Isshin! Ist! Besiegt!
Diesen kurze Rausch aus Glück, Erleichterung, Zufriedenheit und Kompetenzgefühl nach dem Erfolg kenne ich im Spielekosmos bisher nur von den From Software Spielen. Herrlich. Da rutscht die Nadel gleich noch tiefer in die Vene.
Und natürlich war es wieder die Strategieumstellung. Ran an den Gegner und parieren, parieren, parieren. Dann ging es. Bin also bis zu einem gewissen Grad gud gegittet.
Zum Schluss hatte ich wieder den Eindruck ich kann das kontrolliert spielen und ich wusste, wie ich in welchen Situationen reagieren muss. Es war zwar kein Dominieren wie beim Great Shinobi, aber dennoch das Gefühl, dass man es im Griff hat.
Hat nur ewig gedauert diesmal. Bin nach rund 30 Stunden zu Genichiro/Isshin gekommen, jetzt habe ich rund 41 Stunden auf der Uhr. Fast ein Viertel der Spielzeit war ich mit dem Endkampf zugange und finde das Spiel trotzdem noch geil. Wenn ich Genichiro und den Great Shinobi auf der Ashina Burg dazunähme, haben diese drei Bosse fasst die Hälfte der Spielzeit gefressen.
Problem bei Isshin war, dass ich mich von der Phase 3 (wiedermal) hab einschüchtern lassen und wollte auf Entfernung gehen und habe dann damit verschiedene Strategien probiert. Weil man aber immer erstmal durch Phase 1 und 2 muss und hin und wieder mal was verstolpert, dauert es dann entsprechend, bis man mal eine Strategie ordentlich ausprobiert und evaluiert hat. Und als ich mich dann entschieden habe, das Kampfsystem so zu nutzen wie es sich gehört, waren wieder einige Versuche notwendig um ein Gefühl für die Pariertimings in Phase 3 zu bekommen.
Geholfen hat dann auch, dass ich die dramatische Musik des Spiel ausgemacht hat und ruhigen Jazz von Sun Ra und Kamasi Washington eingelegt habe. Das wieder und wieder anrennen hat damit etwas fast meditatives bekommen und geholfen kontrolliert zu spielen und nicht anzufangen irgendetwas zu tun. Besonders hart erkämpfte Lektion: Selbst bei niedriger Lebensleiste in Phase 3 und 4 am Isshin dran bleiben und wirklich nur heilen, wenn er in irgendeiner längeren Animation gefangen ist.
Habe auch gemerkt, je länger ich in Phase 3 ausgehalten habe, umso mehr Probleme hatte ich danach wieder mit Genichiro, da war der Unterschied doch recht groß. Phase 2 hingegen war immer ein Spaziergang.
Am Ende war es dann wieder ein geiler Kampf und das liegt am großartigen Kampfsystem. Ich mag es so sehr. Deswegen kommt das Spiel doch noch nicht von der Platte runter. Viel werde ich vermutlich nicht vom NG+ spielen, aber möchte nochmal über die Auswahl paar Bosse angehen und schauen, wie ich mich jetzt damit schlage.
Die erste Begegnung mit Genichiro ganz am Anfang vom Spiel im NG+ war dann auch kein Problem und habe ihm gleichmal die Lebenspunkte ausgeknipst. Herrlich, die Skillprogression und das Kompetenzgefühl in dem Spiel.
Vielleicht wird es doch nochmal ein NG+ irgendwann.
Ein tolles Spiel.
Bin immer noch nicht der größte Fan von den linearen From Software spielen, mir sagt da ihre Open World in Elden Ring mehr zu. Aber die Gestaltung der Welt von Sekiro war schon toll und ich bin auch ein großer Freund der Vertikalität in den Levels.
Zu Dark Souls 3 kehre ich vielleicht noch irgendwann mal zurück, auch wenn dort die Vertikalität und das Kampfsystem fehlen, ansonsten widme ich mich bald wieder Elden Ring und übe dort die etwas anderen Pariertiming wieder ein.
Aber verdammt, ich wünsche mir eine Mod oder einen DLC mit dem Sekiro-Kampfsystem für Elden Ring. 
Und sicherlich kennen ihn einige, aber immer wieder kras, was er aus dem Sekiro-Kampfsystem herausholt: Ongbal.
20 Minuten absolute Perfektion. Der Endkampf ohne Kuros Charme und mit der Demon Bell auf Level 1 nur mit dem Mikiri-Counter. Keine Tools und Upgrades. Irre.
https://www.youtube.com/watch?v=CIjuuA9S_9I
Das Video war meine Bestätigung, dass in Phase 3 eigentlich so gut wie alles parierbar ist. Das hat mich am Ende endgültig zum Strategiewechsel ermutigt.
Oder sein 35 minütiger No Hit Run ohne Kuros Charme und mit der Demon Bell durch den härtesten Gauntlet modus.
https://www.youtube.com/watch?v=G50cqRgl5X4
Das ist, als ob man als Kreisklasse-Fussballer Messi zuschaut. Irgendwie zwar die gleiche Tätigkeit, aber in einer ganz anderen Dimensionen.
Bin nun weit genug, dass ich auch das Ende sehen will, bzw. gegen den Endboss antreten möchte. Mal schauen ob ich noch irgendwo in eine nicht überwindbare Wand hineinlaufe. Bisher habe ich ein gutes Gefühl ... zumindest bis zum nächsten Boss. 
