Ja, das meinte ich, glaube ich (bin auch kein Stochastik-Fan und viel zu viel aus Schule und Uni mittlerweile wieder vergessen, da nie mehr benutzt), bzw. darauf wollte ich hinaus.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑24. Dez 2021, 13:49Ich denke, nicht ganz, denn die Wahrscheinlichkeit, mit Covid-19 (also der Erkrankung, nicht dem Virus das sie auslöst) im KH zu landen ist abhängig von der Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Virus zu infizieren. Ohne Eintreten einer Infektion auch kein Covid-19. Wir reden hier demnach von bedingten Wahrscheinlichkeiten, und ich gebe Taro recht, dass es sinnvoll wäre, diese zu kommunizieren, wenn man Delta mit Omikron vergleichen will.Feamorn hat geschrieben: ↑24. Dez 2021, 13:26 Ich glaube wir reden wirklich aneinander vorbei, oder ich stehe dich gerade nicht.
Was ich meinte, es gibt zwei Sichtweisen:
(a) Wie hoch ist das Risiko bei einer Infektion im Krankenhaus zu landen.
(b) Wie hoch ist das Risiko sich zu infizieren (und dann im Krankenhaus zu landen).
Fall (b) ist ja ein Spezialfall von (a), aber ob man generell _bei Infektion_ im Krankenhaus landet, ist doch unabhängig von der Frage, ob man sich infiziert?
Allerdings habe ich das noch nirgendwo gesehen, wahrscheinlich weil man das globale Infektionsrisiko überhaupt nicht verlässlich konkret beziffern kann, da es ja krass variiert bzw. viel zu viel Fehlervarianz bei Schätzungen drin wäre (und im übrigen absolut gesehen immer noch nicht besonders hoch ist, wobei sich das bei Omikron eben signifikant ändert). Und natürlich kommt die generelle Inkompetenz der Medien hinzu (bis auf wenige Ausnahmen) gewissenhaft mit Statistiken umzugehen, sowie der Umstand das bei Stochastik in der Schule, was ja nun mal auch ein echt schwieriges Gebiet ist, die meisten Leute ebenfalls nicht aufgepasst haben.
Unter den Gesichtspunkten ist es wahrscheinlich weiterhin sogar angeraten, diese bedingten Subgruppenvergleiche mit relativen Häufigkeiten weiter zu fahren, um Risiko zu kommunizieren. Optimal ist das aber sicher nicht.
Wenn heute gesagt wird "Omikron ist vermutlich weniger gefährlich als Delta", dann sagt man das unter kompletter Auslassung der Infektionswahrscheinlichkeit. Also reine Betrachtung WENN infiziert DANN. Völlige Auslassung, ob man sich überhaupt infiziert oder infiziert hätte, wäre Delta vorherrschend. (Wobei ich da, wie vorhin ausgeführt, dann durchaus wieder einen Punkt sehe, denn auf Dauer wird sich (quasi) jeder irgendwann infizieren, das war zumindest stets die Kommunikation der Fachleute, insbesondere mit Hinblick auf Endemiebeginn.)
Korrekte Darstellung für eine generelle Risikobewertung als Einzelperson ist natürlich nur dann drin, wenn man auch die Wahrscheinlichkeit mit rein zieht, dass man sich überhaupt ansteckt.
Aber auch da wieder, sofern die Annahme stimmt, dass sich irgendwann jeder ansteckt, die Wahrscheinlichkeit also gegen 1 geht, kann man das dann nicht rauslassen? Bzw. inwiefern ist dann die Individualgefährdung von der Infektionswahrscheinlichkeit abhängig? (Ausgeblendet, dass das Risiko bei KH im Moment durch Überlastung höher ist, weshalb die Frage "wann" komme ich ins KH durchaus wieder relevanter sein könnte.)
Wie gesagt, gerne mehr erklären, falls Lust und Nerv , meine letzten Stochastik Stunden und Vorlesungen sind laaaaange her.