Spricht doch dafür, dass es mutig war, den Beitrag zu bringen.tanair hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:23 Der Beitrag von Game Two kommt bei den Zuschauern nicht gut an. Normalerweise haben Game Two Beiträge einen Like Verhältnis von über 95%. Das Video ist wohl das am schlechtesten bewerteste mit 18tsd dislikes zu 14tsd likes und das obwohl die dislikes nicht angezeigt werden (außer man hat ein Browser Plug-In dafür).
Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
ich glaube kaum, das man als Nicht-Betroffener, es in irgendeiner Art und Weise beurteilen kann, was es bedeutet sowas durch gemacht zu habenPeninsula hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:35Es ist nun aber auch nicht so, dass Rowling-Kritiker*innen diesen Aspekt einfach übergehen würden. Und auch in der The Pod-Folge wurde das ausgiebig gewürdigt und erläutert, wieso das bei aller Empathie nicht ihre transfeindlichen Äußerungen rechtfertigt.Axel hat geschrieben: ↑ Neutrale Verständnisfrage, kein Angriff: Hattest Du schonmal Erfahrung mit sexueller Gewalt oder kennst Du Menschen die das durchgemacht haben? Kannst Du Dir vorstellen, dass das schwere Traumata hervorruft, die ein ganzes Leben lang bleiben?
Ich, als Betroffener solcher Gewalt, der bis heute dadurch mit starken Angststörungen & Co. zu kämpfen hat, finde es sehr stark, dass Wolfgang über diesen so wichtigen Aspekt eben nicht einfach drüber gegangen ist.
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Genausowenig, wie Nichtbetroffene sich vorstellen können, was es bedeutet, tagtäglich wegen dem Transsein Opfer von Anfeindungen und Gewalt zu werden. Mir scheint schon, dass bei manchen hier das Mitgefühl nicht ganz gleichmäßig verteilt ist.Crenshaw hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:41ich glaube kaum, das man als Nicht-Betroffener, es in irgendeiner Art und Weise beurteilen kann, was es bedeutet sowas durch gemacht zu habenPeninsula hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:35Es ist nun aber auch nicht so, dass Rowling-Kritiker*innen diesen Aspekt einfach übergehen würden. Und auch in der The Pod-Folge wurde das ausgiebig gewürdigt und erläutert, wieso das bei aller Empathie nicht ihre transfeindlichen Äußerungen rechtfertigt.Axel hat geschrieben: ↑ Neutrale Verständnisfrage, kein Angriff: Hattest Du schonmal Erfahrung mit sexueller Gewalt oder kennst Du Menschen die das durchgemacht haben? Kannst Du Dir vorstellen, dass das schwere Traumata hervorruft, die ein ganzes Leben lang bleiben?
Ich, als Betroffener solcher Gewalt, der bis heute dadurch mit starken Angststörungen & Co. zu kämpfen hat, finde es sehr stark, dass Wolfgang über diesen so wichtigen Aspekt eben nicht einfach drüber gegangen ist.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Es ändert eigentlich auch nichts. Transphobie bleibt ja Transphobie, egal, ob sie unter dem Einfluss psychischer Erkrankungen erwachsen ist oder nicht. Bei Rowling reden wir ja auch nicht über einen Ausruf im Affekt oder einen allgemeinen charakterlichen Verfall, sondern um systematische Beiträge einer Person, die im allgemeinen voll zurechnungsfähig erscheint.Crenshaw hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:41ich glaube kaum, das man als Nicht-Betroffener, es in irgendeiner Art und Weise beurteilen kann, was es bedeutet sowas durch gemacht zu habenPeninsula hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:35Es ist nun aber auch nicht so, dass Rowling-Kritiker*innen diesen Aspekt einfach übergehen würden. Und auch in der The Pod-Folge wurde das ausgiebig gewürdigt und erläutert, wieso das bei aller Empathie nicht ihre transfeindlichen Äußerungen rechtfertigt.Axel hat geschrieben: ↑ Neutrale Verständnisfrage, kein Angriff: Hattest Du schonmal Erfahrung mit sexueller Gewalt oder kennst Du Menschen die das durchgemacht haben? Kannst Du Dir vorstellen, dass das schwere Traumata hervorruft, die ein ganzes Leben lang bleiben?
Ich, als Betroffener solcher Gewalt, der bis heute dadurch mit starken Angststörungen & Co. zu kämpfen hat, finde es sehr stark, dass Wolfgang über diesen so wichtigen Aspekt eben nicht einfach drüber gegangen ist.
Wichtig wäre der Punkt, würde man von der Transphobie auf andere Aspekte des Charakters schließen wollen. Dann müsste man ihr Trauma eher in Betracht ziehen, gerade dann, wenn die Transphobie ansonsten wesensfremd wirkt. Darum geht es nach meiner Wahrnehmung in der Debatte aber nicht.
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
wüsste nicht das ich mich dahin gehend geäußert hätte, warum unterstellst Du mir das dann?Felidae hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:44Genausowenig, wie Nichtbetroffene sich vorstellen können, was es bedeutet, tagtäglich wegen dem Transsein Opfer von Anfeindungen und Gewalt zu werden. Mir scheint schon, dass bei manchen hier das Mitgefühl nicht ganz gleichmäßig verteilt ist.Crenshaw hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:41ich glaube kaum, das man als Nicht-Betroffener, es in irgendeiner Art und Weise beurteilen kann, was es bedeutet sowas durch gemacht zu habenPeninsula hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:35
Es ist nun aber auch nicht so, dass Rowling-Kritiker*innen diesen Aspekt einfach übergehen würden. Und auch in der The Pod-Folge wurde das ausgiebig gewürdigt und erläutert, wieso das bei aller Empathie nicht ihre transfeindlichen Äußerungen rechtfertigt.
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Hab ich nicht. Ich schrieb von manchen, nicht explizit von Dir.Crenshaw hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 23:17wüsste nicht das ich mich dahin gehend geäußert hätte, warum unterstellst Du mir das dann?
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Kam es bei dir so an, als würde ich mir anmaßen zu beurteilen, was es bedeutet, sowas durchzumachen? Das war nicht meine Absicht. Ich habe ja auch auf die Behandlung des Themas im Podcast verwiesen, in dem meiner Erinnerung nach insbesondere Jochen exakt das gesagt hat (dass man das als Nichtbetroffener nicht nachempfinden kann). Aber - wie Mauswanderer schreibt - wo siehst du den Bezug zur restlichen Diskussion?Crenshaw hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 23:17wüsste nicht das ich mich dahin gehend geäußert hätte, warum unterstellst Du mir das dann?
Und Felidaes Hinweis, dass es sich Nichtbetroffene nicht vorstellen können, wie sich die Marginalisierung für trans Menschen anfühlt, trifft doch schlicht zu.
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Was heißt denn "nachempfinden"? Man kann es vielleicht nicht 1:1 nachempfinden, wenn man eine sehr vergleichbare Erfahrung nicht hat, aber man kann empathisch doch eine Transferleistung vornehmen und eine Annährung davon bekommen, wie es sein könnte, etwa wenn man Mobbing-Erfahrungen warum auch immer hat oder schonmal eine Panikattacke oder allgemein schwere Krisen. Wenn man noch nie ein Kind verloren hat (was ich auch niemandem wünsche), kennt man genau diese Schmerzerfahrung nicht, aber vielleicht hat man schon einmal einen sehr guten Freund verloren oder ein Familienmitglied und kann eine Idee davon entwickeln. Und selbst wenn nicht, sog. funktionale Empathie ist eine kognitive Funktion im Wesentlichen, die kann man in gewisser Weise lernen, sogar durch Medienkonsum im Ansatz, es muss ja nicht unbedingt sog. authentische Empathie sein (das wäre, wenn man quasi selbst mitleidet). Ich verstehe ehrlich gesagt dieses "das kann man gar nicht verstehen" nicht, so kategorisch wie das geäußert wird.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Ich gebe gerne zu das ganze wird ausgeführt und andere Argumente werden genannt. Dennoch der Widerspruch bleibt. Während er bei Rowling Gnade walten lässt wird hier ganz offen gesagt, dass Betroffene sich zurücknehmen müssen. Das geht nicht. Soll er doch mit selber Begründung mal von Rowling fordern, dass sie sich aus ihren Thema zurücknimmt. Sie hat selbst eingeräumt in gewisser Weise betroffen zu sein.Axel hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 21:55 Da hast Du falsch zugehört oder es falsch verstanden. Es ging Wolfgang in diesem Part darum, dass da jemand in Wired ein "Review" geschrieben hat, ohne offensichtlich das Spiel gespielt zu haben. Denn von dieser Person wurde ja auch das Spiel selbst als transphob bezeichnet, während auf das eigentliche Spiel gar nicht eingegangen wurde. Schlusswertung: 1/10. Wolfgang hat klar argumentiert: Hätte sie einen Kommentar geschrieben, warum sie das Spiel nicht spielen mag - hätte er kein Problem. Aber auf diese Weise wie es erschien hat er ein Problem, weil es unprofessionell ist. Wolfgang hat NICHT gesagt, dass sie kein Recht hat sich zu äußern.
Und in wie weit das die Kritik dann noch rechtfertigt darf dann jeder selbst beantworten. Während er bei Rowling zumindest ganz selten mal auf die klaren Kritikpunkte zurück kommt, lässt er von der Milde die er gegenüber Rowling walten lässt dort nichts mehr sehen.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Nein, aber wie exakt nach diesem Satz begründet wurde habe ich Zweifel an Rowlings Ehrlichkeit. Wie gesagt sie beweist sie ist eine selbstreflektierte Frau, die einräumen kann, dass eine solche Erfahrung eben dauerhafte Spuren hinterlassen, aber die Selbstreflektion reicht nicht um zu erkennen, dass dies mindestens mal einen Einfluss auf ihr Engagement in der Sache hat. Und wie andere schon sagten das entschuldigt nicht ihre weiteren Handlungen.Axel hat geschrieben: ↑21. Feb 2023, 22:04 Neutrale Verständnisfrage, kein Angriff: Hattest Du schonmal Erfahrung mit sexueller Gewalt oder kennst Du Menschen die das durchgemacht haben? Kannst Du Dir vorstellen, dass das schwere Traumata hervorruft, die ein ganzes Leben lang bleiben?
Ich, als Betroffener solcher Gewalt, der bis heute dadurch mit starken Angststörungen & Co. zu kämpfen hat, finde es sehr stark, dass Wolfgang über diesen so wichtigen Aspekt eben nicht einfach drüber gegangen ist.
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Ich hab den Podcast jetzt nicht gehört, aber nach den Beiträgen hier darüber, es das genau das was ich erwartet habe.
Ein weiterer Beitrag, der weder betroffen, noch sich intensiver mit dem Thema beschäftigt hat. Ich habe mich genug mit dem Thema beschäftigt um genau diese Meinungen schon etliche Mal gehört zu haben.
Da kommen eben genau diese Argumente die kommen, wenn man sich nur oberflächlich mit dem Thema beschäftigt.
Deswegen habe ich ja gesagt, dass meine Meinung zu dem Thema mittlerweile sehr gefestigt ist. Ich kenn all diese Argumente und hab da eine zeimlich klare Position dazu
Ein weiterer Beitrag, der weder betroffen, noch sich intensiver mit dem Thema beschäftigt hat. Ich habe mich genug mit dem Thema beschäftigt um genau diese Meinungen schon etliche Mal gehört zu haben.
Da kommen eben genau diese Argumente die kommen, wenn man sich nur oberflächlich mit dem Thema beschäftigt.
Deswegen habe ich ja gesagt, dass meine Meinung zu dem Thema mittlerweile sehr gefestigt ist. Ich kenn all diese Argumente und hab da eine zeimlich klare Position dazu
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Was JK Rowling's persönliche Historie mit dem Ganzen zu tun haben soll, erschliesst sich mir Null. Ich habe definiv Empathie für sie, und hoffe dass sie über die Folgen dieser Tat so gut es geht hinwegkommt. Es besteht allerdings keinerlei Form von logischer Verknüpfung zwischen ihren Erlebnissen und dem, was sie über Transmenschen von sich gibt. Das kommt für mich eher rüber wie ein "ja aber man soll sie jetzt nicht kritisieren, sie hat ja selber viel durchgemacht". Vielleicht sorgt ihre Biographie dafür, dass sie einfach auf emotionaler Ebene jetzt allen Transmenschen feindlich gesinnt ist. Könnte ich irgendwo nachvollziehen, aber da sie ihre Ansichten eben sehr publik macht und offen die Politik beinflussen möchte, müssen ihre Argumente auch ohne Einbezugnahme ihrer Historie Stand halten, und das tun sie meiner Meinung nach nicht. Da in jeder ihrer Aussagen einfach falsche oder unlogische Dinge stecken, oder nur die Hälfte der Wahrheit erwähnt wird - und da sie niemals nie Bezug auf tatsächliche Statistiken oder Zahlen nimmt - rettet das ihre Position auch nicht mehr.
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Der Zusammenhang ist, ihr wurde von (mindestens) einem Mann Gewalt angetan, deshalb ist ihr wichtig, dass es Schutzräume/Rückzugsorte gibt, in die nur "echte" Frauen Zutritt haben. Soweit für mich durchaus nachvolziehbar. Dabei übersieht sie aber, dass beispielsweise die Gesetzesänderungen, gegen die sie Sturm läuft, daran rein gar nichts ändern werden. Denn wie im Thread (und auch an vielen anderen Stellen) schon mehrfach ausgeführt wurde - auch heute kommt ein Mann, der es auf Frauen abgesehen hat, problemlos in die entsprechenden Räumlichkeiten.Dephira hat geschrieben: ↑22. Feb 2023, 11:51 Was JK Rowling's persönliche Historie mit dem Ganzen zu tun haben soll, erschliesst sich mir Null. Ich habe definiv Empathie für sie, und hoffe dass sie über die Folgen dieser Tat so gut es geht hinwegkommt. Es besteht allerdings keinerlei Form von logischer Verknüpfung zwischen ihren Erlebnissen und dem, was sie über Transmenschen von sich gibt. Das kommt für mich eher rüber wie ein "ja aber man soll sie jetzt nicht kritisieren, sie hat ja selber viel durchgemacht". Vielleicht sorgt ihre Biographie dafür, dass sie einfach auf emotionaler Ebene jetzt allen Transmenschen feindlich gesinnt ist. Könnte ich irgendwo nachvollziehen, aber da sie ihre Ansichten eben sehr publik macht und offen die Politik beinflussen möchte, müssen ihre Argumente auch ohne Einbezugnahme ihrer Historie Stand halten, und das tun sie meiner Meinung nach nicht.
Deshalb ist Rowlings persönliche Biografie bez. (sexueller) Gewalt zwar genauso zum Kotzen wie die von statistisch jeder dritten Frau in Deutschland auch - aber für die eigentliche Debatte, um die es geht, komplett unerheblich.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Hallo zusammen,
danke für euer Feedback. Ich lese mir alles in Ruhe durch und werde WW auch mal sagen, dass er seinen virtuellen Hintern hierhin bewegen soll
Der Disclaimer kam von mir und ist - rückblickend betrachtet - irgendwie keine gute Idee gewesen, sollte aber verdeutlichen, dass ich der Meinung bin, dass wir nicht so gut vorbereitet sind, wie die Kollegen hier. Hätte ich mir sparen können, stimmt.
danke für euer Feedback. Ich lese mir alles in Ruhe durch und werde WW auch mal sagen, dass er seinen virtuellen Hintern hierhin bewegen soll
Der Disclaimer kam von mir und ist - rückblickend betrachtet - irgendwie keine gute Idee gewesen, sollte aber verdeutlichen, dass ich der Meinung bin, dass wir nicht so gut vorbereitet sind, wie die Kollegen hier. Hätte ich mir sparen können, stimmt.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Ich glaube, hier werden ein paar Dinge vermischt, die nicht vermischt werden sollten.
Meine Kritik an dem Wired-Artikel war eine Kritik der Kritik, denn die dort H:L kritisierende Person erfüllte die Anforderungen schlicht nicht, die an eine Kritik zu stellen sind, vor allem, wenn diese im Resultat ein völliger Verriss ist. Es erübrigt sich eine weitere inhaltliche Auseinandersetzung, weil der Artikel so gut wie nichts mit dem Game zu tun hatte - und es verriß, weil es ein Hogwarts-Game ist. Das Game wird für Verfehlungen der Brand-Eignerin in Geiselhaft genommen. Das finde ich intellektuell unehrlich und verwerflich. Damit wird die Form "Kritik" an sich beschädigt. Und darum ging es mir.
Eine völlig andere Richtung hat meine Kritik am Essay von JKR, und deshalb ist das Argument, die eine sei schärfer als die andere gewesen, auch nicht sinnvoll. Genauso gut kann man argumentieren, ein Apfel sei aber runder als Musik.
JKR kann und muss man sicher einige fehlerhafte Wahrnehmungen und darauf aufbauende falsche Schlüsse vorwerfen, die in ihrem Effekt schädlich sind, vor allem, weil sie ihr die klare Sicht auf das Thema zu rauben scheinen. Aber der Essay ist nicht offenkundig intellektuell unehrlich, es sei denn, man unterstellt JKR schlichtweg Lüge - und solche zynischen Lesarten versuche ich in der Regel zu vermeiden, weil sie letzten Endes nur zum Abbruch aller Gespräche führen. Wie ich im Podcast gesagt habe: das zynische Lesen ist genauso schädlich wie das zynische Schreiben.
Auch lese ich ihre Einstellung zu Transmenschen zwar als fehlerhaft, auch schädlich, aber nicht als transphob. Im Gegenteil spricht sie sich ausdrücklich und mehrfach in dem Essay für die Gleichberechtigung und den Schutz von Transmenschen aus. Kritik an ihren Tweets zum Thema ist nicht nur angebracht, sondern sogar Pflicht. Sie sollte als Autorin wissen, dass wenige 100 Zeichen nicht ausreichen, auch nur irgendetwas hilfreiches zum Thema beizutragen.
Genau das aber ist der Grund, warum ich mir ihren Essay zur Brust genommen habe. Der liest sich wesentlich differenzierter und macht ihre zu Grunde liegende Argumentation differenzierter klar. Und wenn man überhaupt noch an Gesprächen interessiert ist, an einem Austausch, an dessen Ende überhaupt ein Meinungswechsel und somit Fortschritt stehen kann, dann hilft es eben auch nicht, reflexhaft auf ein paar Tweets zu reagieren und Menschen vollständig aus dem Diskurs auszuschließen, bei denen es sich ja erwiesenermaßen NICHT um knallharte Faschisten handelt, denen nur an der Zerstörung des Diskurses gelegen ist. Solange ehrliche Gesprächsbereitschaft da ist, möchte ich mir das Recht rausnehmen, auch zu reden.
Wenn diese Haltung von mir jetzt für mich bedeutet, hier bei einigen als transphob zu gelten: dann möchte ich bezweifeln, dass es denjenigen um die Sache oder gar eine Verbesserung der Situation geht. Bin ich betroffen? Nein, nicht direkt. Kenne ich Betroffene? Ja. Viele. Bin ich empathisch genug, ihre Position und ihr Leiden zu verstehen? Ich würde sagen: ja. Wer es mir absprechen will, sollte mich besser sehr gut persönlich kennen. Denn sonst besitzt er kein Argument, sondern nur - siehe oben - Zynismus.
Meine Kritik an dem Wired-Artikel war eine Kritik der Kritik, denn die dort H:L kritisierende Person erfüllte die Anforderungen schlicht nicht, die an eine Kritik zu stellen sind, vor allem, wenn diese im Resultat ein völliger Verriss ist. Es erübrigt sich eine weitere inhaltliche Auseinandersetzung, weil der Artikel so gut wie nichts mit dem Game zu tun hatte - und es verriß, weil es ein Hogwarts-Game ist. Das Game wird für Verfehlungen der Brand-Eignerin in Geiselhaft genommen. Das finde ich intellektuell unehrlich und verwerflich. Damit wird die Form "Kritik" an sich beschädigt. Und darum ging es mir.
Eine völlig andere Richtung hat meine Kritik am Essay von JKR, und deshalb ist das Argument, die eine sei schärfer als die andere gewesen, auch nicht sinnvoll. Genauso gut kann man argumentieren, ein Apfel sei aber runder als Musik.
JKR kann und muss man sicher einige fehlerhafte Wahrnehmungen und darauf aufbauende falsche Schlüsse vorwerfen, die in ihrem Effekt schädlich sind, vor allem, weil sie ihr die klare Sicht auf das Thema zu rauben scheinen. Aber der Essay ist nicht offenkundig intellektuell unehrlich, es sei denn, man unterstellt JKR schlichtweg Lüge - und solche zynischen Lesarten versuche ich in der Regel zu vermeiden, weil sie letzten Endes nur zum Abbruch aller Gespräche führen. Wie ich im Podcast gesagt habe: das zynische Lesen ist genauso schädlich wie das zynische Schreiben.
Auch lese ich ihre Einstellung zu Transmenschen zwar als fehlerhaft, auch schädlich, aber nicht als transphob. Im Gegenteil spricht sie sich ausdrücklich und mehrfach in dem Essay für die Gleichberechtigung und den Schutz von Transmenschen aus. Kritik an ihren Tweets zum Thema ist nicht nur angebracht, sondern sogar Pflicht. Sie sollte als Autorin wissen, dass wenige 100 Zeichen nicht ausreichen, auch nur irgendetwas hilfreiches zum Thema beizutragen.
Genau das aber ist der Grund, warum ich mir ihren Essay zur Brust genommen habe. Der liest sich wesentlich differenzierter und macht ihre zu Grunde liegende Argumentation differenzierter klar. Und wenn man überhaupt noch an Gesprächen interessiert ist, an einem Austausch, an dessen Ende überhaupt ein Meinungswechsel und somit Fortschritt stehen kann, dann hilft es eben auch nicht, reflexhaft auf ein paar Tweets zu reagieren und Menschen vollständig aus dem Diskurs auszuschließen, bei denen es sich ja erwiesenermaßen NICHT um knallharte Faschisten handelt, denen nur an der Zerstörung des Diskurses gelegen ist. Solange ehrliche Gesprächsbereitschaft da ist, möchte ich mir das Recht rausnehmen, auch zu reden.
Wenn diese Haltung von mir jetzt für mich bedeutet, hier bei einigen als transphob zu gelten: dann möchte ich bezweifeln, dass es denjenigen um die Sache oder gar eine Verbesserung der Situation geht. Bin ich betroffen? Nein, nicht direkt. Kenne ich Betroffene? Ja. Viele. Bin ich empathisch genug, ihre Position und ihr Leiden zu verstehen? Ich würde sagen: ja. Wer es mir absprechen will, sollte mich besser sehr gut persönlich kennen. Denn sonst besitzt er kein Argument, sondern nur - siehe oben - Zynismus.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Danke dafür! Kann ich voll und ganz zustimmen.Wolfgang Walk hat geschrieben: ↑22. Feb 2023, 13:54 Ich glaube, hier werden ein paar Dinge vermischt, die nicht vermischt werden sollten.
Meine Kritik an dem Wired-Artikel war eine Kritik der Kritik, denn die dort H:L kritisierende Person erfüllte die Anforderungen schlicht nicht, die an eine Kritik zu stellen sind, vor allem, wenn diese im Resultat ein völliger Verriss ist. Es erübrigt sich eine weitere inhaltliche Auseinandersetzung, weil der Artikel so gut wie nichts mit dem Game zu tun hatte - und es verriß, weil es ein Hogwarts-Game ist. Das Game wird für Verfehlungen der Brand-Eignerin in Geiselhaft genommen. Das finde ich intellektuell unehrlich und verwerflich. Damit wird die Form "Kritik" an sich beschädigt. Und darum ging es mir.
Eine völlig andere Richtung hat meine Kritik am Essay von JKR, und deshalb ist das Argument, die eine sei schärfer als die andere gewesen, auch nicht sinnvoll. Genauso gut kann man argumentieren, ein Apfel sei aber runder als Musik.
JKR kann und muss man sicher einige fehlerhafte Wahrnehmungen und darauf aufbauende falsche Schlüsse vorwerfen, die in ihrem Effekt schädlich sind, vor allem, weil sie ihr die klare Sicht auf das Thema zu rauben scheinen. Aber der Essay ist nicht offenkundig intellektuell unehrlich, es sei denn, man unterstellt JKR schlichtweg Lüge - und solche zynischen Lesarten versuche ich in der Regel zu vermeiden, weil sie letzten Endes nur zum Abbruch aller Gespräche führen. Wie ich im Podcast gesagt habe: das zynische Lesen ist genauso schädlich wie das zynische Schreiben.
Auch lese ich ihre Einstellung zu Transmenschen zwar als fehlerhaft, auch schädlich, aber nicht als transphob. Im Gegenteil spricht sie sich ausdrücklich und mehrfach in dem Essay für die Gleichberechtigung und den Schutz von Transmenschen aus. Kritik an ihren Tweets zum Thema ist nicht nur angebracht, sondern sogar Pflicht. Sie sollte als Autorin wissen, dass wenige 100 Zeichen nicht ausreichen, auch nur irgendetwas hilfreiches zum Thema beizutragen.
Genau das aber ist der Grund, warum ich mir ihren Essay zur Brust genommen habe. Der liest sich wesentlich differenzierter und macht ihre zu Grunde liegende Argumentation differenzierter klar. Und wenn man überhaupt noch an Gesprächen interessiert ist, an einem Austausch, an dessen Ende überhaupt ein Meinungswechsel und somit Fortschritt stehen kann, dann hilft es eben auch nicht, reflexhaft auf ein paar Tweets zu reagieren und Menschen vollständig aus dem Diskurs auszuschließen, bei denen es sich ja erwiesenermaßen NICHT um knallharte Faschisten handelt, denen nur an der Zerstörung des Diskurses gelegen ist. Solange ehrliche Gesprächsbereitschaft da ist, möchte ich mir das Recht rausnehmen, auch zu reden.
Wenn diese Haltung von mir jetzt für mich bedeutet, hier bei einigen als transphob zu gelten: dann möchte ich bezweifeln, dass es denjenigen um die Sache oder gar eine Verbesserung der Situation geht. Bin ich betroffen? Nein, nicht direkt. Kenne ich Betroffene? Ja. Viele. Bin ich empathisch genug, ihre Position und ihr Leiden zu verstehen? Ich würde sagen: ja. Wer es mir absprechen will, sollte mich besser sehr gut persönlich kennen. Denn sonst besitzt er kein Argument, sondern nur - siehe oben - Zynismus.
Und jetzt viel Spass hier im Thread mit dem baldig eintreffenden verbalen Kugelhagel.
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Auch wenns kein freudiger Anlass ist: Schön euch hier im Forum zu sehen. Danke.
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Danke Wolfgang und Dennis. Grüße gehen raus!
Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Hat das jemand behauptet oder angedeutet?Wolfgang Walk hat geschrieben: ↑22. Feb 2023, 13:54 Wenn diese Haltung von mir jetzt für mich bedeutet, hier bei einigen als transphob zu gelten: dann möchte ich bezweifeln, dass es denjenigen um die Sache oder gar eine Verbesserung der Situation geht.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?
Habe ich ein "Wenn" am Anfang hingeschrieben?Rince81 hat geschrieben: ↑22. Feb 2023, 15:38Hat das jemand behauptet oder angedeutet?Wolfgang Walk hat geschrieben: ↑22. Feb 2023, 13:54 Wenn diese Haltung von mir jetzt für mich bedeutet, hier bei einigen als transphob zu gelten: dann möchte ich bezweifeln, dass es denjenigen um die Sache oder gar eine Verbesserung der Situation geht.