Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Rigolax hat geschrieben: 24. Jan 2023, 15:04 So ein Quatsch.
Wie soll ich deinen Post denn dann auffassen?

Deine Eingangsthese ist, dass die LGBT-Aktivisten eine „kulturelle Hegemonie“ anstreben. Du beziehst dich im verlinkten Wikipedia-Eintrag explizit auf den Zusatz „rechtsextreme Rezeption“ und den Unterartikel neue Rechte und stellst in der Folge einen Bezug zwischen den Mechanismen der „neuen Rechten“ und der Linken her („Glaubt du denn, "die Linken" machen das nicht auch bewusst/unbewusst“)

Du stellst das als Kontrast zu einer freien Gesellschaft dar weil du diesen Punkt mit „Offene Gesellschaften mag ich aber auch, ich bin ja Fan von Popper“ abschließt.

Popper hat in seinem Schaffen zwei Phasen, Wissenschaftsphilpsophie mit dem Schwerpunkt empirische Wissenschaften und politische Philosophie mit dem Schwerpunkt Gesellschaftstheorie.

Sein Hauptwerk im Bereich der Gesellschaftstheorie ist „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“

Zitat Wikipedia: „Darin rechnet er detailliert mit den Gedankensystemen von Platon, Hegel und Marx ab, die seiner Meinung nach totalitäre Systeme theoretisch begründet und praktisch befördert haben. Als positives Gegenbild zu diesen „geschlossenen Gesellschaften“ entwirft er eine „offene Gesellschaft“, die nicht am Reißbrett geplant, sondern sich pluralistisch in einem fortwährenden Prozess von Verbesserungsversuchen und Irrtumskorrekturen evolutionär fortentwickeln soll.“

Daraus liest sich für mich dass du unsere Gesellschaft nicht für eine offene pluralistische Gesellschaft hältst weil warum hättest du sonst Popper an der Stelle überhaupt zur Sprache gebracht und zwar als Kontrast zur „kulturellen Hegemonie“ die es deiner Ansicht nach von Seiten der Linken zu geben scheint.

Da Poppers Werk an der Stelle ja als Gegenentwurf zu Totalitäten Systemen und Strukturen gedacht ist bleibt für mich an der Stelle als Ergebnis nur übrig dass du unsere Gesellschaft eben in Teilen als totalitäre und nicht offene Gesellschaft siehst und das dies deiner Meinung nach von der Linken ausgeht.
Rigolax
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Numfuddle hat geschrieben: 24. Jan 2023, 16:33 Wie soll ich deinen Post denn dann auffassen?
Indem du nicht wild Dinge hineininterpretierst und stattdessen fragst, was ich meine, wenn es unklar war, was durchaus sein kann. :ugly:
Numfuddle hat geschrieben: 24. Jan 2023, 16:33 Deine Eingangsthese ist, dass die LGBT-Aktivisten eine „kulturelle Hegemonie“ anstreben. Du beziehst dich im verlinkten Wikipedia-Eintrag explizit auf den Zusatz „rechtsextreme Rezeption“ und den Unterartikel neue Rechte und stellst in der Folge einen Bezug zwischen den Mechanismen der „neuen Rechten“ und der Linken her („Glaubt du denn, "die Linken" machen das nicht auch bewusst/unbewusst“)
Ja, auch linke Kräfte, auch LGBTQ-Aktivisten, streben kulturelle Hegemonie, Diskurshoheit an, zumindest in den für sie relevanten Fragen. Aus der Ideologie bzw. Kultur die vorherrscht, ergeben sich Normen einer Gesellschaft.
Numfuddle hat geschrieben: 24. Jan 2023, 16:33 Du stellst das als Kontrast zu einer freien Gesellschaft dar weil du diesen Punkt mit „Offene Gesellschaften mag ich aber auch, ich bin ja Fan von Popper“ abschließt.
Was, habe ich das. Das Gegenteil einer offenen (nicht "freien") Gesellschaft ist ja, wenn man bestimmte Sachen gar nicht mehr diskutieren darf/kann, weil Widerspruch nicht gestattet wird, eben also Dogmatismus. Findet man in Religionen oft, "wokeismus" ist auch eine civil religion imho, das geht im Grunde über eine "normale" politische Strömung hinaus, deswegen sind Begriffe wie "Ablasshandel" auch manchmal so passend. :ugly:
Numfuddle hat geschrieben: 24. Jan 2023, 16:33Daraus liest sich für mich dass du unsere Gesellschaft nicht für eine offene pluralistische Gesellschaft hältst weil warum hättest du sonst Popper an der Stelle überhaupt zur Sprache gebracht und zwar als Kontrast zur „kulturellen Hegemonie“ die es deiner Ansicht nach von Seiten der Linken zu geben scheint.
Ich hab Popper nur erwähnt, weil der vorhin gebannte User sich auf "offene Gesellschaften" bezog und ich mich dem verbunden fühle grundsätzlich. Viel mehr Gedanken waren dahinter nicht. By the way, von Popper kommt das Konzept des sog. piecemeal social engineering, der schrittweisen Verbesserung der Gesellschaft im Kontrast zu utopian social engineering. Popper meint es sozialdemokratisch, radikale Umbrüche, Revolutionen, seien laut ihm zum Scheitern verdammt, daher demokratisch nach und nach die Gesellschaft verbessern, durchaus mit Kalkül eben, "engineering".
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 24. Jan 2023, 16:51 Was, habe ich das. Das Gegenteil einer offenen (nicht "freien") Gesellschaft ist ja, wenn man bestimmte Sachen gar nicht mehr diskutieren darf/kann,
Ich vermute, du plapperst nur einfach wieder einen Stream of Consciousness raus. Aber nur für den Fall und vor allem, damit das auch von allen Mitlesenden korrekt verstanden wird: du meinst damit nicht, die Sperre sei so ein "man darf ja nix mehr diskutieren"-Fall, dann würde ich sagen a) dünnes Eis und b) es nochmal erläutern.

Andre
Edit um meinen Punkt klarer zu machen. War zu knapp und dadurch zu scharf.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Jan 2023, 17:05
Rigolax hat geschrieben: 24. Jan 2023, 16:51 Was, habe ich das. Das Gegenteil einer offenen (nicht "freien") Gesellschaft ist ja, wenn man bestimmte Sachen gar nicht mehr diskutieren darf/kann,
Ich vermute, du plapperst nur einfach wieder einen Stream of Consciousness raus. Weil, wenn du damit meinst, die Sperre sei so ein "man darf ja nix mehr diskutieren"-Fall, dann würde ich sagen a) dünnes Eis und b) es nochmal erläutern.

Andre
Da muss ich ihn jetzt mal in Schutz nehmen. Ich denke nicht dass er den von dir zitierten Satz auf den genannten User bezieht
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

Numfuddle hat geschrieben: 24. Jan 2023, 17:07 Da muss ich ihn jetzt mal in Schutz nehmen. Ich denke nicht dass er den von dir zitierten Satz auf den genannten User bezieht
Ich auch nicht, das schreibe ich ja eingangs. Ich wills nur sicherheitshalber festhalten, auch damit Mitlesende darin keine Verteidigung sehen.

Andre
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Ich mache den Thread mal bis morgen früh zu. Dann können wir alle den Feierabend genießen und haben Gelegenheit, vielleicht ein paar Mal tief durchzuatmen und die Argumente sacken zu lassen.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch einmal ausdrücklich für die zum überwältigenden Teil sehr guten, durchdachten, und verargumentierten Kommentare und Perspektiven bedanken. Auch wenn's bei so einem Thema natürlich auch mal hoch hergeht, seid ihr halt einfach die weltbeste Community :)
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Hier ist wieder offen. Discuss!
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echtschlecht165
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von echtschlecht165 »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Jan 2023, 10:13
echtschlecht165 hat geschrieben: 24. Jan 2023, 10:11 ich glaube nicht,dass du irgendjemandem helfen musst, aber die Frage stand im Raum, warum sich viele angegriffen fühlen. Und ich denke das ist die Antwort dazu, bzw eine der Antworten
Aber es ergibt keinen Sinn. Wer so denkt, denkt nicht rational und sollte es beim Lesen dieser Zeilen auch spätestens erkennen (oder mir erklären, wo es doch einen Sinn ergibt - ich kann mich natürlich irren).

Andre
Spät aber doch kann ich hier antworten:

Es macht nämlich schon Sinn. (ja, Sinn machen)
Weil die Grundfrage des Podcasts war: "Muss ich Hogwarts Legacy boykottieren".
Der erste Teil des Podcasts ging eher um die Frage: "Was hat J.K Rowling gesagt, und wie kann ich diese Aussagen und Haltung einordnen?"
Den Part fand ich super, erhellend und ich wüsste nicht wie ich da als humanistisch frei denkender Mensch widersprechen könnte. Die zitierten Aussagen waren gut zusammengefasst und recherchiert. Das eröffnete auch mir Augen.

Doch dann kam der zweite Teil.
"Muss ich Hogwarts Legacy boykottieren?"
Meine erste Antwort ist immer noch "Nein!"
Selbst wenn die Frage lauten würde: "Soll ich Hogwarts Legacy boykottieren?"
lautet meine erste Antwort :"Kommt drauf an, aber Nein!"

Meine Erklärung:
JK Rowling hat 1997-2007 Sieben Bücher geschrieben, welche die Grundlage und Lore dieses Spiels bieten. Ich wage zu behaupten, dass Rowling in der Zeit, in der sie diese Bücher schrieb, nicht über diese Themen nachdachte, worüber heute der Boykott diskutiert wird.Zumindest in den Büchern fiel mir nie etwas auf, was nicht über mehrere Ecken konstruiert und interpretiert werden muss. Für die Filme gilt da das gleiche.
Nun erscheint 2023, also 16 Jahre nach den Büchern das Spiel.
Ja, der Zeitgeist hat sich geändert, und JK Rowling wildert im Internet mit wilden Aussagen herum.
Das Spiel haben aber (??) ein paar Hundert gemacht. Avalanche Game Studios, das verantwortliche Team, hat 550 Mitarbeiter.

Mein Fazit zu der ganzen Frage ist somit: Wenn ich Bock aufs Game habe, werde ich es auch spielen. Völlig ohne schlechtes Gewissen. Und ohne dadurch irgendwelche Anti-Transbewegungen zu unterstützen.
Auch wenn die Fakten gut zusammengetragen waren: Wie ich über etwas zu denken habe, darüber bestimme ich schon gerne selbst.

Auch wenn JK Rowling an diesem Spiel wohl verhältnismäßig gut mitverdienen wird, mache ich die kommunistische Rechnung,in der alle Mitarbeiter gleichberechtigt sind, unter der Annahme, dass 550 Menschen am Spiel arbeiten.
J.K. Rowlings Anteil liegt bei 0,001818% periodisch.
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Peninsula
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Peninsula »

echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:25 Wie ich über etwas zu denken habe, darüber bestimme ich schon gerne selbst.
Der Punkt, der an deiner Haltung aus meiner Sicht keinen Sinn macht: Du störst dich daran, dass andere es genau so handhaben, wie du es für dich einforderst. Wer durchs "Selbstdenken" zur Einschätzung gelangt, dass es besser ist, HP zu boykottieren und es womöglich auch noch wagt, das öffentlich zu äußern, greift dich angeblich an. Greifst du dann nicht alle anderen an, indem du deine Haltung für die bessere hältst?
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:25Es macht nämlich schon Sinn. (ja, Sinn machen)
Ich warte auf die Erklärung? :D Du gehst in dem Posting null auf die vorige Feststellung ein.
Zur Erinnreung: unsere vorige Debatte ging um deine Behauptung, Leute würden sich allein dadurch herabgesetzt fühlen, dass ich Menschen für eine Boykottentscheidung loben will, weil ich diese Solidaritätsbekundung lobenswert finde. Das habe ich als irrational charakterisiert, wenn man sich dadurch angegriffen fühlt.
echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:25Doch dann kam der zweite Teil.
"Muss ich Hogwarts Legacy boykottieren?"
Meine erste Antwort ist immer noch "Nein!"
Unsere auch?

echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:25Selbst wenn die Frage lauten würde: "Soll ich Hogwarts Legacy boykottieren?"
lautet meine erste Antwort :"Kommt drauf an, aber Nein!"
Unsere war: Nein, aber ist cool, wenn du's tust. Also... im Grunde auch sehr ähnlich.

echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:25Mein Fazit zu der ganzen Frage ist somit: Wenn ich Bock aufs Game habe, werde ich es auch spielen. Völlig ohne schlechtes Gewissen. Und ohne dadurch irgendwelche Anti-Transbewegungen zu unterstützen.
Auch wenn die Fakten gut zusammengetragen waren: Wie ich über etwas zu denken habe, darüber bestimme ich schon gerne selbst.
Ich habe keine Ahnung, wem du widersprichst. Wir sind es nicht. :D

Andre
Rigolax
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Jan 2023, 17:05
Rigolax hat geschrieben: 24. Jan 2023, 16:51 Was, habe ich das. Das Gegenteil einer offenen (nicht "freien") Gesellschaft ist ja, wenn man bestimmte Sachen gar nicht mehr diskutieren darf/kann,
Ich vermute, du plapperst nur einfach wieder einen Stream of Consciousness raus. Aber nur für den Fall und vor allem, damit das auch von allen Mitlesenden korrekt verstanden wird: du meinst damit nicht, die Sperre sei so ein "man darf ja nix mehr diskutieren"-Fall, dann würde ich sagen a) dünnes Eis und b) es nochmal erläutern.
1) Also, sorry für den nur einfach wieder raus geplapperten stream of consciousnesses. Ich nehme mal an, du meinst es nicht so fies, wie man es lesen könnte, das auch nur als Hinweis für Mitlesende. ;) Stimmt aber auch, ich mach das manchmal, gefällt mir literarisch, habe ich mir zu eigen gemacht.

2) Nein, ich denke nicht, die Sperre war ein "man darf ja nix mehr diskutieren"-Fall. Da liest du imho recht viel rein, sorry. Ich finde die Sperre legitim und insg. schlüssig begründet. Ich bin mir nur nicht so ganz sicher in Hinsicht auf das, was du unter "2." in dem Punkt meintest bei der Sperre, als "perfide Verschwörungstheorie" bezeichnet hattest, wobei wir hier vermutlich aufdröseln müssten, was ganz genau gemeint ist und ich habe auch Bauchschmerzen so wie der User es formuliert hat (was auch schwer zu parsen ist bei dem Schreibstil): Was ich aber meine, und ich denke 8 bis 9 von 10 Politikwissenschaftlern würden mir zustimmen, dass eine schwächere Version davon zutrifft, eben dass Minderheiten durchaus einen Konformitätsdruck ausüben können auf Mehrheiten. Das heißt imho nicht, dass die Mehrheit sich wie "Sheepies" verhält und direkt unter dem "Druck" einbricht (falls der User das so meinte), aber man passt sich ja schon stellenweise so an, Zeitgeist etc. Hängt auch sehr vom Anliegen der Minderheiten ab, es ist kein Selbstläufer.

Und na ja, also ich meine, wie ist denn das mit den doch recht vielen verbotenen Begriffen, N- bis Z-Wort, üben da nicht quasi Minderheiten auf Mehrheiten einen gewissen Druck aus und Journalisten/Multiplikatoren tagen es weiter; vor 10 Jahren hätte ich in zitierenden (!) Kontexten noch das N-Wort und sicherlich das Z-Wort benutzt, heute nicht mehr. Aber wie kommt das, ergibt das rational überhaupt immer Sinn? ...Und mir geht's jetzt auch nicht darum, das Anliegen der LGBTQ-Bewegung zu kritisieren damit, ich würde mich sogar im weiteren Sinne als Ally bezeichnen ("im weiteren Sinne", weil ich mir den Begriff nicht anmaßen will, weil viele viel viel viel mehr leisten dafür; ich würde aber, wenn es geboten ist, für ihr Anliegen argumentieren; das brauch ich hier im Thread aber nicht, das machen andere ja schon gut; und ich habe grundsätzlich Sympathien für Underdogs aller Art).

3) Der Verweis auf Popper/Offene Gesellschaften davor war dahingeschrieben, auch im Kontext des teils überhöhten Schreibstils, weil ich mich (Solipsismus sei Dank) irgendwie angesprochen fühlte, weil du meintest, Leute die in der Art geschwollen schreiben, bisher immer rausgeflogen sind (wobei ich auch nicht ganz so schreibe). :ugly:

EDIT: 2-3 Tippfehler noch.
Zuletzt geändert von Rigolax am 25. Jan 2023, 14:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von echtschlecht165 »

Peninsula hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:36
echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:25 Wie ich über etwas zu denken habe, darüber bestimme ich schon gerne selbst.
Der Punkt, der an deiner Haltung aus meiner Sicht keinen Sinn macht: Du störst dich daran, dass andere es genau so handhaben, wie du es für dich einforderst. Wer durchs "Selbstdenken" zur Einschätzung gelangt, dass es besser ist, HP zu boykottieren und es womöglich auch noch wagt, das öffentlich zu äußern, greift dich angeblich an. Greifst du dann nicht alle anderen an, indem du deine Haltung für die bessere hältst?
ich halte sie insofern für (nenne es von miraus so) richtiger, weil ich durch Boykott zwar mir schade (ich Beschneide mich selbst meines Hobbies) um nichts zu erreichen.
Aber ich halte mich deshalb nicht für etwas besseres.

@andre:
Zur Erinnreung: unsere vorige Debatte ging um deine Behauptung, Leute würden sich allein dadurch herabgesetzt fühlen, dass ich Menschen für eine Boykottentscheidung loben will, weil ich diese Solidaritätsbekundung lobenswert finde. Das habe ich als irrational charakterisiert, wenn man sich dadurch angegriffen fühlt.
Das ist vielleicht deine Absicht gewesen. Im Podcast kam es halt leider eher so rüber, dass du die Nicht-Boykottierer tadelst anstatt die Boykottierer lobst.
Auch wenn das alles nur Zwischen den Zeilen passierte. So habe ich es halt rausgehört.
Zuletzt geändert von echtschlecht165 am 25. Jan 2023, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Ich denke in dieser Allgemeinheit ist der Schluss dass sich andere für etwas besseres halten weil sie anderer Meinung sind und das auch kommunizieren falsch.

Will nicht ausschließen dass das für einen Teil gelten mag aber bezogen auf die Debatte als Ganzes eher nicht.

Außerdem kann man den Vorwurf ja auch genau so gut der jeweils anderen Seite machen. Würde z.B. JKR ihre Haltung nicht für die richtige (und damit sich für besser) halten würde sie vermutlich nicht so reagieren.

Ich kann aber nicht beeinflussen was andere von mir halten deshalb wäre für mich die interessantere Frage warum es für dich überhaupt bei deiner Willensbildung relevant ist ob sich andere für etwas besseres halten oder nicht
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von IpsilonZ »

echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:55 (...)
@andre:
Zur Erinnreung: unsere vorige Debatte ging um deine Behauptung, Leute würden sich allein dadurch herabgesetzt fühlen, dass ich Menschen für eine Boykottentscheidung loben will, weil ich diese Solidaritätsbekundung lobenswert finde. Das habe ich als irrational charakterisiert, wenn man sich dadurch angegriffen fühlt.
Das ist vielleicht deine Absicht gewesen. Im Podcast kam es halt leider eher so rüber, dass du die Nicht-Boykottierer tadelst anstatt die Boykottierer lobst.
Auch wenn das alles nur Zwischen den Zeilen passierte. So habe ich es halt rausgehört.
Ich weiß echt nicht wie man zu diesem Schluss kommen kann. Nicht nur wurde das nicht angedeutet, es wurde sogar explizit gesagt, dass es falsch wäre das zu tun.

Ich meine, man kann leider nichts daran ändern, wenn es doch doof rüberkam. Aber ich weiß auch nicht ganz wie viel deutlicher man es noch hätte machen können, außer wenn man die Beteuerung wiederholt irgendwo einschiebt.
Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie sich größtenteils sogar eher kritisch zu nem Boykott geäußert haben und zwei der drei das Spiel nicht boykottieren werden. Und selbst Dom scheint sich ja noch nicht ganz 100% sicher zu sein, auch wenn er sagt, dass er sich nicht gut damit fühlen würde.

Habe gerade auch noch mal kurz in den Teil reingehört, weil ich nur sichergehen will, dass ich jetzt nicht völlig verrückt werde. Aber Andre sagt nur, dass er die Entscheidung des Boykotts für legitim hält aber er den "moralischen Imperativ" ablehnt. Und sagt, dass man die trans community understützen und JK Rowling scheiße finden kann und trotzdem Hogwarts Legacy spielen und genießen kann. Und Jochen sagt, dass er persönlich diese Grenze woanders auch ziehen würde aber nicht hier.

Ich weiß nicht was Andre noch sagen müsste, damit ein "ich finde es lobenswert wenn jemand diese Entscheidung für sich trifft" für manche das alles nicht komplett einreißt...
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Peninsula »

echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:55 Aber ich halte mich deshalb nicht für etwas besseres.
Und den Beleg dafür. dass diejenigen, die sich für einen Boykott entschließen oder diesen auch nur loben, für etwas Besseres halten würden, bleibst du schuldig. Du leitest das in deinen Beiträgen hier einzig aus der Tatsache ab, dass sie eine andere Einschätzung abgeben als du.

Überspitzt formuliert kommt deine Haltung bei mir so an: "Ich will meine Meinung haben und äußern dürfen und niemand hat mir da reinzureden." (Gehe ich mit!) "Wenn andere eine Meinung äußern, die von meiner abweicht, ist das ein Angriff auf mich und eine Herabsetzung meiner Position." (Hier wird es für mich irrational.)
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von echtschlecht165 »

IpsilonZ hat geschrieben: 25. Jan 2023, 14:24
echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:55 (...)
@andre:
Zur Erinnreung: unsere vorige Debatte ging um deine Behauptung, Leute würden sich allein dadurch herabgesetzt fühlen, dass ich Menschen für eine Boykottentscheidung loben will, weil ich diese Solidaritätsbekundung lobenswert finde. Das habe ich als irrational charakterisiert, wenn man sich dadurch angegriffen fühlt.
Das ist vielleicht deine Absicht gewesen. Im Podcast kam es halt leider eher so rüber, dass du die Nicht-Boykottierer tadelst anstatt die Boykottierer lobst.
Auch wenn das alles nur Zwischen den Zeilen passierte. So habe ich es halt rausgehört.
Ich weiß echt nicht wie man zu diesem Schluss kommen kann. Nicht nur wurde das nicht angedeutet, es wurde sogar explizit gesagt, dass es falsch wäre das zu tun.

Ich meine, man kann leider nichts daran ändern, wenn es doch doof rüberkam. Aber ich weiß auch nicht ganz wie viel deutlicher man es noch hätte machen können, außer wenn man die Beteuerung wiederholt irgendwo einschiebt.
Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie sich größtenteils sogar eher kritisch zu nem Boykott geäußert haben und zwei der drei das Spiel nicht boykottieren werden. Und selbst Dom scheint sich ja noch nicht ganz 100% sicher zu sein, auch wenn er sagt, dass er sich nicht gut damit fühlen würde.

Habe gerade auch noch mal kurz in den Teil reingehört, weil ich nur sichergehen will, dass ich jetzt nicht völlig verrückt werde. Aber Andre sagt nur, dass er die Entscheidung des Boykotts für legitim hält aber er den "moralischen Imperativ" ablehnt. Und sagt, dass man die trans community understützen und JK Rowling scheiße finden kann und trotzdem Hogwarts Legacy spielen und genießen kann. Und Jochen sagt, dass er persönlich diese Grenze woanders auch ziehen würde aber nicht hier.

Ich weiß nicht was Andre noch sagen müsste, damit ein "ich finde es lobenswert wenn jemand diese Entscheidung für sich trifft" für manche das alles nicht komplett einreißt...
Vielleicht war es ein Fehler, Doms Kolumne vor dem hören des Podcasts zu lesen. Denn in diesem war es halt explizit erwähnt, dass ich durch das Spiel die Trans-Hasser unterstütze.
Und ich deshalb gebiased in diesen Podcast ging.
Abgesehen davon mag ich es generell nicht, wenn mir erklärt wird, wie ich diesen oder jenen Sachverhalt einschätzen muss. Da bin ich sicherlich schwer allergisch dazu. Gab auch sicher schon regelmäßig Posts von mir, wo ich das bekrittle, auch bei anderen Folgen.

diese Antwort gilt auch für Peninsulas letzten Post.
Und wenn hier wirklich alles so eindeutig positiv lobend gewesen wäre, gäbe es wohl kaum 30 Seiten Forenthread in wenigen Tagen.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Dantor »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Jan 2023, 16:06
Dantor hat geschrieben: 24. Jan 2023, 15:18aber ich hatte keine Lust, weitere 45 Minuten dafür zu verschwenden.
Hast du irgendeine Ahnung, wie viel Zeit ich allein schon für meine Antworten an dich aufgewandt habe? :D Meine Güte...

Andre
Ich hab den Podcast jetzt insgesamt wahrscheinlich 3x gehört, darauf bezog sich das "weitere 45 Min. verschwenden". :D

Zu dem, was du davor geschrieben hast:
Genau DAS wären für mich die Infos gewesen, die ich in dem Podcast gerne gehört hätte, denn das waren genauere, explizite Beispiele für Rowlings Geschreibsel. Die von mir zitierten Stellen waren mehr so "Najaaa, vielleicht etwas dubiose Ansichten, aber jetzt noch lange nix, weswegen ich mich nicht mit ihr an einen Tisch setzen würde" (Aussage von Herrn Schott)
Und das wäre der nächste Punkt: Dieses Übertreiben und auch ein wenig Herabsetzen von Rowling als Person: nicht mit ihr an einem Tisch setzen, angeekelt sein - und als krönender Abschluß die Antisemitismus-Debatte mit Vorwürfen, die leicht zu widerlegen waren (Davidstern). Und die per se auch überhaupt nichts in diesem Podcast zu suchen hatte, weil Rowling nicht für die filmische Umsetzung zuständig war! Gäbe es solche Grundlagen in den Büchern, ja dann hättet ihr es ansprechen können, aber (wie zuvor schon bereits geschrieben) euer gesamtes HP-Wissen haben 2 von euch ja nur aus den Filmen bezogen. Und natürlich die Benennung "transphob" im Beschreibungstext (was voreingenommen ist - erst die Argumente, dann das Urteil).

Daher bleibe ich bei meinen im 1. Post formulierten Kritikpunkten: die Vorwürfe wurden zu wenig unterfüttert, teils schlechte Recherche und (ganz wichtig) es fehlte ein Gesprächspartner mit gegensätzlicher Meinung.
Oder anders gesagt: Ich persönlich fühlte mich als Hörer nicht abgeholt. Ich habe 3 Herren in einer Echokammer zugehört, ohne daß sie vermittelt haben, was genau passiert ist. Das Thema war kontrovers, der Podcast weniger.

So, alles grob zusammengefasst, muss jetzt zur Arbeit.
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:541) Also, sorry für den nur einfach wieder raus geplapperten stream of consciousnesses. Ich nehme mal an, du meinst es nicht so fies, wie man es lesen könnte, das auch nur als Hinweis für Mitlesende. ;)
Ja, absolut. Danke für's richtig verstehen. Das war wiederum einfach nur salopp hingeplappert von mir. :D

Andre
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

echtschlecht165 hat geschrieben: 25. Jan 2023, 13:55
Auch wenn das alles nur Zwischen den Zeilen passierte. So habe ich es halt rausgehört.
Hör dir einfach mal ab Min 45:00 den Podcast an, bitte. Ich mein... was noch? :D

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Jon Zen
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jon Zen »

Dantor hat geschrieben: 25. Jan 2023, 14:55 Daher bleibe ich bei meinen im 1. Post formulierten Kritikpunkten [...] und (ganz wichtig) es fehlte ein Gesprächspartner mit gegensätzlicher Meinung.
Man braucht für eine gute Diskussion keinen Gesprächspartner mit gegensätzlicher Meinung. Man kann sehen, wie diese Einstellung im Fersehen, zu Stärkung "dummer" Minderheitsmeinungen geführt hat. So werden Theorien, die z.B. nur 1% der Wissenschaftler haben, gleichgesetzt mit der 99% Theorie.
Letztlich führt das immer dazu, dass beide Seiten sich belauern, ihre Argumente aufzählen, aber keine gewinnende Diskussion führen.
Danke Hart, aber Fair!

(Natürlich gibt es genügend historische Fälle, wo die Mindermeinung sich als die richtige herausgestellt hat, das ist aber selten und der Schluss, dass diese korrekt ist, kam dabei nicht aus einer öffentlichen Debatte heraus. :lol: )
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