PSA

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Insanity
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Re: PSA

Beitrag von Insanity »

Ich persönlich muss jedesmal Grinsen, wenn Jochen die "Dachlatte" rausholt, Sebastian mit "Trottel" um sich wirft und Andrés joviales Urteil über spielerische Missstände ein wunderbar blumiger "Riesenscheißhaufen" ist. Das sind doch keine Toxizitätsbegriffe. Es sind Gimmicks. Wie der Leg Drop von Hulk Hogan. Das wollen die Fans einfach sehen respektive hören. Das ist humorig-süffisant im Urteil, aber seriös-argumentativ untermauert. Deswegen abonnieren Leute The Pod: Professionelle Inhalte, die nahbar vorgetragen werden. Das ist genau die Art des Videospieljournalismus, wie er sein sollte. Die Themen (Videospiele) sind zumeist nicht elementar wichtig für den Fortbestand des homo sapiens, spielen aber eine wichtige Rolle für den eskapistischen Ausgleich von vielen Menschen. Ergo spiegelt die Rhetorik des Podcasts dies wunderbar wider: Flapsige Aussprüche tätigen, aber die Analyse selbst ernst nehmen.

So, ich spalte jetzt in Hades wieder ein paar Köpfe. ;)
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ragdel
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Re: PSA

Beitrag von ragdel »

Find ich schwierig. Das sind Toxizitätsbegriffe.
Hier selber wird (zu recht) wert auf eine sachliche Kritik gelegt. Wenn jemand einen Podcast hier im Forum einen "Riesenscheißhaufen" nennt ist er vermutlich sofort gebannt oder zumindest dran erinnert, sachlich Kritik zu äußern, da echte Menschen an dem Podcast arbeiten und sich das nicht gehört.
Das gleiche sollte für Spieleentwickler*innen auch gelten. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass gerade bei kleineren Projekten oder deutschen Spielen die Entwickler*innen auch den Podcast hören. Die finden das sicher auch nicht toll, dann sowas zu hören.

Full Disclaimer: Habe die Folge noch nicht gehört
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Jochen Gebauer
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Re: PSA

Beitrag von Jochen Gebauer »

ragdel hat geschrieben: 2. Feb 2022, 17:01Das gleiche sollte für Spieleentwickler*innen auch gelten. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass gerade bei kleineren Projekten oder deutschen Spielen die Entwickler*innen auch den Podcast hören. Die finden das sicher auch nicht toll, dann sowas zu hören
Du wirfst mehrere Punkte in einen Topf, die nicht in einen Topf gehören. Wenn hier jemand postet, dass ich als erstes an die Wand gestellt gehörte, wenn die Revolution kommt, würde genau überhaupt nichts passieren. Außer vielleicht, dass ich mich amüsiere. Ein scherzhaft ins Absurde überspitzter Rant hat hier noch nie zu einem Ban geführt. Das ist etwas fundamental anderes als eine ad hominem-Vulgärkritik und eben nicht das gleiche. Irgendein Poster, ich weiß nicht mehr wer, behauptet hier mit hübscher Regelmäßigkeit und ebenso offensichtlich scherzhafter Übertreibung, dass ich nicht die geringste Ahnung von Spielen hätte. Wie oft hab ich den verwarnt? Genau: nie.

Zweitens: Es ist ebenfalls etwas anderes, ob man diese Kritik direkt an jemanden in dessen Wohnzimmer äußert - oder in seinem eigenen. Ich käme nie auf die Idee, mir anzumaßen, ins Forum von Entwickler X zu laufen und ihm dort mal richtig die Meinung zu geigen. Finde ich unmöglich. Und zwar nicht, weil ich Angst davor hätte (siehe alle Folgen, wo wir Entwickler zu Gast hatten und sie sehr konkret mit Kritik konfrontierten), sondern weil ich das unanständig finde. Das ist sein Zuhause, nicht meins. Dass das im Netz inzwischen Normalität ist, kann ich freilich konstatieren (ha!), aber asozial finden darf ich es ja trotzdem.

Was jemand auf irgendeiner anderen Seite über mich schreibt, ist mir vollkommen gleichgültig. So lange das keine strafrechtlich relevanten Dinge sind, darf man mir gerne alle Schimpf und Schande an den Kopf werfen. Aber halt nicht hier. Dass manche Leute diesen Unterschied nicht erkennen, lässt mich immer ein bisschen an der Menschheit zweifeln :mrgreen:

Edit: Wirklich toxisch - und handfest brandgefährlich im Hinblick auf psychische Erkrankungen und Suizide, und zwar nicht in einem theoretisch vielleicht denkbar-Sinne, sondern in einem gut untersuchten Kausalzusammenhang - ist übrigens der Umstand, dass Menschen meinen, es sei okay, im Netz zu anderen Menschen zu gehen und ihnen auf deren Kanälen mal so richtig die Meinung zu geigen. Und wenn diejenigen sich dann wehren, mit "das musst du als Person des öffentlichen Lebens o.ä. schon abkönnen" zu kommen.
Rince81
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Re: PSA

Beitrag von Rince81 »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 2. Feb 2022, 17:27 Zweitens: Es ist ebenfalls etwas anderes, ob man diese Kritik direkt an jemanden in dessen Wohnzimmer äußert - oder in seinem eigenen. Ich käme nie auf die Idee, mir anzumaßen, ins Forum von Entwickler X zu laufen und ihm dort mal richtig die Meinung zu geigen. Finde ich unmöglich. Und zwar nicht, weil ich Angst davor hätte (siehe alle Folgen, wo wir Entwickler zu Gast hatten und sie sehr konkret mit Kritik konfrontierten), sondern weil ich das unanständig finde. Das ist sein Zuhause, nicht meins. Dass das im Netz inzwischen Normalität ist, kann ich freilich konstatieren (ha!), aber asozial finden darf ich es ja trotzdem.
Da würde ich unterscheiden. Wenn ein Entwickler ein Forum betreibt ist das im Regelfall für das Produkt und eine Marketingvehikel - das Produkt und auch die Entwickler als Spieler/Käufer/Kunde/whatever dort zu kritisieren ist imho völlig okay - warum auch nicht? Nicht okay wäre es sich die privaten Twitteraccounts derjenigen rauszusuchen und dort loszulegen.
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Jochen Gebauer
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Re: PSA

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rince81 hat geschrieben: 2. Feb 2022, 17:32Da würde ich unterscheiden. Wenn ein Entwickler ein Forum betreibt ist das im Regelfall für das Produkt und eine Marketingvehikel - das Produkt und auch die Entwickler als Spieler/Käufer/Kunde/whatever dort zu kritisieren ist imho völlig okay - warum auch nicht? Nicht okay wäre es sich die privaten Twitteraccounts derjenigen rauszusuchen und dort loszulegen.
Ich habe nicht "kritisieren" geschrieben, sondern "richtig mal die Meinung geigen". So wie halt in diesem Fall OP. Gegen sachliche, respektvoll vorgetragene Kritik hatte und habe ich nie was einzuwenden.
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Re: PSA

Beitrag von Rince81 »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 2. Feb 2022, 17:35 Ich habe nicht "kritisieren" geschrieben, sondern "richtig mal die Meinung geigen". So wie halt in diesem Fall OP. Gegen sachliche, respektvoll vorgetragene Kritik hatte und habe ich nie was einzuwenden.
Gut, überzeugt. :mrgreen:
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Jochen Gebauer
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Re: PSA

Beitrag von Jochen Gebauer »

Schönes Beispiel in diesem Thread: Axel. Das hat mich echt zum Nachdenken über Begriffe wie Caveat gebracht.
Voigt
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Re: PSA

Beitrag von Voigt »

Ich persönlich würde keinen signifikaten Einfluss von Sprache wie bei ThePod genutzt wird auf die "Verrohung der Sprache allgemein" sehen.
Eventuell gibt es einen ganz leichten Einfluss, was aber im Statistikrauschen untergeht.

Was man beobachtet, dass sich ein gewisser Typus Mensch um ein Portal schart, die oftgenannte Bubble. Halt die Leute die auch Sprache wie ThePod nutzen, daher gut damit klarkommen, und vielleicht ähnliche Begrifflichkeiten in diesem Forum nutzen. Dabei wurden nicht "normale" Menschen dazu verführt, sondern der Grundstock an Menschen im Internet is so groß, dass eine Aufsplittung der Gruppen je Portal stattfinden kann, ohne dass es sich so anfühlt. Aber hier im Forum sind vielleicht 100 aktive User, das ist halt schon eine harte Selektion von allen deutschen Internetusern die sich für Gaming begeistern.


Wo ich eventuell einen Einfluss sehen könnte, wäre bei Portalen wie 4chan/8chan. Die ziehen jetzt auch erstmal Leute an, die für den Diskurs da empfänglich sind. Da können sich aber Tendenzen noch weiter verstärken durch den Chat, sodass es im schlimmsten Fall zu einem Amoklauf kommen kann, wie halt ja geschah. Aber auch da wurden nicht "normale" Menschen gewandelt, sondern eine Vorselektion wurde bestärkt.
Zudem denke ich, dass die Verstärkung auch nur so gut dort funktioniert, aufgrund des Typus die sich im ersten Schritt überhaupt zu 4chan wendet. Daher im RL eher sozial isoliert, daher abstützen auf Internet und damit insgesamt eher empfänglich für Beeinflussung durch Chatkultur.

Diese Problematik sehe ich aber nicht bei ThePod, dafür sind die Podhörer und Forenuser zu sehr "Normmenschen".


Edit: Zum Caveat, ich weiß garnicht wo ich das zum ersten mal hörte, ob im Englischen oder Deutschen. War aber dann halt einfach grundsätzlich neue Vokabel für mich, die sich aus dem Kontext erschließt. Für mich ist Englisch und Deutsch so nah beieinander, das zumindest Vokabeln austauschbar sind.
Im Sinne mein Deutsch und Englisch sind beide gut, aber beide nicht perfekt. In beiden Sprachen lerne ich auch weiterhin hier und da mal eine neue Vokabel, die man davor einfach noch nie hörte. Sei es Fachbegriff oder Slang. Da muss ich einfach weiter lernen. Ob das nun ein englischer Begriff in einem deutschen Gespräch, oder ein deutscher Fachbegriff in einem Englisch Diskurs ist, macht da für mich persönlich keinen Unterschied.
Daher bei mir eher andersrum, ich habe kein Problem wenn ich etwas nicht verstehe, lerne ich halt was dazu. Aber bei mir isses dann doch wieder die "Sprachschönheit", daher wenn ich beide Varianten kenne, Deutsch und Englisch, bevorzuge ich oft eher die deutsche Variante, und ist dann bloß leichst irrtierend, wenn ein Gegenüber die andere Variante nutzt.
Ist für mich ähnlich wie daß/dass. Ich weiß was gemeint ist wenn heutzutage immernoch "daß" schreibt, aber ist einfach schöner für mich wenn ich "dass" lese.
Numfuddle
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Re: PSA

Beitrag von Numfuddle »

Einer meiner Informatik Profs hat damals mal den ganzen Kurs gezwungen deutsche Begrifflichkeiten zu verwenden wenn sie vorhanden sind.

Das hat uns damals wahnsinnig gemacht und wir hielten ihn für schräg und ein Fossil aber nach kurzer Zeit wurde uns bewusst wie viele überflüssige Anglizismen und Technobabble wir verwendet haben der absolut unnötig war.

Oft ist einem gar nicht klar wie viel Zeug man so verwendet was eigentlich irgendein Jargon istvden außerhalb der eigenen Gruppe keiner versteht.

Erst letzthin wurde ich wieder daran erinnert als ich meinem Vater erklären musste was „vulnerabel„ eigentlich bedeutet ein Begriff den irgendwie jeder Corona Experte einfach inflationär gebraucht hat ohne drüber nachzudenken ob den Begriff irgendein normaler Mensch kennt

Insofern denke ich lohnt es sich schon mal zumindest drüber nachzudenken ob es jetzt zwingend z.B. caveat sein muss
Mutantenjupp
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Re: PSA

Beitrag von Mutantenjupp »

Juhu, endlich wieder mal ein Thread, um den Podcastern vorzuschreiben, wie sie sich äußern dürfen...wer hat da den ersten Stein geworfen?
Ich sehe eher die positiven Veränderungen, wie sich z.B. Jochen über die Verwendung des Begriffs "Rasse" im Spielekontext geäußert hatte.

Ach ja, wenn wir schon einmal dabei sind Leute an die Wand zu stellen: wann gibt es eigentlich mal eine Strafe für Full-Quotes von langen Beiträgen (mit teilweise sogar weiteren Zitaten)? Evtl. als Strafe Abschiebung ins Peter Molyneux NFT-Land?
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Felidae
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Re: PSA

Beitrag von Felidae »

Das eigentliche Problem, das hier sehr schön zu sehen ist, dürfte lauten, "Sind popkulturelle Anspielungen, vor allem wenn sie älter sind, unbedenklich, wenn man sein Gegenüber nicht kennt?".

Der "Anhalter" ist da ein nahezu perfektes Anschauungsobjekt. Da in diesem Fall nicht nur die eh schon oft problematische Klippe "Ursprungssprache vs. Übersetzung" aus dem Wasser spickelt, sondern ein Rieseneisberg im Weg ist - der sich "Konsumentenalter" nennt. Es gab mal eine Zeit, da war, wenn vom "Anhalter" die Rede war, ganz klar, dass damit eine vier- bzw. fünfbändige Trilogie gemeint war, in der eine ziemlich durchgeknallte Handlung stattfindet, das eigentliche Genie aber in den abgedruckten Texten eines Reiseführers durchs Weltall besteht. Und dann kam irgendwann eine Generation, die mit dem "Anhalter" nur noch einen Film verbindet, den man evtl. gut finden kann, wenn man die literarische Vorlage nicht kennt.

Wer das Buch kennt und liebt, weiß den Satz mit der Revolution garantiert sofort einzuordnen - und selbst, wenn das Zitat nicht sofort erkannt wird, wird spätestens die Erklärung "Adams, Anhalter" ein wissendes Grinsen hervorrufen. Bei den Filmguckern? Vermutlich nach wie vor ahnungsloses Schulterzucken.

Ich habe keine Ahnung, wie man das lösen könnte. Ich freu mich nun wirklich über JEDES Douglas Adams-Zitat, das mir über den Weg läuft. Aber ich liebe halt auch seine Bücher. Würde ich sie nicht kennen und bei "XY gehört an die Wand gestellt, sobald die Revolution kommt" NICHT an eine Marketingabteilung denken, die tatsächlich als erstes an die Wand gestellt wurde, als die Revolution kam - sondern beispielsweise an Kabul... Nun ja, dann fände ich das ganze vermutlich weniger unterhaltsam.
Metalveteran
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Re: PSA

Beitrag von Metalveteran »

Was ist denn hier los? :D
Dr_Hasenbein
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Re: PSA

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Jon Zen hat geschrieben: 2. Feb 2022, 14:41 Mich ärgert es immer, wenn Kritik, die auf polemischste Art und Weise geäußert wird und zusätzlich noch Sarkasmus und Ironie enthält, große Ressonanz erhält. So etwas wird besonders gerne in Zeitungen in den Leserbriefen abgedruckt.
In diesem Eröffnungspost bin ich mir nicht einmal sicher, ob es ein Kunstprojekt oder ein abstraktes Gedicht sein soll.

Warum nicht einfach mal einen geraden Satz schreiben, indem steht, was, man weshalb kritisiert?
So müsste man keine 9. Klasse mit der Interpretation des Textes beauftragen (wenn wir hier schon im Deutschunterricht sind). Der TE hat jedenfalls alles erreicht, was er erreichen wollte: Stunk.
Und ihr müsst euch verständlicherweise aufregen, obwohl doch die Diskussion bereits etliche Male geführt worden ist. :(
Du hast absolut Recht, und auch ich bin drauf reingefallen. Ich gelobe Besserung :)
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kami
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Re: PSA

Beitrag von kami »

Caveat ist übrigens wirklich kein deutsches Wort (tritt also auch nicht im allgemeinen Sprachgebrauch auf) , sondern wurde kurzerhand von jemandem gekapert und im deutschen verwendet. Und nein, vorschlagen, schon aus Gründen besserer Verständlichkeit an seiner statt vielleicht lieber ein geläufiges deutsches Wort wie Vorbehalt zu verwenden, heißt nicht, den Podcastern etwas vorschreiben zu wollen.
“Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.” Philip K. Dick
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Andre Peschke
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Re: PSA

Beitrag von Andre Peschke »

dadadave hat geschrieben: 2. Feb 2022, 16:36 Ich erstelle nirgends direkte Kausalzusammenhänge zwischen Äusserungen im Podcast und echter Gewalt oder Morddrohungen.
Warum das Szenario heraufbeschwören, wenn du das Thema nicht in diesen Dunstkreis rücken willst? "In dieser Situation können wir uns selbst sowas nicht erlauben" setzt IMO trotzdem eine Begünstigung voraus, sonst ist es ja nur bloße Übervorsicht.
dadadave hat geschrieben: 2. Feb 2022, 16:36und da spielt eine Spielepresse, da spielen Influencer und eben Podcaster wie ihr schon eine Rolle,

Das ist aber doch erstmal nur eine Behauptung und eine vage noch dazu. Was stellst du dir denn da konkret vor? Jemand, der sonst nicht toxisch ist, wird vom Podcast nicht zum wütenden Entwicklerbeschimpfer umgepolt werden, siehst du ja auch so. Ich vermute also, du stellst dir vor, dass das bereits etablierte Tendenzen irgendwie bekräftigt?

Wenn jemand "toxisches" (wie auch immer wir das definieren) den Podcast hört, dann werden bestimmte Volten in unserer Ausdrucksweise sicherlich nicht zu einer Besserung führen. Das ist aber auch nicht unser Job. So jemand, wurde vorher von seinen Eltern nicht zu einer verantwortungsbewussten Persönlichkeit erzogen, wurde von seinem Umfeld nicht in die Schranken gewiesen und kapriziert sich derartig vielleicht ohnehin nur, weil er irgendein Ventil sucht, wo er Dampf ablassen kann. Mit all dem haben wir nix zu tun. An all dem ändern wir nix. Wenn du dich deinerseits also nun an einem vermuteten Minimalbeitrag unsererseits abarbeitest, ziehe ich mindestens deine Prioritäten in Zweifel dich ausgerechnet an einem der kleinsten, hintersten Glieder der Kette abzureagieren.

Wenn wir im Podcast hier jetzt regelmäßig Stimmung machen würden, man solle den Entwicklern mal richtig die Meinung geigen und die Schweine hätten es nicht anders verdient - okay. Aber das Gegenteil ist der Fall: Wir haben das unmögliche Verhalten von Fans bereits mehrfach ausgiebig kritisiert. Ich halte es in der Tat für eine steile These, dass nicht ernst gemeinte Redewendungen das aufwiegen sollen und das nicht zB auch entsprechend gepolte Menschen nicht völlig andere Angebote selektieren. Einen Einfluss von Rede (unterschieden von Sprachstil) sehe ich auch. All die Kanäle, die gezielt aufwiegeln, abwerten, aufregen und Wut monetarisieren. Meine Verachtung für Infowars & Co. im politischen Bereich sollte hinlänglich bekannt sein. Dort werden konkrete Argumente an die Hand gegeben und Tatsachen verdreht, bis sie ins Weltbild passen. Aber wenn im Kontext eines Angebots, das absolut nicht in diese Richtung zielt - was ich für uns jetzt mal in Anspruch nehmen würde - zwischendrin und auch noch nicht ernst gemeint, ein nominell aggressiver Satz fällt, dann ist das etwas völlig anderes.

Den Bogen nochmal größer geschlagen: Die Wirkmacht von Sprache wird IMO dieser Tage überschätzt. Als würden wir alle längst in Utopia Hand in Hand über die Wiesen tollen, würden wir nur unsere Ausdrucksweise anständig aussieben. Dabei muss man nur eine Staffel Downton Abbey schauen um zu sehen: man kann auch mit wunderbar eleganter Sprache völlig toxisch sein. Wenn alle Podcasts auf dieser Welt morgen aufhören, grobe Formulierungen zu verwenden, wird nicht ein Entwickler weniger beschimpft werden. Weil es nichts bringt mit einer sprachlichen Bereinigung zu kaschieren, was in ihr seinen Ausdruck findet. Da wird der Rost einfach überstrichen, weil einem das Abschmirgeln zu anstrengend ist.

Ich kann schon verstehen, warum da momentan an allen Ecken scheinbar ein Drang in diese Richtung existiert. Schnelle, sichtbare Ergebnisse, alles bequem aus dem Wohnzimmersessel in der Gemeinschaft einer Crowd plus eine gefühlte Machtlosigkeit die ursächlichen Probleme anzugehen, wofür man vermutlich bis hin zum Kapitalismus das gesamte Gesellschaftssystem infrage stellen müsste. Echte Veränderungen in dem Bereich sind Lebensaufgaben, mit zweifelhaften Erfolgschancen. Aber hier wird IMO riesig viel Energie aufgewandt, um Veränderungen um 1% zu erreichen - vielleicht sogar nur die Illusion einer Veränderung. Vielleicht sogar auf Kosten einer Spaltung von Gruppen, die im Großen und Ganzen eigentlich am gleichen Strang ziehen sollten und würden, wenn sie sich nicht in diesem Klein-Klein aufreiben würden.

Mich schmerzt das immer, weil ich die zugrundeliegende Haltung und Intention befürworte. Ja, wir alle sollten achtsam miteinander umgehen. Aber das bedeutet IMO auch, dass eine gewisse Resilienz vorhanden sein muss. Wir können einander nicht für jeden Kleinkram maßregeln. Eine flappsige Formulierung im Podcast fällt für mich in diesen Bereich, der auch bei Missfallen erträglich sein sollte. Logisch sind diese Grenzen untereinander auszuhandeln und ich bemühe mich da auch immer offen für Input zu sein, warum X oder Y eben doch nicht geht. Wir haben in der Geschichte des Podcasts auch viele Formulierungen schon direkt eingemottet, weil wir Kritik eingesehen haben.
dadadave hat geschrieben: 2. Feb 2022, 16:36Fändet ihr das toll, wenn Leute regelmässig darüber reden würden, wie ihr doch an die Wand gestellt gehört, weil in deren Ansicht mal wieder jemand im Podcast Unsinn geredet hat? Man zahle ja schliesslich für den Podcast!1!!
Mal abgesehen davon, dass niemand gern kritisiert wird und wir 100% auch manchmal schon kleine Zicklein gewesen sind: Bei der exakt gleichen Situation, also eine Teilkritik die vertretbar ist und in gesprochener Sprache als Stilmittel sagt "dafür gehören sie an die Wand gestellt", habe ich kein Problem damit, nein. Texte, wie hier im Forum, sind etwas anderes. Ungerechtfertigte Kritik auch. Und das Forum selbst ist noch dazu etwas anderes, weil ich die Kritik hier nicht einfach ignorieren kann, wenn sie mir nicht passt.
dadadave hat geschrieben: 2. Feb 2022, 16:36Es geht hier um eine gerinfügige Intensität
Dann hätte man der auch sprachlich milde begegnen können, was dein Eingangsposting nicht tat.

Andre
Otis
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Re: PSA

Beitrag von Otis »

Den Gedanken an sich finde ich gar nicht weit hergeholt.

Wenn wir Formulierungen à la „dafür gehören die Entwickler an die Wand gestellt” u.ä. — und seien sie noch so scherzhaft gemeint — in den öffentlichen Medien, hier die Spielepresse, als angebracht ansehen, brauchen wir uns auch nicht zu wundern, wenn manch Spieler es völlig normal findet, einem Entwickler das zu schreiben. Die meisten der Mord- und Gewaltandrohungen, die rausgehen, sind schließlich auch nicht ernst gemeint, sind aber deswegen keinesfalls in Ordnung.

Die Art in und Formulierung mit der diese Überlegung hier vorgetragen wurde, war allerdings genauso unangebracht. Ziemlich ironisch, sich in so einem Tonfall über toxische Kommunikation zu beschweren.
MikeMike
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Re: PSA

Beitrag von MikeMike »

Randnotiz: Mir ist caveat im Studium regelmäßig begegnet. Dort vom lateinischen caveo und immer als Warnung gedacht "(er/sie/es) hüte sich vor:".

Ansonsten finde ich es ganz erstaunlich wie sich bei >6000 zahlenden Abonnenten und sicherlich noch viel mehr Sonntagshöhrern einige einzelne meinen das Produkt ThePod, welches in der Breite gut anzukommen scheint, müsse sich an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.

Diese Bedürfnisse sind genau wie Geschmäcker und Hörgewohnheiten von Mensch zu Mensch unterschiedlich und wenn mir das Produkt nicht gefällt kann ich Kritik und Verbesserungsvorschläge anbringen, aber das ist doch keine Position um Forderungen zu stellen. Es wird ja keiner gezwungen ThePod zu konsumieren.
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lipt00n
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Re: PSA

Beitrag von lipt00n »

Ich hatte die Zielgruppe hier bisher so eingeschätzt, dass sie zur differenzierten Wahrnehmung von solchen Äußerungen fähig ist. An dieser Einschätzung hat sich auch bisher nichts geändert.

Ich kann hier gar kein pseudointellektuelles Zeug zu schreiben, dieses Diskussionsthema ist einfach vollkommen Banane.
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echtschlecht165
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Re: PSA

Beitrag von echtschlecht165 »

caveat habe ich bisher überhaut noch niocht gehört.
Aufgefallen ist mir nur das exponentielle Wachstum der Verwendung von "antiklimaktisch". Nicht nur hier....
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Nordhesse80
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Re: PSA

Beitrag von Nordhesse80 »

Ich stelle fest ich bin durch meine Arbeit geprägt. Komme ins Forum, sehe PSA und frage mich nur warum die so ausführlich über Persönliche Schutzausrüstung diskutieren. Enttäuschend, dass es nur um das Adams Zitat geht.
Also tragt eure PSA wie vorgeschrieben und engt die Sprache nicht nur aus Übereifer ein. Führt die Kämpfe die Sinn machen.

„Die Freiheit, Sancho, ist eine der köstlichsten Gaben, die der Himmel dem Menschen verliehen; mit ihr können sich nicht die Schätze vergleichen, welche die Erde in sich schließt noch die das Meer bedeckt.“

Damit gute Nacht.
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