Runde #412: Hogwarts Legacy

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Mauswanderer
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von Mauswanderer »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Feb 2023, 10:31
Pac-man hat geschrieben: 19. Feb 2023, 10:19Die ganze Lore mit den Häusern ist sowieso total hanebüchen.
Ja, genau! Auch dieses Punktesystem… wie da immer mal willkürlich Punkte für Haus XY rausgeballert und entzogen werden… sind das die Noten, in Hogwarts? Werden Schüler nur als Kollektiv ihrer Kaste beurteilt? Welchen Regeln folgt das? :D Im Spiel habe ich zum ersten Mal gesehen, dass es da sogar einen großen Zähler in Hogwarts gibt, der den aktuellen Stand ihres Hauses für alle Schüler immer präsent hält. Ein solches System hätte bestimmt keinerlei negative Konsequenzen für die Low-Performer in so einem Internat. :D

Vielleicht klarer, wenn man die Bücher gelesen hat, aber das wirkte immer wie die Gamifizierung des Lebens, der Hogwarts-Socialscore.

Mein Eindruck war jedenfalls immer, ein Close-Reading von Harry Potter bezüglich der propagierten Mindsets und Systeme wäre verheerend. :D

Andre
IIRC war das in den Büchern auch so: Reine Willkür bei der Punktevergabe mit teils sehr offensichtlicher Parteinahme einzelner Lehrer (wenn vielleicht auch mit gewissen Hintergedanken). Den Zähler gab es glaube ich dort auch, jedenfalls war der aktuelle Punktestand immer ein Thema unter den Schülern.
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Andre Peschke
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von Andre Peschke »

Mauswanderer hat geschrieben: 19. Feb 2023, 11:25jedenfalls war der aktuelle Punktestand immer ein Thema unter den Schülern.
Haben die denn was gewonnen, wenn ihr Haus am Ende des Jahres vorne lag oder so?

Andre
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Felidae
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von Felidae »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Feb 2023, 11:30
Mauswanderer hat geschrieben: 19. Feb 2023, 11:25jedenfalls war der aktuelle Punktestand immer ein Thema unter den Schülern.
Haben die denn was gewonnen, wenn ihr Haus am Ende des Jahres vorne lag oder so?

Andre
Den Hauspokal. Ruhm und Ehre und so. :)
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Philsen
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von Philsen »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Feb 2023, 11:30
Haben die denn was gewonnen, wenn ihr Haus am Ende des Jahres vorne lag oder so?

Andre
Sie werden gefeiert dafür, also das wird dann schon eindeutig hervorgehoben.

Eine Benotung auf Einzelebene findet auch statt, da sind dann auch gewisse Noten Voraussetzungen für Prüfungszulassungen, welche im Laufe der Bücher auch thematisiert werden (im Film auch).

Dementsprechend wird schon fair auf einzelebene beurteilt, wohingegen die Häuser hauptsächlich für herausragendes mit Punkten versorgt werden sollten. Aber du hast recht, das findet teilweise ziemlich wahrlos statt.

Eine konstante Möglichkeit ist - soweit ich mich erinnere - eine erfolgreiche Quidditchsaison, da hagelt es immer Punkte.
Voigt
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von Voigt »

Gerade nochmal gegoogelt, war sogar eher Teil von öffentlichen Schulen und nicht von Privatschulen: https://en.wikipedia.org/wiki/House_system
qxtc
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von qxtc »

Voigt hat geschrieben: 19. Feb 2023, 12:06 Gerade nochmal gegoogelt, war sogar eher Teil von öffentlichen Schulen und nicht von Privatschulen: https://en.wikipedia.org/wiki/House_system
Entgegen der Benennung sind "Public Schools" Privatschulen im Britischen.
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Terranigma
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von Terranigma »

Voigt hat geschrieben: 19. Feb 2023, 12:06 Gerade nochmal gegoogelt, war sogar eher Teil von öffentlichen Schulen und nicht von Privatschulen: https://en.wikipedia.org/wiki/House_system
Eben der Klassiker: Teile und Herrsche. Wie im Artikel steht, erzeugt das System sozialen Druck zur Konformität in die Gruppe hinein - "Tu X und Y, sonst verliert dein Haus wegen dir Punkte und du landest damit in Ungnade" - und schafft Feindbilder gegenüber den anderen Häusern. Schon bemerkenswert perfide, dass die Lehrmeister in Hogwarts die Disziplin über die Schüler*innen dadurch aufrechterhalten, dass sie diese in petty Kleinkriege untereinander verwickeln und Peer Pressure in dieser Form als Erziehungsmethode verwenden. Schwarze Pädagogik ist das.

PS: Gerade einmal kurz gegoogelt. Weshalb bin ich nicht überrascht, dass es allerlei - hoffentlich nicht allzu ernst gemeinte - thesis über die miserable Pädagogik und Didaktik in Hogwarts gibt?
“Which means,” Dumbledore called out over the storm of applause, for even Ravenclaw and Hufflepuff were celebrating the downfall of Slytherin, “we need a change of decoration.”

He clapped his hands. In an instant, the green hangings became scarlet and the silver became gold; the huge Slytherin serpent vanished and a towering Gryffindor lion took its place.


It doesn’t take a particularly sophisticated theory of learning to understand why so many Slytherins become Death Eaters. [...] One might expect our favorite twinkly-eyed headmaster to take responsibility for the development of all his students and seize any opportunity to praise Slytherins for a job well done. If human sympathy doesn’t move him to consider the feelings of the most troubled children in his charge, then at the very least a pragmatic desire to disrupt the cycle by which Slytherins become killers should.

Instead he publicly assigns Slytherins the role of the bad guys and models a practice of ostracizing them. Of course, he wouldn’t see it this way. He subscribes to the theory of child development espoused by Hogwarts’ 10th-century founders and annually reinscribed in school culture through the ritual of sorting: a child’s character is innate, fixed, and, given the tendency of house assignments to run in families, probably inherited.
Professor Binns teaches History of Magic and one day he fell asleep in the teaching lounge and died. His ghost however got up and continued teaching and has been doing so ever since to clarify, it is a ghost who teaches the pupils and he has certainly been using the same methods without any process of change (Philosopher ́s 142).

Dass ein konservatives Internat, welches persönliche Merkmale naturalisiert und somit als unverändlich - "Du bist eben mutig, klug, ..." - ansieht und von überwiegend inkompetenten Professoren betrieben wird, die teils wilkürlich und teils erkennbar einseitig Partei ergreifen, zum romantischen Sehnsuchtsort für Kinden und Jugendlichen wurde ist auf so vielen Ebenen großerartiger Unfug, also ... (magischer) Hut ab dafür. :D
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oilrumsick
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von oilrumsick »

Terranigma hat geschrieben: 19. Feb 2023, 12:42 Dass ein konservatives Internat, welches persönliche Merkmale naturalisiert und somit als unverändlich - "Du bist eben mutig, klug, ..." - ansieht und von überwiegend inkompetenten Professoren betrieben wird, die teils wilkürlich und teils erkennbar einseitig Partei ergreifen, zum romantischen Sehnsuchtsort für Kinden und Jugendlichen wurde ist auf so vielen Ebenen großerartiger Unfug, also ... (magischer) Hut ab dafür. :D
Ich würde das darauf zurückführen, dass der Lesen hauptsächlich den Gewinnern dieses System folgt und sich mit diesen indentifiziert. Ich mein selbst das bescheidenste System ist - in den meisten Fällen - ganz passabel, wenn man zu den Profiteuren gehört. Oder etwas plumper: "9/10 Leuten finden Mobbing völlig in Ordnung".
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kami
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von kami »

ragdel hat geschrieben: 19. Feb 2023, 10:36 Das Häusersystem macht schon deswegen keinen Sinn, weil die Anzahl der Schüler schon keinen Sinn macht.
Man darf da auch nicht zu doll drüber nachdenken.
Da merkt man (leider) schnell, wie unlogisch schon die ganzen Grundgedanken der Welt und der Lore sind und das da nicht viel drüber nachgedacht wurde seitens JKR.

Sei es Jahresangaben (Charaktere sind immer mal wieder unterschiedlich alt oder geboren, je nach dem wie es der Plot gerade brauch)
Tage, Monate / Jahre hauen nicht so wirklich hin (Es wird z.B. gesagt, 20 Tage später aber der Wochentag passt dann nicht mehr)
Die Anzahl der Schüler ist hanebüchen. In den Schlafräumen sind meist 5-6 Betten, aber sie hat mal gesagt, dass Hogwarts Tausend Schüler hat. Das haut nicht hin mit den Kapazitäten.

Wie gesagt.. bloss nicht drüber nachdenken. Die Welt zerfällt sofort.
Bei Harry Potter stehen ganz klar die Story und die Charaktere im Fokus, nicht das World building. Insofern sind eigentlich Versuche, ein erweitertes Universum zu etablierten, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Hyperdiversität von Hogwarts Legacy steht ja zum Beispiel im völligen Widerspruch zur Welt, wie sie in den Romanen etabliert wurde. Hier eine gute Rezi, die auf diese Thematik eingeht. https://www.polygon.com/reviews/2360314 ... s5-pc-xbox
Zuletzt geändert von kami am 19. Feb 2023, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
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ragdel
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von ragdel »

Bin ich mir nicht so sicher..

Ich habe das Gefühl, dass die Charaktere ehe uninteressant sind (bis auf Ausnahmen, wie Voldemort oder Snape). Kenne persönlich keinen potterhead der irgendwas auf die Charaktere gibt. Da geht es eher um Hogwarts-Express, Butterbier, Zauberstäbe, Häuser und das ganze drum herum.

Arbeitskollegin von mir, lebt für Harry Potter und hat echt alles, von Fußmatte bis Tasse bis Zauberstab. Aber da ist das Interesse auch eher nur für die Welt vorhanden.
Kann natürlich sein, dass sich mein Freundes/Bekanntenkreis stark vom Rest unterscheidet. Mir als großer Potterfan geht es aber auch eigentlich nur um die Welt. Die meisten Charaktere sind halt schnell vergessene Abziehbilder. Die Fantasie einer magischen, anderen Welt ist da interessanter.
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Andre Peschke
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von Andre Peschke »

oilrumsick hat geschrieben: 19. Feb 2023, 13:03
Terranigma hat geschrieben: 19. Feb 2023, 12:42 Dass ein konservatives Internat, welches persönliche Merkmale naturalisiert und somit als unverändlich - "Du bist eben mutig, klug, ..." - ansieht und von überwiegend inkompetenten Professoren betrieben wird, die teils wilkürlich und teils erkennbar einseitig Partei ergreifen, zum romantischen Sehnsuchtsort für Kinden und Jugendlichen wurde ist auf so vielen Ebenen großerartiger Unfug, also ... (magischer) Hut ab dafür. :D
Ich würde das darauf zurückführen, dass der Lesen hauptsächlich den Gewinnern dieses System folgt und sich mit diesen indentifiziert.
Und die Verlierer sind halt auch negativ dargestellt. Draco ist so eine kleine Sau, da isses halt egal, ob der Hut ihm vielleicht das Leben versaut hat. ^^

Es gibt bei uns ja sogar die Diskussion, ob wir Gesamtschulen anstreben sollten, statt die Aufteilung in Gymnasien etc, weil dadurch auch ein Klassismus verstärkt würde. In Hogwarts hingegen wird sogar innerhalb der Elite nach Charaktereigenschaften wegsegregiert, damit ein Draco auch bloß keinem mäßigendem Einfluss ausgesetzt wird.

Hogwarts produziert garantiert Trumps am Fließband. :D

Andre
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sirc0nn0r
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von sirc0nn0r »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Feb 2023, 14:29 Hogwarts produziert garantiert Trumps am Fließband. :D
Andre
An Egomanen mit narzistischer Persönlichkeitsstörung mangelt es dem HP-Universum mit Sicherheit nicht. :ugly:
Soeck666
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread & Diskussion Runde #412

Beitrag von Soeck666 »

Wollte nur kurz anmerken das ich es lustig fand das im Podcast Jochen das mit dem Davidstern korrigiert nur um dann die falsche Zackenzahl anzugeben xD
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Jon Zen
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von Jon Zen »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Feb 2023, 14:29 Und die Verlierer sind halt auch negativ dargestellt. Draco ist so eine kleine Sau, da isses halt egal, ob der Hut ihm vielleicht das Leben versaut hat. ^^

Es gibt bei uns ja sogar die Diskussion, ob wir Gesamtschulen anstreben sollten, statt die Aufteilung in Gymnasien etc, weil dadurch auch ein Klassismus verstärkt würde. In Hogwarts hingegen wird sogar innerhalb der Elite nach Charaktereigenschaften wegsegregiert, damit ein Draco auch bloß keinem mäßigendem Einfluss ausgesetzt wird.

Hogwarts produziert garantiert Trumps am Fließband. :D

Andre
Die englischen Premiers werden doch ebenfalls am Fließband, z.B. in Eton, produziert?! :ugly:
Die Schule wurde von mehreren Vertretern des britischen Königshauses besucht, zudem befinden sich unter ihren ehemaligen Schülern auch 20 britische Premierminister.
https://de.wikipedia.org/wiki/Eton_College
https://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Joh ... _bis_1987)

Die "Häuser" habe ich für mich immer mit den Colleges von englischen Universitäten verglichen, z.B. das St John’s College in Oxford, die jeweils eine Art Fakultät mit Wohnmöglichkeit bildet.
https://de.wikipedia.org/wiki/St_John%E ... e_(Oxford)

Ich fand immer krass, das die Abschlussprüfungen der 5. Klasse (also mit 15) darüber entscheiden, welchen Berufsweg die Kinder wählen dürfen. Snape mag dich nicht? Pech, mit der Aurorenlaufbahn wird das nix!
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Andre Peschke
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread & Diskussion Runde #412

Beitrag von Andre Peschke »

Soeck666 hat geschrieben: 19. Feb 2023, 15:15 Wollte nur kurz anmerken das ich es lustig fand das im Podcast Jochen das mit dem Davidstern korrigiert nur um dann die falsche Zackenzahl anzugeben xD
Irgendwann stellt sich eh raus, er dachte die ganze Zeit an Pentagramme. ;)

Andre
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lolaldanee
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread

Beitrag von lolaldanee »

kami hat geschrieben: 19. Feb 2023, 13:12
ragdel hat geschrieben: 19. Feb 2023, 10:36 Das Häusersystem macht schon deswegen keinen Sinn, weil die Anzahl der Schüler schon keinen Sinn macht.
Man darf da auch nicht zu doll drüber nachdenken.
Da merkt man (leider) schnell, wie unlogisch schon die ganzen Grundgedanken der Welt und der Lore sind und das da nicht viel drüber nachgedacht wurde seitens JKR.

Sei es Jahresangaben (Charaktere sind immer mal wieder unterschiedlich alt oder geboren, je nach dem wie es der Plot gerade brauch)
Tage, Monate / Jahre hauen nicht so wirklich hin (Es wird z.B. gesagt, 20 Tage später aber der Wochentag passt dann nicht mehr)
Die Anzahl der Schüler ist hanebüchen. In den Schlafräumen sind meist 5-6 Betten, aber sie hat mal gesagt, dass Hogwarts Tausend Schüler hat. Das haut nicht hin mit den Kapazitäten.

Wie gesagt.. bloss nicht drüber nachdenken. Die Welt zerfällt sofort.
Bei Harry Potter stehen ganz klar die Story und die Charaktere im Fokus, nicht das World building. Insofern sind eigentlich Versuche, ein erweitertes Universum zu etablierten, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Hyperdiversität von Hogwarts Legacy steht ja zum Beispiel im völligen Widerspruch zur Welt, wie sie in den Romanen etabliert wurde. Hier eine gute Rezi, die auf diese Thematik eingeht. https://www.polygon.com/reviews/2360314 ... s5-pc-xbox
Für mich war Harry Potter immer sowas wie das Anti-Herr-der-Ringe, beides Fantasy von britischen Autoren, aber könnte unterschielicher nicht sein.

Im einen der Fokus auf die innere Logik der Welt mit tausenden von Jahren logischem Background und die ganz und gar wundervolle Sprache, in einer Geschichte die das Schicksal der Welt entscheidet! Es gibt fast nur strahlende Helden und abgrundtief böses, die Charaktere tendieren eher dazu platt zu sein. Larger-than-life und eher distanziert in den meisten Belangen

Auf der anderen Seite eine Welt der die innere Logik nicht egaler sein könnte, mit 100% Fokus auf einige wenige Charaktere, die alle recht lebenschecht und mit der Ausnahme von Harry selbst auch vielschichtig sind und ihre dunklen Seiten haben. Der Konflikt ist auf eine Splittergruppe in einem winzigen Teil der Welt beschränkt, es geht eher um persönliche Verletzungen, Geltungssucht und Korruption. Einfach eine unglaublich gemütliche Atmosphäre und über die Maßen schrullige Charaktere, die man einfach lieb haben muss.
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Terranigma
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread & Diskussion Runde #412

Beitrag von Terranigma »

Wenn ich das hier so lese, scheint mir ne' Besprechung von Hogwarts Legacy nur mit einer pädagogischen und didaktischen Brille echt gewinnbringend. Und unterhaltsam. Und verstörend. Je mehr ich darüber nachdenke, desto dystopischer erscheint mir diese Schule. :D

Wie viele zerstörte Lebensläufe muss es an dieser Schule eigentlich geben, nur weil ein sprechender Hut einem Kind - das ja kaum begreift, welche Bedeutung dies hat - sagt, es sei ein Hufflepuff? Und wenn dieses Kind qua System von seiner Peer Group bedrängt wird, weil es nur durchschnittliche Leistungen erbringt und damit den Hauspokal gefährdet. Oder wenn Lehrer in einem Anflug von Willkür neue Regeln, Strafen oder Belohnungssysteme entwickeln, wie sollen die Kinder da ein Vertrauen in das System selbst entwickeln? Auch die Erziehungsberechtigten werden nicht verpflichtend über den Entwicklungsstand ihres Kindes informiert, und Exkursionen - auch gefährliche! - werden ohne Zustimmung derselben durchgeführt.

In Deutschland stünde schon längst das Amt vor der Tür und würde den Laden dicht machen.
Zuletzt geändert von Terranigma am 19. Feb 2023, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread & Diskussion Runde #412

Beitrag von Rigolax »

Terranigma hat geschrieben: 19. Feb 2023, 16:52 Wenn ich das hier so lese, scheint mir ne' Besprechung von Hogwarts Legacy nur mit einer pädagogischen und didaktischen Brille echt gewinnbringend. Und unterhaltsam. Und verstörend. Je mehr ich darüber nachdenke, desto dystopischer erscheint mir diese Schule. :D
Aber nur, wenn mindestens einmal "kafkaesk" benutzt wird. :ugly:

Vielleicht kann man aber tatsächlich Parallelen ziehen, so ein wenig kafakesk scheint es bei Hogwarts ja schon zuzugehen. Ich muss allerdings auch grad an Starship Troopers denken, den Film eher, deren meritokratischen Elemente mit diesem Ranking von Kadetten und auch wie die im Training körperlich Schaden erleiden, das dann aber auf sci-fi-magische Weise geheilt wird, IIRC ist das ja bei Harry Potter mit Quidditch vergleichbar. Verkappte Militärakademie?
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Jon Zen
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread & Diskussion Runde #412

Beitrag von Jon Zen »

Terranigma hat geschrieben: 19. Feb 2023, 16:52 Wenn ich das hier so lese, scheint mir ne' Besprechung von Hogwarts Legacy nur mit einer pädagogischen und didaktischen Brille echt gewinnbringend. Und unterhaltsam. Und verstörend. Je mehr ich darüber nachdenke, desto dystopischer erscheint mir diese Schule. :D

Wie viele zerstörte Lebensläufe muss es an dieser Schule eigentlich geben, nur weil ein sprechender Hut einem Kind - das ja kaum begreift, welche Bedeutung dies hat - sagt, es sei ein Hufflepuff? Und wenn dieses Kind qua System von seiner Peer Group bedrängt wird, weil es nur durchschnittliche Leistungen erbringt und damit den Hauspokal gefährdet. Oder wenn Lehrer in einem Anflug von Willkür neue Regeln, Strafen oder Belohnungssysteme entwickeln, wie sollen die Kinder da ein Vertrauen in das System selbst entwickeln? Auch die Erziehungsberechtigten werden nicht verpflichtend über den Entwicklungsstand ihres Kindes informiert, und Exkursionen - auch gefährliche! - werden ohne Zustimmung derselben durchgeführt.

In Deutschland stünde schon längst das Amt vor der Tür und würde den Laden dicht machen.
Nach allem, was man über die Elite-Internate in Groß-Britannien liest, hat sich Rowling diesen Teil nicht ausgedacht, sondern einfach übernommen. Für uns klingt das dystopisch und für viele Schüler ist es das auch. Die innere Dystopie wird aber mit dem Status des Elitarismus überdeckt, wodurch selbst die Unterdurchschnittlichen auf den Rest der Gesellschaft herablicken können.
Es wird z.B. im ersten Harry Potter (ich glaube von Ron) gesagt, dass Hogwarts die beste Zauberschule der Welt sei. Dumbledore ist der mächtigste Zauberer der Welt. Selbst Hufflepuff besteht aus Eliten, mit Newt Scamander sogar die aktuelle Hauptfigur des Universums.
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Ironic Maiden
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Re: Hogwarts Legacy - Spielthread & Diskussion Runde #412

Beitrag von Ironic Maiden »

Immerhin gibt es in Hogwarts genug und gutes Essen und keine sexuellen Übergriffe. (Wenn man von der bedenklichen Verwendung von Liebestränken absieht.) Damit ist es dort erheblich besser als an den englischen Internaten.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
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