US-Politik
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Re: US-Politik
In Florida ermitteln Behörden gegen eine Lehrerin, die während des Schulunterrichts einen Disney Film zeigte, der wohl eine homosexuelle Romanze thematisiert. Damit verstößt sie gegen die "Don't say gay"-Gesetze in Florida.
Bei dem Film handelt es sich wohl um den Animationsfilm Strange World.
https://www.zeit.de/gesellschaft/schule ... itaet-film
Bei dem Film handelt es sich wohl um den Animationsfilm Strange World.
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Re: US-Politik
Da stellt sich in Florida die Frage ob das wirklich wegen der Inhalte des Filmes war oder ob aktuell ein Disney Film generell reicht.
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Re: US-Politik
Ich hatte bei DeSantis immer das Gefühl, dass man dort MAGA light bekommt. Gleiche knallharte konservative Politik aber auf demokratischen Basis bzw mit demokratischem Antlitz. Und das ganze im Zweifel auch wählbar für eine demokratischen Wähler. Mittlerweile habe ich das Gefühl, Florida landet auf direktem Weg im Faschismus, wenn sich da die Menschen nicht entschieden wehren.
https://www.timesofisrael.com/florida-r ... ation-ban/
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Re: US-Politik
Und nun ist er ganz offen Präsidentschaftskandidat. Das werden wilde Primaries.
Bei DeSantis stellt sich zusätzlich noch die Frage, ob er als nominierter Präsidentschaftskandidat wieder etwas gemäßigter agieren würde, um unabhängige Wähler nicht völlig zu vergraulen. Das wäre die logische Taktik, aber ich kann mir vorstellen, er wird im Vorkampf gegen Trump weiter so hart Richtung Faschismus und Verschwörungsmythologie steuern, dass er da auch im eigentlichen Wahlkampf nicht rauskommt (entweder, weil er glaubt, dass die Republikaner sonst enttäuscht der Wahlurne fernbleiben, oder weil er selber echt von seinem Stuss überzeugt ist, oder beides).
Meine größte Sorge ist, dass er sich wirklich als noch gefährlicher als Trump erweist, gleichzeitig aber bei den weniger gut informierten Wählern das Image des stabileren, weniger schrägen Staatsmanns etablieren kann. Offener Faschismus hat im Wahlsystem der USA scheinbar eine so große Minderheit, dass nur wenige zusätzliche Stimmen zur Mehrheit fehlen.
Bei DeSantis stellt sich zusätzlich noch die Frage, ob er als nominierter Präsidentschaftskandidat wieder etwas gemäßigter agieren würde, um unabhängige Wähler nicht völlig zu vergraulen. Das wäre die logische Taktik, aber ich kann mir vorstellen, er wird im Vorkampf gegen Trump weiter so hart Richtung Faschismus und Verschwörungsmythologie steuern, dass er da auch im eigentlichen Wahlkampf nicht rauskommt (entweder, weil er glaubt, dass die Republikaner sonst enttäuscht der Wahlurne fernbleiben, oder weil er selber echt von seinem Stuss überzeugt ist, oder beides).
Meine größte Sorge ist, dass er sich wirklich als noch gefährlicher als Trump erweist, gleichzeitig aber bei den weniger gut informierten Wählern das Image des stabileren, weniger schrägen Staatsmanns etablieren kann. Offener Faschismus hat im Wahlsystem der USA scheinbar eine so große Minderheit, dass nur wenige zusätzliche Stimmen zur Mehrheit fehlen.
Re: US-Politik
So traurig das auch ist, aber ich hoffe nur noch, dass sich das geringere Übel Trump durchsetzen wird und dass DeSantis aus diesem Duell derart beschädigt herauskommt, dass er auch in vier Jahren keine Chance haben wird. Trump ist schon schlimm genug, aber den würde die Welt auch noch vier weitere Jahre überleben. Bei DeSantis bin ich mir da nicht so sicher.
Re: US-Politik
Deinen Optimismus möchte ich haben. Es ist imho völlig egal wer von den beiden das rennen macht, die USA haben gezeigt, dass Trump kein Unfall und nicht die Ausnahme war. Mittlerweile hat sich die gesamte GOP dem Wahnsinn ergeben und deren Wähler in der "Mitte" juckt es offensichtlich nicht.Peter hat geschrieben: ↑24. Mai 2023, 08:46 So traurig das auch ist, aber ich hoffe nur noch, dass sich das geringere Übel Trump durchsetzen wird und dass DeSantis aus diesem Duell derart beschädigt herauskommt, dass er auch in vier Jahren keine Chance haben wird. Trump ist schon schlimm genug, aber den würde die Welt auch noch vier weitere Jahre überleben. Bei DeSantis bin ich mir da nicht so sicher.
Wenn man bedenkt, dass Florida mal ein Swing State war... Gleizeitig zeigt ihr Wahlsystem zunehmend, dass es angreifbar ist. Die Zahl der Idioten, Verrückten und Hochstapler die aus der GOP nach Washington geschickt werden ist zu groß. Was für ein funktionierendes(!) Wahlsystem spült denn eine Lauren Boebert, eine Marjorie Taylor Greene oder einen George Santos in ein Bundesparlament? Was für eine Demokratie duldet denn bitte derart offene Korruption in ihrem Verfassungsgericht wie die USA bei Clarence Thomas? Eigentlich können wir in Europa nur noch die Brandmauer hochziehen und hoffen, dass uns das nicht auch blüht, wir sehen ja, dass CDU und auch Teile der FDP zu gerne die US Narrative des Kulturkampfes übernehmen.
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Re: US-Politik
https://www.deutschlandfunkkultur.de/sc ... n-102.html
Überschrift: "Schule in Florida verbietet „The Hill We Climb“ von Amanda Gorman".
Erster Satz: "In Florida hat eine Schule den jüngeren Klassen verboten, das Gedicht „The Hill We Climb“ von Amanda Gorman zu lesen." Weiter im Text wird erklärt, dass es für Klasse 5 aufwärts eingeschränkt wurde.
Ich las Kritik schon vorhin auf Twitter bzgl. "ban" u.a. beim Guardian (https://www.theguardian.com/us-news/202 ... ida-school), aber jetzt auch noch beim ÖRR. Öhm. Ich halte dieses Vorgehen in Florida ja auch für sehr kritisch, so wie Rushdie letztens meinte z.B. Aber wie entstehen solche Überschriften? Weicht meine Verbotsdefinition so sehr ab, uhm. Ich würde ja auch nicht sagen, dass ein Film verboten wird, wenn er eine FSK 12 statt 6 bekommt. Man kann gerne diskutierten, ob die Einschränkung hier sinnvoll ist aber (könnte afaik auch am reading level liegen, ich meine, es sind eher Texte für Klasse 5 aufwärts rein vom Anspruch her).
Überschrift: "Schule in Florida verbietet „The Hill We Climb“ von Amanda Gorman".
Erster Satz: "In Florida hat eine Schule den jüngeren Klassen verboten, das Gedicht „The Hill We Climb“ von Amanda Gorman zu lesen." Weiter im Text wird erklärt, dass es für Klasse 5 aufwärts eingeschränkt wurde.
Ich las Kritik schon vorhin auf Twitter bzgl. "ban" u.a. beim Guardian (https://www.theguardian.com/us-news/202 ... ida-school), aber jetzt auch noch beim ÖRR. Öhm. Ich halte dieses Vorgehen in Florida ja auch für sehr kritisch, so wie Rushdie letztens meinte z.B. Aber wie entstehen solche Überschriften? Weicht meine Verbotsdefinition so sehr ab, uhm. Ich würde ja auch nicht sagen, dass ein Film verboten wird, wenn er eine FSK 12 statt 6 bekommt. Man kann gerne diskutierten, ob die Einschränkung hier sinnvoll ist aber (könnte afaik auch am reading level liegen, ich meine, es sind eher Texte für Klasse 5 aufwärts rein vom Anspruch her).
Re: US-Politik
Die Überschrift "Schule verbietet Klassenlehrern "The Hill We Climb" in Klasse 1-4 zu lesen und zensiert es für Klasse 5+6" würde auch nicht besser klingen.
Warum tut sie das? Weil die Schule ein konservatives Wertebild vermitteln will, bei dem kritisches Denken nicht willkommen ist. Die Kinder bekommen vom Gedicht keine Albträume, oder Ähnliches. Es gibt keinen Grund, es einer Gruppe Menschen vorzuenthalten, außer Angst von Mächtigen, sie könnten ihre Macht durch kritische Menschen verlieren und die Gier, dass sie ihre Macht damit langfristig festigen können.
Als erstes ist es ein Zeichen für all jene, die Demokraten "hassen": wenn ein "demokratisches Gedicht" nicht den eigenen Kindern beigebracht werden soll, finden die das gut.
Zum anderen haben die Zensurlisten mittlerweile Methode. Es geht nicht um ein symbolisches Gedicht, sondern um kritisches Gedankengut im Allgemeinen. Dass man junge Kinder am besten "Werte" vermitteln kann, wissen alle Diktaturen und Autokratien schon lange.
Von den Preußen über die Nazis bis hin in die DDR, hier in Deutschland gab's schon einige Regime, die dies meisterten.
In den USA schafften die Konservativen es einerseits darüber, dass sie ihre Sklaven nicht bildeten (was indirekt wieder ihre Rassentrennung legitimierte --> Schwarz = dumm) und anderseits, dass es viele Kirchenschulen und Colleges gab/gibt, welche deren Werte vermittelten (bis heute). Dass (gute) universitäre Bildung privat ist, ist ebenfalls ein entscheidender Faktor, um Arme ungebildet zu lassen.
Warum tut sie das? Weil die Schule ein konservatives Wertebild vermitteln will, bei dem kritisches Denken nicht willkommen ist. Die Kinder bekommen vom Gedicht keine Albträume, oder Ähnliches. Es gibt keinen Grund, es einer Gruppe Menschen vorzuenthalten, außer Angst von Mächtigen, sie könnten ihre Macht durch kritische Menschen verlieren und die Gier, dass sie ihre Macht damit langfristig festigen können.
Als erstes ist es ein Zeichen für all jene, die Demokraten "hassen": wenn ein "demokratisches Gedicht" nicht den eigenen Kindern beigebracht werden soll, finden die das gut.
Zum anderen haben die Zensurlisten mittlerweile Methode. Es geht nicht um ein symbolisches Gedicht, sondern um kritisches Gedankengut im Allgemeinen. Dass man junge Kinder am besten "Werte" vermitteln kann, wissen alle Diktaturen und Autokratien schon lange.
Von den Preußen über die Nazis bis hin in die DDR, hier in Deutschland gab's schon einige Regime, die dies meisterten.
In den USA schafften die Konservativen es einerseits darüber, dass sie ihre Sklaven nicht bildeten (was indirekt wieder ihre Rassentrennung legitimierte --> Schwarz = dumm) und anderseits, dass es viele Kirchenschulen und Colleges gab/gibt, welche deren Werte vermittelten (bis heute). Dass (gute) universitäre Bildung privat ist, ist ebenfalls ein entscheidender Faktor, um Arme ungebildet zu lassen.
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Re: US-Politik
Woraus ergibt sich ein Verbot überhaupt? Bisher lese ich nur, dass es nicht mehr ausleihbar sein soll für Klasse 1 bis 4 und der Anteil der Kinder in dem Alter, die das lesen würden/können geht eh gegen Null. Und der Grund dafür ist auch noch unklar afaik, es ist bisher nur die Bullshit-"Anzeige"-Begründung bekannt, aber nicht die Gründe für die Restriktion.
Dieser Skandalisierung aktuell in den Medien kann ich nichts abgewinnen bisher. Die Bullshit-Überschrift etwa auch beim NDR: https://www.ndr.de/kultur/buch/Amanda-G ... an104.html
Dieser Skandalisierung aktuell in den Medien kann ich nichts abgewinnen bisher. Die Bullshit-Überschrift etwa auch beim NDR: https://www.ndr.de/kultur/buch/Amanda-G ... an104.html
Re: US-Politik
Ich lese da eher ein "Es ist den Lehrkräften untersagt, das Gedicht in den Klassen 1-4 im Unterricht zu besprechen" raus. Da kann man schon von einem Verbot sprechen, auch wenn das Gedicht nicht direkt auf dem Bücherverbrennungsstapel landet.Rigolax hat geschrieben: ↑26. Mai 2023, 07:22 Woraus ergibt sich ein Verbot überhaupt? Bisher lese ich nur, dass es nicht mehr ausleihbar sein soll für Klasse 1 bis 4 und der Anteil der Kinder in dem Alter, die das lesen würden/können geht eh gegen Null. Und der Grund dafür ist auch noch unklar afaik, es ist bisher nur die Bullshit-"Anzeige"-Begründung bekannt, aber nicht die Gründe für die Restriktion.
Re: US-Politik
Könnte sein, dass sich das indirekt ergibt. Macht insofern ja auch Sinn, dass etwas das besprochen werden soll, auch ausleihbar sein muss. Andererseits, again, das ist vom reading level imho auch evident nicht für Grundschüler (pauschal) geeignet.
Was ich nicht verstehe: Die Berichterstattung ist m.E. reflexartig, unklar und imho schlecht, dass es eher backfired. Es wirkt auf mich halt schlicht (bisher) wie eine übertriebene Aufregung. Dürfte für Gorman auch eh eher gelegen kommen, Selbstinszenierung kann sie ja wohl auch (vgl. im NDR-Artikel).
Re: US-Politik
Dieses "Reading Level" ist aber auch so ein Ding was ich nur aus USA kenne mit ihren Standardsierten Tests und so.
Normalerweise sollten Lehrer ds eh individuell auf die Klasse/Schüler eingehen und schaun ob es hilfreich ist zu besprechen.
Normalerweise sollten Lehrer ds eh individuell auf die Klasse/Schüler eingehen und schaun ob es hilfreich ist zu besprechen.
Re: US-Politik
Der Teufels Advokat würde entgegnen, dass die Bibel auch nicht dem "Reading Level" entspreche.
Ein Reading Level für Altersgruppen zu definieren ist vollkommener Schwachsinn. Gibt genügend Kinder, die lesen die dicksten Bücher und sind noch im Grundschulalter.
Für die Diskussion um das Gedicht ist diese Argumentantion nicht mehr als eine Nebelkerze, die von den eigentlichen Gründen ablenken soll. Wenn ein solches Gedicht nämlich in der Klasse besprochen wird (ähnlich wie die Maus Comics), können es auch Kinder mit schlechten Leseverständnis verstehen. Wenn sie es nicht verstehen würden, gäbe es ja auch keine Not für ein "Verbot".
Ein Reading Level für Altersgruppen zu definieren ist vollkommener Schwachsinn. Gibt genügend Kinder, die lesen die dicksten Bücher und sind noch im Grundschulalter.
Für die Diskussion um das Gedicht ist diese Argumentantion nicht mehr als eine Nebelkerze, die von den eigentlichen Gründen ablenken soll. Wenn ein solches Gedicht nämlich in der Klasse besprochen wird (ähnlich wie die Maus Comics), können es auch Kinder mit schlechten Leseverständnis verstehen. Wenn sie es nicht verstehen würden, gäbe es ja auch keine Not für ein "Verbot".
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Re: US-Politik
"Vollkommener Schwachsinn" würde ich nicht sagen. Es gehört auch zur Pädagogik, Inhalte je nach angenommener Schwierigkeit zugänglich zu machen. Wäre auch eher kontraproduktiv, wenn zum Beispiel eine 8-Jährige sich plötzlich für Wale interessiert, nach Büchern sucht und ihr Moby Dick nahegelegt wird; außer die 8-Jährige ist Lisa Simpson oder Matilda natürlich. In dem Sinne sollten Einteilungen nach reading level nicht absolut bindend sein.
Na ja, wobei es vermutlich bei den Einschränkungen bzgl. Gormans Gedicht nicht bloß um reading level geht, sonst hätte dieses "education center" das in ihrer (knappen) Stellungnahme wohl erwähnt.
Na ja, wobei es vermutlich bei den Einschränkungen bzgl. Gormans Gedicht nicht bloß um reading level geht, sonst hätte dieses "education center" das in ihrer (knappen) Stellungnahme wohl erwähnt.
Re: US-Politik
Ich finde deine Argumentationsweise ermüdend, ich finde sie nämlich unehrlich. Wir wissen doch alle, dass es nicht um pädagogische Altersbeschränkungen geht, sondern um rechte Ideologie. Ich gehe fest davon aus, dass Du das eigentlich auch weißt. Diese formalistische Pseudoargumentation, die den riesigen Elefanten im Raum einfach ignoriert und damit negiert, nervt daher etwas.
Es ist nicht nur dieses Gedicht, es ist eins von vielen Werken, die in Florida nicht oder nur eingeschränkt in den Schulen behandelt werden. Das betrifft alles, dem Rechte irgendwie das Label "woke" verpasst haben, egal ob es um Sklaverei, LGBTQ, Bürgerrechte oder ähnliches geht. Mit Gormans Gedicht, was zu Bidens Amtseinführung vorgetragen wurde, ist nun eben ein weiterer prominenter Vertreter dazugekommen.
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Re: US-Politik
Lies vielleicht meinen Posting ganz, bevor du reflexartig antwortest. Ich schrieb doch noch es liegt vmtl. nicht am reading level. Das nervt mich etwas.Rince81 hat geschrieben: ↑26. Mai 2023, 09:47Ich finde deine Argumentationsweise ermüdend, ich finde sie nämlich unehrlich. Wir wissen doch alle, dass es nicht um pädagogische Altersbeschränkungen geht, sondern um rechte Ideologie. Ich gehe fest davon aus, dass Du das eigentlich auch weißt. Diese formalistische Pseudoargumentation, die den riesigen Elefanten im Raum einfach ignoriert und damit negiert, nervt daher etwas.
Und allgemein: Aus den Artikeln geht nicht hervor, warum Gormans Buch genau "verboten" wurde. Das wird nur vermutet und ist in dem Sinne journalistisch unehrlich. Der Artikel beim NDR hat etwa journalistisch unzulässig die Begründung der Beschwerde als Grund übernommen: "Wegen vermeintlicher Hassbotschaften hat eine Schule in Florida das Gedicht nun für Grundschüler verboten.". Gerade der ÖRR sollte doch noch vernünftigen Journalismus machen können. Wenn Trump analog so argumentiert, schreien aber alle fact checking sites "liar liar pants on fire". Das ist mir zu dämlich.
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Re: US-Politik
So schaut's aus. Die Intention der Rechten wird so völlig unverblümt und offen kommuniziert, da sehe ich gar keinen Anlass für alternative Deutung. Kann man natürlich als Gedankenexperiment machen, "aber warum"?Rince81 hat geschrieben: ↑26. Mai 2023, 09:47
Es ist nicht nur dieses Gedicht, es ist eins von vielen Werken, die in Florida nicht oder nur eingeschränkt in den Schulen behandelt werden. Das betrifft alles, dem Rechte irgendwie das Label "woke" verpasst haben, egal ob es um Sklaverei, LGBTQ, Bürgerrechte oder ähnliches geht. Mit Gormans Gedicht, was zu Bidens Amtseinführung vorgetragen wurde, ist nun eben ein weiterer prominenter Vertreter dazugekommen.
Re: US-Politik
Habe ich und mehrere ignoriert. Das Problem an deiner Argumentation ist, dass du die offenkundige und allerwahrscheinlichste Lösung zwar als Möglichkeit akzeptierst, dann aber mit Nebelkerzen und Scheinargumenten um Dich wirfst, um ein alternatives Narrativ als genauso wahrscheinliche Möglichkeit zu vertreten. Keine Ahnung ob das reine Freunde an der Argumenation ist, du das hier als Debattierclub siehst oder was anderes aber wie schon gesagt - es ist für mich dann unehrlich.
Das Thema hier ist aber nicht journalistische Standards des NDR, sondern US-Politik. Die Berichterstattung im NDR ändert aber nichts an der Motivation der Gesetzgeber in Florida oder an den Leuten, die sich über die Bücher beschweren. Wenn der NDR für Dich unlauter berichtet, kann das gerne in einem speziellen Thread erörtert werden, bei berechtigtem Bashing für unsaubere Berichterstattung bin ich immer dabei.Und allgemein: Aus den Artikeln geht nicht hervor, warum Gormans Buch genau "verboten" wurde. Das wird nur vermutet und ist in dem Sinne journalistisch unehrlich. Der Artikel beim NDR hat etwa journalistisch unzulässig die Begründung der Beschwerde als Grund übernommen: "Wegen vermeintlicher Hassbotschaften hat eine Schule in Florida das Gedicht nun für Grundschüler verboten.". Gerade der ÖRR sollte doch noch vernünftigen Journalismus machen können. Wenn Trump analog so argumentiert, schreien aber alle fact checking sites "liar liar pants on fire". Das ist mir zu dämlich.
https://www.nytimes.com/2023/05/24/us/b ... orman.html
Grund für die Beschwerde laut NYT ist:
The challenge to Ms. Gorman’s poem, which was reported by The Miami Herald, came from Daily Salinas, a parent of two students at the school, who complained in March about it and four other titles, according to records provided to The New York Times by The Florida Freedom to Read Project, an advocacy group that opposes efforts to ban and restrict access to books in the state.
The complaint against “The Hill We Climb” lists its author as Oprah Winfrey, not Ms. Gorman, and says that the function of the work is to “cause confusion and indoctrinate students.” Ms. Winfrey wrote the foreword to a hardcover edition of Ms. Gorman’s poem. Ms. Salinas could not immediately be reached on Wednesday.
"Verwirrung" und "Indoktrination" von Schülern. Ein Gedicht, was bei der Amtseinführung des aktuellen US-Präsidenten vorgetragen wurde.
https://www.miamiherald.com/news/local/ ... 71496.html
Read more at: https://www.miamiherald.com/news/local/ ... rylink=cpyIn March, Daily Salinas, a parent of two students at at Bob Graham Education Center in Miami Lakes, challenged The ABCs of Black History, Cuban Kids, Countries in the News Cuba, the poem The Hill We Climb, which was recited by poet Amanda Gorman at the Jan. 20, 2021, inauguration of President Joe Biden, and Love to Langston for what she said included references of critical race theory, “indirect hate messages,” gender ideology and indoctrination, according to records obtained by the Florida Freedom to Read Project and shared with the Miami Herald.
Das waren die Gründe für die Beschwerde und die Schule ist dieser Beschwerde gefolgt, daher habe ich kein Problem mit der Berichterstattung des NDR.
The ABCs of Black History ist ein Kinderbuch:The other works that were challenged were “The ABCs of Black History” by Rio Cortez, “Cuban Kids” by George Ancona, “Love to Langston” by Tony Medina and “Countries in the News: Cuba,” by Kieran Walsh. The reasons cited for opposing the other works include “indoctrination” and critical race theory, a graduate-level academic framework for understanding racism in the United States that focuses mainly on institutions and systems.
https://www.amazon.com/ABCs-Black-Histo ... and%20Soul.
Cuban Kids ist eine Fotodokumentation über Kinder auf Kuba:
https://www.teachingbooks.net/annotatio ... 59#t_cid_1
Love to Langston ist ein Gedichtband für Kinder, der Rassismus thematisiert:
https://www.amazon.com/Love-Langston-To ... 1584302836
Countries in the News: Cuba ist ein Buch über Kuba für Grundschüler:
https://www.amazon.com/Cuba-Countries-N ... 1595152881
Klar, wir können trotzdem gerne weiter darüber diskutieren, dass es vielleicht nur um pädagogische Gründe geht.
Die Frau geht übrigens mit ihrem Mann in Florida auf Demos der Proud Boys und hat vor wenigen Monaten auf ihrem Facebook Account eine Zusammenfassung der "Protokolle der Weisen von Zion" gepostet.
https://www.jewishnews.co.uk/florida-mo ... s-of-zion/
Salinas’ post about the Protocols included a list of steps depicting how “Jewish Zionists” would achieve world domination.
The graphic included stages such as “Place our agents and helpers everywhere,” “Replace royal rule with socialist rule, then communism, then despotism,” and “Sacrifice people (including Jews sometimes) when necessary.”
Reached by JTA on Wednesday, Salinas confirmed that the post about the “Protocols” was hers and apologised for it, saying she hadn’t read it beyond the word “communism.”
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