Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

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Morty
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Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von Morty »

Die eigentliche Frage steht ja oben. Ich stelle mir diese Frage schon seit längerem. Früher habe ich öfters Spiele vorbestellt oder sie mir am Releasetag gekauft. Heute jedoch sehe ich leider keinen Sinn mehr darin. Viel große Titel kommen entweder verbugged, mit Serverproblemen oder durch fragwürdige DLC-Politik schlicht unfertig auf den Markt. Ziemlich schade wie ich finde!
Bei vielen Spielen, die ich mir eigentlich kaufen wollte, hatte sich das Warten ausgezahlt bzw. dazu geführt, dass ich sie mir gar nicht mehr gekauft habe. Beispiele wäre zB Just Cause 3 (technisch schlecht), Arkham Knight (technische Katastrophe), Street Fighter 5 (unfertig, Serverprobleme, ect). Oder man wird durch die DLC-Politik wie zB bei Mortal Kombat X völlig über den Tischgezogen.
Um ehrlich zu sein war eines der letzten Spiele, die ich mir zum Release gekauft habe Diablo 3. Was ich durch den Error 34 bereut habe. Für mich hat sich das Warten immer ausgezahlt und mich von vielen Fehlkäufen bewahrt.
Und selbst wenn ein Spiel mal ausnahmsweise spielbar auf den Markt kommt, sehe ich auch nicht wirklich den Sinn es zum Vollpreis zu kaufen. Nicht nur, dass man nach spätestens einem Jahr die GotY-Edition (also das "fertige" Spiel) für ein Appel und ein Ei nachgeschmissen bekommt, man muss sich auch nicht mit den ganzen Kinderkrankheiten rumschlagen, die viele Titel zum Release quählen wie zB überlastete Server, Bugs, keine Mods, ausgelagerter DLC, ect.
Ein Beispiel: Ich wollte mir Fallout 4 für PC kaufen, aber als ich gesehen habe wie Bethesda mal wieder nicht die Inventarbediehnung verbessert hat und dann auch noch die ganzen DLCs anghekündigt wurden und das Spiel jetzt auch plötzlich 10 Euro mehr als andere PC-Spiele kostet, habe ich das mal schön sein lassen. In spätestens einem Jahr bekomme ich das Spiel in vollständig (also mit DLCs), mit Zugriff auf viele Mods, bugfreier und bedeutend günstiger. Wo liegt also der Sinn, insbesondere da es ein reiner Singleplayer-Titel ist, sich das Teil am Release zu kaufen? Jochen hatte genau das auch schon in der Fallout 4 Folge angesprochen.
Bei MP-Titeln verstehen ich einen frühe kauf, da bei den meisten Spielen 1-2 Jahre nach dem Release entweder garnichts mehr los ist oder man gegen die etablierten Spieler keine Chance mehr hat.

Der Preisverfall durch die ganzen Key-Shops tragen ihr Übriges dazu bei. Da herrscht eine Inflation, die nicht mehr feierlich ist. Manchmal kommt es mit so vor als würde nur noch Nintendo ihre Preise halten können. Das allerdings teilweise so zwanghaft, dass es schon wieder lächerlich ist.
Ich bin gern dazu bereit ein Spiel für 50-60 Euro am Release zu kaufen, wenn ich dafür auch ein fertiges Produkt bekomme. Allerdings fühle ich mich vor den Kopf gestoßen, wenn es den Titel zwei Wochen später für 13-20 Euro in Keyshops giebt (ist jetzt ein extremes Beispiel, ist mir aber schon passiert). Oder wie bei Mortal Kombat schon alles auf der Disc ist, ich aber nochmal extra bezahlen muss um es freizuschalten.

Dabei würde ich gern gern wieder mal etwas vorbestellen. Ich vermisse die Zeiten von früher, wenn man sehnsüchtig auf den Release eines bestimmten Titels gewartet hat und man endlich am Erscheinungstags loslegen konnte. Heute ist mir aber das Risiko enttäuscht zu werden schlicht zu hoch. Wenn man dazu noch bedenkt, dass viele Indie Entwickler ihre Releases besser auf die Reihe bekommen wie manchen AAA-Produktion stelle ich mir natürlich die Frage, wo dies alles in Zukunft noch hinführen woll

Sehe ich diese ganze Angelegenheit zu pessimistisch oder hatte ich einfach nur Pech in meiner Spielewahl?
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Morty
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von Morty »

Ich gebe dir vollkommen Recht.
Spiele sind, zumindest in meiner Erinnerung, zu den Zeiten in denen insbesondere Konsolen noch nicht online waren, fertiger auf den Markt gekommen. Oder zumindest soweit fertig, dass sie spielbar waren und nicht einen 10GB Day One Patch benötigten oder ganzer Content seperat erworben werden musste. So Fiaskos wie Tony Hawk 5 oder auch Sims City 4 sind damals mit großen Marken nicht passiert. Zumindest habe ich das damals nicht mitbekommen.
Um so interessanter ist natürlich, dass kleiner Studios die Genrecharts mit ebenso kleinen Titeln erobern: Ein Grim Dawn, Torchlight 2 oder Path of Exile ist mindestens genauso gut, wenn nicht noch besser als ein Diablo 3. Cities: Skylines ist das bessere Sims City 4 und ein paar Hobbyentwickler haben mit einer vor kurzem erschienen Mod zu Tony Hawk Underground 2 (ja, das von 2004) das aktuelle Tony Hawk 5 sowas von hinter sich gelassen, dass es beschähmend für Activision ist.
Aber wenn man sich Verkaufzahlen von aktuellen Titeln ansieht scheinen die Kunden die Vollpreis-Betas ja zu kaufen. Das liegt vielleicht daran, dass die PS3 und die XBox 360 den Spielemarkt für die breite Masse geöffnet haben und die meisten einen gewissen Qualitätsstandard nicht gewohnt sind. Damals zu SNES-Zeiten haben ich auch jeden Mist gespielt ohne mir Gedanken über dessen Qualität zu machen.
Aber da die Leitplatformen fast nur noch Konsolen sind, werden sich PC-Spieler wohl auf so eine Zukunft einstellen müssen. Da kann man nur hoffen, dass sich mehr Spiele über diese Problematik klar werden und sich dies in Verkaufszahlen widerspiegelt.
Manchmal denke ich jedoch, dass die Entwickler es auch teilweise nicht anders wollen. Warum haben denn zB immer noch einige Spiele eine always on Zwang? Es gibt doch niemanden, der soetwas gut findet. Die Puplisher verteidigen ihn immer mit Gründen wie "weniger Raubkopien". Das ist totaler Quatsch. Schon knapp eine Woche nach Release von Sims City 4 war eine gecrackte Version online, die ohne diese Funktion auskam und dadurch anscheinend auch spielbar war. Das selbe war zB auch bei GTA 4. Sowas motiviert potentiele Käufer doch zur Raubkopie zu greifen...
Ich denke schon, dass Käufer gewillt sind den Vollpreis für gute Spiele zu bezahlen und es ist im Interesse des Entwicklers möglichst viele Kopien zum Vollpries zu verkaufen. Beide wollen also das selbe. Wie können diese Parteien dann soweit auseinanderdriften? Wie Miyamoto so schön sagte: "A delayed game is eventually good, but a rushed game is forever bad."

Du hattest ja schon erwähnt, dass Nintendotitel eine höhere "handwerkliche" Qualität haben. Muss jedes Spiel, dass auf einer Nintendokonsole erscheint eigentlich von Nintendo abgesegnet werden? Um ehrlich zu seine habe ich keine Ahnung wie das bei denen läuft
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SEBO
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von SEBO »

Ich denke das muss jeder für sich selber wissen.
Man weiß ja um die DLCs, Patches und den ganzen Krempel. Wenn ich es partout nicht aushalten kann, dann bestelle ich halt vor. Ich sehe das Problem jetzt nicht so.
Ich kann ganz gut abwarten, aber ich bin jetzt ja auch schon 36, hab irgendwie alles schonmal gesehen&nur noch extrem schwer zu hypen.
Vorbestellt hab ich momentan nur die LE von Fire Emblem, da das die günstigste Möglichkeit war an alle drei Teile zu kommen.

Aber abwarten ist heutzutage auch gar nicht mehr so schlimm. Viele Spiele haben inzwischen einen solchen Umfang, dass man froh sein kann, wenn man sie durchgespielt hat bevor der nächste tolle Titel erscheint. Ich habe z.B. Fallout 4, Xenoblade Chronicles X und MGS V gerade da. In Fallout 4 hab ich bis jetzt 170 Std gesteckt, MGS V ca. 6 und bei Xenoblade Chronicles X hab ich bis jetzt gerade mal einen Charakter erstellt. Theoretisch bin ich damit schon für die nächsten Monate abgedeckt&kann mir dann die aktuellen Toptitel zu einem günstigen Kurs besorgen.

Abwarten kann aber auch schön sein. Ab Dienstag steht neben meiner PS4 und der Wii U auch eine Xbox One. Inzwischen werden einen die Dinger ja quasi hinterhergeworfen.
So hab ich jetzt für die Konsole aus UK 215€ gezahlt. Die beiden Halos hab ich neu für je 20€, Gears of War für 10£, Tomb Raider neu für 27€ und Quantum Break mit Alan Wake gerade für 44€ bekommen. 130€ für fast alle Exklusivititel ist schon echt gut. Und insgesamt hab ich immer noch weniger gezahlt als für ne gute Grafikkarte :D

Vorbestellen würde ich tatsächlich No Man's Sky, wenn denn endlich mal die Fassung mit dem Artbook irgendwo bestellbar wäre. Außerdem hab ich mir die PS VR vorbestellt, da bin ich dann doch etwas gehyped. Mit VR hab ich noch gar keine Erfahrungen, bin da aber seit dem Powerplay Artikel über die Mechwarrior Arcade heiß drauf!
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SEBO
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von SEBO »

@ Morty:
Zu Nintendo und dem Absegnen: ja, muss.


Zu dem "Viele Spiele sind quasi noch im Beta Stadium wenn sie erscheinen": Ich denke das hat zwei Gründ.
1. kann man inzwischen ja sehr leicht nacpatchen. Da ist es nicht ganz so schlimm, wenn mal etwas nich rund läuft.
2. sind Spiele heute von der Entwicklung viel aufwändiger. Dadurch braucht man mehr Zeit als früher. Und wahrscheinlich bräuchte man auch für die meisten Tripple-A Titel im Schnitt wenigstens ein halbes Jahr mehr um die fehlerlos auf den Marktzu bringen.
Da die Publisher ihre Quartalsumsätze haben wollen, ist es für sie, denke ich zumindest, trotzdem besser ein nicht ganz fertiges Spiel auf den Markt zu werfen. Gekauft werden die meisten Tripple-A Titel ja trotzdem.
kao
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von kao »

Es war noch nie sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen. Die Spiele waren früher nicht weniger verbugt als heute.
Das Nintendospiele da besser abschneiden ist sicher richtig. Liegt aber vermutlich mindestens genauso am geschlossenen System wie an Qualitätskontrolle.
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Malvitus
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von Malvitus »

Axel hat geschrieben:Kao, andere Konsolen sind auch geschlossene Systeme. ;)

Also früher kamen Spiele natürlich fertiger auf dem Markt. Sicherlich gab es schon in den 90ern und frühen 2000ern Patches, aber meist um die Performance auf bestimmten Systemen zu verbessern. Da wurde in der Tat mehr Wert drauf gelegt, dass das Spiel grundsätzlich ausgereift ist.
Das stimmt insofern, als das damals die Big Player rigorose Qualitätsstandards gesetzt haben, man erinnere sich an das Nintendo Seal of Quality. Das war eine direkte Folge des Atari Zusammenrbruchs, der ja auch durch die niedrige Qualität der Spiele befeuert wurde. Dazu mal ein interessanter Artikel (https://www.getdonedone.com/nintendos-q ... -industry/).

Das ganze zieht sich natürlich bis heute durch. Das ist auch der Grund warum Konsolen Versionen meist besser laufen. Ein Arkham Knight in dem Zustand wie auf dem PC hätten Microsoft und Sony niemals auf ihre Systeme gelassen. Da hätte die QA die Bremse gezogen und gesagt "Bitte versuchen sie es später nochmal". Selbst Patches müssen durch einen QA Prozess. Das System fehl komplett auf dem PC. Es gibt keine zweite Kontrollinstanz zwischen Publisher und Endkunde. Deswegen sind PC Ports mittlerweile wie russisches Roulette. Gut oder Total Ausfall.

Außerdem trägt die Komplexität der heutigen Software einen Großteil zu der Problematik bei. Nicht umsonst arbeiten Wissenschaftler fieberhaft daran automatische Testsysteme zu entwickeln. Die stecken allerdings noch in den Kinderschuhen und sind für Spiele absolut ungeeignet.
kao
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Registriert: 7. Apr 2016, 17:50

Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von kao »

Auch andere Konsolen sind in der Hinsicht oft besser als der PC. Aber Nintendo Spiele werden in der Regel nicht zusätzlich auf den anderen Plattformen veröffentlicht oder? Ich meine ja nur, dass die gleiche Qualität auf PCs viel schwerer zu erreichen ist. Dafür haben PCs eben andere Vorteile, muss jeder selbst wissen, was einem wichtiger ist.

Mich stört die Verklärung der Vergangenheit. Auch früher waren massiv verbuggte (PC) Spiele keine Seltenheit. Selbst Bugs die ein weiterspielen unmöglich gemacht haben, gab es häufiger und dann musste man deutlich länger auf Abhilfe warten als heute oder gar auf die Community hoffen. In der Hinsicht sind 0-Day Patches eher positiv. Wenn man ganz ans Anfang des Mediums geht, mag das anders aussehen, aber das liegt dann auch eher simplen Spielen als an Qualitätskontrolle. Ende der 90er war es nicht besser.
Das Early Access Thema ist ein anderes. Wer das möchte, darf sich dann eben auch nicht wundern, dass er kein fertiges Spiel bekommt. Die Nachfrage ist da, also wird sie bedient.
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Vinter
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von Vinter »

Ich bin viel zu sehr Enthusiast, um ein Spiel auf das ich ewig warte nicht direkt zum Release zu kaufen - bzw. dank eines netten Ladens in der Ecke sogar ein paar Tage vorher. So zock ich z.B. seit Freitag Dark Souls 3 auf der PS4. Ist das unvernünftig, insbesondere wirtschaftlich? Sicherlich.
Aber weder bin ich ein großer DLC-Käufer, noch habe ich bislang das Pech gehabt, wirkliche Vollkatastrophen zu erwerben - und wenn, dann so selten, dass ich es verdrängt habe. Die letzten Jahre war da auf jedenfall nichts dabei, wo ich den 60€ am Ende hinterher getrauert habe.

Alles andere - das heißt Spiele, die mich zwar interessieren, denen ich aber nicht entgegen fiebere - hat dann auch Zeit, bis es im Sale unter 20€ gefallen ist. Die PS4 ist meine erste Playstation, daher weiß ich nicht, wie es vorher war, aber mit den Sales kommt man wirklich sehr günstig an mehr Titel, als man spielen kann. Und bei Steam ist das Ganze ja noch mal eine Nummer billiger.

Insofern: Sinnvoll nicht, aber das muss ein Hobby auch nicht sein. Und bei den Titeln, bei denen man es dann begründet tut, habe ich persönlich noch kein schlechtes Gewissen bekommen. Das ist einfach Hobby - andere geben hunderte oder gar tausende Euro für ein Fußball-Endspiel aus, bei dem sie noch nicht mal wissen, wer überhaupt spielen wird. Dagegen sind Videospiele zum Release regelrecht vernünftig.
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Malvitus
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von Malvitus »

Axel hat geschrieben:
Kannst Du da mal prominente Beispiele aufzählen? Also mir würde aus der Zeit "Gothic" einfallen, dass damals schon sehr verbuggt war - lag natürlich auch am Genre und der Teamgröße Pirnhas begründet. Aber wenn wir jetzt mal EA, Ubisoft, Activision oder damals auch THQ in dieser Zeit nehmen: Wo kamen PC-Spiele damals so unfertig auf den Markt wie es heute der fall ist? Würde mich echt mal interessieren.

Es geht ja nicht um Bugs, die durch Portierungen oder verschiedene Systeme entstehen. Sondern dem bewussten Veröffentlichen nicht fertiger Spiele, weil man ja eh nachpatchen kann. Das einzige was mir einfällt, ist Anstoss 4 - aber das war damals auch ein riesen Skandal und die Empörung so gross, dass sich Asgaron davon nur schwer erholen konnte und die Marke Anstoss tot war. Heute dagegen würde es als normal empfunden werden, wenn ein Spiel so auf den Markt käme!
Ultima 8, Ultima 9 und Daggerfall mal als prominentere Beispiele. Ich erinnere mich auch noch gut, das es gerade in den 90ern (meine Jugend) eine Zeit gab, wo es echt viele heftig verbuggte Spiele gab. Sowas wie "Die Gilde" was ständig abgestürzt ist. Spontan fallen mir da noch Sacred, Ballerburg und Enclave ein, aber es gibt da glaub ich noch viel mehr, was ich einfach verdrängt habe. Früher gabs halt noch keinen Shitstorm, gab ja keine großen Internet Communities. Da war man eher über den tollen Support froh, wenn die Leute mal nen Patch nachgereicht haben. Geradezu absurd, wenn man heutige Maßstäbe anlegt.
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Malvitus
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von Malvitus »

Ultima 8 und Ultima 9 waren garantiert nicht buggy weil der Entwickler sich übernommen hat, sondern weil da zu früh released wurde. Da fehlt teilweise auch mächtig Content. Und es gab auch abseits der Rollenspiele schöne Bug Feste. Giants: Citizen Kabuto zum Beispiel. Oder Big Rigs. Das ist 2004 erschienen. Natürlich PC exklusiv, weil garantiert kein Konsollenhersteller das Spiel zertifiziert hätte.

Ich glaube die Anzahl der zum Release stark verbuggten Spiele ist in etwa gleich (niedrig) geblieben, was bewundernswert ist insofern als das die Spiele ja deutlich komplexer sind (Und schade weil anscheinend 20 Jahre an Entwicklung im QA Testing ebenfalls an der Industrie vorbeigegangen sind). Nichts desto trotz ist der PC immernoch anfällig für solche Bug Feste, eben weil es keine Kontrollstelle (mehr) gibt die sagt: "So kommt das Spiel nicht auf mein System". Früher haben das wenigstens teilweise die Spielezeitschriften übernommen. Man sieht doch auch gerade bei Steam Greenlight wie nötig das zumindest in den Stores wäre. Ich verlang ja kein riesiges QA Department von beispielsweise Valve. Ein Praktikant, der das Spiel mal kurz für 30 Minuten anschmeißt und guckt ob es das ganze ohne total Ausfall übersteht würde ich vielen Fällen ja auch reichen.
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derFuchsi
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von derFuchsi »

Aus rationaler Sicht muss ich sagen, wer sich Spiele bei Release kauft oder gar vorbestellt ist selbst schuld. In der Regel hat man genug ältere Spiele auf Halde die noch gespielt werden wollen so dass man nicht auf den neuesten Shit angewiesen wäre.
Die meisten Spiele kriegt man nach einem halben Jahr oder so zu 50-75% Rabatt hinterhergeworfen. Und dann hat man noch den Vorteil ein fertig gepatchtes Spiel zu bekommen. Für den Witcher 3 gab es z.B. noch Monatelang Updates auch mit neuen Features, da hatten die Meisten das Ding schon lange durchgespielt.
Wer noch etwas warten kann kriegt nach einem Jahr eine GOTY Edition mit allen DLCs und Addons im Rundum-Sorglos-Paket zum angenehmen Preis.

Leider denkt man halt nicht immer rational. Aber der Mensch unterscheidet sich ja zum Glück vom Tier dadurch dass er zu vernunftbegabtem Handeln fähig ist und seine Triebe beherrschen kann. Theoretisch...
Meine letzten zwei größern Spiele von denen ich mich dann doch habe hypen lassen war Diablo III (Allerdings erst nach 3 Wochen gekauft, da gab es auch keine Verbindungsprobleme mehr) und GTA V. D3 war totaler Quatsch das so schnell zu kaufen wie sich herausstellte. Mittlerweile ist da sogar so oft dran rumgeschraubt worden, das ist ein völlig anderes Spiel.
An GTA V führte allerdings kein Weg vorbei. Es gab ja auch danach keine größeren Updates und Addons mehr für Singleplayer (Multiplayer interessiert mich irgendwie nicht bei dem Spiel).
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lipt00n
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von lipt00n »

Es gibt da so "Ausnahmetitel" in meiner eigene Wahrnehmung, die ich gerne und unmittelbar direkt bei Release spielen möchte. In jüngeren Vergangenheit gehörten dazu Fallout 4 und GTA V.

Eine große Rolle spielt dabei auch so eine Art "sozialer Druck". Ich bin zwar schon erwachsen, meine Freunde auch, aber in unserer Gamergruppe auf WhatsApp oder in der allabendlichen TS Runde (der ich aufgrund meines Auslandsaufenthaltes seit 1,5 Jahren fernbleibe) sind die Spiele dann eben auch Thema, wenn sie aktuell sind. Wenn man etwas haben will, kauft man es sich eben auch. Abends da zu sitzen und auf Steam zu sehen wie 4/5 der KOntaktliste den Wunschtitel spielen -so viel Leid muss man sich dann auch nicht antun ;)
Im Falle von GTA V und Fallout 4 wurde ich auch nicht enttäuscht, ersteres war ja keine Überraschung mehr und Fallout finde ich auch nicht so daneben, wie vielerorts behauptet.

Grundsätzlich bin ich aber kein Releasekäufer, eben aufgrund der Bugs, Unzulänglichkeiten (Hallo Hitman!) oder der herben Enttäuschung, wenn man dann das Endprodukt tatsächlich spielen kann. Meine letzte Negativerfahrung war WatchDogs. Ich habe mich nicht hypen lassen, hatte zu Release aber gerade etwas Kleingeld für die Spielekasse übrig -ein Fehler. Das Spiel hielt nicht im Ansatz das, was ich davon erwartet habe und ist für mich ein 5 EUR Sale-Titel, auf keinen Fall mehr. Seitdem (spätestens seitdem) stehe ich mit Ubisoft auf Kriegsfuß und war/bin vor allem beim "The Division" Hype einer der größten Skeptiker meines Bekanntenkreises.
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Denny Röder
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von Denny Röder »

Lässt sich gar nicht so leicht definieren...
Auf der Konsole zb. ist der Launch eines Spiels meist weniger problematisch, als der auf dem PC.
Stichwort, Arkham Knight.

Ich habes bisher nur vier Spiele direkt zum Release gekauft.

Hitman Absolution
Gta 5 ( für PS3 )
Battlefield 4
Metal Gear Solid 5 The Phantom Pain
Fallout 4

Unspielbar war keines der spiele!
Außer BF4 *hust* , sowohl auf der PS4 als auch auf dem PC, war der Launch eine einzige Katastrophe!

Aber dafür hatte ich viele spontan käufe, die ich bis heute bereue.
Allen voran....

Resident Evil Operation Raccoon City.

Ich hatte damals solche Lust auf Resi, dass ich innerhalb von einer halben Stunde im Medimax war, um mir das Spiel zu holen. Voller freude dann wieder nach hause, eine Stunde gespielt, für scheiße befunden und nie wieder angefasst.
Aber sowas kennt ihr sicher auch.....spontan käufe.... :D
"Der ehrliche Pusher wird von Bullen umzingelt, doch beim klugen Panscher stets die Kasse klingelt!"
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StephanG
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von StephanG »

Für mich war es, und wird es nie sinnvoll sein Spiele zum Release zu kaufen.
Ausnahmen sind vielleicht Preisstabile Nintendo Titel (Die ich nicht kaufe) und für Enthusiasten Multiplayer Titel wie Battelfield oder Call of Duty.

Ich warte gerne auf die 40€ Grenze. Diese ist meist schon nach wenigen Monaten erreicht. Im Normalfall sind zu diesem Zeitpunkt schon eine Patches verfügbar und das Spiel ist immer noch "aktuell" genug um nicht das Gefühl zu haben hinterherzuhinken.
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derFuchsi
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Re: Ist es noch sinnvoll Spiele zum Release zu kaufen?

Beitrag von derFuchsi »

lipt00n hat geschrieben: Eine große Rolle spielt dabei auch so eine Art "sozialer Druck". Ich bin zwar schon erwachsen, meine Freunde auch, aber in unserer Gamergruppe auf WhatsApp oder in der allabendlichen TS Runde (der ich aufgrund meines Auslandsaufenthaltes seit 1,5 Jahren fernbleibe) sind die Spiele dann eben auch Thema, wenn sie aktuell sind. Wenn man etwas haben will, kauft man es sich eben auch. Abends da zu sitzen und auf Steam zu sehen wie 4/5 der KOntaktliste den Wunschtitel spielen -so viel Leid muss man sich dann auch nicht antun ;)
Das ist ein gutes Argument. Da braucht man schon gutes Selbstbewusstsein sich da nicht mitreißen zu lassen.
Es hilft natürlich in diesem Fall wenn man mangels Freunde mit gleichem Hobby nicht auf die Buddy List schielen muss.
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