COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Peter hat geschrieben: 18. Nov 2021, 09:05
Andre Peschke hat geschrieben: 18. Nov 2021, 02:10 Man muss mitbedenken, dass die Wellen AFAIK auch von allein abebben, weil zB in einer akut betroffenen Region der Virus alles durchinfiziert hat und so die Infektionsketten auf natürlichem Wege abbrechen. Kann also zB auch zufällig damit zusammengefallen sein (kenne die Umstände nicht) bzw das Abflauen verstärken.
Sag das mal den Briten, die halten sich da irgendwie nicht dran ;) Wenn die Delta-Welle dort mal abebbt, wird wohl mindestens ein halbes Jahr an Boostern und Infektionen hinter ihnen liegen.
Tut sie nich?

https://www.corona-in-zahlen.de/weltwei ... 6nigreich/

Der Graph dort geht doch auch rauf und runter, nur eben mit höheren Talsohlen? Oder bin ich irgendwo auf dem Holzweg?

Ich geb da jedenfalls wieder, was auch bei Drosten und Kekulé beschrieben wurde, dass die Infektionen sich natürlich nicht strickt nach R-Wert weiter aufbauen, sondern es zwischendurch immer mal wieder kurz zu einem Abfallen kommt, dem dann aber wieder ein - meist höherer - Anstieg folgt.

Andre
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MrSnibbles
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von MrSnibbles »

In München geht gerade alles komplett durch die Decke. Innerhalb weniger Tage ist die Inzidenz von 100 auf jetzt 700 geschossen. Ich vermute mal da gab es Probleme mit der Datenübermittlung oder Nachmeldungen. Die Impfquote ist bei läppischen 66%.
https://www.muenchen.de/aktuell/2020-0 ... tand.html

Deutschlandweit impfen wir jetzt wieder 500k pro Tag, Tendenz steigend. Sind aber fast alles Booster.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/ ... len-karte
imanzuel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von imanzuel »

MrSnibbles hat geschrieben: 18. Nov 2021, 11:15 Die Impfquote ist bei läppischen 66%.
"Läppische 66%"? Hold my beer ;)
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Der Graph dort geht doch auch rauf und runter, nur eben mit höheren Talsohlen? Oder bin ich irgendwo auf dem Holzweg?
Nee, das stimmt natürlich, es ist keine Gerade, sondern ein Auf und Ab. Mit Abebben meinte ich den Endpunkt einer Welle. Wenn es danach auch ohne Maßnahmen über einen längeren Zeitraum keine steigenden Infektionen mehr gibt. GB befindet sich aber nun seit vier Monaten in der gleichen Welle, die quasi nie unter 300 war und weiter anhält.

Ich war ja damals der Meinung, dass man das dort riskieren kann und denke das mit Einschränkung noch immer. Es zieht sich trotz guter Impfkampagne, vielen Infektionen und daraus resultierenden an die 100% Antikörperquote bei den Erwachsenen halt echt lange hin. Auch bei den Hospitalisierungen gibt es seit Juli keine Trendwende, die Kurve ist dort tatsächlich fast eine Gerade mit minimalen Schwankungen. Alles nicht im kritischen Bereich, aber doch eine Belastung über einen sehr langen Zeitraum.
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Desotho
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Desotho »

Felidae hat geschrieben: 18. Nov 2021, 08:18 Wie Vinter oben schon schrieb: Alles Impfen, was ab jetzt stattfindet, rettet nicht mehr diesen Winter. Sondern den nächsten.
Zumindest mal "Hoffentlich" aber das sehe ich auch so.
El Psy Kongroo
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Peter hat geschrieben: 18. Nov 2021, 13:23 Ich war ja damals der Meinung, dass man das dort riskieren kann und denke das mit Einschränkung noch immer. Es zieht sich trotz guter Impfkampagne, vielen Infektionen und daraus resultierenden an die 100% Antikörperquote bei den Erwachsenen halt echt lange hin. Auch bei den Hospitalisierungen gibt es seit Juli keine Trendwende, die Kurve ist dort tatsächlich fast eine Gerade mit minimalen Schwankungen. Alles nicht im kritischen Bereich, aber doch eine Belastung über einen sehr langen Zeitraum.
Ahso, ja. Das hatte Drosten im jüngsten Podcast adressiert, IIRC. Da hieß es, glaube ich, dass sich jeder ca. 4x infizieren wird, bis das Virus wirklich endemisch geworden ist - mit jeweils zunehmend milderen Verläufen. Aber besser nochmal nachhören, ob ich das richtig wiedergebe.

Andre
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BummsGeordy
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von BummsGeordy »

Crenshaw hat geschrieben: 18. Nov 2021, 09:30
BummsGeordy hat geschrieben: 18. Nov 2021, 06:18
Crenshaw hat geschrieben: 17. Nov 2021, 21:12 (...)
(...)
kleines Missverständnis, ich würde nicht im Traum dran denken das Politik zeitnah rational und/oder richtig handelt, aber nach fast zwei Jahren könnte man auch mal einen Plan machen, wie man Corona wirklich bekämpft und nicht nur auf impfen und Mundschutz setzen. Es wird immer nur von heute auf morgen (oder auch mal übermorgen) gehandelt, und jedes mal immer nur soviel wie gerade möglich ist. Ich habe ehrlich gesagtr, nicht das Gefühl das die Politik Corona bekämpft, sie bekämpft nur die Auswirkungen.

Und zur Impfpflicht, impfen bringt nur die Hälfte, wenn man sein Verhalten nicht anpasst. Hat man ja gut im Fußball gesehen, Kimmich wird von allen und jeden kritisiert das er nicht geimpft ist, aber er ist gesund, lässt sich testen usw. und andere geimpfte Fußballer feiern groß Halloweenparties und stecken sich dabei an, da sind mir verantwortungsvolle Ungeimpfte lieber als verantwortungslose Geimpfte.

von Solidarität habe ich in der Krise bis jetzt nicht viel mitbekommen,
Impfen und Mundschutz SIND aber die Dinge, mit denen man "Corona bekämpft". Was man "der Politik" vorwerfen muss ist, dass sie es nicht forciert, dass diese Mittel breitflächig genug eingesetzt werden.

Der fromme Wunsch "man könnte mal einen Plan machen" in der diffusen Hoffnung, dass man irgendetwas erfindet, das uns rettet vergisst, dass - wie gesagt - die Lösung schon lange vorhandne und simpel ist.

Dass "die Politik" ohne Weitsicht und ohne Vernunft handelt unterschreibe ich uneingeschränkt. Es ist einfach nur ärgerlich den gelbsten Mist jetzt schon wieder mitzuerleben, vor dem seit einem Jahr gewarnt wird und klar ist, dass es kommt.

Impfen: klar sind Kontaktbeschränkungen sinnvoll. Aber würde wirklich jeder, der impfbar ist geimpft sein, könnten wie die Kontaktbeschränkungen soweit runter fahren, dass wir endlich wieder sowas wie "Normalität" (=vor der Pandemie) hätten!

Von Solidarität nichts mitbekommen? Kinder/"Jüngere" sperren sich zuhause ein (initialer Lockdown), damit Oma/Opa nicht sterben obwohl es sie selbst kaum so hart treffen würden - das war schon eine Geste der Solidarität, nicht?
Leider ging es seitdem steil bergab :/ Jetzt ist das einzige Argument, das für all die Impfgegner zieht "mimimi.. ich will aber tun was ich will.. egal was das für die Gesellschaft oder alle Anderen bedeutet".
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Crenshaw
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Crenshaw »

imanzuel hat geschrieben: 18. Nov 2021, 11:37
MrSnibbles hat geschrieben: 18. Nov 2021, 11:15 Die Impfquote ist bei läppischen 66%.
"Läppische 66%"? Hold my beer ;)
SpoilerShow
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66% ist ja auch unter Bundesdurchschnitt, oder?
Aber die Quote ist nicht alles, bei meinem Wohnort (52K Einwohner)

Impfquote Erstimpfung: 89,15 %
Impfquote Zweitimpfung: 86,22 %
Impfquote Drittimpfung: 13,92 %

die Inzidenz ist bei 580, wobei der umschließende Landkreis bei 1000 ist und die nächsten teilweise bis 1300, bin mal gespannt wo das noch endet
ich bekomme wahrscheinlich nächste Woche meinen Booster
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Crenshaw
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Crenshaw »

BummsGeordy hat geschrieben: 18. Nov 2021, 20:48
Impfen und Mundschutz SIND aber die Dinge, mit denen man "Corona bekämpft". Was man "der Politik" vorwerfen muss ist, dass sie es nicht forciert, dass diese Mittel breitflächig genug eingesetzt werden.

Der fromme Wunsch "man könnte mal einen Plan machen" in der diffusen Hoffnung, dass man irgendetwas erfindet, das uns rettet vergisst, dass - wie gesagt - die Lösung schon lange vorhandne und simpel ist.

Dass "die Politik" ohne Weitsicht und ohne Vernunft handelt unterschreibe ich uneingeschränkt. Es ist einfach nur ärgerlich den gelbsten Mist jetzt schon wieder mitzuerleben, vor dem seit einem Jahr gewarnt wird und klar ist, dass es kommt.

Impfen: klar sind Kontaktbeschränkungen sinnvoll. Aber würde wirklich jeder, der impfbar ist geimpft sein, könnten wie die Kontaktbeschränkungen soweit runter fahren, dass wir endlich wieder sowas wie "Normalität" (=vor der Pandemie) hätten!

Von Solidarität nichts mitbekommen? Kinder/"Jüngere" sperren sich zuhause ein (initialer Lockdown), damit Oma/Opa nicht sterben obwohl es sie selbst kaum so hart treffen würden - das war schon eine Geste der Solidarität, nicht?
Leider ging es seitdem steil bergab :/ Jetzt ist das einzige Argument, das für all die Impfgegner zieht "mimimi.. ich will aber tun was ich will.. egal was das für die Gesellschaft oder alle Anderen bedeutet".
Impfen und Mundschutz sind wichtig, das stimmt, aber möglichst wenig Kontakte mindestens gleichwertig und da happerts gewaltig

die Kinder/Jugendlichen haben sich nicht eingesperrt, sie wurden praktisch eingesperrt, da war nicht viel Freiwilligkeit und da werde ich auch die Politik nicht damit davon kommen lassen, zu behaupten das diese es freiwillig gemacht haben, das war angeordnet und auch ohne Rücksicht auf die Folgen bzw. Probleme (Homeschooling usw.), wobei ich mich a gerne vom Gegenteil überzeugen lasse, wenn es da Zahlen gibt wie viele das wirklich freiwillig gemacht haben, auf dem Land/Dorf bzw. in den Reihenhaus bzw. Einfamilienhausbereichen mit eigenen Garten/Grundstück war das deutlich erträglicher als in der Stadt (ich wohne in einer Stadt und habe weder Balkon noch Terasse, ich war froh keine Kinder gehabt zu haben)
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

BummsGeordy hat geschrieben: 18. Nov 2021, 20:48Es ist einfach nur ärgerlich den gelbsten Mist jetzt schon wieder mitzuerleben,
Not sure if Tippfehler oder FDP-Diss. :D

Andre
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Jochen Gebauer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

Finde eigentlich nur ich das so bizarr, dass man inzwischen a) auch als totaler epidemologischer Laie weiß, dass die Bund-Länder-Beschlüsse von vorhin niemals reichen werden, um die aktuelle Welle zu brechen oder auch nur signifikant abzuflachen und dass b) die ganzen Medien immer noch irgendwie so tun, als sei das "was" wichtiger als das "wtf"?

Ein bisschen kommt man sich schon vor, als würde man auf dem Deck der sinkenden Titanic stehen, dem Heck beim Versinken zugucken und die Bordzeitung titelt: "Worauf sich Kapitän und Offiziere geeinigt haben: Diese Regeln gelten ab nächsten Montag"
Merbatur
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Merbatur »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 18. Nov 2021, 23:12 Finde eigentlich nur ich das so bizarr, dass man inzwischen a) auch als totaler epidemologischer Laie weiß, dass die Bund-Länder-Beschlüsse von vorhin niemals reichen werden, um die aktuelle Welle zu brechen oder auch nur signifikant abzuflachen
Das frustrier mich gerade unglaublich. Es ist „fünf nach zwölf“ und es steht ein „harter Winter“ bevor, aber die (unzureichenden) Maßnahmen greifen aufgrund der zu hohen Grenze nicht einmal in Sachsen. Ich sehe das als totalen Politikversagen der neuen Regierung - sogar bevor sich überhaupt die Koalition gebildet hat
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Jochen Gebauer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

Naja, die neue Regierung hat an den Bund-Länder-Beschlüssen von heute im Prinzip (noch) nichts zu melden. Klar wird man da im Hintergrund auch in die eine oder andere Richtung interveniert haben, aber selbst Merkel war ja (mal wieder) erkennbar frustriert von der geringen Aktionsbereitschaft der Herren und Damen Ministerpräsidenten. Nicht, dass ich die neue Regierung in Schutz nehmen will, die stümpert schon vor sich hin, bevor sie überhaupt angefangen hat, aber dieses Totalversagen wächst schon seit zwei Jahren maßgeblich auch auf dem Haufen der Länder. Da würde man sich beinahe wünschen, dass eine Staatsanwalt in allen 16 Fällen wegen mindestens fahrlässiger Tötung ermitteln würde. Jesses.

Edit: Aber mal als ernstgemeinte Frage an die Juristen hier. Warum erfüllt zum Beispiel eine Aussage wie Söders "niemand wusste im Frühherbst, wie schlimm das jetzt kommt" nicht wenigstens den Anfangsverdacht für staatsanwaltliche Ermittlungen? Lauter kann man als Verantwortlicher doch nicht rufen, dass man einfach alle entsprechenden Expertenwarnungen komplett ignoriert hat und mindestens fahrlässig den Tod von hunderten - und absehbar vielleicht tausenden - von Menschen verursacht hat?
Merbatur
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Merbatur »

Ja, du hast natürlich recht. Nur sind die Möglichkeiten des neuen Infektionsschutzgesetzes auch nicht das wahre.

Hier in Nürnberg wird die Kapazität der Impfzentren auf 6000 in der Woche (!) erhöht. Hier kann man also nicht den Impfturbo erwarten. So sichert man wohl die Freiheit des Südens vor dem link-grünen Ampel-Norden..
Zoiglbier
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Zoiglbier »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 18. Nov 2021, 23:12 Finde eigentlich nur ich das so bizarr, dass man inzwischen a) auch als totaler epidemologischer Laie weiß, dass die Bund-Länder-Beschlüsse von vorhin niemals reichen werden, um die aktuelle Welle zu brechen oder auch nur signifikant abzuflachen
100% genau mein Gedanke. Glaubt denn irgendwer wir schaffen so eine Dynamik mit ein bisschen mehr 3G und 2G aufzuhalten, ohne Kontakt- oder sonstigen Beschränkung?

Vorhin in den Tagesthemen war wieder ein gutes Interview mit einem Epidemiologen. Es ist kompletter Irrsinn jetzt die epidemiologische Lage aufzuheben. Und zwar nicht aus rechtlichen Gründen, sondern weil davon einfach die komplett falsche Signalwirkung ausgeht. Und dass in der jetzigen Lage einfach mal potentielle Instrumente einfach weggenommen werden, wtf? Österreich führt jetzt teilweise wieder einen Lockdown für alle (also wirklich alle) ein, weil sie quasi vor der Triage stehen. Und wir nehmen erstmal die Möglichkeiten weg sowas zu machen. Leute, wtf?
Also wenn das die Ampel-Zukunft ist, dann gute Nacht, im wahrsten Sinne des Wortes.

Es führt nichts an einer Impfpflicht für alle vorbei, ich weiß nicht wie lange wir da jetzt noch rum lavieren müssen und was erst noch passieren muss. Der Epidemiologie in den Tagesthemen hat es auch so gesagt: wenn wir jetzt noch alle Ungeimpften impfen würden, dann würden wir es wohl ab Januar/Februar schaffen die Welle zu brechen und einen stabilen Zustand zu erreichen. Wenn nicht erleben wir das jetzt jeden Winter bis alle durchseucht sind.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von BummsGeordy »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Nov 2021, 22:15
BummsGeordy hat geschrieben: 18. Nov 2021, 20:48Es ist einfach nur ärgerlich den gelbsten Mist jetzt schon wieder mitzuerleben,
Not sure if Tippfehler oder FDP-Diss. :D

Andre
André wieder mit Humor und humorvoller Kontextualisierung on point - well done sir!

lassen wir es bei "Beides" ;)

ich bin mittlerweile einfach so frustriert von der ganzen Sache (arbeite selbst in nem Covid-Schwerpunkt-Haus), dass ich das alles und die Diskussionen darum nicht mehr ertrage. spätestens im Winter letzten Jahres war ALLES klar - was wir machen müssen, wie wir hin kommen, was die Konsequenzen sein werden... und spätestens im Sommer diesen Jahres hatten wir auch die Zahlen es nicht nur zu vermuten, sondern zu wissen - seitdem ist die Sache rational/wissenschaftlich gelaufen.

Und dieses ständige Politikversagen und das egoistische "aber impfen ist meine persönliche Sache"-Gelaber zu hören lässt mich verzweifeln. NEIN - an diesem Punkt ist es eben KEINE persönliche Entscheidung mehr. Es geht hier um ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir sagen ja auch nicht, dass wir Morde einfach so zulassen, weil das ja ne persönliche Entscheidung ist jemanden zu ermorden. Dafür gibt es Staat und dafür gibt es Regeln.

Wer sich nicht impfen lässt verhält sich im wahrsten Sinne des Worten assozial und ich hab jegliches Verständnis verloren, weil niemand mehr behaupten kann, dass es rationale Gründe GEGEN eine Impfung gibt.

so - habe fertig. möchte niemanden als Mensch angreifen und ich fürchte dass ich nur wiederkäue, was schon oft gesagt wurde. Mir ist auch klar, dass dieser Thread niemanden überzeugen und gesellschaftlich auch nichts bewegen wird - aber ich explodieren, wenn ich sowas einfach nur noch akzeptieren und runterschlucken muss. Bemühe mich, euch jetzt in Ruhe zu lassen ;)
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

die (unzureichenden) Maßnahmen greifen aufgrund der zu hohen Grenze nicht einmal in Sachsen.
Die Grenzen liegen bei 3, 6 und 9. Ja, heute liegt Sachsen da nur bei 4. Es lag aber wochenlang zwischen 9 und 15. Wenn die Regelung also bereits vor einem Monat eingeführt worden wäre, wäre Sachsen dauerhaft in der höchsten Stufe gewesen und auch heute noch, da die Schwelle erst vier (?) Tage unterschritten werden muss, bevor die Stufe wieder herabgesetzt wird.

Grundsätzlich ist das alles natürlich viel zu spät und viel zu wenig. Aber da würde ich mich jetzt nur zum x-ten Mal wiederholen...
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Reinhard »

So, bei uns in Österreich ist wieder ein Lockdown ab Montag beschlossen worden. Und eine Impfpflicht ab Februar, da bin ich ja mal gespannt was die Schwurbler dazu sagen werden.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Peter hat geschrieben: 17. Nov 2021, 11:52 Was BW letzte Woche verkündet hat: "Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte können bis zu 400.000 Impfungen pro Woche leisten. Zusammen mit den mobilen Impfteams können wir also in der Woche insgesamt über 500.000 Impfungen anbieten."

Was in BW tatsächlich geschieht: 350.000 Booster seit September. Also insgesamt, nicht pro Woche. Erst- und Zweitimpfungen sind inzwischen von der Anzahl her fast schon vernachlässigbar.
Letzten 7 Tage: 193k Impfungen durch Ärzte + 24k durch mobile Teams, macht also 217k. Davon entfallen 150k auf Booster. Es geht tatsächlich aufwärts, auch bei den Erstimpfungen. Aber die >500k sind dennoch eine Märchenzahl.

Deutschlandweit waren es jeweils ca. 300k Erst/Zweit und 1,3 Mio Booster. Auch das ein deutlicher Fortschritt. Aber vor 6 Monaten waren es halt nicht 2 Mio, sondern 5 Mio Impfungen. Es bleibt also dabei, dass - sehr vereinfacht ausgedrückt - Tag für Tag bei mehr Leuten der Impfschutz erlischt, als durch neue Impfungen ausgeglichen wird.
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Jochen Gebauer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

Zumal man offenbar konstatieren muss, dass auch das Impfen momentan "nur" eine Krücke ist. In den Niederlanden oder Belgien mit deutlich höherer Impfquote schießen die Inzidenzen gerade auch wieder auf die 1.000 zu. So lange man keinen wirksameren Impfstoff hat, um die Krankheit mittel- oder langfristig ausrotten zu können, werden wir doch eh nur schauen können, dass wir die Toten bei jeder Welle so niedrig wie möglich halten. Das Impfen hilft natürlich enorm z.B. bei der Intensivsituation, aber es löst die Grundproblematik alleine auch nicht. Aber den Leuten sagen, dass das jetzt erstmal "the new normal" ist und man bloß einen Jojo-Effekt wie bei einer schlechten Diät bekommt, wenn man zwischen den Wellen wieder das alte Pre-Corona-Leben in sich reinstopft, will auch keiner. Das wäre einer breiten öffentlichen Mehrheit wahrscheinlich auch gar nicht zu verkaufen. Selbst bei einer theoretischen Impfquote von 80+% hätten wir die exakt selben Mechanismen wie jetzt, nur in abgeschwächter Form. Das wäre zweifelsohne besser (bevor da jetzt jemand Schnappatmung bekommt ^^), aber ich sehe ehrlich nicht, wie wir diese Schallplatte mit Sprung ohne bessere Impfstoffe und/oder grundlegende Veränderungen am täglichen Leben abschalten.
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