Runde #431: Trauer & Trauerspiele

[d2wap]

Hallo zusammen.

Ich bin seit Jahren Abonnent und höre 99,8% der Folgen die raus kommen.
Im Forum bewege ich mich aus Zeitgründen gar nicht - ab und zu muss ich noch meinem Privatleben frönen.

Was Podcasts angeht bin ich immer auf dem Laufenden - doch die Folge "Auf ein Bier #431" in dem es um Trauer + Trauerspiele geht, welche Dom aufgenommen hat, plagte mich seit ein paar Wochen.

Vorweg: Ich musste die Folge nach ca. 20 Minuten abbrechen. Schuld hieran waren nicht Dom und seine Gäste oder die Getränkeauswahl sondern das Thema. Sollte am Ende des Podcasts erwähnt worden sein, weshalb kein Thread dazu kam: Mea Culpa.

Weswegen ich diesen Thread an sich aber eröffne ist die Tatsache, dass ich es gut finde, dass auch in diesem Ausmaß darüber geredet wird und aufmerksam gemacht wird, was für Methoden der Trauer-Therapie möglich sind.
Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Ja, diese Art von Medium für die Bewältigung von Traumata können helfen damit umzugehen.
Es ist kein verbaler Austausch nötig. Man muss sich keinem Menschen öffnen sondern kann in Ruhe für sich damit umgehen, bevor man den nächsten Schritt wagt.

Abgesehen davon bewundere ich Menschen, die damit so umgehen können, daraus ein Spiel oder eine digitale Erfahrung zu entwickeln, die ihnen wiederum bei der Traumatabewältigung hilft.

[Dom Schott]

Hallo zusammen.

Ich bin seit Jahren Abonnent und höre 99,8% der Folgen die raus kommen.
Im Forum bewege ich mich aus Zeitgründen gar nicht - ab und zu muss ich noch meinem Privatleben frönen.

Was Podcasts angeht bin ich immer auf dem Laufenden - doch die Folge "Auf ein Bier #431" in dem es um Trauer + Trauerspiele geht, welche Dom aufgenommen hat, plagte mich seit ein paar Wochen.

Vorweg: Ich musste die Folge nach ca. 20 Minuten abbrechen. Schuld hieran waren nicht Dom und seine Gäste oder die Getränkeauswahl sondern das Thema. Sollte am Ende des Podcasts erwähnt worden sein, weshalb kein Thread dazu kam: Mea Culpa.

Weswegen ich diesen Thread an sich aber eröffne ist die Tatsache, dass ich es gut finde, dass auch in diesem Ausmaß darüber geredet wird und aufmerksam gemacht wird, was für Methoden der Trauer-Therapie möglich sind.
Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Ja, diese Art von Medium für die Bewältigung von Traumata können helfen damit umzugehen.
Es ist kein verbaler Austausch nötig. Man muss sich keinem Menschen öffnen sondern kann in Ruhe für sich damit umgehen, bevor man den nächsten Schritt wagt.

Abgesehen davon bewundere ich Menschen, die damit so umgehen können, daraus ein Spiel oder eine digitale Erfahrung zu entwickeln, die ihnen wiederum bei der Traumatabewältigung hilft.

Ich danke dir sehr für die lieben Worte! Bin auch froh, dass wir diesen Podcast so machen konnten und danach lagen wir uns alle verbal ein bisschen in den Armen.

[Otis]

Das Spiel mit der alten Frau, die sterben kann, heißt The Graveyard. Gibt's kostenfrei, aber das Feature, dass man zufällig sterben kann, gibt es nur in der Bezahlversion.

Ein Spiel, das Trauer bzw. allg. Verlust recht intensiv behandelt, ist Silent Hill Shattered Memories. Hohe emotionale Beteiligung, auch wenn wenig bis keine Gameplay-Verquickung mit dem Thema vorhanden ist. (Ein bisschen aber doch und die Bedeutung der einzelnen Gameplay-Mechaniken in Verbindung mit der Story sind recht gelungen.) Kann es nur wärmstens ( oder eher kältestens ) empfehlen, gibt's für Wii (beste Version) und PS2/PSP.

[d2wap]

Ich danke dir sehr für die lieben Worte! Bin auch froh, dass wir diesen Podcast so machen konnten und danach lagen wir uns alle verbal ein bisschen in den Armen.

Es freut mich, dass ihr für euch eine gute Erfahrung und ein so schweres Thema abhandeln konntet.
In ein paar Jahren oder anderen Umständen hole ich sie ggf nach.

Und es ist sehr löblich (früher hatte man die GAIN für solche Art Themen gelobt) das ihr euch mit eben jenen Themen auseinander setzt.
Und mit Radler.

[BasF]

Mir geht es da ähnlich wie dem Threadersteller, ich höre eigentlich auch beinahe alles, aber um dieses Thema habe ich nach dem Lesen des Beschreibungstextes einen großen Bogen gemacht und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mir die Folge je anhören kann, da ich nicht weiß, ob da bei mir nicht alte Wunden aufgerissen werden.

Hintergrund ist bei mir, dass 2005 mein Vater nach einem Arbeitsunfall und monatelangem Aufenthalt auf der Intensivstation verstarb und ich besonders nach seinem Tod regelrecht ins WoW-Spielen flüchtete. Ich kann bis heute nicht abschließend beurteilen, ob ich damit die Trauer verarbeitet oder doch eher verdrängt habe. Da schwingen dann auch immer Schuldgefühle mit, ob ich angemessen getrauert habe, ob ich die Zeit nicht sinnvoller hätte nutzen müssen, usw. Wie gesagt, ein schwieriges Thema für mich.

Dennoch auch von meiner Seite auch noch mal von mir ein Lob, dass ihr auch solchen Themen einen Platz in eurem Programm gebt.

[d2wap]

Mir geht es da ähnlich wie dem Threadersteller, ich höre eigentlich auch beinahe alles, aber um dieses Thema habe ich nach dem Lesen des Beschreibungstextes einen großen Bogen gemacht und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mir die Folge je anhören kann, da ich nicht weiß, ob da bei mir nicht alte Wunden aufgerissen werden.

Hintergrund ist bei mir, dass 2005 mein Vater nach einem Arbeitsunfall und monatelangem Aufenthalt auf der Intensivstation verstarb und ich besonders nach seinem Tod regelrecht ins WoW-Spielen flüchtete. Ich kann bis heute nicht abschließend beurteilen, ob ich damit die Trauer verarbeitet oder doch eher verdrängt habe. Da schwingen dann auch immer Schuldgefühle mit, ob ich angemessen getrauert habe, ob ich die Zeit nicht sinnvoller hätte nutzen müssen, usw. Wie gesagt, ein schwieriges Thema für mich.

Dennoch auch von meiner Seite auch noch mal von mir ein Lob, dass ihr auch solchen Themen einen Platz in eurem Programm gebt.

Ich finde es aber mutig darüber zu reden und zolle deiner Offenheit viel Respekt.
Die Verarbeitungsphase dauert Jahre, oft auch ein ganzes Leben. Das Gehirn lässt sich aber überlisten. Mit Videospielen hab ich das teils auch gemacht.
Da ich schon immer Gamer war und WoW ad acta legte begann ich mit LEGO die Trauerbewältigung. Daraus entstand auch ein Youtube Kanal... ... Auch das funktionierte. Zumindest in dem Maße, in dem ich sage, dass es mir genügt.

Auch bei mir gibt es externe Trigger, die mich wieder mit der Situation und Umstand von damals schnell einholen - man kann aber nichts dagegen tun, ausser zu lernen damit zu leben.

[BasF]

Ich finde es aber mutig darüber zu reden und zolle deiner Offenheit viel Respekt.
Die Verarbeitungsphase dauert Jahre, oft auch ein ganzes Leben. Das Gehirn lässt sich aber überlisten. Mit Videospielen hab ich das teils auch gemacht.
Da ich schon immer Gamer war und WoW ad acta legte begann ich mit LEGO die Trauerbewältigung. Daraus entstand auch ein Youtube Kanal... ... Auch das funktionierte. Zumindest in dem Maße, in dem ich sage, dass es mir genügt.

Auch bei mir gibt es externe Trigger, die mich wieder mit der Situation und Umstand von damals schnell einholen - man kann aber nichts dagegen tun, ausser zu lernen damit zu leben.

Es ist auch sehr selten, dass ich mich dazu äußere. Ich habe ja hier ursprünglich einfach mal reingeschaut, um mal ein wenig zu erahnen, worüber in Podcast geredet wurde. Dann habe ich deinen Eingangspost gelesen und mich da zum Teil wiedergefunden. Ich hatte danach das Bedürfnis mir etwas von der Seele zu schreiben und es dann auch hier gemacht. Und so blöd sich das auch anhören mag, unser Gespräch hier im Thread hat mir gut getan. Wie du ja auch geschrieben hast, Trauer und Trauerverarbeitung sind Prozesse, die ein Leben lang in einem arbeiten. Die meiste Zeit geschieht das geräuschlos, hier kam es bei mir an die Oberfläche - und hat mich irgendwie auch weitergebracht. Jedenfalls lese das hier heute alles mit ganz anderen Gefühlen als noch vor zwei Tagen.

[d2wap]

Es ist auch sehr selten, dass ich mich dazu äußere. Ich habe ja hier ursprünglich einfach mal reingeschaut, um mal ein wenig zu erahnen, worüber in Podcast geredet wurde. Dann habe ich deinen Eingangspost gelesen und mich da zum Teil wiedergefunden. Ich hatte danach das Bedürfnis mir etwas von der Seele zu schreiben und es dann auch hier gemacht. Und so blöd sich das auch anhören mag, unser Gespräch hier im Thread hat mir gut getan. Wie du ja auch geschrieben hast, Trauer und Trauerverarbeitung sind Prozesse, die ein Leben lang in einem arbeiten. Die meiste Zeit geschieht das geräuschlos, hier kam es bei mir an die Oberfläche - und hat mich irgendwie auch weitergebracht. Jedenfalls lese das hier heute alles mit ganz anderen Gefühlen als noch vor zwei Tagen.

Das es sich seltsam anfühlt in einem Forum anonym darüber zu reden - bzw. zu schreiben - kann ich gut nachvollziehen
Und es tut wirklich gut so Dinge mal "los zu werden". Verbal. Auch mal in einem anonymen Kreis.
Ich für mich bin nicht so weit, dass ich das kann.

Und es freut mich, dass dir das verbalisieren deiner Situation und deiner Gefühle dich weiter gebracht hat. IM positiven Sinne.


So kann "The Pod" eben auch sein. Eine Art Therapie.

[Skyryd]

+1 von mir für die Folge

Ich wünsche mir, dass The Pod ernste Themen wie dieses häufiger aufgreift. Klar...die meisten von uns sind wahrscheinlich im Gaming unterwegs für Entertainment, aber Games können eben so viel mehr bieten, bis hin zu einer Art "Therapie". Das sind für mich super interessante Themen, abseits des Üblichen.

Auch wenn ich selbst nicht "betroffen" bin, danke auch an die hier geteilten Beiträge. Ziehe meinen Hut vor euch und eurer Offenheit.

[simu1988]

Auf die Folge hatte ich wegen dem Thema eigentlich Lust, auch das The Walking Dead Cover war verlockend. Nach dem Intro (erste 10-15 Minuten) war ich dann aber raus, ich persönlich empfand das als zu albern.