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Mutantenjupp
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Re: PSA

Beitrag von Mutantenjupp »

Crenshaw hat geschrieben: 6. Feb 2022, 09:02 mir hat das Wort auch nichts gesagt und nachgeschlagen habe ich auch nicht, weil ich einfach keine Lust auf Schreibweiseraten hatte, außerdem reißt mich sowas immer raus, im besten Fall störts nicht im schlimmsten Fall geht der Sinn verloren, aber damit muss ich leben, ich habe keine Lust bei jedem unbekannten/unklaren Wort nachzuforschen was es bedeutet bzw. welche Bedeutung gemeint ist (die meisten Wörter kann man ja verschiedentlich benutzen und manchmal geben mehrere Sachen irgendwie Sinn)
Hm, also ich schlage immer wieder Wörter nach. Sprachen bleiben nicht stehen und gehört das nicht auch dazu sich neue Wörter anzueignen?
Wie kann man sich denn ansonsten in einer Fremdsprache verständigen, die man nur in der Schule gelernt hat? Z.B. Englisch - Wie soll man ein englischsprachiges Buch oder einen englischsprachigen Film verstehen? In vielen Firmen spricht man in Meetings Englisch. Da ist man doch total verloren, wenn man seinen Wortschatz nicht erweitert.

Man kann natürlich auch sowas wie Duolingo oder Sprachkurse machen aber da muss man ja wirklich engagiert sein, um das durchzuziehen.
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Crenshaw
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Re: PSA

Beitrag von Crenshaw »

Mutantenjupp hat geschrieben: 6. Feb 2022, 09:54
Wie kann man sich denn ansonsten in einer Fremdsprache verständigen, die man nur in der Schule gelernt hat? Z.B. Englisch - Wie soll man ein englischsprachiges Buch oder einen englischsprachigen Film verstehen? In vielen Firmen spricht man in Meetings Englisch. Da ist man doch total verloren, wenn man seinen Wortschatz nicht erweitert.
mein Bedarf mich in einer Fremdsprache zu verständigen ist eher gering, bin jetzt nicht so der Fernreisetyp, höchstens mal wegen Fortbildung oder so, aber da komme ich in der Regel klar
das meiste was ich fremdsprachenmäßig mache ist eh schriftlich, da habe ich keine Probleme nen Wörterbuch benutzen wenn nötig (da habe ich auch die "Zeit" dafür)
englische Bücher ist halt immer ne Frage, wie schwierig ist es und will/muss ich alles verstehen und englische Filme schaue ich selten, das strengt mich meist schlicht zu sehr an, nicht immer wegen der Sprache an sich, das meiste kann man sich ja zur Not auch sinngemäß erschließen bzw. man muss nicht alles mitkriegen (bin eh kein Freund von mehrmals schauen um alles zu begreifen, wenn zu viel angedeutet, versteckt oder Vorwissen voraus setzt, hat der Film Pech)
und ich arbeite in einer rein deutschen Firma (relativ klein, je nach Maßstab, wie wahrscheinlich die meisten in D), da gibt es keine englischen Meetings (zumindest auf meiner Ebene, bei Meetings mit ausländischen Firmen bin ich in der Regel nciht dabei und wenn doch hatten die bis jetzt immer deutsch(sprachig)e Angestellte geschickt

ich kann mir gut vorstellen, das teilweise schlicht überschätzt wird, wie notwendig Fremdsprachenkenntnisse wirklich sind, die meisten werden ohne gut durchs leben kommen, vllt. ein bisschen englische Grundkenntnisse fürs Internet und co
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Heliantha
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Re: PSA

Beitrag von Heliantha »

Hm, das Beispiel mit dem Lesen/Schauen in Originalsprache ist ja schon noch mal etwas anderes und nicht auf die Situation hier übertragbar, oder?

Für mich ist es schon ein erheblicher Unterschied, ob ich mal ein einzelnes Wort nicht verstehe, oder ob meine Sprachkenntnis doch so gering ist, dass ich nicht mal eine Chance habe, mir die Bedeutung aus dem Zusammenhang zu erschließen. Ich arbeite viel mit Kolleg:innen, deren Muttersprache nicht deutsch ist, meine Hauptarbeitssprache ist daher englisch. Damit sind die Kenntnisse so gut, dass ich einzelne fehlende Wörter in der Regel aus dem Kontext heraus verstehe oder selten mal frage.

Wäre das Ganze auf spanisch, wäre ich in der Hinsicht trotz Grundkenntnissen komplett verloren und käme aus dem Googeln gar nicht mehr raus ^^.

In meiner Vorstellung ist man bei einem generell deutschsprachigen Podcast eher in der ersten Situation und die zweite eine völlig andere...
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Rince81
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Re: PSA

Beitrag von Rince81 »

Axel hat geschrieben: 6. Feb 2022, 02:46 Plus: Ich merke das auch in Teilen der Blase, die immer vorgibt die ganzen Medien "natürlich im O-Ton zu schauen". Eine wirklich tiefe Unterhaltung über Charakte und Story ist dann häufig nicht drin, weil die Leute schlicht nicht die Feinheiten verstehen. Ich denke, da überschätzen einige auch ihre Skills dahingehend.
Finde ich eine schwierige Aussage. Wenn jemand durchs "O-Ton" schauen der Story nicht folgen kann ist das natürlich ungünstig, da helfen aber Untertitel meist - sofern die gut sind. Eine "wirklich tiefe Unterhaltung über Charaktere" wenn einer O-Ton und einer Synchro guckt? Schwer möglich, ihr redet dann nämlich über unterschiedliche Werke. Normalerweise fehlt alles, was an Slang, Dialekt oder Akzent im Original angelegt war in den üblichen deutschen "Theatersynchronisationen". Selbst wenn man als O-Ton Gucker das selbst nicht alles mitbekommt - dem Synchronhörer entgeht das komplett. Gleiches gilt für Wortspiele oder Sprichwörter - viel zu oft wird sowas nicht mal bemerkt beim Erstellen der deutschen Fassung.

Mal vier einfache Beispiele:
1. Wahl des Sprechers:
Manfred Lehmann ist die deutsche Stimme von Bruce Willis. Die ist der Inbegriff des coolen Aktionhelden - bis man Willis dann im Original hört mit seiner im Vergleich "piepsigen" Stimme.
https://www.youtube.com/watch?v=7f9cz91I7zM
https://www.youtube.com/watch?v=6kBqkEaBQc8

2. Die Übersetzung:
Wenn man eine wirklich tiefe Unterhaltung über die Beziehung von J.D. zu Dr. Cox in Scrubs führen will, ist es ein erheblicher Unterschied ob Cox J.D. als "Flachzange" oder als "Newbie" bezeichnet.

3. Wortspiele:
Mal völlig unabhängig von der Übersetzung, jemand der wirklich gut englisch kann, findet diese Szene aus dem Simpsons Film auf einem völlig anderen Level witzig als jemand, dem das Wortspiel entgeht:
https://www.youtube.com/watch?v=lR9WjYi-G2Q
SpoilerShow
If you are caught between a rock and a hard place, you are in a difficult situation where you have to choose between two equally unpleasant courses of action.
4. Dialekte und Slang:
Der Film Beasts of the Southern Wild zeigt das eindrücklich, der spielt irgendwo in den Sümpfen Louisianas.
Der deutsche Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=rmBc9ZazMe0
Der Original Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=pvqZzSMIZa0
Da ist in der deutschen Fassung nichts von den sprachlichen Besonderheiten, die die Region und die Charaktere kennzeichnen erhalten geblieben. Im O-Ton kannst du ohne die Bilder nur Anhand des Dialekt und des verwendeten Black Englisch die Region und auch die Sprecher einordnen und das definiert diese Charaktere.
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Crenshaw
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Re: PSA

Beitrag von Crenshaw »

naja, trotzdem schaue ich lieber die Synchrofassung, man darf auch nicht unterschätzen, wie schwierig es teilweise ist, überhaupt zu verstehen was gesagt wurde, gerade bei Dialekten oder ähnliches oder wenn undeutlich, schnell, aufgeregt usw. gesprochen, wenn ich schon akustisch Probleme habe, das gesprochene zu verstehen, dann machts schnell auch keinen Spass mehr, zumal es zumindest bei mir nichts mit Entspannung und nen Film genießen zu tun hat, wenn ich konzentriert zu hören muss und dann noch zu übersetzen
außerdem kenne ich die wenigsten Dialekte und Regionen, um anhand vom reinen zu hören irgendwas sicher zu ordnen zu können (von Ausnahmen mal abgesehen)

so piepsig finde ich die Originalstimme von Willis nicht, wobei mir die Werbeaktivitäten von Lehmann, die deutsche Stimme einfach "zerstört" hat, jedes Mal wenn ich einen Film mit Willis sehe, muss unwillkürlich an Rewe usw. denken, das zerstört einfach die Stimmung
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Heretic
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Re: PSA

Beitrag von Heretic »

Crenshaw hat geschrieben: 6. Feb 2022, 11:12 naja, trotzdem schaue ich lieber die Synchrofassung, man darf auch nicht unterschätzen, wie schwierig es teilweise ist, überhaupt zu verstehen was gesagt wurde
https://www.youtube.com/watch?v=G_IR35bJD20

Das trifft's einfach. :mrgreen:

Ich bin auch bekennender Synchro-Gucker und finde den Großteil der Synchros nicht so schlecht, wie sie gerne geredet werden. Ich kann auch damit leben, wenn mal ein Wortspiel oder ein Gag durch die Übersetzung flöten gehen oder eingedeutscht wird. Ein Al Bundy darf gerne die Schwarzwaldklinik dissen und "Flachzange" finde ich witziger als "Newbie". Das Verhältnis zwischen Cox und J.D. hat sich mir trotzdem erschlossen. Schade fand ich nur, dass Elliots Deutschkenntnisse in der Synchro unter den Tisch fallen mussten.

Das größte Problem bei deutschen Synchros ist imo die begrenzte Auswahl an talentierten Sprechern. Ist halt blöd, wenn sich diverse Schauspieler eine deutsche Stimme "teilen" müssen. Ich merke es gerade wieder bei der zweiten "The Great"-Staffel, in der Elle Fanning plötzlich verdächtig nach Penny aus TBBT klingt. Aber auch damit kann man leben.
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Felidae
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Re: PSA

Beitrag von Felidae »

Heretic hat geschrieben: 6. Feb 2022, 11:45 Ich bin auch bekennender Synchro-Gucker und finde den Großteil der Synchros nicht so schlecht, wie sie gerne geredet werden. Ich kann auch damit leben, wenn mal ein Wortspiel oder ein Gag durch die Übersetzung flöten gehen oder eingedeutscht wird. Ein Al Bundy darf gerne die Schwarzwaldklinik dissen und "Flachzange" finde ich witziger als "Newbie". Das Verhältnis zwischen Cox und J.D. hat sich mir trotzdem erschlossen. Schade fand ich nur, dass Elliots Deutschkenntnisse in der Synchro unter den Tisch fallen mussten.
Wobei der Sinn von "Flachzange" halt ein komplett anderer als der von "Newbie" ist. Das eine drückt generell "Du Trottel" aus, das andere macht klar, "hier im Krankenhaus hast Du nach wie vor keine Ahnung". Das ist schon was fundamental anderes. Und grade bei den Sitcoms der 80iger finde ich persönlich es extrem nervig, dass ich eine eindeutige US-Serie schaue, die eindeutig in den USA spielt und eindeutig das typische US-Leben aufs Korn nimmt - und dann in der deuschen Synchro eben von der "Schwarzwaldklinik" oder "Wim Toelke" (bei ALF) geredet wird. Da wären mir Anspielungen, die ich nicht kenne, aber die in den Kontext passen, wesentlich lieber. (Hat ALF zumindest dann irgendwann auch gemacht - vermutlich, weils keine deutsche Entsprechung für Jay Leno damals gab. Funktioniert aus dem Kontext heraus wunderbar - man muss nicht wissen, wer Jay Leno ist, um trotzdem zu verstehen, worauf der Dialog abzielt.)

Und ja - wenn Darsteller in US-Produktionen deutsch sprechen, wird das manchmal echt gut gelöst (in "Inglorious Basterds" zB) - und manchmal echt mies (bei HIMYM, Stichwort Klaus). Aber das Problem liegt halt in der Natur der Sache. Bei Sitcoms hab ich mir mittlerweile tatsächlich angewöhnt, zumindest einzelne Szenen doppelt zu schauen. Erst auf deutsch - und dann gleich nochmal auf englisch. Kann ich grade bei Friends, Scrubs, HIMYM nur wärmstens empfehlen. :)
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Heretic
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Re: PSA

Beitrag von Heretic »

Felidae hat geschrieben: 6. Feb 2022, 11:59 Wobei der Sinn von "Flachzange" halt ein komplett anderer als der von "Newbie" ist. Das eine drückt generell "Du Trottel" aus, das andere macht klar, "hier im Krankenhaus hast Du nach wie vor keine Ahnung". Das ist schon was fundamental anderes.
Klar, aber im Falle von "Scrubs" mag ich die überdrehte Synchro sehr. "Neuling" würde sich da eher langweilig anhören. Aber gut, ist wie so oft Geschmacksache. Für mich wird J.D. immer die Flachzange bleiben. Dass Dr. Cox ihn fachlich für kompetent hält, kommt imo trotzdem gut rüber.
Felidae hat geschrieben: 6. Feb 2022, 11:59 Und grade bei den Sitcoms der 80iger finde ich persönlich es extrem nervig, dass ich eine eindeutige US-Serie schaue, die eindeutig in den USA spielt und eindeutig das typische US-Leben aufs Korn nimmt - und dann in der deuschen Synchro eben von der "Schwarzwaldklinik" oder "Wim Toelke" (bei ALF) geredet wird. Da wären mir Anspielungen, die ich nicht kenne, aber die in den Kontext passen, wesentlich lieber. (Hat ALF zumindest dann irgendwann auch gemacht - vermutlich, weils keine deutsche Entsprechung für Jay Leno damals gab. Funktioniert aus dem Kontext heraus wunderbar - man muss nicht wissen, wer Jay Leno ist, um trotzdem zu verstehen, worauf der Dialog abzielt.)
Ich mag in den meisten Fällen die eingedeutschte Version lieber. Weil man damit normalerweise schnell etwas verbindet und die Pointe besser zündet. Andersrum wird's manchmal mühsam. Al Bundy hat sich öfters über eine hierzulande recht unbekannte Schauspielerin lustig gemacht (Delta Burke hieß die, wenn ich mich recht erinnere :think: ). Da musste ich erstmal Google bemühen und wusste trotzdem nicht, was an der Dame so verarschenswert sein soll. Wahrscheinlich die Tatsache, dass sie wie Ted "Jefferson" McGinley in "Love Boat" mitgespielt hat. :mrgreen:
Zuletzt geändert von Heretic am 6. Feb 2022, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: PSA

Beitrag von Rince81 »

Es geht ja nicht darum zu sagen, dass Synchronfassungen generell schlecht sind, sondern darum, dass es schwer sein kann, wenn sich O-Ton und Synchrogucker tiefergehend über die selbe Szene unterhalten, weil die teils etwas völlig unterschiedliches Erleben.

Ein schönes Beispiel:
In der Süddeutschen beschreibt die Journalistin ihren Eindruck der ersten Szene Gilmore Girls, die sie im US-TV gesehen hat:
https://www.sueddeutsche.de/medien/gilm ... -1.3264986
Es gibt Serien, bei denen ist alles, was sie ausmacht, von Anfang an da. Als im Oktober 2000 die Pilotfolge der Gilmore Girls im amerikanischen Fernsehen lief, reichte schon die Eröffnungsszene, um zu zeigen, dass hier etwas Ungewöhnliches vor sich ging.
Da sitzt eine junge Frau im Café, ein Mann spricht sie an, er sei gerade auf der Durchreise in die nächstgrößere Stadt, beginnt er etwas holprig seinen Flirtversuch. "Du bist ein richtiggehender Jack Kerouac", erwidert die Frau ironisch. Der Mann schaut verdattert, offensichtlich kennt er weder den Schriftsteller Jack Kerouac noch dessen Reiseroman "On the Road", und man versteht sofort, dass die Sache damit gelaufen ist. Der Typ hat keine Chance mehr, er ist an seiner Bildungslücke gescheitert.
Wer sich fragt, warum die Neuauflage der Gilmore Girls vor vier Jahren derart euphorisch erwartet wurde, der braucht im Grunde nur diese allererste Szene anzusehen: Eine Frau wimmelt einen Mann mithilfe eines Autors der Beat-Generation ab. Gilmore Girls strotzt nur so von solchen lässig dahin geworfenen Anspielungen und es sind genau diese popkulturellen Referenzen, die am besten erklären, was die Serie so wirkmächtig gemacht hat.
Die Macher der Übersetzung haben gedacht, dass Jack Kerouac in Deutschland zu unbekannt ist. Der Satz lautet in der deutschen Fassung: "Du bist ein rastloser Reisender". Kann man machen, ist nicht unpassend. Du hast im deutschen aber keine Chance zu dem Schluss:
man versteht sofort, dass die Sache damit gelaufen ist. Der Typ hat keine Chance mehr, er ist an seiner Bildungslücke gescheitert.
zu kommen - der Inhalt dafür fehlt in der deutschen Fassung.

Nur um das Klarzustellen, die deutsche Fassung der Gilmore Girls ist gut, das soll kein Diss der Serie sein und die deutsche Fassung von Scrubs ist generell hervorragend.
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Heretic
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Re: PSA

Beitrag von Heretic »

@Rince:
Wenn die Übersetzung den Sinn oder die Pointe killt, ist das natürlich doof. Da sollte man schon nah am Original bleiben. Auch auf die Gefahr hin, dass es nicht jeder Zuschauer rafft.

Auf der anderen Seite wird's gerne mal unfreiwillig komisch, wenn wortwörtlich übersetzt wird. Man denke z. B. an die Simpsons und "Baby Atemgestank". :D
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Re: PSA

Beitrag von Rince81 »

Heretic hat geschrieben: 6. Feb 2022, 13:11 @Rince:
Wenn die Übersetzung den Sinn oder die Pointe killt, ist das natürlich doof. Da sollte man schon nah am Original bleiben. Auch auf die Gefahr hin, dass es nicht jeder Zuschauer rafft.
Ich find das in dem Fall durchaus okay und das wurde später besser - aber um den Kreis komplett zu machen, eine andere Journalistin oder Journalist, der/die Gilmore Girls deutlich später und auf deutsch gesehen hat beurteilt die selbe Szene so:
https://www.jetzt.de/jungsfrage/jungsfr ... more-girls
Er spricht sie an, sagt er sei auf der Durchreise. Lorelais Reaktion: „Du bist ein rastloser Reisender!“ Meine Reaktion: Jetzt weiß ich, wo „Bauer sucht Frau“ die Alliterationen herhat. Es folgt ein kurzer awkward moment. Er setzt sich, sagt er heiße Joey. „Wie neeeeeeeett“, antwortet Lorelai. Er fragt, ob sie auch einen Namen habe. „Sicher habe ich auch einen, aber ich bin wirklich verabredet, deshalb...“, antwortet sie.
Schlagfertige Dialoge? Na gut, ich lasse mich weiter darauf ein, gebe der Serie noch eine dritte Chance und bleibe dran…
Die Beurteilen was völlig unterschiedliches...
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XfrogX
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Re: PSA

Beitrag von XfrogX »

Ich wäre auch Fan von weniger englischen Begriffen. Klar kann man die nachschlagen, klar kenne ich viele davon grob. Aber oft höre ich den Podcast bei anderen Dingen. Die unterbrechen und nachschlagen geht oft nicht, und selbst wenn stört es irgendwie. Und was ich jetzt weniger auf diesen Podcast, sondern eher allgemein finde, es ist schwieriger ein genaues Gefühl zu bekommen wie meint der andere es, weil viele Leute im deutschen dann schneller die Begriffe anpassen, während sie englische 0 verändern selbst wenn sie eigentlich leicht anders verwenden wollen.
Otis
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Re: PSA

Beitrag von Otis »

Es ging doch darum, dass ab und zu englische Begriffe bzw. Redewendungen verwendet werden, nicht dass man gleich Englisch auf Literaturstudiumsniveau beherrschen muss, um den Podcast zu hören. Und da fällt es mir ehrlich gesagt schwer, mir Beispiele einfallen zu lassen, wo (a) nicht eh aus dem Zusammenhang klar ist, was gemeint ist, und (b) die Schreibweise derartig kompliziert ist, dass man den Begriff beim duckduckgoen nicht findet, wenn man ihn nicht hundertprozentig korrekt schreibt. Ich meine, man kennt i.a. schließlich auch nicht alle deutschen Wörter und kommt zurecht.
GoodLord
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Re: PSA

Beitrag von GoodLord »

Axel hat geschrieben: 6. Feb 2022, 02:46
Otis hat geschrieben: 5. Feb 2022, 10:54 Man kann, wenn man ein Wort nicht kennt, es auch einfach schnell online nachschlagen … Sorry (😬)
Das stelle ich mir spannend vor! Weil: Man muss ja ein Wort bereits kennen, damit man weiß wie man es schreibt um nachschlagen zu können. Könntest Du, zum Beispiel wenn Du ein dänisches Wort nur in der Lautsprache hörst, es dann auch niederschreiben?

Und so geht das tatsächlich vielen Leuten auch mit Englisch. Ich halte es nach wie vor für eine gewagte These, dass ein Großteil der deutschen Gesellschaft gute Englischkenntnisse hat. Deswegen werben ja seit Jahren die ganzen Firmen auch mit deutschen Slogans, nachdem deren englischen Slogans viele nicht verstanden haben. Das "Come in and find out" von Douglas wurde seinerzeit von nicht wenigen als "Komme rein und finde wieder raus" fehlinterpretiert. Warum sollte das heute anders sein?

Und schaut euch mal so auf allgemeinen Games-News-Seiten wie ntower und Co. um. Ich lese da echt häufig in den Kommentaren bei einem rein englischen Storyspiel, dass das dann nicht gekauft wird. Weil es halt auch echt anstrengend ist zum Feierabend ein englischsprachiges Spiel zu spielen. Englisch im Kopf zu übersetzen ist für ein Großteil der Leute halt Arbeit.

Plus: Ich merke das auch in Teilen der Blase, die immer vorgibt die ganzen Medien "natürlich im O-Ton zu schauen". Eine wirklich tiefe Unterhaltung über Charakte und Story ist dann häufig nicht drin, weil die Leute schlicht nicht die Feinheiten verstehen. Ich denke, da überschätzen einige auch ihre Skills dahingehend.
Ich hab ja auch nie behauptet es wäre kein Problem, wenn der Podcast komplett auf Englisch wäre. Meine Frage war, bei wem die Anglizismen wirklich zu einem Verständnisproblem führen [, dass man mit einem Glossar lösen könnte/sollte]. Leuten, die die Anglizismen zwar verstehen (evtl. auch nur aus dem Zusammenhang), aber lieber deutsche Begriffe hören, wäre ja z.B. kein Stück mit einem Glossar geholfen.

Auch beim Stein des Anstoßes: der gelegentlich auhen Sprache bzw. Anspielungen auf die Popkultur bin ich mir nicht sicher ob ne Erklärung (nach der man erstmal im Forum oder sonstwo suchen muss) eine Hilfe wäre.
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kami
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Re: PSA

Beitrag von kami »

Es gibt aber halt überhaupt keinen Grund, ein englisches Wort wie "caveat" zu verwenden. Es beschreibt nicht besser oder konkreter als "Vorbehalt" und bringt auch keine fehlenden Nuancen rüber. Ich halte seine Nutzung für schlechten Sprachgebrauch, insbesondere in einem journalistischen Medium, welches der Podcast ja sein möchte.
“Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.” Philip K. Dick
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Axel
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Re: PSA

Beitrag von Axel »

Otis hat geschrieben: 6. Feb 2022, 18:19 Es ging doch darum, dass ab und zu englische Begriffe bzw. Redewendungen verwendet werden, nicht dass man gleich Englisch auf Literaturstudiumsniveau beherrschen muss, um den Podcast zu hören. Und da fällt es mir ehrlich gesagt schwer, mir Beispiele einfallen zu lassen, wo (a) nicht eh aus dem Zusammenhang klar ist, was gemeint ist, und (b) die Schreibweise derartig kompliziert ist, dass man den Begriff beim duckduckgoen nicht findet, wenn man ihn nicht hundertprozentig korrekt schreibt. Ich meine, man kennt i.a. schließlich auch nicht alle deutschen Wörter und kommt zurecht.
Naja, aber gerade "caveat" ist ja so ein Wort, wo man sagen kann: Warum nicht "Vorbehalt"? Zumal viele aus Zeiten der Schule Vorbehalt auch eher mit "reservation" übersetzen würden.

Habe ja im Thread noch mehrere Beispiele genannt. Warum muss man "Gaslightning" sagen, statt "emotionale Manipulation"? Warum muss es der "Crunch" sein, statt "exorbitante Überstunden"? Die Liste könnte man noch sehr lange weiterführen.

Ich bleibe dabei: Anglizismen machen Sinn bei Eigenbeschreibungen, Fachtermini und wenn neue Realitäten benannt werden. Es wäre beispielsweise blödsinnig Wörter wie "Shitstorm" zu übersetzen.

Aber wo es mir tatsächlich zu weit geht: Anglizismen für deutsche Begriffe, die es ja schon gibt. Die genau so gut aussagen, was man meint. Dann müsste man im Internet eben auch nicht zig Erklärartikel zu Gaslightning und Crunch schreiben. Kennt ihr denn wirklich Leute, die im normalen Alltag sowas wie "Dein neuer Freund betreibt Gaslightning" sagen? Oder: "Bei uns im Supermarkt war zuletzt wieder harter Crunch angesagt"?

Was ist an dem Wunsch, möglichst wenige Hürden in der Sprache einzubauen, denn nun so schlimm? Woher kommt dieser Widerstand? Ich verstehe es ganz ehrlich nicht.
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Felidae
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Re: PSA

Beitrag von Felidae »

Axel hat geschrieben: 7. Feb 2022, 02:20 Was ist an dem Wunsch, möglichst wenige Hürden in der Sprache einzubauen, denn nun so schlimm? Woher kommt dieser Widerstand? Ich verstehe es ganz ehrlich nicht.
Die Begründung ist halt, dass beim direkten Gespräch jede Hürde, die für den:die Zuhörer:in ABgebaut würde, gleichzeitig für die Podcaster AUFgebaut würde. Was den Gesprächsfluss und damit die Qualität der Podcasts zwangsläufig verändern würde. Weil die Herren dann im Zweifel mehr drauf achten, WIE sie etwas sagen statt WAS. An dem Argument dürfte schon was dran sein.
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pepsodent
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Re: PSA

Beitrag von pepsodent »

Rince81 hat geschrieben: 6. Feb 2022, 13:04 Die Macher der Übersetzung haben gedacht, dass Jack Kerouac in Deutschland zu unbekannt ist. Der Satz lautet in der deutschen Fassung: "Du bist ein rastloser Reisender". Kann man machen, ist nicht unpassend. Du hast im deutschen aber keine Chance zu dem Schluss:
man versteht sofort, dass die Sache damit gelaufen ist. Der Typ hat keine Chance mehr, er ist an seiner Bildungslücke gescheitert.
zu kommen - der Inhalt dafür fehlt in der deutschen Fassung.
Das mit der Bildungslücke ist aber auch nur eine (in meinen Augen gewagte) Interpretation.
Für mich wirkte diese Szene ganz klar wie "du bist auf der Durchreise und ich habe keine Lust auf einen One-Night-Stand oder auf eine Fernbeziehung oder darauf hier wegzuziehen, also ist mein Interesse, dich auch nur näher kennenzulernen, gleich Null". Er hätte nicht den Hauch einer Chance gehabt, wenn er die Anspielung mit dem Autor gekannt hätte. Das war nur das Synonym für "du bist morgen eh weitergereist, lass mich in Ruhe". Und das sagt auch die deutsche Übersetzung. Natürlich weniger elegant, dafür aber auch für Zuschauer verständlich, die diesen Autoren auch nicht kennen.
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Re: PSA

Beitrag von MaxDetroit »

Axel hat geschrieben: 7. Feb 2022, 02:20
Otis hat geschrieben: 6. Feb 2022, 18:19 Es ging doch darum, dass ab und zu englische Begriffe bzw. Redewendungen verwendet werden, nicht dass man gleich Englisch auf Literaturstudiumsniveau beherrschen muss, um den Podcast zu hören. Und da fällt es mir ehrlich gesagt schwer, mir Beispiele einfallen zu lassen, wo (a) nicht eh aus dem Zusammenhang klar ist, was gemeint ist, und (b) die Schreibweise derartig kompliziert ist, dass man den Begriff beim duckduckgoen nicht findet, wenn man ihn nicht hundertprozentig korrekt schreibt. Ich meine, man kennt i.a. schließlich auch nicht alle deutschen Wörter und kommt zurecht.
Naja, aber gerade "caveat" ist ja so ein Wort, wo man sagen kann: Warum nicht "Vorbehalt"? Zumal viele aus Zeiten der Schule Vorbehalt auch eher mit "reservation" übersetzen würden.

Habe ja im Thread noch mehrere Beispiele genannt. Warum muss man "Gaslightning" sagen, statt "emotionale Manipulation"? Warum muss es der "Crunch" sein, statt "exorbitante Überstunden"? Die Liste könnte man noch sehr lange weiterführen.

Ich bleibe dabei: Anglizismen machen Sinn bei Eigenbeschreibungen, Fachtermini und wenn neue Realitäten benannt werden. Es wäre beispielsweise blödsinnig Wörter wie "Shitstorm" zu übersetzen.

Aber wo es mir tatsächlich zu weit geht: Anglizismen für deutsche Begriffe, die es ja schon gibt. Die genau so gut aussagen, was man meint. Dann müsste man im Internet eben auch nicht zig Erklärartikel zu Gaslightning und Crunch schreiben. Kennt ihr denn wirklich Leute, die im normalen Alltag sowas wie "Dein neuer Freund betreibt Gaslightning" sagen? Oder: "Bei uns im Supermarkt war zuletzt wieder harter Crunch angesagt"?

Was ist an dem Wunsch, möglichst wenige Hürden in der Sprache einzubauen, denn nun so schlimm? Woher kommt dieser Widerstand? Ich verstehe es ganz ehrlich nicht.
Ich sehe es ähnlich und versuche Anglizismen zu vermeiden. Leider fällt mir das teils echt nicht einfach! Es gibt manchmal Anglizismen zu denen mir ein passendes deutsches Wort echt fehlt. Gerade in meinem Beruf ("Software Developer") haben sich so viele Anglizismen ohne entsprechende deutsche Gegenstücke eingeschlichen. Z.B. sage ich als Entwickler oft 'Polishing' - mir fehlt da ein deutsches Äquivalent - "Polieren" passt da einfach überhaupt nicht. Schwierig.
Otis
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Re: PSA

Beitrag von Otis »

Axel hat geschrieben: 7. Feb 2022, 02:20Naja, aber gerade "caveat" ist ja so ein Wort, wo man sagen kann: Warum nicht "Vorbehalt"? Zumal viele aus Zeiten der Schule Vorbehalt auch eher mit "reservation" übersetzen würden. Habe ja im Thread noch mehrere Beispiele genannt. Warum muss man "Gaslightning" sagen, statt "emotionale Manipulation"? Warum muss es der "Crunch" sein, statt "exorbitante Überstunden"?
Schöne Beispiele, Begriffe in anderen Sprachen können genau wie im deutschen verschiedene Bedeutungen haben bzw. umgekehrt mehrere mögliche Übersetzungen in sich vereinen. Gaslighting ist z.B. ein Fachbegriff, der eine ganz bestimmte Vorgehensweise beschreibt, eine Art der emotionalen Manipulation. Caveat kann je nach Zusammenhang auch Einschränkung, (sprichwörtlich) Haken oder eben Vorbehalt bedeuten. Crunch ist einfach ein schön kurzes Wort, was nicht nur flotter von denn Lippen geht als exorbitante Überstunden, sondern auch die gesamte Situation erfasst, in der die Überstunden geleistet werden, und eben nicht nur die Überstunden an sich bezeichnet.

Aus Deinem Beitrag ist zu erkennen, dass es Dir eher ums Prinzip geht, ob man englischsprachige Fremdwörter überhaupt verwenden sollte/muss, von daher weiß ich nicht so recht, weshalb Du mir damit geantwortet hast, denn ich bezog mich auf die Frage, ob diese Begriffe so unverständlich sind und überhand nehmen, dass man hier ein Glossar braucht, um alles zu verstehen. Ob englischsprachige Fremdwörter, übernommene Redewendungen usw. an sich nun so toll sind, steht auf einem anderen Blatt.
Es wäre beispielsweise blödsinnig Wörter wie "Shitstorm" zu übersetzen.
Ich fände Kacksturm weniger blödsinning, als sich z.B. für Gaslighting einen deutschen Begriff aus den Fingern zu saugen. :ugly:
Dann müsste man im Internet eben auch nicht zig Erklärartikel zu Gaslightning und Crunch schreiben.
Diese Artikel gibt es auf Englisch ganz genauso, denn darin geht es meist nicht hauptsächlich darum, den Begriff zu übersetzen, sondern diese Konzepte und evtl. noch die Begriffsherleitung zu erklären. Die nennen das schließlich auch nicht gaslighting, weil emotional manipulation eine ausreichende Beschreibung ist. Dabei ist es hierzulande völlig unerheblich, ob der Artikel das nun Gaslighting oder [hier bitte deutschen Fachbegriff einsetzen] nennt.
Was ist an dem Wunsch, möglichst wenige Hürden in der Sprache einzubauen, denn nun so schlimm? Woher kommt dieser Widerstand? Ich verstehe es ganz ehrlich nicht.
Ob die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Ausdrucksweise tatsächlich eine Hürde darstellt, hängt wohl vom Betrachter und der Situation ab. Für manch einen wäre es eine Hürde, nicht mehr einfach Crunch sagen bzw. hören zu dürfen, wenn halt Crunch gemeint ist.
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