommen. Also ich bin da ganz bei dir, dass wir mehr hätten machen können, aber ich verstehe auch, dass an solchen Tagen nicht immer alles vorbildlich abläuft, obwohl alle ihren Job gut machen wollen. Mir war da vor allem wichtig, Mary hier in Schutz zu nehmen, weil sie wirklich die Letzte ist, die ihre Arbeit nicht ordentlich macht.