Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Rince81
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 15:41 Habe ich ein "Wenn" am Anfang hingeschrieben?
Ja, ändert das etwas an deiner Aussage? Ich finde das ist eine ziemliche Diskursverlagerung.
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Wolfgang Walk
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Wolfgang Walk »

Rince81 hat geschrieben: 22. Feb 2023, 15:46
Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 15:41 Habe ich ein "Wenn" am Anfang hingeschrieben?
Ja, ändert das etwas an deiner Aussage? Ich finde das ist eine ziemliche Diskursverlagerung.
"Wenn" stellt eine Bedingung. Das Wort sagt nichts darüber aus, ob diese Bedingung bereits erfüllt ist. Insofern ist die Frage, ob das jemand behauptet oder angedeutet hat, von mir gar nicht zu beantworten. Denn ich habe selbst nie behauptet, dass es mir bereits jemand vorgeworfen hat.

Die Diskursverlagerung wird also von Dir betrieben.
Rince81
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 15:56 Die Diskursverlagerung wird also von Dir betrieben.
Das war also ein reiner Disclaimer für den theoretischen Fall der Fälle? Einer, den Du in der Diskussion hier offenbar für angebracht hältst.

"Wenn mich jemand für transphob hält, weil ich hier eine andere Meinung habe" am Ende eines Diskussionsbeitrages ist eine Diskursverlagerung, ich habe da nur darauf reagiert.
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Golophin

Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Golophin »

Vielen Dank, Wolfgang Walk, für Deine ausführliche differenzierende Einlassung.
Derart nuancierte Betrachtungen sind allerdings in ideologischen Diskussionen weder gewünscht noch für viele Teilnehmer (oftmals) überhaupt leistbar. Das ist bei wichtigen gesellschaftlichen Themen umso bedauerlicher, da für das gesamtgesellschaftliche Gefüge disruptiv, aber genau in dieser Phase der "Orthodoxie" befinden wir uns momentan. Die Empirie der vergangenen Kulturgeschichte beruhigt in der Form, dass auch diese Phase von weiteren abgelöst werden wird und schlussendlich wandelt sich das Dogma unweigerlich zum sozialen Pragmatismus, der dann das maximal realweltlich Umsetzbare für die vulnerable(n) Gruppe(n) mit der gleichzeitigen unverfemten Möglichkeit von differenzierenden und rein analytischen Perspektiven versöhnen wird.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Wolfgang Walk »

Rince81 hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:08
Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 15:56 Die Diskursverlagerung wird also von Dir betrieben.
Das war also ein reiner Disclaimer für den theoretischen Fall der Fälle? Einer, den Du in der Diskussion hier offenbar für angebracht hältst.
Nun, ja. Die Erfahrung zeigt, dass es hilfreich ist, übereifigen Diskutanten die dümmsten Argumente prophylaktisch aus der Hand zu schlagen, um die Diskussion beim Thema zu halten.
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 15:56 "Wenn" stellt eine Bedingung. Das Wort sagt nichts darüber aus, ob diese Bedingung bereits erfüllt ist. Insofern ist die Frage, ob das jemand behauptet oder angedeutet hat, von mir gar nicht zu beantworten. Denn ich habe selbst nie behauptet, dass es mir bereits jemand vorgeworfen hat.

Die Diskursverlagerung wird also von Dir betrieben.
Naja. Ich finde, es wäre absurd, dich deswegen als transphob zu bezeichnen. Weil das absurd ist, ist dieser Disclaimer - ohne Not platziert - überflüssig. Seine Existenz enthält in meiner Lesart auch die Implikation, es sei bereits geschehen oder zu erwarten. Beides ist Quatsch.

Ich würde auch nach wie vor sagen, Rowling lügt in ihrem Essay durch Auslassung. Das ist bei der Beschreibung ihrer angeblich zu Unrecht verfolgten Freundinnnen sehr eindeutig, IMO. Gilt genauso für weitere Darstellungen, wo sie es besser wissen muss, IMO.

Was mich aber wirklich interessierern würde ist deine Würdigung des erweiterten Kontext, in dem Rowling ja nunmal eindeutig Steigbügelhalterin für Extremrechte ist. Siehe insbesondere Matt Walsh dessen unsäglichen Film "What is a Woman" Rowling offziell endorsed hat.

Da reden wir auch nicht nur von einem Like. Die promoted konkret seinen Film: https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 85?lang=en

Zu Walsh, siehe hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Matt_Wals ... mmentator)
Das ist der Film: https://en.wikipedia.org/wiki/What_Is_a_Woman%3F

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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:13 Nun, ja. Die Erfahrung zeigt, dass es hilfreich ist, übereifigen Diskutanten die dümmsten Argumente prophylaktisch aus der Hand zu schlagen, um die Diskussion beim Thema zu halten.
Gut, in dem Fall kam das aber bei einem anderen Diskutanten, in dem Fall mir, so an, als ob das vorab eine fundamentale Verteidigungslinie eingezogen wird, wenn inhaltliche Kritik kommt. Die ich in dem Fall irritierend fand, da wir hier auf über 80 Seiten eine meist sehr sachliche Inhaltliche Diskussion hingelegt haben und mir hier niemand einfallen würde, der auf die Idee kommen würde. Dann war das aber anscheinend ein Missverständnis.
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MaxDetroit
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von MaxDetroit »

Andre Peschke hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:20 Was mich aber wirklich interessierern würde ist deine Würdigung des erweiterten Kontext, in dem Rowling ja nunmal eindeutig Steigbügelhalterin für Extremrechte ist. Siehe insbesondere Matt Walsh dessen unsäglichen Film "What is a Woman" Rowling offziell endorsed hat.

Da reden wir auch nicht nur von einem Like. Die promoted konkret seinen Film: https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 85?lang=en

Zu Walsh, siehe hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Matt_Wals ... mmentator)
Das ist der Film: https://en.wikipedia.org/wiki/What_Is_a_Woman%3F

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Ich kenne den Walsh nicht, über den jetzt hier öfters die Rede war, aber ist der echt extrem rechts oder einfach nur konservativ? Ich muss mir den Film von ihm dann mal anschauen um zu sehen wie "extrem" der wirklich ist. Was ist daran denn so unsäglich? Außer das er vielleicht eine rechts-konservative Position einnimmt zum Thema Geschlechterverteilung? Würde mich mal jetzt in Kurzfassung interessieren bevor ich den Film echt noch glotzen muss. Das ist hier nämlich der Punkt, erkenne ich eine konservative Position (darunter fallen für mich auch traditionell christlich/religiöse Ansichten) an und diskutiere damit - oder negiere ich diese Position sofort als unsäglich (also unsagbar) und damit verboten? So kommt dann natürlich kein Dialog mehr zustande.
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

MaxDetroit hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:29 Ich kenne den Walsh nicht, über den jetzt hier öfters die Rede war, aber ist der echt extrem rechts oder einfach nur konservativ? Ich muss mir den Film von ihm dann mal anschauen um zu sehen wie "extrem" der wirklich ist. Was ist daran denn so unsäglich? Außer das er vielleicht eine rechts-konservative Position einnimmt zum Thema Geschlechterverteilung? Würde mich mal jetzt in Kurzfassung interessieren bevor ich den Film echt noch glotzen muss. Das ist hier nämlich der Punkt, erkenne ich eine konservative Position (darunter fallen für mich auch traditionell christlich/religiöse Ansichten) an und diskutiere damit - oder negiere ich diese Position sofort als unsäglich (also unsagbar) und damit verboten? So kommt dann natürlich kein Dialog mehr zustande.
Der Typ ist Klerikalfaschist, weswegen sich Rowling auch deutlich von ihm distanziert hat.
Zuletzt geändert von kami am 22. Feb 2023, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

kami hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:37 Der Typ ist Klerikalfaschist, weswegen sich Rowling ja auch deutlich von ihm distanziert hat.
Und zwar so:
https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 85?lang=en
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

MaxDetroit hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:29Ich kenne den Walsh nicht, über den jetzt hier öfters die Rede war, aber ist der echt extrem rechts oder einfach nur konservativ?
Ich habe dir den Wikipedia-Link doch mitgeliefert. :D

Der Film ist eine der typischen rechten Dokus, in denen wohlfeile Interviews manipulativ aneinandergeschnitten werden. Gotcha-Bullshit Makre Ben Shapiro, wenn dir der was sagt. Er hat / hatte auch eine eigene Show bei The Daily Wire - Ben Shapiros Media-Firma und damit quasi nur eine Ebene knapp über dem absoluten Bodensatz des rechten Medienspektrums wie InfoWars. Nur ist Walsh im Vergleich zu Shapiro IMO noch dümmer. Im Nachgang haben sich verschiedene Interview-Teilnehmer beschwert, sie seien unter falschen Vorzeichen zu den Interviews gelockt worden. Insbesondere hat Walsh seine Identität als Macher verheimlicht.

Walsh hat ein Kinderbuch rausgebracht, in dem ein kleiner Junge ein Walroß spielt und dann von bösen Menschen aus dem Internet gezwungen wird sich zu entscheiden, ob er nun ein Walroß sein will. Siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/Johnny_the_Walrus

"The "internet people" also pressure Johnny's mother into feeding Johnny worms and taking him to a doctor with a saw, who suggests turning Johnny's hands and feet into fins.[2]"

Walsh selbst hat Transsexuelle als Kinderschänder diffamiert. Siehe auch hier, das Wikipedia-Zitat mit Bezug auf den Film: "During his speech, which he later featured in his film What is a Woman?, Walsh said: "You are all child abusers. You prey upon impressionable children and indoctrinate them into your insane ideological cult, a cult which holds many fanatical views but none so deranged as the idea that boys are girls and girls are boys."[65]"

In seiner eigenen Show hat Walsh die Todesstrafe für Ärzte gefordert, die geschlechtsangleichende Operationen durchführen: https://www.losangelesblade.com/2023/02 ... -executed/

Ich mein... ich seh das nicht mehr als nur konservativ. ^^

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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Rince81 hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:38
kami hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:37 Der Typ ist Klerikalfaschist, weswegen sich Rowling ja auch deutlich von ihm distanziert hat.
Und zwar so:
https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 85?lang=en
Nein, so:
A shared belief that women exist as a biological class…does not an ally make,” Rowling tweeted. “Walsh believes feminism is ‘rotten’ and his default appears to be denigrating women with whom he disagrees. He’s no more on my side than the ‘shut up or we’ll bomb you’ charmers who cloak their misogyny in a pretty pink and blue flag.”
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Wolfgang Walk
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Wolfgang Walk »

Andre Peschke hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:20
Was mich aber wirklich interessierern würde ist deine Würdigung des erweiterten Kontext, in dem Rowling ja nunmal eindeutig Steigbügelhalterin für Extremrechte ist. Siehe insbesondere Matt Walsh dessen unsäglichen Film "What is a Woman" Rowling offziell endorsed hat.

Da reden wir auch nicht nur von einem Like. Die promoted konkret seinen Film: https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 85?lang=en

Zu Walsh, siehe hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Matt_Wals ... mmentator)
Das ist der Film: https://en.wikipedia.org/wiki/What_Is_a_Woman%3F

Andre
Zu meiner angeblich unnötigen Einlassung: ich bin an anderer Stelle bereits als transphob bezeichnet worden (unabhängig vonm Podcast), weil ich JKR nicht sofort als Faschistin bezeichnen wollte.

Aber zu Deiner Frage: Sie ist an der Stelle verblendet. Das ist ein Phänomen, das ich bei sehr vielen Menschen beobachtet habe, die in den letzten Jahren in den autoritär-rechten Raum zumindest partiell abgedriftet sind - und wie bei Rowling oft nur bei einem einzigen Thema, während sie bei anderen noch auf ihre alten, liberalen Standpunkte beharren, obschon es da tatsächlich zwei komplett unterschiedliche Wertesysteme braucht, um diese unterschiedlichen Urteile gleichzeitig aufrecht zu erhalten.
Wie das psychologisch funktioniert, kann ich nicht sagen. Es scheint aber verbreitet zu sein. JKR hat ja ihre Positionen bezüglich Misogynie, Rassismus etc. nicht aufgegeben oder auch nur in Frage gestellt. Sie bestreitet auch - im Gegensatz zu handelsüblichen Transphoben - die Existenz, das Leiden und den notwendigen Schutz von Transmenschen nicht.
Aber sie scheint sich auch in eine Haltung hineinmanövriert zu haben, aus der sie momentan nicht mehr rausfindet, und in der sie Dinge sagen und schreiben zu müssen glaubt, die mit ihren sonstigen Haltungen unvereinbar sind - ohne dass das diese sonstigen Haltungen vollkommen unglaubwürdig machen würde. Sie vertritt sie ja schon seit Jahrzehnten.

Die menschliche Psyche ist halt keine sehr logische Veranstaltung.
Rigolax
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

MaxDetroit hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:29 Ich kenne den Walsh nicht, über den jetzt hier öfters die Rede war, aber ist der echt extrem rechts oder einfach nur konservativ?
Ich kenn den auch nur peripher, eine definitive Einordnung ist bei den prinzipiell Rechtskonservativen (der Begriff scheint imho zu passen) nicht einfach immer, siehe etwa Debatten um Jordan Peterson. Was Walsh aber mit Peterson in jedem Fall gemein hat, ist dass sie schlicht teils einfach abstoßend gegenüber Einzelpersonen sind m.E., bei Peterson bzgl. Elliot Page, bei Walsh aktuell Dylan Mulvaney. Ich kann nur empfehlen, sich diese Tirade dort mal anzuhören: https://twitter.com/kittypurrzog/status ... 8237163521 Ich verlinke nicht Walsh direkt mal, sondern den Quote-Retweet von Katie Herzog hier, weil es zeigt, dass selbst so tendenziell "anti-woke" mit einer gewissen Nähe zum Gender Critical Movement (aber Herzog ordnet sich dem nicht ein afaik, weiß ich nicht sicher) sich davon auch abwenden. Walsh ist in jedem Fall, was das Transgender-Thema angeht, m.E. ein Extremist. Siehe auch auf Wikipedia: "He is outspoken against the LGBT movement, especially the transgender community, and has campaigned against people and hospitals providing transgender health care to adults or to minors, saying he would want laws applying the death penalty for doctors in the case of the latter, and a ban in the case of the former." (habe ich nicht nachgefolgt). Dazu kommen seine sonstigen Ansichten, sein pseudo-ironisches Selbst-Labeling als "theocratic fascist" (die Bezeichnung hat vmtl. einen Wahrheitskern).

Nicht damit zusammenhängend, aber weil der Podcast "The Witch Trials of J.K. Rowling" hier Thema war und dort ContraPoints/Natlie Wynn interviewt wurde, die (also ContraPoints/Wynn) auch ja von mir diverse Male empfohlen wurde: Sie hat sich von dem Podcast distanziert. https://twitter.com/ContraPoints/status ... 8842765312 Es geht so um bothsideism.
Zuletzt geändert von Rigolax am 22. Feb 2023, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
MaxDetroit
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von MaxDetroit »

kami hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:37
MaxDetroit hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:29 Ich kenne den Walsh nicht, über den jetzt hier öfters die Rede war, aber ist der echt extrem rechts oder einfach nur konservativ? Ich muss mir den Film von ihm dann mal anschauen um zu sehen wie "extrem" der wirklich ist. Was ist daran denn so unsäglich? Außer das er vielleicht eine rechts-konservative Position einnimmt zum Thema Geschlechterverteilung? Würde mich mal jetzt in Kurzfassung interessieren bevor ich den Film echt noch glotzen muss. Das ist hier nämlich der Punkt, erkenne ich eine konservative Position (darunter fallen für mich auch traditionell christlich/religiöse Ansichten) an und diskutiere damit - oder negiere ich diese Position sofort als unsäglich (also unsagbar) und damit verboten? So kommt dann natürlich kein Dialog mehr zustande.
Der Typ ist Klerikalfaschist, weswegen sich Rowling auch deutlich von ihm distanziert hat.
Also ich habe jetzt nur kurz in seinen Youtube Channel reingeschaut und meine Güte, ja, der ist schon ziemlich hart rechts unterwegs. Vor allem merkt man sofort mit welch harten Bandagen mittlerweile in den USA der Kulturkampf ausgefochten wird. Meine Güte ist der aggressiv, manipulierend und herablassend. Mit dem wollte ich auch keinen Dialog anfangen. Es ist für mich äußerst traurig zu sehen wie stark die Fronten in den USA verhärtet sind, und man sich gerade an dem Thema Geschlechteridentität so abarbeitet. Eine einfache Lösung sehe ich auch nicht, einfach traurig.
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 22. Feb 2023, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
Rince81
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

kami hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:40
Rince81 hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:38
kami hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:37 Der Typ ist Klerikalfaschist, weswegen sich Rowling ja auch deutlich von ihm distanziert hat.
Und zwar so:
https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 85?lang=en
Nein, so:
A shared belief that women exist as a biological class…does not an ally make,” Rowling tweeted. “Walsh believes feminism is ‘rotten’ and his default appears to be denigrating women with whom he disagrees. He’s no more on my side than the ‘shut up or we’ll bomb you’ charmers who cloak their misogyny in a pretty pink and blue flag.”
Nö, reicht mir nicht. Wir sehen ihn beide als rechten Klerikalfaschisten. Rowling wusste das garantiert auch, trotzdem hat sie seinen Film gesehen, sich darin wiedergefunden hat und den anschließend beworben.

Ich weiß, dass ist jetzt ein vollkommen unpassender Vergleich aber vom Verständnislevel ist das für mich auf dem Niveau, was der Hitler mit den Juden gemacht hat war total falsch aber als Vegetarier taugt er als Vorbild oder alternativ irgendwas mit Autobahnen.

Nein, du machst dich nicht inhaltlich mit einem Klerikalfaschisten gemein und das hat sie getan. Selbst wenn sie seine inhaltlichen Positionen sonst auch "rotten" finden kann. Spätestens da hätte ihr dämmern müssen, dass sie da mit sehr unangenehmen Akteuren auf einer Seite steht.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Phrasenschwein »

kami hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:40 Nein, so:
A shared belief that women exist as a biological class…does not an ally make,” Rowling tweeted. “Walsh believes feminism is ‘rotten’ and his default appears to be denigrating women with whom he disagrees. He’s no more on my side than the ‘shut up or we’ll bomb you’ charmers who cloak their misogyny in a pretty pink and blue flag.”
Um dann doch hoffentlich das ganze abzukürzen. Quelle hierzu: https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 6392711168

Ich würde mal in dieser Aussage behaupten ihr Standpunkt ist: Der Mensch hinter diesem Film ist zwar absolut abzulehnen, aber die Aussage des Films unterstütze ich. Mag man von denken was man will.
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:42 Zu meiner angeblich unnötigen Einlassung: ich bin an anderer Stelle bereits als transphob bezeichnet worden (unabhängig vonm Podcast), weil ich JKR nicht sofort als Faschistin bezeichnen wollte.
Du kennst das Forum. Ich finde es unnötig und ein bissl schade, dass du das hier für nötig hältst. Rowling bekommt mehr benefit of the doubt.:P
Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:42Aber zu Deiner Frage: Sie ist an der Stelle verblendet. Das ist ein Phänomen, das ich bei sehr vielen Menschen beobachtet habe, die in den letzten Jahren in den autoritär-rechten Raum zumindest partiell abgedriftet sind - und wie bei Rowling oft nur bei einem einzigen Thema, während sie bei anderen noch auf ihre alten, liberalen Standpunkte beharren, obschon es da tatsächlich zwei komplett unterschiedliche Wertesysteme braucht, um diese unterschiedlichen Urteile gleichzeitig aufrecht zu erhalten.
Verstehe halt nicht: Wenn wir uns über ihr Abdriften nach rechts einig sind etc, warum ist sie dann nicht transphob? Warum ist das entgegen allem was sie sagt, was sie tut und wen sie unterstützt nicht die korrekte Bezeichnung? Niemand sagt, dass sie nicht gleichzeitig vielleicht weiterhin eine hervorragende Feministin ist (vielleicht) und nur hier einen blinden Fleck hat. Aber ihre Haltung, ihre Offenheit jeden noch so verkommenen Ally ungeprüft zu belobigen, ihre Fixierung auf's biologische Geschlecht etc - ich verstehe nicht, wie man da nicht zu dem Urteil kommen kann. Vor allem: Wenn sie nicht transphob ist, wieso ist sie dann zugleich verblendet?
kami hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:40 Nein, so:
A shared belief that women exist as a biological class…does not an ally make,” Rowling tweeted. “Walsh believes feminism is ‘rotten’ and his default appears to be denigrating women with whom he disagrees. He’s no more on my side than the ‘shut up or we’ll bomb you’ charmers who cloak their misogyny in a pretty pink and blue flag.”
Finde das halt schwach und nicht ausreichend. Keine Distanzierung von dem belobigten Film ist IMO FAIL. "Ja, der ist nicht in meinem Team" finde ich ungenügend. Sie fand seinen Film gut. Einen Film in dem ER SELBST zu sehen ist, wie er Transsexuelle mit Kinderschändern gleichsetzt. Das Endorsement hätte nie stattfinden dürfen und wenn sie das gemacht hat, ohne den Film je zu sehen, hätte es bei der Richtigstellung deutlich vorkommen müssen.

IMO ist auch die Frage: Wie viele Male muss Rowling deutlich signalisieren, wo sie steht, bevor wir das einfach akzeptieren?

Erinnert mich an die MMA-Debatten über Conor McGregor. Ewig hieß es von Fans, er sei halt ein Showman und versuche nur seine Fights zu vermarkten, als sich die Gewalttaten außerhalb des Rings häuften. Dann kamen Übergriffe auf Fans hinzu, dann sexuelle Gewalt und nach Jahren sahen die Leute endlich ein: Oh...der Typ hat sich doch nicht just for fun wie ein Arschloch benommen, er WAR eines?! :D

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ZiggyStardust
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von ZiggyStardust »

Wolfgang Walk hat geschrieben: 22. Feb 2023, 13:54 Meine Kritik an dem Wired-Artikel war eine Kritik der Kritik, denn die dort H:L kritisierende Person erfüllte die Anforderungen schlicht nicht, die an eine Kritik zu stellen sind, vor allem, wenn diese im Resultat ein völliger Verriss ist. Es erübrigt sich eine weitere inhaltliche Auseinandersetzung, weil der Artikel so gut wie nichts mit dem Game zu tun hatte - und es verriß, weil es ein Hogwarts-Game ist. Das Game wird für Verfehlungen der Brand-Eignerin in Geiselhaft genommen. Das finde ich intellektuell unehrlich und verwerflich. Damit wird die Form "Kritik" an sich beschädigt. Und darum ging es mir.
Die Autorin des Artikels ist offensichtlich verletzt, weil die Lieblingsautorin ihrer Kindheit offenbar doch kein Herz für Außenseiterinnen wie sie hat. Würde ihr persönlich daher keinen Vorwurf machen. Aber die Chefredaktion von Wired hat das ja so durchgewunken. Sagt also mehr über Wired aus als über die Autorin. Der Diskurs in den USA ist einfach völlig überdreht und jedes Thema wird emotionalisiert und moralisiert. Ich glaube die Wahl von Trump war auch eine Gegenreaktion darauf. Der Sketch von Dave Chapelle damals war großartig:
https://youtu.be/SHG0ezLiVGc
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Rince81 hat geschrieben: 22. Feb 2023, 16:50 Nö, reicht mir nicht. Wir sehen ihn beide als rechten Klerikalfaschisten. Rowling wusste das garantiert auch, trotzdem hat sie seinen Film gesehen, sich darin wiedergefunden hat und den anschließend beworben.
Muss dir ja nicht reichen, um trotzdem eine deutliche Distanzierung zu sein.
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