Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

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Felidae
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Felidae »

Alienloeffel hat geschrieben: 20. Jul 2023, 18:56 ich bin gespannt wie insbesondere der Dritte heute wirkt.
Vor allem unglaublich LANGSAM. :) Ich hab den vor zwei Wochen oder so erst geschaut - Mann, lässt der sich nach heutigen Maßstäben Zeit!

Und ja, die Dinger sind - so wie alle James Bond vor Daniel Craig - aus heutiger Sicht nur schwer erträglich. Ich hab da allerdings tatsächlich kein Problem damit, das einerseits zu wissen und andererseits trotzdem zwei Stunden lang Spaß zu haben. Ein noch viel schlimmeres Beispiel wären wohl die Michael Douglas-Kathleen Turner-Schinken "Grüner Diamant" und "Juwel vom Nil", die gehen aus heutiger Sicht echt gar nicht. Und machen trotzdem Spaß. :)

Eigentlich sind so alte Filme doch auch ein gutes Zeichen - dafür, dass sich die Denkweise nunmal weiterentwickelt hat. Vor kurzem lief ja erst "Lost City" mit Bullock und Tatum - der ist irgendwie so ähnlich wie die Michael Douglas-Dinger. Aber halt doch so ganz anders.

Man sollte vermutlich nur nicht den Fehler machen, anzunehmen, dass die alten Klassiker, die man selbst liebt, bei sehr viel später geborenen noch genauso gut funktionieren. Das könnte gewaltig schief gehen. :)
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Dicker
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Dicker »

Felidae hat geschrieben: 20. Jul 2023, 18:54
Crenshaw hat geschrieben: 20. Jul 2023, 18:47
nö, tut man ihnen auch nicht, aber wer ins Kino geht und gutgeschriebene Figuren erwartet, wird eh enttäuscht, am besten Hirn aus, Film anschauen und nicht groß drüber nachdenken/aufregen
Mir gehts nur darum, dass diese Kritik an schlechtgeschriebenen Figuren hauptsächlich immer dann auftaucht (oder so Bemerkungen wie "damit tut man XY keinen Gefallen"), wenns um weibliche, queere etc. Charaktere geht. DIE müssen immer super geschrieben sein, damit sie eine Berechtigung haben. Wohingegen bei männlichen Charakteren die Kritik so gut wie nie kommt, jene stellenweise sogar für ihre Eindimensionalität verehrt werden. (Stichwort 80er-Jahre-Actionhelden.)
Ich bezog mich darauf, dass zB Frauenfiguren häufiges Ziel von Anfeindungen sind, weshalb sie besonders gut geschrieben sein müssen, damit nicht wieder so Stimmen hochkommen, wie: "Scheiß woke Filme, die weibliche Figur XY macht den ganzen Film kaputt". Passiert bei schlecht geschriebenen männlichen Charakter deutlich weniger. War im vorigen Post wahrscheinlich nicht klar ersichtlich. Viele vermuten halt gleich wieder eine Agenda hinter einer weiblichen Hauptrolle.
rorian

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von rorian »

Der Junge mit dem Hund (1975): https://www.imdb.com/title/tt0072730/
Sci-Fi Postapokalypse mit deinen Hund und Herrechen die telepathisch kommunizieren können. Sehr gut gealtert für meinen Geschmack, recht schonungslos zuweilen, wäre heute so nicht mehr drehbar.

The Man from Toronto (2022): https://www.imdb.com/title/tt11671006/
Netflix Film, der für mich alles verkörpert, was heute der Mainstream ist. Anspruchslos, unlustig, über alle Maßen grauenhafte Effekte. Das Produkt für die verdummende Masse.

The Northman (2022): https://www.imdb.com/title/tt11138512/
Robert Eggers letzter Streifen. Mochte The Witch damals ganz gerne und deshalb ist Robert Eggers bei mir positiv abgespeichert. The Lighthouse habe ich auch immernoch auf dem Pile of Shame und auch dieser Streifen hat seine Stärken.
Teils sehr geiler Bilder und sehr gute Kameraarbeit. Story nichts außergewöhnliches aber solide. Kann man sich auf jeden Fall geben.

Weird: Die Al Yankovic Story: https://www.imdb.com/title/tt17076046/
Die lustig ausgeschmückte Fantasie-Biographie zu Weird Al Yankovic. Ich mochte UHF ganz gerne und Daniel Radcliffe seine Picks mochte ich auch immer gerne. Ist natürlich stark Geschmackssache was den Humor angeht, ich mag es.

Mein fabelhaftes Verbrechen: https://www.imdb.com/title/tt20330434/
In der Sneak-Preview gesehen, der Film ist schwer zu beschreiben, ich versuchs mal: Französische Komödie mit Kriminalromantik auf der Metaebene. Ich hab eine dezente Schwäche für das französische Kino, oder bessere deren Ästhetik und verschrobenes Storytelling.(Die Stadt der verlorenen Kinder :romance-hearteyes: ) Auch hier scheiden sich denke ich stark die Geister, ich mochte Ihn.
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SiegfriedFawkes
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von SiegfriedFawkes »

Felidae hat geschrieben: 19. Jul 2023, 21:34
SiegfriedFawkes hat geschrieben: 19. Jul 2023, 10:35
keine besonders tiefgründigen Filme mehr bekommen. :geek:
Dem würde ich jetzt doch mal widersprechen - auch heute kommen noch anspruchsvolle Filme raus. Sie sind halt in der Minderheit - das waren sie aber immer. :)
Ich bezog mich primär auf Hollywood selbst. Film als Medium im ganzen produziert da weltweit und auch innerhalb der USA und des Nordamerikanischen Kontinents immer noch anspruchvolle Filme. 8-) Hollywood selbst hat seinen Tarantino, der inzwischen aufhört und vielleicht noch Nolan.

Oppenheimer ist sehr langwierig und hat eine lange Laufzeit, funktioniert sehr gut kommt aber nicht ganz auf das übliche Nolanniveau. 07/10
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LegendaryAndre
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von LegendaryAndre »

Einen Trailer für einen KI-generierten Heidi-Film, der so grotesk anmutet, dass ich ihn mir sofort ansehen würde:

https://www.youtube.com/watch?v=0A2-Af5JEWU&t=1s

Wer braucht da noch Hollywood?
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LegendaryAndre
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von LegendaryAndre »

Von den positiven Kommentaren im Forum und vom allgemeinen Hype inspiriert habe ich mir Mission: Impossible angesehen, allerdings nicht Dead Reckoning, sondern Fallout, weil ich den auch noch nicht kannte. Auf jeden Fall äußerst gute Stunts und ein erstaunlich jung gebliebener und agiler Tom Cruise mit starker Präsenz. Zudem passt Rebecca Ferguson einfach gut in die Reihe und beeindruckt mich immer wieder mit ihrer Vielseitigkeit. Ich finde auch sie hat eine tolle Ausstrahlung. Ein Gedanke während des Films war, dass Mission: Impossible-Filme jetzt ein bisschen was von dem liefern, was früher gute Bond-Filme ausgezeichnet hat. Die Einfachheit und Zugänglichkeit der neuen Filme, sowie deren Geradlinigkeit, machen es einem leicht, sich für ein unkompliziertes Filmerlebnis zurückzulehnen. Die geschliffenen Action-Szenen sind dabei ein echter Genuss. Jetzt freue ich mich auf Dead Reckoning, sehe mir davor aber auch noch die anderen Filme an. Ist ja schon viel Zeit vergangen seit ich das gemacht habe.
Zuletzt geändert von LegendaryAndre am 21. Jul 2023, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.
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LegendaryAndre
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von LegendaryAndre »

Als wären zwei neue Einträge nicht genug, muss ich noch etwas besteuern:

Ich freue mich normalerweise über neue Filme mit AI-Bezug, aber meistens sind die Ergebnisse nicht all zu besonders. Dieser Science Fiction-Film hier (The Creator) könnte in der Tat eine Ausnahme bilden:

https://www.youtube.com/watch?v=znt9udmrTZM

Sieht echt toll aus! Regisseur ist Gareth Edwards (Rogue One).
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Felidae
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Felidae »

SiegfriedFawkes hat geschrieben: 21. Jul 2023, 16:24
Felidae hat geschrieben: 19. Jul 2023, 21:34
SiegfriedFawkes hat geschrieben: 19. Jul 2023, 10:35
keine besonders tiefgründigen Filme mehr bekommen. :geek:
Dem würde ich jetzt doch mal widersprechen - auch heute kommen noch anspruchsvolle Filme raus. Sie sind halt in der Minderheit - das waren sie aber immer. :)
Ich bezog mich primär auf Hollywood selbst. Film als Medium im ganzen produziert da weltweit und auch innerhalb der USA und des Nordamerikanischen Kontinents immer noch anspruchvolle Filme. 8-) Hollywood selbst hat seinen Tarantino, der inzwischen aufhört und vielleicht noch Nolan.

Oppenheimer ist sehr langwierig und hat eine lange Laufzeit, funktioniert sehr gut kommt aber nicht ganz auf das übliche Nolanniveau. 07/10
Auch Hollywood produziert noch anspruchsvolle Filme. Sie sind in der Minderheit, ja - aber das waren sie früher auch. Die von Dir genannten Meisterwerke waren doch auch früher schon die Ausnahme, nicht die Regel.
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

LegendaryAndre hat geschrieben: 21. Jul 2023, 16:34 Einen Trailer für einen KI-generierten Heidi-Film, der so grotesk anmutet, dass ich ihn mir sofort ansehen würde:

https://www.youtube.com/watch?v=0A2-Af5JEWU&t=1s

Wer braucht da noch Hollywood?
Herrlich. :lol:
Meinetwegen können die Video-KIs gerne auf diesem surrealen Stand bleiben. :ugly:
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

Uninvited

Eine aus einem dubiosen Labor entkommene Hauskatze landet über Umwege auf einer Yacht, die mit einer Ladung krimineller Knallchargen besetzt ist, die irgendwo auf der Welt einen Batzen Geld abgreifen wollen. Mit an Bord sind auch zwei dauerrallige, überwiegend leicht bekleidete Mädels und deren kurz vorher aufgerissene Begleitung, die eine nette Kreuzfahrt witterten und mal eben als Besatzung rekrutiert werden. Ja nee, is' klar. Dummerweise stellt sich heraus, dass das knuddelige Kätzchen irgendwie genetisch versaut wurde und zwecks Dezimierung der Besatzung mal eben einen zweiten Kopf aus dem Maul ausfahren kann. Das Alien lässt grüßen! Tricktechnisch herrscht aber Handpuppen-Alarm, die Muppet-Show ist nichts dagegen.

"Uninvited" ist hundsmiserabler Hauskatzen-Horrortrash aus den Achtzigern. Fiese Klamotten, fiese Frisuren, üble Klischeecharaktere und grottige Tricks. Plus ein ständig mit geschlossenem Maul miauendes Kätzchen und ein (zu Recht) dauergenervt dreinschauender George Kennedy (bekannt als Ed aus "Die nackte Kanone). Taugt nichtmal als SchleFaZ-Kandidat.
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Tengri Lethos
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Tengri Lethos »

Oppenheimer
Ich gebs zu: Ich mag alle Nolan Filme, brauche aber bei den letzten immer 2-3 Durchgänge bis ich sie in Gänze zu schätzen weiß. Oppenheimer wird nicht allen gefallen...dafür macht der Film einfach zu viele Fässer auf, auf die man sich auch einlassen muss. Was der Film aber gut macht (meiner Meinung nach) ist die Zerrissenheit aller Figuren darlegen. Da gibt es die Wissenschaftler, die natürlich gerne etwas noch nie dagewesenes schaffen möchten, dann aber sehr unterschiedlich mit den Konsequenzen umgehen. Die Figuren, die das beste für ihr Land wollen, aber dann über das eigene gekränkte Ego stolpern. Das ist viel...mit vielen Namen und Figuren, die für mich zumindest danach den Gang ins Internet nötig machten (was ich per se nicht schlecht finde).
Insgesamt fand ich es ein tolles Erlebnis, dem ich auch viel leichter folgen konnte als zuletzt Tenet, aber auch immer wieder darüber stolpere, dass ich schlichtweg nicht verstehe warum man etwas macht. Verschiedene Zeitebenen, dann aber eine, die aus einem Großteil des Films wie die Zukunft wirkt in schwarzweiß...kann mich jemand aufklären, was damit bezweckt werden soll? Nur um zu zeigen, dass man in einer anderen Zeitebene ist?
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Ironic Maiden
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Ironic Maiden »

Ich bin endlich mal auf einen Hypetrain gesprungen und habe sowohl "Oppenheimer" als auch "Barbie" geschaut. Und "Barbie" fand ich viel besser.

Oppenheimer ist ein klassisches Biopic. Auf mehreren Zeitebenen werden die wesentlichen Ereignisse in Oppenheimers Leben dargestellt, aber die Sprünge zwischen den Ebenen sind klar und es ist leicht, dem Ganzen an sich zu folgen. Irgendwelche formalen Spielchen, die man vielleicht bei Nolan erwarten würde, sucht man hier - abgesehen davon dass ein Teil in schwarz-weiß ist - vergeblich.
Damit habe ich an sich noch kein Problem. Aber der ganze Film ist so ein bedeutungsschweres Ding für den Bildungsbürger, der gerne Geschichts- und Physikerbingo spielen will. Es wird vieles gezeigt und angerissen, aber nichts wirklich im Detail beleuchtet. Es geht ein bisschen um Physik, aber nie so viel, dass es anstrengend würde oder man was lernen würde. Es geht ein bisschen um Ethik und Verantwortung der Wissenschaft, aber nie wirklich tiefgehend. Es geht ein bisschen um Oppenheimers Haltung zum Kommunismus, aber nie genauer, es bleibt bei Oberflächlichkeiten. Und das alles wird dann auf drei Stunden ausgewalzt.
Im Grunde geht es Nolan-typisch um einen männlichen, genialen Einzelgänger, der (angeblich) eine schwere Bürde trägt. Warum das jetzt wesentlich besser sein soll als ähnlich gelagerte Filme über Wissenschaftler und den Zweiten Weltkrieg erschließt sich mir nicht. MMn beruht viel von dem Hype um den Film einfach auf der Marke Nolan.
Was mich wirklich verblüfft, sind die teilweise euphorischen Äußerungen darüber, wie bewegend und schockierend viele Menschen den Film im Hinblick auf den Umgang mit dem Abwurf der Atombomben finden. Es mag an meinem Alter und meiner Sozialisation mit Büchern wie "Die Wolke" usw. liegen, aber ich frage mich da teilweise schon, ob das das erste Mal ist, dass die Leute die das so wahrnehmen, über diese Themen nachdenken. Wenn man sich zum ersten Mal mit Hiroshima auseinandersetzt, kann einen der Film vielleicht schon verstören, das liegt dann aber an dem Thema an sich und nicht daran, dass der Film das selbst so brilliant zeigen würde.
Ganz ehrlich finde ich, dass man sich "Oppenheimer" zumindest im Kino sparen kann.

Barbie ist super! Ich bin eigentlich nur aus Neugier nach den begeisterten Kritiken reingegangen. Ich mag keine Barbiepuppen, ich habe nie mit denen gespielt und fand Stofftiere immer besser. Aus feministischer Sicht finde ich Barbiepuppen schlimm. Insofern bin ich eigentlich gar kein Zielpublikum.
Aber der Film ist trotzdem großartig. Ich will nicht viel über den Plot sagen, aber - wie die meisten wahrscheinlich mitbekommen haben - geht es im Grunde um "Barbie und Ken treffen das Patriarchat". Das ist nicht subtil, einzelne Passagen waren mir zu platt, aber ich fand dennoch, dass der Film lustig, politisch und wahr ist. Ich würde auch Leuten, die mit Barbie nichts anfangen können, raten sich den Film anzuschauen.
Im Kino waren auch einige Eltern mit Kindern, und ich dachte erst, dass der Film an denen ziemlich vorbeigehen würde, denn es ist definitiv nichts, was für Kinder als Hauptzielgruppe gemacht wurde, aber so weit ich das mitbekommen habe, haben sich auch die Kinder gut amüsiert. (Insbesondere das junge Mädchen in der Reihe hinter mir, das meinte, seine Schuhe ausziehen und die Füße bequem direkt neben meinem Kopf auf dem Nachbarsitz ablegen zu können - ernsthaft, können Eltern da vielleicht mal was sagen, grrr...)
Ich bin jedenfalls froh, mich heute dafür aus dem Haus geschleppt zu haben.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
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SiegfriedFawkes
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von SiegfriedFawkes »

Tengri Lethos hat geschrieben: 23. Jul 2023, 15:18 Oppenheimer
Ich gebs zu: Ich mag alle Nolan Filme, brauche aber bei den letzten immer 2-3 Durchgänge bis ich sie in Gänze zu schätzen weiß. Oppenheimer wird nicht allen gefallen...dafür macht der Film einfach zu viele Fässer auf, auf die man sich auch einlassen muss. Was der Film aber gut macht (meiner Meinung nach) ist die Zerrissenheit aller Figuren darlegen. Da gibt es die Wissenschaftler, die natürlich gerne etwas noch nie dagewesenes schaffen möchten, dann aber sehr unterschiedlich mit den Konsequenzen umgehen. Die Figuren, die das beste für ihr Land wollen, aber dann über das eigene gekränkte Ego stolpern. Das ist viel...mit vielen Namen und Figuren, die für mich zumindest danach den Gang ins Internet nötig machten (was ich per se nicht schlecht finde).
Insgesamt fand ich es ein tolles Erlebnis, dem ich auch viel leichter folgen konnte als zuletzt Tenet, aber auch immer wieder darüber stolpere, dass ich schlichtweg nicht verstehe warum man etwas macht. Verschiedene Zeitebenen, dann aber eine, die aus einem Großteil des Films wie die Zukunft wirkt in schwarzweiß...kann mich jemand aufklären, was damit bezweckt werden soll? Nur um zu zeigen, dass man in einer anderen Zeitebene ist?
Rein thematisch ist Oppenheimer ein opulenter Film was den Cast und die Kunst angeht. Für ein Nolanmeisterwerk drüften dem gemeinen Kinopublikum zuwenig KaBumms und Krawall im Film sein, die Aufarbeitung und Darstellung des Leiters des legendären Leiters des Manhattenprojekts, dass durch den Abwurf der beiden Atombomben auf Japan den Krieg verkürzt hat und damit das Leben vieler Japanischer und Allierten Soldaten und Zivilisten gerettet hat. Wer jetzt über mich herfallen will, sollte sich zuerst einmal informieren was "Operation Olympic" ist und was die prognostizierten, hochgerechneten Opferzahlen dafür sind. Obendrein schadet es nicht "Die Schlacht von Manila" zu kennen. Vorallem wenn es um die Kampfdoktrin der Armee des japanischen Kaisers angeht.

Schön fande ich an den Film das man den Oppenheimer mit allen Fehlern und Kanten gezeigt hat, ähnlich wie im Filmklassiker "Patton" von 1970, oder "Patton Rebell in Uniform" wie er auf Deutsch heißt. Interessant waren seine Interaktionen mit dem Pazifisten und Wissenschaftler Albert Einstein, es war wohl richtig diese Interaktionen klein zu halten denn der geniale Mathematiker der die Relativitätstheorie errechnet hat könnte dem Oppi die Show stehlen. Die Paranoia der frühen Ära des Kalten Krieges kam gut herüber, die gesamten politischen Implikationen seiner Bombe mit denen er sich herumschlagen muss, und die Politiker mit ihren Vorstellungen, Trueman kam kurz aber einprägsam vor.

Und dann natürlich die Kommunisten in den USA, während des Zweiten Weltkrieges, die zum einen still im Hintergrund den Industriekomplex und das Testgelände um die Bombe ausspioniert haben, mit ihren stillen Topspion Fuchs. Oppenheimers "Nacktheit" mit seiner roten Flamme Kitty, und bei den Verhören durch den OSS und Kommissionen. In Summe aber ein guter Film, ich bin gespannt ob man davon eine noch längere Blue Ray Fassung bekommen wird, einen Directors Cut und nicht die Kinofassung. :clap:

7/10 wie oben schon gepostet habe. :)

Tenet fand ich eigenlich besser. Weil er einmal Zeitreisen richtig neu und mit einem Wissenschaftler im Hintergrund inszeniert hat. Leider kapieren viele Leute da nicht wie der Zangenangriff aus zwei Zeitrichtungen funktioniert und der Bondartige Superbösewicht ein Zeitparadoxon auslösen wollte. Ist aber auch nicht verwunderlich bei der vielen "Plastikköpfen" im Kino die uns mit ihren Superheldenfilmen seit 2003 terrorisieren. :mrgreen:
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derFuchsi
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von derFuchsi »

Bin mir nie ganz sicher ob diese hochgelobten Nolan Filme wie Tenet etc. wirklich so genial sind wie alle tun, oder einfach nur "prätentiöse Scheiße" sind wie Jochen so gerne sagt und alle nur so tun, weil sie in Wirklichkeit auch nichts verstanden haben, also muss es deshalb ja gut sein weil der Typ ist einfach so genial :pray: :D
Aber egal solange es unterhaltsam ist und dabei noch zum nachdenken anregt. Ob da nun wirklich Substanz dahinter steckt ist dann auch iwie wurscht ;)
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PhelanKell
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von PhelanKell »

Desotho hat geschrieben: 3. Jul 2023, 07:01 Nimona
Ich hatte auf golem.de einen Artikel gesehen dazu, den Artikel allerdings auch gar nicht gelesen. Aber war der Anlass den Film zu schauen.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass es der neue Leuchtturm am Animationsfilm-Himmel ist aber der war gut gemacht und wirklich durchgehend unterhaltsam ohne Längen.
Mojen
Wir haben gestern Abend auch den Film angeschaut.
Und ja, ich kann der Kritik soweit hinzufügen, dass wir uns vor allem im ersten Drittel sehr unterhalten gefühlt haben (viel Lachen, weil man den einen oder anderen Charakterzug erkennt :D). Zudem finde ich die Idee dahinter und die Gesellschaftskritik sehr gut.
SpoilerShow
Ach und natürlich die Verwandlungen ;)
Also empfehlenswert für mal Zwischendrin!
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Phliege »

Ironic Maiden hat geschrieben: 23. Jul 2023, 17:01
Barbie Aus feministischer Sicht finde ich Barbiepuppen schlimm.
Das finde ich spannend. Weil Barbie an sich ja einer feministischen Idee entsprungen ist, die unter die Räder des Kapitalismus geraten ist und dann leider das unsägliche und vollkommen unfeministische Schönheitsideal mit geprägt hat.
Ich würde Barbie mehr als Schrödingers Feminismus bezeichnen^^ Jede Kritik an dieser Puppe ist berechtigt, aber ich finde es schade, wenn der Grundgedanke da untergeht. Ich bin da sicherlich auch befangen, bei mir hat die Idee damals total gezogen:
Ich war ein Raufbold mit kurzen Haaren. Habe neben langen schlabbrigen T-Shirts aber auch gerne Kleider getragen und mit Barbie gespielt. Optisch habe ich sie gehasst, aber dafür geliebt, dass sie wirklich alles sein durfte, was bei mir selbst mit hochgezogenen Augenbrauen quittiert wurde.

Ich mochte an dem Film sehr, dass genau diese Komplexität von Barbie dargestellt wird.
Ironic Maiden hat geschrieben: 23. Jul 2023, 17:01 Das ist nicht subtil, einzelne Passagen waren mir zu platt, aber ich fand dennoch, dass der Film lustig, politisch und wahr ist. Ich würde auch Leuten, die mit Barbie nichts anfangen können, raten sich den Film anzuschauen.
Dem Rat stimme ich voll zu. Und ich bin auch ganz ehrlich: Ich mag, dass sie hier nicht subtil sind, sondern die Thematik mit Wucht den Zuschauern ins Gesicht schleudern. Jedem anderen Film hätte ich das wohl übel genommen, aber gerade in dieser pinken, überzeichneten Plastikwelt fände ich alles Subtile unangebracht.
Rigolax
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Rigolax »

Phliege hat geschrieben: 25. Jul 2023, 14:55 Das finde ich spannend. Weil Barbie an sich ja einer feministischen Idee entsprungen ist, die unter die Räder des Kapitalismus geraten ist und dann leider das unsägliche und vollkommen unfeministische Schönheitsideal mit geprägt hat.
Ich würde Barbie mehr als Schrödingers Feminismus bezeichnen^^ Jede Kritik an dieser Puppe ist berechtigt, aber ich finde es schade, wenn der Grundgedanke da untergeht. Ich bin da sicherlich auch befangen, bei mir hat die Idee damals total gezogen:
Ich muss bei den Barbie-Figuren an Playboy denken, so eine Art Mischung aus reaktionär und progressiv, je auch nach Zeitkontext und Betrachtungswinkel. (Disclaimer: Mein Wissen über beides (Barbie/Playboy) ist ziemlich beschränkt). Jedenfalls ziemlich kurios.
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Tengri Lethos
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Tengri Lethos »

derFuchsi hat geschrieben: 25. Jul 2023, 08:45 Bin mir nie ganz sicher ob diese hochgelobten Nolan Filme wie Tenet etc. wirklich so genial sind wie alle tun, oder einfach nur "prätentiöse Scheiße" sind wie Jochen so gerne sagt und alle nur so tun, weil sie in Wirklichkeit auch nichts verstanden haben, also muss es deshalb ja gut sein weil der Typ ist einfach so genial :pray: :D
Aber egal solange es unterhaltsam ist und dabei noch zum nachdenken anregt. Ob da nun wirklich Substanz dahinter steckt ist dann auch iwie wurscht ;)
Tenet war ja durchaus umstritten und hat mir auch deshalb nicht durchweg gut gefallen, weil ich es nicht in sich schlüssig fand. Ich hab bis heute nicht verstanden, warum invertierte Zeit aus Feuer Eis macht. Anders als Inception, wo ich nach mehrmaligen Schauen wirklich das Gefühl hatte zu verstehen, wie alles funktioniert.
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Desotho
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Desotho »

Tenet fand ich ziemlich scheiße, aber z.B. Inception mochte ich.
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Jon Zen
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Jon Zen »

Barbie (2023, von Greta Gerwig mit Margot Robby und Ryan Gosling)
Gestern in Barbie gewesen, ein sehr unterhaltsamer Film. Ich könnte mir auch eine Musical Version davon gut vorstellen, ein Großteil des Films wird gesungen und getanzt. Auch für Männer und Filmfans gibt es viele unterhaltsame Momente, z.B. die Planet der Affen Anspielung zu Beginn.
Die gesellschaftkritischen Fragen und Antworten, die der Film aufwirft, sind in seiner Darstellung oberflächlich und "einfach", dadurch kann er aber ein breiteres Publikum erreichen und mehr ändern, als wenn diese Themen komplex behandelt würden.
Darüber hinaus gehört der Film in die Sparte "Fanservice - der Film" und hat nach Shang Chi die aufgdringlichste Autowerbung der letzten Jahre. Der Fanservice ist an vielen Stellen sehr gelungen, weil Barbie sich darüber ständig lustig macht. So bewegen sich die Schauspieler im Barbieland, wie die echten Figuren und es entspinnt sich dadurch die Handlung. Auch über die Kommerzialisierung des Produkts werden andauernd Witze gemacht, jedoch so, dass Mattel gut wegkommt (vgl. Politiker an der Fastnacht).
Den Film kann man 5x schauen und immer neue Details entdecken. Stilistisch ist er hervorragend. Die Hauptdarsteller Margot Robby und Ryan Gosling liefern wieder ab, besonders bei Gosling war ich gespannt, wie er als Ken funktioniert, da dieser meist vielschichtige, traurige Chraktere spielt. Und ja, er tut es wieder, auch wenn mich die Auflösung, bzw. das Filmende nicht überzeugt hat.
7/10

Guy Ritchie's Der Pakt (2023, mit Jake Gyllenhaal und Dar Salim, auf Amazon Prime)
Es gibt viele Thriller und Actionfilme über Afghanistan. The Covenant von Guy Ritchie ist der beste der letzten Jahre. Das hatte ich erwartet, da Ritchies "The Gentleman" zu meinen Lieblingsfilmen gehört.
Um die Wendungen des Films nicht vorweg zu nehmen (er verfügt über einen sehr coolen Aufbau) gehe ich wenig auf die Handlung ein. Es geht um die Beziehung zwischen Sergeant John Kinley (Gyllenhaal) und den afghanischen Übersetzer Ahmed (Dar Salim), die Munitionsdepots gemeinsam aufdecken. Dabei rettet letzterer Kinleys Leben und macht sich so selbst zur Zielscheibe der Taliban.
Ritchie möchte auf das Thema der Übersetzer lenken: Sie gingen ein immenses Risiko für sich und ihre Familie ein, indem sie den ISAF Truppen halfen im Kampf gegen die Taliban. Dafür sollten sie Visa bekommen. Leider wurde der Pakt seitens der westlichen Mächte oft nicht eingehalten und die Bürokratie tat alles, damit diese Menschen nicht aus Afghanistan mit ihren Familien ausreisen konnten und um ihr Leben dort fürchten müssen. Denn die Rache der Taliban ist brutal.
Der Pakt zeigt ein Extrembeispiel, welches stellvertretend für alle stehen soll. Dadurch wird das Problem und der "Verrat" an den Übersetzern deutlich.
Heimlicher Star des Films ist die Kamera. Die Einstellungen sind fantastisch, es gibt unzählige weite Landschaftsaufnahmen, was an den Herr der Ringe erinnert. Jedes Bild, jede Einstellung ist perfekt und verstärkt die Wirkung des Films. Ein erfrischendes Erlebenis im Vergleich zu den vielen CGI Filmen, bei denen es oft nur Nahaufnahmen und sonst CGI zu sehen gibt. Bei the Convenant merkt man das eingesetzte VFX kaum.
8,5/10
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
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