Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

echtschlecht165 hat geschrieben: 23. Jan 2023, 13:49 und dein "er würde vermutlich in Gelächter ausbrechen" ist jetzt um was besser?

mir reichts aber eh schon wieder hier im Thread, wollte nur die Buchempfehlung da lassen, und lasse euch weiter alle rechthaben
Du postest in einem Thread der über zwanzig Seiten lang ist und in dem unter anderem eine lange Diskussion zum Thema antisemitische Darstellungen geführt wird eine Buchempfehlung und beziehst die auch noch auf das Diskussionsthema (“Darstellung der Gnome“) mit dem Hinweis dass der Autor dieses Buches das wohl alles schon cool gefunden hätte.

Das ist keine reine Buchempfehlung die dir jetzt einfach so eingefallen ist oder es passt einfach überhaupt nicht zum Thema des Threads und wäre in einem „Buchempfehlungsthread“ besser aufgehoben.
MaxDetroit
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von MaxDetroit »

Ich habe das mal mit meinem Arbeitskollege besprochen, der sich mit dem ganzen Thema etwas besser auskennt als ich, und ein paar Kontakte zu Trans-Personen in England hat, die stark unter der ganzen Politik dort leiden, die ja wohl auch von JK Rowling dort angefeuert wird. Und mir wurde gesagt ich solle hier schreiben das man ruhig Hogwards Legacy kaufen und spielen kann, man sollte dann nur den gleichen Betrag an eine trans-freundliche Organisation (z.B. in England) dafür spenden.
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Axel
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Jan 2023, 12:43 Diese Debatte existiert in dieser Form für die anderen Themen nicht.
Was es ja nicht besser macht. Und dann könnte man ja auch selbst mal eine Debatte anstoßen.

Weiter vorne im Thread habe ich ja schon kurz den Public Investment Fund von Saudi Arabien angeführt. Die sind direkt der saudi arabischen Staatsoberhaupt unterstellt. Und seit 2 Jahren ungefähr machen die im Rahmen ihres Vision 2030 Programms Milliardeninvestments in die Gaming Branche. Die sind mittlerweile beteiligt an Nintendo, Take Two, Embracer, Activision, Capcom und noch einige andere. Die beiden E-Sport-Organisationen ESL aus Deutschland und FaceIT aus England wurden 2022 von PIF komplett übernommen. Auch das japanische Studio SNK (Metal Slug, King of Fighters, usw.) wurde 2022 vom PIF übernommen.

Der Grund warum die Saudis das machen ist einerseits, weil sie genau wissen, dass ihre Ölvorräte endlich sind. Und sie bereiten sich jetzt auf die Zeit danach vor. In dem man absurd viel Geld in die Hand nimmt und überall investiert. Im Sportbereich betreibt man bereits aktiv sogenanntes Sportswashing. Also in dem man dadurch versucht das eigene Image aufzupolieren und von den Menschenrechtsverletzungen abzulenken. Es ist aber auch das Ziel sich in der internationalen Wirtschaft unverzichtbar zu machen, Abhängigkeiten zu schaffen. Man investiert da natürlich nicht nur in Entertainment-Bereichen wie Sport oder Gaming, sondern auch in klassischen Finanzbereichen und auch in nachhaltige Energieformen.


Aber bleiben wir bei der Videospielindustrie. Die Frage kann man sich ja durchaus stellen: Was bedeutet das für die Videospielindustrie, wenn Saudi Arabien seinen Einfluss Stück für Stück und von einer breiten Öffentlichkeit scheinbar unbemerkt verstärkt. Zum Beispiel in Bereichen wie Arbeitsbedingungen oder Gleichberechtigung. Die Videospielindustrie hat seit jeher große Probleme mit Crunch aber auch mit Misogynie u.ä - Wird sich das verändern, wenn die Saudis ihren Einfluss erhöhen? Wie werden sich die Spiele selbst verändern? Wäre da noch Platz für Inhalte die der Ideologie in Saudi Arabien widersprechen?

Letztes Jahr hat der PIF 1 Billion Dollar in die Embracer Group investiert. Die sind da jetzt mit 8% wohl einer der größten Shareholder. Was, wenn es nicht bei diesen 8% bleibt? Ende letzten Jahres wurden der Savvy Games Group, der Games Abteilung des PIF, 38 Billionen Dollar bewilligt. Das ist eine Summe, die lese ich und ich kann da keinen Bezug zu herstellen. Rein theoretisch: mit dem Geld könnten die die Übernahme von Ubisoft und Embracer "aus der Portokasse" bezahlen und es würde ihnen auf einen Schlag ein absoluter Großteil der europäischen Spieleindustrie gehören. Wäre das so abwegig dass das passieren könnte? Ubisoft geht es scheinbar nicht so gut und auch bei Embracer frage ich mich, wie die diese ganzen Käufe der letzten Jahre eigentlich refinanzieren.


Das ist für mich schon ein großes Thema, wo ich mich wirklich wundere, warum es da in der von mir wahrgenommenen Gaming Bubble überhaupt gar keine Diskussionen gibt. Ich glaube nicht, dass der PIF jetzt invasiv agieren wird und auf einmal sich in kurzer Zeit große Firmen einverleibt, sondern dass sie es weitermachen wie bisher: Hier mal Investionen, da mal den Shareholderanteil erhöhen. Aber das läppert sich natürlich. Und man kann sich Gedanken machen, wie vielleicht die Spieleindustrie in vielleicht 5 oder 10 Jahren aussehen könnte.
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IpsilonZ
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von IpsilonZ »

MaxDetroit hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:01 Ich habe das mal mit meinem Arbeitskollege besprochen, der sich mit dem ganzen Thema etwas besser auskennt als ich, und ein paar Kontakte zu Trans-Personen in England hat, die stark unter der ganzen Politik dort leiden, die ja wohl auch von JK Rowling dort angefeuert wird. Und mir wurde gesagt ich solle hier schreiben das man ruhig Hogwards Legacy kaufen und spielen kann, man sollte dann nur den gleichen Betrag an eine trans-freundliche Organisation (z.B. in England) dafür spenden.
Finde ich cool, dass du das machst. Also auch mit anderen Leuten darüber zu sprechen.

Und ja, ich denke das ist durchaus ne Möglichkeit. Noch besser als der eigentliche persönliche Boykott an sich wäre sicher aktiv etwas zu unternehmen. Sei es durch Spenden oder einfach dadurch, dass man die Konversation am Leben hält.
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:08
Andre Peschke hat geschrieben: 23. Jan 2023, 12:43 Diese Debatte existiert in dieser Form für die anderen Themen nicht.
Was es ja nicht besser macht. Und dann könnte man ja auch selbst mal eine Debatte anstoßen.
Klar. Es ging aber um die Frage, warum ausgerechnet dieses Thema und nicht ein anderes. Und mal abgesehen davon, dass die anderen Themen ja auch noch an die Reihe kommen könnten: Das war halt einer der Gründe. In diesem Punkt (u.a.) unterscheidet sich das Thema von den genannten.

Und ansonsten ist das halt Whataboutism, Axel. Sorry, abgelutschtes Wort, aber ist es und zwar in reinster Form. Wenn ich dann was zu den Saudis mache, kannst du ankommen und sagen: "Warum das und nicht Tencent?!". Nicht, dass du das tun würdest, sondern zur Illustration, dass dieser Einwand immer und bis in alle Ewigkeiten möglich sein wird. Hat schon bei meiner Mom nicht funktioniert, wenn ich gesagt habe: "Aber der Peter hat sogar ne 6 geschrieben!". ;) (soll keine Infantilisierung sein, nur nochmal ne humorige Verdeutlichung des Punktes)

Wir haben nunmal über Rowling gesprochen. Über die anderen Themen reden wir vielleicht in Zukunft. Vielleicht sagen wir auch einfach: "Nope, schaffen wir nicht, muss jemand anders machen".

Über den Saudi-Fonds haben wir intern übrigens schon diskutiert. Kann gut sein, dass wir das machen. (Keine Garantie. Problem ist u.a. ein bissl der eSport-Krams. Kein Bock auf eSport-Recherche, keine Ahnung von eSport, nicht unser Thema bla. Aber mal schauen).

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IpsilonZ
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von IpsilonZ »

Das mit den Saudi-Fonds fände ich auch mal spannend.

Gerade weil ich mich frage was Leute denn erwarten was passiert. Also ich höre die Sorge immer wieder und ich habe auch meine ganz eigenen Sorgen was große Summen angeht die genutzt werden um Studios etc. aufzukaufen.
Aber ganz konkret frage ich mich was Leute befürchten was die Konsequenz sein wird. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass es denen dann auch in erster Linie darum gehen dürfte Geld zu machen.

edit: aber das ist natürlich ein anderes Thema. Will die Diskussion jetzt nicht noch weiter hier breittreten. :D
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

IpsilonZ hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:16 Das mit den Saudi-Fonds fände ich auch mal spannend.

Gerade weil ich mich frage was Leute denn erwarten was passiert. Also ich höre die Sorge immer wieder und ich habe auch meine ganz eigenen Sorgen was große Summen angeht die genutzt werden um Studios etc. aufzukaufen.
Aber ganz konkret frage ich mich was Leute befürchten was die Konsequenz sein wird. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass es denen dann auch in erster Linie darum gehen dürfte Geld zu machen.
Die Befürchtung ist die gleiche, wie hier bei Rowling: Dass es ethisch noch schwieriger wird, die Produkte zu konsumieren. Wenn du beim Kauf von Game XY jetzt noch das BizDev von Saudi Arabien glücklich machst, dann ist für manche Gamer bestimmt schwer zu schlucken.

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Aratirion
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Aratirion »

Für mich ist die Kernfrage in diesem Thread immer noch etwas zu wenig diskutiert worden. So spannend und relevant es ist über JKR und ihre Ansichten zu debattieren, so wenig weißt das letztendlich immer noch auf die Kernfrage hin, und die ist letztlich eine konsumethische. Hier gehe ich weitgehend mit Leonard Zelig (Seite 17) d'accord - einige Seiten davor habe ich dasselbe auch noch mal versucht anzusprechen. Ein Aspekt kommt mir hier aber immer noch etwas zu kurz, denke aber, dass er alles andere als irrelevant ist.

Für mich ist es - nicht im ersten Moment, in dem ich den Boykott-Impuls durchaus nachvollziehen kann, aber im zweiten dann doch - immer noch nicht wirklich eingängig, warum es derart relevant sein sollte, das Spiel zu boykottieren um die transfeindlichen Ansichten von JKR abzustrafen. Für mich verhält sich das zB gänzlich anders als bei der WM in Katar. Diese wurde durch eine korrupte FIFA und einen ewiggestrigen, faschistischen Staat, der über Leichen geht, genau an diesem Ort ermöglicht. Zwischen Austragung, Übertragung und den hochproblematischen, menschenunwürdigen Aspekten besteht ein direkter, unmittelbarer, zeitlich verknüpfter und virulenter, mit einem breitenwirksamen Diskurs behafteter Zusammenhang.

Hogwarts Legacy hat demgegenüber quasi das Problem zeitgleich mit einem mehr oder weniger virulenten Diskurs zusammenzugehen, der halt zufällig auch den Autor jener Geschichte einschließt, die hier weitergesponnen, verändert und in einem anderen Medium von anderen Menschen erschaffen wird. Harry Potter ist inhaltlich quasi der Rahmen und das Vorbild, so wie Tolkien's Ideen in den 20ern, 30ern bis 50ern, die in zwei größere Werke kulminierten Vorbild waren für Filme 50 Jahre später, die wiederum Vorbild waren für Spiele gut 5-15 Jahre später, die von Warner Bros. damit über 50 Jahre nachdem Tolkien noch irgendwas äußern hätte können, produziert wurden (analog: Spiele zum Cthulhu Mythos gut 100 Jahre nach der Lebenszeit des unter anderem auch Antisemiten HP Lovecraft).

Um dieser ganzen Komplexität und, unter Umständen auch, wenig konkreten Verbindung zwischen letztlich zu besprechendem Werk und bestimmten Ansichten oder Äußerungen oder Wesenszügen eines Autors eine konkrete Verbindung zu schaffen, wird dann letztlich gesagt, es ginge ja ums Geld (oder die Popularität) oder irgendeinen anderen Vorteil, den Autor A aus dem Erfolg von Werk B ziehen würde. Daraus muss man dann letztlich eigentlich schließen, dass man Hogwarts Legacy erst dann guten Gewissens spielen wird können, sobald JKR keinen Vorteil mehr draus zieht, weil sie entweder alle Rechte dran veräußert (siehe George Lucas und Star Wars) oder aber stirbt, richtig? Ich kann mir allerdings gut vorstellen - das ist natürlich jetzt höchstspekulativ, berührt aber, meines Erachtens, den Elefanten im Raum - dass selbst dann noch viele Personen ein Problem damit hätten, die jetzt eines damit haben.

Warum? Weil man letztlich gerne hätte, dass der/die Autor*in eines Werkes, das einem selbst viel bedeutet, kein Arschloch ist. So wie ein Jack Sparrow Fan gerne hätte, dass Johnny Depp kein Frauenschläger ist (und dabei unter Umständen bereit ist, sich der Realität zu verschließen; Achtung: ich will hier kein Urteil über diesen Fall treffen, nur als Vergleichsbeispiel), Leute auch verstorbene Schauspieler mit problematischen Ansichten in Filmen mit etwas ungutem Gefühl sehen, selbst wenn diese keinen Vorteil daraus ziehen, etc. etc. Mir geht's da letztlich ja auch nicht anders. Die Herr der Ringe Filme sind zB emotional jene Filme, die mir am meisten am Herz liegen und gerade deshalb zuck ich immer etwas zusammen, wenn ich Harvey Weinstein in den Credits lese (obwohl ich die reale Geschichte dazu kenne und weiß, dass er damit eigentlich überhaupt nix zu tun hatte, schon gar nicht inhaltlich oder in punkto Casting), und gerade deshalb hatte ich auch Tränen, als ich die Making Ofs geschaut und die story über diese schöne, verrückte kreative Bubble des Entstehungsprozesses aufgesogen hab und mich dabei gefühlt hab oder fühlen wollte, als wär ich Teil dieser Familie gewesen (obwohl ich weiß, dass es in der Realität nicht 100% so rosig war wie dargestellt); und aus dem Grunde bin ich letztlich auch immer ein bissl traurig, wenn sich Leute wie Viggo Mortensen im Nachhinein etwas negativ über bestimmte Aspekte der Filme äußern.

Lange Rede, kurzer Sinn. Sehr viele von uns hätten wohl gerne, dass der Konsum eines Werkes einhergeht mit der Vorstellung, dass der/die dafür Verantwortlichen auch gute Menschen oder zumindest ähnliche Menschen sind, wie wir selbst. Wir möchten uns nicht nur gerne kameradschaftlich über ein Werk austauschen und gemeinsam abnerden, wir hätten am liebsten auch gerne die Erschaffenden an Bord und darüber hinaus auch ganz generell gerne das Gefühl, dass unsere Moral, unsere Leidenschaften und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen (und seien sie auch noch so fiktiv oder gering ausgesprägt) einhergehen miteinander. Sprich: dass keine Dissonanz besteht zwischen den verschiedenen Bedürfnissen und Seiten unserer selbst. Herrscht hier Einheit (weil zB ein geliebter Mensch ein Interesse teilt, das sich auch positiv zu unseren Moralvorstellungen verhält, und die Subkultur, in der das hauptsächlich entsteht und "konsumiert wird", selbst eine sympathische ist, etc.) gehts uns gut. Wenn nicht, wirds kompliziert. Ich kenn das zB aus dem Reenactment und historischen Fechten: weder sind die Erfinder per se moralisch oder politisch fragwürdig gewesen (da sie aus dem 15. Jhdt. kommen, waren sie das vermutlich sogar recht sicher, aber hey, zu lange her), noch sollten andere Praktizierende Einfluss auf meine Beziehung zu diesem Hobby haben. Dennoch: die Nazis in der Szene lassen mich schon auch mal zweifeln, ob ich das noch mit Genuss praktizieren kann, obwohl ich weiß, dass die überhaupt nix davon haben, ob ich es weiterverfolge oder aber aufgebe.

Das Problem nur: unsere Welt erlaubt diese Kongruenz zumeist nicht. Oder auch, wie andere kluge Menschen mal gesagt haben: es gibt kein richtiges Leben im falschen. Das ist natürlich keine Generalabsolution zum moralbefreiten Verhalten. Es ist auch keine Totschlagkeule im Sinne der Rechten, die jedes moralische Anliegen als "wokes virtue signalling" und Heuchelei abtun. Aber es drückt schon aus, was wir sowieso ständig wahrnehmen: wollten wir uns - nicht nur im Großen/Ganzen, sondern durchaus auch in jedem Einzelfall - jeweils vollauf richtig verhalten, dabei gut fühlen und das am besten noch in einer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten tun, und in dieser geballten Strahlkraft an uneingeschränkt Gutem noch den Glauben an die große Utopie des Weltfriedens und einer Welt voller sich liebender Menschen glauben, dann müssten wir uns endgültig in eskapistischen Fantasien verlieren. Das klingt jetzt vielleicht zynischer als es gemeint ist, sollte aber, aus meiner Sicht eher entlasten: es ist gut, auch moralische Anliegen zu haben, es noch besser, konsequent danach zu handeln, und ein bisschen gutes zu tun, wo man es für möglich und sinnvoll erachtet; es ist aber keineswegs zwingend, oder gar nötig, in jedem erdenklichen Akt diese Kongruenz auch herzustellen.

Mir scheint, dass dieser ganze Themenkomplex, der die Konsumethik eigentlich noch übersteigt und eigentlich viel stärker in den Bereich der Psychologie und Sozialpsychologie vordringt, durchaus sehr stark mitschwingt. Auch die Enttäuschung über eine vormals als linksliberal wahrgenommene Person, diese Dissonanz zu einer liebgewonnen und eigentlich als tolerant abgespeicherten fiktiven Welt, etc. Objektiv betrachtet können viele Menschen vermutlich immer noch in 90% aller Inhalte mit mit JKR, nur in dem einen halt so gar nicht (sie ist ja jetzt nicht mit einem gänzlilch fragwürdigen Weltbild ausgestattet); das soll jetzt nicht relativieren (und auch ein Nazi-Vergleich mit dem lieben Familienvater, dessen einziges Vergehen es gewesen wäre, halt KZ-Aufseher zu sein, ist nicht passend, da es letztlich durchaus um die Virulanz des jeweilig problematischen Aspekts geht: hier riesiges Verbrechen, dort intolerante bis überschießende Aussagen mit problematischem Gehalt), nur ausdrücken, dass es uns halt sauer aufstößt, wenn Menschen, die wir eigentlich mögen wollen, dann in einem Punkt so gar nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Wär sie gänzlich Arschloch, wärs leichter. Wär sie vollauf gut und empathisch und ein Vorzeigemensch, dann wären wir auch glücklich. So ist's halt echt blöd.
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Das sind jetzt erstaunlich viele Worte für eine Aussage der Art „es gibt keine unbelasteten Werke und das überhaupt zu erwarten ist naiv“
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Mir greift auch dieses „die Diskussion ist deshalb „virulent“ weil wir angeblich einfach enttäuscht sind dass JKR eben kein Mensch ist der unsere Ideale komplett abdeckt“ viel zu kurz und infabtilisiert eine Debatte in der es unter anderem um das Recht auf bloße Existenz einer marginalisierten Gruppe geht
Mauswanderer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Mauswanderer »

Aratirion hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:26 [...]
Du fasst viele Gedanken, die ich lose zu dem Thema hatte, zusammen, einschließlich einer gewissen Ratlosigkeit gegenüber der Frage nach dem eigenen Handeln in diesem Fall, die ich auch verspüre. Es wäre für mich eher "leicht", auf dieses spezifische Spiel zu verzichten, aber anders als z. B. bei der WM bin ich mir tatsächlich sehr unsicher, ob ich das überhaupt angemessen finde.
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Aratirion
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Aratirion »

Numfuddle hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:36 Das sind jetzt erstaunlich viele Worte für eine Aussage der Art „es gibt keine unbelasteten Werke und das überhaupt zu erwarten ist naiv“
Nein, denn das relevante an diesem Aspekt der Debatte ist aus meiner Sicht eben gerade nicht eine nüchterne Feststellung dieser Art, sondern gerade die ausführliche Beleuchtung, was eben gerade dahinterstecken könnte. Nur daraus ergibt sich, denke ich, ein besseres Gefühl dafür und ein besserer Kompass dafür, wann jeweils Boykotte naheliegender sind und wann nicht. Letztlich ist es eine individuelle und daher immer legitime Entscheidung, wenn und wen man boykottiert. Das will ich gar nicht kritisieren. Nur ist der Umkehrschluss eben für mich in diesem Falle nicht zulässig (also, dass es eigentlich nur diesen Weg gebe); in anderen mag er es hingegen schon sein.

Und noch mal: ja klar hab ich auch Mitgefühl mit den Anliegen marginalisierter Gruppen und finde es richtig, dass diese aufs Tableaut gebracht werden und dafür gekämpft wird. Nur ist in diesem Kampf, aus meiner Sicht, der Boykott oder Nicht-Boykott eines Spiels einer Marke, die sich zumal auch noch von der Urheberin schon seit weitem eher emanzipiert hat, eher unbedeutend. Der Grund, warum wir nicht Spiele und Elektronikprodukte ganz generell ablehnen ist letztlich ja nur der, dass wir in dieser Hinsicht schon aufgegeben haben, ethisch zu konsumieren und abgestumpft sind. Ansonsten bräuchte es konsequenterweise eben schon jedes Mal den Disclaimer: Achtung, die Konsole, auf der sie spielen wurde unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert!

Und zur Debatte an sich: ja, die ist absolut wichtig und die Ansichten von JKR gehören dementsprechend kritisiert und eingeordnet. Nur: wir verhandeln hier letztlich eine Sache, und nicht eine Person. Wir sollten uns daher auch stärker an den Aussagen und Ansichten abarbeiten und weniger an JKR. Denn, anders als bei historischen Ungustln, die wir nur allzug gut und berechtigt kennen und hassen gelernt haben, geht es hier ja nicht um einen durchwegs abscheulichen Menschen, sondern um einen, der offenbar sogar überdurchschnittlich viel Empathie und soziale Kompetenz aufweist, nur in diesem Punkt eben geheurig danebenhaut: freilich zum Schaden bestimmter, vulnerabler Gruppen. Aber diesen Vorwurf könnte man wohl sehr vielen Künstlern und Urhebern unserer Konsumwelt zum Vorwurf machen, daher: mehr Konzentration aufs Thema, weniger auf sie als Person.
Zuletzt geändert von Aratirion am 23. Jan 2023, 14:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

Numfuddle hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:36 Das sind jetzt erstaunlich viele Worte für eine Aussage der Art „es gibt keine unbelasteten Werke und das überhaupt zu erwarten ist naiv“
Finde ich jetzt zu grob verkürzt.

Ich finde es zB interessant zu überlegen, ob ein TEIL der Aufregung auch Wut auf JK Rowling und/oder die Trans-Aktivisten die sie kritiseren ist, weil sie einem diese Auseinandersetzung aufbürden. Man hat eh schon genug an der Backe und nun ECHT keinen Bock darüber nachzudenken, ob "fucking Harry Potter noch ins Weltbild passt". Entsprechend unwirsch reagiert man darauf und wünscht sich, die jeweilige Partei hätte einfach die Fresse gehalten.

Das wäre auch insofern ein neuer Gedanke, weil er im Grunde mit der Weltsicht des Betroffenen wenig(er) zu tun hat, sondern einfach jede empfindliche und vor allem nicht vermeidbare Störung des Status Quo die gleiche Reaktion zeitigen würde.

So wie ja auch bei den Klimaaktivisten gern sinngemäß gesagt wird: "Protestiert gerne, aber doch da wo's keinen stört".

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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Ingoknito »

Fand sehr gut was Dom zum Journalismus und den News zu Hogwarts gesagt hat, gerade im Hinblick darauf was die Gamestar da seit Wochen abzieht.

Würde mich auch freuen wenn ihr keine Besprechung zu Hogwarts macht bzw nur zu den kritischen Punkten und bspw nicht zu den Spielsystemen.
Fand das bei Diablo Immortal etwas schade und kontraproduktiv da irgendein Gameplay zu loben.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Heretic »

Ich geb's zu: Wäre ich Harry Potter-Fan, würde ich das Spiel höchstwahrscheinlich kaufen. Vielleicht erst im Sale oder gebraucht, aber ich würde es spielen. Ich würde das Spiel (oder auch einen neuen Rowling-Roman) boykottieren, wenn Rowlings Ansichten zu Transfrauen in irgendeiner Form im Werk wahrnehmbar wären. So etwas würde ich nicht spielen/lesen und in keinster Weise unterstützen wollen.

So halte ich es auch mit Musik/Film/Literatur: Wenn eine fragwürdige Ideologie via Kunst in die Köpfe der Leute gepflanzt werden soll, bin ich raus. In Einzelfällen übe ich auch Verzicht, wenn mir der Künstler völlig gegen den Strich geht. Ich würde z. B. Kapitolstürmer Jon Schaffer keinen Euro mehr in den Hals werfen. Und auch die bereits im CD-Regal stehenden Iced Earth-Alben kann ich nicht mehr genießen, seit ich weiß, wes Geistes Kind der Verfasser ist. Ich würde aber niemanden verurteilen, der die Alben der Band nach wie vor gerne hört. Ist halt eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:50
Numfuddle hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:36 Das sind jetzt erstaunlich viele Worte für eine Aussage der Art „es gibt keine unbelasteten Werke und das überhaupt zu erwarten ist naiv“
Finde ich jetzt zu grob verkürzt.

Ich finde es zB interessant zu überlegen, ob ein TEIL der Aufregung auch Wut auf JK Rowling und/oder die Trans-Aktivisten die sie kritiseren ist, weil sie einem diese Auseinandersetzung aufbürden. Man hat eh schon genug an der Backe und nun ECHT keinen Bock darüber nachzudenken, ob "fucking Harry Potter noch ins Weltbild passt". Entsprechend unwirsch reagiert man darauf und wünscht sich, die jeweilige Partei hätte einfach die Fresse gehalten.

Das wäre auch insofern ein neuer Gedanke, weil er im Grunde mit der Weltsicht des Betroffenen wenig(er) zu tun hat, sondern einfach jede empfindliche und vor allem nicht vermeidbare Störung des Status Quo die gleiche Reaktion zeitigen würde.

So wie ja auch bei den Klimaaktivisten gern sinngemäß gesagt wird: "Protestiert gerne, aber doch da wo's keinen stört".

Andre
Mir schmeckt der darin mitschwingende Fatalismus nicht. Außerdem unterstellt es eine emotionale Komponente die so gar nicht belegt ist.

Natürlich wird eine Debatte in der es darum geht ob ich jetzt z.B. als Transmensch überhaupt ein Recht darauf habe zu existieren emotional geführt. Aber das ist doch keine Enttäuschung darüber das JKR Rowling jetzt kein perfekter Mensch ist sondern eine Debatte in der es um meine konkrete Existenz als Mensch geht und darum dass eine Person des Tagesgeschehens ihre Medienöffentlichkeit und ihr „Fandom“ dazu instrumentalisiert um mir eben dieses Existenz abzusprechen.

Es geht da konkret um Menschenleben, um Suizid, um Körperverletzung und ein hohes Risiko ermordet zu werden.

Ich meine erwartet jemand ernsthaft dass eine solche Debatte klinisch und rational - vielleicht gar rein utilitaristisch geführt wird?

Das jetzt als „wir sind alle enttäuscht und das ist eine Übersprungshandlung“ und „im Endeffekt muss man das differenziert sehen und von der Person abkoppeln weil nobody is perfect“ zu interpretieren greift mir viel zu kurz.

Letztendlich wird auch verlangt das man die einzigen Möglichkeiten die man als Einzelperson im demokratischen Kapitalismus zur Verfügung hat nämlich die öffentliche Äußerung und eben Kaufverzicht/Boykott drangabt weil es als sinnlos und der Sache nicht dienlich angesehen wird
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Flo
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Flo »

Also wenn ich hier so den Threat mitverfolge, dann bekomme ich den Eindruck, dass eine Menge Menschen eine Menge Hirnsaft auf das Thema 'Gesellschaftliche Akzeptanz von Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber höchst vulnerable Gruppe' gegossen haben. Auch wurde Diskurs zu dem Thema angestoßen, ermöglicht und moderiert. Und die Menschen, die hier im Forum lesen und schreiben sind ja quantitativ geradezu vernachlässigbar gegenüber der Menschen, die hier nicht aktiv sind. Insbesondere, weil die Episode iirc doch sogar für alle frei geschalten wurde.

Summa summarum halte ich die Episode daher jetzt schon für ein absolutes Meisterstück. Und Mutmaßungen darüber, dass andere Themen doch relevanter seien, für krass unreflektierte Kommentare.

Insbesondere da für Themenvorschläge in diesem Forum ja sehr prominent Platz eingeräumt ist.
Zuletzt geändert von Flo am 23. Jan 2023, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Axel
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Jan 2023, 14:13 Und ansonsten ist das halt Whataboutism, Axel.
Ist es das wirklich, wenn man die Frage nach der Relation stellt? Was meine ich damit:

- Auf der einen Seite haben wir ein Spiel, Hogwart's Legacy, dass auf über 20 Jahre alte Bücher einer Autorin basiert, die sich in Sachen Identitätspolitik verrant hat, die krudes Zeug auf Twitter retweetet und transphobe Aufsätze schreibt. Habe ich ja schon gesagt: Muss man drüber diskutieren, kann man auch drüber aufklären. Muss man auch kritisieren!

- Auf der anderen Seite sehen wir aber seit Jahren wie sich die schlimmsten, menschenrechtsverletzenden Diktaturen dieser Erde in die westliche Wirtschaft einkauft und sich somit eben nicht nur wirtschaftlich unverzichtbar macht und massive Abhängigkeiten schafft, sondern dadurch auch politischen Einfluss gewinnt. Und wenn im Fall von China und Saudi Arabien seit Jahren die westliche (und japanische) Spieleindustrie immer abhängiger von diesen Diktaturen wird... Naja, da frage ich mich schon, warum das in einer breiten Spieleöffentlichkeit kaum ein Thema ist. Also in den letzten Jahren gab es immer mal wieder Diskussionen zu China und Tencent, natürlich. Aber nie mit dieser moralischen Wucht wie bei der Diskussion zu Hogwarts Legacy und JKR (wo wir ja nichtmal wissen inwiefern sie selbt davon profitiert. Hat sie von WB eine Einmalzahlung bekommen? Ist sie prozentual an den Verkäufen beteiligt?).


Und ich finde im Bezug auf die breite Spieleöffentlichtkeit - nicht diesen Podcast hier! - kann man die Frage nach der Relation, finde ich, durchaus stellen. Denn am Ende ist es für die Spieleindustrie sehr viel relevanter, wenn sich menschenrechtsverachtende Diktaturen in die weltweite Spieleindustrie einkaufen, die neben Transrechte noch gegen viele weitere Menschenrechte mehr sind. Angefangen bei Arbeiterrechten und Frauenrechten.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Ja ist es weil sich immer ein - für eine bestimmte Gruppe - wichtigeres oder relevanteres Thema finden lässt und weil man die Argumentation bis zum ewigen Regress im Kreis drehen kann.

Man findet immer ein subjektiv oder mit hinreichend plausibler Begründung meinetwegen auch objektiv „wichtigeres“ Thema.

Man kann auch schöne rhetorische Kniffe machen.

„Wir sollten Hogwards Legacy Boykottieren“ -> „ja aber Saudi Arabiens Public Wealth Fund ist wichtiger“

„Lass uns über Saudi arabien sprechen“ -> Ja aber China ist doch wichtiger“

„Lass uns über China sprechen“ -> „ja aber die transfeindliche Rowling ist wichtiger“

Ich kann das beliebig lange im Kreis drehen.

Das ist halt das „Kinder in Afrika“ rhetorische Mittel
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Maxi
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Maxi »

Ingoknito hat geschrieben: 23. Jan 2023, 15:03 Würde mich auch freuen wenn ihr keine Besprechung zu Hogwarts macht bzw nur zu den kritischen Punkten und bspw nicht zu den Spielsystemen.
Fand das bei Diablo Immortal etwas schade und kontraproduktiv da irgendein Gameplay zu loben.
Nur um hier eine andere Meinung einzuwerfen, ich würde mich freuen, wenn ihr eine Besprechung zu dem Spiel macht. Unter dem Strich ist das immer noch eine seit Jahren erwartete Produktion einer gigantischen Marke, die ich auch gerne journalistisch besprochen sehen würde.
Eine journalistische Selbstzensur aufgrund moralischer Probleme fände ich für eine Produktbesprechung sehr schade.
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