Rince81 hat geschrieben: ↑31. Aug 2023, 10:41
GoodLord hat geschrieben: ↑31. Aug 2023, 09:49
Rein persönlich bin ich ehrlich gesagt noch nicht Mal davon überzeugt, dass Spieleentwicklung in Deutschland überhaupt speziell gefördert werden sollte. Ist es denn realistisch, dass - selbst wenn man's "vernünftig" und mit großem Einsatz und langem Atem angeht - die Spieleentwicklung in 10, 20, 30 Jahren ein signifikanter Wirtschaftsfaktor in Deutschland wird?
Andere Teile der Kulturwirtschaft werden auch gefördert, daher ist eine Gamesförderung nur recht und billig. Wir haben in Deutschland ganz sicher das Talent, an Studios mit Strahlkraft fehlt es aber. In den Nachbarländern sieht das anders aus. In den Niederlanden sitzt mit Guerrilla Games eines der Playstation Powerhäuser, In Belgien ist gerade Larian der Star schlechthin, in Polen sitzt CD Projekt und Techland. Warum sieht das dann in Deutschland so mau aus? Wir hatten da mal eine Entwicklerszene die mithalten konnte, irgendwann aber den Anschluss an den Weltmarkt verloren hat. Blue Byte wäre hier zu nennen - heute "nur" noch eine Ubisoft Tochter. Ein Deck 13 kann im AA Bereich mithalten - man sieht aber mit Atlas Fallen auch die Grenzen. Was Deutschland kann sind Browsergames und Free2Play. Sonst hat alles mit Potenzial die Füße hochgerissen oder irgendwann den Anschluss verloren. Mit einer vor Jahren etablierten nachhaltigen und konsistenten wirtschaftlichen Spieleförderung wäre das vielleicht anders gewesen.
Ich hab nicht den geringsten Überblick, was es so an Kulturförderung in Deutschland gibt und evtl. würde ich auch an anderer Stelle sagen: "Ich verstehe nicht, warum es das gibt" (insbesondere beim Film). Aber:
Zunächsteinmal gehts ja bei der Gamesförderung ganz explizit um Wirtschaftsförderung - man darfs aufgrund EU Regularien halt nicht so nennen (und vermutlich sind die gleichen regularien dafür verantwortlich, dass man nicht die gleichen Instrumente zu verfüügung hat, wie z.B. Kanada).
Zweitens sehe ich nen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Förderung von Spielentwicklung und der Förderung von z.B. Theatern, Museen, etc.:
Wenn ich möchte, dass die deutsche Bevölkerung Zugang zu Museen, Theateraufführungen, Opern, klassischen Konzerten etc. hat, dann muss ich diese vor Ort unterstützen - dass es in New York ein tolles Maritimmuseum gibt hilf aufgrund der Distanz und Sprache den meisten deutschene rstmal nichts und vermutlich wird man sich dort auch inhaltlich weniger um Nord- und Ostsee kümmern.
Um der deutschen Bevölkerung Zugang zu vielfältigen Computerspielen zu ermöglichen ist es erstmal egal, ob die in Deutschland oder in Amerika [Edit oder einem x-beliebigen anderen Land] produziert werden. Und rein inhaltlich ist es ja auch nicht so, als würden die geförderten deutschen Spiele sich irgendwie groß auf deutsche Schauplätze oder Darstellung der deutschen Geschichte/Kultur fokusieren.
Ne Kulturförderung, wo es um Spiele mit stark regionalem Kontext geht würde ich noch eher verstehen.
Rince81 hat geschrieben: ↑31. Aug 2023, 11:10
[...]
Da stinken wir ab...
Jetzt mal ganz provokant gefragt: So what?