Mh... ich denke wir reden ein wenig aneinander vorbei oder haben andere Perspektiven auf meine Frage.
Feamorn hat geschrieben: ↑24. Dez 2021, 11:54
[...]Das relative Risiko _bei einer Infektion_ schwer zu erkranken ist für das Individuum geringer,[...]
Dies basiert auf den aktuellen Statistiken, die eine Makroperspektive einnehmen.
Soll heißen, man schaut von oben auf 100.000 Infizierte und wie viele davon an Delta bzw. Omikron erkranken. Wie viele davon ins Krankenhaus kommen bzw. Intensivstation.
Aus diesen Zahlen errechnet man die Statistik, wie hoch das individuelle Risiko für die Einzelperson ist bei einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus zu kommen. Dabei kommt man zu dem Entschluss wenn man dies auf die Einzelperson umrechnet, Omikron hat "individuell" nicht so ein hohes Krankenhausrisiko.
Wie gesagt aus der Makroperspektive für eine Gruppe von 100.000 Personen.
Ich bin nun der Meinung, diese gesamte Betrachtungsweise/Herangehensweise um das "individuelle" Risiko eines Omikron-Krankenhausaufenhalt im Verhältnis zu Delta zu betrachen nicht mehr geeignet ist.
Man muss dies aus einer Mikroperspektive betrachten.
Also nur „Ich“ als Einzelperson und meine Gefahr bei Omikron ins Krankenhaus zu kommen, im Verhältnis zu meiner persönlichen Gefahr bei Delta ins Krankenhaus zu kommen.
Dazu kann ich die Statistiken der Makroperspektive nicht nutzen, Hier wird von einer großen Gruppe auf die Einzelperson runtergerechnet, obwohl sich die Vergleichsgruppen/Basiswerte für die Rechnung nicht mehr vergleichbar zusammensetzen.
Omikron verbreitet sich schneller als Delta, ergo ist ansteckender bei ähnlichem Verhalten der Menschen. Somit werden Menschen mit Omikron angesteckt, die sich mit Delta nicht angesteckt hätten. Diese Menschen fallen aber jetzt in die X von 100.000 Basis rein.
Somit kann ich aus einer Mikroperspektive nicht mehr sagen, was nun im individuelle Fall für einen speziellen Menschen gefährlicher ist, Delta oder Omikron.
Wenn sich die Basis, aus der man seine Statistik berechnet, ändert, kann man halt nur noch eine Makroperspektivenaussage machen.
Aber man kann nicht mehr sagen: „Person X für dich persönlich bedeutet es, dass du mit Omikron einen harmloseren Virus-Typ ausgesetzt bist und ein geringeres Krankenhausrisiko ausgesetzt bist.“
Omikron kann für den individuellen Menschen durchaus aggressiver und tödlicher sein als Delta.
Da bei Omikron aber Personen in die Stadionbasis einfließen, welche bei Delta dort niemals aufgetaucht währen, haben wir eine andere Basis von der aus wir dies betrachten.
Deshalb ist die Aussage Omikron ist harmloser aus Makroperspektive richtig.
Aus Mikroperspektive für die individuelle Person, ist dies aber nicht mit der aktuellen Statistik belegbar.
Somit kann es sehr gefährlich sein, wenn man nun verbreitet:
"Omikron ist individuell nicht so gefährlich wie Delta."
"Mit Omikron kommst du, du individuell Einzelperson, nicht so schnell ins Krankenhaus."
Wir wissen aktuell einfach nicht, ob Omikron für die Einzelperson gefährlicher ist oder nicht.
Was wir wissen aktuell nur, dass bei einer neuen und nicht vergleichbaren Basis andere Werte bekommen als vorher.
Daraus wird dann eine Statistik erstellt, ohne den Kontext der Entstehung zu erläutern.
Ein wenig so als wenn man der Presse den Fruchtgehalt von zwei Äpfeln vergleicht und niemand sagt: "Der eine Apfel hatte als Basis aber einen Birnenbaum, müssen wir das nicht beachten?"