LGBT+ in Spielen

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Jaken
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LGBT+ in Spielen

Beitrag von Jaken »

Final Fantasy 16 soll jetzt in Saudi Arabien wegen scheinbarer homosexueller Inhalte nicht erscheinen.
Natürlich gibts da entsprechende Stimmen die das Feiern, als Zeichen gegen " aufgezwungenen Western Woke Kultur" in "ihren japanischen" Spielen
Dabei sind solche Themen seit Jahrzehnten in Spielen dabei. Wenn auch viel Klische (vor allem in der negativen Nutzung solcher Charaktere als Antagonisten), aber auch subtil im Hintergrund.

Spiele wie Persona 2, Star Ocean 2, Super Mario Bros 2 (nachträglich), Ultima 7, Earthbound, Fable, Shadow Hearts...

Es wäre interessant da mal etwas mehr drüber zu reden, um dem ganzen etwas mehr normalität zu bringen.

Das Zeug war schon immer da.
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Terranigma
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Re: LGBT+ in Spielen

Beitrag von Terranigma »

Hast du westliche (relevante) Stimmen, die diese Zensur in Saudi-Arabien tatsächlich feiern? Das würde mich interessieren. Dass es LGTBQI+ in Ländern dieser Breitengrade auch in Videospielen auf keinerlei Akzeptanz trifft ist für sich genommen - leider - nicht überraschend.
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Jaken
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Re: LGBT+ in Spielen

Beitrag von Jaken »

Relevant nicht unbedingt, dennoch bin ich nach der Meldung da über einige gestolpert, die das "in ihrem land" gut fanden.
Gab genug Gegenwind, hat mich aber etwas überlegen lassen, wie weit ich solche Figuren schon miterlebt habe, über meine Spielehistorie und wie normal es eigentlich seit Jahrzehnten ist, solche Themen darin zu haben.
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Desotho
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Re: LGBT+ in Spielen

Beitrag von Desotho »

Über das was Jaken da schreibt bin ich auch gestolpert aber kann mich auch gerade nicht mehr dran erinnern wer das nun genau gut fand.
Ich wäre allerdings vorsichtig Square als LGBT Bollwerk zu feiern, ich vermute der markt ist einfach nicht relevant genug und die Änderungen würden zu viel Kosten.
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Terranigma
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Re: LGBT+ in Spielen

Beitrag von Terranigma »

Das Thema an sich finde ich - auch aus persönlicher Perspektive heraus - sehr spannend, allerdings ist's doch ein sehr großes Fass. Alleine am Umgang mit homosexuellen Charakteren könnte man sich gewiss eine halbe Ewigkeit abarbeiten. Ich erinnere mich etwa noch gut daran, als Bioware seinerzeit Dorian als ersten homosexuellen Charakter für Dragon Age: Inquisition angekündigt hat. Die Reaktionen im Internet waren auch da teils das übliche "Ich will keine Sexualität in meinem Spiel [...] ich will Romanzen mit Frauen"-Kram. Wobei die Figur selbst wiederum allerlei Klischees bediente.

Und beim kürzlichen Durchspielen von Persona 4 traf ich auf Kanji, der seinerzeit wohl teilweise viel Kritik ankam, weil seine latente Homosexualität einerseits klar kommuniziert wird, das Spiel dies zugleich aber narrativ in andere Bahnen lenkt. Dem Spiel wurde da teils vorgeworfen, es hätte nicht den Mut besessen einen offenkundig (sic) homosexuellen Charaktere auch als solchen zu benennen.

Stoff gibt's für das Thema allerlei. Ist die Frage, worauf man sich konzentrieren möchte. :D
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Desotho
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Re: LGBT+ in Spielen

Beitrag von Desotho »

Terranigma hat geschrieben: 8. Mai 2023, 08:14 Und beim kürzlichen Durchspielen von Persona 4 traf ich auf Kanji, der seinerzeit wohl teilweise viel Kritik ankam, weil seine latente Homosexualität einerseits klar kommuniziert wird, das Spiel dies zugleich aber narrativ in andere Bahnen lenkt. Dem Spiel wurde da teils vorgeworfen, es hätte nicht den Mut besessen einen offenkundig (sic) homosexuellen Charaktere auch als solchen zu benennen.
Mhm man kann es halt interpretieren, ich habe P4G auch nochmal gespielt vor kurzem und ich persönlich finde ihn eigentlich gut gemacht. Allerdings gucke ich auf sowas natürlich auch durch die Hetero Brille.
In gewisser Weise fühle ich mich ihm aber verbunden. Als man aufgewachsen ist, musste irgendwann alles "cool" sein, heute kann ich problemlos dazu stehen niedliche/uncoole Dinge gut zu finden.
El Psy Kongroo
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Terranigma
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Re: LGBT+ in Spielen

Beitrag von Terranigma »

Persönlich habe ich mich an Kanji auch nicht gestört, sondern mochte ihn als Figur sogar sehr. Gerade auch weil er so'n komplexer Charakter ist, da er sich nicht leicht in die eine oder andere Schublade einordnen lässt, d.h. ob Kanji am Ende tatsächlich homosexuell ist oder nicht, stand für mich auch gar nicht im Mittelpunkt. In der Kritik wurde dem Spiel teils vorgeworfen, dass es sich um eine klare Aussage diesbezüglich drückt und dies wurde als "Feigheit" gewertet, aber umgekehrt könnte man den Kritikern auch die Frage vorhalten, weshalb sie überhaupt derart darauf pochen, eine Figur in "Entweder A oder B"-Schemata einsortieren zu wollen. Wenn mich was an Persona 4 diesbezüglich störte, dann eher die Reaktion der gesamten Party auf Kanji: die Party reagiert teils sehr negativ auf den Umstand, dass Kanji bis zu einem gewissen Grad offenbar Männer-Phantasien hat. Nicht Kanji ist das Problem, sondern wie die Welt auf ihn reagiert (mal mit Rosa von Praunheim gesprochen).

Habe so'ne Figur wie Kanji tausend Mal lieber als so'n laufendes Klischee wie Dorian in Dragon Age: Inquistion.
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