Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Maxi
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Maxi »

Andre Peschke hat geschrieben: 3. Feb 2023, 12:54
Maxi hat geschrieben: 3. Feb 2023, 12:35 Wenn ich hier mal ganz vorsichtig Kritik üben dürfte: Ich finde diese Art des schnellen Stummschaltens nicht zuträglich für eine Diskussion.

Mich hätten zum Beispiel auch die Fragen interessiert, die MaxDetroit darauf schon formuliert hat. Und meiner Erfahrung nach werden solche Postings hier sowieso schnell kritisch hinterfragt, eingeordnet oder bei diesen provokativen Einzeilern ignoriert. Zumal die komplett gegenteiligen Meinungen (à la: "Wer kauft macht sich mitschuldig") mMn auch ebenso trotzig und provozierend wirken.
Wir sind normalerweise eher für unsere ziemlich lange Leine bekannt. Nach Meinung vieler User, sind wir da sogar viel zu duldsam. Wenn wir so schnell den Stecker ziehen, dann aus Gründen. Hier eben: Tonfall, Wortwahl, Mindset, Posting-Historie. Der betreffende User war neu und auch in anderen Postings bereits erkennbar nicht jemand, der mit der nötigen Umsicht und Rücksicht formuliert.

Ich verstehe, wenn jemand gerade so manche extreme Meinung interessant findet. Aber wir setzen hier ein bestimmtes Diskussionsniveau voraus und sind aus unserer Sicht iaR mit dessen Durchsetzung SEHR geduldig und tolerant, wenn sich jemand wenigstens erkennbar Mühe gibt. Hier war der Fall aber eindeutig.

Andre
Ja, im Zuge des Postings hier kann ich es nachvollziehen, da neuer User etc.
Meine Wahrnehmung geht zumindest bei diesen Einzeilern in eine andere Richtung. Da denke ich mir dann mittlerweile beim Lesen schon reflexartig "wird eh gebannt." Vielleicht liegt das aber im Umkehrschluss wiederum daran, dass diese trotzigen Einzeiler oft von neuen Leuten kommen. :lol:
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Axel
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren

Beitrag von Axel »

Numfuddle hat geschrieben: 3. Feb 2023, 14:45 Wie hast du denn den Infight zwischen der Lafontaine Fraktion und West Linken und der Ost Linken Wahrgenommen.
Das war für mich hier eher ne Debatte die weit weg war. Das Ding war, mit Kipping kamen mit der Zeit neue junge Mitglieder. Und die hatten halt nicht mehr so viel übrig für die Landkreise Mittelsachsen, Erzgebirge, usw. Gerade wenn es um Dinge ging wie bspw. Kinderfeste auf Dörfern u.ä. um dort vertreten zu sein, den Leuten was zu bieten, um den Kontakt nicht zu verlieren. Was ja Die Linke, bzw. damals noch PDS in 90ern / 2000ern sehr regelmäßig gemacht hat. Auch so Dinge wie Gesprächsangebote für Menschen in schwierigen Lagen, etwa wenn es Probleme mit Ämtern gab, etc. Also sehr niedrigschwellige Angebote in der es nicht unbedingt um Parteipolitik ging. Solche Dinge halt wo man sich kommunal für Menschen engagierte. Wir waren damals da auch viel mit Vereinen, mit Beratungsstellen verbunden, haben Kontakte hergestellt, u.ä.

Das wurde dann schlagartig weniger, die Themen haben sich gewandelt und auch der Fokus. Das fing damit an, dass man eben nicht mehr in den sächsischen Kleinstädten vertreten sein wollte. Diesen freiwerdenden Raum hat dann ja auch sofort die AfD angefangen zu besetzen. Dann ging das dann weiter mit "Also wenn die AfD das sagt, müssen WIR uns davon distanzieren" - was dann dafür sorgte, dass man der AfD ein Thema nach dem anderen überließ, eben auch vormals eigene Kernthemen. Es wurde immer mehr durchsetzt von Ideologie. Und irgendwann 2014\15 so in der Ecke bin ich ausgetreten, was da schon einige gemacht haben.
Ich bin ja damals mit 16 recht jung zur örtlichen PDS gekommen, das war so 2000\01 rum. Von der ganzen SED und Kram... hat mich nicht interessiert. Ich fande damals die PDS in ihrer Programmatik und in ihren Werten sehr gut, auch weil es ne Partei war die antifaschistisch war (ich habe ja in meiner Jugend im Heckert gewohnt, da wo damals auch der ganze NSU und deren Unterstützerkreis gewohnt hat - musste mich regelmäßig gegen die Faschos selbst verteidigen). Und viele Leute die zu dieser Zeit noch aktiv waren oder während der 2000er kamen, sind dann nach und nach auch raus. Häufig auch wegen Jobs, Familien, weniger Zeit, etc.

Aber wie gesagt, meine Erfahrungen sind sehr kommunal geprägt. Auf Länder- / Bundesebene gab es da definitiv diesen Machtkampf zwischen der Ost- und Westseite. Also das die Ostseite pragmatisch mitregieren wollte, während die Westseite kategorisch Fundamentalopposition sein wollte. Das hat definitiv nicht geholfen um Wähler zu gewinnen und Kipping / Riexinger waren eben auch katastrophal schlechte Vorsitzende, die es nicht mal ansatzweise geschafft haben diese unterschiedlichen Strömungen zu versöhnen. Sie waren halt keine Führungsfiguren wie es Gysi eben war.

Das hätte man vielleicht noch abfangen können. Aber wie gesagt: Auf kommunaler Ebene wurde es immer ideologischer, man war immer weniger in den ländlichen Gebieten vertreten, usw. Wo dann auch die Wähler zurecht das Gefühl hatten, dass man nicht mehr ihre Interessen vertritt.
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Von der Seite hab ich das noch gar nicht nicht gesehen. Erklärt für mich aber z.B. warum die CSU und die Grünen in Bayern sehr erfolgreich sind, die SPD aber eher nicht.

edit: oder halt insbesondere auch die Bayerischen „freien Wähler“ alles sehr engagiert auf kommunaler Ebene
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Ich will in die Diskussion hier nicht reinfallen (obwohl mich, to be honest, Parteipolitik nicht so sehr interessiert, ich bin da ein wenig ignorant) und sich an fremde Websites/Artikeln abzuarbeiten, ist auch vielleicht nicht immer sinnvoll und ich möchte auch nicht ständig so eine Art shade thrown (wobei ich mich in meinem latent narzisstischen Wahn manchmal für den reinkarnierten Sokrates halte), aaaaber die aktuelle Kolumne von GamesWirtschaft, von Petra, ist meines Erachtens für gewisse Debattenzustände emblematisch (und nicht falsch verstehen, ich schätze grundsätzlich ihre Artikel/Meinungen; vermutlich die deutschsprachige Gamingseite im weiteren Sinne, die ich am meisten noch lese und es ist auch die Krux, dass man bei solchen Kolumnen immer einen gewissen Veröffentlichungsdruck hat, eine Art journalistisches "publish or perish"): https://www.gameswirtschaft.de/meinung/ ... cy-gronkh/

Ich meine vor allem den Absatz stilecht mit Disclaimer, ein wenig arg imho, so wie er Rowlings Ansichten zusammenfasst/abkanzelt, als wären sie quasi trivial. Ja, wie schon auch von mir gesagt, im Wortlaut, wenn man nicht im Thema drin steht, sind bzw. wirken sie so. Aber journalistisch geht da doch mehr, und der Disclaimer rettet es nicht, sorry:
Seit über einem Jahr arbeitet sich das Netz daran ab, ob man dieses Produkt kaufen, spielen, gut finden darf. Warum? Weil die Schöpferin des Harry Potter-Universums ihre Social-Media-Follower sehr regelmäßig mit fast schon religiösem Eifer davon überzeugen will, dass es auf diesem Planeten zwei Geschlechter gibt – Ende der Durchsage. Alles dazwischen oder darüber hinaus wird von Rowling mit sehr harschen Formulierungen beleidigt oder gecancelt (Disclaimer: Dies ist eine wahnsinnig verkürzte und zu kurz greifende Darstellung – tatsächlich ist der Diskurs komplexer und vielschichtiger).
(Formatierung/Link wie im Original)

Auch würde ich gerne nachvollziehen können, dass Gronkh tatsächlich einen "Shitstorm" erlebt. Ich sehe das bisher nicht, siehe meine Postings davor. Es gab recht wenig Aufregung, etwas Wut, mehr Enttäuschung und dann springen eher krawallige Leute wie Tanzverbot und MontanaBlack darauf auf und haten die "Hater" und dann trendet es und wirkt wie ein Shitstorm. Also in der Kolumne: "Im Ergebnis ist es jedenfalls so, dass Gaming-Influencer Erik Range alias Gronkh infolge des erwähnten „Es ist mir einfach egal“-Ausschnitts derzeit das erlebt, was man gemeinhin einen Shitstorm nennt." -- Das ist eher ein Candystorm imho: https://de.wikipedia.org/wiki/Candystorm "[...] [bezeichnet als] Antonym zu Shitstorm im deutschen Sprachraum eine Welle von Zuspruch in sozialen Medien."
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Meine Theorie zu sowas ist immer das wir in Deutschland keine ausgeprägte Debattenkultur haben und es nicht gewohnt sind das Themen auch mal hochkochen und leidenschaftlich und kontrovers diskutiert werden. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern jemals in Deutschland etwas ähnliches gesehen zu haben wie das was gerade in Frankreich passiert oder was die vor einigen Jahren mit den „Orangen Westen“ hatten.

Wir schreiben ja schon zwei Wochen lang Kolumnen und Leitartikel wenn Luisa Neubauer mal in ne Talkshow eingeladen wird und Leute die sich auf Straßen festkleben ist ja quasi schon kurz vor dem Regierungsumsturz.

Deshalb wirkt auf uns jede kleine Eskalation und sei es auch nur ein Mini-Stürmchen auf Twitter auch gleich viel schlimmer als es vielleicht in Wirklichkeit ist
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Guthwulf
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Guthwulf »

Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 15:56die aktuelle Kolumne von GamesWirtschaft, von Petra, ist meines Erachtens für gewisse Debattenzustände emblematisch ... Ich meine vor allem den Absatz stilecht mit Disclaimer, ein wenig arg imho ... journalistisch geht da doch mehr, und der Disclaimer rettet es nicht
Unabhängig davon, ob ich Petra's Absatz zustimme oder nicht: Das ist kein journalistischer Artikel sondern eine Kolumne / Meinung (und als solche auch gekennzeichnet), die die ganz persönliche Sichtweise von Petra wiedergibt. Der SOLL "imho" sein ;) Diesen Ansprüchen genügt sie und sie ist in ihrem Ton und ihrer Argumentation darin auch viel sachlicher und nuancierter als "Debattenzustände" auf sozialen Plattformen wie Twitter, YouTube, Reddit und Co.
Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 15:56würde ich gerne nachvollziehen können, dass Gronkh tatsächlich einen "Shitstorm" erlebt. Ich sehe das bisher nicht
Dann hast du vielleicht nur noch nicht die richtige "Filter Bubble" gefunden, in der der "Shitstorm" stattfindet? ;)

Ich wäre eh vorsichtig aus einem (Online) "Shitstorm" irgendwelche Rückschlüsse auf die Gesellschaft als Ganzes zu ziehen. Das gilt auch für große soziale Plattformen wie Twitter und Co. Nur weil da grad zu einem Thema ein "Shitstorm" (weltweit Trend #1) stattfindet, muss das noch lange keine Auswirkungen oder Relevanz auf die "echte" Welt entfalten. Das haben wir jetzt schon oft so erlebt. Je nachdem in welchen Filter Bubbles / Echo Chambern man selber unterwegs ist, kann man zu völlig gegensätzlichen Einschätzungen und Wahrnehmungen kommen. Man sollte sich immer mal in Erinnerung rufen, dass selbst sowas wie Twitter oder YouTube im Großen und Ganzen auch "nur" eigene begrenzte Filter Bubbles / Echo Chambers sind. Wir überschätzen gerne und schnell deren Bedeutung oder haben einen durch die eigene Filter Bubble / Echo Chamber extrem verzerrtes Gefühl für das "Gesamtbild".
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:15
Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 15:56die aktuelle Kolumne von GamesWirtschaft, von Petra, ist meines Erachtens für gewisse Debattenzustände emblematisch ... Ich meine vor allem den Absatz stilecht mit Disclaimer, ein wenig arg imho ... journalistisch geht da doch mehr, und der Disclaimer rettet es nicht
Unabhängig davon, ob ich Petra's Absatz zustimme oder nicht: Das ist kein journalistischer Artikel sondern eine Kolumne / Meinung (und als solche auch gekennzeichnet), die die ganz persönliche Sichtweise von Petra wiedergibt. Diesen Ansprüchen genügt sie und sie ist in ihrem Ton und ihrer Argumentation darin auch viel sachlicher und nuancierter als "Debattenzustände" auf sozialen Plattformen wie Twitter, YouTube, Reddit und Co.
Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 15:56würde ich gerne nachvollziehen können, dass Gronkh tatsächlich einen "Shitstorm" erlebt. Ich sehe das bisher nicht
Dann hast du vielleicht nur noch nicht die richtige "Filter Bubble" gefunden, in der der "Shitstorm" stattfindet? ;)

Ich wäre eh vorsichtig aus einem (Online) "Shitstorm" irgendwelche Rückschlüsse auf die Gesellschaft als Ganzes zu ziehen. Das gilt auch für große soziale Plattformen wie Twitter und Co. Nur weil da grad zu einem Thema ein "Shitstorm" (weltweit Trend #1) stattfindet, muss das noch lange keine Auswirkungen oder Relevanz auf die "echte" Welt entfalten. Das haben wir jetzt schon oft so erlebt. Je nachdem in welchen Filter Bubbles / Echo Chambern man selber unterwegs ist, kann man zu völlig gegensätzlichen Einschätzungen und Wahrnehmungen kommen. Man sollte sich immer mal in Erinnerung rufen, dass selbst sowas wie Twitter oder YouTube im Großen und Ganzen auch "nur" eigene begrenzte Filter Bubbles / Echo Chambers sind. Wir überschätzen gerne und schnell deren Bedeutung oder haben einen durch die eigene Filter Bubble / Echo Chamber extrem verzerrtes Gefühl für das "Gesamtbild".
Dafür dass ich angeblich überall in einer Filterbubble unterwegs bin krieg ich dann doch relativ viel ungefragte Meinungsäußerungen außerhalb meiner angeblichen Bubble in die Timelines gespült.

Das Argument mit der Filterbubble wird oft angebracht auf sozialen Medien lässt sich das aber nicht wirklich allumfassend anwenden.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:15 Unabhängig davon, ob ich Petra's Absatz zustimme oder nicht: Das ist kein journalistischer Artikel sondern eine Kolumne / Meinung (und als solche auch gekennzeichnet), die die ganz persönliche Sichtweise von Petra wiedergibt. Der SOLL "imho" sein ;)
Kolumnen sind eine journalistische Gattungsform though. Der zitierte Absatz ist eine im juristischen Sinne wohl sog. "gemischte Äußerung", d.h. hier werden Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerungen vermischt. Ich meine vor allem die Zusammenfassung, dass JKR Menschen davon überzeugen will, dass es "[nur] zwei Geschlechter gibt", das ist so platt, es ist schon lustig imho.
Guthwulf hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:15Dann hast du vielleicht nur noch nicht die richtige "Filter Bubble" gefunden, in der der "Shitstorm" stattfindet? ;)
Die Existenz eines Shitstorms in einer gewissen Größe, dass der Terminus sinnvoll scheint, müsste doch aber verifizierbar sein bzw. dessen Nicht-Existenz falsifizierbar? Ich meine das tatsächlich auch wissenschaftlich, das ist doch quantitativ messbar. Das ist doch erfahrbar, empirisch, sinnlich, man kann es sehen, eben in den Social Media. Wo sind die fett gelikten/retweeteten Hate-Tweets/Threads, wo die Fackeln und Mistgabeln, wo fliegt der Shit?

Um übrigens noch mehr shade zu thrown, der im Rocketbeans-Artikel verlinkte Spiegel-Artikel, schon von Ende 2019, ist imho in einem Absatz echt kurios, ich dachte immer, Gender Studies als eigenständiger Studiengang ist vielleicht Overkill, aber anscheinend ist es doch eine Rocket Science: https://www.spiegel.de/kultur/gesellsch ... 02365.html "In der Welt von Forstater, Rowling und Co. existieren zwar Transmenschen, aber eben nur auf der sozialen Ebene des Geschlechts (gender), und nicht auf der Ebene des Geschlechts, das Menschen bei Geburt zugewiesen wird (sex)." Das ist so derbe falsch, JKR/Forstater bzw. das Gender Critical Movement kritisieren ja gerade das gender-Konzept und lassen tendenziell nur sex gelten. :ugly:
Zuletzt geändert von Rigolax am 3. Feb 2023, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Guthwulf »

Numfuddle hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:20Dafür dass ich angeblich überall in einer Filterbubble unterwegs bin krieg ich dann doch relativ viel ungefragte Meinungsäußerungen außerhalb meiner angeblichen Bubble in die Timelines gespült.
Mit "Filter Bubble" meinte ich hier eine spezifische und "begrenzte" (Online-)Community (z.B. "Twitter", "Gamer"), die nicht repräsentativ für die Gesellschaft als Ganzes ist und innerhalb derer sich eigene soziale Dynamiken (da is der "Filter") ablaufen. Innerhalb einer "Filter Bubble" siehst du natürlich auch ungefragte / gegensätzliche Meinungsäußerungen. Das mit dem Verstärken der eigenen Meinungen / Ansichten (und Ausblenden anderer) wäre für mich dann eher die "Echo Chamber" ;)
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Guthwulf »

Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:28
Guthwulf hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:15 Unabhängig davon, ob ich Petra's Absatz zustimme oder nicht: Das ist kein journalistischer Artikel sondern eine Kolumne / Meinung (und als solche auch gekennzeichnet), die die ganz persönliche Sichtweise von Petra wiedergibt. Der SOLL "imho" sein ;)
Kolumnen sind eine journalistische Gattungsform though. Der zitierte Absatz ist eine im juristischen Sinne wohl sog. "gemischte Äußerung", d.h. hier werden Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerungen vermischt. Ich meine vor allem, die Zusammenfassung, dass JKR Menschen davon überzeugen will, dass es "[nur] zwei Geschlechter gibt", das ist so platt, es ist schon lustig imho.
Bitte keine auf Basis von Wikipedia erstellten "wissenschaftlichen" Belehrungen zur "journalistischen" oder "juristischen" Theorie. ;) Nicht böse sein, aber das ist anstrengend und so eine Diskussion werde ich hier nicht führen. Wir sind nicht in der Schule. :whistle:

Die Kolumne (als Ganzes) ist als (persönliche und für dich vielleicht auch "platte") "Meinung" gekennzeichnet, das reicht mir hier:

Bild
Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:28 Die Existenz eines Shitstorms in einer gewissen Größe, dass der Terminus sinnvoll scheint, müsste doch aber verifizierbar sein bzw. dessen Nicht-Existenz falsifizierbar? Ich meine das tatsächlich auch wissenschaftlich, das ist doch quantitativ messbar. Das ist doch erfahrbar, empirisch, sinnlich, man kann es sehen, eben in den Social Media. Wo sind die fett gelikten/retweeteten Hate-Tweets/Threads, wo die Fackeln und Mistgabeln, wo fliegt der Shit?
Offenbar in ner anderen "Filter Bubble" als der, in der du nachgeguckt hast. Vielleicht z.B. nicht auf Twitter ;)

PS.: Ich hab keine Ahnung ob es einen Shitstorm gibt oder nicht. Wollte nur anmerken, wie irreführend die eigene Wahrnehmung manchmal sein kann. Nur weil ich es nicht "erlebt habe" oder "selber sehe" heißt das nicht, das es nicht staffindet. Vielleicht habe ich einfach was verpasst ;)
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:45 Bitte keine auf Basis von Wikipedia erstellten "wissenschaftlichen" Belehrungen zur "journalistischen" oder "juristischen" Theorie. ;) Nicht böse sein, aber das ist anstrengend und so eine Diskussion werde ich hier nicht führen. Wir sind nicht in der Schule. :whistle:
Na ja, ich habe sehr wahrscheinlich mehr journalistische und juristische Fachartikel und -Bücher gelesen als die meisten hier im Forum und ich meine das wertfrei. Mal davon ab, dass ich selbst quasi-journalistische Erfahrungen habe auch im im weiteren Sinne juristischen Kontext. Was auch immer das zur Sache tut. -- Dass ich den Wikipedia-Artikel zu "Candystorm" verlinkt habe, ist allerdings auch deine Schuld. Heheheheh. Okay, vermutlich hätte ich es auch sonst gemacht, I guess. Ein Post, der nicht mit einem Wikipedia-Artikel endet, ist m.E. ein vergeudeter Post.
Guthwulf hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:45PS.: Ich hab keine Ahnung ob es einen Shitstorm gibt oder nicht. Wollte nur anmerken, wie irreführend die eigene Wahrnehmung manchmal sein kann. Nur weil ich es nicht "erlebt habe" oder "selber sehe" heißt das nicht, das es nicht staffindet. Vielleicht habe ich einfach was verpasst ;)
Stimmt, selektive Wahrnehmung ist ein Problem: https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Guthwulf »

Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:55ich habe sehr wahrscheinlich mehr journalistische und juristische Fachartikel und -Bücher gelesen als die meisten hier im Forum und ich meine das wertfrei. Mal davon ab, dass ich selbst quasi-journalistische Erfahrungen habe auch im im weiteren Sinne juristischen Kontext. Was auch immer das zur Sache tut. -- Dass ich den Wikipedia-Artikel zu "Candystorm" verlinkt habe, ist allerdings auch deine Schuld. Heheheheh. Okay, vermutlich hätte ich es auch sonst gemacht, I guess. Ein Post, der nicht mit einem Wikipedia-Artikel endet, ist m.E. ein vergeudeter Post.
Auch wertfrei: "Selbstlob", "Belehrungen" oder ein "Fetish" ;) mit Wikipedia und (pseudo)wissenschaftlichen "Fachbegriffen" würden mir in meiner Arbeit (ursprünglich mal aus der Wissenschaft kommend seit 15+ Jahren auch im "engen" Sinne im politischen, journalistischen und juristischen Kontext) zu Recht um die Ohren gehauen. :D Daher vermeide ich das, wo auch immer ich kann und würde empfehlen, dass du das zumindest mal versuchst. ;)
Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:55Stimmt, selektive Wahrnehmung ist ein Problem: https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung
Richtig, darauf wollte ich hinweisen... dafür brauchen wir kein Wikipedia oder eine Begriffsdefinition ;)
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Feb 2023, 16:55Richtig, darauf wollte ich hinweisen... dafür brauchen wir kein Wikipedia oder eine Begriffsdefinition ;)
Das wird off-topic, aber wenn es den Begriff gibt und gut beschriebt, was man meint, warum erwähnt man den Begriff denn nicht zusätzlich zur Erklärung? Dann haben doch alle was davon. Ich verlinke halt noch gerne Wikipedia, wenn man sich weiter einlesen will, zur weiteren Kontextualisierung und wenn man checken will, ob der Begriff überhaupt passt. Ich kann auch Begriffe falsch benutzen, grundsätzlich immer möglich, ich bin Anhänger des Fallibilismus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fallibilismus

Ich würde aber gerne dabei bleiben, wer mag, bitte mir nachvollziehbar machen, wo/inwiefern ein "Shitstorm" stattfindet bzw. die "Hasswelle auf Twitter": https://www.ingame.de/news/es-ist-mir-e ... 62297.html (die beiden dort zitierten Tweets sind z.B. kein hate imho, sondern voll legitime Enttäuschung und ich sehe sie auch nicht en masse. Interessanterweise wurden die beiden auch schon gelöscht, vermutlich wegen des Hates auf den vermeintlichen "Hate", schätze ich mal. Aber hey, selbst die Bild berichtet (verlinke ich nicht).) [EDIT: Im Ingame-Artikel wurde "Hasswelle auf Twitter" entfernt, noch hier zu besichtigen: https://web.archive.org/web/20230203105 ... 62297.html]
Zuletzt geändert von Rigolax am 4. Feb 2023, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von GoodLord »

Blendwerk hat geschrieben: 3. Feb 2023, 11:49 Da ist (für mich) JK Rowling nicht mehr als ein "Ah ok".
Was mich aber durchaus interessiert: Gibt es hier jemanden, der ob des Threads eine absolute Meinungsänderung erfahren hat?

Also grob von Pro auf Contra
Also was JKR selber angeht hat sich meine Meinung im laufe des Threads tatsächlich von einem "vermutlich macht da wieder jemand aus einer Mücke einen Elefanten " zu "Das Verhalten der Frau ist ein Problem " entwickelt.

Was das Thema Antisemitismus in den Filmen angeht halte ich das immer noch für völlig aufgeblasen und was das Spiel angeht: Das war mir vorher egal und ist es mir jetut auch. Ich würde aber wenn ich danach gefragt werde nach wie vor nicht sagen: "Das solltest du dir nicht kaufen, weil du damit JKR unterstützt".

Die Diskussion hat also bei mir zumindest ein Bewusstsein für JKR's Verhalten geschaffen. Weiß nicht ob das zählt.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Mal was anderes. Warum haben Menschen wie Rowling eigentlich den Hang sich in sowas abwegiges reinzusteigern? Notch war ja auch so ein Fall oder PewDiePie. Und warum immer gleich sowas. Man könnte ja zum Bespiel auch zum Lego-Superfan werden oder der große Briefmarkensammler.

Ich stelle mir vor das einem mit mehreren Miliionen oder gar Milliarden auf dem Konto eigentlich wirklich alles egal sein kann wenn man möchte. Auch weil es dann nicht mehr viel gibt was einen persönlich existenziell betrifft. Natürlich gibt es dann immer noch Nasen die unbedingt möchten das man sich (wegen Reichweite oder weil man so reich ist etc.) jetzt verpflichtend engagiert aber es gibt ja eine ganze Reihe von sehr wohlhabenden Menschen die mit dieser „ist mir egal“ Haltung sehr gut fahren und dabei besser wegkommen als andere.
Rigolax
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Numfuddle hat geschrieben: 3. Feb 2023, 19:02Mal was anderes. Warum haben Menschen wie Rowling eigentlich den Hang sich in sowas abwegiges reinzusteigern? Notch war ja auch so ein Fall oder PewDiePie. Und warum immer gleich sowas. Man könnte ja zum Bespiel auch zum Lego-Superfan werden oder der große Briefmarkensammler.
In gewisser Weise macht das Greta ja auch, nur mit einem (imho) viel viel viel sinnvollerem Anliegen. Rowling betreibt ja auch Aktivismus. "Religiöser Eifer" passt da insofern auch, was Petra meinte. Ich meine das ja auch schon so in etwa mit "civil religion" teils, uuuh. Ich glaube, grundsätzlich ist das sehr menschlich, so eine Art Hyperfixierungen bis hin zu Monomanien haben viele wohl mal im Leben, sollte vielleicht nur nicht selbstzerstörerisch werden wie bei Captain Ahab mit seinem weißen Wal.
Numfuddle hat geschrieben: 3. Feb 2023, 19:02Ich stelle mir vor das einem mit mehreren Miliionen oder gar Milliarden auf dem Konto eigentlich wirklich alles egal sein kann wenn man möchte. Auch weil es dann nicht mehr viel gibt was einen persönlich existenziell betrifft.
Der eigentliche spooky Gedankengang ist, dass Rowling so 500 Millionen Euro in Anti-Trans-Organisationen pumpen könnte, aber so krass ist sie dann doch nicht, glaub ich. Ich weiß allerdings gar nicht so genau, was sie unterstützt finanziell bzw. wie sehr, es nimmt allerdings offenbar finanziell nicht ihr ganzes Leben ein, I guess? Das wäre vielleicht die letzte Eskalationsstufe, wenn sie quasi auch alles zu so einem Zweck möglichst vermachen würde.
Numfuddle hat geschrieben: 3. Feb 2023, 19:02Natürlich gibt es dann immer noch Nasen die unbedingt möchten das man sich (wegen Reichweite oder weil man so reich ist etc.) jetzt verpflichtend engagiert aber es gibt ja eine ganze Reihe von sehr wohlhabenden Menschen die mit dieser „ist mir egal“ Haltung sehr gut fahren und dabei besser wegkommen als andere.
Ich bin unironisch ja der Meinung, dass es moralisch verwerflich ist, ab einem gewissen Reichtum dieses zu halten, es also nicht einzusetzen, um Menschenleben zu verbessern/retten. Ich bin da wohl bei Peter Singer. Ich meine Vermögen jenseits von >100 Millionen USD in jedem Fall. Ich halte das für eine Art unterlassene Hilfeleistung, man guckt faktisch zu, wie vermeidbar Menschen extrem leiden, sterben. Mir ist klar, nicht jedes Vermögen ist liquide, es gibt Abgrenzungsprobleme, ab wann es (unterstellt) unmoralisch wird, nicht finanziell zu helfen und man kann immer sagen "es ist deren Geld, die können damit machen, was sie wollen", was ich aber zu kurz gegriffen finde in einer globalisierten, stark interdependenten Welt. Faktisch wird es ab einem gewissen Vermögen recht fragwürdig, was man für sich an Nutzen noch damit ziehen kann und welchen viel stärkeren Nutzen andere daraus ziehen würden im negativ utilitaristischen Sinne (Leid verringern), weil es ja um existentielles Leid (Hunger, Krankheit, Tod) bzw. grundlegende Bedürfnisse bei dritten vs. Selbstverwirklichung tendenziell bei einem selbst geht (Maslowsche Bedürfnishierarchie) und für Erfüllung von letzterem reichen 100m auch aus. Ich halte Superreiche i.d.R. für daher moralisch defizitär. Kann sein, dass ich damit zu viel Druck aufbaue, ich meine das aber ethisch vollkommen ernst.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 19:21 Ich bin unironisch ja der Meinung, dass es moralisch verwerflich ist, ab einem gewissen Reichtum dieses zu halten, es also nicht einzusetzen, um Menschenleben zu verbessern/retten. Ich bin da wohl bei Peter Singer. Ich meine Vermögen jenseits von >100 Millionen USD in jedem Fall. Ich halte das für eine Art unterlassene Hilfeleistung, man guckt faktisch zu, wie vermeidbar Menschen extrem leiden, sterben. Mir ist klar, nicht jedes Vermögen ist liquide, es gibt Abgrenzungsprobleme, ab wann es (unterstellt) unmoralisch wird, nicht finanziell zu helfen und man kann immer sagen "es ist deren Geld, die können damit machen, was sie wollen", was ich aber zu kurz gegriffen finde in einer globalisierten, stark interdependenten Welt. Faktisch wird es ab einem gewissen Vermögen recht fragwürdig, was man für sich an Nutzen noch damit ziehen kann und welchen viel stärkeren Nutzen andere daraus ziehen würden im negativ utilitaristischen Sinne (Leid verringern), weil es ja um existentielles Leid (Hunger, Krankheit, Tod) bzw. grundlegende Bedürfnisse bei dritten vs. Selbstverwirklichung tendenziell bei einem selbst geht (Maslowsche Bedürfnishierarchie) und für Erfüllung von letzterem reichen 100m auch aus. Ich halte Superreiche i.d.R. für daher moralisch defizitär. Kann sein, dass ich damit zu viel Druck aufbaue, ich meine das aber ethisch vollkommen ernst.
Zumindest das deutsche Gesetz sieht das mit dem Absatz "Eigentum verpflichtet" ja durchaus ähnlich. Spannend ist ja dann nur die Auslegung. :)

Und da Du oben mit Guthwulf ja einen kleinen Disput hattest bez. Deiner Schreibweise: Ich möchte ausdrücklich anerkennen, dass Du hier grade einen Absatz geschafft hast, bei dem ich jedes Wort verstanden habe und maximal Maslow googlen müsste (was ich jetzt aber mal lasse, da ich annehme, aus dem Kontext schlau zu werden). Was automatisch dazu führt, dass ich endlich mal einen Text von Dir GERN gelesen habe. Denn ganz ehrlich - bei Deinen wissenschaftlichen Textungeheuern davor hatte ich irgendwann schlichtweg keine Lust mehr, mich durch die Riesenansammlung an Fremdwörtern, englischen Floskeln und Links zu kämpfen, um nur ansatzweise zu verstehen, was Du meinen könntest. ;)
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Felidae hat geschrieben: 3. Feb 2023, 20:57Zumindest das deutsche Gesetz sieht das mit dem Absatz "Eigentum verpflichtet" ja durchaus ähnlich. Spannend ist ja dann nur die Auslegung
Ich dachte immer, die Auslegung wäre: Je mehr Eigentum man hat, desto mehr ist die übrige Gesellschaft verpflichtet, an seiner Vermehrung mitzuwirken :mrgreen:
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Crenshaw
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Crenshaw »

Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 19:21 Ich bin unironisch ja der Meinung, dass es moralisch verwerflich ist, ab einem gewissen Reichtum dieses zu halten, es also nicht einzusetzen, um Menschenleben zu verbessern/retten. Ich bin da wohl bei Peter Singer. Ich meine Vermögen jenseits von >100 Millionen USD in jedem Fall. Ich halte das für eine Art unterlassene Hilfeleistung, man guckt faktisch zu, wie vermeidbar Menschen extrem leiden, sterben. Mir ist klar, nicht jedes Vermögen ist liquide, es gibt Abgrenzungsprobleme, ab wann es (unterstellt) unmoralisch wird, nicht finanziell zu helfen und man kann immer sagen "es ist deren Geld, die können damit machen, was sie wollen", was ich aber zu kurz gegriffen finde in einer globalisierten, stark interdependenten Welt. Faktisch wird es ab einem gewissen Vermögen recht fragwürdig, was man für sich an Nutzen noch damit ziehen kann und welchen viel stärkeren Nutzen andere daraus ziehen würden im negativ utilitaristischen Sinne (Leid verringern), weil es ja um existentielles Leid (Hunger, Krankheit, Tod) bzw. grundlegende Bedürfnisse bei dritten vs. Selbstverwirklichung tendenziell bei einem selbst geht (Maslowsche Bedürfnishierarchie) und für Erfüllung von letzterem reichen 100m auch aus. Ich halte Superreiche i.d.R. für daher moralisch defizitär. Kann sein, dass ich damit zu viel Druck aufbaue, ich meine das aber ethisch vollkommen ernst.
warum nur Superreiche? was rechtfertigt ein zweites Auto? Ein Ferienhaus? Eine Boot/Yacht? usw. usf.
wenn dann sollten alle was tun wenn die (Grund)Bedürfnisse erfüllt sind

nur als Frage, bin in der Frage eher anderer Meinung
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 3. Feb 2023, 21:00
Felidae hat geschrieben: 3. Feb 2023, 20:57Zumindest das deutsche Gesetz sieht das mit dem Absatz "Eigentum verpflichtet" ja durchaus ähnlich. Spannend ist ja dann nur die Auslegung
Ich dachte immer, die Auslegung wäre: Je mehr Eigentum man hat, desto mehr ist die übrige Gesellschaft verpflichtet, an seiner Vermehrung mitzuwirken :mrgreen:
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