Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

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bascell
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Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von bascell »

Sind Preise die mittlerweile für Top-Titel aufgerufen werden noch gerechtfertigt?
Klar bei Konsolen verdienen MS und Sony sicher kräftig mit beim Spiele verkauf.
Beim PC die Plattformen wie Steam und Co.

Aber mich haben eben 79,99€ im Epic für Vorbestellung Forspoken echt erschrocken.
(Sollten Vorverkäufe eigentlich kein Lockangebot sein?)
((Abgesehen dass Vorverkäufe für Spiele erst recht digital sowas von sinnlos sind...))

Gruß
bascell
...und die Antwort kennt nur der Wind.
Blendwerk

Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Blendwerk »

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ist das nicht ein üblicher Preis für Top-Titel?
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XfrogX
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von XfrogX »

Sind die Preise nicht eher immernoch viel zu niedrig. Also wenn man mal die preis Entwicklung zur Inflation vergleicht? Und vorallem wenn man lieber vollständige Spiele will, ohne dauerhafte weitere Finanzierung?

Also ich persönlich würde lieber 100€ bezahlen als 50 und dafür lauter Echt Geld Shops mit allen Problemen die geschaffen werden, damit die Spieler animiert werden zusätzliches Geld auszugeben.
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Gaunter_o_Dim
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Gaunter_o_Dim »

Ich würde dafür auch keine 80 Euro zahlen. Aber das muss ich ja auch gar nicht...

Es gibt nur gaaanz wenige Spiele, die ich mir zum Release gönne. Bei allen anderen kann ich problemlos warten bis der Preis fällt. Gerade hab ich zum Beispiel Resident Evil 2+3 im Bundle gekauft. 14,99 für zwei noch nicht so wahnsinnig alte Triple-A-Titel. Also nein, ich denke nicht, dass Spiele zu teuer sind.
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Azralex
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Azralex »

XfrogX hat geschrieben: 19. Jan 2023, 10:42 Sind die Preise nicht eher immernoch viel zu niedrig. Also wenn man mal die preis Entwicklung zur Inflation vergleicht? Und vorallem wenn man lieber vollständige Spiele will, ohne dauerhafte weitere Finanzierung?

Also ich persönlich würde lieber 100€ bezahlen als 50 und dafür lauter Echt Geld Shops mit allen Problemen die geschaffen werden, damit die Spieler animiert werden zusätzliches Geld auszugeben.
Ganz meine Meinung. Den Vollpreis muss man außerdem nur als Early Adopter zahlen. Die meisten AAA Spiele bekommt man schon nach ein paar Monaten für / unter 50€ und hat dann direkt noch die ausgereiftere Spielerfahrung.
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Gaunter_o_Dim
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Gaunter_o_Dim »

Die Preisstabilität bei Spielen ist halt absurd gering. Die Early Adopter müssen das Geld reinbringen und dann werden hintenraus noch die Sales mitgenommen.

Außer bei Nintendo scheint es sich einfach nicht zu lohnen, ein Spiel bei Release vielleicht nur für 60 statt 80 Euro raus zu bringen, dann aber den Preis langfristig bei 40-50 Euro einzupendeln, statt nach einem Jahr schon für einen 20er zu verscherbeln...
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Felidae
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Felidae »

Unter Berücksichtigung der Inflation sind (zumindest PC-)Spiele praktisch 20 Jahre lang immer billiger geworden - zu DM-Zeiten waren 100,- DM für ein aktuelles Spiel absolut normal. Mit dem Euro wurden daraus dann 50,- Euro, und der Preis hat sich extrem lange gehalten. Erst seit ein paar Jahren steigen die Preise wieder.

Man kann sicher geteilter Meinung sein, ob damals 100,- DM für ein aktuelles Spiel gerechtfertigt waren - aber die heutigen Preise sind zumindest nicht unverschämt im Vergleich zu früher. Zumal die Produktionskosten seit den späten 90ern explodiert sind.
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Desotho
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Desotho »

Habe mal in die Powerplay 6/93 geschaut

Bild

Laut einem beliebigen DM-EUR-Rechner, inkl. Inflation

DM 134,90 (Wing Commander) => EUR 118,27 (für 1993)
DM 89,90 (Zelda) => EUR 78,81

Persönliche Sicht:
Vor dem ersten Job war Geld rar gesät und jedes legale Spiel war eine echte Investition.
Heutzutage kaufe ich Sachen Day 1, z.B. jetzt Fire Emblem Engage für 99,99 aber halt bei Reihen die ich echt mag und bei denen es mir das wert ist.

Bei anderen Sachen warte ich eben auch auf Sales. Wer auf Teufel komm raus günstig Spielen will kann sich ja auch an Gratis Aktionen, Gamepass, F2P etc halten.

Alles in allem war es noch nie so günstig wie heute zu spielen, zumindest von der Software Seite her.
Dazu durfte man früher öfter seine Hardware austauschen.

Am Ende ist es auch ein Gefühl ob es das nun wert ist. Guckt man auf Mobile bekommen die Leute da schon einen Anfall wenn jemand sich erdreistet 2,99 für sein Spiel zu nehmen.
El Psy Kongroo
Blendwerk

Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Blendwerk »

Meine Eltern haben mir früher einen Interton VC 4000 gekauft. Der war schon damals steinalt und furchtbar beschissen. Ich habe mich nie getraut Schulfreunde einzuladen, weil ich mich so schämte.

Als ich Geburtstag hatte, kauften mir meine Eltern ungefragt EIN Spiel für diese Kiste. Und weil das so teuer war, bekam ich nichts anderes.

179 DM !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! für diese (ich bitte das zu entschuldigen) Scheiße:

https://www.youtube.com/watch?v=sqLz22k ... iz&index=5
Haplo
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Haplo »

Wurde hier letztens auch ausgiebig diskutiert: https://www.golem.de/news/preise-fuer-g ... 70141.html ...
Otis
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Otis »

Was soll man da boykottieren? Habe ich das Geld und scheint mir das Spiel den Preis wert? Gekauft. Nicht? Dann nicht. Fertig.
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IpsilonZ
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von IpsilonZ »

Joa, die Frage ob das "gerechtfertigt" ist ist schwer zu beantworten. Angesichts dessen, dass sich da Leute zig Millionen in die Tasche stecken vielleicht eher nicht. Aber das wäre wohl eher ne Diskussion um Umverteilung.
Aber am Ende ist es halt wirklich so, was soll man sonst tun? Klar, man kann Spiele in Sales kaufen oder sich auf nicht so legalem Weg beschaffen. Aber sonst sehe ich nicht, wie ich da boykottieren soll, außer wenn ich komplett mit Spielen aufhöre. Und das wird nicht passieren.

Meine Miete wurde gerade vor kurzem um 30% erhöht und der Wohnungsmarkt hier sieht nicht so toll aus. Also finde ich eine so extreme Erhöhung gerechtfertigt? Nicht wirklich. Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig.
Rigolax
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Rigolax »

Man muss ja irgendwo wohnen, kann sich dem Wohnungsmarkt faktisch nicht vollends entziehen; auf Spiele kann man verzichten, sie sind nicht essentiell zum Überleben, viele müssen auch auf sie mehr oder weniger verzichten, aber Wohnungslosigkeit ist aus gängiger Menschenrechtsperspektive nicht zumutbar und damit auch nicht beliebig hohe Preise auf diesem Markt, weil es viele Menschen in die Wohnungslosigkeit zwingen würde (bzw. zum Umziehen auch), also muss ggf. der Staat intervenieren. Man kann argumentieren, dass auch bei Kulturgütern eine möglichst breite Verfügbarkeit gegeben sein sollte, aber das ist ja trotz (relativ) hoher Preise der Fall noch, weil Kulturgüter relativ schnell an "Wert" verlieren und viel ja auch durchaus umsonst verfügbar ist.

Aus ethischer Sicht ist eher folgendes zu hinterfragen: Man könnte bei einem Produkt den Break-Even-Point erreichen, indem man es für 5€ verkauft und 1000 Leute es kaufen -- oder man erreicht den Punkt, indem man es für 500€ anbietet und 10 Leute findet, die es bezahlen. Das kommt finanziell auf dasselbe hinaus (wobei bei nur 10 Kunden natürlich ein anderes Verhältnis zu denen besteht, ignorieren wir das mal). Aus egalitärer Sicht scheint es besser, wenn erstes Geschäftsmodell gewählt wird, es ist sozialverträglicher. Traditionell war es auch so, dass manche Güter recht teuer sein müssen, weil deren Materialkosten recht hoch sind; das ist bei digitalen Gütern ja nicht gegeben, es entstehen sehr geringe Kosten beim Vertrieb von denen, die Entwicklung kostet eben. Daher geht zumindest prinzipiell eher das erste oder zweite Geschäftsmodell.

Digitaler Vertrieb und Digitalisierung allgemein sind im Grunde eh kurios: Man sagt ja gerne, das Internet wirkt demokratisierend, aber wirtschaftlich läuft es im Grunde darauf hinaus, dass wenige Anbieter massiv profitieren. Ich las beispielsweise mal, dass ein Fitnesstrainer, der online tätig ist, das streamt (I guess), das (iirc) 12-Fache im Schnitt von einem umsetzt, der offline tätig ist; das ist wohl gut für die Kunden, weil sie so ggf. den besten Anbieter einfacher wählen können (nicht lokal beschränkt sind), es ist aber schlecht für die ggf. bis zu 11 Fitnesstrainer, die als "Verlierer" dastehen und der Tätigkeit nicht mehr nachgehen können oder zumindest nur noch stark unter finanziellen Einbüßen; sie müssen dann ggf. einen anderen Beruf ergreifen, sog. "Fachkraft" werden oder, wohin sich die Dienstleistungsgesellschaft potentiell entwickelt, dass die relativ wenigen Gewinner der Digitalisierung die vielen Verlierer als ihre Quasi-Dienstleute beschäftigen. Das ist ein unschöner Aspekt des Digital-Divides. Die Digitalisierung sorgt so dafür, dass die soziale Schere weiter auseinandergeht, die Ungleichheit (und damit Unzufriedenheit) wächst.
Ingoknito
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Ingoknito »

Rigolax hat geschrieben: 19. Jan 2023, 18:32

Aus ethischer Sicht ist eher folgendes zu hinterfragen: Man könnte bei einem Produkt den Break-Even-Point erreichen, indem man es für 5€ verkauft und 1000 Leute es kaufen -- oder man erreicht den Punkt, indem man es für 500€ anbietet und 10 Leute findet, die es bezahlen. Das kommt finanziell auf dasselbe hinaus
genauso ist es. finde es auch immer seltsam wie begründet wird dass Spiele eigentlich teurer werden müssten. wenn man sich die Gewinne der Unternehmen anschaut müssen sie das nämlich absolut nicht. Zumal viele Games schon nach einigen Monaten bis zu 50% reduziert sind, das passt irgendwie nicht zusammen.
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XfrogX
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von XfrogX »

Ingoknito hat geschrieben: 20. Jan 2023, 16:18
Rigolax hat geschrieben: 19. Jan 2023, 18:32

Aus ethischer Sicht ist eher folgendes zu hinterfragen: Man könnte bei einem Produkt den Break-Even-Point erreichen, indem man es für 5€ verkauft und 1000 Leute es kaufen -- oder man erreicht den Punkt, indem man es für 500€ anbietet und 10 Leute findet, die es bezahlen. Das kommt finanziell auf dasselbe hinaus
genauso ist es. finde es auch immer seltsam wie begründet wird dass Spiele eigentlich teurer werden müssten. wenn man sich die Gewinne der Unternehmen anschaut müssen sie das nämlich absolut nicht. Zumal viele Games schon nach einigen Monaten bis zu 50% reduziert sind, das passt irgendwie nicht zusammen.
Aber das ist doch genau aus dem ungeliebten Grund. Spiele machen nicht genug Geld, also muss man schnell den Preis senken um mehr Leute ran zu holen um diesen dann durch die Zusatz monetarisierung Geld aus den Taschen zu ziehen.

Und da diese lösung nur klappt wenn man genug Käufer hat, streicht man alle spiele die nicht Millionen an potenziellen Käufern hat.

Und damit man den Leuten die man irgendwie, sei es erster Hype oder große Rabatte zum extra zahlen bekommt streckt man spiele unendlich, bremst die Progression oder verkauft alles was man früher frei spielen konnte.

Das wenn es klappt man mit den wenigen Riesen Titel noch Gewinn macht ist für mich kein Zeichen das die Preise richtig oder zu hoch sind.
SirGaiwan&TheGreenT
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

Desotho hat geschrieben: 19. Jan 2023, 12:57 Habe mal in die Powerplay 6/93 geschaut

Bild

Laut einem beliebigen DM-EUR-Rechner, inkl. Inflation

DM 134,90 (Wing Commander) => EUR 118,27 (für 1993)
DM 89,90 (Zelda) => EUR 78,81
Selbst wenn die heutigen Preise den damaligen entsprechen, hat sich die allgemeine Kaufkraft seit dem verringert. Im Verhältnis zu dem was die durchschnittlich Verdienenden zur Verfügung haben, könnte man schon argumentieren, dass Spiele teurer geworden sind. Bin aber kein Wirtschaftler und bitte daher um Korrektur, falls es sich hierbei um einen Denkfehler handelt.

Zwar sind die Produktionskosten enorm gestiegen, aber auch die Zahl der spielenden Leute hat zugenommen, auch wenn strenggenommen inzwischen mehr Spiele um die verfügbaren Geldbeutel konkurrieren.

Solange aber es zum Branchenstandard bei vielen Firmen gehört, dass die Menschen, die an den Spielen arbeiten, in irgendeiner Form ausgebeutet werden, also Crunch, schlechte Bezahlung usw., sind die aktuellen Preise auch nicht angemessen. Das scheint mir auch kein Widerspruch zu sein, denn ich halte es heutzutage für eine Mär, dass höhere Preise unweigerlich in bessere Arbeitsbedienungen umschlagen, wie die meisten Industrien zeigen. Oder ganz blöde gesagt, wir hätten bei steigenden gesamtwirtschaftlichen Kennzahlen vermutlich keinen Kaufkraftverlust, wenn dem so wäre.

Vor allem nach den vergangenen Wachstumsjahren in der Spieleindustrie sind mE erst mal die großen Entwicklerstudios und Publisher in der Pflicht für bessere Bedingungen zu sorgen, bevor sie weiter die Hand aufhalten. Ein großer Teil der Firmen musste in den letzten Jahren nicht unbedingt am Hungertuch nagen. Wer jetzt meint, dass börsennotierte Firmen so nicht funktionieren, hat vermutlich schon einen Teil des Problems benannt. Bevor es zu Missverständnissen kommt, ich beziehe mich hier hauptsächlich auf große und mittlere Entwicklungsstudios und nicht Indiestudios, bei denen das Problem wohl eher in der Selbstausbeutung liegt.

Von irgendeinem persönlichen Boykott würde ich nicht sprechen, auch wenn schon ein wenig schaue wem ich da für welches Produkt in welchem Zustand mein Geld im Sale oder im Vollpreis hinterlasse. Da hat Cyberpunkt 2077 für die PS4 zum Release seine Spuren hinterlassen. :ugly: Aber von gerechtfertigten Erhöhungen würde ich bei den neuen Preisen für AAA-Spiele bei jetzigen Bedingungen auch nicht sprechen.
Mauswanderer
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Mauswanderer »

SirGaiwan&TheGreenT hat geschrieben: 21. Jan 2023, 13:28 Selbst wenn die heutigen Preise den damaligen entsprechen, hat sich die allgemeine Kaufkraft seit dem verringert. Im Verhältnis zu dem was die durchschnittlich Verdienenden zur Verfügung haben, könnte man schon argumentieren, dass Spiele teurer geworden sind. Bin aber kein Wirtschaftler und bitte daher um Korrektur, falls es sich hierbei um einen Denkfehler handelt.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Reallöhne im Vergleich zu 1993 gesunken sind. Vielleicht macht die aktuelle Inflation die Zugewinne der letzten zehn Jahre zunichte, aber dass die Reallöhne in 2022 signifikant unter denen von 1993 gelegen haben sollen, kann ich mir nur schwer vorstellen. Ein schnelles Googlen hat allerdings auch keine wirklich gute Statistik von 1993 bis 2022 gebracht, vielleicht haben wir hier ja VWLer, die da bessere Quellen haben?
SirGaiwan&TheGreenT
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

Hm, für die Jahre zwischen 1990 bis 2010 habe ich Folgendes gefunden:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 70474.html

Für die Zeit danach heißt es aber, dass die Reallöhne, welche die Kaufkraft bedingen, so gestiegen sind, dass seit 1990 ein leichtes Plus zu verzeichnen ist:
https://www.bpb.de/themen/arbeit/arbeit ... nd-europa/

Okay, eine bessere Recherche hätte das vermeiden können. Wobei bei den Reallöhnen zum Beispiel die Entwicklung von Mietpreisen nicht berücksichtigt wird. Passiert das bei der Inflation?
Ingoknito
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Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von Ingoknito »

XfrogX hat geschrieben: 21. Jan 2023, 11:12
Ingoknito hat geschrieben: 20. Jan 2023, 16:18
Rigolax hat geschrieben: 19. Jan 2023, 18:32

Aus ethischer Sicht ist eher folgendes zu hinterfragen: Man könnte bei einem Produkt den Break-Even-Point erreichen, indem man es für 5€ verkauft und 1000 Leute es kaufen -- oder man erreicht den Punkt, indem man es für 500€ anbietet und 10 Leute findet, die es bezahlen. Das kommt finanziell auf dasselbe hinaus
genauso ist es. finde es auch immer seltsam wie begründet wird dass Spiele eigentlich teurer werden müssten. wenn man sich die Gewinne der Unternehmen anschaut müssen sie das nämlich absolut nicht. Zumal viele Games schon nach einigen Monaten bis zu 50% reduziert sind, das passt irgendwie nicht zusammen.
Aber das ist doch genau aus dem ungeliebten Grund. Spiele machen nicht genug Geld, also muss man schnell den Preis senken um mehr Leute ran zu holen um diesen dann durch die Zusatz monetarisierung Geld aus den Taschen zu ziehen.

Und da diese lösung nur klappt wenn man genug Käufer hat, streicht man alle spiele die nicht Millionen an potenziellen Käufern hat.

Und damit man den Leuten die man irgendwie, sei es erster Hype oder große Rabatte zum extra zahlen bekommt streckt man spiele unendlich, bremst die Progression oder verkauft alles was man früher frei spielen konnte.

Das wenn es klappt man mit den wenigen Riesen Titel noch Gewinn macht ist für mich kein Zeichen das die Preise richtig oder zu hoch sind.
Es ging mir nur darum dass die Einnahmen nicht automatisch steigen wenn die Preise steigen weil es dann auch immr auf die Nachfrage ankommt. Games sind schließlich immer noch Unterhaltungsprodukte und keine lebensnotwendigen Lebensmittel. Das Argument dass Spiele immer teurer werden und deshalb auch die Preise anziehen müssen greift daher zu kurz.
Da es aber hauptsächlich um Gewinnmaximierumg geht, dürfen wir uns sowieso eher auf F2P mit Microtransaktionen einstellen.
GoodLord
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Registriert: 11. Jan 2021, 17:10

Re: Diskussion: Preise für Spiele, Boykottieren oder Gerechtfertigt.

Beitrag von GoodLord »

SirGaiwan&TheGreenT hat geschrieben: 21. Jan 2023, 13:28
Desotho hat geschrieben: 19. Jan 2023, 12:57 Habe mal in die Powerplay 6/93 geschaut

Bild

Laut einem beliebigen DM-EUR-Rechner, inkl. Inflation

DM 134,90 (Wing Commander) => EUR 118,27 (für 1993)
DM 89,90 (Zelda) => EUR 78,81
Selbst wenn die heutigen Preise den damaligen entsprechen, hat sich die allgemeine Kaufkraft seit dem verringert. Im Verhältnis zu dem was die durchschnittlich Verdienenden zur Verfügung haben, könnte man schon argumentieren, dass Spiele teurer geworden sind. Bin aber kein Wirtschaftler und bitte daher um Korrektur, falls es sich hierbei um einen Denkfehler handelt.
Wäre erstmal interessant, auf welche zahlen du dich da genau beziehst.
Aber imho viel wichtiger: Ich wäre nicht überrascht, wenn das durchschnittliche Alter der Spieler enorm gestiegen ist und während es halt früher größtenteils Kinder waren gibt's jetzt wahrscheinlich anteilig viel mehr Erwachsene die im Berufsleben stehen. Falls das stimmt wäre die durchschnittliche Kaufkraft bei den Spielern enorm gestiegen.
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